DE19952227B4 - Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff - Google Patents

Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff Download PDF

Info

Publication number
DE19952227B4
DE19952227B4 DE19952227A DE19952227A DE19952227B4 DE 19952227 B4 DE19952227 B4 DE 19952227B4 DE 19952227 A DE19952227 A DE 19952227A DE 19952227 A DE19952227 A DE 19952227A DE 19952227 B4 DE19952227 B4 DE 19952227B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steering
clutch
controller
coupling
autonomous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19952227A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19952227A1 (de
Inventor
Jochen Hermann
Martin Vohmann
Nicole Steinmeier
Franz Kirchner
Michael Bidner
Albrecht Pluschke
Andrea Malerba
Ernst Fasse
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ThyssenKrupp Presta Muelheim GmbH
Original Assignee
ThyssenKrupp Presta Steertec GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ThyssenKrupp Presta Steertec GmbH filed Critical ThyssenKrupp Presta Steertec GmbH
Priority to DE19952227A priority Critical patent/DE19952227B4/de
Publication of DE19952227A1 publication Critical patent/DE19952227A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19952227B4 publication Critical patent/DE19952227B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D5/00Power-assisted or power-driven steering
    • B62D5/001Mechanical components or aspects of steer-by-wire systems, not otherwise provided for in this maingroup
    • B62D5/003Backup systems, e.g. for manual steering

Abstract

Verfahren zur Steuerung einer Kraftfahrzeuglenkung mit einer von einer Bedienperson zu betätigenden Handhabungseinrichtung, beispielsweise einem Lenkrad (1), sowie mit wenigstens einer Steuerung (15) und mit Stellantrieben (10, 11) für einen Radwinkelstellantrieb, wobei die Stellantriebe (10, 11) dazu eingerichtet sind, in bekannter Weise Lenkfunktionen bereitzustellen und bei Bedarf in Abhängigkeit von der Steuerung (15) autonom und unabhängig von einer Bedienperson einen Lenkvorgang auszuführen, wobei eine von der Steuerung ansteuerbare Kupplung (6) vorgesehen ist, die eine Kopplung zwischen der Handhabungseinrichtung (1) und dem Radwinkelstellantrieb bewirkt, und wobei bei Ausfall einer Einheit (10, 11) die Kupplung (6) eingerückt wird und das Einrücken der Kupplung (6) nicht während eines autonomen Lenkvorgangs erfolgt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Kraftfahrzeuglenkung mit einer von einer Bedienperson zu betätigenden Handhabungseinrichtung, beispielsweise einem Lenkrad, sowie mit wenigstens einer Steuerung und mit Stellantrieben für einen Radwinkelstellantrieb, wobei die Stellantriebe dazu eingerichtet sind, in bekannter Weise Lenkfunktionen bereitzustellen und bei Bedarf in Abhängigkeit von der Steuerung autonom und unabhängig von einer Bedienperson einen Lenkvorgang auszuführen, wobei eine von der Steuerung ansteuerbare Kupplung vorgesehen ist, die eine Kopplung zwischen der Handhabungseinrichtung und dem Radwinkelstellantrieb bewirkt.
  • Derartige Kraftfahrzeuglenkungen sind beispielsweise aus der DE 4232256 A1 bekannt. Dort ist eine Kraftfahrzeuglenkung offenbart, die eine Handhabungseinrichtung in Gestalt eines Lenkrades zur Betätigung durch einen Fahrer aufweist. Die Handhabungseinrichtung dient dabei als Sollwinkelsteller für den gewünschten Lenkeinschlag. Der Radwinkel wird von einem mechanisch nicht mit der Handhabungseinrichtung gekoppelten elektrischen Stellantrieb vorgenommen und kann zur Kompensation von unerwünschten Gierbewegungen des Kraftfahrzeugs von einer Steuerung separat aktiviert werden. Hierdurch werden autonome Lenkbewegungen zur Verhinderung oder Kompensation von Übersteuern oder Untersteuern ermöglicht, ohne dass dies zu Ausschlägen am Lenkrad führt. Aus derselben Druckschrift ist auch ein Lenksystem mit permanenter Verbindung zwischen dem Lenkrad und dem Lenkgetriebe offenbart, bei dem ein autonomer Lenkeingriff nur bezüglich eines gelenkten Rades möglich ist.
  • Bei der erstgenannten Ausführungsform ist bei einem Ausfall eines Stellantriebs lediglich ein zweiter Stellantrieb als Notlaufsystem vorgesehen. Zu diesem zweiten Stellantrieb gibt es keine weitere Rückfallebene. Bei einem Ausfall eines der beiden Stellantriebe ist die Lenkung folglich nicht mehr fehlertolerant, so dass dieser Ausfall aus Sicherheitsgründen zu unmittelbarer Beendigung der Fahrt führen sollte. Außerdem ist bei einem vollständigen Ausfall der Energieversorgung der Lenkung das Fahrzeug nicht mehr lenkbar.
  • Die DE 195 40 956 C1 zeigt eine hydraulische Servolenkung für Kraftfahrzeuge, bei der die Lenkwelle über eine Kupplung auftrennbar ist. Die Lenkung verfügt über einen Servoantrieb, der autonome Lenkbewegungen zulässt. Im Störungsfall wird die Kupplung geschlossen und so die mechanische Lenkbarkeit hergestellt. Da keine redundante, zweifache Auslegung der Servoantriebe vorgesehen ist, kann ein autonomer Lenkvorgang bei Ausfall des einzigen Servoantriebs nicht zu Ende geführt werden, bevor die Kupplung einrückt. Die Reaktion des Lenksystems bei einem Ausfall des Servoantriebs während eines autonomen Lenkvorgangs ist deshalb für den Fahrer überraschend.
  • Die DE 198 04 675 A1 zeigt eine Steer-by-Wire-Lenkung ohne mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und dem Lenkgetriebe. Störungen in dem Lenksystem werden dem Fahrer frühzeitig durch ein Warnsignal zur Kenntnis gebracht. Die DE 694 02 278 T2 zeigt schließlich eine Lenkung mit einer Spurhaltefunktion. Bei einem drohenden Verlassen der zu haltenden Fahrspur wird ein Warnsignal erzeugt, dass u. a. eine Vibration des Lenkrades umfasst.
  • Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Steuerung einer Kraftfahrzeuglenkung zu schaffen, wobei bei Ausfall oder fehlerhaftem Betrieb eines Stellantriebs der verbleibende Stellantrieb weiterhin fehlertolerant betrieben werden kann und der Fahrer nicht durch plötzliche Lenkradbewegungen infolge eines autonomen Lenkvorgangs überrascht werden kann.
  • Diese Aufgabe wird von einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Weil das Einrücken der Kupplung nicht während eines autonomen Lenkvorgangs erfolgt, wird der Fahrer nicht durch plötzliche, dem Lenkvorgang folgende Lenkradbewegungen überrascht.
  • Dabei ist von Vorteil, wenn die Stellantriebe zwei unabhängig voneinander betreibbaren Einheiten zugeordnet sind, wobei mit jeder Einheit für sich zumindest zeitweise die vollständigen Lenkfunktionen auszuführen sind. In einem Lenksystem, das für autonome Lenkeingriffe ohne Beteiligung des Fahrers eingerichtet ist, kann dann jede Einheit für sich den autonomen Lenkeingriff zu Ende führen, bevor die mechanische Kopplung hergestellt wird. So ist bei schnellen Lenkeingriffen zur Aufrechterhaltung der Fahrstabilität vermeidbar, dass der Fahrer beim Ausfall einer Einheit plötzlich die Lenkeingriffe der autonomen Lenkfunktionen im Lenkrad spürt. Bei selbsttätigen Fahrmanövern langsamerer Art wie automatischem Spurwechsel, Einparken und dergleichen ist vermeidbar, dass der Fahrer mit der manuellen Fortführung eines Fahrmanövers überfordert wird.
  • Weiter ist von Vorteil, wenn die Kupplung mechanisch einrückbar ist. Hierdurch ergibt sich ein einfaches und deshalb sehr betriebssicheres System. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Kupplung einen Ruhezustand und einen von der Steuerung einstellbaren Arbeitszustand aufweist, wobei die Kupplung im Ruhezustand eingerückt ist. Dann ist auch bei einem vollständigem Ausfall der Steuerung oder der Energieversorgung gewährleistet, dass die Lenkbarkeit automatisch mechanisch hergestellt wird.
  • Weiter ist für eine komfortable Bedienung der Kraftfahrzeuglenkung vorteilhaft, wenn bei eingerückter Kupplung die jeweils aktive Einheit eine Lenkhilfskraft bereitstellt und so die Eigenschaften einer gewöhnlichen Hilfskraftlenkung aufrechterhalten bleiben.
  • Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
  • Es zeigt:
  • 1: Ein Lenksystem für Kraftfahrzeuge in einer Prinzipdarstellung mit zwei hydraulischen Antriebseinheiten und einem zuschaltbaren mechanischen Durchgriff vom Lenkrad auf den Radwinkelstellantrieb.
  • In der 1 ist eine Kraftfahrzeuglenkung schematisch als Blockschaltbild dargestellt. Die Kraftfahrzeuglenkung umfasst ein Lenkrad 1, das drehfest mit einer Lenksäule 2 verbunden ist. Die Lenksäule 2 trägt wiederum einen ersten Elektromotor 3 sowie einen zweiten Elektromotor 4, die als Handmomentensteller wirken. Weiter trägt die Lenksäule 2 ein Verformungsglied 5, das in an sich bekannter Weise die Aufprallsicherheit der Lenkeinrichtung herstellt. Schließlich trägt die Lenksäule 2 eine ansteuerbare mechanische Kupplung 6, die im eingerückten Zustand die Lenksäule 2 mit einer Ritzelwelle 7 drehfest verbindet. Die Ritzelwelle 7 wiederum wirkt auf eine Zahnstange 8, die verschieblich in einem Lenkgehäuse 9 gelagert ist.
  • Das Lenkgehäuse 9 trägt weiter zwei Stellantriebseinheiten 10 und 11, in denen hydraulische Zylinder/Kolbeneinheiten mit der Zahnstange 8 in Eingriff stehen, die über ein oder mehrere Ventile mit Hydraulikflüssigkeit versorgt werden. Bei einer hydraulischen Ansteuerung der Einheiten 10 und 11 oder einer Drehung der Ritzelwelle 7 wird die Zahnstange 8 in ihrer Längsrichtung verlagert, so dass sie über Spurstangen 12 den Radwinkel von gelenkten Rädern 13 verändert.
  • Eine zentrale Steuereinheit 15, die auch mehrfach ausgeführt sein kann, ist für die Ansteuerung der Handmomentenstellmotoren 3, 4, der Kupplung 6 und der Einheiten 10 und 11 vorgesehen.
  • Im Betrieb arbeitet die Lenkung wie folgt:
    Die Steuerung 15 trennt durch Ansteuerung die Kupplung 6, so dass die Lenksäule 2 von der Ritzelwelle 7 entkoppelt ist. Eine Bedienperson gibt am Lenkrad 1 den gewünschten Lenkwinkel vor, der über die Steuerung 15 an die Einheiten 10 und 11 übermittelt wird. Deren hydraulische Stellantriebe betätigen simultan die Zahnstange 8 in der Weise, dass die Räder 13 den vom Fahrer gewünschten Radwinkel erhalten und das Fahrzeug den gewünschten Kurvenradius fährt. Gleichzeitig wird über die Handmomentenstellmotoren 3 und 4 dem Fahrer an dem Lenkrad 1 eine Rückstellkraft mitgeteilt, die die Rückstellkräfte der Lenkung sowie die Lenkreaktionskräfte simuliert und damit das Fahrgefühl einer herkömmlichen Lenkung erzeugt.
  • Ein autonomer Lenkeingriff kann durch sogenannte Fahrdynamikregelungen oder Stabilitätssysteme ausgelöst werden. Hierbei veranlasst die Steuerung 15 die Einheiten 10 und 11 zu einem Lenkeingriff, der dem Fahrer nicht mitgeteilt wird und der zu einer Verschiebung der Zahnstange 8 unabhängig von der Lenksäule 2 führt. Dieser Lenkeingriff kann beispielsweise im Gegenlenken bei Ausbrechen eines übersteuernden Fahrzeugs, in der Kompensation von Seitenwind oder zur Beibehaltung der Fahrtrichtung bei Bremsvorgängen auf einseitig rutschiger Fahrbahn dienen. Die Lenkeingriffe können je nach Fahrsituation relativ schnell und mit großer Amplitude erfolgen, so dass ein Fahrer am Lenkrad 1 nicht notwendigerweise folgen könnte, wenn die Kupplung 6 geschlossen wäre. Eine derartige Lenkbewegung wird folglich dem Fahrer nicht an das Lenkrad 1 übermittelt.
  • Außerdem können autonome Lenkeingriffe bei komfortorientierten Anwendungen wie automatischem Einparken und automatischem Spurwechsel erfolgen, bei denen das Lenkrad 1 von den Handmomentenstellmotoren 3 und 4 mitbewegt wird. Hier kann die simulierte Drehung des Lenkrades 1 mit einer direkteren Übersetzung erfolgen als es der tatsächlichen Übersetzung im Lenkgetriebe entspricht. Ein sofortiges Einrücken der Kupplung 6 führt dann zu einer plötzlichen scheinbaren Übersetzungsänderung und kann den Fahrer in Schwierigkeiten bei der manuellen Beendigung des Fahrmanövers bringen.
  • Bei einem Fehler in einer der beiden Einheiten 10 oder 11 ist durch die redundante Auslegung dieser Einheiten die jeweils verbleibende Einheit in der Lage, zumindest kurzzeitig und zum wesentlichen Teil die gesamte Funktion der Radwinkelstellantriebe zu übernehmen. Ein autonomer Eingriff kann von einer der beiden Einheiten durchgeführt und in der vorgesehenen Weise beendet werden. Aus Sicherheitsgründen ist bei weiterem Betrieb des Kraftfahrzeugs mit einer ausgefallenen Einheit 10 oder 11 erforderlich, dass die verbleibende funktionsfähige Einheit 11 oder 10 eine weitere Rückfallebene für den Notlauf erhält, so dass das Fahrzeug nicht plötzlich unlenkbar werden kann. Für diesen Fall ist vorgesehen, dass die Steuerung 15 die Kupplung 6 einrückt und dadurch ein mechanischer Durchgriff von dem Lenkrad 1 über die Lenksäule 2, die Kupplung 6 und die Ritzelwelle 7 auf die Zahnstange 8 hergestellt wird. Der verbleibende Stellantrieb wirkt dann zusammen mit der Betätigungskraft über die Lenksäule 2 als herkömmliche Hilfskraftlenkung. Sollte auch die zweite Einheit ausfallen, so ist eine herkömmliche mechanische Lenkung ohne Hilfskraft gewährleistet.
  • Das Einrücken der Kupplung 6 kann entweder unmittelbar bei einem erkannten Fehler in einer Einheit 10 oder 11 erfolgen oder zeitversetzt vorgenommen werden. Das unmittelbare Einrücken ist vorgesehen, wenn die Steuerung 15 zum Zeitpunkt der Fehlererkennung keinen autonomen Lenkvorgang durchführt, so dass das Einrücken der Kupplung nicht zu Lenkbewegungen am Lenkrad 1 führt, die für den Fahrer überraschend sind. Ein zeitversetztes Einrücken der Kupplung 6 ist erforderlich, wenn autonome Lenkvorgänge durchgeführt werden, die zur Wiederherstellung eines stabilen Fahrzustandes erforderlich sind. Die Zeitverzögerung bis zum Einrücken der Kupplung 6 ist dann so zu bemessen, dass die autonomen Lenkvorgänge zunächst beendet werden und erst dann der mechanische Durchgriff hergestellt wird. Anderenfalls würde der Fahrer am Lenkrad 1 plötzlich schnelle Lenkbewegungen mit möglicherweise großer Amplitude mitgeteilt bekommen, die für ihn vollkommen überraschend sind und ihn deshalb überfordern. Außerdem kann durch die vom Fahrer aufgebrachte Handkraft die Funktion der autonomen Lenkeingriffe behindert werden.
  • Eine letzte mechanische Rückfallebene ergibt sich, wenn die Steuerung 15 den Ausfall beider Einheiten 10 und 11 detektiert. Für diesen Fall ist die Kupplung nach dem vorhergehenden Verfahrensschritt bereits geschlossen und es fällt lediglich die Servounterstützung weg.
  • Gegen einen völligen Verlust des Hydraulikdrucks kann eine doppelt ausgelegte Versorgungseinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise eine separate Pumpe 17, die unabhängig vom Antriebsmotor Energie aus der Fahrzeugbewegung, abgegriffen an einem Rad oder an einer Kardanwelle, verfügbar macht. Auch bei einem völligen Ausfall der Hydraulik bleibt die insoweit beschrieben Lenkung jedoch funktionsfähig.
  • Die Kupplung 6 ist dafür so ausgestaltet, dass sie ohne ein Ansteuerungssignal selbsttätig in den mechanisch eingerückten Zustand fällt. Diese Eigenschaft kommt bei einem völligen Ausfall der elektrischen Steuerung 15 sowie der beiden Einheiten 10 und 11 zum Tragen. Dann wird automatisch ohne weitere Ansteuerung ein Kraftschluss zwischen dem Lenkrad 1 und der Lenkung hergestellt. Das Fahrzeug bleibt also auch bei einem vollständigen Ausfall der hydraulischen Hilfseinrichtungen steuerbar. Der beschriebene autonome Lenkeingriff, der zunächst kein Einrücken der Kupplung 6 gestattet, bricht bei einem Stromausfall automatisch ab, so dass dessen Rückwirkungen auf das Lenkrad 1 beim selbsttätigen Einrücken der Kupplung 6 infolge eines Versagens der Steuerung 15 ausbleiben.
  • Um den Fahrer über eine aufgetretene Störung zu informieren, bevor die Kupplung 6 eingerückt wird, kann über die Steuerung 15 ein Warnsignal ausgelöst werden. Dies kann ein optisches oder akustisches Warnsignal sein. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht jedoch vor, dass das Warnsignal allein oder zusätzlich zu den erwähnten optischen oder akustischen Signalen als mechanisches Signal über das Lenkrad übermittelt wird, beispielsweise in Gestalt einer über die Handmomentenstellmotoren 3 und 4 aufgeprägten Vibration oder eines erhöhten Handmoments.
  • Insgesamt ergibt sich eine Kraftfahrzeuglenkung, die ein hohes Maß an Ausfallsicherheit bietet. Für den rein hydraulischen Betrieb mit autonomen Lenkeingriffen ist eine erste hydraulische Rückfallebene vorgesehen, die durch eine weitere mechanische Rückfallebene abgesichert ist. Der Betrieb des Kraftfahrzeugs ist in jedem Zustand, sowohl bei Ausfall eines Systems als auch bei Ausfall aller Systeme sicher gewährleistet, ohne dass für den Fahrer eine nicht beherrschbare Situation eintreten kann.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Steuerung einer Kraftfahrzeuglenkung mit einer von einer Bedienperson zu betätigenden Handhabungseinrichtung, beispielsweise einem Lenkrad (1), sowie mit wenigstens einer Steuerung (15) und mit Stellantrieben (10, 11) für einen Radwinkelstellantrieb, wobei die Stellantriebe (10, 11) dazu eingerichtet sind, in bekannter Weise Lenkfunktionen bereitzustellen und bei Bedarf in Abhängigkeit von der Steuerung (15) autonom und unabhängig von einer Bedienperson einen Lenkvorgang auszuführen, wobei eine von der Steuerung ansteuerbare Kupplung (6) vorgesehen ist, die eine Kopplung zwischen der Handhabungseinrichtung (1) und dem Radwinkelstellantrieb bewirkt, und wobei bei Ausfall einer Einheit (10, 11) die Kupplung (6) eingerückt wird und das Einrücken der Kupplung (6) nicht während eines autonomen Lenkvorgangs erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (10, 11) zwei unabhängig voneinander betreibbaren Einheiten zugeordnet sind, wobei mit jeder Einheit für sich zumindest zeitweise die vollständigen Lenkfunktionen auszuführen sind.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (6) mechanisch einrückbar ist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (6) einen Ruhezustand und einen von der Steuerung (15) einstellbaren Arbeitszustand aufweist, wobei die Kupplung (6) im Ruhezustand eingerückt ist.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei eingerückter Kupplung (6) die aktive Einheit (10, 11) eine Lenkhilfskraft bereitstellt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Auftreten einer Störung ein Warnsignal erzeugt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Warnsignal als mechanisches Signal über das Lenkrad (1) übermittelt wird, insbesondere als eine über die Handmomentensteller (3) und (4) aufgeprägte Vibration.
DE19952227A 1999-01-22 1999-09-30 Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff Expired - Fee Related DE19952227B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19952227A DE19952227B4 (de) 1999-01-22 1999-09-30 Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19902554 1999-01-22
DE19902554.1 1999-01-22
DE19952227A DE19952227B4 (de) 1999-01-22 1999-09-30 Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19952227A1 DE19952227A1 (de) 2000-09-21
DE19952227B4 true DE19952227B4 (de) 2008-12-11

Family

ID=7895133

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19947265A Withdrawn DE19947265A1 (de) 1999-01-22 1999-09-30 Fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff
DE19952227A Expired - Fee Related DE19952227B4 (de) 1999-01-22 1999-09-30 Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff

Family Applications Before (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19947265A Withdrawn DE19947265A1 (de) 1999-01-22 1999-09-30 Fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE19947265A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010053156A1 (de) 2010-12-01 2012-06-06 Audi Ag Verfahren zum Betreiben eines Kraftwagens sowie Kraftwagen mit einer Umfelderfassungseinrichtung
DE102012211901A1 (de) 2012-07-09 2014-01-09 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zur Spurhalteunterstützung für Kraftfahrzeuge
DE102014004733A1 (de) 2014-04-01 2014-09-25 Daimler Ag Lenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Families Citing this family (18)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10042308A1 (de) * 2000-08-29 2001-11-15 Bosch Gmbh Robert Steer-by-wire-Lenkanlage für ein Fahrzeug mit Servounterstützung der Rückfallebene
DE10046168A1 (de) * 2000-09-19 2002-03-28 Zf Lenksysteme Gmbh Lenksystem
DE10052343A1 (de) * 2000-10-21 2002-07-11 Bosch Gmbh Robert Verfahren zum Steuern eines Steerby-Wire-Lenksystems
DE10053335B4 (de) * 2000-10-27 2006-09-07 Robert Bosch Gmbh SbW-Lenkanlage für Kraftfahrzeuge
JP4419114B2 (ja) * 2000-11-14 2010-02-24 株式会社ジェイテクト 車両用操舵装置
DE10057242A1 (de) * 2000-11-18 2002-05-29 Bosch Gmbh Robert Kupplung für eine Steer-by-Wire-Lenkanlage
DE10135736C1 (de) * 2001-07-21 2003-04-03 Zf Lenksysteme Gmbh Verfahren zum Ansteuern einer Kupplung einer Steer-by-Wire-Lenkanlage
DE102007002266A1 (de) 2007-01-16 2008-07-17 GM Global Technology Operations, Inc., Detroit Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs während eines Fahrmanövers
DE102012021436A1 (de) 2012-10-30 2014-04-30 Volkswagen Aktiengesellschaft Vorrichtung zum assistierenden oder automatischen Führen eines Kraftfahrzeuges
DE102013208206A1 (de) * 2013-05-06 2014-11-06 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Vorrichtung zum Hinweisen auf zukünftige automatisch durchgeführte Lenkeingriffe in einem Fahrzeug
DE102015004745B4 (de) * 2015-04-11 2019-10-10 Audi Ag Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs und zugehöriges Kraftfahrzeug
DE102015005020B4 (de) * 2015-04-20 2021-08-12 Audi Ag Lenkvorrichtung für ein zweispuriges Fahrzeug
DE102015009241B4 (de) * 2015-07-16 2019-04-18 Audi Ag Kraftfahrzeug und Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugführungssystems
US9975573B2 (en) 2016-07-29 2018-05-22 Ford Global Technologies, Llc Enhanced steering operation
DE202016005986U1 (de) * 2016-09-30 2018-01-03 Rinspeed Ag Fahrzeuglenkung
CN110588767B (zh) * 2019-10-17 2020-12-15 厦门理工学院 一种线控转向系统的多电机冗余装置及控制方法
DE102019217922B4 (de) 2019-11-20 2023-08-03 Robert Bosch Gmbh Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs
JP7322725B2 (ja) 2020-01-29 2023-08-08 株式会社ジェイテクト 転舵装置

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4009400A1 (de) * 1990-03-23 1991-09-26 Porsche Ag Aktuator fuer eine kybernetische lenkung
DE4232256A1 (de) * 1991-09-27 1993-04-08 Honda Motor Co Ltd Motorfahrzeug-lenksystem mit automatischer stoerunterdrueckung
DE19540956C1 (de) * 1995-11-03 1997-03-06 Daimler Benz Ag Servolenkung für Kraftfahrzeuge
DE69402278T2 (de) * 1993-08-28 1997-07-10 Lucas Ind Plc System zur Unterstützung eines Fahrzeuglenkers
DE19804675A1 (de) * 1997-02-07 1998-08-13 Koyo Seiko Co Kraftfahrzeuglenkvorrichtung

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4009400A1 (de) * 1990-03-23 1991-09-26 Porsche Ag Aktuator fuer eine kybernetische lenkung
DE4232256A1 (de) * 1991-09-27 1993-04-08 Honda Motor Co Ltd Motorfahrzeug-lenksystem mit automatischer stoerunterdrueckung
DE69402278T2 (de) * 1993-08-28 1997-07-10 Lucas Ind Plc System zur Unterstützung eines Fahrzeuglenkers
DE19540956C1 (de) * 1995-11-03 1997-03-06 Daimler Benz Ag Servolenkung für Kraftfahrzeuge
DE19804675A1 (de) * 1997-02-07 1998-08-13 Koyo Seiko Co Kraftfahrzeuglenkvorrichtung

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010053156A1 (de) 2010-12-01 2012-06-06 Audi Ag Verfahren zum Betreiben eines Kraftwagens sowie Kraftwagen mit einer Umfelderfassungseinrichtung
EP2460712A2 (de) 2010-12-01 2012-06-06 Audi Ag Verfahren zum Betreiben eines Kraftwagens sowie Kraftwagen mit einer Umfelderfassungseinrichtung
US8489281B2 (en) 2010-12-01 2013-07-16 Audi Ag Method for operating an automobile and an automobile with an environmental detection device
DE102012211901A1 (de) 2012-07-09 2014-01-09 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zur Spurhalteunterstützung für Kraftfahrzeuge
WO2014009229A1 (de) 2012-07-09 2014-01-16 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zur spurhalteunterstützung für kraftfahrzeuge
DE102014004733A1 (de) 2014-04-01 2014-09-25 Daimler Ag Lenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Also Published As

Publication number Publication date
DE19947265A1 (de) 2000-07-27
DE19952227A1 (de) 2000-09-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19952227B4 (de) Hydraulische fehlertolerante Kraftfahrzeuglenkung mit autonomem Lenkeingriff
DE19632251B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Lenkung eines Kraftfahrzeuges
EP3022107B1 (de) Verfahren zum betreiben der lenkung eines kraftfahrzeugs
DE10040870B4 (de) Lenksystem für ein Fahrzeug
EP2032416B1 (de) Hinterachslenkung für einen fahrzeugkran
EP3458337B1 (de) Steer-by-wire-system, kraftfahrzeug und verfahren zum betreiben eines steer-by-wire-systems
DE10101827A1 (de) Lenkanordnung für Kraftfahrzeuge
DE102016009684A1 (de) Regelung eines Steer-by-Wire-Lenksystems
DE102014102767A1 (de) Lenksystem für ein autonom fahrendes Fahrzeug und Verfahren, um dieses zu lenken
EP0970875A2 (de) Lenksystem für Kraftfahrzeuge
DE102017221289A1 (de) Risikominimaler Zustand in einem steer-by-wire-Lenksystem
DE19838490A1 (de) Lenksystem mit hydraulischer Rückfallebene
EP3653457A1 (de) Bremssystem für ein kraftfahrzeug, kraftfahrzeug mit einem derartigen bremssystem sowie verfahren zum betreiben eines derartigen bremssystems
DE102019208201B3 (de) Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems
EP3053806A1 (de) Lenkantrieb und lenksystem für ein fahrzeug
EP0580997A1 (de) Servolenkung eines Kraftfahrzeuges
DE19842624B4 (de) Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems für ein Fahrzeug
DE19935073A1 (de) Steer-by-wire-Lenkung mit hydraulischem Druckspeicher
DE102017212036A1 (de) Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug
EP1388472B1 (de) Betriebsverfahren für ein Fahrzeug-Lenksystem
DE10236331A1 (de) Betriebsverfahren für ein Fahrzeug-Lenksystem
DE102022109582B3 (de) Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Nutzfahrzeugs
DE10253468A1 (de) Servolenkung mit Rangier-Betriebsweise
DE19950926A1 (de) Servolenkung für ein Kraftfahrzeug mit Ventilbetätigung über eine biegsame Welle
DE102017204768B4 (de) Kraftfahrzeug

Legal Events

Date Code Title Description
OR8 Request for search as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8105 Search report available
8181 Inventor (new situation)

Free format text: HERMANN, JOCHEN, 73342 BAD DITZENBACH, DE VOHMANN, MARTIN, 73730 ESSLINGEN, DE STEINMEIER, NICOLE, 70736 FELLBACH, DE KIRCHNER, FRANZ, 72654 NECKARTENZLINGEN, DE BIDNER, MICHAEL, 70806 KORNWESTHEIM, DE PLUSCHKE, ALBRECHT, 71364 WINNENDEN, DE MALERBA, ANDREA, 70327 STUTTGART, DE FASSE, ERNST, 73614 SCHORNDORF, DE

8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: THYSSENKRUPP PRESTA STEERTEC GMBH, 40476 DUESSELDORF

8110 Request for examination paragraph 44
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee