DE19944930A1 - Zylinder-Kurbelgehäuse in Leichtmetall-Druckguß für eine schnellaufende Kolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine - Google Patents
Zylinder-Kurbelgehäuse in Leichtmetall-Druckguß für eine schnellaufende Kolbenmaschine, insbesondere BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Das Zylinder-Kurbelgehäuse in Leichtmetall-Druckguß (1) für eine schnellaufende Kolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine, umfaßt die Zylinderlaufbahnen, den Kühlwassermantel, das Kurbelgehäuse, die Seitenwände sowie die oberen Hauptlagerhälften der Kurbelwellenlagerung und die gegen das Zylinder-Kurbelgehäuse (1) geschraubten Lagerdeckel (3). DOLLAR A Zur Beherrschung des Heißlagerspieles von Leichtmetall-Kurbelgehäusen (Vergrößerung des Lagerspieles bei Betriebstemperatur durch Wärmedehnung der üblicherweise angegossenen oberen Leichtmetall-Hauptlagerhälften gegenüber der Stahl-Kurbelwelle) werden diese oberen Hauptlagerhälften als getrennte und montierbare Lagerdeckel in Gußeisen-Legierung (2) ausgebildet und gegen das Leichtmetall-Kurbelgehäuse (1) geschraubt (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Zylinder-Kurbelgehäuse in Leicht
metall-Druckguß für eine schnellaufende Kolbenmaschine, insbe
sondere Brennkraftmaschine, bestehend aus Zylinderlaufbahnen,
Kühlwassermantel, Kurbelgehäuse, Seitenwände, obere Hauptlager
hälften und Lagerdeckel.
Zur Montage der Kurbelwelle muß die Kurbelwellenlagerung ge
teilt sein. Üblicherweise besitzen Leichtmetall-Kurbelgehäuse
obere, angegossene Hauptlagerhälften und die Kurbelwelle hängt
in den geschraubten Lagerdeckeln.
Bei Leichtmetall-Kurbelgehäusen ist die Beherrschung der Kur
belwellen-Lagerspiele ganz entscheidend. Ein Start bei Minus
graden ist nur möglich, wenn sich die Kurbelwelle noch drehen
kann. Bei Betriebstemperatur ist die Wärmeausdehnung der ange
gossenen Leichtmetall-Hauptlagerhälfte ungefähr doppelt so groß
wie die der Kurbelwelle. Beim geschraubten unteren Lagerdeckel
aus Grauguß tritt gegenüber einer Stahl-Kurbelwelle keine Spiel
vergrößerung auf, da der Wärmeausdehnungskoeffizient von Stahl
und Stahlguß praktisch gleich ist.
Die durch die obere Leichtmetall-Hauptlagerhälfte verursachte
größere Wärmedehnung hat zur Folge, daß das Lager unrund wird,
die Tragfähigkeit sinkt, der Ölbedarf steigt und eine größere
Ölpumpe mit mehr Reibleistung erforderlich wird, die Leckölver
luste ansteigen und damit die Ölverschäumung sich erhöht, die
Öltemperatur dramatisch steigt und die Ölabscheidung nur mit großem
Aufwand beherrschbar ist.
Ein anderer Nachteil der oberen, angegossenen Hauptlagerhälfte aus
Leichtmetall ist die Bearbeitung der Lagerbohrung. Da der untere
Lagerdeckel in der Regel aus Stahlguß besteht, gibt es eine Misch
bearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe mit erschwerter späterer
Spänetrennung.
Erschwert ist auch die Bearbeitung der Zylinderlaufbahnen. Da die
Stegbreite (Wandstärke zwischen zwei Zylinderlaufbahnen in Längs
ebene Kolbenmaschine) erheblich geringer ist als die Kurbelwellen
lagerbreite und das Druckgußwerkzeug keine Hinterschnitte zuläßt,
ist sehr viel Zerspanarbeit aufzubringen für den Werkzeugauslauf
der Zylinder-Feinbearbeitung.
Bezüglich der Pumparbeit der Kolbenmaschine ist es vorteilhaft,
wenn unterhalb Laufbahnende Durchtrittsöffnungen vorhanden sind.
Da das Druckgußwerkzeug dies nicht ermöglicht, müssen Ausgleichs
bohrungen spanabhebend gefertigt werden.
Ziel der Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile auszu
schalten.
In der Zeichnung (Fig. 1) ist die Erfindung in einem Ausführungsbei
spiel eines Reihenmotors dargestellt.
Wie aus (Fig. 1) zu ersehen ist, wird das Ziel dadurch erreicht,
daß die obere Hauptlagerhälfte der Kurbelwellenlagerung als ge
trennter und montierbarer Lagerdeckel vorteilhaft in Gußeisen-
Legierung (2) ausgebildet und gegen das Zylinder-Kurbelgehäuse
aus Leichtmetall (1) mit den äußeren Schrauben (4) geschraubt ist.
Da nun die Wärmeausdehnung des Lagerdeckels in Gußeisen-Legierung (2)
der Wärmeausdehnung der Kurbelwelle entspricht, ergibt sich auch
kein vergrößertes Heißlagerspiel.
Der Lagerdeckel (3) ebenfalls vorteilhaft in Gußeisen- Legierung
wird nun mit den inneren Schrauben (5) durch den Lagerdeckel (2)
gegen das Zylinder-Kurbelgehäuse (1) geschraubt.
In vorteilhafter Weise werden Lagerdeckel (2) und Lagerdeckel (3)
aus einem gemeinsamen Rohteil hergestellt, wobei die Teilung der
beiden Deckel kostengünstig durch Bruchtrennung (Cracken) in der
Ebene (6) erfolgt.
Sehr von Vorteil ist, daß die Lagerdeckel (2) und (3) getrennt vom
sperrigen Kurbelgehäuse bearbeitet werden können.
Bei der Montage des Lagerdeckels (2) wird dieser beispielsweise
über Paßhülsen (7) mit dem Zylinder-Kurbelgehäuse (1) justiert.
Das erfindungsgemäße Zylinder-Kurbelgehäuse (1) ergibt ein wesent
lich vereinfachtes Druckguß-Werkzeug. Die große Materialanhäufung
von angegossenen Hauptlagerhälften entfällt, so daß ein lunker
freier Guß ohne gesteuerte Abkühlung in der Druckgußform möglich
wird. Oberhalb des Lagerdeckels (2) ist nun zwischen den Schrau
benpfeifen der Schrauben (5) eine große druckgußfähige Durchtritts
öffnung vorhanden, die sich günstig auf die Pumparbeit der Kolben
und auf die Pulsation auswirkt. Die Bearbeitung der Zylinderlauf
bahnen ist wesentlich vereinfacht, da jetzt idealer Werkzeugauslauf
vorhanden ist, weil der Lagerdeckel (2) erst nach der Bearbeitung
der Zylinderlaufbahnen montiert wird.
Damit ergibt das erfindungsgemäße Zylinder-Kurbelgehäuse (1)
reduzierte Herstellkosten durch geringere Druckguß-Werkzeugkosten
und vereinfachte Bearbeitung bei besserer Funktionalität wie
konstantes Lagerspiel, den Einsatz einer kleineren Ölpumpe mit
geringerer Reibleistung, verminderte Pulsationsverluste, niedri
gere Öltemperatur und geringere Ölverschäumung.
Claims (5)
1. Zylinder-Kurbelgehäuse in Leichtmetall-Druckguß für eine
schnellaufende Kolbenmaschine, insbesondere Brennkraft
maschine, bestehend aus Zylinderlaufbahnen, Kühlwassermantel,
Kurbelgehäuse, Seitenwände, obere Hauptlagerhälften und
Lagerdeckel,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Hauptlagerhälften der Kurbelwellenlagerung
als getrennte und montierbare Lagerdeckel in Gußeisen-Legie
rung (2) ausgebildet und gegen das Zylinder-Kurbelgehäuse (1)
mit den äußeren Schrauben (4) geschraubt sind.
2. Zylinder-Kurbelgehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerdeckel (3) mit den inneren Schrauben (5) durch
die Lagerdeckel (2) gegen das Zylinder-Kurbelgehäuse (1)
geschraubt sind.
3. Zylinder-Kurbelgehäuse nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerdeckel (2) und der Lagerdeckel (3) aus einem
gemeinsamen Rohteil hergestellt sind und die Teilung der
Deckel durch Bruchtrennung (Cracken) in der Ebene (6)
erfolgt.
4. Zylinder-Kurbelgehäuse nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Lagerdeckel (2) und (3) getrennt vom Zylinder-
Kurbelgehäuse (1) bearbeitet werden.
5. Zylinder-Kurbelgehäuse nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerdeckel (2) über Paßhülsen (7) mit dem Zylinder-
Kurbelgehäuse (1) justiert ist.
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