DE19951262C1 - Strangführungsgerüst einer Stranggießanlage, insbesondere für Dünnbrammen aus Stahl - Google Patents
Strangführungsgerüst einer Stranggießanlage, insbesondere für Dünnbrammen aus StahlInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Strangführungsgerüst einer eine stationäre Kokille aufweisenden Stranggießanlage, insbesondere für Dünnbrammen aus Stahl, mit der Strangdicke entsprechenden lichte Weite aufweisenden Reihen von in Segmenten 1, 2 mit einer Rollenteilung I¶R¶ angeordneten Rollen 11-18; 21-28 zum Führen und Treiben des mit Flüssigmetall gefüllten Stranges. Die gegenüberliegend angeordneten Rollen 11, 31; 12, 32 der jeweiligen Reihen mindestens eines Segmentes besitzen solche Abstände, daß sie für eine instationäre, sich mit Gießgeschwindigkeit bewegende Ausbauchung des Stranges eine Phasenverschiebung DELTAphi gegenüber einer Sinusschwingung mit der Wellenlänge I¶R¶ aufweisen. Dies entsprechend dem Ansatz: DOLLAR A DELTAphi = (DELTAI/I¶R¶) x 2pi DOLLAR A mit DOLLAR I1 = 20 DEG bis 90 DEG , wobei DOLLAR A DELTAI = Änderung des Basisrollenabstandes I¶R¶ DOLLAR A I¶R¶ = Istabstand zweier Rollen einer Reihe (Rollenteilung) bei I¶R¶ = v/f DOLLAR A v¶G¶ = Gießgeschwindigkeit und DOLLAR A f = v¶G¶/I¶R¶ = Frequenz des von der Strangschale umhüllten Flüssigmetalls bedeutet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Strangführungsgerüst einer eine stationäre Kokille auf
weisenden Stranggießanlage, insbesondere für Dünnbrammen aus Stahl, mit der
Strangdicke entsprechenden lichte Weite aufweisenden Reihen von in Segmenten
mit einer Rollenteilung angeordneten Rollen zum Führen und Treiben des mit
Flüssigmetall gefüllten Stranges.
Üblicherweise sind die einzelnen in Segmenten angeordneten Rollen mit kon
stanten Abständen zueinander in den jeweiligen Gerüsten angeordnet. Dieser Ab
stand ist dabei grundsätzlich abhängig von der Rollendicke und dem Erfordernis,
zwischen den Rollen Elemente zum Aufbringen von Spritzwasser zur Kühlung der
Brammen vorzusehen. Regelmäßig sind dabei die im Ober- und Unterrahmen der
einzelnen Führungsgerüste angeordneten Rollen als Rollenpaare unmittelbar ge
genüber angeordnet. Im Normalbetrieb entspricht die Rollenteilung einer Halbpha
se (180 Grad) der Schwingung des Flüssigmetalls.
Es sind aber auch Stranggießanlagen bekannt, die eine hiervon sich unterschei
dende Konstruktion aufweisen.
So ist aus EP 0 041 498 A2 eine Bogenstranggießanlage bekannt mit einer unter
halb der Kokille angeordneten Strangführung, die zwei einander gegenüberliegen
de Rollenbahnen aufweist, deren Rollen an Gerüstteilen montiert sind, wobei der
Abstand einander gegenüberliegender Gerüstteile und damit der Abstand der
Rollenbahnen entsprechend einem einzustellenden Strangquerschnitt veränderbar
ist, und wobei die Rollen mindestens einer der Rollenbahnen am Gerüstteil in
Längsrichtung dieser Rollenbahn versetzbar angeordnet und am Gerüstteil in un
terschiedlichen Lagen fixierbar sind.
Ziel des Gegenstandes dieses Dokumentes ist es, ein Umrüsten zwecks Verstel
lung des Abstandes der einander gegenüberliegenden Rollenbahnen entspre
chend der gewünschten Strangdicke derart zu ermöglichen, daß der Abstand der
Endrollen benachbarter Gerüstteile etwa gleich bleibt und das Umrüsten der Anla
ge in einfacher Weise und ohne großen Aufwand durchführbar ist.
Weiterhin ist aus dem Dokument JP 57-209759 ein Strangführungsgerüst bekannt,
bei dem die Rollen des Obergerüstes zu den des Untergerüstes jeweils in der
Lücke angeordnet sind, die eine asymmetrische Anordnung zumindest eines Teils
der sich gegenüberliegenden Reihen ergeben um die Form des Sumpfes zu ver
gleichmäßigen.
Aus dem Dokument WO 98/20998 ist ein Verfahren und eine entsprechende Vor
richtung zum Stranggießen von Dünnbrammen mit Gießgeschwindigkeiten größer
3 m/min in einer Stranggießanlage bekannt, bei der nach Verlassen der Kokille die
Strangschale jeder Brammenbreitseite während ihres plastischen Verhaltens ent
sprechend der Rollenteilung der stützenden Führungsrollen in eine stationäre
Wellenform eingeformt wird. Nachfolgend wird dem Strangschalenkasten während
seines elastischen Verhaltens, entsprechend der Zuordnung der gegenüberlie
gend angeordneten Führungsrollen, eine instationäre wellenförmige Oberflächen
form eingeprägt und nach meßtechnischer Erfassung des Übergangs vom plasti
schen zum elastischen Verhalten im Bereich des elastischen Verhaltens des
Strangschalenkastens wird die Bramme in der Weise gestützt, daß sie bei mini
maler Krafteinwirkung auf die Strangschale durch die Strangführung geführt wird.
Nachteil des Gegenstandes dieses Dokumentes ist die Einprägung einer Wellen
form des Stranges, der ohne weitere Einflußnahme auf die Strangschale durch
das Führungsgerüst geschlängelt wird.
Darüber hinaus hat diese konstruktive Ausgestaltung den Nachteil, daß die einzel
nen Segmente unterschiedlich aufgebaut sind und somit untereinander nicht aus
getauscht werden können. Außerdem ändert der Übergangsbereich vom plasti
schen in den elastischen Bereich für unterschiedliche Gießgeschwindigkeiten sei
ne Lage, so daß bei gegebener Segmentkonfiguration die Gießgeschwindigkeit für
eine Gießsequenz nur eingeschränkt verändert werden kann.
Strangführungsgerüste, die im wesentlichen auf eine Minimierung des Aus
bauchens (Bulging) der Strangschale ausgerichtete konstruktive Eigenschaften
der einzelnen Rollen und Rollenabstände aufweisen, können bei in den modernen
Anlagen gefahrenen Gießgeschwindigkeiten einen Resonanzkörper darstellen, der
die Flüssigsäule zu einer Resonanzschwingung anregt. Bei solchen von der Kon
struktion des Strangführungsgerüstes abhängigen Gießspiegelschwankungen
kommt es im Meniskus der Kokille zu einer Störung. Diese Störung führt zu verän
derten Strangschalendicken in der Kokille. Wandern diese veränderten Strang
schalendicken in den Bereich der Strangführungsrollen, so verändert sich der Be
trag des "Bulgings" an dieser Stelle und es kommt zu einer Volumenänderung der
Strangschale und somit zu einem "Pumpen" im Bereich des Gießspiegels, und
zwar in der Frequenz der Rollenabstände. Dies kann zu einer erneuten Störung
der Strangschalenbildung und dadurch zu einem permanenten Oszillieren des
Gießspiegels kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnah
men ein Strangführungsgerüst zu schaffen, bei dem ein Aufschaukeln des Gieß
spiegels in der stationären Kokille vermieden wird.
Erfindungsgemäß sind die gegenüberliegend angeordneten Rollen der jeweiligen
Reihen der einzelnen Segmente eines Strangführungsgerüstes einer Stranggieß
anlage, insbesondere für Dünnbrammen aus Stahl, in der Weise voneinander be
abstandet, daß sie für eine instationäre, sich mit Gießgeschwindigkeit bewegende
Ausbauchung des Stranges eine Phasenverschiebung gegenüber einer Sinus
schwingung mit der Wellenlänge IR aufweisen.
Entsprechend dem Rollenplan stellt sich bei einer Stranggießanlage eine defi
nierte Frequenz ein. Ausgehend von einem Rollenplan mit n Rollen und n - 1 kon
stanten Rollenabständen IR, in dem Bereich der Gießmaschine, in der der Strang
nicht durcherstarrt ist, ergibt sich eine Frequenz f, mit der eine stranggebundene
Ungleichförmigkeit, die mit der Strangschale transportiert wird und zur periodi
schen Ausbauchung, d. h. zur periodischen Änderung des Füllstandes (Gießspie
gels) in der Kokille führt, gemäß dem Ansatz
f = vG/IR
mit f = Frequenz, mit der die Störung auftritt
IR = (Basis-) Rollenabstand
vG = Gießgeschwindigkeit.
IR = (Basis-) Rollenabstand
vG = Gießgeschwindigkeit.
In Kenntnis der Frequenz der Stranggießanlage wird erfindungsgemäß bei der
Einführung einer 1-nten Rolle mit einem Rollenabstand von IR + ΔI, und bei Ansatz
einer sinusförmigen Änderung des Gießspiegels durch eine Ungleichförmigkeit der
Strangschale bei Durchlaufen der Rollenabstände mit n - 1, eine näherungsweise
sinusförmigen Änderung des Füllstandes der Kokille mit der Phasenverschiebung
Δϕ = (ΔI/IR) × 2π gegenüber den vorhergehenden Störungen im Gießspiegel auftreten.
mit ΔI = Änderung des (Basis-) Rollenabstandes und
Δϕ = Phasenverschiebung gegenüber einer Sinusschwingung mit Wellenlänge IR.
Δϕ = (ΔI/IR) × 2π gegenüber den vorhergehenden Störungen im Gießspiegel auftreten.
mit ΔI = Änderung des (Basis-) Rollenabstandes und
Δϕ = Phasenverschiebung gegenüber einer Sinusschwingung mit Wellenlänge IR.
Erfindungsgemäß kann bei der Rollenverschiebung die Änderung des Rollenab
standes ΔI sowohl positive, als auch negative Werte annehmen.
Gießspiegelschwankungen, die durch die oben beschriebenen Frequenzen zur
stranggebundenen Ausbauchung an vielen Stellen zwischen den Rollen gleichzei
tig auftreten, hierbei zu starken Gießspiegelschwankungen führen, die den Gieß
betrieb beeinträchtigen können, werden durch die erfindungsgemäßen mehreren
Phasenverschiebungen durch Veränderung eines Rollenabstandes bzw. durch
Änderung von Gruppen von Rollenabständen behoben, so daß durch Überlage
rungen phasenverschobener Wirkungen auf den Gießspiegel die negativen Aus
wirkungen für den Gießprozeß unterbunden werden. Der Erfinder zeigt einen
Weg, den Rollenplan so zu gestalten, daß sich Unregelmäßigkeiten kompensie
ren.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Phasenverschiebung Δϕ größer 30°.
In einer besonderen Ausgestaltung beträgt die Phasenverschiebung zwischen
zwei benachbarten Rollenpaaren mindestens 5°, bezogen auf den mittleren Rol
lenabstand des Segmentes.
In einer anderen Ausgestaltung sind die einzelnen Segmente in Bereiche unter
teilt, wobei die einzelnen Bereiche steigende oder fallende Rollenabstände besit
zen.
Weiter wird vorgeschlagen, zwei bis fünf Segmente zu einem Multi-Rollen-
Segment zusammenzufassen.
Ein Beispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargelegt. Dabei
zeigen
Fig. 1 Schematisch einen durch die Rollen geführten Metallstrang.
Fig. 2 Anordnung der Rollen in den Untergerüsten von zwei Segmenten.
Fig. 3 Anordnung der Rollen eines Untergerüstes in einem Segment.
Die Fig. 1 zeigt zwei angeordnete Rollen 31, 32 eines Oberrahmens eines Seg
mentes und die Rollen 11, 12 eines Unterrahmens eines Segmentes. Zwischen
den Rollen ist eine Stranggießbramme B geführt, die eine den flüssigen Sumpf F
umhüllende Strangschale S aufweist. Die Strangschale S weitet sich zwischen den
gegenüber angeordneten Rollen 11, 31 bzw. 12, 32 in Folge des ferrostatischen
Druckes des aus flüssigem Metall bestehenden Sumpfes F aus. Dieses Aus
bauchen wird Bulging genannt.
In der Fig. 1 ist zu sehen, daß die Rollen des jeweiligen Unter- bzw. Oberrah
mens einen konstanten Abstand IR besitzen. Dieser Abstand ist um ΔI sowohl in
positiver als auch in negativer Weise bezüglich des konstanten Rollenabstandes IR
verschiebbar.
In der Fig. 2 ist zur Vereinfachung nur die Rollenanordnung des Unterrahmens
der Strangführungsgerüste aufgezeigt. In der vorliegenden Figur sind zwei Seg
mente 1, 2 aufgezeigt mit den Rollen 11 bis 18 und 21 bis 28. Bei diesen zwei
nacheinander angeordneten Segmenten besitzt das Segment 1 einen konstanten
Abstand, und zwar hier 180 mm, und das Segment 2 wechselnde Rollenabstände,
nämlich 180 mm und 185 mm. Hierdurch wird insgesamt die Phasenverschiebung
erzeugt.
In der Fig. 3 ist der Unterrahmen eines einzelnen Segmentes aufgeführt mit den
Rollen 11 bis 18. Bei diesem Segment liegen sechs konstante Rollenabstände vor,
und zwar 180 mm, und ein Rollenabstand beträgt 190 mm. Der mittlere Rollenab
stand beträgt demnach 181,43 mm, so daß sich die Phasenverschiebung von
ergibt.
11-18
Rolle im Untergerüst 1. Segment
21-28
Rolle im Unterrahmen 2. Segment
31-32
Rolle im Oberrahmen 1. Segment
B Bramme
S Strangschale
F Flüssigmetall/Sumpf
B Bramme
S Strangschale
F Flüssigmetall/Sumpf
Claims (8)
1. Strangführungsgerüst einer eine stationäre Kokille aufweisenden Strang
gießanlage, insbesondere für Dünnbrammen aus Stahl, mit der Strangdicke
entsprechenden lichte Weite aufweisenden Reihen von in Segmenten (1, 2)
mit einer Rollenteilung (IR) angeordneten Rollen (11-18; 21-28) zum Füh
ren und Treiben des mit Flüssigmetall gefüllten Stranges,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gegenüberliegend angeordneten Rollen (11, 31; 12, 32) der jeweili
gen Reihen mindestens eines Segmentes solche Abstände besitzen, daß sie
für eine instationäre, sich mit Gießgeschwindigkeit bewegende Ausbauchung
des Stranges eine Phasenverschiebung (Δϕ) gegenüber einer Sinusschwin
gung mit der Wellenlänge (IR) aufweisen entsprechend dem Ansatz:
Δϕ = (ΔI/IR) × 2π
mit |Δϕ| = 20° bis 90°, wobei
ΔI = Änderung des Basisrollenabstandes IR
IR = Istabstand zweier Rollen einer Reihe (Rollenteilung) bei IR = vG/f
vG = Gießgeschwindigkeit
f = vG/IR = Frequenz des von der Strangschale umhüllten Flüssigmetalls be deutet.
Δϕ = (ΔI/IR) × 2π
mit |Δϕ| = 20° bis 90°, wobei
ΔI = Änderung des Basisrollenabstandes IR
IR = Istabstand zweier Rollen einer Reihe (Rollenteilung) bei IR = vG/f
vG = Gießgeschwindigkeit
f = vG/IR = Frequenz des von der Strangschale umhüllten Flüssigmetalls be deutet.
2. Strangführungsgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenverschiebung (Δϕ) über die Wahl der Rollenabstände in ei
nem nachfolgenden Segment durch einen größeren oder kleineren mittleren
Rollenabstand derart vergrößert bzw. verkleinert wird, daß die am Ausgang
des nachfolgenden Segmentes vorliegende Phasenverschiebung mindestens
30° gegenüber dem vorangegangenen Segment beträgt.
3. Strangführungsgerüst nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenverschiebung (Δϕ) zwischen zwei benachbarten Rollenpaa
ren (11, 31; 12, 32) mindestens 5° beträgt, bezogen auf den mittleren Rol
lenabstand des Segmentes.
4. Strangführungsgerüst nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (1, 2) in Bereiche aufgeteilt sind, die steigende oder fal
lende Rollenabstände besitzen.
5. Strangführungsgerüst nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb eines Segmentes (1 bzw. 2) Bereiche mit steigendem Rollen
abstand und Bereiche mit fallendem Rollenabstand vorgesehen sind.
6. Strangführungsgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenverschiebung (Δϕ) zwischen dem Gießspiegel des Flüssig
metalls in der stationären Kokille und dem ersten Rollenpaar der einzelnen
Segmente Δϕ = 180° ± 90° beträgt, bezogen auf den mittleren Rollenabstand
des jeweiligen Segmentes.
7. Strangführungsgerüst nach einem der o. g. Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenverschiebung (Δϕ) eines nachfolgenden Segmentes gegen
über dem vorherigen Segment um einen mittleren konstanten Rollenabstand
derart vergrößert wird, daß die Phasenverschiebung (Δϕ) am Ausgang des
nachfolgenden Segmentes um mindestens 60° größer ist als am Ausgang
des vorhergehenden Segmentes bezogen auf dessen konstanten Rollenab
stand.
8. Strangführungsgerüst nach einem der o. g. Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei bis fünf Segemente zu einem Multi-Rollen-Segment zusammenge
faßt werden.
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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