DE19950098C1 - Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer Fahrzeugkabine - Google Patents
Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer FahrzeugkabineInfo
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Abstract
Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer Fahrzeugkabine, bei dem mittels eines Wärmetauschers unter Erfassung der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine Blasluft klimatisiert und in die Fahrzeugkabine geleitet wird. Um zu gewährleisten, daß die Leistung des Gebläses zur Bereitstellung der Blasluft stets optimal eingestellt ist, ist das Verfahren an die Leistungsfähigkeit des Wärmeübertragers und den Leistungsbedarf in der Fahrzeugkabine erfindungsgemäß dadurch angepaßt, daß aus der erfaßten Lufttemperatur der Leistungsbedarf C¶k¶ des Wärmetauschers ermittelt wird, daß die Temperatur eines den Wärmetauscher durchsetzenden Wärmeübertragermediums erfaßt und aus der erfaßten Temperatur des Wärmeübertragermediums das Leistungsangebot C¶w¶ des Wärmetauschers ermittelt wird, und daß die Menge der Blasluft entweder dem momentanen Leistungsbedarf C¶k¶ oder dem Leistungsangebot C¶w¶ proportional nachgeführt wird, je nachdem, welche dieser Größen den kleineren Wert aufweist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer
Fahrzeugkabine, bei dem mittels eines Wärmetauschers unter Erfassung der Lufttemperatur
in der Fahrzeugkabine Blasluft klimatisiert und in die Fahrzeugkabine geleitet wird.
Ein derartiges Verfahren unter Erfassung der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine ist
beispielsweise aus der DE 29 52 210 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren ist der
Wärmetauscher als Kühlwärmetauscher ausgelegt und seine Temperatur wird über einen
Temperaturfühler in Abhängigkeit von der Abweichung des Signals des Temperaturfühlers
zur Erfassung der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine von der Steuergröße eines
Sollwertgebers durch den Kompressor einer Kälteanlage gesteuert, um eine
Energieersparnis zu erreichen, indem der Kompressor der Kälteanlage nicht permanent in
Betrieb gehalten werden muß.
Ein weiteres Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE 26 34 015 A1 bekannt. Bei
diesem bekannten Verfahren ist der Wärmetauscher ebenfalls als Kühlwärmetauscher
ausgelegt, dem ein Heizwärmetauscher nachgeschaltet ist, dessen Heizmediumdurchsatz
abhängig von der Ist- und der Solltemperatur in der Fahrzeugkabine steuerbar ist. Der
Kühlmitteldurchfluß durch den Kühlwärmetauscher wird entsprechend der Abweichung
der Lufttemperatur und der Heiztemperatur von den entsprechenden Sollwerten zu- bzw.
abgeschaltet, um bereits geringe Änderungen der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine
rasch in den Regelkreis mit einbeziehen zu können.
Aus der DE 39 04 800 A1 ist ein Verfahren zur Temperaturregelung in einer
Fahrzeugkabine anhand von verschiedenen Fahrzeugkabinen-Bereichen zugeordneten
Temperaturfühlern bekannt, deren Einfluß auf eine ausgangsseitige Stellgröße gemäß
vorgegebener Kennlinien in unterschiedlicher Weise abhängig vom Sollwert der
Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine gewichtet wird.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß bislang die Regelung der Lufttemperatur in einer
Fahrzeugkabine entweder durch Erfassung und Auswertung der Temperatur des
Wärmeübertragungsmediums des Wärmetauschers oder der Lufttemperatur in der
Fahrgastkabine erfolgte. Häufig wird dabei zur Erzielung einer hohen Innenraum-
Aufheizleistung bei niedriger Innenraumtemperatur eine hohe Lüfterleistung gewählt, um
eine hohe Blasluftmenge bereitzustellen. Bei Regelverfahren mit Erfassung der Temperatur
des Wärmeübertragermediums wird entsprechend der steigenden Temperatur dieses
Mediums die Lüfterleistung gesteigert. Im erstgenannten Fall einer Regelung auf
Grundlage der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine müssen ein hoher Stromverbrauch bis
zum Erreichen der Sollwert-Temperatur, ein mäßiges Abtauergebnis, hohe
Lüftungsverluste und unkomfortable Strömungsgeräusche sowie allgemein ein ungünstiges
Luft/Strömungsverhalten in Kauf genommen werden. Bei Regelung auf Grundlage der
Temperatur des Wärmeübertragermediums kann die Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine
nicht geregelt sondern ausschließlich gesteuert werden.
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei relativ geringem
Stromverbrauch ein optimales Klimatisierungsergebnis für die Fahrzeugkabine ohne
unnötig hohes Lüftergeräusch und unnötig hohe Lüftungsverluste bereitstellt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit anderen Worten basiert das erfindungsgemäße Regelverfahren auf der Erfassung und
Auswertung von sowohl der Temperatur des Wärmeübertragungsmediums wie der Luft in
der Fahrzeugkabine und auf der Gewichtung der erfaßten Meßdaten zugunsten eines
optimalen Arbeitspunkts der die Blasluft bereitstellenden Gebläseleistung. Insbesondere
sieht die erfindungsgemäße Regelung der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine den
Eintrag einer geringen Blasluftmenge bei niedriger Lufttemperatur und niedriger
Temperatur des Wärmeübertragungsmediums vor, gefolgt von einem Anstieg der
Lüfterleistung zum Eintragen einer größeren Blasluftmenge, sobald das
Wärmeübertragermedium ausreichend wärmer geworden ist, schließlich gefolgt von einer
Reduktion der eingetragenen Blasluftmenge, sobald die Lufttemperatur in der
Fahrzeugkabine sich einer Sollwert-Lufttemperatur nähert, spätestens jedoch, wenn diese
Sollwert-Lufttemperatur erreicht ist.
Das erfindungsgemäße Regelverfahren berücksichtigt demnach sowohl das
Leistungsangebot des Wärmetauschers wie den Leistungsbedarf, der an den
Wärmetauscher gestellt wird, um eine voreingestellte Solltemperatur in der
Fahrzeugkabine zu erreichen, und zwar unter Führung des Regelungsvorgangs proportional
zu dem jeweils kleineren Wert des Leistungsangebots bzw. des Leistungsbedarfs.
Demnach gewährleistet das erfindungsgemäße Regelverfahren eine Gebläseeinstellung, die
angepaßt ist an sowohl die Leistungsfähigkeit wie den Leistungsbedarf des
Wärmetauschers. Hieraus ergibt sich ein optimiertes Klimatisierungsergebnis, da unnötige
Lüftungsverluste vermieden werden. Außerdem ist die Gesamtstromaufnahme geringer als
bei bisherigen Regelungsverfahren.
Die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 3 verkörpert
die erfindungsgemäße Idee einer Regelung entsprechend Leistungsangebot und
Leistungsbedarf in einer Regellogik basierend auf einem logischen UND-Operator, der für
den speziellen Fall als Minimumfunktion ausgelegt ist. Die Regellogik sieht dabei die
Bildung der Schnittmenge "C" aus Grundmengen "A" und "B" wie folgt vor:
C = A ∩ B A = {Cw|Cw ∈ Cw(δ)}; B = {Ck|Ck ∈ Ck(δ)} (1)
Aus der Schnittmenge "C", welche die beiden Elemente "Leistungsbedarf Ck" und
"Leistungsangebot Cw" umfaßt, wird entsprechend der Minimalfunktion die
Zuordnungsgröße "C'" gewonnen:
C' = {C'|C' ≦ Cw ∨ C' ≦ Ck} (2)
Die derart ermittelte Zuordnungsgröße C' wird in Anpassung an die Regelstrecke eine
Leistungsstufe für das Gebläse zum Eintragen von Blasluft in die Fahrzeugkabine
zugeordnet. Alternativ hierzu kann das entsprechende Gebläse auch stufenlos geregelt
werden. Als weitere Alternative ist eine adaptive Leistungsregelung des Wärmetauschers
in der soeben erläuterten Weise auf Grundlage der speziellen Logik möglich.
Das erfindungsgemäße Regelverfahren eignet sich sowohl zum Heizen der Fahrzeugkabine
wie zum Kühlen derselben unter Verwendung eines Heizwärmetauschers bzw. eines
Kühlwärmetauschers.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert; die
einzige Figur der Zeichnung zeigt in Diagrammform den Temperaturverlauf des
Leistungsbedarfs Ck und des Leistungsangebots Cw eines Wärmetauschers zum
Klimatisieren einer Fahrzeugkabine.
Insbesondere ist in der Figur eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Regeln der
Lufttemperatur in einer Fahrzeugkabine durch Heizbetrieb gezeigt. Alternativ kann das
Regelverfahren auch für einen Kühlbetrieb eingesetzt werden. In diesem Fall sind die
beiden im Diagramm gezeigten Verläufe bzw. Kurven Ck und Cw gegenseitig zu
vertauschen.
Für den dargestellten Heizbetrieb werden die Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine und
die Temperatur des Wärmeübertragermediums, beispielsweise die Kühlwassertemperatur
im Heizungsvorlauf erfaßt und pro Regelzyklus werden zwei Schnittmengenwerte Ck und
Cw abgeleitet, wie vorstehend unter (1) angeführt. Jeder dieser Werte stellt den aktuellen
Leistungsbedarf bzw. die aktuelle Leistungsfähigkeit des Wärmetauschers dar. Der
niedrigere der beiden Werte wird nunmehr gemäß dem Regelverfahren weiterverarbeitet,
um die vorstehend definierte Zuordnungsgröße C' zu gewinnen (siehe Formel (2)). Die zu
wählende Gebläseleistung zum Eintragen von Blasluft in die Fahrzeugkabine wird
proportional zum Wert von C' gewählt.
Wie in der Figur gezeigt, besteht bei einer gegebenen Starttemperatur des Regelverfahrens
ein Leistungsbedarf Ck von 100 (diese Größe ist dimensionslos; alternativ kann dieser Wert
in % angenommen sein). Dem entspricht zu diesem Zeitpunkt ein Leistungsangebot Cw
von 20. Bei zunehmender Kühlwassertemperatur bzw. zunehmender Temperatur des
Wärmeübertragungsmediums besteht bei dem dargestellten Beispiel bis ca. 10°C weiterhin
ein konstanter Leistungsbedarf entsprechend der gleichgroßen Zuordnungsgröße C'.
Dasselbe trifft auf das Leistungsangebot Cw zu, welches jedoch entsprechend der Zunahme
von Cw abnimmt, bis schließlich die Soll-Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine bei 22°C
erreicht ist, die daraufhin beibehalten werden soll. Der Leistungsbedarf des Gebläses zum
Eintragen von Blasluft in die Fahrzeugkabine wird in Übereinstimmung mit
Zuordnungsgröße C' zunächst bis zum Schnittpunkt der Verläufe von Ck mit Cw entlang Cw
geführt und folgt daraufhin Ck. Mit anderen Worten folgt die Gebläseleistung stets dem
kleineren Wert der Größen Ck bzw. Cw.
Damit ist sichergestellt, daß bei der Klimatisierung bzw. im vorliegenden Fall beim Heizen
dem Wärmetauscher zu Beginn des Klimatisierungsvorgangs nicht zuviel Leistung
entzogen wird, so daß das Temperaturniveau des Wärmeübertragungsmedium nicht
unnötig lange niedrig gehalten wird. Spätestens bei Erreichen der Sollwert-Lufttemperatur
in der Fahrzeugkabine wird hingegen die Gebläseleistung reduziert, obwohl eine
ausreichende Leistungsfähigkeit des Wärmeübertragers grundsätzlich zur Verfügung steht.
Zusammenfassend wird durch das vorstehend erläuterte Regelverfahren eine
Gebläseeinstellung bereitgestellt, die optimal an die Leistungsfähigkeit des
Wärmeübertragers und den Leistungsbedarf in der Fahrzeugkabine angepaßt ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer Fahrzeugkabine, bei dem mittels
eines Wärmetauschers unter Erfassung der Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine
Blasluft klimatisiert und in die Fahrzeugkabine geleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß aus der erfaßten Lufttemperatur der Leistungsbedarf Ck des
Wärmetauschers ermittelt wird, daß die Temperatur eines den Wärmetauscher
durchsetzenden Wärmeübertragermediums erfaßt und aus der erfaßten Temperatur
des Wärmeübertragermediums das Leistungsangebot Cw des Wärmetauschers
ermittelt wird, und daß die Menge der Blasluft entweder dem momentanen
Leistungsbedarfs Ck oder dem Leistungsangebots Cw proportional nachgeführt wird,
je nachdem welche dieser Größen den kleineren Wert aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß spätestens bei
Erreichen einer Sollwert-Lufttemperatur in der Fahrzeugkabine die Menge der
Blasluft verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachführung
der Blasluftmenge proportional zu einer Zuordnungsgröße C' einer
Minimumfunktion eines logischen UND-Operators als
C' = {C'|C' ≦ Cw ∨ C' ≦ Ck}
erfolgt.
C' = {C'|C' ≦ Cw ∨ C' ≦ Ck}
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher ein Heizwärmetauscher ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher ein Kühlwärmetauscher ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19950098A DE19950098C1 (de) | 1999-10-18 | 1999-10-18 | Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer Fahrzeugkabine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19950098A DE19950098C1 (de) | 1999-10-18 | 1999-10-18 | Verfahren zum Regeln der Lufttemperatur in einer Fahrzeugkabine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19950098C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103998265A (zh) * | 2011-12-14 | 2014-08-20 | 空中客车德国运营有限责任公司 | 客舱中的热空气分配系统的温度调节 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2634015A1 (de) * | 1976-07-29 | 1978-02-09 | Bosch Gmbh Robert | Einrichtung zum regeln der temperatur des innenraumes eines kraftfahrzeuges |
DE2952210A1 (de) * | 1979-12-22 | 1981-07-09 | Robert Bosch Gmbh, 7000 Stuttgart | Einrichtung zum regeln der innentemperatur eines kraftfahrzeugs |
DE3904800A1 (de) * | 1989-02-17 | 1990-08-23 | Sueddeutsche Kuehler Behr | Verfahren und einrichtung zur temperaturregelung im innenraum von kraftfahrzeugen |
-
1999
- 1999-10-18 DE DE19950098A patent/DE19950098C1/de not_active Expired - Fee Related
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