DE19942971A1 - Vorrichtung zur Innendruckmessung, Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung von Vakuumschaltröhren und Verfahren hierfür - Google Patents
Vorrichtung zur Innendruckmessung, Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung von Vakuumschaltröhren und Verfahren hierfürInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innendruckmessung, Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung von Vakuumschaltröhren sowie Verfahren hierfür unter Einsatz der Vorrichtung, die als Kombinationsanlage für alle drei genannten Funktionen ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innendruckmessung,
Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung von Vakuumschaltröhren
sowie Verfahren hierfür unter Einsatz der Vorrichtung.
Die Grundbedingung für das sichere Funktionieren von Vakuumschaltröhren, das
heißt vor allem, Unterbrechnung des Vakuumbogens beim Ausschalten sowie
genügende innere dielektrische Festigkeit der Schaltstrecke, ist ein Innendruck von
etwa 10-7 bar oder kleiner. Dieser Druck darf während der gesamten Lebensdauer
der Vakuumschaltröhre nicht überschritten werden.
Für die Qualitätssicherung von Vakuumschaltröhren ist es daher erforderlich, den
Innendruck von Vakumschaltkammern zu messen, um eine lange Lebensdauer und
hohe Qualität der Vakuumschaltröhren zu gewährleisten.
Die Messung des Innendruckes von Vakuumschaltkammern wird üblicherweise
nach dem Magnetron-Prinzip durchgeführt, wie beispielsweise in CALOR- EMAG-
Mitteilungen Heft 111983, Seiten 19 bis 21 in dem Aufsatz "Messung des
Innendruckes von Vakuum-Schaltkammern" von Siegbert Berger beschrieben oder
in Siemens-Zeitschrift 51 (1977) Heft 5, Seite 427 bis Seite 430 "Meßeinrichtung
zum Bestimmen des Innendrucks von Vakuumschaltröhren" von Wilfried Kuhl und
Klemens Wiehl beschrieben.
Das Magnetronverfahren basiert auf der lonisation von Restgasmolekülen nach
dem Kaltkathodenmeßprinzip (auch Penningprinzip genannt): beim Anlegen einer
DC-Hochspannung von einigen kV werden die im Vakuumbehälter vor allem
aufgrund von Feldemissionen und kosmischer Höhenstrahlung stets vorhandenen
Elektronen zur Anode hin beschleunigt, wo sie durch Stoßprozesse weitere
Restgasmoleküle ionisieren. Da die mittlere freie Weglänge eines im Hochvakuum
befindlichen Elektrons einige Meter beträgt, wird die Stoßwahrscheinlichkeit durch
Zuschalten eines Gleichstrommagnetfelds, das die Elektroden auf Spiralbahnen
zwingt, entsprechend erhöht. Bei den für Vakuumschaltröhren typischen Drücken
(10-7-10-4 mbar) ist der so erzeugte Ionenstrom dem Restgasdruck angenähert
proportional.
Für ein einwandfreies Schaltverhalten der Vakuumschaltröhren ist die
Vorraussetzung ein möglichst reines Kontaktmaterial. In der Praxis hat sich zur
Reinigung der Kontaktoberflächen von Vakuumschaltröhren als am erfolgreichsten
die sogenannte Bogenformierung erwiesen, d. h. eine Reinigung der Elektroden
durch die Vakuumbögen. Bei dieser auch als Stromkonditionierung bezeichneten
Methode werden die obersten Schichten der Kontakte durch ein intensives
Ionenbombardement aufgeheizt und abgetragen. Zum Stand der Technik wird
beispielsweise auf den Aufsatz von B. Jüttner, P. Pech, K.H. Ibsch, E. Freund
"Formierung von Kontakten in Vakuumlöschkammern mit Gleichstrombögen",
publiziert in Wiss.-Techn. Mitteilungen des IPH, Heft 19/1978, Seite 9-14,
verwiesen.
Für die vorliegende Erfindung wird bei der Stromkonditionierung gezielt die
Eigenschaft der Vakuumlichtbögen vom Typ A genutzt, daß die Kathodenfußpunkte
stochastisch mit hoher Geschwindigkeit auf auf der gesamten Kontaktoberfläche
wandern; aufgrund der hohen Stromdichte bei sehr geringer Fußpunktfläche kommt
es dabei auf der Kathodenoberfläche zu mikroskopisch kleinen Aufschmelzungen
und Verdampfungen. Läßt man in der Vakuumschaltröhre einen DC-Lichtbogen
über eine definierte Zeit brennen, erzielt man auf diese Weise eine gleichmäßigere
Verteilung des Kontaktgefüges, weiterhin eine Reinigung der unmittelbaren
Kontaktoberfläche und des oberflächennahen Bereiches von etwaigen
Verunreinigungen, zum anderen werden bearbeitungsbedingte Inhomogenitäten
wie z. B. Drehriefen geglättet. Durch Wiederholung des Konditionierungsvorgangs
nach Umpolen werden beide Kontakte gleichmäßig belastet.
Trotz einer sehr sorgfältigen Vorbehandlung aller Bauteile einer Vakuumschaltröhre
verfügen diese nicht gleichmäßig und stets über eine definierte, erwünschte
Spannungsfestigkeit. Zur Erhöhung der Spannungsfestigkeit und Ausgleich von
Inhomogenitäten wird die Spannungskonditionierung angewandt. Zur Literatur wird
hierzu verwiesen auf die Dissertation "Untersuchungen zum Emissionsstrom-,
Konditionierungs- und Schweißverhalten von Vakuum-Schaltstrecken mit CuCr-
Kontaktstücken" von Dr. Ing. Jörg Ballat vom 07. Dezember 1992, Darmstädter
Dissertation D 17, beispielsweise Seiten 22 bis 28 u. a.
Beim Spannungskonditionieren wird ausgenutzt, daß sich
Hochspannungsentladungen vorzugsweise an punktuellen
Oberflächeninhomogenitäten ausbilden, wo es zu Erhöhungen der elektrischen
Feldstärke kommt.
Bei der Spannungskonditionierung werden diese Mikroinhomogenitäten bei
geeignet gewählter Entladungsstromstärke effizient abgetragen, so daß die
Isolationsfestigkeit der Vakuumstrecke dann gegenüber dem unkonditionierten Fall
deutlich gestiegen ist. Um eine möglichst gleichmäßige Glättung beider
Kontaktoberflächen in möglichst kurzer Zeit zu erzielen, konditioniert man
zweckmäßigerweise mit AC-Durchschlägen, wobei die Hochspannung gezielt in
Abhängigkeit vom Konditionierungsfortschritt (Anzahl der Überschläge pro
Zeitintervall, bezogen auf den jeweiligen Hochspannungs(scheitel)Wert) gesteigert
wird.
Die verschiedenen Prüfverfahren und Konditionierungsverfahren bei der Herstellung
und Qualitätssicherung von Vakuumschaltröhren oder Vakuumschaltkammern
wurden bisher mit für die jeweils einzelnen Verfahren ausgebildeten Vorrichtungen
durchgeführt. Eine solche Vorrichtung für die Innendruckmessung ist beispielsweise
in der DE 33 47 176 A1 oder der US 3575656 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Durchführen der Meßverfahren und
Konditionierungsverfahren zur Qualitätsicherung von Vakuumschaltröhren und
Vakuumschaltkammern wirtschaftlicher zu gestalten und kostengünstiger zu
gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die als
Kombinationsanlage aufgebaut ist und mit der sowohl eine Innendruckmessung als
auch eine Stromkonditionierung und Spannungskonditionierung von
Vakuumschaltröhren (Vakuumschaltkammern) durchgeführt werden kann.
Die Erfindung zeichnet sich durch eine Vorrichtung zur Innendruckmessung,
Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung von Vakuumschaltröhren aus,
umfassend eine Spule zur Magnetfelderzeugung für die Innendruckmessung, einen
Hochstromtransformator, der den Spulenstrom zum Aufbau des Magnetfeldes
sowie den DC-Strom für die Stromkonditionierung liefert, einen
Hochspannungsgenerator, der einerseits die für die Innendruckmessung benötigte
DC-Hochspannung und andererseits eine varüerbare AC-Hochspannung für die
Spannungskonditionierung liefert, eine Halterungsvorrichtung für die Vakuum-
Schaltröhre, die auf einer Seite eine Arretierungsvorrichtung für den
Kontaktfußpunkt der Vakuumschaltröhre und auf der gegenüberliegenden Seite
eine Einspann- und Fixiervorrichtung für die Vakuumschaltröhre aufweist, wobei die
Einspann- und Fixiervorrichtung mit einer Linearantriebsvorrichtung zum Verfahren
der Vakuumschaltröhre in Positionen zum Herstellen definierter Abstände zwischen
den Kontakten der Vakuumschaltröhre für die Spannungskonditionierung,
Stromkonditionierung bzw. Innendruckmessung und in eine Entnahmeposition
verbunden ist, und wobei die Arretierungsvorrichtung mit einem pneumatischen
Antrieb zum schnellen Auseinanderfahren der Kontakte aus der Schließposition auf
einen definierten Abstand zum Zünden eines Gleichstromlichtbogens für die
Stromkonditionierung ausgestattet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Anlage handelt es sich um eine
Kombinationsvorrichtung, bei der die einzelnen Gerätekomponenten für mehrere
Verfahren verwendet werden. Die Realisierung der Spannungskonditionierung, der
Innendruckmessung und der Stromkonditionierung in einer Vorrichtung ermöglicht
darüberhinaus in erfindungsgemäßer Weiterbildung einen automatisierten Ablauf
sämtlicher Prozeßschritte, angefangen von der individuellen Bauteilerkennung, über
die Prozeßsteuerung bis zur Auswertung und Protokollierung der Meßergebnisse zu
den einzelnen Prüflingen.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche entnehmbar.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verfahren ist den kennzeichnenden
Merkmalen der Verfahrensansprüche zu entnehmen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere durch folgende Eigenschaften aus:
Vereinigung aller drei Funktionen in einer einzigen Apparatur: ein einziger Hochstromtrafo liefert zum einen den Spulenstrom für das Magnetfeld der Innendruckprüfung, zum anderen den DC-Strom für die Stromkonditionierung; ein spezieller Hochspannungsgenerator liefert erstens die DC-Hochspannung für die Innendruckprüfung, zweitens eine varüerbare AC-Hochspannung für die (Druchschlags-)Konditionierung sowie für die abschließende Spannungsfestigkeitsprüfung der Vakuumschaltröhren.
Vereinigung aller drei Funktionen in einer einzigen Apparatur: ein einziger Hochstromtrafo liefert zum einen den Spulenstrom für das Magnetfeld der Innendruckprüfung, zum anderen den DC-Strom für die Stromkonditionierung; ein spezieller Hochspannungsgenerator liefert erstens die DC-Hochspannung für die Innendruckprüfung, zweitens eine varüerbare AC-Hochspannung für die (Druchschlags-)Konditionierung sowie für die abschließende Spannungsfestigkeitsprüfung der Vakuumschaltröhren.
Nachfolgend werden die einzelnen Geräte und Komponenten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert. Mit dem Hochspannungsgenerator
kann eine Wechselspannung von 0-30 kV und eine Gleichspannung von 0-20 kV
erzeugt werden. Er kann sowohl für die Spannungskonditionierung als auch für die
Innendruckmessung eingesetzt werden. Der Hochspannungsgenerator besteht im
wesentlichen aus einer Steuer- und Überwachungseinheit, einem elektronisch
geregelten Hochspannungsnetzgerät, mit dem die Gleichspannung einstellbar ist,
und einer einstellbaren Wechselspannungsquelle. Die Gleichspannung leitet bei
anliegendem Magnetfeld an der Spule die Innendruckmessung ein. Die
Wechselspannung hingegen ist über einen Hochspannungstransformator mit
vorgeschaltetem Motor betriebenen Stelltransformator einstellbar und dient der
Spannungskonditionierung. Darüberhinaus kann der Hochspannungsgenerator mit
einer mikroprozessorgesteuerten Bedien- und Anzeigeeinheit ausgerüstet sein, die
die Prüfparameter in einem Display darstellt. Alle Funktionen des
Hochspannungsgenerators sind außerdem über ein isoliertes optisches Interface -
optische Schnittstelle - steuerbar. Befehle und Meldungen werden über Lichtleiter
zwischen Hochspannungsgenerator und Rechner (PC) Steuereinheit übertragen,
der den Hochspannungsgenerator steuert.
Der in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete Hochstromtransformator hat
zwei Aufgaben. Die erste besteht darin, die Spule zum Erzeugen des Magnetfeldes
für die Innendruckmessung mit Gleichstrom zu versorgen, um so innerhalb der
Vakuumröhre ein homogenes Magnetfeld zu erzeugen. Die zweite Aufgabe ist die
Bereitstellung von Gleichstrom für die Stromkonditionierung.
Als Hochstromtransformator wird ein Transformator in Form eines Drei-Phasen-
Thyristor-gesteuerten Gleichrichters eingesetzt. Mittels einer sechspulsigen
Gleichrichtung und einer Glättungsdrossel wird ein Gleichstrom geringer
Restwelligkeit erhalten. Der Hochstromtransformator sollte in der Lage sein, einen
einstellbaren Gleichstrom im Bereich von bis zu 600 A zu erzeugen. Zusätzlich
kann noch ein Glättungskondensator parallel zur Spule geschaltet werden, um so
auch noch die verbliebene Welligkeit des Gleichstromes zu glätten. Um die Spule
vor zu großer Erwärmung zu schützen, kann sie mit einer Einrichtung zur Kühlung,
beispielsweise einer Wasserkühlung ausgestattet sein. Für die erfindungsgemäße
Vorrichtung einsetzbare Spulen sind in der Lage, kurzzeitig ein Magnetfeld von bis
zu 0,5 Tesla zu erzeugen. Für die automatische Durchführung der Prozesse mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Hochstromtransformator zusätzlich mit einer
Schnittstelle zur speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) ausgestattet. Über
die Schnittstelle kann der Hochstromtransformator extern gesteuert werden und
seine Meldungen in der SPS verarbeitet werden. Die Schnittstelle weist hierbei für
die Steuerung Signale für Ein und Aus des Gleichstromkreises, Signale
Vakuumbogen brennt oder brennt nicht, Signale für den Sollwert des Gleichstroms,
Signale für den Ist-Wert des Gleichstroms, Signale für vorhandenen Kurzschluß,
wenn die Kontakte der Vakuumschaltröhre bei eingeschaltetem Gleichstrom
geschlossen sind, auf.
Das zur Innendruckmessung benötigte Magnetfeld wird mittels einer
Hochstromspule erzeugt, die mit einem Kühlsystem ausgestattet ist. Bevorzugt wird
die Spule mittels Wasser gekühlt, das durch den Hohlleiter der Spule fließt und
mittels einer Hochdruckkühlmittelpumpe mit einem ausreichenden Druck
bereitgestellt wird. Der infolge des Druckes erreichte Durchfluß, beispielsweise bei
einem Druck von 50 bar, ist erforderlich, da das zur Innendruckmessung benötigte
Magnetfeld nur durch große Stromstärken von mehreren 100 A erzielt werden kann,
die wiederum eine starke Erwärmung der Spule nach sich ziehen. Das Kühlsystem
der Magnetspule wird auch überwacht, beispielsweise mittels eines
Durchflußmessers und eines Temperaturfühlers. Auch diese Meßdaten werden der
speicherprogrammierbaren Steuerung zugeführt und in dieser verarbeitet und für
die Steuerung des Durchflusses insbesondere über die Kühlmittelpumpe
verwendet.
Für die Realisierung der Spannungskonditionierung mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist ein Hochspannungsgenerator vorgesehen, mit dem die Erzeugung
einer ausreichend hohen Spannung von bis zu 30 kV (AC) möglich ist. Der für die
Vorrichtung eingesetzte Hochspannungsgenerator ist in der Lage, sowohl Gleich-
als auch Wechselspannung zu erzeugen. Für die Spannungskonditionierung wird
die Wechselspannung verwendet, um eine gleichmäßige Konditionierung beider
Kontaktoberflächen der Vakuumschaltröhre zu erreichen.
Da sich nicht in Schaltgeräte eingebaute Vakuumschaltröhren immer im
geschlossenen Zustand befinden, das heißt die Kontakte liegen aufeinander, ist
eine Vorrichtung erforderlich, mit der ein definierter Abstand zwischen den
Kontakten möglichst genau eingestellt werden kann. Erfindungsgemäß wird in der
Vorrichtung ein Linearantrieb vorgesehen. Um die Vakuumschaltröhre mit dem
Linearantrieb bewegen zu können, muß sie in eine eigens hierfür angefertigte
Haltevorrichtung eingespannt werden. Diese Haltevorrichtung kann dann mit dem
Linearantrieb verbunden werden und ermöglicht so Öffnungs- und
Schließbewegungen der Vakuumschaltkontakte. Damit die Kontakte in der
Vakuumschaltröhre auseinandergezogen werden bzw. zusammengefahren werden,
ist es erforderlich, die Vakuumschaltröhre an beiden Seiten einzuspannen und
zusätzlich in der Haltevorrichtung an einer Seite zu arretieren. Diese Arretierung
erfolgt beispielsweise mittels einer pneumatischen Vorrichtung. Wird der
Linearantrieb für die Vakuumschaltröhre nun in Bewegung gesetzt, so werden die
beiden Schaltkontakte relativ zueinander bewegt. Der Linearantrieb ermöglicht,
einen definierten Abstand zwischen den Kontaktstücken, der in die Vorrichtung
eingespannten Vakuumschaltröhre herzustellen. Hierbei ist es erforderlich, für jede
als Prüfling in die Vorrichtung eingespannte Vakuumschaltröhre zuerst mittels des
Linearantriebes den Kontaktöffungspunkt der Kontakte aufzufinden. Für die
verschiedenen Funktionsprüfungen sind verschiedene Abstände der Kontakte
erforderlich und in Abhängigkeit von dem aufgefundenen Kontaktöffnungspunkt
einzustellen mit Hilfe des Linearantriebes. Mittels des Linearantriebs wird die
eingespannte Vakuumschaltröhre zwischen der Prüfpositon und der
Entnahmeposition verfahren. Hierbei wird der Linearantrieb in einem automatischen
Betrieb mittels der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) oder im manuellen
Betrieb über ein Handrad oder entsprechende Funktionstasten eines
Bedienterminals gesteuert. Der Linearantrieb entwickelt nur eine relativ geringe
Bewegungsgeschwindigkeit, auf der anderen Seite ermöglicht er eine Genauigkeit
des Antriebes auf 1/100 mm. Der Antrieb selbst umfaßt einen Gleichstrommotor,
einen Servoverstärker, einen Lageregler und eine Positionssteuerung. Die
Steuerung des Gleichstrommotors erfolgt im Automatikbetrieb durch die SPS. Die
Drehbewegung des Motors des Antriebes wird mit Hilfe einer Linearachse in eine
lineare Bewegung umgesetzt, wodurch es möglich ist, die Position des Prüflings -
Vakuumschaltröhre - zu verändern. Bevorzugt besteht die Linearachse aus zwei
Spindeln, die durch eine Abdeckplatte miteinander verbunden sind, wodurch ein
Gleichlauf dieser Teile und eine hohe Kraftübertragung gewährleistet ist. Der
Spindeltrieb und der Antriebsmotor sind beispielsweise über einen Zahnriemen
miteinander verbunden, der einen schlupffreien Betrieb zur genauen
Positionsregelung gestattet. Der Linearantrieb weist einen oberen und unteren
mechanischen Anschlag auf, wobei ein Anschlag als Referenzpunkt für den Antrieb
dient. Dazwischen sind die Entnahmeposition für den Röhrenwechsel und die
Prüfpositionen, wobei die definierten Kontaktabstände - Kontakthübe - über die
SPS angesteuert werden.
Wesentlich für die Durchführung der Verfahren mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Ausbildung der Halterung für die Vakuumschaltröhre als Prüfling,
um nicht nur das Einfahren der Vakuumschaltröhre in eine Prüfpositon zu
ermöglichen, sondern darüberhinaus die für die verschiedenen Verfahren
benötigten unterschiedlichen Zustände der Schaltkontakte bzw. deren Abstand
zueinander herzustellen. Hierbei wird die Vakuumschaltröhre auf einer Seite mit
einer Einspann- und Fixiervorrichtung festgelegt, die einen pneumatisch
arbeitenden Zylinder zum Einspannen der Vakuumschaltröhre aufweist, der über
die SPS angesteuert wird.
Desweiteren ist eine Arretierungsvorrichtung für den Röhrenfußpunkt -
Kontaktfußpunkt - der Vakuumschaltröhre vorgesehen, die bevorzugt als
Drehhubzylinder ausgebildet ist und einerseits der Arretierung der
Vakuumschaltröhre dient und zum anderen einen schnellen Kontakthub zum
Zünden eines Vakuumbogens durch Trennen der Kontakte ermöglicht. Der
Drehhubzylinder kann also sowohl eine lineare Bewegung parallel zur
Bewegungsachse der Kontakte der Vakuumschaltröhre als auch eine
Drehbewegung ausführen. Hierfür ist der Drehhubzylinder mit einem am Kolben
angebrachten und senkrecht zur linearen Bewegungsachse verlaufenden Knebel
oder dergleichen ausgerüstet, der die am Kontaktfußpunkt der Vakuumschaltröhre
angebrachte Mechanik arretiert.
Zusätzlich ist ein pneumatischer Zylinder als Ausgleichszylinder vorgesehen, der
die Aufgabe hat, das Gewicht der am Kontaktfußpunkt der Vakuumschaltröhre
eingespannten Mechanik zu kompensieren, wobei die von ihm ausgehende und in
Richtung der Bewegungsachse der Kontakte verlaufenden Kraft aber geringer ist
als die von dem Linearantrieb ausgehende Kraft, wodurch eine spielfreie
Linearbewegung von ausreichendem mechanischen Antriebsdruck ermöglich ist.
Auf diese Weise kann erfindungsgemäß eine besonders genaue Abstandsregelung
der Kontakte und Einstellung derselben erreicht werden mit Hilfe des
Linearantriebes.
Zur Trennung des Hochspannungskreises von dem Hochstromkreis ist ein
pneumatisch betätigter Trenner vorgesehen, der bei der Spannungskonditinierung
und der Innendruckmessung geöffnet ist, damit die Hochspannung nicht auf den
Hochstromkreis überschlägt. Der Trenner ist dagegen während der
Sromkonditionierung geschlossen, um den hohen Konditionierstrom sicher zum
Kontakt der Vakuumschaltröhre zu leiten. Für die Innendruckmessung ist die
Erfassung und Aufbereitung der Meßwerte für den durch die Vakuumschaltröhre
fließenden Ionenstrom und die anliegende Hochspannung vorgesehen mittels eines
Meßwerteerfassungs- und Auswertesystems. Die Erfassung und Aufbereitung der
Meßdaten erfolgt mit Hilfe von Meßverstärkern, die von den Meßverstärkern
bevorzugt in Gestalt von Lichtsignalen abgegebenen Signalen werden in einem
Transientenrekorder in digitale Spannungssignale umgewandelt, um dann im PC -
Steuereinheit - verarbeitet zu werden. Der PC kann zudem mit einer Software zur
Archivierung der Daten ausgestattet sein, sodaß alle Meßdaten jedes Prüflings, d. h.
jede Vakuumschaltröhre nicht nur erfaßt sondern auch gespeichert werden können.
Sofern die Prüflinge mit einem Erkennungscode zur individuellen Bauteilerkennung
ausgestattet sind, können die Daten des bei der Innendruckmessung aufgetretenen
Strom- und Spannungsverlauf auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder betrachtet
und ausgewertet werden.
Der Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der beigefügten Fig. 1
schematisch dargestellt.
Der Prüfling, eine Vakuumschaltröhre 1, ist in dem Hohlraum der Hochstromspule 4
angeordnet und in einer Halterung H befestigt. Die Arretierungseinrichtung für den
Kontaktfußpunkt der Vakuumschaltröhre 1 wird von einem Drehhubzylinder 5, 5A
gebildet, dessen Pneumatikzylinder 5 in Pfeilrichtung P1, P2 verfahrbar sind. Am
Kolben sind Knebel 5A angebracht, die durch eine Drehbewegung des
Drehhubzylinders eine Arretierung des Kontaktfußpunktes der Vakuumschaltröhre
in der Haltevorrichtung bewirken. Erfolgt nach absolvierter Prüfung die Anweisung,
die Vakuumschaltröhre in die Entnahmeposition zu fahren, so bewegen sich die
Drehhubzylinder nach oben und die Knebel 5A drehen sich von der
Vakuumschaltröhre weg, so daß die Ausfahrstrecke für die Vakuumschaltröhre
freigegeben ist. Auf der anderen Seite ist eine Einspann- und Fixiervorrichtung für
die in die Prüfposition eingelegte Vakuumschaltröhre 1 vorgesehen, die in Gestalt
eines Pneumatikzylinders 7 ausgeführt ist. Die Einspann- und Fixiervorrichtung 7 ist
mit dem Linearantrieb 2, 3 verbunden, wobei 2 die Linearachse, und 3 das
Antriebsmodul mit dem Gleichstrommotor umfaßt. Die Spule 4 wird von dem
Hochstromtransformator 13 gespeist und ist desweiteren an eine Kühlmittelpumpe
12 für Kühlwasser angeschlossen. Der Hochspannungsgenerator ist mit 11
bezeichnet. Der Umschalter S3 dient dem Zuschalten des Spulenstromes bei der
Innendruckmessung. Der Meßverstärker 9 dient zur Aufnahme der bei der
Innendruckmessung anliegenden Spannung. Der Meßverstärker 8 zur Aufnahme
des Innendruck-Stromsignales wird über den Schalter S1 zugeschaltet. Der
Schalter S2 dient zum Zuschalten des Konditionsstromes bei der
Stromkonditionierung und Spannungskonditionierung.
Desweiteren ist schematisch die Kühleinrichtung für die Vakuumschaltröhre bei der
Stromkonditionierung in Gestalt von Druckluftdüsen 10 schematisch angedeutet.
Desweiteren ist der Trenner T, der mittels eines Pneumatikzylinders 6 betätigbar ist
zur Trennung des Hochstorm- von dem Hochspannungskreis sowie ein
Sicherheitserdungsschalter S4 vorgesehen. Die Meßverstärker sind an eine
Meßdatenerfassung- und Auswertevorrichtung 14 mit PC Steuereinheit verbunden,
die auch die Spannung von dem Hochspannungsgenerator 11 erfaßt.
Die Innendruckmessung, Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung
einer Vakuumschaltröhre mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
dessen in Fig. 1 dargestellten prinzipiellen Aufbaus erfolgt in Teilprozessen
nacheinander. Der Ablauf dieser Teilprozesse in bezug auf die Schaltzustände der
Schalter S1, S2, S3, S4 und des Trenners T gemäß Prinzipschaltbild nach Fig. 1
sind in der beigefügten Tabelle Fig. 2 aufgeführt. Die Tabelle der Fig. 2 stellt die
wesentlichen Schaltzustände und damit auch die Prinzipschaltbilder zur
Realisierung der drei Grundfunktionen Innendruckmessung,
Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung dar.
Mit Hilfe des Linearantriebs wird die eingespannte Vakuumschaltröhre zwischen
den Prüfpositionen und der Entnahmeposition, in Pfeilrichtung P, verfahren. Die
Bewegung zum Trennen der Kontakte für die Prüfung - Stromkonditionierung -
erfolgt hingegen mittels der pneumatischen Vorrichtung 5, 5A.
Für die Spannungskonditionierung ist es erforderlich, den Abstand zwischen den
Kontakten der Vakuumschaltröhre möglichst genau einzustellen. Hierfür wird der
Linearantrieb verwendet. Das Auseinanderziehen der Kontakte kann jedoch nur
erfolgen, wenn die Vakuumschaltröhre an einer Seite arretiert wird. Wird der
Linearantrieb in Bewegung gesetzt, so zieht er in Abhängigkeit von der Einbaulage
der Vakuumschaltröhre ein Kontaktstück mit sich.
Zum Durchführen der Spannungskonditionierung wird zuerst der Kontaktabstand
mit dem Linearantrieb eingestellt. Danach wird die Hochspannung, die mit der
oberen Halterung der Schaltröhre verbunden ist, zugeschaltet. Im einzelnen wird
durch Verfahren des Linearantriebs der Kontaktöffnungspunkt gefunden und
danach der Linearantrieb auf den der Spannungskonditionierung zugeordneten
Kontakthub II verfahren, d. h. der gewünschte definierte Kontaktabstand wird
erreicht, danach wird der pneumatische Trenner T geöffnet, Kontaktfußpunkt der
Vakuumschaltröhre und der Trenner geerdet, danach die Anweisung über den PC
"Spannung EIN zur Spannungskonditionierung" gegeben und nach Beendigung die
Hochspannungsfreigabe zurückgenommen, die Erdung des Trenners und des
Kontaktfußpunktes der Vakuumschaltröhre aufgehoben und der Linearantrieb in
eine Warteposition verfahren für die Durchführung eines weiteren Teilprozesses.
Die Realisierung der Innendruckmessung erfolgt mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach dem Penning- bzw. Magnetron-Verfahren. Grundvoraussetzung
hierfür ist eine Gleichspannungsquelle zur Erzeugung eines elektrischen
Hochspannungsfeldes sowie eines Magnetfeldes. Die Gleichspannung wird durch
den Hochspannungsgenerator 11 zur Verfügung gestellt, der mit dem oberen Teil
der Halterung H von der Vakuumschaltröhre verbunden ist. Das Magnetfeld wird
durch die wassergekühlte von einem Gleichstrom durchflossene Spule 4 erzeugt.
Die Zündung eines Entladungsstromes innerhalb der Vakuumschaltröhre 1
erfordert, das die Kontakte wieder auf Abstand durch den definierten Kontakthub I
gebracht werden müssen, so daß die elektrischen und magnetischen Feldlinien
zwischen dem oberen Kontakt und dem Metalldampfschirm der Vakuumschaltröhre
zum Teil senkrecht zueinander stehen. Die Abstandseinstellung erfolgt mit dem
Linearantrieb wie vorangehend erläutert. Die Innendruckmessung der
Vakuumschaltröhre erfolgt, in dem zuerst der gewünschte Kontaktabstand,
beispielsweise 2 mm, eingestellt wird. Daraufhin wird das Magnetfeld und als
letztes die Hochspannung zugeschaltet. Der dabei gezündete Ladungstrom wird
gemessen. Somit werden die folgenden Behandlungsschritte für die
Innendruckmessung durchgeführt. Der Linearantrieb wird zum Erreichen und
Auffinden des Kontaktöffnungspunktes verfahren und anschließend der
Linearantrieb auf den gewünschten eingestellten Kontakthub I verfahren und nach
erreichter Position zurückgesetzt, wodurch die beiden Kontakte der
Vakuumschaltröhre auf eine definierte Strecke geöffnet sind. Danach wird der
Trenner T geöffnet, und aus Sicherheitsgründen geerdet, ebenso der fixierte
Kontaktfußpunkt der Vakuumschaltröhre, damit bei der
Spannungsvorkonditionierung die gesamte Spannung über den geöffneten
Kontakten abfällt. Danach wir die Hochspannung freigegeben und der PC
angewiesen, die Spannungsvorkonditionierung durchzuführen. Die
Spannungsvorkonditionierung verhindert, daß es beim schlagartigen Einschalten
der DC-Hochspannung zu Durchschlägen kommt, die das Innendruck-Meßsignal
beeinträchtigen. Nach deren Beendigung wird die Freigabe der Hochspannung und
die Erdung des Kontaktfußpunkte und des Trenners zurückgenommen und nun der
Meßverstärker zur Aufnahme des Innendruckstromsignales zugeschaltet. Zugleich
wird die Kühlmittelpumpe 12 eingeschaltet, wodurch die Hochstromspule 4 mit
Kühlwasser durchströmt wird. Danach wird die galvanische Verbindung zwischen
Spule 4 und dem Hochstromtransformator 13 hergestellt und die Netzversorgung
eingeschaltet und dann der Trafostrom eingeschaltet. Nach erfolgter
Innendruckmessung wird anschließend der Stromfluß des Trafos 13 unterbrochen
und die Freigabe der Hochspannung sowie die Erdung des Trenners aufgehoben,
ebenso die Ansteuerung des Netzschützes des Trafos und danach die galvanische
Verbindung zwischen Spule und Trafo getrennt, anschließend der Meßverstärker
weggeschaltet, die Kühlmittelpumpe abgeschaltet. Zum Abschluß hin wird der
Linearantrieb wiederum in Bewegung gesetzt und die Vakuumschaltröhre in eine
Warteposition oder Entnahmeposition verbracht. Für den Teilprozeß der
Stromkonditionierung ist es erforderlich, einen Vakuumbogen zu zünden, der die
Kontaktoberflächen konditioniert. Dieser Gleichstrombogen läßt sich zünden, indem
bei geschlossenen Kontakten der Vakuumschaltröhre ein Strom zugeschaltet wird.
Durch Trennen der Kontakte auf einen gewünschten definierten Abstand -
Kontakthub III - entsteht dann der Gleichstrombogen, der sich je nach Stromstärke
auch in mehrere Teilbögen aufspalten kann.
Beim Trennen der Kontaktstrecke spielt die Geschwindigkeit, mit der die Kontakte
auseinandergezogen werden, eine wesentliche Rolle. Werden die Kontakte zu
langsam voneinander getrennt, kann es aufgrund der sehr starken Erwärmung der
Kontaktoberflächen zu einer Verschweißung kommen. Um dies zu vermeiden, muß
ein ausreichend schneller Antrieb zum Auseinanderziehen der Kontakte auf einen:
definierten Abstand von z. B. 2,5 mm zur Verfügung stehen.
Der elektromotorische Linearantrieb ist für diese Aufgabe nicht geeignet. Seine
Bewegungsgeschwindigkeit ist zu langsam. Zum Trennen der Kontakte wird
deshalb eine pneumatische Vorrichtung eingesetzt, mit der der vorher festgelegte
Kontaktabstand - Kontakthub III - eingestellt werden kann in Gestalt vorzugsweise
des Drehhubzylinders 5, 5A. Bevor die pneumatische Vorrichtung 5, 5A zur
Anwendung kommt, muß die Vakuumschaltröhre, wie vorangehend beschrieben,
arretiert werden. Beim Betätigen der pneumatischen Arretierungsvorrichtung 5, 5A
wird der eine Kontakt ruckartig auf den mittels des Linearantriebes eingestellten
Kontaktabstand gezogen und der Gleichstrombogen kann so gezündet werden.
Die Öffnung der Kontakte zum Zwecke des Zündens des Gleichstrombogens erfolgt
bei arretiertem Kontaktfußpunkt der Vakuumschaltröhre. Diese werden, wie bereits
beschrieben, mittels der Knebel 5A des Drehhubzylinders arretiert. Danach wird der
Drehhubzylinder 5 achsparallel zur Bewegungsachse der Kontakte nach oben
gefahren, wodurch sich die Kontakte schließen. Danach wird der Bogenzündstrom
eingeschaltet und die Drehhubzylinder schlagartig wieder nach unten gefahren,
woraufhin ein Vakuumbogen entsteht und die definierte Kontaktöffnungsstrecke -
Kontaktabstand - wieder hergestellt wird. Die Endlagen des Drehhubzylinders
können beispielsweise mittels Magnetschaltern überwacht werden. Durch diesen
Vorgang erfolgt die Stromkonditionierung nur jeweils eines der beiden Kontakte. Die
Konditionierung des anderen Kontaktes erfolgt anschließend in gleicher Weise nach
Umpolung der Stromzufuhr.
Die einzelnen Schritte, Schalthandlungen zum Durchführen der Teilprozesse der
Spannungskonditionierung, Innendruckmessung bzw. Stromkonditionierung können
mittels einer speicherprogrammierbaren Steuerung SPS automatisch ablaufen,
entsprechend werden die einzelnen Geräte und Schalter angesteuert. Beim
Auftreten einer Störung, sowie bei einem Abbruch durch den Bediener werden die
Geräteteile in ihren Grundzustand zurückversetzt, gegebenenfalls wird auch die
Vakuumschaltröhre in eine entsprechende Ausgangsposition mittels des
Linearantriebes verbracht.
Für die Innendruckmessung nach dem Penning-Verfahren ist es gegebenenfalls
zweckmäßig, einen hier nicht dargestellten Aktor zur Erzeugung und Übertragung
eines mechanischen Stoßimpulses auf die zu prüfende Vakuumschaltröhre zur
Zündung des Entladungsstromes vorzusehen, da die Penning-Entladung bei
Innendrücken im Bereich ≦ 7-7 mbar nicht immer prompt zündet, sie läßt sich aber
durch Stoßimpuls - initiierte Desorption lose gebundener Restgasmoleküle
auslösen. Die Stoßübertragung kann dabei rein mechanisch, z. B. über eine
Klinken-/Nockenscheibe - vorzugsweise aber elektromechanisch über Schaltanker,
Schutzantrieb oder Piezostapelaktor erzeugen. Dieser mechanische Impulsgeber
einschließlich einer Ansteuerung kann ebenfalls in die speicherprogrammierbare
Steuerung der Vorrichtung für die Durchführung der drei Funktionsprüfungen
integriert werden.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Innendruckmessung, Spannungskonditionierung und
Stromkonditionierung von Vakuumschaltröhren umfassend eine Spule (4)
zur Magnetfelderzeugung für die Innendruckmessung, einen
Hochstromtransformator (13), der den Spulenstrom zum Aufbau des
Magnetfeldes sowie den DC-Strom für die Stromkonditionierung liefert,
einen Hochspannungsgenerator (11), der einerseits die für die
Innendruckmessung benötigte DC-Hochspannung und andererseits eine
variierbare AC-Hochspannung für die Spannungskonditionierung liefert,
eine Halterungsvorrichtung für die Vakuumschaltröhre (1), die auf einer
Seite eine Arretierungsvorrichtung (5,5 A) für den Kontaktfußpunkt der
Vakuumschaltröhre und auf der gegenüberliegenden Seite eine Einspann-
und Fixiervorrichtung (7) für die Vakuumschaltröhre aufweist, wobei die
Einspann- und Fixiervorrichtung (7) mit einer Linearantriebsvorrichtung
(2, 3) zum Verfahren der Vakuumschaltröhre in Positionen zum Herstellen
definierter Abstände zwischen den Kontakten der Vakuumschaltröhre für
die Spannungskonditionierung, Stromkonditionierung und
Innendruckmessung und in eine Entnahmeposition verbunden ist, und
wobei die Arretierungsvorrichtung mit einem pneumatischen Antrieb zum
schnellen Auseinanderfahren der Kontakte aus der Schließposition auf
einen definierten Abstand zum Zünden eines Gleichstromvakuumbogens
für die Stromkonditionierung ausgestattet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) zum nacheinander
Durchführen der einzelnen Schalthandlungen für die
Spannungskonditionierung, Innendruckmessung und
Stromkonditionierung vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Hochstromtransformator (13) mit Drei-Phasen-Thyristor gesteuerter
Gleichrichter vorgesehen ist, dem ein Wandler und eine Schnittstelle zur
speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) zugeordnet ist, um die
Meßsignale an die SPS zu übermitteln und den Gleichrichter extern zu
steuern.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hochstromgenerator (11) mit einer
mikroprozessorgesteuerten Bedien- und Anzeigeeinheit ausgestattet ist
und über ein isoliertes optisches Interface fernsteuerbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichent, daß als Spule eine mit einer Wasserkühlung
mit Kühlmittelpumpe ausgestattete Hochstromspule vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linearantriebsvorrichtung eine
Linearachse (2) mit mindestens einer Spindel und einem Antriebsmodul
mit Gleichstrommotor (3) zur Positionierung der Vakuumschaltröhre bzw.
der Kontakte der Vakuumschaltröhre zueinander umfaßt, wobei die
Steuerung des Antriebsmoduls durch die SPS über eine Schnittstelle
erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Trennung des Hochstromkreises von
dem Hochspannungskreis ein pneumatisch betätigter Trenner (T)
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Einspannen und Fixieren der
Vakuumschaltröhre bzw. zum Arretieren des Kontaktfußpunktes der
Vakuumschaltröhre jeweils Pneumatikzylinder (7, 5, 5A) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als Arretierungsvorrichtung ein Dreh-
Hubzylinder (5, 5A) vorgesehen ist, der eine schnelle lineare Bewegung
längs einer Zylinder-Kolbenachse zwecks Schließung und
Auseinanderfahren der Kontakte zum Erreichen eines definierten
Abstandes ausführt und eine Drehbewegung zwecks Arretierung mittels
senkrecht zur linearen Zylinder-Kolbenachse am Kolben angebrachter
Knebel ausführt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühleinrichtung (10) zur Kühlung der
Vakuumschaltröhre vorgesehen ist, die gegebenenfalls mittels der SPS
während der Stromkonditionierung zuschaltbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung des Innendruckes ein
Meßverstärker (8) zur Aufnahme des Innendruckstromsignales während
der Innendruckmessung und ein Meßverstärker (9) zur Aufnahme der bei
der Innendruckmessung anliegenden Spannung vorgesehen ist, die an
eine Meßdatenerfassung - und Auswertevorrichtung (PC) angeschlossen
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter (51) zum Zuschalten des
Meßverstärkers (8) für das Innendruck-Stromsignal bei der
Innendruckmessung zwischen Meßverstärker (8) und Kontaktfußpunkt der
Vakuumschaltröhre vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter (52) zum Zuschalten des
Stromes des Hochstromtransformators bei der Spannungskonditionierung
bzw. Stromkonditionierung zwischen dem Kontaktfußpunkt der
Vakuumschaltröhre und dem Hochstromtransformator angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter (53) zum Zuschalten des
Stromes des Hochstromtransformators zur Spule (4) für die
Innendruckmessung zwischen Hochstromtransformator und Spule
vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Sicherheitserdungsschalter (54) dem
Trenner (T) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Aktor zur Erzeugung und Übertragung
eines mechanischen Stoßimpulses bei der Innendruckmessung auf die zu
prüfende Vakuumschaltröhre vorgesehen ist.
17. Verfahren zur Innendruckmessung für Vakuumschaltröhren mit einer
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, bei dem eine
Spannungsvorkonditionierung mit anschließender Innendruckmessung mit
automatisch ablaufenden Schalthandlungen durchgeführt wird, wobei die
zu prüfende Vakuumschaltröhre mittels des Linearantriebes in eine
Position des Kontaktöffnungspunktes verfahren wird und danach mittels
des Linearantriebes ein definierter Abstand in Form des Kontakthubes I in
bezug auf den aufgefundenen Kontaktöffnungspunkt unter Öffnung der
Kontakte durchgeführt wird, der Hochstromkreis von dem
Hochspannungskreis durch Öffnen des Trenners (T) getrennt wird, der
Sicherheitserdungsschalter (S4) geöffnet wird, ebenso der Schalter (S2),
und nach Hochspannungsfreigabe zur Spannungsvorkonditionierung und
Zuschalten des Meßverstärkers (8) durch Schließen des Schalters (S1),
anschließend unter Beaufschlagung mit Hochspannung die
Innendruckmessung bei geschlossenem Schalter (S3) durchgeführt wird.
18. Verfahren zur Spannungskonditionierung einer Vakuumschaltröhre mit
einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, die mit
automatisch ablaufenden Schalthandlungen durchgeführt wird, wobei die
zu prüfende Vakuumschaltröhre mittels des Linearantriebes in eine
Position des Kontaktöffnungspunktes verfahren wird und danach mittels
des Linearantriebes der Abstand mittels des Kontakthubes II in bezug auf
den aufgefundenen Kontaktöffnungspunkt unter Öffnung der Kontakte
durchgeführt wird, der Hochstromkreis von dem Hochspannungskreis
durch Öffnen des Trenners (T) getrennt wird und der
Sicherheitserdungsschalter (S4) geöffnet wird, sowie die Schalter (S1) und
(S2) geöffnet sind, und danach die Hochspannungsfreigabe für die
Spannungskonditionierung der Vakuumschaltröhre bei geschlossenem
Schalter (S2) durchgeführt wird.
19. Verfahren zur Stromkonditionierung einer Vakuumschaltröhre mit einer
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18, die mit automatisch
ablaufenden Schalthandlungen durchgeführt wird, wobei die zu prüfende
Vakuumschaltröhre mittels des Linearantriebes in eine Position des
Kontaktöffnungspunktes verfahren wird und danach mittels des
Linearantriebes der Abstand in Form des Kontakthubes III in bezug auf den
aufgefundenen Kontaktöffnungspunkt und der Öffnung der Kontakte
durchgeführt wird, der Hochstromkreis und der Hochspannungskreis durch
Schließen des Trenners (T) verbunden sind, die Schalter (S1, S3, S4)
geöffnet sind und die Vakuumschaltröhre mit Strom zur Konditionierung
durch Schließen des Schalters (S2) beaufschlagt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilprozesse der Innendruckmessung,
Spannungskonditionierung und Stromkonditionierung aufeinanderfolgend
an einer Vakuumschaltröhre durchgeführt werden, wobei die Teilprozesse
jederzeit abbrechbar sind und die angesteuerten Geräte einschließlich der
zu prüfenden Vakuumschaltröhre in ihren Grundzustand zurückversetzt
werden.
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