DE19953508A1 - Verfahren zum Anbringen von Markierungen an Rad und Reifen von Fahrzeugen - Google Patents
Verfahren zum Anbringen von Markierungen an Rad und Reifen von FahrzeugenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Anbringen von Markierungen an Rad (32) und Reifen (10) von Fahrzeugen, die bei der Montage des Reifens (10) auf dem Rad (32) zur Deckung gebracht werden (Matchen), beschrieben. DOLLAR A Um eine verbesserte Ausrichtung (matchen) des Rades (32) zum Reifen (10) zu gewährleisten, so daß Fehler bei der Zuordnung der Winkellage des Match-Punktes auf dem Rad (32) oder dem Reifen (10) minimiert werden und eine hohe Laufruhe des bereiften Fahrzeugs erreicht werden, wird vorgeschlagen, auf wenigstens zwei Umfangskreisen (40) des Rades (32) und/oder auf wenigstens zwei Umfangskreisen (12, 14) des Reifens (10) für eine Vielzahl von Winkelstellungen die radialen Höhen zu messen. Aus den Meßwerten wird für jeden Umfangskreis (12, 14, 40) eine zugehörige erste Harmonische (24, 26, 46, 48) berechnet, die in erster Näherung die radialen Höhenschwankungen als Sinuskurve widerspiegelt. Aus den ersten Harmonischen (46, 48) für das Rad (32) und/oder aus den ersten Harmonischen (24, 26) für den Reifen (10) wird jeweils diejenige mit der größten Amplitude ausgewählt. Das Rad (32) bzw. der Reifen (10) wird auf seinem Umfang an der Stelle markiert, an der die ausgewählte erste Harmonische (24, 46) einen Extremwert (28, 40) aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von
Markierungen an Rad und Reifen von Fahrzeugen, die bei der
Montage des Reifens auf dem Rad zur Deckung gebracht werden
(Matchen), gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Laufruhe eines Fahrzeugs hängt entscheidend davon ab, ob
die Gesamträder (jeweils bestehend aus Rad und Reifen) des
Fahrzeugs rund laufen oder Unregelmäßigkeiten (Unwuchten oder
geometrische Ungleichförmigkeiten) aufweisen. Unregelmäßig
keiten wirken sich besonders bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
negativ auf das Fahrverhalten aus. Insbesondere wenn durch die
Drehung der Räder Eigenfrequenzen des Fahrzeugs angeregt
werden, können den Komfort oder die Fahrsicherheit
beeinträchtigende Schwingungen auftreten.
Um die Laufruhe eines Kraftfahrzeugrades zu verbessern, wird
durch die DE-PS-36 17 625 ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem
die vom Reifen und Rad verursachten Unwuchten in Meßläufen
ermittelt werden. Aus den ermittelten Unwuchtvektoren wird ein
Match-Winkel ermittelt. Der Reifen und das Rad werden dann in
eine Lage zueinander gebracht, in welcher vom Reifen ausgehende
Kräfte den vom Rad verursachten Kräften entgegengerichtet sind.
Durch das bekannte Verfahren soll Unwuchten des Rades und des
Reifens entgegengewirkt werden, die sich insbesondere bei sich
schnell drehenden PKW-Rädern nachteilig auswirken. Unwuchten
spielen jedoch dann eine untergeordnete Rolle, wenn sich die
Räder relativ langsam drehen, wie es beispielsweise bei den
großen Hinterrädern von Ackerschleppern der Fall ist. Bei
solchen Rädern können sich vorwiegend die durch
Fertigungstoleranzen bedingten Unrundheiten oder
Exzentrizitäten von Rad und Reifen auf die Laufruhe des
Fahrzeugs nachteilig auswirken. So ist es möglich, daß an
Ackerschleppern je nach Radgröße bei unterschiedlichen
Fahrgeschwindigkeiten wegen der Eigenfrequenz-Charakteristik
des Fahrzeugs Unrundheiten zu einem unruhigen Fahrverhalten
führen.
In der Spezifikation ES 3.07 der EUWA - Association of European
Wheel Manufacturers - (EUWA Association's Offices, c/o
Ettore Ambrosetti & Sons Ltd, CH-6928 Manno, April 1993)
wird eine Vorgehensweise zur Bestimmung der ersten Harmonischen
von PKW-Stahlrädern angegeben. Es wird empfohlen, die erste
Harmonische aus dem Mittelwert der an beiden Felgenhörnern
eines Rades gemessenen Unrundheiten zu berechnen. Zur Erfassung
der radialen Unrundheit (run-out) wird das Rad auf eine
drehbare Meßhalterung montiert und ein Meßkopf auf ein
Felgenhorn ausgerichtet. Es werden wenigstens 128 Punkte auf
dem Umfang gemessen. Die jeweils bei gleicher Winkellage
gemessenen Werte beider Felgenhörner werden gemittelt, und
hieraus wird die erste Harmonische berechnet. Die Meßmaschine
enthält eine Markierungsvorrichtung, durch welche die Lage des
Hochpunktes der ersten Harmonischen auf dem Rad gekennzeichnet
wird. Ein in ähnlicher Weise am Tiefpunkt markierter Reifen
läßt sich dann zum markierten Rad bei der Montage ausrichten
(matching). Durch ein derartiges Verfahren soll die Laufruhe
des bereiften Fahrzeugs verbessert und Kundenanforderungen
hinsichtlich Fährkomfort Rechnung getragen werden. Dieses Ziel
wird jedoch lediglich bedingt erreicht.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen,
ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, durch das
eine verbesserte Ausrichtung (Matchen) von Rad und Reifen
zueinander erfolgt, wobei Fehler bei der Zuordnung der
Winkellage des Match-Punktes auf dem Rad oder dem Reifen
minimiert werden und so eine höhere Laufruhe des bereiften
Fahrzeugs erreicht werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
Erfindungsgemäß werden auf wenigstens zwei Umfangskreisen des
Rades und/oder auf wenigstens zwei Umfangskreisen des Reifens
für eine Vielzahl von Winkelstellungen die radialen Höhen
(Unrundheit, radiale Abweichungen von der idealen Kreisform)
gemessen. Aus den Meßwerten wird für jeden Umfangskreis der
maximale Ausschlag und Verlauf der ersten Harmonischen berech
net, welcher als erste Näherung die radialen Höhenschwankungen
durch eine Sinuskurve widerspiegelt. Aus den ersten Harmo
nischen für das Rad und/oder aus den ersten Harmonischen für
den Reifen wird jeweils diejenige mit der größten Amplitude
ausgewählt. Das Rad bzw. der Reifen wird auf seinem Umfang an
der Stelle markiert, an der die ausgewählte erste Harmonische
einen Extremwert (Hochpunkt oder Tiefpunkt) aufweist.
Der Erfindung liegt die bei empirischen Untersuchungen an
Ackerschlepperrädern und -reifen gewonnene Erkenntnis zugrunde,
daß beim Vergleich von verschiedenen Umfangskreisen desselben
Rades oder beim Vergleich unterschiedlicher Umfangskreise
desselben Reifens eine Korrelation zwischen den Ausschlägen
(Beträgen) der ersten Harmonischen und ihren Winkellagen
(Phasenlage) besteht. Je unterschiedlicher die Ausschläge sind,
desto weiter sind die Winkellagen der ersten Harmonischen
gegeneinander verschoben. Weisen beispielsweise die ersten
Harmonischen, die für die Umfangskreise auf beiden Seiten des
Rades ermittelt wurden, ähnlich große Beträge auf, so liegen
die Maxima bzw. Minima der ersten Harmonischen fast immer nahe
beieinander. Sind hingegen die Beträge sehr unterschiedlich, so
weichen auch die Winkellagen der Maxima und Minima stark
voneinander ab.
Hieraus ergibt sich, daß dann, wenn die Lage des Match-Punktes
sich nur an der größeren der ersten Harmonischen orientiert,
bei ähnlich großen Absolutwerten der mögliche Lagefehler gering
ist, da hierbei die Extremwerte der ersten Harmonischen nahe
beieinander liegen. Andererseits hat bei sehr unterschiedlichen
Absolutwerten die erste Harmonische mit dem kleineren
Absolutwert keinen nennenswerten Einfluß auf das Unrundheits
verhalten.
Als Konsequenz hieraus werden am Rad oder an dem Reifen jeweils
wenigstens zwei Messungen vorgenommen, zur Markierung wird
jedoch nur die Lage der größeren ersten Harmonischen
berücksichtigt.
Gemäß dem Stand der Technik wurden die zu jeder Winkellage
gehörenden Meßwerte zweier Umfangskreise zusammengefaßt und aus
den Mittelwerten die erste Harmonische berechnet. Hierbei kann
es vorkommen, daß die zu einer Winkellage gehörenden Meßpunkte
unterschiedlich große Werte einnehmen, welche bei der Mittelung
zu einer Verschiebung der Winkellage des Hoch- bzw. Tiefpunkts
der ersten Harmonischen führen. Werden an beiden Umfangskreisen
nur relative radiale Abweichungen ohne Bezug zueinander
ermittelt, können sich die Meßkurven bei der Mittelung
gegenseitig partiell auslöschen und die Berechnung völlig
verfälschen. Durch die Erfindung vermeidet man die gravierenden
Fehler, die bei einer derartigen Zusammenfassung der
korrespondierenden Punkte der Umfangskreise und anschließender
Berechnung der ersten Harmonischen entstehen können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr einfach durchführbar
und eignet sich insbesondere zum Matchen von
Ackerschlepperrädern und -reifen (AS-Räder und AS-Reifen), da
aufgrund der Abmessungen axiale Unterschiede des Unrundheits
verlaufs stärker als z. B. im PKW-Bereich zutage treten und
zwingend in geeigneter Weise berücksichtigt werden müssen.
Systematische Fehler bekannter Verfahren werden vermieden.
Periodische Vertikalbeschleunigungen, die Folge von
Unrundheiten der AS-Räder und AS-Reifen sind und bei Standard
traktoren durch Anregungen der großen, hinteren Räder bei
Fahrgeschwindigkeiten um 50 km/h auftreten können, werden durch
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sehr gut
unterdrückt.
Grundsätzlich ist es zwar möglich, zum Matchen das
erfindungsgemäße Verfahren lediglich am Rad oder am Reifen
anzuwenden und die Markierung am jeweils anderen Bauteil durch
ein anderes Verfahren vorzunehmen. Auch können am Rad oder am
Reifen mehr als zwei Umfangskreise vermessen werden. Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung schlägt jedoch vor, daß
lediglich auf zwei Umfangskreisen des Rades und auf zwei
Umfangskreisen des Reifens die Höhenschwankungen gemessen
werden und für jeden dieser vier Umfangskreise die zugehörige
erste Harmonische berechnet wird. Dann werden die beiden ersten
Harmonischen für das Rad bzw. die beiden ersten Harmonischen
für den Reifen miteinander verglichen und jeweils die mit der
größten Amplitude ausgewählt, um an deren Extremwertstelle die
Markierung auf dem Rad bzw. auf dem Reifen vorzunehmen. Diese
Ausgestaltung der Erfindung erfordert ein Minimum an Meß- und
Rechenaufwand und liefert wegen der konsequenten Anwendung der
Erfindung ein optimales Match-Ergebnis.
Insbesondere bei Rädern und Reifen, die einen hinsichtlich
einer radial ausgerichteten Mittelebene in etwa symmetrischen
Aufbau aufweisen, ist es von Vorteil, wenn die Lagen der durch
die Meßwerte bezeichneten Umfangskreise des Rades bzw. des
Reifens so ausgewählt werden, daß die Umfangskreise symmetrisch
zu der genannten Mittelebene liegen, weil sich dann die
radialen Abweichung von Umfangskreisen, die einen gleichen
Abstand zur Mittelebene haben, besser miteinander vergleichen
lassen.
Gemäß dem Stand der Technik wird bei Reifen auch auf
Umfangskreisen gemessen, die nahe beieinander in der Nähe der
Reifenmitte (bezüglich der axialen Erstreckung des Reifens)
liegen. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Meßwerten der
beiden Umfangskreise nicht besonders groß. Es ist von Vorteil,
auf Umfangskreisen zu messen, die deutlich außerhalb der
Reifenmitte liegen, denn bei solchen Messungen treten
Unregelmäßigkeiten der Reifen stärker zu Tage. Jedoch sollte
bei AS-Reifens nur innerhalb der sich auf befestigten
Fahrbahnen ausbildenden Aufstandsfläche (Latsch) gemessen
werden, weil sich nur die dort ermittelten geometrischen
Unregelmäßigkeiten auf das Fahrverhalten auswirken werden. Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung schlägt daher vor, daß
die durch die Meßwerte bezeichneten Umfangskreise des Reifens
im Bereich des Latsches, insbesondere innerhalb seiner beiden
äußeren Drittel, liegen.
Bei AS-Reifen mit zwei Stollenreihen ist es von besonderem
Vorteil, die Messung für die radiale Höhe jeweils in etwa in
der Mitte der radial nach Außen weisenden Stollenoberfläche
durchzuführen. Die Meßpunkte können sich dabei im mittleren
Bereich der Längserstreckung des Stollens befinden. Es ist
dabei zweckmäßig je Stollen einen Meßpunkt vorzusehen. Bei
Reifen mit beispielsweise 20 Stollen auf jeder Reifenseite
ergeben sich somit 20 Meßpunkte auf jedem der beiden
Umfangskreise.
Beim Rad liegen die Meßpunkte für die radialen Höhen
vorzugsweise am Rand, wo der Reifen vom Rad geführt wird. Daher
ist es zweckmäßig, daß die Meßpunkte im Bereich der
Felgenhörner liegen, wo der Reifen am Rad anliegt. Es hat sich
als praktikabel herausgestellt, die radialen Höhen des Rades
auch von außen, also auf der radialen Innenseite des Rades, zu
messen. Auf diese Weise können auch Räder mit bereits
montiertem Reifen vermessen werden.
Für die Reihenentwicklung nach Fourier zur Berechnung der
ersten Harmonischen ist es mathematisch unabdingbar, daß die
auf einem Umfangskreis liegenden Meßpunkte zueinander jeweils
den gleichen Abstand einnehmen. Herkömmliche AS-Reifen werden
dieser Voraussetzung durch die äquidistante Anordnung der
Stollen jeder Reihe gerecht. Im Falle von nicht äquidistant
verteilten Stollen kann das erfindungsgemäße Verfahren
problemlos angewendet werden, wenn jeder Umfangskreis von einem
flexiblen, auf einer gedachten Kreislinie dem Reifen folgenden
Band konstanter Materialstärke umschrieben und die Messung dann
ggf. über dem Leerraum zwischen den Stollen auf der Außenseite
des Bandes vorgenommen wird. Des weiteren ist es von Vorteil,
wenn auf allen Umfangskreisen des Rades und/oder des Reifens
gleich viele Meßpunkte liegen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird am Rad
der Maximalwert (Hochpunkt) der ausgewählten ersten
Harmonischen und am Reifen der Minimalwert (Tiefpunkt) der
ausgewählten ersten Harmonischen markiert. Grundsätzlich ist es
jedoch auch umgekehrt möglich, so daß am Rad der Minimalwert
der ausgewählten ersten Harmonischen und am Reifen der
Maximalwert der ausgewählten ersten Harmonischen markiert wird.
Werden bei der Montage des Reifens auf das Rad die Markierung
des Rades mit der Markierung des Reifens zur Deckung gebracht,
so fällt der Hochpunkt der ersten Harmonischen des Rades
(Reifens) mit dem Tiefpunkt der ersten Harmonischen des Reifens
(Rades) zusammen. Auf diese Weise werden die Unrundheiten der
einzelnen Kompenenten Rad und Reifen durch die Unrundheiten des
jeweils anderen bestmöglich kompensiert.
Die Markierung erfolgt am Rad vorzugsweise im Bereich des von
außen sichtbaren Felgenhorns, wo sich auch das Ventilloch
befindet. Der Reifen wird zweckmäßigerweise auf seinen beiden
Seiten im Bereich seiner Wülste markiert. Die beidseitige
Markierung des Reifens ermöglicht es, daß unabhängig von der
Montagerichtung des Reifens eine der Reifenmarkierungen auf der
Seite der Radmarkierung liegt. Dies erleichtert die Ausrichtung
von Reifen und Rad (Matchen).
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere Vorteile
und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung näher beschrieben und erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines
Ackerschlepperreifens,
Fig. 2 die perspektivische Ansicht eines Rades,
Fig. 3 ein Diagramm des Höhenschlags des Reifens in
Abhängigkeit vom Umfangswinkel und
Fig. 4 ein Diagramm des Höhenschlags des Rades in
Abhängigkeit vom Umfangswinkel.
Zum Anbringen von Markierungen auf dem in Fig. 1 dargestellten
Ackerschlepperreifen (AS-Reifen) 10 wird dieser auf übliche
Weise auf eine nicht dargestellte Nullfelge aufgezogen, die
ihrem Namen entsprechend keinen technisch relevanten
Höhenschlag aufweist. Die zweiteilig ausgebildete Nullfelge
wird von beiden Seiten an den Reifen 10 bis zu ihrer Anlage
angefahren. Dann wird der Reifen 10 aufgepumpt und mit der
Nullfelge auf einer drehbaren Meßhalterung befestigt. Ein nicht
gezeigtes Meßgerät zur Erfassung der Höhenlage wird auf die
Umfangsfläche des Reifens 10 ausgerichtet. Bei dem Meßgerät
handelt es sich um einen üblichen Sensor, der die
Reifenoberfläche beispielsweise mechanisch oder optisch
abtastet. Die Ausrichtung des Meßgerätes erfolgt so, daß
Meßwerte auf einem linken Umfangskreis 12 bzw. auf einem
rechten Umfangskreis 14 des Reifens 10 abgetastet werden. In
Fig. 1 sind die Meßpunktpositionen durch schwarze Punkte
angedeutet. Die Meßpunkte liegen dabei jeweils in etwa in der
Mitte der radial nach außen weisenden Oberfläche jedes linken
Stollens 16 bzw. jedes rechten Stollens 18, d. h. die
Umfangskreise verlaufen durch die Mitte der Längserstreckung
der linken bzw. der rechten Stollen 16, 18.
Die Meßergebnisse für den Reifen 10 sind in Fig. 3 beispielhaft
dargestellt, indem der von dem Meßgerät ermittelte Höhenschlag
(in mm) in Abhängigkeit des Umfangswinkels (in °) des Reifens
10 aufgetragen wurde. Die Meßwerte für den linken Umfangskreis
12 sind durch Quadrate gekennzeichnet und ergeben die
durchgezogen dargestellte Kurve 20, während die Meßwerte für
den rechten Umfangskreis 14 dreieckförmig dargestellt sind und
die strichliert dargestellte Kurve 22 bilden. Aus den Meßwerten
wird durch einen Rechner auf übliche Weise die erste
Harmonische 24 (durchgezogene Linie) für den linken
Umfangskreis 12 und die erste Harmonische 26 (strichlierte
Linie) für den rechten Umfangskreis 14 berechnet.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel fallen die beiden
ersten Harmonischen 24, 26 hinsichtlich ihrer Beträge und ihrer
Phasenlage fast zusammen, insbesondere wenn man die
Winkeldifferenz infolge des AS-typischen Versatzes beider
Stollenreihen berücksichtigt, was im Diagramm noch nicht
erfolgt ist. Es wirkt sich daher auf die Markierung nur
unwesentlich aus, welche von den beiden ersten Harmonischen 24,
26 für die Markierung des Reifens 10 herangezogen wird.
Erfindungsgemäß wird für die Markierung des Reifens 10 die
etwas größere erste Harmonische 26 für den rechten Umfangskreis
12 ausgewählt, deren Minimum (Tiefpunkt des Reifens) bei ca.
120° liegt. An dieser Umfangsstelle 28 wird der Reifen 10 auf
seinen beiden Seiten im Bereich seiner Wülste 30 markiert.
Zur Markierung des in Fig. 2 dargestellten Rades (Felge) 32
wird auch dieses auf einer drehbaren Meßhalterung befestigt.
Ein nicht gezeigtes Meßgerät zur Erfassung der Höhenlage wird
im Bereich des rechten Felgenhorns 34 bzw. des linken
Felgenhorns 36 auf eine radial innen liegende Fläche 38
ausgerichtet, so daß sich bei der Messung ein (in Fig. 2 nicht
sichtbarer) linker Umfangskreis und ein rechter Umfangskreis 40
ergibt. Bei dem Meßgerät handelt es sich auch hier um einen
üblichen Sensor, der die Radoberfläche 38 beispielsweise
mechanisch oder optisch abtastet. Die konkreten Meßpunktlagen
wurden in Fig. 2 nicht näher dargestellt.
Die Meßergebnisse für das Rad 32 sind in Fig. 4 beispielhaft
dargestellt, indem der von dem Meßgerät ermittelte Höhenschlag
(in mm) in Abhängigkeit des Umfangswinkels (in °) des Rades 32
aufgetragen wurde. Die Meßwerte für den linken Umfangskreis
sind als Quadrate dargestellt und ergeben die durchgezogen
dargestellte Kurve 42, während die Meßwerte für den rechten
Umfangskreis 40 von Dreiecken symbolisiert werden und die
strichliert dargestellte Kurve 44 ergeben. Aus den Meßwerten
wird durch einen Rechner auf übliche Weise die erste
Harmonische für jeden Umfangskreis 40 berechnet.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel sind die erste
Harmonische 46 für den linken Umfangskreis und die erste
Harmonische 48 für den rechten Umfangskreis 40 hinsichtlich
ihrer Beträge und ihrer Phasenlage sehr unterschiedlich. Würde
man gemäß einer Methode des Standes der Technik vorgehen und
jeweils die einem Winkel zugeordneten Meßwerte zusammenfassen
um aus den Mittelwerten die erste Harmonische zu bilden, so
ergäbe sich kein repräsentatives Bild für die Unrundheit des
Reifens. Erfindungsgemäß wird daher für die Markierung des
Rades 32 die erste Harmonische 46 für den linken Umfangskreis
ausgewählt, deren Betrag größer ist als der Betrag ersten
Harmonischen 48 für den rechten Umfangskreis 40. Das Maximum
(Hochpunkt des Rades) der ausgewählten ersten Harmonischen 46
liegt bei ca. 315°. An dieser Umfangsstelle 50 wird das Rad 32
von außen sichtbar im Bereich des Felgenhorns auf der
Ventillochseite markiert.
Auch wenn die Erfindung lediglich anhand eines
Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, erschließen sich für
den Fachmann im Lichte der vorstehenden Beschreibung sowie der
Zeichnung viele verschiedenartige Alternativen, Modifikationen
und Varianten, die unter die vorliegende Erfindung fallen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Anbringen von Markierungen an Rad (32)
und/oder Reifen (10) von Fahrzeugen, die bei der Montage
des Reifens (10) auf dem Rad (32) zur Deckung gebracht
werden können, bei dem auf Umfangskreisen (12, 14, 40) des
Rades (32) und/oder des Reifens (10) für eine Vielzahl von
Winkelstellungen die radialen Höhen gemessen und für
jeden Umfangskreis (12, 14, 40) aus den Meßwerten die
erste Harmonische (24, 26, 46, 48) für die
Höhenschwankungen berechnet werden und bei dem an
Extremwertstellen (28, 50) der ersten Harmonischen (24,
26, 46, 48) Markierungen auf dem Umfang des Rades (32)
und/oder dem Umfang des Reifens (10) angebracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß für wenigstens zwei Umfangskreise (40) des Rades (32) die zugehörigen ersten Harmonischen (46, 48) berechnet werden, daß hieraus die erste Harmonische (46) mit der größten Amplitude ausgewählt wird und daß das Rad (32) an einer Extremwertstelle (50) der ausgewählten ersten Harmonischen (46) markiert wird und/oder
- - daß für wenigstens zwei Umfangskreise (12, 14) des Reifens (10) die zugehörigen ersten Harmonischen (24, 26) berechnet werden, daß hieraus die erste Harmonische (24) mit der größten Amplitude ausgewählt wird und daß der Reifen (10) an einer Extremwertstelle (28) der ausgewählten ersten Harmonischen (24) markiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
zwei Umfangskreisen (40) des Rades (32) und zwei
Umfangskreisen (12, 14) des Reifens (10) die
Höhenschwankungen gemessen werden und für jeden
Umfangskreis (12, 14, 40) die zugehörige erste Harmonische
(24, 26, 46, 48) berechnet wird und daß aus den beiden
ersten Harmonischen (46, 48) für das Rad (32) bzw. aus den
beiden Harmonischen (24, 26) für den Reifen (32) jeweils
diejenige mit der größten Amplitude ausgewählt wird, an
deren Extremwertstelle (28, 50) die Markierung auf dem Rad
(32) bzw. auf dem Reifen (10) vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem AS-Reifen mit nicht bzw. partiell nicht
äquidistantem Abstand der Stollen innerhalb einer
Stollenreihe zueinander die Messung auf der Außenseite
eines um den Reifen (10) gelegten Bandes mit konstanter
Materialstärke erfolgt, welches den jeweiligen
Umfangskreis beschreibt, auf den Stollen aufliegt und die
einzelnen Stollen auf einer kreisähnlichen Bahn verbindet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch die Meßwerte bezeichneten
Umfangskreise (12, 14, 40) des Rades (32) und/oder des
Reifens (10) symmetrisch zur radial ausgerichteten
Mittelebene des Rades (32) bzw. des Reifens (10) sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch die Meßwerte bezeichneten
Umfangskreise (12, 14) des Reifens (10) im Bereich der
Aufstandsfläche, insbesondere innerhalb der beiden äußeren
Dritteln der Aufstandsfläche, des Reifens (10) liegen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Ackerschlepperreifen auf der
radial nach außen weisenden Oberfläche jedes Stollens (16,
18) ein Meßpunkt für die radiale Höhe liegt, der sich
insbesondere im mittleren Bereich der Längserstreckung des
Stollens (16, 18) befindet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei dem Rad (32) die Meßpunkte für die
radialen Höhen im Bereich der Felgenhörner (34, 36)
liegen, wo der Reifen (10) am Rad (32) anliegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die radialen Höhen des Rades (32) von
außen, also auf der radialen Innenseite des Rades (32),
gemessen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß auf allen Umfangskreisen (40) des
Rades (32) und/oder auf allen Umfangskreisen (12, 14) des
Reifens (10) gleich viele Meßpunkte liegen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß am Rad (32) die Lage des Maximalwerts
(50) (alternativ die Lage des Minimalwerts) der
ausgewählten ersten Harmonischen (46) und am Reifen (10)
die Lage des Minimalwerts (28) (alternativ die Lage des
Maximalwerts) der ausgewählten ersten Harmonischen (24)
markiert wird.
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999153508 Ceased DE19953508A1 (de) | 1999-11-06 | 1999-11-06 | Verfahren zum Anbringen von Markierungen an Rad und Reifen von Fahrzeugen |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10253239A1 (de) * | 2002-11-15 | 2004-06-03 | Nexpress Solutions Llc | Verfahren und Welle zum Vermeiden von Rundlauffehlern |
DE102005028315A1 (de) * | 2005-06-18 | 2006-12-28 | Daimlerchrysler Ag | Verfahren zum Anbringen von Markierungen an einem Rad und/oder einem Reifen von Fahrzeugen |
Citations (1)
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---|---|---|---|---|
WO1997039321A1 (en) * | 1996-04-15 | 1997-10-23 | The Goodyear Tire & Rubber Company | Tire and rim assembly centering method |
-
1999
- 1999-11-06 DE DE1999153508 patent/DE19953508A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1997039321A1 (en) * | 1996-04-15 | 1997-10-23 | The Goodyear Tire & Rubber Company | Tire and rim assembly centering method |
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Title |
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DE10253239B4 (de) * | 2002-11-15 | 2005-11-10 | Eastman Kodak Company | Verfahren und Welle zum Vermeiden von Rundlauffehlern |
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