DE19945733A1 - Dachbahn für die Abdichtung von Flachdächern und flach geneigten Dächern - Google Patents
Dachbahn für die Abdichtung von Flachdächern und flach geneigten DächernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Dachbahn für eine Flachdachabdichtung, die aus einer Dichtungsbahn und einer Schicht aus nichtbrennbarem Material besteht, zwischen denen eine weiche elastische Zwischenschicht vorgesehen ist. Dabei besteht die Dichtungsbahn aus einem Kunststoff aus copolymerisierten Vinylacetat mit Ethylen (VAE), auf dem ein Polyestervlies als Zwischenschicht aufgebracht ist. Zum Brandschutz ist auf das Polyestervlies mittels eines Silikatklebers ein Glasvlies als Schicht eines nichtbrennbaren Materials aufgeklebt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Dachbahn für Abdichtung von Flach
dächern und flach geneigten Dächern gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
Dachbahnen für die Flachdachabdichtung unterliegen hohen Anfor
derungen, da sie für viele Jahre starken Temperaturschwankun
gen, intensiver UV-Strahlung und hohen Windkräften und Bewegun
gen des Baukörpers widerstehen müssen. Neben den bituminösen
Dachbahnen haben sich hierfür seit vielen Jahren Dachbahnen aus
Kunststoff bewährt. U. a. wird hierfür ein flexibler copolyme
risierter Kunststoff aus Vinylacetat und Ethylen (VAE) einge
setzt. Dieser besteht aus einer auf der Dachoberfläche ausroll
baren bahnartigen Folie von ca. 1 bis 2 mm Dicke, die an den
Rändern miteinander heißluft- oder quellverschweißt werden. Da
diese Dachbahnen auch auf Flachdächern mit einer Styroporiso
lierung oder anderen brennbaren Materialien aufgebracht werden,
muß zusätzlich eine Brandschutzschicht zwischen der Dachbahn
und den brennbaren Dachwerkstoffen vorgesehen sein. Bisher wur
de deshalb direkt auf die Dachoberfläche eine Bahn aus feuerfe
sten Werkstoffen wie beispielsweise einer Glasvliesschicht ver
legt, auf die dann wiederum in einem weiteren Arbeitsgang die
Dichtungsbahn aufgebracht wurde. Dieses Verfahren war sehr auf
wendig, da hierbei nacheinander zwei unterschiedliche Bahnen
auf dem Dach verlegt werden mußten.
Es sind aber auch kaschierte Dachbahnen bekannt, bei denen das
Glasvlies bereits werkseitig direkt auf der Dichtungsbahn befe
stigt war. Die Befestigung erfolgte in der Regel durch soforti
ges Verbinden während der thermoplastischen Formung der Dich
tungsbahn selbst, unter Zuführung des Glasvlieses vor dem Er
kalten und Verfestigen des Dachbahnwerkstoffes. Da das Glas
vlies und die Dichtungsbahn aber sehr unterschiedliche Elasti
zitäten aufweisen (die Dichtungsbahn ist elastisch, das Glas
vlies ist starr), kann es insbesondere beim Auf- und Abrollen
oder an starken Knickstellen zu Brüchen des Glasvlieses kommen,
so daß dann die Brandschutzfunktion nicht mehr gewährleistet
ist. Darüber hinaus können sich die Knickstellen in der Dich
tungsbahn sichtbar durchbilden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Dachbahn
für die Flachdachabdichtung zu schaffen, die zur direkten Ver
legung auf den brennbaren Dachwerkstoffen geeignet ist, ohne
sich durchbildende Knick- und Bruchstellen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 und 6 angege
bene Erfindung gelöst. Weiterbildung und vorteilhafte Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch eine Zwischenschicht
aus einem weichen elastischen Material zwischen der Dichtungs
bahn und einer Schicht aus nichtbrennbarem Material eine sehr
haltbare Verbindung der Schicht des nichtbrennbaren Materials
erreichbar ist. Dadurch wird gleichzeitig die Bruchgefahr der
Schicht des nichtbrennbaren Materials beim Verarbeiten verrin
gert, da die weiche Zwischenschicht zum Ausgleich der Bruchdeh
nung beiträgt. Gleichzeitig dient die Zwischenschicht in vor
teilhafter Weise zur Erreichung einer hohen Elastizität der
Verbundbahn, da die Elastizitätsunterschiede zwischen der Dich
tungsbahn und der Schicht aus nichtbrennbarem Material durch
die nach allen Richtungen weiche elastische Zwischenschicht
ausgeglichen werden.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher er
läutert.
Die Dachbahn besteht im wesentlichen aus einer Dichtungsbahn
aus Kunststoff und einem Glasvlies als Schicht aus nichtbrenn
barem Werkstoff, die durch eine Zwischenschicht aus Polyester
fasern als Schicht aus einem weichen elastischen Material mit
einander verbunden sind. Dabei besteht die Dichtungsbahn aus
einem bitumenverträglichen, diffusionsoffenen, wurzelfesten,
UV-, ozon- und temperaturbeständigen flexiblen Kunststoff, der
auch gut miteinander verschweißbar ist. Hierzu wird ein durch
Copolymerisation von Vinylacetat und Ethylen (VAE) hergestell
ter Kunststoff eingesetzt, der in Bahnen gefertigt wird, die
auf den zu verlegenden Flachdächern ausrollbar sind. Diese Bah
nen werden vorzugsweise in Breiten von 104 cm und 154 cm gefer
tigt und auf den Flachdächern meist überlappend ausgelegt und
mit Hilfe von Heiß- oder Quellschweißmitteln fest miteinander
homogen verbunden. Eine derartige homogene Verbindung ist was
serdicht, diffusionsoffen und mechanisch fest und hat sich in
der Praxis bewährt.
Aus dieser durch Copolymerisation von Vinylacetat und Ethylen
(VAE) hergestellten Kunststoff werden flache Bahnen bzw. Folien
verwendet, die 1 bis 2 mm, vorzugsweise 1,2 mm und 1,5 mm dick
sind und damit hinreichend schwer und mechanisch stabil, um lo
se verlegt werden zu können. Dieses ist auch unter Auflast zu
lässig. Zur Ausführung der Erfindung sind aber auch andere
Kunststoffe einsetzbar, soweit sie die vorbeschriebenen Eigen
schaften zur Abdichtung von Flachdächern besitzen.
Auf einer Oberflächenseite der glatten Dichtungsbahn ist die
Zwischenschicht in Form eines Elastomers oder eines Faservlie
ses vorzugsweise aus einer Polyesterfaser direkt befestigt. Die
Befestigung erfolgt in der Regel durch sofortiges Verbinden
während der thermoplastischen Formung der Dichtungsbahn selbst,
unter Zuführung des Polyestervlieses vor dem Erkalten und Ver
festigen des Dachbahnwerkstoffes. Diese Zwischenschicht aus ei
nem Polyestervlies ist etwa 1,0 bis 1,5 mm dick und in alle
Richtung weich und elastisch und stellt somit auch einen mecha
nischen Schutz der Dichtungsbahn gegen scharfkantige Materiali
en auf der Dachoberfläche dar. Auf diese elastische Polyester
zwischenschicht ist eine weitere Schicht aus nichtbrennbarem
Werkstoff aufgebracht, die vorzugsweise aus einem Glasvlies ge
bildet wird. Diese Glasvliesschicht wird mit Hilfe eines nicht
brennbaren Silikatklebers auf das Polyestervlies aufgeklebt.
Dadurch entsteht eine sehr haltbare Verbindung zwischen den
beiden Faservliesschichten, die auch nicht beim Auf- und Abrol
len, sowie nach langer Nutzungsdauer auf dem Flachdach lösbar
ist. Durch die weiche und elastische Polyesterzwischenschicht
entsteht insbesondere ein Ausgleich zwischen den unterschiedli
chen Elastizitäten der Dichtungsbahn und der Glasvliesschicht,
so daß die hohe Elastizität der Dichtungsbahn erhalten bleibt
und die Dachbahnen dadurch stets plan und spannungsfrei auf der
Dachoberfläche aufliegen. Dadurch sind diese Dachbahnen auch
lose verlegbar oder mechanisch zu befestigen. Darüber hinaus
bewirkt die weiche Polyesterzwischenschicht auch einen Aus
gleich der Biegespannungen an den Knick- und Biegestellen, so
daß die Gefahr eines Bruches der Glasvliesschicht an den Biege
stellen herabgesetzt wird und die Brandschutzwirkung nicht be
einträchtigt werden kann. Für das Glasvlies hat sich in der
Praxis eine Dicke von 0,5 bis 1 mm als vorteilhaft erwiesen.
Dies bestimmt sich aber in der Regel nach der vorgeschriebenen
Brandschutzwirkung und dem verwendeten nichtbrennbaren Schutz
werkstoffen.
Zur Herstellung dieser Verbunddachbahnen aus einer Dichtungs
bahn, einem Polyestervlies und einem Glasvlies wird zunächst
die Dichtungsbahn von vorbestimmter Breite ausgerollt. Die Be
festigung des Polyestervlieses erfolgt in der Regel durch so
fortiges Verbinden während der thermoplastischen Formung der
Dichtungsbahn selbst, unter Zuführung des Polyestervlieses vor
dem Erkalten und Verfestigen des Dachbahnwerkstoffes. Auf das
Polyestervlies wird hiernach ein nichtbrennbarer Silikatkleber
aufgetragen, auf den dann das Glasvlies unter einem vorgegebe
nen Anpreßdruck aufgelegt wird bis der Kleber abgebunden ist.
Dieses Verfahren kann auch parallel in einem oder mehreren Ar-
beitsschritten durchgeführt werden, so daß eine dreischichtige
Verbunddachbahn entsteht.
Claims (7)
1. Dachbahn für eine Flachdachabdichtung bestehend aus einer
Dichtungsbahn aus Kunststoff und einer Schicht aus nicht
brennbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Dichtungsbahn und der Schicht aus nichtbrennbarem Ma
terial eine weiche elastische Zwischenschicht vorgesehen
ist.
2. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtungsbahn aus einem Kunststoff aus copolymerisiertem
Vinylacetat mit Ethylen (VAE) besteht.
3. Dachbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht aus nichtbrennbarem Material als Glasvlies
ausgebildet ist.
4. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus einem Elasto
mer oder einem Faservlies aus Natur- oder Kunststoffasern
besteht.
5. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glasvlies oder die Schicht aus dem
nichtbrennbaren Werkstoff durch einen Silikatkleber mit
der Zwischenschicht verbunden ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das elasti
sche Faservlies aus Kunststoffasern durch sofortiges Ver
binden während der thermoplastischen Formung der Dich
tungsbahn selbst, unter Zuführung des Polyestervlieses vor
dem Erkalten und Verfestigen des Dachbahnwerkstoffes auf
gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Dichtungsbahn werks
seitig eine weiche elastische Zwischenschicht durch sofor
tiges Verbinden während der thermoplastischen Formung der
Dichtungsbahn selbst, unter Zuführung des Faservlieses vor
dem Erkalten und Verfestigen des Dachbahnwerkstoffes auf
gebracht wird, und daß auf die Zwischenschicht nach einer
Silikatkleberschicht ein Glasvlies oder eine Schicht aus
nichtbrennbarem Material aufgeklebt wird.
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