DE19950923A1

DE19950923A1 - Stuhl, insbesondere Bürostuhl

Info

Publication number: DE19950923A1
Application number: DE19950923A
Authority: DE
Inventors: Nikolaus Heidt
Original assignee: Interstuhl Bueromoebel GmbH and Co KG
Current assignee: Interstuhl Bueromoebel GmbH and Co KG
Priority date: 1999-10-21
Filing date: 1999-10-21
Publication date: 2001-04-26
Also published as: EP1219207A1; US20010024057A1

Abstract

Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einer mittels Gewichtsverlagerung neigbaren, auf einem Gestell (11) montierten Sitzplatte (10). Die Sitzplatte (10) ist in ihrer vorderen Hälfte schwenkbar mit dem Gestell (11) verbunden, und an einer weiter hinten liegenden Stelle ist die Sitzplatte (10) über mindestens einen Hebel (13) gelenkig mit dem Gestell (11) verbunden, wobei mindestens eine unterhalb der Sitzplatte (10) am Gestell (11) montierte Schenkelfeder (14) eine Rückstellkraft auf die Sitzplatte (10) ausübt und das Widerlager (16) der mindestens einen Schenkelfeder (14) an der Sitzplatte (10) je nach Körpergewicht des Stuhlbenutzers verstellbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Büro stuhl, mit einer mittels Gewichtsverlagerung neigbaren, auf einem Gestell montierten Sitzplatte.

Die Sitzplatte solcher Stühle wird vom Stuhlbenutzer beim Anlehnen gegen die Rückenlehne durch sein Körpergewicht gegen eine Federkraft im hinteren Bereich nach unten geneigt. Diese Federkraft kann individuell entsprechend dem Körpergewicht des Stuhlbenutzers verstellt werden, sodass ein leichterer Stuhl benutzer genauso wie ein schwerer Stuhlbenutzer die Sitzfläche ausschließlich durch sein Körpergewicht nach unten neigen kann, ohne sich dabei zusätzlich beispielsweise von einer Tischkante oder dergleichen wegdrücken zu müssen. Auf der anderen Seite kann sich ein Stuhlbenutzer die Rückstellkraft der Feder auch so einstellen, dass sich die Sitzfläche erst durch stärkeres Anlehnen gegen die Rückenlehne nach unten neigt. Bisher geschieht die Einstellung der Rückstellkraft durch einen unterhalb der Sitzfläche angebrachten Drehknopf. Wenn nun beispielsweise vorher eine leichte Person auf dem Stuhl gesessen hat und anschließend eine schwere Person auf dem Stuhl sitzt, die die Rückstellkraft nach ihren Wünschen einstellen möchte, so muss sie den Einstellknopf relativ häu fig drehen, bis die gewünschte Rückstellkraft eingestellt ist. Diese relativ häufigen Umdrehungen des Einstellknopfes werden vom Stuhlbenutzer als recht unkomfortabel empfunden.

Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Stuhl der eingangs ge nannten Art dahin gehend zu verbessern, dass die Einstellung der Rückstellkraft der Feder komfortabler wird.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Stuhl der eingangs genannten Art, bei dem die Sitzplatte in ihrer vor deren Hälfte schwenkbar mit dem Gestell verbunden ist und an einer weiter hinten liegenden Stelle die Sitzplatte über mindestens einen Hebel gelenkig mit dem Gestell verbunden ist, wobei mindestens eine unterhalb der Sitzplatte am Gestell montierte Schenkelfeder eine Rückstellkraft auf die Sitzplatte ausübt und ein Widerlager der mindestens einen Schenkelfeder an der Sitzplatte je nach Körpergewicht des Stuhlbenutzers verstellbar ist. Die Verstellung des Widerlagers der Schenkel feder ist rasch und fast ohne Kraftaufwand möglich.

Wenn das verstellbare Widerlager als eine parallel zur Sitz platte verschiebbare, zwischen der Sitzplatte und dem vorderen Schenkel der Schenkelfeder angebrachte Stange ausgebildet ist, so kann der Stuhlbenutzer sehr einfach und bequem durch Ver schieben der Stange längs des Stuhls die Rückstellkraft der Schenkelfeder nach seinen Wünschen einstellen.

Besonders komfortabel ist die Einstellung der Rückstellfeder vorzunehmen, wenn die verschiebbare Stange mindestens an einer Seite seitlich von der Sitzplatte übersteht.

Zur Steigerung des Sitzkomforts kann die Neigung der Rücken lehne in an sich bekannter Weise gleichzeitig zur Neigung der Sitzplatte verstellbar sein, wobei sich die Rückenlehne stär ker neigt als die Sitzplatte, was ergonomisch günstiger ist.

Zur Vermeidung eines zu starken Anhebens der Vorderkante der Sitzplatte beim Absenken des hinteren Sitzplattenbereichs, das zu einem unerwünschten Druck auf die Beine des Stuhlbenutzers führen würde, kann die Neigungsmechanik der Sitzplatte derart gestaltet sein, dass die Sitzplatte in ihrer vorderen Hälfte über mindestens eine an der Sitzplatte schwenkbar angeordnete Lasche mit dem Gestell verbunden ist. Dann kann sich die ge samte Sitzplatte beim Neigen etwas nach hinten bewegen. Alter nativ dazu kann die Sitzplatte jedoch auch in ihrem vorderen Bereich um eine am Gestell festliegende Schwenkachse ver schwenkbar und die weiter hinten liegende Verbindung zwischen der Sitzplatte und dem Gestell in Längsrichtung des Stuhls verschiebbar sein.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der beiliegen den Zeichnungen näher erläutert.

Im Einzelnen zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Sitzplatte und ein Gestell;

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit im hinteren Bereich nach unten geneigter Sitzplatte.

Fig. 1 zeigt eine Sitzplatte 10, die auf ein Gestell 11 mon tiert ist. Die Sitzplatte 10 ist im hinteren Bereich nach unten neigbar (Fig. 2). In der vorderen Hälfte ist die Sitz platte 10 über eine an der Sitzplatte 10 schwenkbar angeord nete Lasche 12 mit dem Gestell 11 verbunden. An einer weiter hinten liegenden Stelle ist die Sitzplatte 10 über einen Hebel 13 gelenkig mit dem Gestell 11 verbunden. Unterhalb der Sitz platte 10 ist am Gestell 11 eine Schenkelfeder 14 montiert. Die Schenkelfeder 14 übt mit ihren Schenkeln 19 und 20 eine Rückstellkraft auf die Sitzplatte 10 aus uns drückt somit die im hinteren Bereich nach unten geneigte Sitzplatte 10 bei Entlastung wieder nach oben in die ursprüngliche Position. Die Schenkelfeder 10 erhält ihre Vorspannung, indem an der Sitz platte angeordnete Widerlager 15 und 16 auf ihre Schenkel 19 und 20 drücken. Das Widerlager 16 kann entlang eines Lang loches 17 verschoben werden. Durch die Verschiebung des Wider lagers 16 in dem Langloch 17 kann die Vorspannung der Schen kelfeder 14 individuell eingestellt werden, wodurch die Rück stellkraft der Feder 10 abhängig vom Körpergewicht des Stuhl benutzers variiert werden kann. Das Widerlager 16 hat dabei in der in Fig. 1 gezeigten Ausgangsstellung der Sitzplatte 10 keine Berührung zum Schenkel 19 der Feder 14, der sich am Gestell 11 abstützt. Erst bei Neigung der Sitzplatte 10 (Fig. 2) kommt das Widerlager 16 in Berührung mit dem Schenkel 19. Der Schenkel 20 hingegen liegt in allen Positionen der Sitzplatte 10 an dieser an.

Das Widerlager 16 ist im dargestellten Beispiel als Stange ausgebildet, die seitlich an der Sitzplatte 1 übersteht. An der Verlängerung 18 des Hebels 13 kann die Rückenlehne des hier nicht näher dargestellten Stuhles angebracht werden. Bei Neigung der Sitzplatte 10 (Fig. 2) neigt sich die hier nicht näher dargestellte Rückenlehne bzw. die Verlängerung 18 gleichzeitig mit der Sitzplatte 10, wobei sich jedoch die Rückenlehne bzw. die Verlängerung 18 stärker neigt als die Sitzplatte 10. Dies ist für den Stuhlbenutzer ergonomisch günstiger.

Claims

1. Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einer mittels Gewichts verlagerung neigbaren, auf einem Gestell (11) montierten Sitzplatte (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Sitz platte (20) in ihrer vorderen Hälfte schwenkbar mit dem Gestell (11) verbunden ist und an einer weiter hinten liegenden Stelle die Sitzplatte (10) über mindestens einen Hebel (13) gelenkig mit dem Gestell (11) verbunden ist, wobei mindestens eine unterhalb der Sitzplatte (10) am Gestell (11) montierte Schenkelfeder (14) eine Rückstell kraft auf die Sitzplatte (10) ausübt und ein Widerlager (16) der mindestens einen Schenkelfeder (24) an der Sitz platte (10) je nach Körpergewicht des Stuhlbenutzers ver stellbar ist.

2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das verschiebbare Widerlager (16) als eine parallel zur Sitz platte (10) verschiebbare, zwischen der Sitzplatte (10) und dem vorderen Schenkel (19) der Schenkelfeder (14) angebrachte Stange ausgebildet ist.

3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbare Stange (16) mindestens an einer Seite seit lich an der Sitzplatte (10) übersteht.

4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die Neigung der Rückenlehne gleichzeitig zur Neigung der Sitzplatte (10) neigbar ist, wobei sich die Rückenlehne stärker neigt als die Sitzplatte (10).

5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die Sitzplatte (10) in ihrer vorderen Hälf te über mindestens eine an der Sitzplatte (10) schwenkbar angeordnete Lasche (12) mit dem Gestell (11) verbunden ist.

6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die Sitzplatte (10) in ihrem vorderen Be reich um eine am Gestell (11) festliegende Schwenkachse verschwenkbar und die weiter hinten liegende Verbindung zwischen der Sitzplatte (10) und dem Gestell (11) in Längsrichtung des Stuhls verschiebbar ist.