DE19946544A1 - Rohrleitung für ein Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen - Google Patents

Rohrleitung für ein Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen

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Abstract

Es werden Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen, um eine Rohrleitung für ein Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen bereitzustellen, deren Kunststoffmantelschicht (2) mit Fasern verstärkt ist. Dadurch erhöhen sich die Festigkeit und die Verschleißbeständigkeit der Kunststoffmantelschicht (2). Außerdem kann durch die Verwendung elektrisch leitender Carbon-Fasern auch die elektro-statische Aufladung der Rohrleitung verhindert werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rohrleitung für ein Brems-, Kraftstoff-, oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen mit einem inneren Rohr, das von einer Kunststoffmantelschicht umhüllt ist.
An die Rohrleitungen von Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystemen in Kraftfahrzeugen werden hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen beständig sein gegen Bremsflüssigkeit, Kraftstoff oder Hydraulikflüssigkeit und die von der Umwelt auf sie einwirkenden Einflüsse. Außerdem müssen sie mit hohen Drücken belastbar sein und über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren korrosionsbeständig sein.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden Rohrleitungen mit mehreren Schichten eingesetzt. Es sind Rohrleitungen bekannt mit einem inneren Rohr aus Aluminium oder Stahl, welches aus Gründen des Korrosionsschutzes mit einem Thermoplast beschichtet ist. Außerdem sind Rohrleitungen bekannt, deren inneres Rohr aus einem Kunststoff besteht, welches an seiner Außenseite mit einem thermoplastischen Kunststoff beschichtet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, kunststoffummantelte Rohrleitungen für ein Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen bereitzustellen, welche beständiger gegen Korrosion sind, bei denen das Abrasionsverhalten der Kunststoffummantelung verbessert ist und deren mechanische Festigkeit weiter erhöht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Rohrleitung für ein Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen mit einem inneren Rohr, das von einer Kunststoffmantelschicht umhüllt ist, wobei in der Kunststoffmantelschicht Fasern enthalten sind.
Diese Fasern haben sehr hohe Zugfestigkeiten, so dass das Eindringen von spitzen Körpern - beispielsweise Splitt der während der Fahrt durch die Räder des Kraftfahrzeugs hochgeschleudert wird - erschwert wird. In Folge dessen wird die Gefahr verringert, dass die Kunststoffmantelschicht beschädigt wird und somit das innere Rohr einem ungehinderten Korrosionsangriff ausgesetzt ist. Außerdem verbessern die Fasern das Abrasionsverhalten der Kunststoffmantelschicht und sind darüber hinaus in der Lage, insbesondere, wenn das innere Rohr aus Kunststoff ist, die Festigkeit der Rohrleitung zu erhöhen.
In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kunststoffmantelschicht aus Polyäthylen besteht, so dass die Kunststoffmantelschicht in hohem Maße die Energie von aufprallenden Steinen od. dgl. absorbieren kann und somit das Durchdringen der Steine auf die metallische Oberfläche verhindert wird.
Bei einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen innerem Rohr und Kunststoffmantelschicht eine Zwischenschicht vorhanden ist, so dass die Haftung der Kunststoffmantelschicht auf dem inneren Rohr verbessert wird.
Bei anderen Ausführungen der Erfindung besteht das innere Rohr aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Aluminium, so dass eine hohe Druckfestigkeit der Rohrleitung erreicht wild und außerdem die Rohrleitung einfach zu biegen und in sonstiger Weise zu bearbeiten ist.
In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Zwischenschicht eine Olivchromatierung verwendet wird, so dass eine besonders gute Haftung der Kunststoffmantelschicht auf einem inneren Rohr aus Stahl erreicht wird. Außerdem wirkt die Olivchromatierung als weitere Korrosionsschutzschicht, so dass die Korrosionsbeständigkeit der Rohrleitung weiter verbessert wird.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird als Zwischenschicht ein Primer verwendet, so dass eine gute Haftvermittlung zwischen innerem Rohr und Kunststoffmantelschicht erzielt wird.
In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass das innere Rohr aus einem elektrisch leitenden Kunststoff besteht, so dass keine Korrosionsprobleme auftreten und andererseits eine elektrostatische Aufladung des inneren Rohrs durch eine Erdung sicher verhindert werden kann. Die Verwendung einer elektrisch leitenden Kunststoffmantelschicht ermöglicht auch die Erdung der erfindungsgemäßen Rohrleitung, wenn diese über elektrisch leitende Steckverbinder mit anderen Rohrleitungen oder sonstigen Komponenten des Brems-, Kraftstoff- oder Hydrauliksystems verbunden ist.
Bei einer anderen Variante der Erfindung wird als Zwischenschicht ein gasdichter Kunststoff verwendet, so dass die im inneren Rohr befindliche Flüssigkeit nicht ausgasen kann und somit keine Emissionen freigesetzt werden.
In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fasern aus Glas bestehen, so dass die Festigkeit der Kunststoffmantelschicht und deren Abrasionsbeständigkeit deutlich erhöht wird. Außerdem sind Glasfasern eine relativ kostengünstigen Faserwerkstoff.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Fasern elektrisch leitend, so dass auch die Außenfläche der Rohrleitung geerdet werden kann und somit statische Aufladungen derselben unterbunden werden. Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn brennbare Flüssigkeiten in der Rohrleitung gefördert werden oder in der unmittelbaren Umgebung der Rohrleitung vorhanden sein können. Zur Verhinderung elektrostatischer Aufladungen durch Erdung der Rohrleitung ist es ausreichend, wenn der Widerstand der Kunststoffmantelschicht ein MΩ/m beträgt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung bestehen die Fasern aus Carbon, so dass eine weitere Steigerung der Festigkeit der Kunststoffmantelschicht erzielt wird und die Kunststoffmantelschicht elektrisch leitend wird.
Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen einer Rohrleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kunststoffmantelschicht durch Extrudieren eines mit Fasern versetzten Kunststoffes auf das innere Rohr aufgebracht wird.
Die Beimischung von Fasern in das Ausgangsmaterial der Kunststoffmantelschicht erhöht den Widerstand derselben gegen eindringende spitze Körper und die Festigkeit der Rohrleitung. Außerdem wird das Abrasionsverhalten verbessert. Zusätzlich wird durch das Extrudieren der Kunststoffmantelschicht eine innige Verbindung von innerem Rohr und Kunststoffmantelschicht erzielbar. Diese innige Verbindung kann weiter verbessert werden, wenn das innere Rohr vor der Extrusion erwärmt wird.
Als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zu nennen, dass es keine zusätzlichen Investitionen in die Produktionseinrichtungen erfordert, da ausschließlich der Werkstoff, aus dem die Kunststoffmantelschicht besteht, geändert werden muss.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Rohrleitung im Querschnitt dargestellt. Der Innendurchmesser der Rohrleitung wird von dem inneren Rohr 1 begrenzt. Dieses innere Rohr 1 kann aus Aluminium, Stahl oder Kunststoff bestehen. Gegen die Umgebungseinflüsse wird das innere Rohr 1 durch eine Kunststoffmantelschicht 2 geschützt. Diese Kunststoffmantelschicht 2 ist mit Fasern versetzt und kann beispielsweise durch Extrudieren auf das innere Rohr 1 aufgebracht werden.
Um eine möglichst innige Verbindung von Kunststoffmantelschicht 2 und innerem Rohr 1 zu erzielen, ist zwischen Kunststoffmantelschicht 2 und innerem Rohr 1 eine Zwischenschicht 3 vorhanden. Diese Zwischenschicht 3 hat die Aufgabe eines Haftvermittlers und kann darüber hinaus auch noch als zusätzliche Korrosionsschutzschicht wirken. Wenn das innere Rohr 1 aus Stahl ist, kann die Zwischenschicht 3 aus einer Olivchromatierung bestehen, welche aufgrund ihrer im Mikroskop sichtbaren sägezahnartigen Oberflächenstruktur eine besonders gute Verbindung zwischen Kunststoffmantelschicht 2 und innerem Rohr 1 herstellt.
Die Zwischenschicht 3 kann auch ein Primer sein, welcher vorwiegend die Aufgabe einer verbesserten Haftvermittlung übernimmt. Für den Fall, dass das innere Rohr 1 aus Kunststoff besteht, kann die Zwischenschicht 3 auch aus einem gasdichten Kunststoff bestehen, welcher das Ausdünsten der sich im inneren Rohr 1 befindenden Flüssigkeit in die Umgebung verhindert. Selbstverständlich ist es auch denkbar, auf die Zwischenschicht 3 zu verzichten und die Kunststoffmantelschicht 2 direkt auf das innere Rohr 1 aufzubringen.
Die Wanddicken des inneren Rohr 1 sowie die Dicke der Kunststoffmantelschicht 2 und der Zwischenschicht 3 sind nicht maßstäblich dargestellt. Aus Gründen der besseren Erkennbarkeit sind die Kunststoffmantelschicht 2 und die Zwischenschicht 3 dicker dargestellt als sie tatsächlich sind.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.

Claims (14)

1. Rohrleitung für ein Brems-, Kraftstoff-, oder Hydrauliksystem in Kraftfahrzeugen mit einem inneren Rohr (1), das von einer Kunststoffmantelschicht (2) umhüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kunststoffmantelschicht (2) Fasern enthalten sind.
2. Rohrleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmantelschicht (2) aus Polyäthylen besteht.
3. Rohrleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen innerem Rohr (1) und Kunststoffmantelschicht (2) eine Zwischenschicht (3) vorhanden ist.
4. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Rohr (1) aus einem metallischen Werkstoff besteht.
5. Rohrleitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Rohr (1) aus Aluminium besteht.
6. Rohrleitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Rohr (1) aus Stahl besteht.
7. Rohrleitung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Zwischenschicht (3) eine Olivchromatierung verwandt wird.
8. Rohrleitung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Zwischenschicht (3) ein Primer verwandt wird.
9. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Rohr (1) aus einem elektrisch leitenden Kunststoff besteht.
10. Rohrleitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Zwischenschicht (3) ein gasdichter Kunststoff verwandt wird.
11. Rohrleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus Glas bestehen.
12. Rohrleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern elektrisch leitend sind.
13. Rohrleitung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus Carbon bestehen.
14. Verfahren zum Herstellen einer Rohrleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmantelschicht (2) durch Extrudieren eines mit Fasern versetzten Kunststoffes auf das innere Rohr (1) aufgebracht wird.
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