DE19950385A1 - Verfahren zur Isolation von Apoptose-induzierenden DNA-Sequenzen und Detektionssystem - Google Patents
Verfahren zur Isolation von Apoptose-induzierenden DNA-Sequenzen und DetektionssystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von Nukleinsäuresequenzen, die in einer Zielzelle eine nicht-selektionierbare Aktivität aufweisen, die Verwendung der identifizierten Gene zur Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Mittel sowie die Verwendung von sezernierten Enzymen als Reportersystem für Apoptose-Prozesse.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von
Nukleinsäuresequenzen, die in einer Zielzelle eine nicht-selektionierbare
Aktivität aufweisen, die Verwendung der identifizierten Gene zur
Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Mittel sowie die
Verwendung von sezernierten Enzymen als Reportersystem für Apoptose-
Prozesse.
Apoptose ist das genetisch kodierte Selbstmordprogramm, welches in
eukaryontischen Zellen unter bestimmten physiologischen oder
pathologischen Bedingungen induziert wird. Die Induktion der Apoptose
muß außerordentlich präzise reguliert sein, denn eine Hyperaktivität kann zu
degenerativen Erkrankungen führen. Auf der anderen Seite kann eine
verringerte Apoptose-Induktion zur Tumorprogression beitragen.
Verschiedene niedermolekulare Induktoren der Apoptose wurden bereits
beschrieben. Eine wichtige Klasse sind Tumorcytostatika. Auf welche Weise
diese Cytostatika oder andere Substanzen Apoptose induzieren können, ist
in den meisten Fällen jedoch unbekannt.
Die Identifizierung von Apoptose-induzierenden Genen oder anderen
dominanten Genen mit einer nicht-selektionierbaren Aktivität ist
problematisch, da eine stabile rekombinante Expression solcher Gene in
einer Zielzelle entweder gar nicht oder nur sehr schwer möglich ist. Daher
ist es erforderlich, spezielle Screening-Verfahren zur Identifizierung solcher
Gene zu verwenden. Hierzu wurden bereits verschiedene in vitro Verfahren
entwickelt (King et al., Science 277 (1997), 973-974 und Lustig et al.,
Meth. Enzymol. 283 (1997), 83-99). Von anderen Arbeitsgruppen wurden
transgene Mäuse erzeugt, die multiple Transgene enthalten, deren
Funktionen durch Untersuchung des Phänotyps bestimmt wird (Simonet et
al., Cell 89 (1997), 309-319 und Smith et al., Nat. Genet. 16 (1997), 28-36).
Ein Nachteil bei den in vitro Verfahren besteht darin, daß die erhaltenen
Ergebnisse nicht ohne weiteres mit komplex regulierten zellbiologischen
Effekten korrelieren. Untersuchungen an transgenen Tiere wiederum sind
sehr aufwendig und mühsam.
Grimm und Leder (J. Exp. Med. 185 (1997), 1137-1142) beschreiben ein
Verfahren zur Identifizierung und Isolierung dominanter Apoptose-
induzierender Nukleinsäuresequenzen. Hierbei werden kleine Plasmidpools
entsprechend 20 Klonen aus normalisierten cDNA-Expressionsbibliotheken
in die humane Nierenzellinie 293 transient eingeführt. Die Apoptose-
induzierende Aktivität einer Nukleinsäuresequenz wird manuell durch
mikroskopische Inspektion auf für Apoptose charakteristische
morphologische Merkmale bestimmt. Ein Reporterplasmid wird zur
Identifizierung von Apoptose-induzierenden Nukleinsäuresequenzen nicht
verwendet. Dieses Verfahren ist aufwendig, kann aufgrund der
Notwendigkeit, die Apoptose-induzierende Aktivität durch mikroskopische
Inspektion morphologischer Charakteristika zu bestimmen, nur schwer
automatisiert werden und ist daher für Reihenuntersuchungen ungeeignet.
Weiterhin ist das Verfahren auf besonders effizient transfizierbare Zellinien
beschränkt.
DE-OS 43 42 769 beschreibt ein Verfahren zur Isolierung und Klonierung
von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA durch Herstellung
einer cDNA-Genbank von einer Zellinie, welche das RNA-bindende Protein
voraussichtlich enthält, Einligieren der Genbank in Expressionsvektoren und
deren Expression in Zellen, die bereits einen weiteren Expressionsvektor
enthalten, der ein Markergen und in der 5'-nichttranslatierten Region dieses
Gens die Bindungsstelle des betreffenden RNA-bindenden Proteins aufweist,
und Nachweisen der Anwesenheit der cDNA über eine Verminderung der
Expression des Markergens. Mit diesem Verfahren können jedoch keine
dominanten Gene mit einer nicht-selektionierbaren Aktivität, deren stabile
rekombinante Expression in einer Zelle nicht möglich ist, identifiziert
werden.
DE-OS 38 06 617 beschreibt ein Verfahren zur Expression von nicht-
selektionierbaren Genen in eukaryontischen Zellen, wobei zwei oder mehr
Selektionsmarkergene mit den nicht-selektionierbaren Genen transfiziert
werden, wobei sich die Selektionsmarkergene und die nicht-
selektionierbaren Gene auf einem oder mehreren Vektoren oder DNA-
Strukturen befinden und anschließend auf alle transfizierten
Selektionsmarker selektioniert wird. Auch mit diesem Verfahren können
keine dominanten Gene mit einer nicht-selektionierbaren Aktivität
identifiziert werden, deren stabile rekominante Expression in einer Zelle nicht
möglich ist.
WO 91/19796 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung einer tierischen oder
pflanzlichen Zelle, die eine nicht-selektionierbare Gensequenz inseriert
innerhalb einer vorbestimmten Gensequenz des Zellgenoms enthält, mittels
homologer Rekombination. Auch dieses Verfahren ist nicht zur
Identifizierung von dominanten nicht-selektionierbaren Genen mittels
Reihenuntersuchungen geeignet.
WO 91/00361 betrifft ein Verfahren zur identifizierbaren Expression eines
nicht-selektionierbaren Gens unter Verwendung eines dominant-
selektionierbaren Multidrug-Resistenzgens MDR1, wobei durch Selektion auf
das MDR1 Gen eine Amplifikation und Überexpression des nicht-
selektionierbaren Gens erfolgt. Auch dieses Verfahren ist zur Identifizierung
von dominant nicht-selektionierbaren Genen grundsätzlich ungeeignet.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, ein neues
Verfahren zur Identifizierung von dominanten Nukleinsäuresequenzen mit
einer nicht-elektionierbaren Aktivität und dafür geeignete Reporter- bzw.
Detektionssysteme bereitzustellen, mit denen die oben geschilderten
Nachteile des Standes der Technik mindestens teilweise beseitigt werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von dominanten
Aktivitäten von Nukleinsäuresequenzen, das einfach und in intakten Zellen
durchführbar ist und automatisiert werden kann. Dabei wird eine Bibliothek
von Nukleinsäuresequenzen in vorzugsweise eukaryontische Expressions
vektoren kloniert und von dieser Bibliothek werden einzelne Klone oder
kleine Pools von Klonen in Bakterien vermehrt. Die Isolierung der Plasmid-
DNA erfolgt vorzugsweise über ein automatisiertes Protokoll, das im 96-
Loch-Format durchgeführt werden kann. Die isolierten Plasmid-DNAs
können hierzu jeweils zusammen mit einem Reportervektor durch einzelne
Transfektionsansätze in eukaryontische Zellen eingebracht werden. Dadurch
handelt es sich bei dem hier beschriebenen Vorgehen um eine
Reihenuntersuchung, einen sogenannten "Screen". Anschließend wird in
den transfizierten eurkaryontischen Zellen die Aktivität des Reportervektors
bestimmt und mit der Aktivität der Nukleinsäuresequenz korreliert. Da in
einer bevorzugten Version des Screens nach Transfektion der Zielzellen
immer noch Plasmid-DNA aus den jeweiligen Ansätzen zurückbehalten wird,
muß diese nicht aus den Zielzellen isoliert werden. Dies ist bei der
Apoptose-Induktion von Vorteil, da bei diesem Vorgang die DNA in den
Zellen abgebaut wird. Die Schritte der DNA-Isolierung, Transfektion und
Aktivitätsdetektion lassen sich auf einfache Weise durch Verwendung von
Robotern automatisieren.
Weiterhin werden neue Detektionssysteme bereitgestellt, welche die
Identifizierung von Genen mit nicht-selektionierbarer Aktivität erleichtern.
Diese Detektionssysteme umfassen die Verwendung von sezernierten
Enzymen, insbesondere der Sezernierten Alkalischen Phosphatase (SEAP),
die vorzugsweise als Reportervektor in die zu untersuchende Zelle
eingeführt und deren Sekretion als Maß der zu untersuchenden nicht-
selektionierbaren Aktivität dienen kann. Ein Vorteil der Verwendung
sezernierter Enzyme besteht darin, daß die Zelle nicht zerstört werden muß,
um die Aktivität zu bestimmen. Die Aktivität kann daher im Überstand
mehrmals gemessen werden: kurz nach der Transfektion, wenn die Wirkung
der zu untersuchenden, in die Zelle eingeführten Nukleinsäuresequenz,
beispielsweise die Apoptose-Induktion noch nicht eingesetzt hat, um einen
Basiswert zu bestimmen, und zu einem späteren Zeitpunkt, um die
Veränderung der enzymatischen Aktivität aufgrund der in der Zelle
exprimierten Nukleinsäuresequenz zu messen. Beispielsweise wird in
apoptotischen Zellen die Sekretion von Proteinen vermindert, so daß im
Gegensatz zu Kontrollzellen die Aktivität des Reporterenzyms nicht ansteigt.
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur
Identifizierung von Nukleinsäuresequenzen, die in einer Zielzelle eine nicht-
selektionierbare Aktivität aufweisen, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen einer DNA-Bibliothek umfassend eine Vielzahl von Wirtszellen, die jeweils eine zu untersuchende Nukleinsäuresequenz auf einem Expressionsvektor in operativer Verknüpfung mit einer in der Zielzelle aktiven Expressionskontrollsequenz enthalten,
- b) Kultivieren von Wirtszellen,
- c) Gewinnen des Expressionsvektors aus den kultivierten Wirtszellen,
- d) Cotransfizieren von Zielzellen mit
- a) dem in Schritt (c) gewonnen Expressionsvektor und
- b) einem Reportervektor, oder
- e) Transfizieren von bereits einen Reportervektor enthaltenden Zielzellen mit dem in Schritt (c) gewonnenen Expressionsvektor und
- f) Bestimmen der Aktivität des Reportervektors in den Zielzellen oder in deren Kulturüberbestand als qualitatives oder quantitatives Maß für die zu nicht-selektionierbare Aktivität der untersuchten Nukleinsäure sequenz.
Die zu untersuchenden Nukleinsäuresequenzen können grundsätzlich aus
beliebigen Quellen stammen, z. B. aus Eukaryonten wie Pflanzen,
Wirbeltieren z. B. Säugern, Pilzen, Parasiten etc., aber auch aus Bakterien,
Archeae oder Viren oder aus synthetischen oder semisynthetischen Quellen.
Sie werden beispielsweise aus genomischen Sequenzen beliebiger Herkunft,
cDNA-Sequenzen, cDNA-Fragmenten oder Teilsequenzen oder auch aus
synthetisch erzeugten Sequenzen wie etwa Antisense-Molekülen oder
kombinatorisch modifizierten Nukleinsäuresequenzen ausgewählt.
Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, Nukleinsäuresequenzen zu
identifizieren, die in einer Zielzelle eine nicht-selektionierbare Aktivität
aufweisen, d. h. die nicht stabil in einer Zielzelle rekombinant (über)ex
primiert werden können, beispielsweise weil sie das Wachstum der Zelle
hemmen oder den Zelltod, z. B. durch Apoptose, herbeiführen. Beispiele
solcher nicht-selektionierbar Aktivitäten sind etwa die Apoptose-Induktion,
die Zellzyklus-Arretierung, die Zelldifferenzierung, die Inhibition des
Zellstoffwechsels und die Inhibition oder Aktivierung der Expression von
Genen, z. B. durch Transkriptionsfaktoren. Besonders bevorzugt wird das
erfindungsgemäße Verfahren zur Identifizierung von dominanten Apoptose-
Induktionsgenen verwendet.
Schritt (a) des Verfahrens besteht darin, eine DNA-Bibliothek bereitzustellen,
umfassend eine Vielzahl von Wirtszellen, die jeweils eine zu untersuchende
Nukleinsäuresequenz enthalten. Diese DNA-Bibliothek ist vorzugsweise -
insbesondere wenn es sich um eine cDNA-Bibliothek handelt - eine normali
sierte Bibliothek, d. h. eine Bibliothek, die an abundanten Spezies abge
reichert ist. Die Herstellung solcher normalisierten Bibliotheken wurde von
Sasaki et al. (Nucleic Acids Res. 22 (1994), 9987-9992) beschrieben. Die
Abreicherung abundanter Spezies in einer Population von mRNA-Molekülen
wird durch Zugabe von beispielsweise auf Latexbeads immobilisierten cDNA
Molekülen, gegebenenfalls in mehreren Hybridisierungsrunden erreicht.
Die Nukleinsäurebibliothek wird in einem Expressionsvektor angelegt, der in
der jeweils gewünschten Zielzelle, vorzugsweise einer eukaryontischen Zelle
und insbesondere einer Säugerzelle aktiv ist, d. h. die zu untersuchende
Nukleinsäure steht auf dem Expressionsvektor in operativer Verknüpfung mit
einer in der Zielzelle konstitutiv oder regulierbar aktiven Expressions
kontrollsequenz. Weiterhin enthält der Expressionsvektor Elemente, welche
eine Replikation und Selektion in der Wirtszelle ermöglichen, d. h. einen
entsprechenden Replikationsursprung und ein Selektionsmarkergen, z. B. ein
Antibiotikaresistenzgen. Da eine Selektion des Expressionsvektors in der
Zielzelle nicht durchgeführt werden kann, ist das Vorhandensein von
Elementen, die eine Replikation und Selektion in der Zielzelle erlauben, nicht
notwendig. Da als Wirtszellen vorzugsweise Bakterienzellen, insbesondere
gramnegative Bakterien und besonders bevorzugt E.coli Zellen verwendet
werden, kann der Expressionsvektor ein Shuttle-Vektor sein, der sowohl
prokaryontische als auch eukaryontische Sequenzelemente enthält.
Der Expressionsvektor ist zweckmäßigerweise ein extrachromosomaler
Vektor und insbesondere ein transient transfizierbares Plasmid. Alternativ
kann jedoch auch ein stabiler episomaler Expressionsvektor eingesetzt
werden. Derartige Expressionsvektoren sind dem Fachmann auf dem Gebiet
der Molekularbiologie bekannt und beispielsweise bei Sambrook et al.,
Molecular Cloning. A Laboratory Manual (1989), Cold Spring Harbor
Laboratory Press, oder in anderen Standardlehrbüchern beschrieben.
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt eine Kultivierung von
Wirtszellen. Vorzugsweise werden einzelne Wirtszellen als Ausgangsmaterial
zur Kultivierung verwendet. Solche einzelnen Wirtszellen können
beispielsweise durch Ausplattieren von Klonen der Nukleinsäurebibliothek
auf festen Kulturplatten oder entsprechende Verdünnung flüssiger
Kulturmedien erhalten werden. Gegebenenfalls können auch mehrere
Wirtszellen, z. B. kleine Pools von maximal bis zu 20 verschiedenen Klonen,
insbesondere von maximal bis zu 10 verschiedenen Klonen pro
Transfektionsansatz gemeinsam kultiviert werden, obwohl dies in den
meisten Fällen weniger bevorzugt ist.
Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahren beinhaltet das Gewinnen des
Expressionsvektors aus den kultivierten Zellen. Hierzu können aus dem
Stand der Technik bekannte Methoden zur Isolierung extrachromosomaler
DNA (siehe z. B. Sambrook et al., supra) eingesetzt werden. Dabei ist jedoch
zu beachten, daß die aus der Wirtszelle isolierte DNA eine ausreichende
Reinheit aufweisen sollte, um die spätere Cotransfektion der Zielzelle mit
hoher Effizienz zu ermöglichen.
Bei bakteriellen Wirtszellen wird vorzugsweise eine alkalische Lyse durch
geführt. Die Qualität der erhaltenen Plasmid-DNA kann durch Adsorption an
eine feste Matrix, insbesondere eine Silika-Adsorptionsmatrix, Waschen mit
organischen Lösungsmitteln und anschließende Elution verbessert werden.
Überraschenderweise wurde dabei gefunden, daß die DNA nach der alkali
schen Lyse ohne daß - wie im Stand der Technik beschrieben - die Zugabe
chaotroper Substanzen erforderlich ist, mit hoher Effizienz an die
Adsorptionsmatrix gebunden werden kann. Die Abwesenheit zugesetzter
chaotroper Substanzen führt zur erheblichen Verbesserungen und Verein
fachungen bei der anschließenden Aufreinigungsprozedur und stellt daher -
unabhängig von den vorhergehenden und nachfolgenden Schritten des be
anspruchten Verfahrens - einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
dar.
Schritt (d) beinhaltet eine Transfektion oder Cotransfektion von Zielzellen,
insbesondere eukaryontische Zellen wie etwa Säugerzellen, mit dem zuvor
isolierten Expressionsvektor und gegebenenfalls einem Reportervektor. Bei
eukaryontischen Zielzellen erfolgt die Transfektion bzw. Cotransfektion
vorzugsweise durch Calciumphosphat-Copräzipitation, Lipofektion,
Elektroporation, Partikelbeschuß oder virale Infektion (Retroviren,
Adenoviren etc.). In den durch Transfektion oder Cotransfektion erzeugten
Zielzellen kann der Expressionsvektortransient, der Reportervektortransient
oder stabil exprimiert werden. Eine transiente Expression ist bevorzugt.
Bei der bevorzugten Cotransfektion wird der Expressionsvektor
günstigerweise in einem molaren Überschuß bezüglich des Reportervektors
eingesetzt. Besonders bevorzugt beträgt das Molverhältnis zwischen
Reportervektor und Expressionsvektor 1 : 2 bis 1 : 20. Bei Verwendung des
Expressionsvektors im molaren Überschuß kann die Anwesenheit des
Reportervektors in der Zielzelle als Marker für das gleichzeitige
Vorhandensein des Expressionsvektors in der Zielzelle dienen, da Zellen bei
einer Cotransfektion die eingesetzten Plasmide entsprechend ihrem
Molverhältnis im Cotransfektionsansatz aufnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt im übrigen auch die Verwendung
mehrerer Reportervektoren, von denen einer bereits (chromosomal oder
extrachromosomal) in der Zielzelle vorliegt und ein anderer mittels Co
transfektion zusammen mit dem Expressionsvektor in die Zelle eingeführt
wird.
Der Reportervektor wird vorzugsweise so gewählt, daß kein unmittelbarer
funktioneller Zusammenhang zwischen Reporter- und Expressionsvektor
besteht, d. h. daß ein von dem Expressionsvektor kodiertes Genprodukt
nicht direkt auf die Aktivität des Reportervektors wirkt, sondern daß ein
vom Expressionsvektor kodiertes Genprodukt nur mittelbar, d. h. über eine
Beeinflußung des Metabolismus der Zielzelle auf die Aktivität des
Reprotervektors wirkt. Es sind jedoch auch Ausführungsformen des Screens
möglich, welche eine Detektion von direkten Interaktionen zwischen
Reportervektor und Expressionsvektor erlauben.
Der zusammen mit dem Expressionsvektor cotransfizierte oder bereits in der
Zielzelle vorhandene Reportervektor enthält im allgemeinen eine für ein
nachweisbares Genprodukt kodierende Nukleinsäuresequenz in einer in der
Zielzelle exprimierbaren Form. Der Reportervektor ist vorzugsweise ein
extrachromosomaler Vektor, besonders bevorzugt ein transient transfizier
bares Plasmid. Andererseits kann auch ein stabiler episomaler oder chromo
somaler Reportervektor eingesetzt werden. In diesem Fall enthält der Re
portervektor Elemente, die eine Selektion und gegebenenfalls eine Repli
kation in den Zielzellen ermöglichen. Die Expression des nachweisbaren
Genprodukts kann über eine konstitutive oder regulierbare Expressions
kontrollsequenz, vorzugsweise über eine konstitutive Expressionskontroll
sequenz erfolgen.
Das vom Reportervektor kodierte Genprodukt ist in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform ein sezerniertes Enzym, d. h. ein Enzym,
welches von der Zielzelle sekretiert wird. Beispiele für solche Enzyme sind
die Sezernierte Alkalische Phosphatase (SEAP) (Berger et al., Gene 66
(11988), 1-10)) sowie die Luziferase (Lui et al., Gene 202 (1977), 141-148).
Besonders bevorzugt wird die SEAP als sezerniertes Enzym verwendet. Bei
Verwendung sezernierter Genprodukte als Reportersystem erfolgt die
Bestimmung der Aktivität im Kulturüberstand der Zielzellen. Andererseits
kann das vom Reportervektor kodierte nachweisbare Genprodukt auch ein
nicht-sekretiertes Polypeptid sein, welches intrazellulär in einer intakten Zelle
nachweisbar ist, beispielsweise ein Fluoreszenzprotein wie GFP. Ebenso
kann das vom Reportervektor exprimierte nachweisbare Genprodukt auch
ein membranständiges, z. B. durch Inkubation mit Antikörpern oder
Affinitätsliganden nachweisbares Polypeptid sein.
Schritt (e) des erfindungsgemäßen Verfahrens beinhaltet die Bestimmung
der Aktivität des Reportervektors in den Zielzellen oder in deren
Kulturüberstand als Maß für die nicht-selektionierbare Aktivität der
untersuchten Nukleinsäuresequenz. Diese Bestimmungsmethode beruht
darauf, daß die auf dem Expressionsvektor befindliche zu untersuchende
Nukleinsäuresequenz in der Zielzelle nach Expression einen Einfluß auf den
Zellmetabolismus, z. B. durch Apoptose-Induktion, aufweist, der wiederum
die Aktivität des Reportervektors bzw. des von ihm kodierten
nachweisbaren Genprodukts auf meßbare Weise beeinflußt. Vorzugsweise
wird die Aktivität des Reportervektors an mindestens zwei Punkten nach der
Transfektion oder Cotransfektion bestimmt, wobei der erste Zeitpunkt so
gewählt wird, daß eine Expression der auf dem Expressionsvektor
enthaltenen Nukleinsäuresequenz noch keinen Einfluß auf die Aktivität des
Reportervektors hat, und somit dazu dienen kann, eine Basisaktivität für die
jeweils untersuchte Zielzelle festzulegen. Der zweite Zeitpunkt wird so
gewählt, daß eine Expression der auf dem Expressionsvektor enthaltenen
Nukleinsäuresequenz bereits einen meßbaren Einfluß auf die Aktivität des
Reportervektors hat - sofern die in der jeweiligen Zelle vorhandene
Nukleinsäuresequenz die untersuchte nicht-selektionierbare Aktivität
aufweist. Auf diese Weise kann unabhängig von der Basisaktivität des
Reportervektors, die von der Transfektionseffizienz bei der Transfektion oder
Cotransfektion abhängt, die Aktivität einer in eine bestimmte Zelle
eingeführten Nukleinsäuresequenz bestimmt werden. Die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahren wird bevorzugt zumindest teilweise
automatisiert, wobei die Schritte (b) bis (e) an mindestens 50 Proben jeweils
parallel durchgeführt werden können.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren zur Identifizierung von
Nukleinsäuresequenzen eingesetzt wird, die einen Einfluß auf sekretorische
Eigenschaften der Zielzelle haben wie etwa die Apoptose-Induktion, ist die
Messung der Aktivität des Reportervektors im Zellüberstand zur
Identifizierung der gewünschten Nukleinsäuresequenzen ausreichend. In
anderen Ausführungsformen des Verfahrens, z. B. bei der Identifizierung von
die Zelldifferenzierung beeinflussenden Substanzen, kann das vom
Reportervektor kodierte nachweisbare Genprodukt, z. B. ein Fluoreszenz
protein wie GFP, intrazellulär zur Markierung der transfizierten Zellen
exprimiert werden. Diese Markierung kann gegebenenfalls mit der Detektion
zusätzlicher zellulärer Parameter, z. B. Detektion von Oberflächenmarkern mit
Antikörpern oder Rezeptorliganden, kombiniert werden. Zur Detektion dieser
zusätzlichen Parameter können fluoreszierende Reagenzien eingesetzt wer
den. Das Vorhandensein oder/und die Intensität der Markierung(en) auf den
Zellen können dann durch Fluoreszenzcytometrie, z. B. mittels FACS
(Fluorescence activated cell sorting) bestimmt werden.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren identifizierten Gene können zur
Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Mittel eingesetzt werden.
So können bei Durchführung des Verfahrens unterschiedliche Zielzellen
(normale Zellen, Tumorzellen) verwendet werden. Es können auch Zellen mit
definierten genetischen Veränderungen wie z. B. Zellen mit aktivierten
Onkogenen oder inaktivierten Tumorsuppressorgenen, sowie Virus-infizierte
Zellen für den Sceen benutzt werden. Dadurch können Nukleinsäure
sequenzen identifiziert bzw. isoliert werden, welche ihre Aktivität selektiv
in bestimmten Zelltypen aufweisen, z. B. Gene die eine selektive Apoptose-
Induktion in Tumorzellen oder virusinfizierten Zellen herbeiführen. Diese
Gene könnten dann beispielsweise zur gentherapeutischen Bekämpfung von
Tumorerkrankungen oder Virusinfektionen im Körper von Patienten
exprimiert werden. Da für die Apoptose-Induktion nur eine transiente
Aktivität notwendig ist, wird die derzeit noch schwierige permanente
Expression bei der Gentherapie umgangen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von sezernierten
Enzymen als Reportersystem für Apoptose-Prozesse, beispielsweise zur
Identifizierung von Apoptose-assoziierten Genen oder zur Identifizierung von
die Apoptose beeinflussenden Arzneimitteln. Besonders bevorzugt ist die
Verwendung als Reportersystem zur Identifizierung von Apoptose-
Induktions- oder Apoptose-Inhibitionsgenen.
Besonders bevorzugt wird die Sezernierte Alkalische Phosphatase (SEAP)
als Reportersystem eingesetzt. Der Nachweis der Enzymaktivität erfolgt
günstigerweise unter Verwendung von chromogenen oder auch fluores
zierenden Substraten für das jeweilige Enzym. Derartige Enzymsubstrate sind
bekannt. Besonders bevorzugt ist die Verwendung als Reportersystem in
einem zuvor beschriebenen Verfahren.
Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur
automatisierten Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens. Diese
Vorrichtung enthält bevorzugt zwei Roboter: einen für die Isolation der
Plasmid DNA aus den Wirtszellen und einen für die Transfektion von
Zielzellen (Fig. 4 und 5). Der DNA Isolationsroboter umfaßt Mittel zur
Kultivierung einer Vielzahl von Wirtszellen, beispielsweise einen Block oder
eine Mikrotiterplatte. Die Kulturvolumina für die Wirtszellen liegen
vorzugsweise im Bereich von 0,5-2,5 ml, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,5 bis 1 ml. Weiterhin umfaßt die Vorrichtung Mittel zur Gewinnung
von Plasmid-DNA aus einer Vielzahl von Wirtszellen, bei denen es sich
beispielsweise um Mikrotiterplatten oder Blöcke handelt, die gegebenenfalls
Minisäulen zur Aufreinigung der Plasmid-DNA enthalten können. Der
Transfektionsroboter enthält Mittel zur Transfektion und Kultivierung einer
Vielzahl von Zielzellen, bei denen es sich ebenfalls um Blöcke oder
Mikrotiterplatten handeln kann. Schließlich enthält die Vorrichtung Mittel zur
Bestimmung der Aktivität eines Reportervektors in Zielzellen, vorzugsweise
ein spektrophotometrisches Meßgerät oder ein Fluoreszenzmeßgerät. Beide
Roboter arbeiten mit Mehrkanalpipetten, wobei die jeweiligen Flüssigkeiten
gleichzeitig pipettiert werden können, um einen entsprechenden
Probendurchsatz zu erreichen.
Eine Vielzahl von möglichen Roboterausführungen ist möglich, um den
Screen durchzuführen. Gezeigt sind in Fig. 4 und 5 zwei bevorzugte
Ausführungsformen, bei denen die behandelten Platten mit den DNA Proben
und den Wirtszellen bzw. die DNA-Proben und die Zielzellen auf einer Fläche
ausgelegt werden und durch einen Pipettierkopf, der in x,y,z-Richtung
beweglich ist, miteinander verbunden sind.
Weiterhin wird die Erfindung durch die nachfolgend beschriebenen Figuren
und Beispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Screening-Verfahrens auf
dominante nicht-selektierbare Nukleinsäureaktivitäten in einem
96-Loch-Format,
Fig. 2 die Bindekapazität von DNA nach alkalischer Lyse von
Bakterienzellen an Siliciumoxid abhängig von der Konzentration
an Guanidiniumhydrochlorid,
Fig. 3 die Messung von SEAP-Aktivitäten zum Nachweis dominanter
Apoptose-induzierender Gene:
A: Zeitverlauf der SEAP-Aktivität in Cotransfektions experimenten unter Verwendung eines SEAP- Expressionsvektors und eines Kontrollvektors (Kreis), eines für das Zellzyklus-Arretierungsgen p21 kodierenden Expressionsvektors (Quadrat) und eines Apoptose-induzierenden Gens (Raute). Die Daten sind bezüglich der Aktivität bei 16 h nach Transfektion normalisiert
B: Verringerung der SEAP Aktivität (Δ A405 nm) durch Apoptoseinduktion. Die SEAP-Aktivität 16 h nach Transfektion wurde zur Normalisierung der Aktivität nach 36 h verwendet, deren Mittelwerte und Standardabweichungen aus drei unabhängigen Experimenten angezeigt sind.
A: Zeitverlauf der SEAP-Aktivität in Cotransfektions experimenten unter Verwendung eines SEAP- Expressionsvektors und eines Kontrollvektors (Kreis), eines für das Zellzyklus-Arretierungsgen p21 kodierenden Expressionsvektors (Quadrat) und eines Apoptose-induzierenden Gens (Raute). Die Daten sind bezüglich der Aktivität bei 16 h nach Transfektion normalisiert
B: Verringerung der SEAP Aktivität (Δ A405 nm) durch Apoptoseinduktion. Die SEAP-Aktivität 16 h nach Transfektion wurde zur Normalisierung der Aktivität nach 36 h verwendet, deren Mittelwerte und Standardabweichungen aus drei unabhängigen Experimenten angezeigt sind.
Fig. 4 eine schematische Darstellung des DNA Isolationsroboters.
Lagerungsplätze für Blöcke z. B. 96-well Blöcke mit Wirtszellen
oder der daraus isolierten DNA und deren Zwischenstufen sind
als A, B, C, d bezeichnet. Die für die DNA Gewinnung
notwendigen Reagenzien sind zu beiden Seiten angeordnet.
P1, P2, P4, SiOx (Siliciumoxid-Lösung) Acet. (Acetat-Lösung),
und H2O bezeichnen Reservoire mit entsprechenden Lösungen,
die für die DNA-Gewinnung benötigt werden. Eine
Waschstation ("washing") wird zum Reinigen der Spritzen des
Pipettierkopfes benötigt. Mittel zum Zentrifugieren,
("centrifuge"), zum Anlegen eines Vakuums ("vacuum"), zum
Schütteln (shaking) und Inkubationsstationen (inc.) dienen zur
Bearbeitung der Platten für die Aufreinigung der DNA. Ein über
die gesamte Fläche beweglicher Pipettierkopf mit Greifarm, der
durch Antriebe (X, Y, Z) in verschiedene Richtungen bewegt
werden kann, verbindet die Platten und die Bearbeitungs
stationen untereinander. In der oberen Bildhälfte ist der
Roboter in einer Seitenansicht gezeigt.
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Transfektionsroboters. Die
Zielzellen für die Transfektion sind in vier übereinander
angeordneten Reichen in Multiwell-Platten eingezeichnet. Die
zu transfizierenden DNA-Proben sind in der obersten Reihe in
96-well Platten angeordnet. In der darunterliegenden Reihe
werden die Transfektionsreaktionen angesetzt. Die dazu
zusätzlich zur DNA benötigten Reagenzien sind als L1 und L2
bezeichnet. Eine Waschstation, ebenso wie eine Abfallstation
(waste) dient der Säuberung der Spritzen des Pipettierkopfes
("Z"), der in X, Y, Z Richtung beweglich ist und durch
entsprechende Schrittmotoren (X, Y, Z) angetrieben wird. Am
oberen und rechten Bildrand ist eine seitliche Ansicht des
Roboters bzw. des beweglichen Pipettierkopfes eingezeichnet.
Fig. 6 eine Darstellung der phänotypischen Veränderung bei der
Apoptose-Induktion mit ANT-1 mittels Cotransfektion von
GFP. 3 µg Expressionplasmid für ANT-1 oder ein leerer
Expressionsvektor wurden in HeLa Zellen transfiziert. Dazu
wurde jeweils 1 µg eines Expressionsvektors für GFP ("Green
fluorescent protein") cotransfiziert, um die transfizierten Zellen
zu markieren. Die Fluoreszenz wurde mit einer 200-fachen
Vergrößerung 24 Stunden nach der Transfektion
aufgenommen.
Babyhamster Nierenzellen (BHK) wurden in DMEM ergänzt mit 5% fötalem
Kälberserum (Sigma, Deisenhofen, Deutschland) in einer befeuchteten 5%
CO2-Atmosphäre kultiviert. Für Transfektionen wurden die Zellen in 24-
Loch-Platten gegeben und mit 2 µg Plasmid DNA nach der Calciumphos
phat-Cropräzipitationsmethode wie von Roussel et al. (Mol. Cell. Biol. 4
(1984), 1999-2009) beschrieben transfiziert. Hierfür wurden 25 µl DNA
Lösung mit 25 µl 2 × HBS-Puffer pH 6,9 (274 mM NaCl, 10 mM KCl, 40
mM Hepes, 1,4 mM Na2HPO4) bei 4°C in einer 96-Loch-Platte mit einem 12-
Kanal-Pipettierautomaten (Eppendorf, Hamburg, Deutschland) vermischt.
Nach Zugabe von 20 µl einer 0,25 M CaCl2 Lösung (4°C) und Mischen
wurden 38 µl nach Inkubation für 25 min bei Raumtemperatur auf die Zellen
gegeben.
Die Normalisierung und Konstruktion einer Nieren cDNA Bibliothek wurde
wie von Grimm und Leder (J. Exp. Meth. 185 (1997), 1137-1142) und
Sasaki et al. (Nucleic Acids Res. 22 (1994), 987-992) beschrieben
durchgeführt.
mRNA aus der Niere von 4 bis 6 Wochen alten FVB Mäusen wurde durch
Assoziation abundanter mRNA Spezies mit kovalent an Latexbeads
gekoppelten Antisense-cDNA-Molekülen und anschließende Abtrennung
durch Zentrifugation normalisiert. Nach zwei Hybridisierungsrunden wurden
200 ng (von ursprünglich 2 µg) mRNA erhalten und zur Herstellung einer
cDNA Bibliothek unter Verwendung eines cDNA Synthesekits (Gibco BRL,
Gaithersburg, MD) verwendet. Nach Ligation eines BstXl Adaptors
(Invitrogen, San Diego, CA) und einer Spaltung mit Notl wurden die cDNA
Moleküle in einen modifizierten pcDNA3-Vektor (Invitrogen) unter Kontrolle
des Cytomegalovirus (CMV) Promotors inseriert, in dem das
Neomycinresistenzgen deletiert worden war. Die DNA wurde durch
Elektroporation in E.coli SURE-Zellen (Stratagene, Corp. La Jolla, CA)
eingeführt, die anschließend sofort eingefroren wurden.
Durch Ausplattieren von Aliquots des Transformationsansatzes auf Agar
wurde gefunden, daß die Bibliothek etwa 2,5 × 105 Klone enthielt. Aliquots,
die statistisch Einzelklone enthielten, wurden in Löchern von 96-Loch-
Blöcken (Qiagen, Hilden, Deutschland) in 900 µl LB-Medium inokuliert und
für 30 h unter Schütteln bei 300 Upm kultiviert. Nach Identifizierung eines
positiven Pools wurde die DNA zur Bestätigung des Ergebnisses erneut
transfiziert. Die verbleibende DNA wurde zur Transformation von Bakterien
für eine Plasmidisolierung im großen Maßstab verwendet.
Die SEAP-Aktivität wurde wie von Berger et al. (Gene 66 (1988), 1-10)
beschrieben bestimmt. Hierzu wurde der Kulturüberstand bei 4000 Upm
zentrifugiert. Nach Hitzebehandlung bei 65°C für 30 min wurde die Aktivität
in einem SEAP-Puffer wie beschrieben getestet.
96-Loch-Blöcke mit Bakterien wurden für 5 min bei 3000 g (Sigma
Zentrifugen, Osterode am Harz, Deutschland) zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert und die Blöcke wurden für 2 bis 3 min umgedreht. Dann
wurden 170 µl Puffer P1 (50 mM Tris-HCl/10 mM EDTA pH 8,0) zugegeben
und die Bakterienpellets wurden durch vollständige Vortexbehandlung für
10 bis 20 min resuspendiert. Nach Zugabe von 170 µl Puffer P2 (200 mM
NaOH, 1% SDS) wurde der Block mit Folie abgedichtet, durch Invertieren
gemischt und für 5 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Lyse wurde
durch Zugabe von 170 µl von 4°C kaltem Puffer P3 (3 M Kaliumacetat pH
5,5) beendet. Dann wurden 10 µl RNaseA Lösung (1,7 mg/ml) zugegeben,
für 5 min bei Raumtemperatur und dann bei -20°C inkubiert und erneut für
10 min bei 6000 Upm zentrifugiert. Der Überstand wurde in neue Blöcke
dekantiert und 100 µl Puffer P4 (2,5% SDS in Isopropanol) wurden
zugegeben. Der Block wurde einer Vortexbehandlung für 5 min unterzogen
und zuerst für 15 min bei 4°C und dann für 15 min bei -20°C inkubiert. Die
Blöcke wurden für 10 min bei 6000 Upm zentrifugiert und der Überstand
wurde in eine Anordnung von 96 Säulen überführt, die durch Einsetzen von
kommerziell erhältlichen Säulen (Qiagen) in entsprechend zugeschnittene
96-Loch-Platten hergestellt worden war. Diese Platten wurden in
Vakuumkammern (Qiagen) gestellt. Dann wurden 150 µl Siliciumoxid
suspension zugegeben und für 20 min bei Raumtemperatur inkubiert (die
Siliciumoxidsuspension wurde hergestellt durch Zugabe von 150 µl HCl
(37%) zu 250 ml einer Suspension von 50 mg/ml SiO2 (Sigma) und
anschließendes Autoklavieren).
Nach Anlegen von Vakuum wurden die Säulen zweimal mit 600 µl Aceton
(-20°C) gewaschen. Die 96-Loch-Säulenplatte wurde auf eine 96-Loch-
Mikrotiterplatte gegeben und für 4 min bei 6000 Upm zentrifugiert. Die
Säulenplatte wurde zuerst für 5 min bei 37°C und dann für 5 min in einer
Vakuumkammer getrocknet. Dann wurde sie auf eine weitere Mikrotiter
platte gestellt. 70 µl H2O (60°C) wurden zugegeben und dann erfolgte eine
Zentrifugation für 3 min bei 6000 Upm. Die Mikrotiterplatte wurde bei
-20°C aufbewahrt.
Das Verfahren erfolgte bis zur Zugabe des Puffers P4 wie unter Punkt 1.4
beschrieben. Dann wurde der Überstand nach Zentrifugation für 10 min bei
6000 Upm in 96-Loch-Polyoxymethylen-Mikrotiterblöcke gegeben. 150 µl
Siliciumoxidsuspension wurden zugegeben und für 20 min bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden für 5 min bei 6000 Upm
zentrifugiert. Der Überstand wurde sorgfältig dekantiert und 400 µl Aceton
(-20°C) wurden zugegeben. Die Platten wurden erneut einer
Vortexbehandlung (30 sec) unterzogen und für 3 min bei 6000 Upm
zentrifugiert. Dieser Acetonwaschvorgang wurde einmal wiederholt. Die
Platten wurden zuerst bei Raumtemperatur für 5 min und dann für 5 min in
einer Vakuumkammer getrocknet. Die Pellets wurden in 75 µl Wasser
(60°C) resuspendiert und bei 6000 Upm und 4°C 10 min zentrifugiert. Der
Überstand wurde in einer 96-Loch-Mikrotiterplatte bei -20°C aufbewahrt.
Die schematische Durchführung des Screeningsverfahrens auf nicht
selektierbare Gene in einem 96-Loch-Format ist in Fig. 1 gezeigt. Dabei
wurden Medium enthaltende 96-Loch-Blöcke mit Aliquots einer
normalisierten, nicht amplifizierten cDNA-Expressions-Bibliothek inokuliert,
die statistisch einzelne Bakterienklone enthalten. Aus diesen
Bakterienkulturen wurde Plasmid-DNA unter Verwendung von Minisäulen
(siehe Punkt 1.4) isoliert. Ein entsprechendes Protokoll ohne Säulen ist unter
Punkt 1.5 beschrieben. Ein Screening in diesem Format ermöglicht es, daß
vier Arbeitskräfte eine vollständige normalisierte cDNA Bibliothek, die
üblicherweise etwa 250 000 Klone enthält, in etwa 14 Wochen
durchmustern.
Für den Transfektionsschritt bei diesem Screeningprozeß ist es wichtig,
Plasmid-DNA sehr hoher Reinheit zu erhalten. Hierzu wurde Siliciumdioxid
als Bindematrix für Plasmid-DNA verwendet. Die Bindung von DNA an
Siliciumdioxid in Anwesenheit chaotroper Substanzen ist bekannt
(Vogelstein und Gillespie, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76 (1979), 615-619).
Überraschenderweise wurde jedoch festgestellt, daß selbst in Abwesenheit
einer zugefügten chaotropen Substanz wie etwa Guaidinhydrochlorid die
Plasmid-DNA mit ausreichender Kapazität an Siliciumdioxid bindet (Fig. 2).
Nach anschließendem Waschen in Aceton gegebenenfalls unter Zusatz von
SDS, konnte Plasmid DNA in hervorragender Qualität - entsprechend einer
Reinigung über eine Cäsiumchloridgradienten - erhalten werden.
Üblicherweise wurden etwa 10 µg Plasmid-DNA aus 900 µl LB-Medium mit
einer OD260/280 von mehr als 1,8 erhalten, wovon 90% in der supercoiled
Form vorlagen.
Das Screening auf Apoptose-induzierende Gene erfolgte durch Bestimmung
der Aktivität von der Sezernierten Alkalischen Phosphatase (SEAP) im
Zellüberstand. Eine für SEAP kodierende DNA-Sequenz wurde auf einem
Reporterplasmid (Flanagan und Leder, Cell 63 (1990), 185-195) unter
Kontrolle des konstitutiven Moloney Virus LTR-Promotors zusammen mit
dem cDNA-Expressionsvektor in die BHK-Zellen (oder auch andere Zellen
wie etwa HeLa-Zellen) durch Cotransfektion eingeführt.
16 h nach Transfektion erfolgte eine erste Messung der SEAP Aktivität.
Diese anfängliche Aktivität wurde zur Normalisierung der nachfolgenden
Aktivitätsbestimmungen verwendet und als Nullpunkt gesetzt (Fig. 3A).
Diese Normalisierung erfolgte zum Ausgleich unterschiedlicher
Transfektionseffizienzen.
Bei Cotransfektion mit einem Kontrollvektor konnte eine starke Zunahme der
SEAP-Aktivität gefunden werden. Bei Cotransfektion mit einem Vektor, der
ein Aptoptose-induzierendes Gen enthält, wurde jedoch nur ein sehr
geringer Anstieg in der SEAP Aktivität festgestellt (Fig. 3A).
Der Rückgang der SEAP-Aktivität durch Apoptose-Induktion ließ sich durch
zweimalige Messung des Kulturüberstands - 16 und 36 h nach Transfektion
- reproduzierbar bestimmen. Fig. 3B zeigt, daß die SEAP Aktivität um den
Faktor 10 bei Cotransfektion eines Apoptose-induzierenden Gens im
Vergleich zu einer Kontrolle verringert wird. Unter Verwendung des
beschriebenen Verfahrens konnten bereits mehrere Apoptose-induzierende
Gene identifiziert werden.
Der Screen nach Apoptose-induzierenden Genen wurde auch mittels
Cotransfektion eines GFP-Gens zur Markierung der transfizierten Zellen und
anschließender Bestimmung der Apoptose durch die Detektion von für
Apoptose charakteristischen phänotypischen Veränderungen durchgeführt.
So weisen apoptopische Zellen ein kontrahiertes Cytoplasma und daher ein
verringertes Zellvolumen auf.
Hierzu wurden 3 µg eines Expressionsvektors aus der Genbibliothek mit
jeweils 1 µg des GFP Vektors (pLantern, Gibco BRL) cotransfiziert. Die
transfizierten (und damit fluoreszierenden, da GFP positiven) Zellen wurden
zu unterschiedlichen Zeitpunkten (12-48 Stunden nach der Transfektion)
unter dem Fluoreszenzmikroskop (Axiovert 25 CFL, Zeiss) nach
phänotypischen Veränderungen, die durch die Apoptose verursacht werden,
untersucht. Dabei wurde nach Zellen gesucht, die eine Reduktion im
Zellvolumen aufweisen. Da das GFP-Protein über die ganze Zelle verteilt ist,
konnten solche Zellen leicht identifiziert werden. Unter Verwendung
geeigneter Computerprogramme und Fluoreszenzkameras läßt sich die
Detektion ohne weiteres automatisieren.
Mit dieser Version des Screens wurde das Gen für die Adenosin-Nukleotid
translokase-1 (ANT-1) isoliert. Fig. 6 zeigt die morphologischen
Veränderungen, die durch die Transfektion von ANT-1 in Zellen
hervorgerufen werden. Dieses Gen induziert auch andere biochemische
Vorgänge, die spezifisch für Apoptose sind, so z. B. den Abbau der DNA, die
Freisetzung von Cytochrom c aus Mitochondrien und die Aktivierung der
Cysteinproteasen der Caspasenfamilie. ANT-1 ist eine Komponente des
"Permeability Transition" Komplexes in Mitochondrien, der bekanntermaßen
bei der Apoptose-Induktion eine Rolle spielt. Die Isolation dieses Gens ist
daher eine Bestätigung, daß der Screen die Isolierung von Genen erlaubt, die
bei der Apoptose-Induktion eine Rolle spielen.
Claims (35)
1. Verfahren zur Identifizierung von Nukleinsäuresequenzen, die in einer
Zielzelle eine nicht-selektionierbare Aktivität aufweisen, umfassend
die Schritte:
- a) Bereitstellen einer DNA-Bibliothek umfassend eine Vielzahl von Wirtszellen, die jeweils eine zu untersuchende Nukleinsäuresequenz auf einem Expressionsvektor in operativer Verknüpfung mit einer in der Zielzelle aktiven Expressionskontrollsequenz enthalten,
- b) Kultivieren von Wirtszellen,
- c) Gewinnen des Expressionsvektors aus den kultivierten Wirtszellen,
- d) Cotransfizieren von Zielzellen mit
- a) dem in Schritt (c) gewonnenen Expressionsvektor und
- b) einem Reportervektor, oder
- e) Transfizieren von bereits einen Reportervektor enthaltenden Zielzellen mit dem in Schritt (c) gewonnenen Expressionsvektor und
- f) Bestimmen der Aktivität des Reportervektors in den Zielzellen oder in deren Kulturüberstand als qualitatives oder quantitatives Maß für die nicht-selektionierbare Aktivität der untersuchten Nukleinsäuresequenz.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nukleinsäuresequenzen aus genomischen Sequenzen
beliebiger Herkunft, cDNA-Sequenzen, cDNA-Fragmenten und
Antisense-Molekülen ausgewählt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht-selektionierbare Aktivität aus Apoptose-Induktion,
Zellzyklus-Arretierung, Zelldifferenzierung, Inhibition des
Zellstoffwechsels und Inhibition oder Aktivierung der Expression von
Genen ausgewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als nicht-selektionierbare Aktivität die Apoptose-Induktion
ausgewählt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine normalisierte DNA-Bibliothek bereitstellt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man bakterielle Wirtszellen, insbesondere E.coli-Wirtszellen
verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Expressionsvektor ein Plasmid verwendet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schritt (b) eine Kultivierung von einzelnen Wirtszellen umfaßt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schritt (c) eine alkalische Lyse der Wirtszellen umfaßt.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die DNA nach der alkalischen Lyse ohne Zugabe chaotroper
Substanzen an eine Adsorptionsmatrix, insbesondere eine Silika-
Adsorptionsmatrix, gebunden wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Zielzellen gegebenenfalls genetisch manipulierte
eukaryontische Zellen, insbesondere Säugerzellen, verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transfektion oder Cotransfektion in Schritt (d) durch
Calciumphosphat-Copräzipitation, Lipofektion, Elektroporation,
Partikelbeschuß oder virale Infektion erfolgt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schritt (d) eine transiente Cotransfektion des Expressionsvektors
und des Reportervektors umfaßt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reportervektor eine für ein nachweisbares Genprodukt
kodierende Nukleinsäuresequenz in exprimierbarer Form enthält.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nachweisbare Genprodukt aus sezernierten Enzymen
ausgewählt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die sezernierte alkalische Phosphatase (SEAP) verwendet.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung der Aktivität des Reportervektors eine
Aktivitätsbestimmung des sezernierten Enzyms im Kulturüberstand
umfaßt.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß man chromogene oder fluoreszierende Enzymsubstrate
verwendet.
19. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nachweisbare Genprodukt aus intrazellulär nachweisbaren
Polypeptiden ausgewählt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 14 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nachweisbare Genprodukt aus Fluoreszenzproteinen
ausgewählt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nachweisbare Genprodukt aus membranständigen
nachweisbaren Polypeptiden ausgewählt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzliche Parameter der Zielzellen analysiert werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß Bestimmung der Aktivität des Reportervektors und
gegebenenfalls zusätzlicher Parameter durch Fluoreszenzcytometrie
erfolgt.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Aktivität des Reportervektors an mindestens zwei
Zeitpunkten nach der Transfektion oder Cotransfektion bestimmt,
wobei der erste Zeitpunkt so gewählt wird, daß eine Expression der
auf dem Expressionsvektor enthaltenen Nukleinsäuresequenz keinen
Einfluß auf die Aktivität des Reportervektors hat und wobei der
zweite Zeitpunkt so gewählt wird, daß eine Expression der auf dem
Expressionsvektor enthaltenen Nukleinsäuresequenz bereits einen
meßbaren Einfluß auf die Aktivität des Reportervektors haben kann.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführung zumindest teilweise automatisiert wird.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schritte (b) bis (e) an mindestens 50 Proben jeweils parallel
durchgeführt werden.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin
umfassend die Verwendung der identifizierten Gene zur Bereitstellung
diagnostischer und therapeutischer Mittel.
28. Verwendung von sezernierten Enzymen als Reportersystem für
Apoptose-Prozesse.
29. Verwendung nach Anspruch 28 als Reportersystem zur
Identifizierung von Apoptose-assoziierten Genen.
30. Verwendung nach Anspruch 29 als Reportersystem zur
Identifizierung von Apoptose-Induktions- oder Apoptose-
Inhibitionsgenen.
31. Verwendung nach Anspruch 28 als Reportersystem zur
Identifizierung von die Apoptose beeinflussenden Arzneimitteln.
32. Verwendung nach einem der Ansprüche 28 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sezernierte alkalische Phosphatase (SEAP) als
Reportersystem eingesetzt wird.
33. Verwendung von sezernierten Enzymen als Reportersystem in einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 27.
34. Vorrichtung zur automatisierten Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 27 umfassend
- a) Mittel zur Kultivierung einer Vielzahl von Wirtszellen,
- b) Mittel zur Gewinnung von Plasmid-DNA aus einer Vielzahl von Wirtszellen,
- c) Mittel zur Transfektion und Kultivierung einer Vielzahl von Zielzellen und
- d) Mittel zur Bestimmung der Aktivität eines Reportervektors in den Zielzellen.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Roboter für die Gewinnung von Plasmid-DNA aus den
Wirtszellen und einen Roboter für die Transfektion von Zielzellen
enthält.
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WO2003104455A1 (en) * | 2002-06-07 | 2003-12-18 | Sophion Bioscience A/S | Screening methods |
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