DE19943005A1 - Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines Kunststoffgegenstands - Google Patents
Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines KunststoffgegenstandsInfo
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Abstract
Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines Kunststoffgegenstands zur Vorbehandlung für einen nachfolgenden Beschichtungs-, insbesondere Lackierprozess, bei welchem Verfahren wenigstens ein Arbeitsroboter verwendet wird, an dem wenigstens eine Strahldüse vorgesehen ist, mittels welcher pelletartige Trockeneispartikel auf den Kunststoffgegenstand geblasen werden, wobei die Strahldüse mittels des Arbeitsroboters zum Reinigen eines bestimmten Oberflächenabschnitts automatisch entlang des Kunststoffgegenstands während des Ausblasens bewegt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines Kunst
stoffgegenstands zur Vorbehandlung für einen nachfolgenden Beschichtungs-,
insbesondere Lackierprozess.
Um einen Kunststoffgegenstand beschichten, beispielsweise lackieren zu können
ist es erforderlich, dass seine Oberfläche frei von Verschmutzungen und Verun
reinigungen wie Staub, kleineren Kunststoffpartikeln, Fett und dergleichen ist,
damit eine gute Haftung der aufzubringenden Beschichtung, also beispielsweise
des Lacks möglich ist. Besonderes Gewicht kommt einer guten Reinigung vor al
lem bei der Beschichtung großflächiger Kunststoffteile zu, wie sie beispielsweise
auf dem Automobilsektor in Form von Stoßfängern, Verkleidungsteilen oder der
gleichen verwendet werden. Eine auch nur an einer einzigen Stelle unvollständige
Reinigung ist gerade dort besonders nachteilig, da die nur minderwertige Be
schichtung in diesem Bereich sofort erkennbar ist.
Zum Reinigen dieser großen Kunststoffgegenstände bedient man sich im Stand
der Technik entweder eines Wasserbades, in dem die eingelegten Kunststoffge
genstände mit Ultraschall beaufschlagt werden. Dieses Verfahren ist dabei nur
bedingt für Kunststoffe möglich, außerdem schränkt die Größe der Kunststoffge
genstände die Wirkungsweise sehr ein. Diese Methode ist gerade für große
Kunststoffteile nicht prozesssicher.
Ein Alternativverfahren nutzt eine Entfettungsanlage für Kunststoffe, die in mehre
re Stufen unterteilt ist. In der ersten Stufe erfolgt die Reinigung unter Verwendung
einer sauren, alkalischen oder neutralen Chemikalie und entsalztem Wasser, wo
bei dieser Schritt die Vorreinigung darstellt. Die saure, alkalische oder neutrale
Lösung wird mit hohem Druck auf den Kunststoffgegenstand gesprüht. In einer
zweiten Stufe wird diese Vorreinigung nochmals wiederholt. Als dritte Stufe
schließt sich dann eine Spülung mit entsalztem Wasser und als vierte Stufe eine
Klarspülung mit reinem vollentsalztem Wasser an. Dieses Entfettungsverfahren
kann noch mehr Stufen beinhalten, die Strukturen der Prozessabläufe bleiben
aber im Wesentlichen beibehalten. Die Reinigungswirkung ist nur für leicht ver
schmutzte Kunststoffteile geeignet.
Nach jedem der beschriebenen Ultraschall- oder Entfettungsreinigungsverfahren
müssen die gereinigten Kunststoffgegenstände mit Luft abgeblasen und anschlie
ßend bei ca. 80-90°C getrocknet werden. Um danach mit dem Beschichtungs
prozess weiterzuverfahren (es schließt sich dann beispielsweise ein Beflämm
schritt, das Aufbringen eines Primers oder das Lackieren an) müssen die Gegen
stände wiederum Raumtemperatur erreichen, was durch eine vorgeschaltete
Kühlzone mit ca. 20°C erreicht wird.
Ein drittes Reinigungsverfahren besteht darin, dass eine große Menge ionisierte
Luft mit einiger Verweildauer auf die Kunststoffteile geblasen wird. Diese Methode
ist zwar für Kunststoffe geeignet, die nur sehr gering beispielsweise mit Flugstaub
verschmutzt sind, und an denen sich dieser Staub sehr leicht abnehmen lässt. Für
hartnäckige Verschmutzungen ist dieses Verfahren ungeeignet. Schließlich bleibt
noch die Handreinigung jedes Kunststoffgegenstandes mit oder ohne Waschmittel
und entsalztem Wasser zu nennen, was jedoch allenfalls für die separate Bearbei
tung einzelner Kunststoffgegenstände, nicht aber für Großserien geeignet ist.
Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das
auf einfache Weise das Reinigen der Oberfläche kleinerer und größerer Kunst
stoffgegenstände bei Erzielung eines sehr guten Reinigungsergebnisses und der
Möglichkeit einer Großserienreinigung zulässt.
Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
vorgesehen, dass wenigstens ein Arbeitsroboter verwendet wird, an dem wenig
stens eine Strahldüse vorgesehen ist, mittels welcher pelletartige Trockeneisparti
kel auf den Kunststoffgegenstand geblasen werden, wobei die Strahldüse mittels
des Arbeitsroboters zum Reinigen eines bestimmten Oberflächenabschnitts auto
matisch entlang des Kunststoffgegenstands während des Ausblasens bewegt
wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden zum Reinigen der Oberfläche unter
Verwendung einer Strahldüse pelletartige Trockeneispartikel mit relativ hohem
Druck im Bereich mehrerer bar auf den Kunststoffgegenstand geblasen. Diese
Trockeneispartikel bestehend aus verfestigtem Kohlendioxid besitzen eine Tem
peratur < -79°C, bei Temperaturen < -79°C geht das verfestigte Trockeneis ohne
zu schmelzen oder flüssige Rückstände zu hinterlassen direkt in gasförmiges CO2
über. Durch das mit hohem Druck erfolgende Aufstrahlen dieser Partikel auf die
Kunststoffoberfläche wird dies lokal stark abgekühlt, wodurch ein Ablöseeffekt
etwaiger Verunreinigungen erzielt wird, die auf diese Weise abgestrahlt werden
können. Es werden Oberflächentemperaturen bis minimal 0°C erreicht. Die abge
kühlte Oberfläche wird mit der noch genügend großen Wärmekapazität des Mate
rials des Kunststoffgegenstands, welche in der Regel mehrere mm Wandstärke
besitzt, erwärmt, so dass unmittelbar nach Beendigung der Reinigung der nächste
Bearbeitungsschritt erfolgen kann, da der Kunststoffgegenstand sich wieder auf
Raumtemperatur erwärmt hat. Die Strahldüse selbst ist erfindungsgemäß an ei
nem beweglichen Arbeitsroboter angeordnet, mittels welchem sie entlang des
Kunststoffgegenstandes vollautomatisch bewegt wird, d. h., der Roboter fährt den
Kunststoffgegenstand ab und bewegt dabei die Strahldüse, so dass dies die
Oberfläche Stück für Stück bestrahlen kann. Dieser Prozess erfolgt vollautoma
tisch, so dass gewährleistet ist, dass der gewünschte Oberflächenabschnitt auch
vollständig bearbeitet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt also einerseits
eine hervorragende Reinigung der Oberfläche unter Verwendung der mit hohem
Druck aufgestrahlten Trockeneispartikel zu, die auch ein Entfernen hartnäckiger
Verschmutzungen und Fette etc. zulassen, zum anderen gewährleistet die auto
matisierte Düsenbewegung unter Verwendung des Arbeitsroboters eine 100%ige
flächenmäßige Oberflächenbearbeitung bei gleichzeitiger Automation des Arbeits
prozesses, so dass auch Großserien auf einfache und sichere Weise ohne ma
nuelle Tätigkeiten gereinigt werden können.
Da ein Kunststoffgegenstand wie beispielsweise ein Stoßfänger oder ein Verklei
dungsteil mitunter an beiden Seitenflächen lackiert werden soll, ist auch eine Rei
nigung beider Flächenabschnitte erforderlich. Um dies auf einfache Weise zu er
möglichen könne beim erfindungsgemäßen Verfahren zwei einander gegebenenfalls
versetzt gegenüberstehende Arbeitsroboter mit jeweils wenigstens einer
Strahldüse zum Bestrahlen gegenüberliegender Oberflächenabschnitte des
Kunststoffgegenstands verwendet werden.
Wenngleich es möglich ist, den oder die zu reinigenden Kunststoffgegenstände
manuell in den Arbeitsbereich eines Arbeitsroboters zu bringen, beispielsweise
durch Auflegen oder Aufhängen an einem Gestell oder dergleichen, hat es sich
als besonders zweckmäßig im Hinblick auf eine noch weitergehende Automatisie
rung erwiesen, wenn der zu bearbeitende Kunststoffgegenstand mittels einer För
dereinrichtung in den Arbeitsbereich des oder der Roboter bewegt wird. Der
Kunststoffgegenstand wird in diesem Fall lediglich von einem Arbeiter auf die För
dereinrichtung, beispielsweise ein Förderband, auf dem mehrere Warenträger,
sogenannte Skids angeordnet sind, aufgelegt, wonach der automatische Trans
port zum Arbeitsroboter hin erfolgt. Dabei kann die Bewegung kontinuierlich sein,
d. h., der Kunststoffgegenstand wird auch während des Aufblasens der Trocken
eispartikel am Roboter vorbeibewegt. Abhängig von der Fördergeschwindigkeit ist
dann auch die Arbeitsgeschwindigkeit des Roboters bzw. die Bewegungsge
schwindigkeit der Strahldüse und gegebenenfalls auch der Ausblasdruck zu wäh
len. Alternativ dazu kann die Bewegung auch getaktet erfolgen, d. h., der zu reini
gende Kunststoffgegenstand ruht, während er bearbeitet wird. Die Bestrahlung
selbst erfolgt zweckmäßigerweise innerhalb einer geschlossenen, gegebenenfalls
Öffnungen für die Zuförderung der Kunststoffgegenstände aufweisenden Kabine,
aus welcher bodenseitig Luft abgesaugt und bevorzugt deckenseitig gefilterte Luft
zugeführt wird, um eine Luftzirkulation zu erzielen, die einerseits ein Ansammeln
der abgestrahlten Verunreinigungen im Bereich des Bodens ermöglicht, zum an
deren kann so das sich aufgrund der Sublimation der Trockeneispartikel bildende
CO2 abgezogen werden kann, so dass eine Aufkonzentration vermieden wird.
Wie beschrieben dient das erfindungsgemäße Verfahren dazu, das Reinigen
weitestgehend zu automatisieren und zu vereinfachen sowie die Möglichkeit zu
schaffen, serienweise in großer Anzahl Gegenstände zu bearbeiten. Um auf ein
fache Weise auf sich in ihrer Art, Größe oder Form ändernde Kunststoffgegen
stände reagieren zu können, die zu bestrahlen sind, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn vor Beginn der Bearbeitung mittels eines geeigneten automatischen
Erfassungsmittels die Art und/oder die Größe und/oder die Form des Kunststoff
gegenstands bestimmt und in Abhängigkeit des Ergebnisses der Weg der Bewe
gung der Strahldüse bestimmt oder gewählt wird, wobei dies bevorzugt durch
Auswahl eines gegenstandsspezifischen, den Betrieb des Arbeitsroboters steu
ernden Steuerprogramms erfolgt, wobei diese Auswahl automatisch erfolgen
kann, oder nach Erkennen des jeweiligen Kunststoffgegenstands auch manuell
gewählt werden kann. Das Erfassungsmittel erkennt also den jeweiligen Gegen
stand und meldet dies an die den Roboterbetrieb steuernde Steuerungseinrich
tung, die dann die Bewegung des Roboters unter Abarbeitung des gegenstands
spezifischen Steuerprogramm steuert. Gegebenenfalls kann dabei neben den ge
nannten Gegenstandsparametern beispielsweise auch das Kunststoffmaterial, aus
dem der Gegenstand gefertigt ist, mit erfasst werden, so dass gegebenenfalls
auch der Strahldruck materialabhängig variiert werden kann.
Als Strahldüse kann erfindungsgemäß eine Rundstrahl-, eine Flachstrahl- oder
eine Zyklondüse verwendet werden, wobei eine Zyklondüse einen etwas größeren
Wirkungskreis besitzt. Da die zu bearbeitenden Gegenstände mitunter komplizier
te Formen aufweisen können, wie beispielsweise bei einem Stoßfänger, der an
den Enden gebogen und auch im Bereich seiner Längsränder gekantet ist, ist eine
möglichst unbegrenzte Bewegbarkeit der Strahldüse erforderlich, damit diese den
Konturen des von ihr zu bearbeitenden Oberflächenbereichs folgen kann. Zu die
sem Zweck sollte bevorzugt ein Arbeitsroboter verwendet werden, bei welchem
die Strahldüse bezüglich eines diese tragenden Roboterarms um drei Achsen be
wegbar ist. Bevorzugt sollte ein Arbeitsroboter verwendet werden, bei welchem
dieser Roboterarm selbst schwenkbar an einem weiteren Roboterarm angeordnet
ist, der wiederum um zwei Achsen bewegbar an einem starren Roboterfuß ange
ordnet ist. Auf diese Weise wird eine vollumfängliche Beweg- bzw. Verschwenk
barkeit der Strahldüse um insgesamt sechs Achsen realisiert. Die Ausgestaltung
derartiger Arbeitsroboter ist an und für sich bekannt.
Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung ferner eine Ein
richtung zum Reinigen der Oberfläche eines Kunststoffgegenstands zur Vorbehandlung
für einen nachfolgenden Beschichtungs- insbesondere Lackierprozess,
umfassend wenigstens einen über eine Steuerungseinrichtung automatisch ge
steuerten Arbeitsroboter, an dem wenigstens eine Strahldüse, welcher pelletartige
Trockeneispartikel zuführbar sind, angeordnet ist, mittels welcher die Trocken
eispartikel auf den Kunststoffgegenstand ausblasbar sind, wobei die Strahldüse
mittels des Arbeitsroboters zum Reinigen eines bestimmten Oberflächenab
schnitts automatisch entlang des Kunststoffgegenstands bewegbar ist. Dabei
sollten bevorzugt zwei, gegebenenfalls auch mehr Strahldüsen am Arbeitsroboter
angeordnet sein. Bei der Anordnung ist darauf zu achten, dass die einzelnen Dü
sen derart angeordnet sind, dass sich die Strahlkegel oder Strahlfächer etwas
überlappen, wenn sie auf den Kunststoffgegenstand treffen.
Erfindungsgemäß kann die Einrichtung ferner zwei einander gegenüberliegende,
gegebenenfalls versetzt zueinander angeordnete Arbeitsroboter mit jeweils we
nigstens einer Strahldüse zum Strahlen gegenüberliegender Oberflächenabschnit
te des Kunststoffgegenstandes umfassen. Die eine oder die mehreren an einem
Roboterarm eines Arbeitsroboters angeordneten Strahldüsen sollten um drei Ach
sen bezüglich des Roboterarms bewegbar sein, wobei dieser wiederum schwenk
bar an einem weiteren Roboterarm angeordnet sein kann, welcher wiederum um
zwei Achsen bewegbar an einem starren Roboterfuß angeordnet sein kann.
Die Einrichtung umfasst ferner eine Kabine, in welcher der oder die Arbeitsroboter
aufgenommen sind. Die Kabine ist bevorzugt schallgeschützt, um die Lärmbelä
stigung außerdem des Kabinenbereichs erträglich zu halten. Das Arbeiten inner
halb einer Kabine ist zweckmäßig, um einerseits den Arbeitsbereich selbst abzu
grenzen und ein Verschmutzen desselben durch Schmutzpartikel von außerhalb
zu vermeiden, zum anderen muss, da durch die Sublimation der Trockeneisparti
kel CO2 entsteht, Sorge getragen werden, dass sich dies nicht in einem zu großen
Bereich aufkonzentrieren kann. Um kabinenseitig das CO2 austragen zu können,
um eine Aufkonzentration zu vermeiden, können erfindungsgemäß kabinenbo
denseitig Mittel zum Absaugen der Kabinenluft vorgesehen sein, ferner sind, be
vorzugt deckenseitig, weitere Mittel zum Zuführen von Luft vorgesehen. Hierdurch
kann innerhalb der Kabine eine Luftzirkulation erzeugt werden, die im Wesentlichen
von oben nach unten gerichtet ist und dafür sorgt, dass abgestrahlte
Schmutzpartikel am Boden gesammelt werden können. Der Luftbedarf ist abhän
gig vom Durchsatz an Kunststoffteilen. Die einzublasende Temperatur der Zufuhr
luft, die bevorzugt gefiltert ist, wozu deckenseitig entsprechende Filtermittel vor
gesehen sind, sollte zwischen 15°C und 35°C liegen. Durch Verwendung der Fil
termittel wird vermieden, dass über die Zuluft zusätzliche Schmutzteile eingetra
gen werden können. Die Absaugung des CO2-Gases, welches aufgrund der Luft
zirkulation ebenfalls zum Boden hin zirkuliert, erfolgt über die bodenseitigen Ab
saugmittel. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn kabinenbodenseitig
ein Wasserbecken zum Binden abgeblasener Verunreinigungspartikel vorgesehen
ist. Dieses Wasserbecken, welches z. B. im Kabinenboden eingelassen ist und
eine Tiefe von beispielsweise ca. 10 cm aufweist, ermöglichst das Binden einer
großen Menge an Schmutzpartikeln, die daraus nicht mehr in den Kabinenraum
aufgewirbelt werden können. Das Wasser ist beispielsweise im wöchentlichen
Turnus auszutauschen.
Weiterhin kann wenigstens eine vorzugsweise bandförmige Fördereinrichtung
zum Bewegen des Kunststoffgegenstandes in den Arbeitsbereich des Arbeitsro
boters vorgesehen sein, welche kontinuierlich oder getaktet bewegbar sein kann.
Als Strahldüsen können Rundstrahl-, Flachstrahl- oder Zyklonstrahldüsen ver
wendet werden. Zweckmäßigerweise ist einer oder mehreren Strahldüsen eine
Mischkammer zugeordnet, in welcher eine Zufuhrleitung, in welcher die Trocken
eispartikel mittels Druckluft gefördert werden, oder in welcher separate Zufuhrlei
tungen für die Trockeneispartikel und die Druckluft münden und wo eine Vermi
schung stattfindet, und an welcher sich die eine oder mehreren Strahldüsen an
schließen. Die Mischkammer, die entsprechend zu dimensionieren ist, ermöglicht
eine vollständige Vermischung der Trockeneispartikel und der Druckluft, wobei
über eine gemeinsame Mischkammer die mehreren Strahldüsen versorgt werden.
Die Strahldüsen selbst umfassen ein Austrittsrohr, zweckmäßigerweise aus Alu
minium, welches eine Länge von mehreren cm aufweist und gerade oder in einem
Winkel gebogen sein kann, wobei die Rohre gegebenenfalls auch austauschbar
sein können, sofern die Beschaffenheit des zu reinigenden Kunststoffgegenstan
des die Verwendung des einen oder anderen Typs erfordert.
Weiterhin umfasst die Einrichtung erfindungsgemäß Erfassungsmittel zum auto
matischen Bestimmen der Art und/oder Größe und/oder Form des Kunststoffge
genstandes, wobei die Bewegung der Strahldüse in Abhängigkeit des Erfas
sungsergebnisses steuerbar ist. Die Steuerungseinrichtung, welcher das Erfas
sungsergebnis gemeldet wird, wählt dann entsprechend das den Arbeitsroboter
betrieb steuernde Programm automatisch aus, alternativ kann nach Kenntnis des
jeweiligen zu bearbeitenden Gegenstandes das Programm auch manuell ausge
wählt oder bestimmt werden. Die Erfassungsmittel können erfindungsgemäß ein
Lesemittel, welches stationär beispielsweise innerhalb der Kabine am Eingang der
Fördereinrichtung angeordnet ist, und ein am oder nahe dem Kunststoffgegen
stand angeordnetes oder anbringbares lesbares Teil in Form eines Codierblechs,
eines Transponders oder dergleichen umfassen, wobei das Lesemittel mit der
Steuerungseinrichtung in Verbindung steht. Denkbar ist hier jedes Teileerken
nungssystem, welche die eindeutige Erfassung des Kunststoffgegenstandes er
möglicht, beispielsweise in Form einer Lichtschrankenabfrage mit Codierblech,
einer magnetischen Abtastung, dem Scannen von Barcodes etc..
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Einrichtung eine Erzeugungseinrichtung für
pelletartige Trockeneispartikel umfassen, von welcher über eine Zufuhrleitung er
zeugte Trockeneispartikel an die eine oder mehreren Strahldüsen führbar ist. Bei
dieser ersten Erfindungsalternative werden also die pelletartigen Trockeneisparti
kel vor Ort erzeugt. Erforderlich ist lediglich noch ein Tank als Vorratsbehälter für
flüssiges CO2. Alternativ hierzu besteht die Möglichkeit, mit vorgefertigten, in ei
nem Kühlbereich zu lagernden pelletartigen Trockeneispartikeln zu arbeiten, wo
bei ein damit zu befüllender Vorratsbehälter vorgesehen ist, von welchem über
eine Zufuhrleitung Trockeneispartikel an die eine oder die mehreren Strahldüsen
führbar ist.
Bei manchen Kunststoffarten, beispielsweise Polypropylen, ist nach erfolgter Rei
nigung eine Aktivierung der Oberfläche erforderlich, um für eine gute Haftung der
nachfolgend aufzubringenden Beschichtung zu sorgen. Diese Aktivierung, die
durch Beflämmen erfolgt, bewirkt, dass die Oberfläche wieder mit Sauerstoff an
gereichert wird. Während des Beflämmens wird die Oberfläche kurz erwärmt.
Auch hier ist sicherzustellen, dass der gesamte Oberflächenbereich bearbeitet
wird. Um dies auf einfache Weise zu ermöglichen kann am Arbeitsroboter wenig
stens ein mit einer Gasversorgung koppelbarer, entsprechend der oder den
Strahldüsen bewegbarer Beflämmkopf zum Beflämmen des gereinigten Kunst
stoffgegenstandes vorgesehen sein. Dieser Beflämmkopf ist in gleicher Weise wie
die Strahldüsen mittels des Arbeitsroboters bewegbar, so dass sichergestellt ist,
dass dieser den gleichen Oberflächenbereich vollständig bearbeiten kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem
im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfah
rens sowie der erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung als
Aufsicht,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Einrichtung aus Fig. 2,
Fig. 4 eine Prinzipskizze eines Arbeitsroboters mit Strahldüsen gemäß ei
ner ersten Ausführungsform, und
Fig. 5 eine Prinzipskizze eines Arbeitsroboters mit Strahldüsen und Be
flämmkopf gemäß einer zweiten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt in Form eines Schaubildes die wesentlichen Komponenten der erfin
dungsgemäßen Einrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens erforderlich sind. Mit 1 ist ein Kompressor bezeichnet, welcher die zum
Ausblasen der pelletartigen Trockeneispartikel erforderliche Druckluft erzeugt. Der
Druck sollte im Bereich zwischen 6-16 Bar liegen. Mit 2 ist die Versorgungsein
richtung für die pelletartigen Trockeneispartikel gekennzeichnet. Dabei kann es
sich einerseits um eine Herstellungseinrichtung von Trockeneis nebst Pelletieran
lage handeln, d. h., werkseitig wird das Trockeneis und die Trockeneispartikel
selbst hergestellt. Alternativ dazu kann es sich hier auch um einen Container zur
Aufnahme der Trockeneispartikel handeln, wobei diese als vorgefertigtes Produkt
bezogen und gekühlt gelagert werden. Die Druckluft und die Trockeneispartikel
werden über entsprechende stationäre Versorgungsleitungen 3, 4 an eine die
Partikelzufuhr zur noch näher zu beschreibende Strahldüse steuernden Zufuh
reinrichtung 5 gegeben. Diese Zufuhreinrichtung 5 regelt den erforderlichen
Druckluftbedarf sowie den Partikelbedarf, so dass die jeweils erforderlichen Men
gen an die Strahldüse gegeben werden. Dies geschieht über die Versorgung 6,
wobei Druckluft und Trockeneispartikel, die, ebenfalls mit Luft gefördert werden,
über separate Zufuhrleitungen geführt werden. Die Strahldüse selbst ist an einem
Arbeitsroboter 7 angeordnet, wobei der Arbeitsroboter 7 in Fig. 1 nur in Form einer
Prinzipskizze dargestellt ist. Der Bewegungsbetrieb des Arbeitsroboters 7 wird
über die Steuerungseinrichtung 36 gesteuert. Über die Strahldüse, die hier nicht
näher gezeigt ist, werden die Trockeneispartikel mittels der Druckluft auf einen
Kunststoffgegenstand 8, hier beispielsweise der Stoßfänger eines Automobils,
unter hohem Druck aufgestrahlt, wie durch den Strahlkegel 9 dargestellt. Die
Trockeneispartikel, bestehend aus verfestigtem CO2, besitzen eine Länge von bis
zu ca. 5 mm und einen Durchmesser von ca. 1 mm. Ihre Temperatur liegt unter
halb von -79°C. Das Aufstrahlen mit hohem Druck in Verbindung mit der niedrigen
Temperatur, die zu einer lokalen Abkühlung der Oberflächenschicht des Kunst
stoffgegenstandes 8 im bestrahlten Bereich führt, bewirkt eine hervorragende
Reinigung und Entfettung der Kunststoffoberfläche.
Fig. 2 zeigt in Form einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße Einrichtung 10.
Diese umfasst eine bevorzugt schallgedämmte Kabine 11, die, siehe Fig. 3, seit
lich und oben geschlossen ist. In der Kabine 11 sind im gezeigten Ausführungs
beispiel zwei Arbeitsroboter 7 an gegenüberliegenden Kabinenseiten und versetzt
zueinander angeordnet. Im Inneren der Kabine 11 verläuft eine Fördereinrichtung
12 in Form eines Förderbandes, auf welcher mehrere Warenträger 13, sogenannte
Skids, angeordnet sind. Auf jeden Warenträger 13 wird an einer Aufgabestelle
14 ein zu bearbeitender Kunststoffgegenstand 8 aufgegeben. Die Fördereinrich
tung bewegt sich in Richtung des Pfeils A. Ersichtlich werden dabei die Warenträ
ger 8 in den Arbeitsbereich der beiden Arbeitsroboter 7 gefördert. Die Förderbe
wegung kann kontinuierlich sein, d. h., die Kunststoffgegenstände 8 bewegen sich
während der Bearbeitung langsam am jeweiligen Arbeitsroboter 7 vorbei, alterna
tiv kann die Bewegung auch diskontinuierlich sein, d. h., während des Bearbeitens
ruhen die Warenträger 8. Jeder der Arbeitsroboter 7 besitzt einen bestimmten Ar
beitsbereich 15, wie durch den gestrichelten fächerförmigen Bereich angegeben.
Innerhalb dieses Arbeitsbereichs 15 kann der Roboter bzw. der die eine oder die
mehreren Strahldüsen tragende Roboterarm verschwenkt werden, so dass die
Strahldüse jeden Oberflächenabschnitt der ihr zugewandten Seite des Kunststoff
gegenstandes 8 bestrahlen kann. Zum Bestrahlen fährt der Arbeitsroboter den
Kunststoffgegenstand ab, d. h., die jeweilige Strahldüse wird in Bahnen am
Kunststoffgegenstand vorbeibewegt. Der Weg kann dabei beliebig gewählt wer
den, wobei dies natürlich auch von der Ausgestaltung des zu bearbeitenden
Kunststoffgegenstandes abhängt. Ersichtlich ist es aufgrund der gegenüberlie
genden Anordnung der Arbeitsroboter 7 möglich, die gegenüberliegenden Seiten
eines Kunststoffgegenstandes 8 abzustrahlen und zu reinigen. Dabei bewegt sich
der Arbeitsroboter und damit die Strahldüse mit einer definierten Geschwindigkeit
bezüglich des Kunststoffgegenstandes, um eine flächenabschnittsmäßige Bear
beitungszeit zu erzielen, die etwaige Beschädigungen des Kunststoffgegenstan
des aufgrund des Bestrahlens ausschließt. Die Bearbeitungsgeschwindigkeit
sollte bevorzugt im Bereich von ca. 1,0 s/cm2 liegen, wobei natürlich auch kürzere
Bearbeitungszeiten einstellbar sind. Oberflächenbeschädigungen können erst ab
einer Strahldauer von < 40 s/cm2 auftreten. Die oben angegebenen, relativ kurzen
Bearbeitungszeiten sind jedoch hinreichend, um eine vollständige Reinigung zu
erzielen. Sollte aufgrund eines Prozessfehlers die flächenabschnittsbezogene Be
arbeitungsgeschwindigkeit ansteigen, beispielsweise im Falle eines Stopps der
Fördereinrichtung oder des Roboters, ist mittels entsprechender Notabschal
tungseinrichtungen dafür Sorge zu tragen, dass die Bestrahlung unterbrochen
wird.
Während der Bestrahlung werden am Kunststoffgegenstand Oberflächentempera
turen bis minimal 0°C erreicht. Diese Abkühlung an der Oberfläche der Kunststoff
teile wird durch eine ständige Luftzufuhr in das Innere der Kabine 11, die zur Er
zielung einer Luftzirkulation dient, sehr schnell wieder aufgehoben. Die zugeführte
Luft sollte eine Temperatur zwischen 15-35°C aufweisen. Im Übrigen erwärmt
sich die abgekühlte Oberfläche auch aufgrund der genügend großen Wärmeka
pazität des Kunststoffmaterials, das eine im Bereich mehrerer mm liegende Mate
rialstärke besitzt. Damit ist sichergestellt, dass der Kunststoffgegenstand bis zum
nächsten Bearbeitungsschritt, beispielsweise dem Lackieren in einer der Kabine
11 anschließenden Lackierkabine, wieder auf Raumtemperatur erwärmt ist.
Fig. 3 zeigt in Form einer Prinzipskizze eine Seitenansicht der Einrichtung 10. Wie
beschrieben wird innerhalb der Kabine eine Luftzirkulation durch Luftzufuhr er
reicht. Zu diesem Zweck sind deckenseitig mehrere Zufuhröffnungen 16 vorgese
hen, in denen Filtermittel 17 angeordnet sind, über welche Luft eingeblasen wer
den kann, siehe Pfeile B. Über die Filtermittel wird die Zufuhrluft gereinigt, so dass
nur gereinigte Luft ins Kabineninnere gelangt und eine Verschmutzung hierdurch
vermieden wird. Zum Zuführen der Luft sind entsprechende Gebläse deckenseitig
vorgesehen, die nicht näher dargestellt sind. Im Bereich des Kabinenbodens er
folgt ein Luftabzug, wie durch den Pfeil C dargestellt ist. Auch zu diesem Zweck
sind entsprechende Gebläsemittel vorgesehen, die nicht näher dargestellt sind.
Unterhalb des mit Luftdurchtritten 18 versehenen Kabinenbodens befindet sich
eine Luftabsaugungskammer 19, in welche Kabinenluft gesaugt und anschließend
abgezogen wird. Durch die Luftabsaugung werden auch die abgestrahlten
Schmutzpartikel in diesen Bereich gesaugt und in einem dort befindlichen großflä
chigen Wasserbecken 20 gebunden. Neben dem Sammeln der Schmutzpartikel in
diesem Bereich dient die Absaugung ferner dazu, das sich aufgrund der Sublima
tion der CO2-Partikel bildende gasförmige CO2 abzusaugen und eine Aufkonzen
tration im Kabineninneren zu vermeiden.
Fig. 4 zeigt in Form einer Prinzipskizze einen erfindungsgemäßen Arbeitsroboter
7a. Diese umfasst einen bodenseitig feststehenden Roboterfuß 21, an dem ein
erster Roboterarm 22 angeordnet ist. Der Roboterarm 22 ist zum einen um die
Achse 23 bezüglich des Roboterfußes 21 schwenkbar (siehe Doppelpfeil M) und
ferner um die Achse 24 bezüglich des Roboterfußes 21 verdrehbar (siehe Dop
pelpfeil D). Am ersten Roboterarm 22 ist ein zweiter Roboterarm 25 angeordnet,
welcher bezüglich des ersten Roboterarms 23 um die Achse 26 schwenkbar ist
(siehe Doppelpfeil E). Am vorderen Ende des Roboterarms 25 ist eine Gelenkme
chanik 27 vorgesehen, an welcher die Strahldüseneinheit 28 gehaltert ist. Die
Gelenkmechanik 27 ermöglicht ein Verschwenken der Strahldüseneinheit 28 um
die drei Achsen 29, 30, 31, wie durch die Doppelpfeile F, G, H angedeutet ist. Ins
gesamt ist damit die Strahldüseneinheit 28 um sechs Achsen verdrehbar. Diese
Beweglichkeit ermöglicht es, die Strahldüseneinheit 28 in fast jede beliebige Posi
tion bezüglich des Kunststoffgegenstandes zu bringen, so dass auch von ihrer
Form her schwierige Oberflächenabschnitte bestrahlt werden können. Die Aus
gestaltung eines derartigen Arbeitsroboters ist an und für sich bekannt, weshalb
nicht näher hierauf eingegangen werden braucht.
Die Strahldüseneinheit 28 besteht zum einen aus einer Mischkammer 32, in wel
cher zwei Zufuhrleitungen 33, 34 münden. Über die Zufuhrleitung 33 werden, sie
he Pfeil 1, die Trockeneispartikel zugeführt, über die Zufuhrleitung 34 (siehe Pfeil
K) wird die Druckluft geführt. In der Mischkammer vermischen sich beide, wobei
die Druckluft zum Austragen der Trockeneispartikel über die beiden rohrförmigen
Strahldüsen 35, die direkt an der Mischkammer 32 angeordnet sind, dient. Die
Strahldüsen 35 sind direkt auf den Kunststoffgegenstand gerichtet, der Strahlen
abstand beträgt ca. 20 cm. Die Beibehaltung dieses Strahlabstandes bezüglich
des Kunststoffgegenstandes wird durch die Steuerung der Bewegung des Arbeits
roboters erzielt, welche in Abhängigkeit der Kontur oder Form des Kunststoffge
genstandes erfolgt. Hierzu sind seitens der in Fig. 1 gezeigten Steuerungseinrich
tung 36 wählbare Steuerungsprogramme vorgesehen. Die Auswahl des jeweiligen
Steuerungsprogramms erfolgt abhängig vom zu bearbeitenden Kunststoffgegen
stand. Um diesen zu erkennen sind Erfassungsmittel 37 vorgesehen, beispiels
weise in Form eines Scanners oder dergleichen, der ein entsprechendes Teil 38
am Warenträger 13 liest, welches die entsprechenden Informationen betreffend
des jeweils darauf liegenden Kunststoffgegenstandes 8 beinhaltet. Diese ausge
lesene Information wird an die Steuerungseinrichtung 36 gegeben, die dann den
Arbeitsroboter 7 entsprechend steuert. Die Strahldüsen 35 sind derart anzuord
nen, dass ihre Strahlkegel (siehe Fig. 1) sich im Arbeitsabstand am Kunststoffge
genstand um ein bestimmtes Stück überlappen. Bei den Strahldüsen kann es sich
um Rundstrahl-, Flachstrahl- oder Zyklondüsen handeln. Die Form kann gerade
oder gebogen sein, je nach Anwendung. Bevorzugt sind die Strahldüsen 35 an
der Mischkammer 32 auswechselbar angeordnet.
Schließlich zeigt Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines Arbeitsroboters 7b.
Dieser entspricht insoweit dem Aufbau dem Arbeitsroboter 7a, jedoch ist an der
Gelenkmechanik 27 ein Adapterstück 38 vorgesehen, an den einerseits die
Mischkammer 32 angeordnet ist, andererseits aber auch ein Beflämmkopf 39,
welcher zum Beflämmen der vorher gereinigten Oberfläche dient. Der Beflämm
kopf 39 ist mit einer Gaszufuhrleitung 40 für Verbrennungsgas gekoppelt (siehe
Pfeil L), ferner ist eine Elektrode 41 zum Zünden des Gases vorgesehen. Auf
grund der Anordnung des Beflämmkopfes 39 ist dieser in gleicher Form wie auch
die Strahldüsen bewegbar, so dass er entsprechend dem Bewegungsweg der
Strahldüsen am Kunststoffgegenstand vorbei bewegt werden kann.
Claims (29)
1. Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines Kunststoffgegenstands zur
Vorbehandlung für einen nachfolgenden Beschichtungs-, insbesondere
Lackierprozess, bei welchem Verfahren wenigstens ein Arbeitsroboter ver
wendet wird, an dem wenigstens eine Strahldüse vorgesehen ist, mittels
welcher pelletartige Trockeneispartikel auf den Kunststoffgegenstand ge
blasen werden, wobei die Strahldüse mittels des Arbeitsroboters zum Rei
nigen eines bestimmten Oberflächenabschnitts automatisch entlang des
Kunststoffgegenstands während des Ausblasens bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem zwei einander gegebenenfalls
versetzt gegenüberstehende Arbeitsroboter mit jeweils wenigstens einer
Strahldüse zum Bestrahlen gegenüberliegender Oberflächenabschnitte des
Kunststoffgegenstands verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem der zu bearbeitende
Kunststoffgegenstand mittels einer Fördereinrichtung in den Arbeitsbereich
des oder der Roboter bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei welchem die Bewegung kontinuierlich oder
getaktet erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem vor
Beginn der Bearbeitung mittels eines geeigneten automatischen Erfas
sungsmittels die Art und/oder die Größe und/oder die Form des Kunststoff
gegenstands bestimmt und in Abhängigkeit des Ergebnisses der Weg der
Bewegung der Strahldüse bestimmt oder gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei welchem in Abhängigkeit des Ergebnisses
ein den Betrieb des Arbeitsroboters steuerndes Steuerprogramm automa
tisch oder manuell gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem als
Strahldüse eine Rundstrahl-, eine Flachstrahl- oder eine Zyklondüse ver
wendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem ein
Arbeitsroboter verwendet wird, bei welchem die Strahldüse bezüglich eines
diese tragenden Roboterarms um drei Achsen bewegbar ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei welchem ein Arbeitsroboter verwendet
wird, bei welchem der Roboterarm schwenkbar an einem weiteren Robo
terarm angeordnet ist, welcher wiederum um zwei Achsen bewegbar an ei
nem starren Roboterfuß angeordnet ist.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem die
Bestrahlung innerhalb einer geschlossenen, gegebenenfalls Öffnungen für
die Zuförderung der Kunststoffgegenstände aufweisenden Kabine erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei welchem aus der Kabine bodenseitig Luft
abgesaugt und bevorzugt deckenseitig gefilterte Luft zugeführt wird.
12. Einrichtung zum Reinigen der Oberfläche eines Kunststoffgegenstands zur
Vorbehandlung für einen nachfolgenden Beschichtungs-, insbesondere
Lackierprozess, umfassend wenigstens einen über eine Steuerungseinrich
tung (36) automatisch gesteuerten Arbeitsroboter (7, 7a, 7b), an dem we
nigstens eine Strahldüse (35), welcher pelletartige Trockeneispartikel zu
führbar sind, angeordnet ist, mittels welcher die Trockeneispartikel auf den
Kunststoffgegenstand (8) ausblasbar sind, wobei die Strahldüse (35) mittels
des Arbeitsroboters (7) zum Reinigen eines bestimmten Oberflächenab
schnitts automatisch entlang des Kunststoffgegenstands (8) bewegbar ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, bei welcher zwei Strahldüsen (35) am Ar
beitsroboter (7, 7a, 7b) angeordnet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 12 oder 13, umfassend zwei einander, gegebe
nenfalls versetzt zueinander gegenüberstehend angeordnete Arbeitsrobo
ter (7, 7a, 7b) mit jeweils wenigstens einer Strahldüse zum Bestrahlen ge
genüberliegender Oberflächenabschnitte des Kunststoffgegenstands (8).
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, bei welcher die eine oder
die mehreren an einem Roboterarm (25) eines Arbeitsroboters (7, 7a, 7b)
angeordneten Strahldüsen (35) um drei Achsen (29, 30, 31) bezüglich des
Roboterarms (25) bewegbar sind.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, bei welcher der Roboterarm (25) schwenk
bar an einem weiteren Roboterarm (22) angeordnet ist, welcher wiederum
um zwei Achsen (23, 24) bewegbar an einem starren Roboterfuß (21) an
geordnet ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, umfassend ferner eine
Kabine (11), in welcher der oder die Arbeitsroboter (7, 7a, 7b) aufgenom
men sind.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, bei welcher kabinenbodenseitig Mittel zum
Absaugen (C, 19) der Kabinenluft und bevorzugt deckenseitig Mittel zum
Zuführen (B, 16) von Luft vorgesehen sind.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, bei welcher Filtermittel (17) zum Filtern der
zuzuführenden Luft vorgesehen sind.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, bei welcher kabinenbo
denseitig ein Wasserbecken (20) zum Binden abgeblasener Verunreini
gungspartikel vorgesehen ist.
21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, umfassend ferner we
nigstens eine vorzugsweise bandförmige Fördereinrichtung (12) zum Bewegen
des Kunststoffgegenstands (8) in den Arbeitsbereich eines Arbeits
roboters (7, 7a, 7b).
22. Einrichtung nach Anspruch 21, bei welcher die Fördereinrichtung (12) kon
tinuierlich oder getaktet bewegbar ist.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22, bei welcher die Strahldü
se (35) als Rundstrahl-, Flachstrahl- oder als Zyklonstrahldüse ausgebildet
ist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 23, bei welcher einer oder
mehreren Strahldüsen (35) eine Mischkammer (32) zugeordnet ist, in wel
cher eine Zufuhrleitung, in welcher die Trockeneispartikel mittels Druckluft
gefördert werden, oder separate Zufuhrleitungen (33, 34) für die Trocken
eispartikel und die Druckluft münden und wo die Vermischung stattfindet,
und an welcher sich die eine oder mehreren Strahldüsen (35) anschließen.
25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 24, umfassend Erfas
sungsmittel (37) zum automatischen Bestimmen der Art und/oder Größe
und/oder der Form des Kunststoffgegenstands, wobei die Bewegung der
Strahldüse (35) in Abhängigkeit des Erfassungsergebnisses steuerbar ist.
26. Einrichtung nach Anspruch 25, bei welcher die Erfassungsmittel ein Le
semittel (37) und ein am oder nahe dem Kunststoffgegenstand angeordne
tes oder anbringbares lesbares Teil (38) in Form eines Codierblechs, eines
Transponders o. dgl. umfassen, wobei das Lesemittel (37) mit der Steue
rungseinrichtung (36) in Verbindung steht.
27. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 26, umfassend eine Erzeu
gungseinrichtung (2) für pelletartige Trockeneispartikel, von welcher über
eine Zufuhrleitung (4) erzeugte Trockeneispartikel an die eine oder mehre
ren Strahldüsen führbar ist.
28. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 26, umfassend einen mit
vorgefertigten pelletartigen Trockeneispartikeln zu befüllenden Vorratsbe
hälter (2), von welchem über eine Zufuhrleitung (4) Trockeneispartikel an
die eine oder mehreren Strahldüsen führbar ist.
29. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 28, bei welcher am Arbeits
roboter (7b) wenigstens ein mit einer Gasversorgung (40) koppelbarer, ent
sprechend der oder den Strahldüsen (35) bewegbarer Beflämmkopf (39)
zum Beflämmen des gereinigten Kunststoffgegenstands vorgesehen ist.
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