DE19949585A1 - Wasser-Kernreaktor mit integriertem Auffang - Google Patents
Wasser-Kernreaktor mit integriertem AuffangInfo
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Abstract
In einem Wasser-Kernreaktor ist unter dem Kern (12) im Behälter (10) ein mit einem porösen Mineralmaterial (30) gefüllter Auffang (20) angeordnet. Bei einem schweren Unfall, der die Schmelze des Kerns (12) zur Folge hat, wird das dabei gebildete Corium (36) im Auffang (20) aufgefangen. Das Vorhandensein des Materials (30), das kein Wasser enthält, vermeidet die Entstehung einer Dampfexplosion. Darüber hinaus kühlt das Material (30) das Corium (36) auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur von feuerfesten Ziegeln (24) des Auffangs (20).
Description
Die Erfindung betrifft einen Druckwasser- oder Siedewas
ser-Kernreaktor, dessen Behälter einen schalenförmigen
Auffang enthält, der dazu bestimmt ist, das "Corium",
d. h. die festen oder flüssigen Abfälle, die vom Reaktor
kern stammen, wenn dieser störfallbedingt schmilzt,
aufzunehmen.
In den Kernreaktoren sind seit mehreren Jahren eine große
Anzahl von Einrichtungen in Betracht gezogen und entwickelt
worden, um die Folgen eines schweren Unfalls zu
begrenzen, der zu einer teilweisen oder vollständigen
Reaktorkernschmelze führt.
Insbesondere und wie vor allem in dem Dokument
FR-A-2 341 181 gezeigt ist bereits vorgeschlagen worden,
im Boden des Behälters eines Kernreaktors eine Anstauvor
richtung anzuordnen, die dazu bestimmt ist, eine Durchlo
chung des Behälters durch das Corium zu vermeiden, das
bei einer störfallbedingten Reaktorkernschmelze gebildet
wird. Diese Anstauvorrichtung enthält mehrere beabstan
dete horizontale Platten, die an der Wand des Behälters
befestigt und von Öffnungen durchsetzt sind, die von
einer Platte zur nächsten versetzt sind und deren Ränder
nach oben vorstehen. Bei einem Unfall steigt das durch
diese Öffnungen auslaufende Corium anschließend in einem
in der Mitte der horizontalen Platten angeordneten und
auf dem Boden des Behälters aufliegenden glockenförmigen
Verteiler nach oben.
Außerdem ist, wie in dem Dokument US-A-3 964 966 gezeigt
ist, vorgeschlagen worden, einen Corium-Auffang unter dem
Kern eines durch ein flüssiges Metall gekühlten Kernreak
tors innerhalb des Behälters dieses Reaktors anzuordnen.
Dieser Auffang, der aus Stahl hergestellt ist, ist direkt
an der unteren horizontalen Platte, auf der der Kern
aufliegt, aufgehängt. Durch den Boden des Auffangs ver
laufen Wärmeübertragungsrohre, die nach oben in diesen
vorstehen. Diese Rohre sind an ihrem oberen Ende ver
schlossen und stehen mit dem Innenraum des Auffangs durch
hierzu vorgesehene Löcher in Verbindung.
Unabhängig von der Geometrie der Aufnahmevorrichtung, die
in den Behälter eines Wasser-Kernreaktors integriert
werden soll, besteht die Gefahr, daß einer störfallbe
dingten Kernschmelze eine Explosion folgt. Das Corium
teilt sich nämlich in kleine Partikel auf, wenn es sich
zum Boden des Behälters ergießt. Das in dem Behälter des
Reaktors enthaltene Wasser verdampft bei dem Kontakt mit
den kleinen Corium-Partikeln. Somit bildet sich um jedes
Partikel ein Dampffilm, der Bedingungen erzeugt, die eine
Explosion begünstigen, die eine sehr energiereiche Stoß
welle hervorruft. Wegen ihres Ursprungs wird eine solche
Explosion gewöhnlich "Dampfexplosion" genannt.
Derzeit sind die Aufnahmevorrichtungen, die für die
Aufnahme und Aufbewahrung des Coriums am Boden des Behäl
ters der Wasser-Kernreaktoren vorgeschlagen werden, nicht
so beschaffen, daß sie eine Dampfexplosion verhindern
können. Darüber hinaus sind diese Vorrichtungen nicht
gegen Wirkungen geschützt, die durch eine solche Explo
sion bedingt sind, sofern diese entsteht. Trotz der
geringen Wahrscheinlichkeit der Wechselwirkung von ver
dampftem Wasser mit dem Corium kann eine solche Explosion
nämlich nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die
äußerst starke Druckspitze, die durch die Explosion
hervorgerufen wird, könnte dann die Unversehrtheit der
Aufnahmevorrichtung und daher ihre Wirksamkeit beein
trächtigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Druckwasser- oder Siedewasser-Kernreaktor zu schaffen,
der mit einer in den Behälter integrierten Corium-Ber
gungsvorrichtung ausgerüstet ist und dessen eigentümli
cher Entwurf ermöglicht, das Auftreten einer Dampfexplo
sion zu vermeiden und folglich die Unversehrtheit der
Aufnahmevorrichtung bei einem Unfall aufrechtzuerhalten.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Wasser-Kernreaktor
nach Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Wasser-Kernreaktor enthält einen
Behälter und einen im Behälter befindlichen Reaktorkern,
wobei ein Auffang in Form einer Schale vorgesehen ist,
der sich im Behälter unterhalb des Kerns befindet und
wenigstens teilweise aus einem feuerfesten Material
verwirklicht ist, der Auffang das bei einer störfallbe
dingten Schmelze des Kerns gebildete Corium aufnimmt und
vollständig mit einem porösen Mineralmaterial gefüllt
ist, das sich mit dem Corium vermischen kann und die
Temperatur des Gemisches bis auf eine Gleichgewichtstem
peratur unterhalb der Schmelztemperatur des feuerfesten
Materials absenken kann.
In einem in dieser Weise hergestellten Kernreaktor er
gießt sich das bei einer störfallbedingten Kernschmelze
gebildete Corium in das poröse Mineralmaterial, das kein
Wasser enthält, und teilt sich auf. Die eine Dampfexplo
sion begünstigenden Bedingungen, die durch das Vorhanden
sein eines Dampffilms um jedes Corium-Partikel gegeben
sind, werden dadurch beseitigt. Folglich kann eine solche
Explosion nicht entstehen, so daß die Unversehrtheit des
Auffangs aufrechterhalten wird.
Hierzu trägt auch die zunehmende Kühlung des Coriums bei
seiner Abwärtsbewegung in dem im Auffang enthaltenen
porösen Mineralmaterial bei. Somit wird außerdem eine
Beschädigung des Auffangs aufgrund des Schmelzens des
feuerfesten Materials vermieden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
über dem Auffang und über dem porösen Mineralmaterial,
das er enthält, Coriumverbreiterungs- und Coriumvertei
lungsmittel wie etwa ein horizontales Gitter oder eine
horizontale perforierte Platte angeordnet.
In dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das poröse Mineralmaterial ein Keramikschaum, der vor
zugsweise ungefähr 99% Kieselerde enthält. Die Porosität
des in dem Auffang enthaltenen Mineralmaterials ermög
licht, in diesem letzteren ein ausreichendes Volumen
unterzubringen, um eine große Corium-Masse aufzunehmen.
Diese Porosität kann insbesondere im Bereich von ungefähr
63% bis ungefähr 80% liegen.
Vorteilhaft ist der Auffang vom Boden des Behälters durch
einen Zwischenraum getrennt, der nach oben mündet und
eine Zirkulation von Wasser um den Auffang sicherstellt.
Diese Wasserzirkulation begünstigt die Kühlung des Auf
fangs und trägt somit ebenfalls dazu bei, seine Unver
sehrtheit aufrechtzuerhalten.
Der Auffang kann je nach Fall entweder im wesentlichen
halbkugelförmig sein oder aus einem im wesentlichen
halbkugelförmigen Teil, auf dem ein im wesentlichen
zylindrischer Teil angebracht ist, gebildet sein.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt
das feuerfeste Material die Form von Ziegeln, die in
einer Hülle aus Stahl angeordnet sind, die ebenfalls zum
Auffang gehört.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deut
lich beim Lesen der folgenden Beschreibung einer bevor
zugten Ausführungsform, die auf die Zeichnung Bezug
nimmt, worin die einzige Figur eine vertikale Schnittan
sicht ist, die schematisch den unteren Teil eines Wasser-
Kernreaktors, in dessen Behälter ein Auffang gemäß der
Erfindung integriert ist, in einem Zustand zeigt, in dem
ein Unfall auftritt, der zu einer Reaktorkernschmelze
führt.
Die in der einzigen Figur gezeigte Ausführungsform be
trifft einen Druckwasser-Kernreaktor. Wie jedoch bereits
beobachtet worden ist, ist die Erfindung nicht auf diesen
Reaktortyp eingeschränkt, sondern betrifft allgemein
sämtliche Wasser-Kernreaktoren. Sie findet daher auch auf
Siedewasser-Kernreaktoren Anwendung.
In der einzigen Figur bezeichnet das Bezugszeichen 10 den
Behälter des Reaktors. Genauer ist nur der untere Teil
des Behälters gezeigt. Im mittigen Teil enthält der
Behälter 10 den Reaktorkern 12 sowie ihm zugeordnete
interne Einrichtungen.
Der Kern 12 ist gewöhnlich aus einer großen Anzahl von
Kernbrennstoffkassetten gebildet, die vertikal und neben
einander angeordnet sind. Die Kassetten liegen auf einer
horizontalen unteren Platte 14 auf. Diese Platte 14 ist
am Ort jeder der Kernbrennstoffkassetten perforiert, um
die Zirkulation von im Behälter 10 enthaltenem Kühlwasser
in diesen Kassetten zu ermöglichen. Eine perforierte
Platte 16 für die Verteilung des Durchsatzes, die vor
zugsweise nach unten gewölbt ist, ist im allgemeinen an
der Platte 14 unterhalb derselben befestigt.
Der Reaktorkern 12 sowie die ihm zugeordneten internen
Einrichtungen wie etwa die horizontale untere Platte 14
und die perforierte Platte 16 liegen auf der vertikalen
zylindrischen Wand des Behälters 10 über Unterstützungs-
und Führungsvorrichtungen 18 auf.
Es ist anzumerken, daß der Kern 12 sowie die internen
Einrichtungen, die ihm zugeordnet sind, beliebige Formen
besitzen können, die von jenen verschieden sind, die in
der Figur gezeigt sind, ohne vom Umfang der Erfindung
abzuweichen.
Erfindungsgemäß und wie in der einzigen Figur gezeigt,
ist im Behälter 10 unterhalb des Reaktorkerns 12 ein
schalenförmiger Auffang 20 angeordnet. Genauer ist der
Auffang 20 zwischen die perforierten Platte 16 und den im
allgemeinen halbkugelförmig gewölbten Boden des Behälters
10 eingesetzt.
Der Auffang 20 ist so beschaffen, daß er das Corium bei
einer störfallbedingten Schmelze des Reaktorkerns 12
birgt. Es wird daran erinnert, daß der Ausdruck "Corium"
die geschmolzene Masse bezeichnet, die bei einem solchen
Unfall erzeugt wird und die im allgemeinen den Kernbrenn
stoff, die seine Umhüllung bildende Materialien, jene der
Steuerstäbe des Reaktors und jene der dem Kern 12 zuge
ordneten internen Strukturen umfaßt. Der Auffang 20 ist
so beschaffen und bemessen, daß er bei einem schweren
Unfall, der zu einer vollständigen Schmelze des Reaktor
kerns 12 führt, das gesamte Corium sammelt. In der bevor
zugten Ausführungsform der Erfindung, die in der einzigen
Figur gezeigt ist, ist der Auffang 20 vom Boden des
Behälters 10 durch einen Zwischenraum 22 getrennt, der
nach oben zwischen den Umfang der oberen Kante des Auf
fangs und den Behälter 10 mündet. Dieser Zwischenraum 22
läßt die Zirkulation von im Behälter 10 des Reaktors
enthaltenem Wasser zu, wie die Pfeile in der Figur veran
schaulichen. Wenn ein Unfall entsteht, tritt die Zirkula
tion des Wassers in diesen Zwischenraum 22 durch natürli
che Konvektion auf. Diese Wasserzirkulation bewirkt eine
Kühlung des Auffangs 20.
Der Auffang 20 enthält wenigstens eine Ziegelschicht 24
aus feuerfestem Material. Dieses Material ist so gewählt,
daß es eine Schmelztemperatur, die so hoch wie möglich
ist, sowie eine gute chemische Verträglichkeit mit dem
Corium besitzt. Es kann sich insbesondere um ein Keramik
material auf Zirkonoxidbasis handeln, das außerdem den
Vorteil besitzt, auf dem industriellen Markt reichlich
verfügbar zu sein.
Wie in der einzigen Figur schematisch gezeigt ist, liegen
die Ziegel 24 nebeneinander und weisen vorzugsweise
komplementäre benachbarte Ränder auf, die beispielsweise
U-förmig oder schwalbenschwanzförmig sind und ineinander
gefügt sind.
Der Auffang 20 enthält außerdem eine metallische Hülle
26, in der die Ziegel 24 angeordnet sind. Diese metalli
sche Hülle 26 kann insbesondere aus rostfreiem Stahl
verwirklicht sein. Sie enthält sowohl eine Innenhaut als
auch eine Außenhaut, die die Ziegel 24 vollständig bedecken.
Die Hülle 26 enthält außerdem einen oberen Flansch,
der die oberen Ränder der Innenhaut und der Außenhaut des
Auffangs 20 verbindet.
Der obere Flansch der metallischen Hülle 26 kann dazu
verwendet werden, den Auffang 20 im Behälter 10 aufzuhän
gen. Er liegt dann auf Trägern 28 auf, die im Behälter 10
vorgesehen sind, wie dies schematisch in der einzigen
Figur gezeigt ist.
In einer Variante oder zusätzlich können (nicht gezeigte)
strahlenförmige Rippen, die in bezug auf die vertikale
Achse des Behälters 10 radial orientiert sind, in den
Zwischenraum 22, der diesen letzteren vom Auffang 20
trennt, eingefügt sein. Diese strahlenförmigen Rippen
enthalten dann Löcher, die die Zirkulation von Wasser im
Zwischenraum 22 begünstigen.
In der gezeigten Ausführungsform besitzt der Auffang 20
im wesentlichen die Form einer Halbkugel, die zu derjeni
gen des Bodens des Behälters 10 konzentrisch ist.
In einer nicht gezeigten Ausführungsvariante kann diese
im wesentlichen halbkugelförmige Form nach oben durch
einen im wesentlichen zylindrischen Teil verlängert sein,
der auf die vertikale Achse des Behälters 10 zentriert
ist. Eine solche Anordnung ist insbesondere geeignet,
wenn das Gesamtvolumen des Coriums, das bei einem schwe
ren Unfall gebildet werden kann, das im Auffang 20 ver
fügbare Volumen übersteigt, wenn dieser ausschließlich
aus einem halbkugelförmigen Teil gebildet ist. Die Be
rechnung des verfügbaren Volumens im Behälter 20 erfolgt
unter Berücksichtigung des Vorhandenseins eines porösen
Mineralmaterials 30 im Auffang, wie später genauer be
schrieben wird.
Damit das gesamte Corium, das vom Kern 12 bei einem
schweren Unfall erzeugt wird, wirksam im Auffang 20
aufgenommen wird, kann über dem oberen Rand dieses letz
teren ein ringförmiger Sammler 32 angeordnet sein, wie in
der einzigen Figur gezeigt ist. Dieser Sammler 32 kann
insbesondere auf dem oberen Flansch des Auffangs 20 über
eine Zwischenstruktur 33 aufliegen.
Die obere Fläche des Sammlers 32 weist ungefähr die Form
eines nach innen gekrümmten Trichters auf, der sich nach
oben bis in die Nähe der Wand des Behälters 10 erstreckt.
Genauer ist zwischen dem Sammler 32 und der Wand des
Behälters 10 ein begrenztes Spiel von einigen Zentimetern
vorgesehen, so daß verhindert wird, daß Abfälle und
Schmelze vom schmelzenden Kern in den Zwischenraum 22,
der zwischen dem Auffang 20 und dem Boden des Behälters
10 vorgesehen ist, eindringen können.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung und wie
bereits oben erwähnt worden ist, ist der Auffang 20
vollständig mit einem porösen Mineralmaterial 30 gefüllt.
Dieses poröse Mineralmaterial ist so gewählt, daß es sich
mit dem bei einer störfallbedingten Schmelze des Kerns 12
gebildeten Corium mischen kann, um dadurch die Temperatur
bis auf eine Gleichgewichtstemperatur unterhalb der
Schmelztemperatur des die Ziegel 24 bildenden feuerfesten
Materials abzusenken. Wenn sich das Material 30, das kein
Wasser enthält, mit dem Corium mischt, unterdrückt es die
Entstehung von Bedingungen, die einer Dampfexplosion
vorhergehen. Da nämlich das Material 30 kein Wasser
enthält, wird die Bildung eines Dampffilms um jedes der
Corium-Partikel verhindert, die durch die Unterteilung
des Coriums während seiner Abwärtsbewegung im Auffang 20
gebildet werden. Die Gefahr einer Beschädigung des Behäl
ters aufgrund einer Dampfexplosion wird somit im wesent
lichen beseitigt.
Das poröse Mineralmaterial 30, mit dem der Auffang 20
gefüllt ist, ist vorteilhaft ein Keramikschaum, der
ungefähr 99% Kieselerde enthält. Dieser Materialtyp
ermöglicht die allmähliche Abkühlung des Coriums in dem
Maß, in dem es sich im Auffang 20 nach unten bewegt. Die
Temperatur kann somit auf einen Wert unterhalb der
Schmelztemperatur des die Ziegel 24 bildenden feuerfesten
Materials stabilisiert werden. In dieser Weise wird die
Beschädigung des Auffangs 20 durch ein Schmelzen der
feuerfesten Ziegel verhindert.
Die Porosität des Materials 30 ist so festgelegt, daß im
Auffang 20 ein ausreichendes Volumen geschaffen wird, um
das gesamte Corium aufzunehmen, das durch die Schmelze
des Kerns 12 gebildet wird. Ein Material, das eine Poro
sität im Bereich von ungefähr 63% bis ungefähr 80%
aufweist, wird als in dieser Hinsicht zufriedenstellend
angesehen, wobei eine wirksame Verlangsamung und eine
wirksame Kühlung des Coriums bei seiner Abwärtsbewegung
sichergestellt werden.
Vorzugsweise und wie in der einzigen Figur gezeigt sind
über dem Auffang 20 und über dem porösen Mineralmaterial
30, das er enthält, Coriumverbreiterungs- und Coriumver
teilungsmittel angeordnet. Diese Mittel können insbeson
dere durch eine horizontale perforierte Platte 34 oder
durch ein horizontales Gitter gebildet sein.
Bei 36 ist der Weg des durch die Schmelze des Kerns 12
bei Auftreten eines schweren Unfalls erzeugten Coriums
dargestellt. Wenn das Corium auf die perforierte Platte
34 fällt, verbreitet es sich auf die gesamte Breite des
Auffangs 20, indem es durch die Löcher der Platte ein
dringt. Das Corium teilt sich dann im porösen Mineralma
terial 30, das kein Wasser enthält, auf. Wie bereits
erwähnt worden ist, beseitigt dieses Material somit
jegliche Gefahr einer Dampfexplosion. Die Abwärtsbewegung
des Coriums, die durch das Material 30 verlangsamt wird,
wird von einer Abkühlung bis auf eine Temperatur unter
halb der Schmelztemperatur der feuerfesten Ziegel 24
begleitet. Außerdem werden diese ebenso wie der gesamte
Auffang 20 durch die durch natürliche Konvektion im
Zwischenraum 22 entstehende Wasserzirkulation gekühlt.
Die Unversehrtheit des Auffangs 20 wird somit unter
besten Bedingungen beibehalten.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die oben
beschriebene beispielhafte Ausführungsform eingeschränkt.
Wie bereits erwähnt worden ist, findet sie auf jeden
Wasser-Kernreaktortyp und auf jede Anordnung des Kerns
und der zugeordneten internen Strukturen Anwendung.
Darüber hinaus können die Form und die Struktur des
Auffangs von denen, die beschrieben worden sind, ver
schieden sein. Obwohl der Zwischenraum 22 wünschenswert
ist, können die Mittel zur Verteilung des Coriums und der
ringförmige Sammler 32 in bestimmten Fällen weggelassen
sein. Schließlich kann die Natur des porösen Mineralmate
rials in bestimmten Fällen von dem beschriebenen Keramik
schaum auf Kieselerdebasis verschieden sein, obwohl
dieses Material bevorzugt wird.
Claims (10)
1. Wasser-Kernreaktor, mit einem Behälter (10) und
einem in dem Behälter (10) befindlichen Reaktorkern (12),
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Auffang (20) in Form einer Schale vorgesehen
ist, der sich im Behälter (10) unterhalb des Kerns (12)
befindet und wenigstens teilweise aus einem feuerfesten
Material verwirklicht ist, wobei der Auffang (20) geeig
net ist, das bei einer störfallbedingten Schmelze des
Kerns (12) gebildete Corium (36) aufzunehmen und
vollständig mit einem porösen Mineralmaterial (30)
gefüllt ist, das geeignet ist, sich mit dem Corium (36)
zu vermischen und die Temperatur des Gemisches bis auf
eine Gleichgewichtstemperatur unterhalb der Schmelz
temperatur des feuerfesten Materials abzusenken.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Coriumverbreiterungs- und Coriumverteilungsmittel
(34) über dem Auffang (20) und über dem porösen Mine
ralmaterial (30), das er enthält, angeordnet sind.
3. Reaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Coriumverbreiterungs- und Coriumverteilungsmittel
ein horizontales Gitter oder eine horizontale perforierte
Platte (34) umfassen.
4. Reaktor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Mineralmaterial
(30) ein Keramikschaum ist.
5. Reaktor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Keramikschaum (30) ungefähr 99% Kieselerde
enthält.
6. Reaktor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Mineralmaterial
(30) eine Porosität im Bereich von ungefähr 63% bis
ungefähr 80% besitzt.
7. Reaktor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auffang (20) vom Boden
des Behälters (10) durch einen Zwischenraum (22) für die
Wasserzirkulation, der nach oben mündet, getrennt ist.
8. Reaktor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auffang (20) im
wesentlichen die Form einer Halbkugel besitzt.
9. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auffang (20) einen im
wesentlichen halbkugelförmigen Teil besitzt, auf dem ein
im wesentlichen zylindrischer Teil angebracht ist.
10. Reaktor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auffang (20) eine
metallische Hülle (26) enthält, in der Ziegel (24) des
feuerfesten Materials angeordnet sind.
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