DE19946408A1 - System zum Anheben und Absenken eienr Motorhaube eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

System zum Anheben und Absenken eienr Motorhaube eines Kraftfahrzeuges

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Abstract

Damit das System reversibel ist, also in seine Ausgangsposition zurückverfahren werden kann, falls es zu einer Fehlauslösung gekommen sein sollte, wird vorliegend vorgeschlagen, als reversiblen Aktuator (4) einen Elektromotor, einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb, eine Kombination dieser untereinander oder eine Kombination einer Feder mit einem Elektromotor zu verwenden. Deren Nachteil einer zu langen Ansprechzeit wird durch Verwendung eines Pre-Crashsensors (6) kompensiert, der vor dem tatsächlichen Aufprall ein gesichertes Signal dahingehend abgeben kann, daß die Kollision unmittelbar bevorsteht. Der hierdurch erzielte Zeitvorteil wird teilweise genutzt, um die längeren Ansprechzeiten der Aktuatoren gegenüber nicht-reversiblen, pyrotechnischen Treibsätzen auszugleichen, teilweise aber auch, um die Motorhaube (2) bereits vor dem Aufprall in erhöhte Position zu verfahren. DOLLAR A Das System dient zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern und schafft einen zusätzlichen Abstand zwischen Motorhaube (2) und Motorblock (5), um ein Durchschlagen des Kopfes bis zum Motorblock (5) zu unterbinden.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zum Anheben und Absenken einer Motorhaube eines Kraftfahrzeuges. Derartige Systeme sind im praktischen Einsatz und dienen als Schutzsystem in erster Linie für Fußgänger und Radfahrer.
Kommt es zu einem Zusammenprall zwischen Fahrzeug und Fußgänger so trifft der Fußgänger bei Geschwindigkeiten des Fahrzeugs zwischen 20 und 70 km/h regelmäßig mit dem Kopf auf die Motorhaube auf, was meist unmittelbar tödliche Kopfverletzungen zur Folge hat. Um dieses Problem zu lösen wurde daher versucht, die Motorhaube zunächst aus einem weicheren Material herzustellen, also aus beispielsweise einem dünneren Blech. Dies birgt allerdings die Gefahr in sich, daß der Kopf nun aufgrund des federnden weicheren Materials nicht nur auf die Motorhaube aufschlägt, sondern bis zum Motorblock des Fahrzeugs durchschlägt, was noch gravierendere Folgen hat als die Kollision mit einer Motorhaube aus härterem Material.
Das eingangs erwähnte System setzt daher ein Konzept um, bei dem die Motorhaube angehoben wird, damit der Abstand zwischen Motorhaube und Motorblock vergrößert wird, sodaß die Gefahr für einen Durchschlag des Kopfes bis zum Motorblock verringert wird.
Hierzu finden nicht-reversible Systeme Einsatz wie z. B. pyrotechnische Treibsätze, die als Aktuatoren für das Anheben der Motorhaube eingesetzt wurden. Ein Crashsensor detektiert bei bekannten Systemen den Aufprall und generiert ein Auslösesignal für den Aktuator.
Das System hat zwei gravierende Nachteile:
Einerseits ist es erst aktiviert, wenn der Aufprall bereits stattge­ funden hat, so daß wertvolle Zeit für die Entfaltung vorbeugender Schutzwirkung verloren geht. Zum anderen entstehen dem Halter des Fahrzeugs in jedem Falle Wiederaktivierungskosten hinsichtlich der Aktuatoren, selbst wenn das System irrtümlich oder aufgrund einer Fehlreaktion ausgelöst worden sein sollte. Dann muß das Fahrzeug nämlich in einer Werkstatt beispielsweise mit neuen pyrotechnischen Treibsätzen bestückt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System an­ zugeben, welches einerseits reversibel ist und andererseits eine vergleichbare oder sogar bessere Schutzwirkung für Fußgänger und Radfahrer entfaltet als bekannte Motorhauben-Anhebesysteme.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein System mit den Merkmalen, die im unabhängigen Anspruch 1 angegeben sind. Weitere vorteilhafte Ausfüh­ rungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demnach weist das erfindungsgemäße System wenigstens einen Pre-Crash­ sensor, mittels dessen eine unmittelbar bevorstehende Kollision des Fahrzeuges mit einem Hindernis sensierbar und ein entsprechendes Signal generierbar ist, sowie wenigstens einen Aktuator auf, der die Motor­ haube auf Ansteuerung durch das eine unmittelbar bevorstehende Kolli­ sion anzeigende Signal vom Pre-Crashsensor in eine angehobene Position verfährt, derart, daß der Abstand zwischen der Motorhaube und dem Motorblock des Fahrzeugs um einen vorgebbaren Sicherheitsabstand er­ höht wird, und der auf ein Ausbleiben einer Kollision auf Ansteuerung durch ein weiteres Signal die Motorhaube wieder in die Ausgangs­ position absenkt.
Reversibel ist das System dadurch, daß als Aktuatoren hydraulische, pneumatische oder rein elektromotorische Aktuatoren zum Einsatz kommen. Auch eine Kombination aus einer Feder, welche für das Anheben der Motorhaube verantwortlich ist, mit einem Elektromotor ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform möglich. Dabei ist der Elektromotor für die Reversibilität zuständig. Kombinationen der verschiedenen Komponenten untereinander sind möglich und Gegenstand bevorzugter Ausführungsformen.
Dem Vorteil der Reversibilität der Aktuatoren steht der Nachteil gegen­ über, daß diese Aktuatoren per se viel zu träge sind, um die Motorhaube innerhalb einiger weniger Millisekunden um ein genügendes Maß anzu­ heben. Typische Ansprechzeiten von elektrischen Motoren, die über­ haupt zum Einsatz in dem erfindungsgemäßen System in Betracht kämen, liegen bei ca. 400-500 Millisekunden, denen typische Crashzeiten von ca. 100 Millisekunden gegenüberstehen. Hieraus wird beispielhaft deutlich, daß ohne spezielle Maßnahmen der Einsatz eines elektrischen Motors im Rahmen eines Motorhauben-Anhebesystems nicht ohne weiteres möglich wäre, da es in den meisten Fällen gar nicht mehr zum Ansprechen des elektrischen Motors käme, bevor der Aufprall vorbei ist.
Diesen Nachteil gleicht der Pre-Crashsensor aus, der über eine bevor­ stehende Kollision beispielsweise etwa 1/2-1 Sekunde vor dem ersten unabwendbaren Kontakt eine gesicherte Auskunft darüber gibt, daß es sogleich zum Aufprall kommen wird. Dieser Zeitvorteil gegenüber den klassischen Crashsensoren, die erst dann ansprechen, wenn die Deformation bereits eingesetzt hat, reicht aus, um beispielsweise einen elektrischen Motor gezielt anzusteuern, der als Aktuator im erfindungsgemäßen System dient. Der Zeitvorteil ist derart, daß die Schutzwirkung zumindest gleichwertig ist mit jener der bekannten Systeme, wenn nicht noch weit besser, da der Zeit­ vorteil von einer Sekunde Gelegenheit gibt, die Motorhaube vor dem eigentlichen Kontakt bereits in die erhöhte Position zu verfahren.
Sollte das System feststellen, daß eine Kollision entgegen der ersten Annahme ausgeblieben ist, so wird in einer Steuereinrichtung ein weiteres Signal generiert, und ein Aktuator senkt die Motorhaube wieder in die Ausgangsposition ab. Kommt es zu einer derartigen Fehlauslösung des Systems, entsteht dem Halter des Fahrzeugs kein finanzieller Aufwand, um das System wieder in einen betriebsbereiten Zusand zu bringen, wie dies bei dem bekannten System regelmäßig der Fall ist.
Wie bereits erwähnt, können oben genannte Aktuatoren untereinander kombiniert werden. Besonders vorteilhaft ist die Kombination einer Feder mit einem Elektomotor. Die Feder sorgt für ein schnelles Aufschwenken der Motorhaube nach Auslösung durch das entsprechende Signal vom Pre-Crashsensor, wohingegen der Elektromotor die Motor­ haube im Falle der ausbleibenden Kollision wieder in die Ausgangs­ position zurückschwenkt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Einführungsbeispiels gemäß der einzigen Zeichnungsfigur näher erläutert.
Die Zeichnungsfigur zeigt schematisch den Vorderabschnitt eines Kraftfahr­ zeugs von der Fahrerseite her. Das Fahrzeug fährt gewöhnlich mit geschlossener Motorhaube 2. Diese deckt den Motorraum ab, in dem u. a. ein Motorblock 5 angeordnet ist.
Zur Erhöhung des Abstandes zwischen der Motorhaube 2 und dem Motor­ block 5 weist das System nun wenigstens einen Aktuator 4 auf, der hier nur schematisch angedeutet ist, der aber als pneumatischer An­ trieb, als hydraulischer Antrieb, als elektromotorischer Antrieb, als Kombination dieser untereinander oder als Feder-/Motorkombination ausgeführt sein kann.
Der Aktuator 4 hebt die Motorhaube 2 an, wenn der hier am vorderen Stoßfänger 6 angebrachte Pre-Crashsensor 3, eine unmittelbar bevor­ stehende Kollision detektiert und ein entsprechendes Signal generiert, welches über eine elektronische Steuereinrichtung (nicht dargestellt) dem Aktuator 4 zugeführt wird.
Die Stellung, welche die Motorhaube 2 in angehobener Position (hier skizziert dargestellt) einnimmt, bietet einen zusätzlichen Abstand zwischen Motorhaube 2 und Motorblock 5, so daß ein Durchschlagen des Kopfes des Fußgängers oder Radfahrers hin bis zum Motorblock 5 unwahrschein­ licher wird.
Bezugszeichenliste
1
Fahrzeug
2
Motorhaube
3
Pre-Crashsensor
4
Aktuator
5
Motorblock
6
Stoßfänger

Claims (8)

1. System zum Anheben und Absenken einer Motorhaube (2) eines Kraftfahrzeuges (1), aufweisend
  • - wenigstens einen Pre-Crashsensor (3), mittels dessen eine unmittelbar bevorstehende Kollision des Fahrzeuges (1) mit einem Hindernis sensierbar und ein entsprechendes Signal generierbar ist, und
  • - wenigstens einen Aktuator (4), der die Motorhaube (2) auf Ansteuerung durch das eine unmittelbar bevorstehende Kollision anzeigende Signal vom Pre-Crashsensor (3) in eine angehobene Position verfährt, derart, daß der Abstand zwischen der Motorhaube (2) und dem Motorblock (5) des Fahrzeugs (1) um einen vorgebbaren Sicherheitsabstand erhöht wird, und der auf ein Ausbleiben einer Kollision auf Ansteuerung durch ein weiteres Signal die Motorhaube (2) wieder in die Ausgangsposition absenkt.
2. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) ein Elektromotor ist.
3. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) ein hydraulischer Antrieb ist.
4. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) ein pneumatischer Antrieb ist.
5. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) aus einer Kombination einer Feder mit einem Elektromotor besteht.
6. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) aus einer Kombination eines hydraulischen Antriebs mit einem Elektromotor besteht.
7. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) aus einer Kombination eines pneumatischen Antriebs mit einem Elektromotor besteht.
8. System nach Anspruch 1, bei dem der wenigstens eine Aktuator (4) aus einer Kombination eines hydraulischen Antriebs mit einem pneumatischen Antrieb besteht.
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