DE19947418A1 - Lagerelement für die Lagerung von Oberwalzen von Streckwerken - Google Patents
Lagerelement für die Lagerung von Oberwalzen von StreckwerkenInfo
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Abstract
Oberwalzen von Streckwerken, beispielsweise an Strecken zum Dublieren von Faserbändern, werden mittels ihrer Wellenzapfen (22) über Lagerbuchsen (2) gelagert. Für die axiale Abstützung der Wellenzapfen (22) in den Lagerbuchsen (2) findet eine Verschlussplatte (23) Verwendung, welche einen Ansatz (24) besitzt. Für das fixierte Einsetzen der Verschlussplatte (23) in einer Lagerbuchse (2) besitzt diese in ihrer Innenwand eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut (25), in die der Ansatz (24) eingreift, wodurch vorteilhaft erreicht wird, dass ohne ein zusätzliches Element die Verschlussplatte mit der Lagerbuchse verbunden werden kann. Durch diese Ausgestaltung kann weiterhin das Lageelement mit üblichem Werkzeug geöffnet werden, um z. B. das Lager zu reinigen oder mit Schmiermittel zu versorgen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lagerelement für die Oberwalzen eines
Streckwerks mit einer Lagerbuchse für die Aufnahme eines Wellenzapfens
einer Oberwalze, mit einer Laufbahn für Wälzkörper, mit einem Haltemittel
für die Führung der Wälzkörper in der Laufbahn und mit einer Einheit für die
axiale Lagerung des Wellenzapfens der Oberwalze.
Streckwerke von Spinnereimaschinen und insbesondere solche von Strec
ken besitzen mehrere Unterwalzen mit dazugehörigen Oberwalzen. Bei
Streckwerken von Strecken beispielsweise sind die Unterwalzen meist mit
einem Fest- und einem Loslager gelagert. Sie werden über ein Antriebsmit
tel, beispielsweise einem Riementrieb, an einer Seite der Welle der Unter
walze angetrieben. Der Belag der unteren Streckwerkswalzen besteht aus
Stahl und ist meist geriffelt.
Mit den Unterwalzen arbeiten eine oder mehrere Oberwalzen zusammen,
die keinen eigenen Antrieb besitzen, sondern mittels Friktion von den sich
drehenden Unterwalzen mit in Drehung versetzt werden. Die Oberwalzen
besitzen einen Bezug, der aus einem gummi- oder kunststoffartigen Material
besteht. Im Laufe des Betriebes unterliegt dieser Belag einem Verschleiß.
Darüber hinaus ist ein Entfernen der Oberwalzen aus ihrer Position zu der
dazugehörigen Unterwalze nicht nur aus Verschleißgründen erforderlich,
sondern z. B. auch dann, wenn ein neues Faserband in das Streckwerk ein
gelegt werden soll oder wenn Störungen im Bandlauf des zu verziehenden
Textilbandes beseitigt werden müssen.
Im Normalbetrieb werden die Oberwalzen über ihre Lagerungen mit einem
Andrückmittel belastet, das sie auf ihre Unterwalzen aufdrückt. Zum Aus
tausch oder Entfernen einer Oberwalze wird dazu das Andrückmittel von der
Lagerung der Oberwalze entfernt oder wenigstens entlastet. Die Oberwalzen
sind dann entweder von Hand aus den Aufnahmen, den Stanzen, ihrer Lage
rung wegzuheben oder sie sind über Haltemittel an ihren Belastungsmitteln
gehalten, so daß ein Entfernen der Belastungsmittel, z. B. ein Wegschwen
ken eines Druckarmes, dafür sorgt, daß dadurch gleichzeitig die Oberwalzen
von den Unterwalzen abgehoben werden. Eine solche Vorrichtung ist bei
spielsweise aus der DE 195 48 840 A1 bekannt. Diese Anforderungen an die
Handhabbarkeit der Oberwalzen hat auch Auswirkungen auf ihre Lagerung.
Die Oberwalzen sind daher im Gegensatz zu den meisten Unterwalzen über
die Wellenzapfen mittels Lagerbuchsen, die Wälzkörper enthalten, gelagert.
Die Lagerbuchse ist dazu in einer Aufnahme, der sogenannten Stanze auf
genommen und wird durch das Andrückmittel über die Andrückkraft in der
Stanze gehalten.
Die Wälzkörper, mit denen die Lagerzapfen gelagert sind, sind Nadeln, die
in einer Laufbahn im Inneren der Lagerbuchse abrollen. Über die Nadeln
werden die radial über das Andrückmittel auf die Lagerbuchse ausgeübten
Andrückkräfte für die Oberwalze auf den Lagerzapfen übertragen. Zur axia
len Positionierung der Oberwalze gegenüber den Lagerbuchsen besitzt eine
solche eine Axiallagerung, die meist in Form einer Spurscheibe ausgebildet
ist. Beim Einsetzen der Oberwalzen in die Stanzen zur Aufnahme der Lager
buchsen, steht die Oberwalze mit den Wellenzapfen axial in den Lagerele
menten nicht unter Vorspannung, so daß eine geringe axiale Beweglichkeit
der Oberwalze in ihrer Lagerung gegeben ist. Die Oberwalze stützt sich also
über ihre Wellenzapfen alternativ an der einen oder anderen Seite im La
gerelement ab. Auf Grund des beengten Einbauraums in einer Stanze be
sitzt das Lagerelement eine relativ dünnwandige Lagerbuchse, die Zugang
zu ihrem Inneren nur dadurch gewährleistet, daß das Lagerelement vom
Wellenzapfen der Oberwalze abgezogen wird oder die Lagerbuchse im Be
reich der die Axialkräfte aufnehmenden Seite zugänglich ist.
Aus der DE 195 48 840 A1 ist ein Lagerelement bekannt, das den Wellen
zapfen einer Oberwalze mittels Nadeln radial lagert und die axialen Kräfte
des Wellenzapfens über eine Haltescheibe aufnimmt, die sich ihrerseits an
einer Metallscheibe abstützt, die mittels eines Sicherungsringes in der La
gerbuchse gehalten ist.
Die bekannten Lagerelemente haben den Nachteil, daß die Lagerung nur
schwer zugänglich ist, da ein Entfernen der Haltemittel für die Metallschei
ben nur mit Spezialwerkzeug möglich ist. Im übrigen ist die Abdichtung des
Lagers gegenüber der Umgebung mangelhaft, so daß sowohl das Lager
verschmutzen als auch Fett aus diesem austreten kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es die Nachteile des Standes der
Technik zu vermeiden und die Wartungsfreundlichkeit von Streckwerkswal
zenlagern zu verbessern.
Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die vorteilhafte Ausgestaltung des Lagerelements, wobei die Ver
schlußplatte einen Ansatz besitzt und die Lagerbuchse eine Nut, in die der
Ansatz eingreift, wird vorteilhaft erreicht, daß ohne ein weiteres Element, wie
beim Stand der Technik üblich, z. B. einem Sicherungsring, die Verschluß
platte mit der Lagerbuchse verbunden werden kann und diese dadurch axial
abgeschlossen ist. Durch diese erfinderische Ausgestaltung kann das La
gerelement mit üblichem Werkzeug, z. B. einer einfachen gewöhnlichen
Zange und einem beispielsweise einfachen Gabelschlüssel, geöffnet wer
den, um beispielsweise die darin enthaltenen Wälzkörper auszuwechseln
oder das Lager zu reinigen oder mit Schmiermitteln zu versorgen. Außerdem
wird erreicht, daß gleichzeitig eine einfache und kostengünstige sichere
Befestigung der Verschlußplatte erhalten wird, und daß genügend axiale
Kräfte aufgenommen werden können.
In günstiger Weiterbildung der Erfindung besitzt die Verschlußplatte den
Ansatz auf der dem Wellenzapfen abgewandten Seite der Verschlußplatte.
Dadurch wird erreicht, daß der Ansatz keine Einschränkungen verursacht,
die eine Abstützung von axialen Kräften negativ beeinflußt. Durch die vor
teilhafte Ausgestaltung des Ansatzes mit wenigstens einer ebenen Fläche,
die im wesentlichen parallel zur Verschlußplatte angeordnet ist, wird auf
einfache Art erreicht, daß der Ansatz mit einer Nut zusammen arbeiten kann.
Durch die vorteilhafte Ausgestaltung der Nut, bei der diese nur teilweise
über derü Innenumfang der Hülse verläuft, wird erreicht, daß ein Anschlag in
Umfangsrichtung vorhanden ist, an den sich der Ansatz über eine Drehbe
wegung im Verhältnis zur Hülse anlegen kann. Dadurch ist es möglich, daß
Ansatz und Nut zusammen eine Drehsicherung bilden können. Beide kön
nen dadurch miteinander verklemmt werden.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besitzen Nut und An
satz unterschiedliche Ausdehnung, so daß sie entweder in axialer oder in
radialer Richtung eine Klemmvorrichtung bilden mit deren Hilfe vorteilhaft
Verschlußplatte und Lagerbuchse miteinander verklemmt werden können.
Ein Herausfallen der Verschlußplatte aus der Lagerbuchse ist dadurch nicht
möglich. Die Oberwalzen können dadurch insbesondere bei Wartungsar
beiten gehandhabt werden, ohne daß besondere Sorgfalt darauf zu verwen
den ist, daß die Lagerbuchsen nicht von den Wellenzapfen herunterrutschen
und dadurch beschädigt oder verschmutzt werden.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung besitzt die Verschlußplatte einen
Stift, der ihre Handhabung wesentlich erleichtert. Ein Ergreifen mit einer
Zange oder einem Schlüssel beispielsweise wird dadurch wesentlich er
leichtert.
Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung, wenn der Stift wenigstens eine
ebene Fläche besitzt, die senkrecht zur Verschlußplatte angeordnet ist. Da
durch ist das Zusammenarbeiten mit einem Gabelschlüssel oder einer Zan
ge besonders einfach. In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfin
dung besitzt die Lagerbuchse einen Einschnitt, der in Richtung der Achse
der Lagerbuchse verläuft. Dadurch wird ein Bereich geschaffen, über den
die Verschlußplatte mit ihrem Ansatz axial in die Lagerbuchse eingeführt
werden kann, um sie dann in die Nut hineinzudrehen. In besonders vorteil
hafter Weiterbildung der Erfindung besitzt die Lagerbuchse zwei gegenüber
liegende Einschnitte, um beispielsweise eine Verschlußplatte mit zwei ge
genüberliegenden Ansätzen einsetzen zu können.
In weiterer Ausgestaltung ist der Einschnitt nur in der Innenwand der Lager
buchse ausgebildet, die Außenumfangswand der Hülse also nicht betroffen,
wodurch die Lagerbuchse besonders kurz ausgebildet werden kann. Da
auch der Bereich, der in seinem Inneren den Einschnitt besitzt, trotzdem am
Außenumfang gelagert und von einem Belastungsmittel beaufschlagt sein
kann.
In besonders günstiger Weiterbildung der Erfindung ist der Verschlußplatte
ein Dichtelement zugeordnet. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, daß das In
nere der Lagerbuchse von Verschmutzungen besonders sicher geschützt
werden kann. Insbesondere bei rauhem Einsatz, z. B. bei staubbelasteter
Luft ist dies besonders vorteilhaft. Außerdem besitzt dies den weiteren Vor
teil, daß ein Austreten von Schmiermittel aus dem Lager verhindert wird, was
ansonsten zu Verschmutzungen der zu verarbeitenden Faserbänder führen
kann.
In günstiger Weiterbildung der Erfindung besitzt die Verschlußplatte eine
Aufnahme für eine solche Dichtung. Dadurch wird erreicht, daß bei Ausbau
der Verschlußplatte die Dichtung mit herausgenommen wird, so daß diese
ebenfalls überprüft werden kann und gleichzeitig das Lagerinnere frei zu
gänglich ist. In günstiger Ausgestaltung der Erfindung ist diese Aufnahme in
Form einer Umfangsrille ausgebildet, so daß auch beispielsweise ein Dich
tring, z. B. ein O-Ring, als einfaches und sicheres Dichtelement eingesetzt
werden kann.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besitzt das Lager
element eine Be- und Entlüftungsöffnung für den Aus- oder Zutritt von Luft.
Dadurch wird erreicht, daß ohne, daß die Lagerplatte von der Lagerbuchse
entfernt wird, die Lagereinheit vom Lagerzapfen abgezogen werden kann
und ebenso auf diesen aufgeschoben werden kann, ohne daß sich dabei im
Inneren der Lagereinheit ein Überdruck oder Unterdruck bildet. Dadurch
wird vorteilhaft erreicht, daß ein Justieren der axialen Lagerung des Wellen
zapfens zur Verschlußplatte sicher und einfach gewährleistet ist. In günsti
ger Ausgestaltung ist diese Be- und Entlüftungsöffnung als eine in axialer
Richtung der Lagerbuchse verlaufende Axialnut ausgebildet. Diese wird bei
spielsweise nicht durch Dichtringe im Inneren des Lagerelementes blockiert,
so daß der freie Luftdurchtritt immer gewährleistet ist.
In besonders günstiger Weiterbildung der Erfindung besitzt die Lagerplatte
an ihrem von der Verschlußplatte abgewandten Ende eine Labyrinthdich
tung, die vorteilhaft zusätzliche Dichtwirkung besitzt, ohne den Einsatz wei
terer Bauelemente und damit höherem Kostenaufwand. Sie ist in der Lage
insbesondere grobe Schmutzteilchen abzufangen.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besitzt die Lagerbuchse eine an
der Innenwand in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut zur Aufnahme eines
Dichtelements. Dadurch wird erreicht, daß zusätzlich zur Labyrinthdichtung
oder auch anstatt einer Labyrinthdichtung ein sicherer Schutz der Lagerung
vor Verschmutzung erreicht wird und gleichzeitig ein Austritt von Fett verhin
dert wird. Das Dichtelement ist vorteilhaft als O-Ring ausgebildet. Dieser
arbeitet vorteilhaft mit einer Durchmesserverringerung des Wellenzapfens
zusammen.
Durch die Ausgestaltung der Lagerbuchse an ihrem Außenumfang mit einem
Bund, wird erreicht, daß definierte Auflageverhältnisse für das Lagerelement
geschaffen werden können.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von zeichnerischen Darstellungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Oberwalze für eine Strecke mit einem erfindungsgemäßen
Lagerelement an jedem Wellenzapfen,
Fig. 2 ein Lagerelement im Schnitt,
Fig. 3 die Verschlußplatte des Lagerelements von Fig. 2 in der Sei
tenansicht,
Fig. 4 die Lagerplatte von Fig. 3 in der Draufsicht.
Die Oberwalze 11 von Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einer Welle 221,
die in ihrem mittleren Bereich eine Garnitur 5 aufnimmt. Mit Hilfe dieser Gar
nitur arbeitet die Oberwalze 11 mit einem zu verstreckenden Faserband zu
sammen. Die Garnitur 5 ist daher meist aus einem kunststoffartigen Material
ausgebildet und ist auf der Welle 221 auf verschiedene Art und Weise befe
stigt.
Links und rechts von der Garnitur 5 besitzt die Welle 221 zwei Wellenzapfen
22. Über die Wellenzapfen 22 wird die Oberwalze 11 mit Hilfe je eines La
gerelementes 1 gelagert. Der linke Wellenzapfen 22 von Fig. 1 zeigt eine
Lagerbuchse 2 eines Lagerelementes 1, die vollständig auf den Wellenzap
fen 22 aufgeschoben ist.
Am anderen Ende der Oberwalze 11 ist die Lagerbuchse 2 nur teilweise
über den Wellenzapfen 22 geschoben. Das Lagerelement 1 enthält in sei
nem inneren Laufbahnen 21, auf denen die Wälzkörper von Wälzlagern ab
rollen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel laufen auf den Laufbahnen 21 soge
nannte Nadeln von Nadellagern. Dies ist eine übliche Form der Lagerung
bei Oberwalzen 11 von Streckwerken. Die Lagerbuchsen 2 sind dazu in be
kannter Weise in Stanzen eines Streckwerks aufgenommen und werden dort
über Andruckmittel (nicht gezeigt) in Richtung auf die unterhalb der Ober
walze 11 angeordnete Unterwalze gedrückt. Eine solche Ausführungsform
einer Oberwalzenlagerung bei einer Strecke ist beispielsweise aus der
DE 195 48 840 A1 bekannt. Durch ein in Richtung auf die Unterwalze wirkenden
Andruck auf die Lagerbuchsen 2 wird die Oberwalze 11 mit ihrer Garnitur 5
auf die darunterliegende Unterwalze aufgedrückt. Auf diese Weise wird auf
ein sich zwischen der Oberwalze und der Unterwalze befindendes Garnitur
bandes Druck ausgeübt, so daß ein Verziehen des Faserbandes zwischen
mehreren Walzenpaaren möglich ist.
Die Wellenzapfen 22 besitzen eine gehärtete Oberfläche, mit der sie direkt
mit den Nadeln 32 zusammenarbeiten. Im Bereich der Garnitur 5 besitzen
die Wellenzapfen eine Durchmesserverringerung 27, die die Aufnahme für
einen zu Dichtzwecken angeordneten O-Ring 6 bildet. Der O-Ring 6 liegt in
einer Ausdrehung 61 im Inneren der Lagerbuchse 2. Die Wellenzapfen 22
besitzen an ihrem freien Ende jeweils eine Fase 222, durch die die Montage
des Lagerelementes auf dem Wellenzapfen 22 erleichtert wird. Die Fase 222
erleichtert das Überführen des O-Rings 6 auf die Oberfläche des Wellen
zapfens 22, wo dieser dann entlang bis zur Durchmesserverringerung 27
gleitet und dort quasi einrastet. Dies hat nicht nur einen guten Dichteffekt,
sondern darüber hinaus den besonderen Vorteil, daß die Lagerbuchsen
während des Handhabens der Oberwalze, beispielsweise beim Austauschen
oder bei anderen Wartungsarbeiten, wie beispielsweise das Einlegen eines
neuen Bandes, nicht von den Wellenzapfen 22 herunterfallen kann.
Der Aufbau eines Lagerelementes ist in Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Das
Lagerelement 1 besteht im wesentlichen aus der Lagerbuchse 2, die im we
sentlichen aus einer Metallhülse besteht, die in ihrem Inneren die einzelnen
Bestandteile des Lagerelements aufnimmt und an ihrem Außenumfang zwei
Bunde 7 besitzt, mit denen sie in den Stanzen, d. h. den Lageraufnahmen für
die Lagerelemente der Oberwalze aufgenommen wird. Im Bereich der Bunde
7 ist die Oberfläche der Lagerbuchse 2 besonders bearbeitet, so wie der
Außendurchmesser in engen Toleranzen festgelegt. Durch die Ausgestal
tung der Bunde 7 werden definierte Auflageverhältnisse des Lagerelementes
1 in einer Stanze (nicht gezeigt) geschaffen.
Der wesentliche Teil im Inneren der Lagerbuchse 2 wird durch die Laufbahn
21 für die Wälzkörper 3 gebildet. Im Ausführungsbeispiel von Fig. 2 sind
die Wälzkörper 3 als Nadeln eines zweireihigen Nadellagers ausgebildet. An
der einen Seite der Lagerbuchse 2 stützen sich die Wälzkörper 3 an einem
in einer Nut eingesetzten Sicherungsring 41 ab. Der Sicherungsring 41 ist
auf derjenigen Seite der Lagerbuchse 2 angeordnet, die der Garnitur 5 der
Auflösewalze 11 (vgl. Fig. 1) zugewandt ist. An ihrem anderen Ende enthält
die Lagerbuchse 2 die Verschlußplatte 23, an der sich axial eine Spurschei
be 42 anlegt. Mit der Spurscheibe 42 arbeitet die Welle 221 mit ihrem Wel
lenzapfen 22 (vgl. Fig. 1) zusammen. Die Spurscheibe 42 ist aus einem
kunststoffartigen Material ausgebildet, das besonders günstige Reibungsei
genschaften besitzt. Die Nadeln 32 können sich in ihrer Laufbahn 21 axial
bewegen und liegen entweder am Sicherungsring 41 an oder an der Spur
scheibe 42. Der ganze Bereich der Laufbahn 21 ist mit einem Schmiermittel
benetzt, das ebenso die Wälzkörper 3 umgibt. Auf der der Garnitur 5 zuge
wandten Seite der Lagerbuchse 2 besitzt diese einen O-Ring 6, der das In
nere der Lagerbuchse 2 abdichtet. Dazu besitzt das Innere der Lagerbuchse
2 im Bereich des O-Rings 6 eine Ausdrehung 61, die eine Aufnahme für den
O-Ring 6 bildet. Links und rechts vom O-Ring 6 ist je ein Sicherungsring 41
in eine Nut der Lagerbuchse 2 eingesetzt, wovon der linke Sicherungsring
41 gleichzeitig ein Haltemittel 31 für die Wälzkörper 3 bildet. Der rechte Si
cherungsring von Fig. 2 hingegen verhindert lediglich ein axiales Heraus
rutschen des O-Rings 6. Weiter in Richtung auf die Garnitur 5, also nach
rechts in Fig. 2, schließt sich an den O-Ring 6 eine Labyrinthdichtung 62
an, die die Lagerbuchse 2 zusätzlich zum O-Ring 6 abdichtet.
Das gegenüberliegende Ende der Lagerbuchse 2 wird abgeschlossen durch
die Verschlußplatte 23. Diese trägt ebenfalls ein Dichtelement 230, das in
Form eines O-Rings ausgebildet ist. Damit wird bewirkt, daß das Innere der
Lagerbuchse 2 auch auf dieser Seite der Lagerbuchse 2 gegenüber der
Umgebung abgedichtet ist. Darüber hinaus ist ein Austritt von Schmiermittel,
also Lagerfett, aus dem Inneren der Lagerbuchse 2 nicht möglich.
Die Verschlußplatte 23 besitzt Ansätze 24, die in eine Nut 25 eingreifen,
wodurch die Verschlußplatte 23 an der Lagerbuchse 2 gehalten wird. Zum
Einsetzen der Verschlußplatte 23 wird diese im Vergleich zur Darstellung
von Fig. 2 um 90° gedreht, wodurch die Ansätze 24 im Bereich des Ein
schnittes 20 der Lagerbuchse 2 zu liegen kommen. Der Einschnitt 20 stellt
sich als Bereich der Lagerbuchse 2 dar, in welchem diese keine vollständige
Zylinderwand mehr besitzt, sondern wie in Fig. 2 ersichtlich, nur noch die
Teile 71 besitzt, der ansonsten geschlossenen Zylinderwand. Im Bereich der
Einschnitte 20 ist also ein axiales Einführen der Verschlußplatte 23 möglich,
obwohl diese im Bereich der Ansätze 24 eine größere Ausdehnung besitzt,
als der Innendurchmesser der Lagerbuchse 2.
Aus der Lagerbuchse 2 ragt der Stift 26, der Teil der Verschlußplatte 23 ist,
heraus. Der Stift 26 dient dazu, die Verschlußplatte 26 zu ergreifen, bei
spielsweise mittels einer Zange, und so in die Lagerbuchse einzusetzen und
in dieser zu verdrehen.
Die Ansätze 24, die bei Fig. 2 in der Nut 25 eingesetzt dargestellt sind,
sind mit der Nut 25 so abgestimmt, daß sie mit dieser eine Klemmverbindung
bilden. Dadurch wird verhindert, daß die Verschlußplatte 23 aus der Lager
buchse 2 herausfallen kann. Im Bereich der Ringnut 61 ist die Be- und Ent
lüftungsöffnung 8 angeordnet. Diese ist als axiale verlaufende Rille 81 aus
gebildet. Dadurch wird verhindert, daß sich der O-Ring dicht an die Innen
wand der Lagerbuchse 2 anlegen kann. Über die Rille 81 ist dadurch immer
ein Luftaustausch möglich, so daß Über- oder Unterdruck im Inneren dar
Lagerbuches 2 verhindert. Ein leichtes Aufsetzen oder Abziehen der Lager
buchse auf den bzw. vom Wellenzapfen 22 ist damit vorteilhaft gewährlei
stet.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Verschlußplatte 23, so wie sich die Sei
tenansicht von Fig. 2 darstellen würde. Wie aus Fig. 3 erkennbar, besitzt
die Verschlußplatte 23 im Bereich der Ansätze 24 eine größere Ausdehnung
als im übrigen Bereich. Beim Einsetzen der Verschlußplatte 23 in die Lager
buchse 2 von Fig. 2 ist diese also so zu drehen, daß die Ansätze 24 sich in
Bereich des Einschnittes 20 befinden, der axial so tief in die Lagerbuchse 2
hineinreicht, daß die Ansätze 24 in der Ebene der Nut 25 zu liegen kommen.
Durch ein Verdrehen der Verschlußplatte 23 von ca. 90° greifen die Ansätze
24 in die Nut 25 und sichern dadurch die Verschlußplatte 23 an der Lager
buchse 2. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Stift 26 zwei ebene Schlüssel
flächen 260 besitzt, mit deren Hilfe die Verschlußplatte 23 leichter, z. B.
mittels einer Zange, erfaßt und verdreht werden kann, oder auch mittels ei
nes anderen Werkzeugs, beispielsweise eines Gabelschlüssels.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Verschlußplatte 23 von Fig. 3. Die
Verschlußplatte 23 besitzt, was aus Fig. 3 nicht ersichtlich ist, eine Nute
250, in die ein Dichtelement (230), vgl. Fig. 2, eingesetzt werden kann. Die
Nute 250 ist so ausgestaltet, daß z. B. ein O-Ring eingesetzt werden kann.
Wie aus Fig. 3 ebenfalls ersichtlich, sind die Ansätze 24 einteilig mit der
Verschlußplatte 23 ausgebildet. Die Schlüsselfläche 260 umfaßt praktisch
die gesamte axiale Länge des Stiftes 26.
Claims (20)
1. Lagerelement für die Oberwalze eines Streckwerks mit einer Lagerbuch
se (2) für die Aufnahme eines Wellenzapfens (22) einer Oberwalze (11),
mit einer Laufbahn (21) für Wälzkörper (3), mit einem Haltemittel (31) für
die Führung der Wälzkörper (3) in der Laufbahn (21) und mit einer Ein
heit (4) für die axiale Lagerung des Wellenzapfens (22) der Oberwalze
(11), dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (4) für die axiale Lagerung
des Wellenzapfens (22) als Verschlußplatte (23) ausgebildet sind, die
wenigstens einen Ansatz (24) besitzt und als eine in der Innenwand der
Lagerbuchse (2) in Umfangsrichtung verlaufende Nut (25), in die der An
satz (24) eingreift.
2. Lagerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der An
satz (24) auf der dem Wellenzapfen (22) abgewandten Seite der Ver
schlußplatte (23) angeordnet ist.
3. Lagerelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ansatz (24) wenigstens eine ebene Fläche (241) besitzt, die im we
sentlichen parallel zur Verschlußplatte (23) angeordnet ist.
4. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Nut (25) nur teilweise über den Innen
umfang der Lagerbuchse (2) verläuft.
5. Lagerelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Nut (25)
und der Ansatz (24) unterschiedliche axiale oder radiale Ausdehnung
besitzen.
6. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte (23) einen Stift (26) be
s itzt.
7. Lagerelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift
(26) wenigstens eine ebene Fläche (260) besitzt, die senkrecht zur Ver
schlußplatte (23) angeordnet ist.
8. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (2) einen Einschnitt (20)
besitzt, der in Richtung der Achse der Lagerbuchse (2) verläuft.
9. Lagerelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ein
schnitt (20) als axial verlaufende Nute der Innenwand der Lagerbuchse
ausgebildet ist.
10. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Verschlußplatte (23) ein Dichtelement
(230) zugeordnet ist.
11. Lagerelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
schlußplatte (25) eine Aufnahme für das Dichtelement (230) besitzt.
12. Lagereinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
nahme als Umfangsrille (250) in der Verschlußplatte (25) ausgebildet ist.
13. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß das Lagerelement (1) eine Be- und Entlüf
tungsöffnung (8, 81) besitzt für den Austritt oder Zutritt von Luft, insbe
sondere während des Ein- oder Ausbaus am Wellenzapfen (22).
14. Lagerelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Be-
und Entlüftungsöffnung (8) als eine in axialer Richtung der Lagerbuchse
(2) verlaufende Rille (81) in der Innenwand der Lagerbuchse (2) ausge
bildet ist.
15. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (2) an ihrem von der Ver
schlußplatte (23) abgewandten Ende eine Labyrinthdichtung (62) besitzt.
16. Lagerelement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die La
byrinthdichtung (62) wenigstens aus einer Nute (62) und einem daran
anschließenden Steg (621) besteht, welche in Umfangsrichtung in der
Innenwand der Lagerbuchse (2) angeordnet sind.
17. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (2) eine an der Innenwand
in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut (61) zur Aufnahme einer Dich
tung (6) besitzt.
18. Lagerelement nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringnut (61) zur Aufnahme eines O-Rings als Dichtung (6) ausgebildet
ist.
19. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß der Verschlußplatte (23) auf ihrer dem
Wellenzapfen (22) zugewandten Seite eine Spurscheibe (42) zugeordnet
ist.
20. Lagerelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (2) an ihrem Außenumfang
wenigstens einen Bund (7) besitzt, mit dem sich das Lagerelement (1) an
seinem Außenumfang abstützt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19947418.4A DE19947418B4 (de) | 1999-10-01 | 1999-10-01 | Lagerelement für die Lagerung von Oberwalzen von Streckwerken |
Applications Claiming Priority (1)
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