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Die
Erfindung betrifft eine Ganganzeige für ein Fahrrad mit einem Antriebsstrang,
in welchem mehr als ein Getriebe angeordnet sind, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
einer Werbeveröffentlichung
der Firma Shimano vom Juni '98
mit der Überschrift „FLIGHT DECK" wird ein integrierter
Fahrradcomputer mit der Typbezeichnung SC-6500 beschrieben, welcher über Schalthebelsensoren
nicht nur eine gewählte
Gangkombination digital auf einem Anzeigefeld anzeigt, sondern auch
deren Übersetzungsverhältnis. Ferner werden über eine
Umschaltung die Anzeigen von Trittfrequenz, Geschwindigkeit, Uhrzeit
und anderer zeitabhängiger
Anzeigefunktionen nacheinander abrufbar angezeigt. Für den Fall
einer Kettenschaltung mit neun Ritzeln am Hinterrad und drei Kettenblätter am
Tretlager ist die bildhafte Darstellung auf dem Display von höherem Wert,
als die Angabe des Übersetzungsverhältnisses
in einfachen digitalen Zahlen. Die geistige Synthese einer digitalen
Zahlenangabe mit einer analogen Bilddarstellung dürfte dabei
nur Vielfahrern und einer technisch interessierten Kundschaft eingängig sein.
Es drängt
sich der Vergleich zu den Anzeigegeräten im Automobil auf, wo sich
eine digitale Angabe der Geschwindigkeit und der Drehzahl beispielsweise
nicht durchsetzen lässt.
Vielmehr werden alle Anzeigegeräte
mit Zeigern versehen und somit analogisiert.
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Eine
solche Analogisierung der Darstellung der jeweils im Eingriff befindlichen
Zahnräder
sowie der Übersetzungsangaben
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung beispielsweise für
Kettenschaltungen mit zwei Getrieben als drei übereinander angeordnete Skalenfenster
vorgeschlagen, deren unterstes die Angabe des jeweils am Vortrieb
beteiligten Kettenblattes darstellt, deren mittleres das jeweils
am Vortrieb beteiligte Kettenritzel an der Hinterradnabe bezeichnet
und deren oberstes das Übersetzungsverhältnis aus
den jeweiligen Angaben in den beiden unteren Skalenfenster anzeigt.
Ganganzeigen, speziell für
Kinderräder,
können
mit nur einem Skalenfenster ausgerüstet sein, welches ausschließlich das Übersetzungsverhältnis analog
anzeigt, wobei die Skaleneinteilung dieses Skalenfensters Symbole aufweist,
die leicht verständlich
sind und dem jungen Benutzer des Fahrrades anzeigen, dass er sich
mit der Übersetzung
seines Antriebsstranges mehr auf der Berggangseite oder auf der
Schnellgangseite befindet. Die Symbole können beispielsweise Andeutungen
eines Berges und eines Tales, eines Hasen und eines Igels u. ä. als Hinweis
auf die langsame oder schnelle Fortbewegung des Fahrrades sein. Vorzugsweise
aber wird ein Anzeigegehäuse
vorgeschlagen, welches die drei Skalenfenster aufweist, wobei im
unteren ersten Skalenfenster über
ein mechanisch bedientes erstes Verstellglied im Inneren des Anzeigegehäuses die
Anzeige des jeweils im Eingriff befindlichen Kettenblattes erfolgt
und wobei im mittleren zweiten Skalenfenster das jeweils im Eingriff
befindliche Kettenritzel am Hinterrad durch ein zweites Verstellglied
ebenfalls mechanisch markiert wird. Die mechanische Einstellung
der beiden Verstellglieder erfolgt über Bowdenzüge, die von den entsprechenden
Schaltern abgezweigt werden können.
Das obere dritte Skalenfenster wird von einer Markierung eines Koppelgelenkhebels
bestrichen, der über
zwei Gelenke mit den Verstellgliedern gelenkig verbunden ist und
so das Übersetzungsverhältnis automatisch
anzeigt. Der Vorteil der vorgeschlagenen Ganganzeige für Kettenschaltungen
mit zwei Getrieben liegt in der einfachen mechanischen Ansteuerung,
seiner kostengünstigen
Herstellung und vor allen Dingen in seiner analogen Darstellung
des Übersetzungsverhältnisses
auf einer Skala, die unabhängig
von der Verwendung des jeweiligen Kettenrades in der Kettenschaltung
dem Benutzer verdeutlicht, welchen Spielraum er noch zu dem einen
oder dem anderen Endpunkt des Übersetzungsverhältnisses
hat.
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Wird
die bisher beschriebene Ganganzeige als eigenständiges Anzeigegehäuse mit
einem Anzeigefeld verstanden, so wird darüber hinaus vorgeschlagen, die
Ganganzeige mit dem Gehäuse
eines der beiden Schalter zur Bedienung der beiden Getriebe zu verbinden.
Für diesen
Fall wäre
lediglich eine einzige Verbindung zwischen den Schaltern erforderlich,
um die Koppelung der beiden Verstellglieder zu bewerkstelligen.
Von Vorteil wäre
für den
Fall der Verwendung von zwei Schaltern der Wegfall eines dritten
Gehäuses,
wodurch das Cockpit des Fahrrades eine übersichtlichere Gestaltung
erfährt.
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In
der
US 5 886 623 A ist
eine elektronische Ganganzeige für
ein Fahrrad mit zwei Getriebegliedern offenbart, mit der die an
den zwei Getriebegliedern im Eingriff befindlichen Gangstufen in
analoger Weise zur Anzeige gebracht werden. Die vorderen Kettenräder einschließlich Kette
und Ketten-Umlegeeinrichtung bilden dabei das erste Getriebeglied,
der hintere Ritzelblock mit Kette und Ketten-Umlegeeinrichtung bilden das zweite
Getriebeglied. In der elektronischen Ganganzeige stehen rechteckige
Felder, die entsprechend hervorgehoben werden, sinnbildlich für die vorderen
Kettenräder
und für
die hinteren Ritzel. Es kann aber auch zu einem Anzeigemodus umgeschaltet
werden, in dem die Nummer der im Eingriff befindlichen Kettenräder digital
angezeigt wird.
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Die
Ganganzeige der Schalteinrichtung aus
DE 2 041 719 A für einen Antriebsstrang an einem Fahrrad
verfügt über einen
Zeiger, der um eine Achse gedreht wird, wodurch der Zeiger auf die
Nummer des eingelegten Ganges in einem Getriebeglied des Antriebsstranges
zeigt. Dazu ist ein Anzeigefeld vorgesehen, auf dem rechteckige
Felder die Nummern der möglichen
Gangstufen tragen. Damit liegt hier eine analoge Ganganzeige mit
mechanischen Mitteln vor, in der die Winkelposition des Zeigers
für die
Größe des eingelegten Übersetzungsverhältnisses
am Getriebeglied steht.
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Der
erfindungsgemäße Gegenstand
löst die Aufgabe,
eine Ganganzeige an einem Fahrrad mit zwei Getriebegliedern zu schaffen,
die in analoger Weise mit rein mechanischen Mitteln die an den zwei Getriebegliedern
im Eingriff befindlichen Gangstufen sowie das durch die jeweils
eingelegten Gangstufen bewirkte gesamte Übersetzungsverhältnis zur
Anzeige bringt.
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Anhand
zweier Skizzen wird die Wirkungsweise einer Ganganzeige für ein Fahrrad
erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Antriebsstrang im Rahmen eines Fahrrades mit einem ersten Kettenradsatz
und einem zweiten Kettenradsatz mit jeweils einem Kettenumwerfer;
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2 ein
Anzeigegehäuse
mit drei Skalenfenstern zur analogen Anzeige des jeweiligen Zahnrades
der Kettenradsätze
sowie des daraus resultierenden Übersetzungsverhältnisses.
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In
einem Fahrradrahmen F eines Fahrrades ist gemäß 1 bekanntermaßen ein
Antriebsstrang 1 angeordnet, der aus einer Kette K, einem
ersten Getriebeglied 2 und einem zweiten Getriebeglied 3 besteht.
Das erste Getriebeglied 2 besteht aus einem ersten Kettenradsatz
K1 mit einem Kettenumwerfer und das zweite Getriebeglied 3 aus
einem zweiten Kettenradsatz K2 mit ebenfalls einem Kettenumwerfer.
Der erste Kettenradsatz K1 enthält üblicherweise drei
Kettenblätter
während
der zweite Kettenradsatz K2 üblicherweise
neun Kettenritzel enthält.
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Gemäß 2 ist
eine Ganganzeige mit einem Anzeigegehäuse 5 und einem Anzeigefeld 4 dargestellt,
welches ein erstes Skalenfenster 12, ein zweites darüber angeordnetes
Skalenfenster 14 und ein drittes ebenfalls darüber angeordnetes
drittes Skalenfenster 16 aufweist. Im Inneren des Anzeigegehäuses 5 sind
ein erstes Verstellglied 8 und ein zweites Verstellglied 10 angeordnet,
die über
Seilzüge 17 mit
Schaltern der jeweiligen Kettenumwerfer verbunden sind und somit
je nach der eingeschalteten Gangstufe verschoben werden können. Das
erste Verstellglied 8 weist eine erste Markierung 11 auf, die
als Anzeige im ersten Skalenfenster 12 erscheint und das
jeweils im Eingriff befindliche Kettenblatt, hier beispielsweise
ein solches mit 22 Zähnen,
markiert. Eine zweite Markierung 13 ist mit dem zweiten Verstellglied 10 verbunden
und markiert das jeweils im Eingriff befindliche Kettenritzel, hier
ein solches mit 11 Zähnen,
im zweiten Skalenfenster 14. Das erste Skalenfenster 12 weist
als Skaleneinteilung die Ziffern 22, 32 und 44 auf,
was bedeutet, dass die im ersten Kettenradsatz K1 beteiligten Kettenblätter 22, 32 und 44 Zähne aufweisen.
Das zweite mittlere Skalenfenster 14 trägt als Skaleneinteilung die
Ziffern 11, 12, 14, 16, 18, 21, 24, 28 und 32,
was bedeutet, dass in den zweiten Kettenradsatz K2 integrierten
Kettenritzel die entsprechenden vorgenannten Zähnezahlen aufweisen. Ein drittes
Skalenfenster 16, welches oberhalb der beiden Skalenfenster 12 und 14 angeordnet
ist, weist als Skala eine Nummerierung zwischen 1 und 4 auf,
was bedeutet, dass hier ein Übersetzungsverhältnis angezeigt
wird, das zwischen den durch die Kette K verbundenen Kettenradsätzen K1 und
K2 wirksam ist. Eine dritte Markierung 15, die als Zeiger
ausgebildet ist und mit einem Koppelgelenkhebel 6 verbunden
ist, bestreicht das dritte Skalenfenster 16 und gibt das Übersetzungsverhältnis in Zah len
zwischen 1 und 4 auch unter Angabe von Zwischenwerten
an. Das erste Verstellglied 8 weist ein erstes Gelenk 7 auf,
an welchem der Doppelgelenkhebel 6 gelenkig gelagert ist. Über ein
Langloch ist der Koppelgelenkhebel 6 mit einem zweiten
Gelenk 9 auf dem zweiten Verstellglied 10 verbunden,
wodurch die dritte Markierung 15 im dritten Skalenfenster 16 eine
Anzeige über
das jeweils herrschende Übersetzungsverhältnis im
Antriebsstrang 1 bei jeder Bewegung eines der beiden Verstellglieder 8 und 10 anzeigt.
Gemäß 2 steht
die erste Markierung 11 auf dem Skalenwert 22,
während
die Markierung 13 im zweiten Skalenfenster 14 auf
den Skalenwert 11 gerichtet ist. Die Division des erstgenannten
Skalenwerts durch den zweitgenannten ergibt für das Übersetzungsverhältnis die
Zahl 2, die im dritten Skalenfenster von der dritten Markierung
auch angezeigt wird. Werden beispielsweise im ersten Kettenradsatz K1
Kettenblätter
mit höheren
Zähnezahlen
verwendet, so verschiebt sich die Markierung 11 im ersten Skalenfenster 12 nach
links zu den benachbarten Positionen; dies bewirkt, dass der Koppelgelenkhebel 6 mit
seiner Markierung 15 im dritten Skalenfenster 16 nach
rechts ausweicht und ein höheres Übersetzungsverhältnis angibt.
Umgekehrt erzeugt die Verstellung der zweiten Markierung 13 im
zweiten Skalenfenster 14 eine Verkleinerung des Übersetzungsverhältnisses,
wenn die zweite Markierung 13 über den Seilzug 17 in
benachbarte Positionen mit höheren
Zähnezahlangaben
verschoben wird.
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Der
Vorteil der vorgeschlagenen Ganganzeige für Kettenschaltungen mit zwei
Getrieben liegt in der einfachen mechanischen Ansteuerung, seiner kostengünstigen
Herstellung und vor allen Dingen in seiner analogen Darstellung
des Übersetzungsverhältnisses
auf einer Skala, die unabhängig
von der Verwendung des jeweiligen Kettenrades in der Kettenschaltung
dem Benutzer verdeutlicht, welchen Spielraum er noch zu dem einen
oder dem anderen Endpunkt des Übersetzungsverhältnisses
hat.
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- 1
- Antriebsstrang
- 2
- erstes
Getriebeglied
- 3
- zweites
Getriebeglied
- 4
- Anzeigefeld
- 5
- Anzeigegehäuse
- 6
- Koppelgelenkhebel
- 7
- erstes
Gelenk
- 8
- erstes
Verstellglied
- 9
- zweites
Gelenk
- 10
- zweites
Verstellglied
- 11
- erste
Markierung
- 12
- erstes
Skalenfenster
- 13
- zweite
Markierung
- 14
- zweites
Skalenfenster
- 15
- dritte
Markierung
- 16
- drittes
Skalenfenster
- 17
- Seilzug
- K
- Kette
- K1
- erster
Kettenradsatz
- K2
- zweiter
Kettenradsatz
- F
- Fahrradrahmen