DE19947848A1 - Aktuator zur Betätigung eines Stellgliedes, insbesondere eines Gaswechselventils mit einseitiger Federanordnung - Google Patents
Aktuator zur Betätigung eines Stellgliedes, insbesondere eines Gaswechselventils mit einseitiger FederanordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Aktuator zur Betätigung eines Stellgliedes (1), insbesondere eines Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, mit zwei in einem Gehäuse (20) angeordneten Elektromagneten (14, 15), deren Polflächen (13) einander zugekehrt sind, zwischen denen ein Anker (12) hin und her bewegbar gegen die Kraft einer Federanordnung (4) geführt ist, die bei einer Mittelstellung des Ankers (12) zwischen den beiden Polflächen (13) ungespannt ist, und mit einem mit dem Anker (12) fest verbundenen Stellmittel (11), sowie mit einem zwischen den durch Stellmittel (11) und Stellglied (1) gebildeten Stellelementen angeordneten und mit diesem jeweils endseitig verbundenen Koppelelement (10) mit Längenausgleich.
Description
Aus DE-A-33 07 070 ist ein Aktuator zur Betätigung eines
Stellgliedes, insbesondere eines Gaswechselventils einer
Brennkraftmaschine bekannt, bei dem ein Anker zwischen den
Polflächen zweier Elektromagneten gegen die Kraft von zwei
in ihrer Kraftwirkung gegeneinander gerichtete Rückstellfe
dern hin- und herbewegbar geführt ist. Das System ist so aus
gebildet, das bei stromlos gesetzten Elektromagneten der An
ker durch die beiden gegeneinander wirkenden Rückstellfedern
in der Mittelstellung zwischen den beiden Polflächen gehal
ten wird. Dieses bekannte System setzt voraus, daß die bei
den Rückstellfedern in ihrer Geometrie, insbesondere in der
ungespannten Federlänge, und in ihrer Federkennlinie prak
tisch identisch sind, um möglichst gleiche Magnetkräfte je
weils zum Anziehen und Halten des Ankers an den Polflächen
und möglichst gleiche Federkräfte jeweils zum Beschleunigen
des Ankers beim Lösen von den Polflächen und beim Bremsen des
Ankers bei der Annäherung an die Polflächen darstellen zu
können. Derartige Federn sind üblicherweise als Schrauben
druckfedern ausgebildet. Bei einer industriellen Massenher
stellung derartiger Schraubendruckfedern ist es jedoch nicht
möglich, in genügender Stückzahl und zu vertretbaren Kosten
identische Federn zur Verfügung zu stellen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Aktuator
der vorstehend beschriebenen Art zu konzipieren, der größere
Toleranzen für die Federn sowohl hinsichtlich der Federgeome
trie als auch hinsichtlich der Federkennlinie zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Aktua
tor zur Betätigung eines Stellgliedes, insbesondere eines
Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, mit zwei
in einem Gehäuse angeordneten Elektromagneten, deren Polflä
chen einander zugekehrt sind und zwischen denen ein Anker hin
und her bewegbar gegen die Kraft einer Federanordnung geführt
ist, die bei einer Mittelstellung des Ankers zwischen den
beiden Polflächen ungespannt ist, und mit einem mit dem Anker
fest verbundenen Stellmittel, sowie mit einem zwischen Stell
mittel und Stellglied angeordneten und mit diesen jeweils
endseitig verbundenen Koppelelement mit Längenausgleich.
Stellmittel und Stellglied werden nachstehend jeweils auch
als "Stellelement" bezeichnet.
Ein derartiger Aktuator bietet den Vorteil, daß die Federan
ordnung durch auf Zug und Druck oder auch auf Biegung bean
spruchbare Federn gebildet werden kann, insbesondere auch
durch eine einzelne Feder verwirklicht werden kann. Die unge
spannte Federanordnung ist so konzipiert, daß sie jeweils aus
der Mittelstellung des Ankers zwischen den beiden Polflächen
heraus in die eine bzw. die andere Richtung gespannt wird und
dann als Rückstellkraft gegen die auf den Anker wirkende Ma
gnetkraft wirksam wird, wobei in beiden Bewegungsrichtungen
praktisch das gleiche Federverhalten gegeben ist. Durch das
Koppelelement, das beispielsweise und bevorzugt zwischen dem
mit dem Anker fest verbundenen Stellmittel und dem Stell
glied, beispielsweise dem Schaft eines Gaswechselventils an
geordnet ist, wird der erforderliche Formschluß zwischen den
beiden Stellelementen gewährleistet, so daß sich der Anker
und das Stellglied als eine Einheit auf Zug und Druck hin- und
herbewegt und durch den Längenausgleich jeweils eine zuver
lässige Endlage von Anker und Stellglied gewährleistet ist.
Bei einer derartigen Federanordnung wird beispielsweise für
die Anwendung als Aktuator zur Betätigung eines Gaswechsel
ventils im stromlos gesetzten Zustand das Gaswechselventil im
halben Hub geöffnet gehalten, so daß bei Bestromung des einen
Elektromagneten das Gaswechselventil in die Schließstellung
bewegt wird und bei Bestromung des anderen Elektromagneten
das Gaswechselventil in die volle Öffnungsstellung bewegt
wird. Um bei Gaswechselventilen störenden äußeren Einflüssen
entgegenwirken zu können, wie sie beispielsweise durch wech
selnde Temperaturen gegeben sind, die zu wechselnden Längen
der beiden Stellelemente führen oder auch zum Ausgleich von
Bauteilverschleiß, der ebenfalls zu Längenänderungen führen
kann, ist das den Formschluß zwischen den beiden Stellelemen
ten bewirkende Koppelelement so ausgebildet, daß ein automa
tischer Längenausgleich gegeben ist. Insbesondere bei der
Verwendung als Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselven
tils kommt es darauf an, daß in der Schließstellung des Gas
wechselventils der Ventilteller dichtend an Ventilsitz an
liegt und gleichzeitig der Anker auch an der Polfläche des
Schließmagneten anliegt, da nur dann gewährleistet ist, daß
die Schließstellung mit einem minimalen Haltestrom und damit
mit einem geringen Energieaufwand gehalten werden kann. Bei
Erhöhung der Betriebstemperatur erfährt das mit dem Anker
verbundene bolzenförmig ausgebildete Stellmittel ebenso wie
der Schaft des Ventils als Stellglied einen Längenzuwachs, so
daß bei einer starren Kopplung der Stellelemente, d. h. An
kerbolzen und Ventilschaft, der Ventilteller nicht mehr am
Ventilsitz anliegen würde, wenn der Anker an der Polfläche
des Schließmagneten anliegt. Das Koppelelement ist erfin
dungsgemäß so ausgelegt, daß diese Längenänderung kompensiert
wird, und zwar so, daß in kaltem Zustand mit Verminderung der
Gesamtlänge, wenn der Ventilteller schon am Ventilsitz an
liegt, der Anker noch an der Polfläche des Schließmagneten
ebenso zur Anlage kommen kann, wie bei einer Längenänderung
infolge Erwärmung der Ventilsitze erreicht wird, wenn der An
ker schon an der Polfläche anliegt. Damit ergibt sich selbst
tätig ein Ausgleich, so daß in der Schließstellung sowohl der
Ventilteller als auch der Anker an der Polfläche des Schließ
magneten immer zuverlässig anliegt.
In der einfachsten Ausgestaltung ist das Koppelelement zumin
dest in Bewegungsrichtung der beiden Stellelemente federnd
nachgiebig ausgebildet. Bei der Anwendung für ein Gaswechsel
ventil an einer Kolbenbrennkraftmaschine ist die Ausbildung
so vorgesehen, daß selbst bei der größten denkbaren Längenän
derung der als Einheit anzusehenden, über das Koppelelement
miteinander verbundenen, durch den Ankerbolzen gebildeten
Stellmittels einerseits und durch den Schaft des das Stell
glied darstellenden Ventilkörpers andererseits, in der die
Schließstellung definierenden Endstellung das Koppelelement
zumindest noch geringfügig auf Zug belastet ist, wenn der
Ventilkörper am Ventilsitz anliegt und der Anker an der zuge
hörigen Polfläche des als Schließmagneten dienenden Elektro
magneten anliegt, so daß eine einwandfreie Schließstellung
gewährleistet ist. In der einfachsten Ausführungsform kann
hierbei das Koppelelement als Federelement ausgebildet sein.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Koppelelement ein geschlossenes Gehäuse aufweist. Die Ausbil
dung als Gehäuse erlaubt eine Reihe unterschiedlicher kon
struktiver Weiterbildungen der Erfindung.
In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Ge
häuse elastisch ausgebildete Wandungen aufweist. Damit ist
ein Koppelelement möglich, das aus einem gummielastischen
Werkstoff, beispielsweise einem Elastomer mit Faser- oder Me
talleinlagen als Verstärkung gebildet sein kann und eine im
wesentlichen schlauchförmige Form aufweist. Dieses schlauch
artige Gehäuse wird jeweils endseitig mit den beiden Stelle
lementen fest verbunden, wobei der Gehäuseinnenraum gegenüber
der Übergebung abgedichtet ist. Die erforderliche Elastizität
zur Überbrückung des zwischen den beiden Stellelementen vor
gegebenen Spiels wird bei einem Gaswechselventil durch das
verwendete Material und auch ggf. durch die Formgebung des
schlauchartigen Gehäuses erzielt. Bei Zugbeaufschlagung des
Gehäuses öffnet sich der Spalt zwischen den beiden Stellele
menten, während bei der Kraftbeaufschlagung in der anderen
Richtung, bei einem Gaswechselventil in Öffnungsrichtung, die
beiden Stellelemente unmittelbar aneinander zur Anlage kom
men.
Um insbesondere im letzten Fall zu einer Dämpfung zu gelan
gen, ist es zweckmäßig, wenn der Gehäuseinnenraum mit einer
Flüssigkeit gefüllt ist. Wird das System so bewegt, daß das
Koppelelement auf Druck beaufschlagt wird und dementsprechend
das mit dem Anker verbundene Stellmittel nach Überwindung des
Spaltes am Stellglied zur Anlage kommt, muß bei einer Füllung
mit Flüssigkeit zunächst die Flüssigkeit aus dem Spaltzwi
schenraum verdrängt werden, so daß sich hier eine Dämpfung
beim Auftreffen des Stellmittels auf dem Stellglied ergibt.
Das Maß der Dämpfung kann über die Viskosität der eingefüll
ten Flüssigkeit, aber auch durch die Geometrie des mit Öl ge
füllten Innenraums des Gehäuses beeinflußt werden, so daß
nicht nur die Flüssigkeit verdrängt werden muß, sondern
gleichzeitig auch durch die verdrängte Flüssigkeit die Gehäu
sewandung aufgeweitet werden muß.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Gehäuse starre Wandungen aufweist und mit einem der
beiden Stellelemente verbunden ist und daß im Gehäuse ein
Schiebekörper angeordnet ist, der mit dem anderen Stellele
ment verbunden ist und der über eine Feder mit dem Gehäuse
verbunden ist. Je nach der Zuordnung von Gehäuse und Schiebe
körper kann die Feder als Druckfeder oder als Zugfeder ausge
bildet sein. Die Anordnung muß hierbei so getroffen sein, daß
in einer Bewegungsrichtung, bei Gaswechselventilen in Rich
tung der Schließbewegung, zwischen den beiden Stellelementen
eine elastische Kopplung vorhanden sein muß, während in der
anderen Bewegungsrichtung zwischen dem Schiebekörper und dem
Gehäuse ein ggf. einstellbares Spiel vorhanden sein muß, so
daß nach Überwindung des Spiels beide Teile aneinander zur
Anlage kommen und sich als Einheit in die Gegenrichtung bewe
gen können.
Auch durch die Ausbildung des Koppelelementes in Form eines
Gehäuses mit starren Wandungen und darin geführtem Schiebe
körper ist eine Füllung mit Flüssigkeit und damit die Vorgabe
einer Dämpfungswirkung für wenigstens eine Bewegungsrichtung
möglich. Hierzu ist entsprechend einer Ausgestaltung der Er
findung vorgesehen, daß der Schiebekörper zumindest in bezug
auf eine Bewegungsrichtung als Kolben ausgebildet ist und mit
wenigstens einem als Zylinder ausgebildeten Teil des Gehäuses
zusammenwirkt, wobei der Spalt zwischen Zylinderwandung und
Kolbenwandung als Durchtrittsspalt für die Flüssigkeit mit
Drosselwirkung ausgestaltet ist, der sich in den Gehäusein
nenraum im Gehäuse öffnet, und daß dem Gehäuse ein Flüssig
keitsaufnahmeraum zugeordnet ist, der einerseits mit dem Ge
häuseinnenraum und andererseits über ein Rückschlagventil mit
dem Zylinderraum in Verbindung steht. Damit ist auch bei ei
nem Gehäuse mit starren Wandungen, Schiebekörper und zwi
schengeschalteter mechanischer Feder, für zumindest eine Be
wegungsrichtung eine Dämpfungsmöglichkeit gegeben.
Um eine Dämpfungswirkung in beide Bewegungsrichtungen zu er
zielen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgese
hen, daß im Gehäuse zwei Zylinder vorgesehen sind, mit denen
der Schiebekörper als doppelt wirkender Kolben zusammenwirkt
und daß der zweite Zylinder über ein Rückschlagventil mit dem
Gehäuseinnenraum in Verbindung steht.
In zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß der Flüssigkeitsaufnahmeraum mit federnd nach
giebigen Wandungen versehen ist. Damit besteht die Möglich
keit, ein federndes Koppelelement mit hydraulischer Dämpfung
als geschlossenes System auszubilden, da die sich jeweils
beim Dämpfungsvorgang durch den Flüssigkeitsaustausch zwi
schen den einzelnen Räumen ergebenden Volumenveränderungen,
für die Flüssigkeit im Flüssigkeitsaufnahmeraum ausgleichen
können.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Aus
führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Grundanordnung eines elektromagnetischen
Aktuators zur Betätigung eines Gaswechselventils,
mit einseitiger Federanordnung,
Fig. 2 Eine Ausführungsform eines Koppelelementes in
Form eines Gehäuses mit elastischen Gehäuse
wandungen,
Fig. 3 eine Ausführungsform eines Koppelelementes in
Form eines Gehäuse mit starren Gehäusewandungen
ohne Dämpfung,
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform gem. Fig. 3 mit
einseitiger Dämpfung,
Fig. 5 die Ausführungsform gem. Fig. 4 in Öffnungsstellung
des Gaswechselventils,
Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform gem. Fig. 4 mit
zweiseitiger Dämpfung.
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch den Zylinderkopf ei
ner Kolbenbrennkraftmaschine im Bereich eines mit einem Ven
tilschaft 2 versehenen Gaswechselventils 1. Der Ventilschaft
2 ist an einer Führung 3 des Zylinderkopfes abgedichtet ge
führt und steht mit einer als Schraubenfeder gewickelten Fe
deranordnung 4 in Verbindung. Die Verbindung ist hierbei so
vorgesehen, daß die Federanordnung 4 sowohl auf Zug als auch
auf Druck beansprucht werden kann. In der (dargestellten Stel
lung befindet sich die Federanordnung in ungespanntem Zu
stand. Das freie Ende 9 des Ventilschaftes 2 ist über ein
Koppelelement 10 mit einem Stellmittel 11 in Form eines Füh
rungsbolzens mit einem Anker 12 verbunden. Über eine Ver
stellmöglichkeit der oberen Federbefestigung kann die Mittel
lage des Ankers 12 zwischen den beiden Elektromagneten 14 und
15 eingestellt werden.
Die Federanordnung 4 ist hierbei in ihrer Länge so bemessen,
daß der Ventilteller 6 sich im ungespannten Zustand auf der
halben Hubhöhe befindet. Die durch einen Ventilsitz 7 be
grenzte Gasdurchtrittsöffnung 8 ist somit halb geöffnet. Wird
der Anker 12 nach oben bewegt und die Federanordnung 4 auf
Druck beansprucht, kommt der Ventilteller 6 am Ventilsitz 7
zur Anlage und die Gasdurchtrittsöffnung 8 ist geschlossen.
Wird die Federanordnung 4 bei einer Bewegung in Gegenrichtung
auf Zug beansprucht, wird die Gasdurchtrittsöffnung 8 voll
freigegeben. Das Gaswechselventil 1 mit seinem Ventilteller 6
und mit dem Ventilschaft 2 bildet hierbei ein Stellglied.
Der Anker 12 ist zwischen zwei mit Abstand zueinander ange
ordneten und einander zugekehrten Polflächen 13 von zwei
Elektromagneten 14 und 15 hin- und herbewegbar angeordnet.
Die Abmessungen sind so getroffen, daß sich bei ungespannter
Federanordnung 4 der Anker 12 in der Mittellage zwischen den
beiden Polflächen 13 befindet. Wird der als Schließmagnet
dienende Elektromagnet 14 bestromt, dann wird der Anker 12
angezogen und kommt an der Polfläche 13 des Schließmagneten
14 zur Anlage. Das Gaswechselventil ist geschlossen.
Wird der Schließmagnet 14 stromlos gesetzt, dann löst sich
der Anker 12 von der Polfläche 13 des Schließmagneten 14.
Dann wird der als Öffnermagnet dienende Elektromagnet 15 be
stromt, und der Anker wird an der Polfläche 13 des Öffnerma
gneten 15 zur Anlage gebracht, so daß das Gaswechselventil
voll öffnet. In beiden Bewegungsrichtungen erfolgt die Bewe
gung des Ankers 12 zunächst unter der Kraftwirkung der ge
spannten Federanordnung 4 und dann unter dem Einfluß der je
weiligen Magnetkraft gegen die rückstellende Kraft der Feder
anordnung 4.
Das Koppelelement 10 ist nun so gestaltet, daß zum einen ein
Formschluß zwischen den beiden aus Stellmittel 11 und Stell
glied, d. h dem Ventilschaft 2 gebildeten Stellelementen ge
geben ist, so daß zwangsweise Anker 12 und Ventilteller 6 als
Einheit hin- und herbewegbar sind. Das Koppelelement 10 über
brückt ein vorgegebenes Ventilspiel S, das durch einen Spalt
zwischen den beiden Stellelementen definiert ist. Das Koppe
lelement 10 ist jedoch in axialer Richtung um ein geringes
Maß nachgiebig ausgebildet, so daß Längenänderungen (Verkür
zungen oder Verlängerungen) des Ventilschaftes 2 so ausgegli
chen werden, daß bei Anlage des Ankers 12 an der Polfläche 13
des Schließmagneten 14 der Ventilteller 6 immer dicht am Ven
tilsitz 7 anliegt.
Der Ausgleich dieser Längenänderungen wird durch federnd
nachgiebige Mittel bewirkt, für die nachfolgend Ausführungs
formen beschrieben werden. Diese können bevorzugt als feder
elastisch-mechanische Mittel, oder als hydraulische Län
genausgleichsmittel ausgebildet sein.
In Fig. 2 ist in größerem Maßstab ein Ausführungsbeispiel für
das in Fig. 1 nur schematisch dargestellte Koppelelement 10
im Schnitt gezeigt. Bei dieser Ausführungsform besteht das
Koppelelement 10 im wesentlichen aus einem geschlossenen Ge
häuse 16 aus einem federnd elastischen Material, beispiels
weise einem Elastomer, das durch Faser- oder Metalleinlagen
verstärkt ist. Das Gehäuse 16 ist jeweils endseitig mit
schlauchförmigen Ansätzen 16.a und 16.b versehen, in die
einenends das freie Ende des Ventilschaftes 2 eingesteckt ist
und anderenends das zugeordnete freie Ende des Stellmittels
11, d. h. des mit dem Anker 12 verbundenen Führungsbolzens
eingesteckt ist. Über entsprechende Klemmittel 17 ist das Ge
häuse 16 mit dem Ventilschaft 2 und dem Stellmittel 11 fest
verbunden.
Wird der Anker 12 in Schließrichtung bewegt (Pfeil 18 in
Fig. 2), dann wird über das Stellmittel 11 der Ventilschaft 2
mitgenommen. Sobald dann der Ventilteller 6 am Ventilsitz 7
zur Anlage kommt, kann sich je nach der unterschiedlichen
Längenänderung des Gesamtsystems der Anker 12 unter gleich
zeitiger elastischer Verformung des Gehäuses 16 bis zur Anla
ge an die Polfläche 13 des Schließmagneten 14 weiterbewegen.
Hierbei wird die Federanordnung 4 gespannt, d. h. sie wirkt
der Ankerbewegung entgegen.
Soll nun das Ventil aus seiner Schließstellung in Öffnungsrichtung
(Pfeil 19 in Fig. 2) bewegt werden, dann wird der
Schließmagnet 14 stromlos gesetzt, so daß die in Richtung des
Pfeiles 19 wirksame Federkraft den Anker 12 in Öffnungsrich
tung bewegt. Hierbei bewegt sich der Anker 12 mit dem Stell
mittel 11 zunächst allein, bis er auf das freie Ende 9 des
Ventilschaftes 2 auftrifft und somit auch das Ventil in Öff
nungsrichtung bewegt. Der zwischenzeitlich bestromte Öffner
magnet 15 fängt dann den Anker ein, bis dieser an der Polflä
che 13 des Öffnermagneten 14 zur Anlage kommt und hier für
die vorgesehene Öffnungszeit gehalten wird. Für den darauf
folgenden Schließvorgang erfolgt der Bewegungsablauf in umge
kehrter Richtung. Auch hierbei wird die nunmehr in Gegenrich
tung gespannte Federanordnung 4 nach dem Abschalten des Stro
mes zum Öffnen des Magneten 14 auf den Anker wirksam, so daß
dann der Bewegungsvorgang in umgekehrter Richtung ablaufen
kann.
Um das Auftreffen des Stellmittels 11 auf das freie Ende 9
des Ventilschaftes 2 zu dämpfen, ist es zweckmäßig, wenn der
allseitig geschlossene Innenraum 20 des Gehäuses mit einer
Dämpferflüssigkeit, beispielsweise einem Öl, gefüllt ist. Die
Dampfungswirkung kann durch Bemessung der Viskosität der
Dämpferflüssigkeit aber auch durch Variieren der Geometrie
des Gehäuseinnenraumes 20 beeinflußt werden, so daß bei ent
sprechender Gestaltung das bei Überwindung des Ventilspiels S
verdrängte Öl nur unter gleichzeitiger Verformung der elasti
schen Gehäusewandungen verdrängt werden kann.
In Fig. 3 ist eine Abwandlung des vorstehend beschriebenen
Koppelelementes dargestellt. Bei dieser Ausführungsform weist
das Gehäuse 16.1 starre Wandungen auf und ist mit einem der
beiden Stellelemente, hier mit dem Stellmittel 11, fest ver
bunden. Im Gehäuse ist ein Schiebekörper 21 axial verschieb
bar angeordnet, der fest mit dem anderen Stellelement, hier
dem Ventilschaft 2, verbunden ist. Zwischen dem Schiebekörper
21 und der ventilseitigen Gehäusewandung 22 ist als elasti
sches Element beispielsweise eine Schraubendruckfeder 23 an
geordnet, so daß bei der anhand von Fig. 2 beschriebenen
Schließbewegung der mit dem Stellmittel 11 verbundene Anker
sich auch dann noch weiterbewegen kann, wenn der Ventilteller
6 bereits am Ventilsitz 7 zur Anlage gekommen ist. Bei der
Öffnungsbewegung trifft entsprechend der mit dem Gehäuse 16.1
verbundene Teil des Stellmittels 11 nach Überwindung des Ven
tilspiels S zunächst auf den Schiebekörper 21 auf, bevor der
Ventilschaft 2 in Öffnungsrichtung bewegt wird. Diese Ausfüh
rungsform des Koppelelementes arbeitet ungedämpft. Anstelle
der hier dargestellten Schraubendruckfeder kann auch eine
Tellerfederanordnung eingesetzt werden. Es ist bei entspre
chender Änderung der Ankopplung beider Stellelemente auch
möglich, statt einer auf Druck belastbaren Feder eine Zugfe
der zu verwenden.
In Fig. 4 ist eine Abwandlung der Ausführungsform gem. Fig. 3
dargestellt, die als gedämpftes System ausgebildet ist.
Bei dieser Ausführungsform ist das Gehäuse 16.2 fest mit dem
Ventilschaft 2 verbunden. Dem Stellmittel 11 ist im Ge
häuseinnenraum 16.0 ein napfartig ausgebildeter Schiebekörper
21 zugeordnet, der mit Verbindungsstegen 21.1 über ein An
schlußstück 24 fest mit dem Stellmittel 11 verbunden ist. Die
Verbindungsstege 21.1 sind hierbei durch entsprechende Öff
nungen der Gehäusewandung 22.1 hindurchgeführt.
Die Gehäusewandung 22.1 ist mit einem nach innen gerichteten
Kragen 25 versehen, der in den als Zylinder wirkenden Schie
bekörper 21 kolbenartig hineinragt, wobei der Spalt zwischen
der Innenwandung des napfförmigen Schiebekörpers 21 einer
seits und der Außenwandung des Steges 25 andererseits so be
messen ist, daß ein Flüssigkeitsdurchtritt möglich ist und
daß er bei Flüssigkeitsdurchtritt als Drosselspalt wirkt.
Der napfförmige Schiebekörper 21 ist wiederum über eine
Schraubendruckfeder 23 gegenüber der Gehäusewandung 22.1 ab
gestützt. Der vom Schiebekörper 21 und dem Steg 25 umschlos
sene Raum 26 steht sowohl über einen Durchtrittskanal 27, dem
ein Rückschlagventil 28 zugeordnet ist, als auch über den
Drosselspalt 25.1 mit einem Flüssigkeitsvorratsraum 29 in
Verbindung, der federnd nachgiebige Wandungen 30 aufweist.
Der Flüssigkeitsvorratsraum 29, der Gehäuseinnenraum 16.0 so
wie der Raum 26 sind vollständig mit einer Dämpfungsflüssig
keit, beispielsweise einem Öl, gefüllt.
Wird nun das in Fig. 4 für die Mittelstellung des Ankers 12
dargestellte Stellmittel 11 in der eingangs beschriebenen
Weise in Richtung des Pfeiles 19 bewegt, dann wird die Bewe
gung unmittelbar vom Stellmittel 11 über den Schiebekörper
21.1 nach Überwindung des Ventilspiels S und Verdrängung des
Ölvolumens aus diesem Teil des Gehäuseinnenraums 16.0. Hier
bei wird unter Öffnung des Rückschlagventils 28 in den Raum
26 entsprechend Dämpfungsflüssigkeit aus dem Aufnahmeraum 29
eingezogen, die Bewegung auf den unteren Teil des Gehäuses
16.2 übertragen und das Ventil in Öffnungsrichtung bewegt.
Wird, wie in Fig. 5 dargestellt, das Stellmittel 11 in Gegen
richtung, d. h. in Richtung des Pfeiles 18 bewegt, dann wird
der Schiebekörper 21 in Richtung auf die Gehäusewandung 22.1
gezogen. Da das Rückschlagventil 28 den Abfluß der Dämpfungs
flüssigkeit aus dem Raum 26 unterbindet, wird die Dämpfungs
flüssigkeit durch den Spalt 25.1 zwischen dem Schiebekörper
21 und dem Steg 25 hindurchgepreßt, so daß sich der Schiebe
körper 21 gedämpft in Richtung auf die Gehäusewandung 22.1
bewegen kann und nach Anlage des Ventiltellers 6 am Ventil
sitz 7 der Anker entsprechend gedämpft an der Polfläche 13
des Schließmagneten 14 zur Anlage kommt. Die durch den Spalt
25.1 gepreßte Dämpfungsflüssigkeit kann über den Gehäuse
innenraum 16.0, die Öffnungen in der Gehäusewand 22.1, durch
die die Stege 21.1 hindurchgeführt sind, in den Flüssig
keitsaufnahmeraum 29 abströmen.
Die Ausführungsform gem. Fig. 4 und 5 ist praktisch nur bei
einer Bewegung in Richtung des Pfeiles 18 gedämpft.
Die Ausführungsform gem. Fig. 6 zeigt eine Abwandlung der
Ausführungsform gem. Fig. 4, die doppelt wirkend gedämpft
ist. Der Grundaufbau entspricht der Ausführungsform gem.
Fig. 4, so daß hier gleiche Bauelemente mit gleichen Bezugs
zeichen versehen sind und auch hinsichtlich der Funktion auf
die Beschreibung zu Fig. 4 und Fig. 5 verwiesen werden kann.
Bei der Ausführungsform gem. Fig. 6 ist der Schiebekörper
21.2 auf seiner dem Gehäuseboden 16.3 zugekehrten Seite mit
einem kolbenartigen Kragen 31 versehen, der einen Dämpfungs
raum 32 im Zusammenwirken mit den zugeordneten Wandungen des
Gehäuses 16.2 in diesem Bereich umschließt. . Der Spalt 31.1
zwischen der Innenwandung des Gehäuses 16.2 in diesem Bereich
und der zugeordneten Außenwandung des Steges 31 ist wiederum
als Drosselspalt ausgebildet. Der Raum 32 steht über ein
Rückschlagventil 33 und einem Zulaufkanal 34 mit dem Ge
häuseinnenraum 16.0 in Verbindung, der mit dem Flüssigkeits
aufnahmeraum 29 in Verbindung steht. Bei einer Bewegung in
Richtung des Pfeiles 18 wird dann analog der vorbeschriebenen
Funktionsweise für den Raum 23 der Raum 32 aus dem Gehäusein
nenraum 16.0 über den Kanal 34 und das Rückschlagventil 33
mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllt, während aus dem Raum 26 die
Dämpfungsflüssigkeit über den Spalt 25.1 ausgepreßt wird.
Bei einer Bewegung in Richtung des Pfeiles 19 wird umgekehrt
die Dämpfungsflüssigkeit aus dem Raum 32 über den Drossel
spalt 31.1 in den Gehäuseinnenraum 16.0 ausgepreßt, während der
Raum 26 gefüllt wird.
Die Anordnung des anhand von Fig. 6 beschriebenen doppelt
wirkenden Koppelelementes 10 im Gesamtsystem gewährleistet,
daß bei einer Bewegung in Richtung des Pfeiles 19 das Gehäuse
16.3 kurz vor Beendigung des Öffnungshubes beispielsweise an
der Führung 3 anschlägt, so daß der letzte Teil der Ankerbe
wegung in Richtung auf die Polfläche 13 des Öffnermagneten 14
gedämpft erfolgt und der Anker somit "sanft" auf der Polflä
che des Öffnermagnaten 14 zur Anlage kommt.
Zweckmäßig ist es, eine Dämpfungsflüssigkeit vorzusehen, die
durch Einwirkung von außen, beispielsweise durch Einwirkung
einer elektrischen Spannung in ihrer Viskosität verändert
werden kann, so daß eine Anpassung an sich ändernde Betriebs
bedingungen möglich ist.
Claims (10)
1. Aktuator zur Betätigung eines Stellgliedes (1), insbeson
dere eines Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschi
ne, mit zwei in einem Gehäuse (20) angeordneten Elektromagne
ten (14, 15), deren Polflächen (13) einander zugekehrt sind,
zwischen denen ein Anker (12) hin- und herbewegbar gegen die
Kraft einer Federanordnung (4) geführt ist, die bei einer
Mittelstellung des Ankers (12) zwischen den beiden Polflächen
(13) ungespannt ist, und mit einem mit dem Anker (12) fest
verbundenen Stellmittel (11), sowie mit einem zwischen den
durch Stellmittel (11) und Stellglied (1) gebildeten Stell
elementen angeordneten und mit diesem jeweils endseitig ver
bundenen Koppelelement (10) mit Längenausgleich.
2. Aktuator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Koppelelement (10) zumindest in einer Bewegungsrichtung (18,
19) der Stellelemente (1, 11) federnd-nachgiebig ausgebildet
ist.
3. Aktuator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelelement (10) ein geschlossenes Gehäuse (16)
aufweist.
4. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (16) elastisch ausgebildete Wandun
gen aufweist.
5. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (16) mit einer Flüssigkeit gefüllt
ist.
6. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (16.1) starre Wandungen aufweist
und mit einem der Stellelemente (1, 11) verbunden ist und daß
im Gehäuse (16.1) ein Schiebekörper (21) angeordnet ist, der
mit dem anderen Stellelement (1, 11) verbunden ist und der
über eine Feder (23) gegenüber dem Gehäuse (16.1) abgestützt
ist.
7. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schiebekörper (21) im Gehäuseinnenraum
(16.0) zumindest in bezug auf eine Bewegungsrichtung (18, 19)
als Zylinder wirkend ausgebildet ist und mit wenigstens ei
nem als Kolben wirkenden Teil (25) des Gehäuses (16.2) zusam
menwirkt und einen Zylinderraum (26) begrenzt, wobei der
Spalt (25.1) zwischen Zylinderwandung und Kolbenwandung als
Durchtrittsspalt mit Drosselwirkung für die Flüssigkeit aus
gebildet ist, der sich in den Gehäuseinnenraum (16.0) öffnet,
und daß dem Gehäuse (16.2) ein Flüssigkeitsaufnahmeraum (29)
zugeordnet ist, der einerseits mit dem Gehäuseinnenraum
(16.0) und andererseits über ein Rückschlagventil (28) mit
dem Zylinderraum (26) in Verbindung steht.
8. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Gehäuse (16.2) zwei Zylinderräume (26, 32)
vorgegeben sind, mit dem der Schiebekörper (21.2) als doppelt
wirkender Kolben zusammenwirkt und daß der zweite Zylinder
raum (32) über ein Rückschlagventil (33) mit dem Gehäusein
nenraum (16.0) in Verbindung steht.
9. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Flüssigkeitsaufnahmeraum (29) mit federnd
nachgiebigen Wandungen versehen ist.
10. Aktuator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Dämpfungsflüssigkeit verwendet wird,
die durch äußere direkte oder indirekte Einwirkung in ihren
Dampfungseigenschaften veränderbar ist.
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