DE19945487A1 - Verfahren zur Restrukturierung keratinischer Fasern - Google Patents
Verfahren zur Restrukturierung keratinischer FasernInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Restrukturierung keratinischer Fasern, bei dem auf die Fasern (A) mindestens ein Enzym vom Typ der Transglutaminase und (B) mindestens ein Wirkstoff, der eine Substrataktivität für das Enzym aufweist, aufgebracht werden. Mithilfe dieses Verfahrens können geschädigte Fasern restrukturiert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Restrukturierung keratinischer Fasern.
Menschliches Haar wird heute in vielfältiger Weise mit haarkosmetischen Zubereitungen
behandelt. Dazu gehören etwa die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und Re
generation mit Spülungen und Kuren sowie das Bleichen, Färben und Verformen der Haare
mit Färbemitteln, Tönungsmitteln, Wellmitteln und Stylingpräparaten. Dabei spielen Mittel
zur Veränderung oder Nuancierung der Farbe des Kopfhaares eine herausragende Rolle.
Dieses Verhalten führt dazu, daß Haare in vielfältiger Weise strapazierenden Einflüssen
ausgesetzt sind, die sich negativ auf die Oberflächenstruktur auswirken.
Es hat daher nicht an Anstrengungen gefehlt, der Schädigung der Haarstruktur
entgegenzuwirken und restrukturierende Techniken zu entwickeln. Es wurden vielfältige
Pflegekomponenten entwickelt, die gezielt als Nachbehandlungsmittel für geschädigtes
Haar zum Einsatz kommen. Ferner wurden die Haarbehandlungsmittel an sich, wie
beispielsweise die Fixiermittel im Rahmen einer Dauerwellbehandlung oder die
Färbemittel, mit zusätzlichen Pflegestoffen versetzt. So wurde beispielsweise in der DE-
A1-196 17 569 vorgeschlagen, spezielle Aminosäuren als Pflegestoffe zu verwenden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß mit einem völlig neuen enzymatischem
Verfahren eine deutlich erhöhte Restrukturierung keratinischer Fasern erzielt werden kann.
Unter Restrukturierung im Sinne der Erfindung ist eine Verringerung der durch
verschiedenartigste Einflüsse entstandenen Schädigungen keratinischer Fasern zu
verstehen. Hierbei spielt beispielsweise die Wiederherstellung der natürlichen Festigkeit
eine wesentliche Rolle. Beispiele für schädigende Einflüsse sind beispielsweise
Dauerwellbehandlungen, oxidative Färbungen oder Aufhellungen der Haare sowie häufiges
Waschen, Fönen und Kämmen. Weiterhin können Schädigungen durch Umwelteinflüsse,
wie beispielsweise UV-Licht, auftreten. Restrukturierte Fasern zeichnen sich
beispielsweise durch einen verbesserten Glanz, durch einen verbesserten Griff und durch
eine leichtere Kämmbarkeit aus. Ferner läßt sich eine erfolgreiche Restrukturierung
physikalisch als Schmelzpunktserhöhung im Vergleich zur geschädigten Faser nachweisen.
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Restrukturierung keratinischer Fasern, bei dem auf die Fasern (A) mindestens ein Enzym
vom Typ der Transglutaminase und (B) mindestens ein Wirkstoff, der eine
Substrataktivität für das Enzym aufweist, aufgebracht werden.
Unter keratinischen Fasern werden erfindungsgemäß Pelze, Wolle, Federn und insbeson
dere menschliche Haare verstanden.
Ein Enzym, das bevorzugt in dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommt, ist
Transglutaminase (offizieller Name: Protein-glutamine gamma-glutamyltransferase; EC
2.3.2.13). Dieses Enzym katalysiert bevorzugt die Reaktion des Aminosäurerestes
Glutamin innerhalb eines Proteins mit einem Alkylamin zu einem NS-Alkylgutamin-
Protein unter der Freisetzung von Ammoniak. Ein in der Natur bevorzugtes Alkylamin, das
in dieser Reaktion eine Rolle spielt, ist die Aminosäure Lysin beziehungsweise der
Aminosäurerest Lysin innerhalb eines Proteins.
Prinzipiell sind alle Enzyme mit Transglutaminaseaktivität geeignet zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung. Geeignet sind beispielsweise Transglutaminasen die aus
Meerschweinchenleber, Physarum polycephalum, Medicago sativa oder Bacillus subtilus
gewonnen werden. Besonders bevorzugt sind calciumunabhängige Transglutaminasen, wie
sie beispielsweise in der EP-726 317-A2 und der EP-397 606-A1 beschrieben sind und von
Ajinomoto vertrieben werden. Bevorzugt sind die Handelsprodukte Activa® WM und EB
der Firma Ajinomoto, besonders bevorzugt ist Activa® WM.
Der Einsatz von Transglutaminasen in kosmetischen Formulierungen ist bereits aus der
Literatur bekannt. So wird beispielsweise in der US-5,490,980 ein Mittel zu Behandlung
menschlicher Haut, Haare oder Nägel beschrieben, mit dem Wirkstoffe, enthaltend eine
primäre Amingruppe, an die Glutaminreste der Haut, der Haare oder der Nägel mittels
Transglutaminase angelagert werden. Dieser Schrift sind aber keinerlei Hinweise auf den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung und die restrukturierenden Eigenschaften dieses
Verfahrens zu entnehmen.
Unter Wirkstoff mit Substrataktiviät sind erfindungsgemäß alle Substanzen zu verstehen,
die mittels der Transglutaminase an das Haar angelagert werden können. Dies kann
beispielsweise durch Vernetzung der Wirkstoffe mit Substrataktivität untereinander, das
heißt durch Ausbildung einer Art Hülle um das Haar erfolgen. Dies kann aber
bevorzugterweise auch durch kovalente Bindungen der Wirkstoffe mit Substrataktivität an
die Lysin- und/oder Glutaminreste der Haare erfolgen.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als
Wirkstoffe mit Substrataktivität natürlich vorkommende Substanzen eingesetzt. Besonders
geeignet für diese Zwecke sind Proteine, Proteinhydrolysate und deren Derivate.
Proteinhydrolysate sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder enzymatisch kata
lysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden.
Erfindungsgemäß können die Proteine und Proteinhydrolysate sowohl pflanzlichen als
auch tierischen Ursprungs eingesetzt werden.
Tierische Proteine sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milchei
weiß-Protein. Beispiele für Proteine pflanzlichen Ursprungs sind Soja-, Mandel-, Erbsen-,
Algen-, Kartoffel- und Weizenprotein.
Wenngleich der Einsatz der Proteine als solche bevorzugt ist, können an deren Stelle
gegebenenfalls auch anderweitige natürliche Wirkstoffe mit Substrataktivität, wie
beispielsweise Peptide, Aminosäuren und entsprechende Derivate, eingesetzt werden.
Ebenfalls möglich, wenngleich weniger bevorzugt, ist der Einsatz von Derivaten der Pro
teinhydrolysate, beispielsweise in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder katio
nisch derivatisiert.
Besonders bevorzugt sind Casein, Sojaprotein und Weizenprotein. Ganz besonders
bevorzugt ist Casein.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als
Wirkstoffe mit Substrataktivität Substanzen eingesetzt, die auf synthetischem Wege mit
einer H2N-R-Gruppe oder einer H2N-(CO)-R'-Gruppe funktionalisiert sind, wobei R und
R' für eine unverzweigte C1- bis C8 Alkylengruppe stehen. Besonders bevorzugte
funktionelle Gruppen sind die von Lysin beziehungsweise Glutamin abgeleiteten Gruppen
H2N-(CH2)4- und H2N-(CO)-CH2-CH2-.
Weiterhin können erfindungsgemäß auch Monomere, wie beispielsweise Lysin und
Glutamin, als Wirkstoffe mit Substrataktivität angeboten werden. Diese können sowohl als
zusätzlicher Wirkstoff mit Substrataktivität als auch als alleinige Komponente eingesetzt
werden. Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, im Rahmen des Verfahrens zur
Verbesserung der Waschechtheit sowohl Proteine als auch entsprechende Monomere
einzusetzen, um einen schnelleren Aufbau eines dichten Netzes der Wirkstoffe mit
Substrataktivität zu ermöglichen.
Die Wirkstoffe mit Substrataktivität sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln
bevorzugt in Mengen von 0,005 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
Mengen von 0,01 bis 2 Gew.-% sind besonders bevorzugt. Das Massenverhältnis des
Enzyms vom Typ der Transglutaminase zum Wirkstoff mit Substrataktivität beträgt
bevorzugterweise 1 : 4000 bis 1 : 1, besonders bevorzugt ist ein Massenverhältnis von 1 : 2000
bis 1 : 50.
Hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs des Verfahrens unterliegt die Erfindung keinerlei
Beschränkungen. Es ist prinzipiell möglich, zwei separate Zubereitungen, enthaltend (a)
den Wirkstoff mit Substrataktivität und (b) das Enzym vom Typ der Transglutaminase
nacheinander in beliebiger Reihenfolge auf die Fasern aufzubringen. In einer bevorzugten
Ausführungsform werden die zwei Komponenten (a) und (b) in dieser Reihenfolge auf die
Fasern aufgebracht. Auch eine separate Anwendung der Komponenten in der Reihenfolge
(b) (a) ist erfindungsgemäß. Hierbei sollte allerdings zwischen den Schritten (a) und (b),
kein allzu großer zeitlicher Abstand liegen, so daß die Fasern zwischen den Schritten nicht
trocknen.
Obwohl diese 2-stufigen Verfahren zu den gewünschten Effekten führen, kann es
bevorzugt sein, das erfindungsgemäße Verfahren in einem 1-Schritt-Prozeß durchzuführen,
da diese Prozesse einfacher anzuwenden sind. Dabei kann der Wirkstoff mit
Substrataktivität gemeinsam mit der Enzymzubereitung aufgebracht werden. Es ist
erfindungsgemäß bevorzugt die beiden Komponenten erst unmittelbar vor der Anwendung
zu mischen.
Obwohl die Enzymzubereitung prinzipiell auf dem Haar verbleiben kann, wird in einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die Zubereitung, die das
Enzym enthält, nach einer Einwirkzeit von 3 bis 120 Minuten ausgespült. Dieses
Ausspülen kann mit reinem Wasser erfolgen. Einwirkzeiten von 15 bis 30 Minuten haben
sich in den meisten Fällen als ausreichend erwiesen.
Unabhängig von dem Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, die Enzymzubereitung bei einer Temperatur von 20 bis 55°C, insbesondere von
35 bis 50°C, anzuwenden.
Die Art der Zubereitung der Enzymzubereitung unterliegt keinen prinzipiellen Einschrän
kungen. Erfindungsgemäß geeignet sind insbesondere wäßrige, alkoholische und ölige Zu
bereitungen sowie deren Mischungen. Besonders bevorzugt sind wäßrige Zubereitungen.
Es kann sich beispielsweise um Lösungen, Dispersionen, Emulsionen (Wasser in Öl-Emul
sionen, Öl in Wasser-Emulsionen sowie multiple Emulsionen und PIT-Emulsionen) han
deln. Der pH-Wert dieser Zubereitungen liegt in der Regel bei 2 bis 10, bevorzugt bei 4 bis
9 und besonders bevorzugt bei 6 bis 8.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die
Enzymzubereitungen in Form einer verdickten Lösung formuliert. Zu diesem Zweck
werden die Mittel mit Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-
Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen,
Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und
Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und
Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. Po
lyvinylalkohol oder auch Poylacrylsäurepolymere angedickt. Bevorzugt werden die
Enzymzubereitungen niedrigviskos formuliert.
Die Enzymzubereitungen können außer dem Enzym und ggf. dem Wirkstoff mit
Substrataktivität alle üblichen Bestandteile enthalten, die für die Behandlung keratinischer
Fasern, insbesondere menschlicher Haare, geeignet sind. Bevorzugt sind wäßrige
Zubereitungen. Unter wäßrigen Zubereitungen werden im Rahmen der Erfindungen solche
Mittel verstanden, die mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das gesamte Mittel,
enthalten.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Enzymzubereitung mindestens ein Tensid
enthält. Es kann sich dabei sowohl um anionische, ampholytische, zwitterionische oder
nichtionogene Tenside als auch um kationische Tenside handeln. Der Fachmann kann
einen eventuellen Einfluß der verschiedenen Tenside auf die Aktivität des Enzyms vom
Typ der Transglutaminase gegebenenfalls durch einfache Vorversuche überprüfen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine Kombination
aus anionischen und nichtionischen Tensiden oder eine Kombination aus anionischen und
amphoteren Tensiden eingesetzt.
Es hat sich aber in Einzelfällen als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus amphoteren oder
nichtionischen Tensiden auszuwählen, da diese in der Regel den erfindungsgemäßen
Färbeprozeß weniger beeinflussen.
Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Mitteln alle für die Verwen
dung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese
sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine
Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit
etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-
Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein.
Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Po
lyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolether
gruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylen oxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C- Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- - C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
- - C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie
- - Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Ri zinusöl.
Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel R1O-
(Z)X. Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.
Der Alkylrest R1 enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch ver
zweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphati
sche Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl,
1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl.
Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindun
gen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können beispielsweise nur einen
bestimmten Alkylrest R1 enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausge
hend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem Fall liegen
als Alkylreste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend
der jeweiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.
Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R1
- - im wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen oder
- - im wesentlichen aus C12- bis C16-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden.
Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden
Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galac
tose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose
und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose
und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5
Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt. Ganz
besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,4 beträgt.
Die Alkylglykoside können neben ihrer Tensidwirkung auch dazu dienen, die Fixierung
von Duftkomponenten auf dem Haar zu verbessern. Der Fachmann wird also für den Fall,
daß eine über die Dauer der Haarbehandlung hinausgehende Wirkung des Parfümöles auf
dem Haar gewünscht wird, bevorzugt zu dieser Substanzklasse als weiterem Inhaltsstoff
der erfindungsgemäßen Zubereitungen zurückgreifen.
Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungs
gemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylen
oxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.
Weiterhin können, insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside verwendet wer
den. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Verbindungen be
zeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine
-COO(-)- oder -SO3 (-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die
sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise
das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-
dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dime
thylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit
jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethyl
hydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter
der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Ebenfalls insbesondere als Co-Tenside geeignet sind ampholytische Tenside. Unter ampho
lytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer
einer C8-C18-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und
mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze
befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-
Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-
Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkyl
aminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in
der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkyl
aminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12-18-Acylsarcosin.
Erfindungsgemäß werden als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quar
tären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt.
Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbeson
dere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethyl
ammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylam
moniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetyl
methylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und
Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben
genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.
Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunk
tion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten.
Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin,
quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Ester
salze von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden
beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex®, Dehyquart® und Armocare® vertrieben.
Die Produkte Armocare® VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxy
ethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart® F-75 und Dehyquart® AU-35 sind
Beispiele für solche Esterquats.
Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthe
tischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß
besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter
der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin
dar.
Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um
einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung
dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man
Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen
Alkylkettenlängen erhält.
Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fett
alkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte
mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homolo
genverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei
Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und
Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkali
metallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden
dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbon
säuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet
werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann be
vorzugt sein.
Weiterhin enthalten die erfindungsgemäß verwendeten Enzymzubereitungen bevorzugt
mindestens eine Ölkomponente.
Erfindungsgemäß geeignete Ölkomponenten sind prinzipiell alle wasserunlöslichen Öle
und Fettstoffe sowie deren Mischungen mit festen Paraffinen und Wachsen. Als
wasserunlöslich werden erfindungsgemäß solche Stoffe definiert, deren Löslichkeit in
Wasser bei 20°C kleiner als 0,1 Gew.-% beträgt. Der Schmelzpunkt der einzelnen Öl- oder
Fettkomponenten liegt bevorzugt unterhalb von etwa 40°C. Öl- und Fettkomponenten, die
bei Raumtemperatur, d. h. unterhalb von 25°C flüssig sind, können erfindungsgemäß be
sonders bevorzugt sein. Bei Verwendung mehrerer Öl- und Fettkomponenten sowie ggf.
festen Paraffinen und Wachsen ist es in der Regel jedoch auch ausreichend, wenn die
Mischung der Öl- und Fettkomponenten sowie ggf. Paraffine und Wachse diesen Bedin
gungen genügt.
Eine bevorzugte Gruppe von Ölkomponenten sind pflanzliche Öle. Beispiele für solche Öle
sind Sonnenblumenöl, Olivenöl, Sojaöl, Rapsöl, Mandelöl, Jojobaöl, Orangenöl, Weizen
keimöl, Pfirsichkernöl und die flüssigen Anteile des Kokosöls.
Geeignet sind aber auch andere Triglyceridöle wie die flüssigen Anteile des Rindertalgs
sowie synthetische Triglyceridöle.
Eine weitere, besonders bevorzugte Gruppe erfindungsgemäß als Ölkomponente einsetz
barer Verbindungen sind flüssige Paraffinöle und synthetische Kohlenwasserstoffe sowie
Di-n-alkylether mit insgesamt zwischen 12 bis 36 C-Atomen, insbesondere 12 bis 24 C-
Atomen, wie beispielsweise Di-n-octylether, Di-n-decylether, Di-n-nonylether, Di-n-
undecylether, Di-n-dodecylether, n-Hexyl-n-octylether, n-Octyl-n-decylether, n-Decyl-n-
undecylether, n-Undecyl-n-dodecylether und n-Hexyl-n-Undecylether sowie Di-tert-buty
lether, Di-iso-pentylether, Di-3-ethyldecylether, tert.-Butyl-n-octylether, iso-Pentyl-n
octylether und 2-Methyl-pentyl-n-octylether. Die als Handelsprodukte erhältlichen Verbin
dungen 1,3-Di-(2-ethylhexyl)-cyclohexan (Cetiol® S) und Di-n-octylether (Cetiol® OE)
können bevorzugt sein.
Ebenfalls erfindungsgemäß einsetzbare Ölkomponenten sind Fettsäure- und Fettalkohol
ester. Bevorzugt sind die Monoester der Fettsäuren mit Alkoholen mit 3 bis 24 C-Atomen.
Bei dieser Stoffgruppe handelt es sich um die Produkte der Veresterung von Fettsäuren mit
8 bis 24 C-Atomen wie beispielsweise Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure,
Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure,
Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure
sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Druckspaltung von natürlichen
Fetten und Ölen, bei der Reduktion von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese oder
der Dimerisierung von ungesättigten Fettsäuren anfallen, mit Alkoholen wie beispielsweise
Isopropylalkohol, Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stea
rylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Li
nolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen,
die z. B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten
und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese sowie als Monomerfraktion
bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Erfindungsgemäß
besonders bevorzugt sind Isopropylmyristat, Isononansäure-C16-18-alkylester (Cetiol®
SN), Stearinsäure-2-ethylhexylester (Cetiol® 868), Cetyloleat, Glycerintricaprylat,
Kokosfettalkohol-caprinat/-caprylat und n-Butylstearat.
Weiterhin stellen auch Dicarbonsäureester wie Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)-adipat,
Di-(2-ethylhexyl)-succinat und Di-isotridecylacelaat sowie Diolester wie Ethylenglykol
dioleat, Ethylenglykol-di-isotridecanoat, Propylenglykol-di(2-ethylhexanoat), Propy
lenglykol-di-isostearat, Propylenglykol-di-pelargonat, Butandiol-di-isostearat und
Neopentylglykoldi-capylat erfindungsgemäß verwendbare Ölkomponenten dar, ebenso
komplexe Ester wie z. B. das Diacetyl- glycerinmonostearat.
Schließlich können auch Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen als erfindungsgemäß wir
kende Ölkomponenten eingesetzt werden. Die Fettalkohole können gesättigt oder unge
sättigt und linear oder verzweigt sein. Einsetzbar im Sinne der Erfindung sind beispiels
weise Decanol, Octanol, Octenol, Dodecenol, Decenol, Octadienol, Dodecadienol,
Decadienol, Oleylalkohol, Enicaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Arachidylalkohol, Caprylalkohol,
Caprinalkohol, Linoleylalkohol, Linolenylalkohol und Behenylalkohol, sowie deren
Guerbetalkohole, wobei diese Aufzählung beispielhaften und nicht limitierenden Charakter
haben soll. Die Fettalkohole stammen jedoch von bevorzugt natürlichen Fettsäuren ab,
wobei üblicherweise von einer Gewinnung aus den Estern der Fettsäuren durch Reduktion
ausgegangen werden kann. Erfindungsgemäß einsetzbar sind ebenfalls solche Fettalkohol
schnitte, die durch Reduktion natürlich vorkommender Triglyceride wie Rindertalg,
Palmöl, Erdnußöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und Leinöl oder aus
deren Umesterungsprodukten mit entsprechenden Alkoholen entstehenden Fettsäureestern
erzeugt werden, und somit ein Gemisch von unterschiedlichen Fettalkoholen darstellen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Enzymzubereitungen enthalten gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform einen Pflegestoff. Dieser Pflegestoff ist bevorzugt
ausgewählt aus kationischen Polymeren und Silikonen.
Eine erste Gruppe von kationischen Polymeren sind die sogenannten "temporär kationi
schen" Polymere. Diese Polymere enthalten üblicherweise eine Aminogruppe, die bei be
stimmten pH-Werten als quartäre Ammoniumgruppe und somit kationisch vorliegt.
Unter den kationischen Polymeren sind aber die permanent kationischen Polymere bevor
zugt. Als "permanent kationisch" werden erfindungsgemäß solche Polymeren bezeichnet,
die unabhängig vom pH-Wert des Mittels eine kationische Gruppe aufweisen. Dies sind in
der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer
Ammoniumgruppe, enthalten.
Bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise
- - quaternisierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und Po lymer JR® im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquat® H 100, Celquat® L 200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate,
- - Polysiloxane mit quaternären Gruppen, wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethyl silylamodimethicon), Dow Corning® 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80), Kationische Guar-Derivate, wie insbesondere die unter den Handelsnamen Cos media®Guar und Jaguar® vertriebenen Produkte,
- - Polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Mer quat®100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat®550 (Dimethyl diallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Polymere,
- - Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylamino alkylacrylats und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734 und Gafquat®755 im Handel erhältlich,
- - Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, wie sie unter den Be zeichnungen Luviquat® FC 370, FC 550, FC 905 und HM 552 angeboten werden.
- - quaternierter Polyvinylalkohol,
- - sowie die unter den Bezeichnungen
- - Polyquaternium 2,
- - Polyquaternium 17,
- - Polyquaternium 18 und
- - Polyquaternium 27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der Po lymerhauptkette.
Gleichfalls als kationische Polymere eingesetzt werden können die unter den Bezeich
nungen Polyquaternium-24 (Handelsprodukt z. B. Quatrisoft® LM 200), Polyquaternium-
32, Polyquaternium-35 und Polyquaternium-37 (Handelsprodukte z. B. Salcare® SC 92 und
Salcare®SC 95) bekannten Polymere. Ebenfalls erfindungsgemäß verwendbar sind die
Copolymere des Vinylpyrrolidons, wie sie als Handelsprodukte Copolymer 845 (Her
steller: ISP), Gaffix® VC 713 (Hersteller: ISP), Gafquat®ASCP 1011, Gafquat®HS 110,
Luviquat®8155 und Luviquat® MS 370 erhältlich sind.
Erfindungsgemäß bevorzugte kationische Polymere sind quaternisierte Cellulose-Derivate,
polymere Dimethyldiallylammoniumsalze, Polyquaternium-27 und deren Copolymere
sowie Polymere vom Typ Polyquaternium-2. Kationische Cellulose-Derivate, insbeson
dere das Handelsprodukt Polymer®JR 400, und Polymere vom Typ Polyquaternium-2, ins
besondere das Handelsprodukt Mirapol®A-15, sind ganz besonders bevorzugte kationische
Polymere.
Die kationischen Polymeren sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt
in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen
von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
Geeignet als Pflegestoff in Kombination mit oder alternativ zu kationischen Polymeren
sind auch Ampho-Polymere. Unter dem Oberbegriff Ampho-Polymere sind amphotere
Polymere, d. h. Polymere, die im Molekül sowohl freie Aminogruppen als auch freie
-COOH- oder SO3H-Gruppen enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind,
zwitterionische Polymere, die im Molekül quartäre Ammoniumgruppen und -COO- oder -
SO3-Gruppen enthalten, und solche Polymeren zusammengefaßt, die -COOH- oder SO3H-
Gruppen und quartäre Ammoniumgruppen enthalten. Ein Beispiel für ein erfindungsgemäß
einsetzbares Amphopolymer ist das unter der Bezeichnung Amphomer® erhältliche
Acrylharz, das ein Copolymeres aus tert.-Butylaminoethylmethacrylat, N-(1,1,3,3-
Tetramethylbutyl)acrylamid sowie zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe
Acrylsäure, Methacrylsäure und deren einfachen Estern darstellt. Ebenfalls bevorzugte
Amphopolymere setzen sich aus ungesättigten Carbonsäuren (z. B. Acryl- und Methacryl
säure), kationisch derivatisierten ungesättigten Carbonsäuren (z. B. Acrylamidopropyl-tri
methyl-ammoniumchlorid) und gegebenenfalls weiteren ionischen oder nichtionogenen
Monomeren zusammen, wie beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 39 29
973 und dem dort zitierten Stand der Technik zu entnehmen sind. Terpolymere von Acryl
säure, Methylacrylat und Methacrylamidopropyltrimoniumchlorid, wie sie unter der Be
zeichnung Merquat®2001 N im Handel erhältlich sind, sind erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Ampho-Polymere.
Erfindungsgemäß verwendbare Pflegestoffe sind weiterhin Silikonöle und Silikon-Gums,
insbesondere Dialkyl- und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Dimethylpolysiloxan und
Methylphenylpolysiloxan, sowie deren alkoxylierte und quaternierte Analoga. Beispiele für
solche Silikone sind die von Dow Corning unter den Bezeichnungen DC 190, DC 200 und
DC 1401 vertriebenen Produkte sowie die Handelsprodukte DC 344 und DC 345 von Dow
Corning, Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodi
methicon), Dow Corning® 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-aminomodifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General
Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller:
Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80) und das
Handelsprodukt Fancorsil® LIM-1. Ein geeignetes anionisches Silikonöl ist das Produkt
Dow Corning®1784.
Neben dem Enzym vom Typ der Transglutaminase und den weiteren, oben genannten
bevorzugten Komponenten können die Enzymzubereitungen prinzipiell alle weiteren, dem
Fachmann für solche kosmetischen Mittel bekannten Komponenten enthalten.
Weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise
- - nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copoly mere, Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und Poly siloxane,
- - Strukturanten wie Maleinsäure, Milchsäure und Aminosäuren
- - haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline,
- - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- - Lösungsmittel und -vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylen glykol, Glycerin und Diethylenglykol,
- - faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Panthenol und Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose,
- - quaternierte Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat
- - Entschäumer wie Silikone,
- - Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,
- - Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
- - Lichtschutzmittel, insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine,
- - Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes, wie beispielsweise übliche Säuren, insbe sondere Genußsäuren und Basen,
- - Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol,
- - Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B3, B5, B6, C, E, F und H,
- - Pflanzenextrakte wie die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Linden blüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmann, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel,
- - Cholesterin,
- - Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- - Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine,
- - Fettsäurealkanolamide,
- - Komplexbildner wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren,
- - Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbo nate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und ter tiäre Phosphate,
- - Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
- - Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
- - Pigmente,
- - Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel,
- - Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Kom
ponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher,
z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch
Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.
Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von (A) mindestens einem
Enzym vom Typ der Transglutaminase und (B) mindestens einem Wirkstoff, der eine
Substrataktivität für das Enzym aufweist, zur Restrukturierung keratinischer Fasern.
Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein zweiteiliges Kit zur
Restrukturierung keratinischer Fasern, das eine erste Zubereitung, enthaltend eine (a) einen
Wirkstoff mit Substrataktivität, und eine zweite Zusammensetzung, enthaltend (b) ein
Enzym vom Typ der Transglutaminase, enthält.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Strähnen der Fa. Alkinco (0,5 g, Code 6634) wurden einer herkömmlichen
Dauerwellbehandlungen mit dem Handelsprodukt Poly Lock-Normale Dauerwelle
unterzogen. Im Rahmen dieser Dauerwellbehandlung wurden die Fasern in einem ersten
Schritt für 40 Minuten bei Raumtemperatur der Reduktionslösung (enthaltend 7,9 Gew.-%
Thioglykolsäure) ausgesetzt, mit reinem Wasser gespült und anschließend bei
Raumtemperatur für 10 Minuten fixiert (Oxidationslösung, enthaltend 2,6 Gew.-%
Wasserstoffperoxid). Nach der oxidativen Behandlung wurden die Fasern gespült und
getrocknet.
Die Strähnen wurden jeweils bei einer Temperatur von 50°C 60 Minuten in 2 ml einer
wäßrigen Casein-Lösung (30 mg/ml, mit Tris(hydroxymethyl)-aminomethan (TRIS)-HCl-
Puffer auf pH 7,6 eingestellt), die mit 100 µl einer wäßrigen Transglutaminase-Lösung
(50 mg/ml Activa® WM (Pulverförmiges Handelsprodukt, 1 Gew.-% Transglutaminase
in 99 Gew.% Dextrin, entsprechend 0,5 mg/ml Aktivsubstanz; mit TRIS-HCl-Puffer auf
pH 7,6 eingestellt) versetzt wurde, getaucht.
Die Strähnen wurden jeweils bei einer Temperatur von 50°C 60 Minuten in 2 ml einer
wäßrigen Casein-Lösung (30 mg/ml, mit Tris(hydroxymethyl)-aminomethan (TRIS)-HCl-
Puffer auf pH 7,6 eingestellt) getaucht.
Die Strähnen wurden jeweils bei einer Temperatur von 50°C 60 Minuten in 2 ml einer
wäßrigen Transglutaminase-Lösung (1,2 mg/ml Activa® WM, entsprechend 0,012 mg/ml
Aktivsubstanz; mit TRIS-HCl-Puffer auf pH 7,6 eingestellt) getaucht.
Mittels einer DSC-Analyse (Perkin Eimer DSC-7) wurden die folgenden Schmelzpunkte
ermittelt:
Eine statistische Auswertung nach einem zweiseitigen heterogenen T-Test ergab zwischen
den Meßwerte der Versuche 1) und 2) eine Signifikanz von 99,73%.
Claims (11)
1. Verfahren zur Restrukturierung keratinischer Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die Fasern
(A) mindestens ein Enzym vom Typ der Transglutaminase und
(B) mindestens ein Wirkstoff, der eine Substrataktivität für das Enzym aufweist, aufgebracht werden.
(A) mindestens ein Enzym vom Typ der Transglutaminase und
(B) mindestens ein Wirkstoff, der eine Substrataktivität für das Enzym aufweist, aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym eine
calciumunabhängige Transglutaminase ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wirkstoff mit Substrataktivität ein Protein oder ein Proteinhydrolysat ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff mit
Substrataktivität ausgewählt ist aus Casein, Sojaprotein und Weizenprotein.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wirkstoff mit Substrataktivität ein synthetisch mit einer H2N-R-Gruppe oder einer
H2N-(CO)-R'-Gruppe funktionalisierter Wirkstoff ist, wobei R und R' stehen für eine
unverzweigte C1- bis C8-Alkylengruppe.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff mit
Substrataktiviät mindestens eine H2N-(CH2)4-Gruppe trägt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff mit
Substrataktivität mindestens eine H2N-(CO)-CH2-CH2-Gruppe trägt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Enzymzubereitung gemeinsam mit dem Wirkstoff mit Substrataktivität auf die Fasern
aufgebracht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
wirkzeit 3 bis 120 Minuten beträgt.
10. Verwendung von (A) mindestens einem Enzym vom Typ der Transglutaminase und
(B) mindestens einem Wirkstoff, der eine Substrataktivität für das Enzym aufweist, zur
Restrukturierung keratinischer Fasern.
11. Zweiteiliges Kit zur Restrukturierung keratinischer Fasern, dadurch gekennzeichnet,
daß es (a) eine Zusammensetzung, enthaltend einen Wirkstoff mit Substrataktivität, und
(b) eine Zusammensetzung, enthaltend ein Enzym vom Typ der Transglutaminase,
enthält.
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