Aus der
EP 0 374 289 A1 ist eine
Stromquelle bekannt, die auf der Verwendung von Leistungsschaltern
basiert. Die Ablenkspule wird dort durch eine Brückenschaltung von vier Leistungsschaltern geschaltet.
Zur Ansteuerung der Ablenkspule werden jeweils zwei über Kreuz
angeordnete Leistungsschalter geöffnet
und die Ablenkspule so mit der Versorgungsspannung beaufschlagt.
Diese Anordnung erlaubt ausreichend schnelle Schaltzeiten, um eine ausreichend
schnelle Variation des Spulenstroms zu gewährleisten. Die zu variierende
Größe, der
Spulenstrom, findet jedoch keine Berücksichtigung bei der Ansteuerung
der Leistungsschalter. Daher liegt eine Steuerung des Spulenstroms
vor. Eine Steuerung bietet keinen Schutz gegen Fehlsteuerungen infolge induktionsbedingten Überschwingens
oder sonstiger Störeinflüsse. Außerdem zeigt
die Schal tung keine geeignete Reaktion bei Auftreten von Zusammenbrüchen der
Röntgenspannung
infolge von Röhrenüberschlägen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine Stromquelle zum Betrieb der Ablenkspulen einer Röntgenröhre anzugeben,
die eine schnelle und exakte Erzeugung des Spulenstroms bei gleichzeitig hohem
Wirkungsgrad gewährleistet.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, eine Stromquelle zum Betrieb der
Ablenkspulen einer Röntgenröhre anzugeben, die
eine weitgehend störungssichere
Regelung des Spulenstroms ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Stromquelle
mit den Merkmalen des 1. Patentanspruchs.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin,
eine Stromquelle unter Verwendung von Leistungsschaltern anzugeben,
mittels derer der Spulenstrom nicht gesteuert, sonder geregelt wird.
Die Regelung bietet den Vorteil, dass sowohl typische Störeinflüsse, z.B.
durch die Induktivität
der Ablenkspulen, als auch untypische Störeinflüsse wie Schwankungen der Versorgungsspannung,
automatisch kompensiert werden. Dies ist insbesondere im Hinblick
auf nicht regelmäßig oder
unerwartet auftretende Störungen
vorteilhaft. Außerdem
ist die Regelung des Spulenstroms auch deshalb vorteilhaft, weil
mit dem Spulenstrom eine mit der Ablenkung des Elektronenstrahls
der Röntgenröhre in kausalem
Zusammenhang stehende Größe verwendet
wird und nicht nur eine Größe in lediglich
indirektem Zusammenhang. Der Aufbau mit Leistungsschaltern bietet
darüber
hinaus den Vorteil schneller Schaltzeiten; außerdem bedingt er eine geringe
Baugröße und einen
hohen Wirkungsgrad, was die Verwendung der Stromquelle auch in Computer-Tomographen
ermöglicht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung besteht darin, innerhalb des Regelkreises der Stromquelle
typische Störsignale
zu unterdrücken, die
z.B. infolge der Resonanzfrequenz der Induktivität der Ablenkspule entstehen
können.
Diese Störunterdrückung bietet
den Vorteil, dass systemtypische Störeinflüsse nicht durch eine positive
Rückkopplung des
Regelkreises zusätzlich
verstärkt
werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, dass die Stromquelle den Strom in Abhängigkeit
von der aktuellen Röntgenspannung
einstellt, beim Zusammenbrechen der Röntgenspannung infolge eines
Röhrenüberschlags jedoch
einen vorbestimmten Wert für
den Strom einstellt. Dadurch wird erreicht, dass der Spulenstrom nach
Beseitigung schlagartig aufgetretener Störungen einen vorbekannten Wert
aufweist und damit der aktuelle Betriebszustand nach Beendigung
des Überschlags
unmittelbar bekannt ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, den Strom beim Beginn des Röntgenbetriebs
unabhängig
von einer Messung der Röntgenspannung
möglichst
schnell auf einen ausreichend hohen Wert zu bringen. Dadurch kann
ein all zu langes Verharren des einsetzenden Elektronenstrahls auf
einem Fleck der Anode und damit eine anfänglich allzu große thermische
Belastung der Anode verhindert werden. Dieser Erfindungsgedanke findet
auch beim Beenden des Röntgenbetriebs
Anwendung, bei dem der Strom unabhängig von der Röntgenspannung
während
einer bestimmten Zeitspanne auf einem hohen Wert gehalten wird.
Dadurch wird ein all zu langes Verharren des abklingenden Elektronenstrahls
verhindert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
1 System
aus Stromquelle, Ablenkspule und Röntgenröhre,
2 Ablenkspule
und Stromquelle gemäß der Erfindung,
3 Spulenspannung
und Spulenstrom der Stromquelle gemäß der Erfindung.
1 zeigt
ein System aus Stromquelle 17, Ablenkspule 11 und
Röntgenröhre 1 im Überblick. Der
besseren Darstellbarkeit halber ist ein System mit lediglich einer
Ablenkspule bzw. einem Ablenkspulen-Paar dargestellt. Das System
kann zur Erzeugung komplexer Brennfleck-Konturen und vielfältigen Brennfleck-Positionen
jedoch ohne weiteres auf mehrere Ablenkspulen 11 erweitert
werden, die jeweils mit einem eigenen Spulenstrom beaufschlagt werden.
Aus der Kathode 3 der Röntgenröhre 1 werden
Elektronen emittiert und durch die Röntgenspannung zur Anode 5 beschleunigt.
Die Röntgenspannung
wird durch den Röntgengenerator 7 erzeugt und
beeinflusst direkt die kinetische Energie der Elektronen und damit
indirekt die charakteristischen Eigenschaften der durch die Röntgenröhre 1 erzeugten
Röntgenstrahlung.
Sie wird je nach Anwendung variiert.
Die aus der Kathode 3 austretenden
Elektronen bilden innerhalb der Röntgenröhre 1 einen Röntgenstrahl 9,
der in 1 schematisch
dargestellt ist. Die Kathode 3 ist so konstruiert, dass
der austretende Elektronenstrahl 9 bereits fokussiert ist.
Eine weitere Fokussierung kann bei Bedarf durch magnetische Felder
erreicht werden, die durch um die Röntgenröhre 1 angeordnete
Spulen erzeugt werden, die in der 1 aber
nicht dargestellt sind. Dargestellt sind jedoch Ablenkspulen 11,
durch die der Elektronenstrahl 9 abgelenkt werden kann.
Dadurch wird der Brennfleck auf der Oberfläche der Anode 5 verschoben.
Die Verschiebung des Brennflecks hängt von der kinetischen Energie
der Elektronen und damit von der Röntgenspannung ab. Außerdem hängt sie von
der Größe des durch
die Ablenkspulen 11 erzeugten Magnetfeldes und damit von
dem die Ablenkspulen 11 durchfließenden Spulenstrom ab.
In 1 schematisch
dargestellt ist zum einen eine Verschiebung des Brennflecks um einen
bestimmten Betrag. Diese Verschiebung wird durch einen Spulenstrom
IR bewirkt, der deswegen in der Abbildung
als räumliches
Maß für die Verschiebung
des Brennflecks angedeutet ist. Neben der Verschiebung des Brennflecks
durch den Spulenstrom IR wird außerdem eine
Verbreiterung des Brennflecks durch eine Variation des Spulenstroms
um einen Betrag ΔIR eingestellt. Diese Verbreiterung ist in
der Abbildung als räumliches
Maß ΔIR dargestellt.
Die Richtung des Elektronenstrahls 9 und
die Position des Brennflecks auf der Anode 5 bestimmen Richtung
und Eigenschaften des durch die auftreffenden Elektronen erzeugten
Röntgenstrahls.
Die Verbreiterung des Brennflecks bewirkt zusätzlich die Verbreiterung des
erzeugten Röntgenstrahls.
Diese Größen können durch
die Stromquelle 17 gezielt beeinflusst werden.
Der Stromquelle 17 wird über einen
Röntgenspannungs-Eingang 15 ein
der Röntgenspannung
proportionales Signal zugeführt,
das über
einen Spannungsteiler 13 vom Röntgengenerator 7 abgegriffen
wird. Sie bestimmt den Spulenstrom in Abhängigkeit von diesem Signal.
Weitere Steuerdaten gehen der Stromquelle 17 durch einen
Steuerdaten-Eingang 19 zu. Diese Steuerdaten dienen z.B. der
Vorgabe einer gewünschten
Brennfleckposition und Brennfleck-Breite oder -Kontur je nach Anwendung
und Röntgenröhren-Typ.
Die Stromquelle 17 ermittelt anhand der Steuerdaten und
des Röntgenspannungs-Signals
einen Ablenkstrom IR sowie eine Ablenkstrom-Variation ΔIR, mit denen sie die Ablenkspulen 11 beaufschlagt.
2 zeigt
die Stromquelle 17 in einem schematischen Schaltplan. Auch
in 2 ist der besseren
Darstellbarkeit halber ein System mit nur einer Ablenkspule 11 dargestellt.
Die Steuerdaten und das Röntgenspannungs-Signal
gehen über
die entsprechenden Eingänge 15 und 19 einem
Ablenkstrom-Rechner 21 zu. Dieser
ermittelt aus diesen Eingangssignalen die gewünschte Brennfleck-Ablenkung
sowie Brennfleck-Verbreiterung
bzw. Brennfleck-Kontur. Er erzeugt daraus zwei Steuersignale Imax 23 und Imin 25 als Ausgangssignal.
Die beiden Signale werden der weiteren Schaltung zugeleitet und
dienen jeweils als ein Eingangssignal für einen Ausschalt-Komparator 27 und
einen Einschalt-Komparator 29. Die beiden Signale dienen
der Definition eines minimalen und eines maximalen Ablenkstroms
und legen damit also den Ablenkstrom IR sowie
die Ablenkstrom-Varianz ΔIR fest. Sie geben also die Brennfleck-Position sowie die Brennfleck-Verbreiterung
vor.
Die Ausgangssignale des Ausschalt-Komparators 27 und
des Einschalt-Komparators 29 gehen einer Störungsaustastung 31 zu.
In der Störungsaustastung 31 werden
Störsignale
mit systemtypischen Frequenzen unterdrückt, z.B. Signale mit der Resonanzfrequenz
der Ablenkspule 11. Das Ausgangssignal der Störungsaustastung 31 ist
von den systemtypischen Störeinflüssen befreit
und zeigt an, ob der Ablenkstrom für Ablenkspule 11 ein-
oder ausgeschaltet werden soll. Z.B. könnte das Ausgangssignal des
Einschalt-Komparators 29 bzw. des Ausschalt-Komparators 27 eine
positive Signalflanke zum Einschalten bzw. zum Ausschalten des Ablenkstroms
zeigen. Dann würde
das Ausgangssignal der Störungsaustastung 31 durch
das Ausgangssignal des Einschalt-Komparators 29 gesetzt
und durch das Ausgangssignal des Ausschalt-Komparators 27 zurückgesetzt
werden. Je nach Beschaltung der beiden Komparatoren 27 und 29 müssen deren
Ausgangssignale auf andere geeignete Art durch die Störungsaustastung 31 logisch
verknüpft
werden.
Das Ausgangssignal der Störungsaustastung 31 wird
durch einen Verstärker 33 verstärkt und dient
der Betätigung
zweier Leistungsschalter 35. Werden die Leistungsschalter 35 geschlossen,
so wird die Ablenkspule 11 mit der Spannung der Spannungsquelle 37 beaufschlagt.
Die Leistungsschalter 35 bilden gemeinsam mit den Dioden 39 eine
Brückenschaltung 34.
Durch die Anordnung der Leistungsschalter 35 und der Dioden 39 in
der Brückenschaltung 34 wird
die Ablenkspule 11 jeweils über Kreuz an die Spannung der
Spannungsquelle 37 angelegt.
Statt der Dioden 39 könnten auch
weitere Leistungsschalter vorgesehen werden. Diese müssten dann
aber eigens angesteuert werden, was unter Umständen einen größeren Schaltungsaufwand
mit sich bringen würde.
Daher wurde in der Darstellung eine Variante mit Dioden 39 gewählt.
Sind die Leistungsschalter 35 geöffnet, so
ist die Ablenkspule 11 über
die Dioden 39 mit der Spannungsquelle 37 verbunden.
Die Dioden 39 sind in Durchgangsrichtung geschaltet und
an der Ablenkspule 11 liegt somit die Spannung –U an.
Werden die Leistungsschalter 35 nun
geöffnet,
so wird die Ablenkspule 11 über die Leistungsschalter 35 an
die Spannungsquelle 37 angelegt und dadurch mit der Spannung
+U beaufschlagt. Dadurch steigt der Spulenstrom in der Ablenkspule 11 gemäß der Gleichung
dI/dt = U/L.
Werden die Leistungsschalter 35 nun
wieder geschlossen, liegt die Ablenkspule 11 wieder über die Dioden 39 an
der Spannungsquelle 37 an und es liegt wieder die Spannung –U an. In
der Ablenkspule 11 ist jedoch noch Magnetfeld-Energie gespeichert,
durch die der Spulenstrom zunächst
trotz Umpolung weiterfließt
und erst mit der Zeit abfällt.
Als Leistungsschalter 35 werden
Transistoren verwendet, die im Schaltbetrieb arbeiten. Bei dieser
Betriebsweise entsteht nur minimale Verlustleistung. Der Stromanstieg
und -Abfall in der Ablenkspule 11 ist gemäß der oben
genannten Gleichung dI/dT = U/L nur von der Spannung der Spannungsquelle 37 und
vom Elementwert der Ablenkspule abhängig. Diese beiden Größen bestimmen
also, wie schnell der Ablenkstrom verstellt werden kann, um die
Ablenkung des Elektronenstrahls z.B. an schnelle Änderungen
der Röntgenspannung
anzupassen.
An einem Stromabgriff 41 wird
ein dem durch die Ablenkspule 11 fließenden Spulenstrom proportionales
Signal abgegriffen. Es wird durch einen Verstärker 43 verstärkt und
dem Einschalt-Komparator 27 sowie dem Ausschalt-Komparator 29 zugeführt. Dadurch
wird der Strom-Regelkreis geschlossen, da den beiden Komparatoren
mit dem Spulenstrom gerade die Regelgröße zugeführt wird. In Abhängigkeit von
der Größe des Spulenstroms
regeln die beiden Komparatoren als Regelparameter die Schaltzeiten für den Spulenstrom.
Der Regelkreis stellt einen Zweipunkt-Regler dar, in dem der Maximalstrom
Imax sowie der Minimalstrom Imin als
Sollwerte vorgegeben werden, zwischen denen der gemessene Spulenstrom
pendelt.
Ein Überschwingen der Regelgröße, des
Ablenkstroms, ist nicht möglich,
da bei erreichen der Stromgrenzen Imin und
Imax die Leistungsschalter 35 umgeschaltet
werden. Der Ablenkstrom kann somit nie den Sollbereich verlassen.
Störeinflüsse wie Strompulse
durch Spulenresonanzen beim Schalten werden zur Verhinderung einer
Verschärfung
aufgrund positiver Rückkopplung
des Regelkreises durch die Störungsaustastung 31 eliminiert.
Die Genauigkeit der Regelung wird
lediglich durch die Genauigkeit der Strommessung über Strom-Abgriff 41 und
durch die Geschwindigkeit der Schaltzeiten durch die Leistungsschalter 35 begrenzt.
Die Regelungsgenauigkeit gilt dabei für die Spulenstromvarianz ΔIR sowie für
den Spulenstrom-Mittelwert IR. Außerdem können bereits
die Steuerdaten für
den Ablenkstrom-Rechner 21 neben Brennnfleck-Positionen
und -Konturen auch Daten zum Abgleich von Fertigungstoleranzen und
zu verschiedenen Typen von Röntgenröhren enthalten.
Dabei können
auch für
Röntgenröhren typische
Störeffekte,
wie z.B. Tellerschlag, durch Störgrößenaufschaltung
bereits in den abgespeicherten Sollwerten eliminiert werden.
Die Regelung bietet den für Regelungen
typischen Vorteil, dass Störeinflüsse automatisch
kompensiert werden. Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Regelung
besteht darin, dass wegen des kausalen Zusammenhangs zwischen Ablenkstrom,
Ablenkung des Elektronenstrahls und Brennfleckposition als Regelgröße mit dem
Spulenstrom im wesentlichen gerade die Brennfleck-Position vorgegeben wird.
Damit stehen die Sollwerte der Regelgröße mit den Brennfleck-Eigenschaften,
an denen das eigentliche Interesse besteht, in direktem Zusammenhang.
Die Sollwerte für den Zweipunktregler werden
durch den Ablenkstrom-Rechner 21 aus der gemessenen Röntgenspannung
errechnet. Dabei können
verschiedene eindimensionale Brennfleckpositionen und -breiten im
Ablenkstrom-Rechner 21 gespeichert und abgerufen werden.
Die dargestellte einkanalige Regelung kann ohne Schwierigkeiten auch
auf Mehrkanal-Regelungen
erweitert werden, indem der Steuerrechner für jeden weiteren Regel-Kanal
eigene Sollwerte für
Maximal- und Minimalstrom errechnet, die jeweils einem weiteren
Regelkreis für
eine weitere Ablenkspule zugeführt
werden. Durch eine Mehrkanalregelung ist es möglich, nicht nur die eindimensionale
Brennfleck-Position sowie die Brennfleck-Verbreiterung vorzugeben,
sondern auch verschiedene zweidimensionale Positionen und Konturen.
Diese können
ebenfalls im Ablenkstrom-Rechner 21 gespeichert
und abrufbar sein.
Gegebenenfalls müssen die Kanäle zeitlich aufeinander
abgestimmt werden. Eine Synchronisation kann wegen des oben genannten
Zusammenhangs für
die Stromanstiegs- und Stromabfall-Steilheit dI/dt = U/L z.B. über die
Steuerung der Spannung der Spannungsquelle 37 erfolgen.
Der Ablenkstrom-Rechner 21 weist
ein spezielles Programm für
den Beginn des Röntgenbetriebs
auf. Zeitverzögerungen
der Ablenkung beim Einschalten führen
durch das Verharren des noch nicht abgelenkten Elektronenstrahls
zu extremer Erwärmung
und Aufschmelzungen in der Mitte der Anode 5. Der Ablenkstrom-Rechner 21 gibt
daher beim Einschalten zunächst
einen von der Röntgenspannung
unabhängigen
Sollwert für
den Ablenkstrom vor, auf den der Spulenstrom anfänglich schnell ansteigt. Sobald
ein durch den Ablenkstrom-Rechner 21 in Abhängigkeit
von der Röntgenspannung
errechneter maximaler sowie minimaler Spulenstromwert vorliegt,
wird dieser als Sollwerte vorgegeben. Dadurch wird erreicht, dass
Einschaltverzögerungen infolge
von Verzögerungen
bei der Hochspannungsmessung der Röntgenspannung oder Abtastzeiten oder
Rechenzeiten vermieden werden.
Der Ablenkstrom-Rechner 21 weist
weiter ein spezielles Ausschaltprogramm auf. Die Röntgenspannung
fällt nach
dem Abschalten in aller Regel exponentiell, jedenfalls aber äußerst schnell
ab. Da der Ablenkstrom infolge der durch die Anordnung vorgegebenen
endlichen Stromsteilheit dI/dt langsamer abfällt, bestünde ohne Ausschaltprogramm
die Gefahr, dass der Elektronenstrahl unkontrolliert an eine falsche
Stelle treffen und durch die hohen thermischen Belastungen die Röhre schädigen würde. Das
Abschaltprogramm stellt sicher, dass sich der abklingende Elektronenstrahl
weiterhin mit hoher Geschwindigkeit über die Anode 5 bewegt.
Außerdem weist der Ablenkstrom-Rechner 21 ein
spezielles Programm zur Reaktion auf Zusammenbrüche in der Röntgenspannung
auf. Solche Zusammenbrüche
treten infolge von Überschlägen in der
Röntgenröhre 1 von
Zeit zu Zeit auf. Würde
der Ablenkstrom auch bei derartigen Überschlägen in Abhängigkeit von der Röntgenspannung
errechnet werden, so hätte
dies ein Aussetzen der Ablenkung des Elektronenstrahls zur Folge.
Um dies zu verhindern, werden bei schnellem Einbrechen der Röntgenspannung
vorgegebene Sollwerte für
den minimalen und maximalen Spulenstrom verwendet. Dadurch ist der
Brennfleck nach Überschlägen in der Röntgenröhre 1 unmittelbar
an der Sollposition, und nicht etwa von Tastzeiten bei der Hochspannungsmessung
der Röntgenspannung
abhängig.
Als Ablenkstrom- Sollwerte
bei schnellen Einbrüchen
der Röntgenspannung
könnten
fest vorgegebene Werte verwendet werden, es können aber auch die unmittelbar
vor Auftreten der Spannungszusammenbrüche benutzten Werte verwendet
werden.
3 zeigt
den zeitlichen Verlauf der Spannung und des Stroms an der Ablenkspule 11,
der sich durch die in 2 dargestellte
Regelung einstellt. Bei dem dargestellten Spannungs- und Stromverlauf
ist ein spezielles Einschaltprogramm des Ablenkstrom-Rechners 21 nicht
berücksichtigt.
Zum Zeitpunkt T0 wird die Röntgenspannung
eingeschaltet. Beim Einschalten werden in Abhängigkeit von der Röntgenspannung
ein Maximalwert für
den Ablenkstrom Imax und ein Minimalwert
Imi
n errechnet und
dem Regelkreis vorgegeben. Im Regelkreis werden daraufhin die Leistungsschalter 35 geöffnet und
die Ablenkspule 11 dadurch von der Spannung 0V auf die Spannung
+U umgepolt. Dadurch setzt der Ablenkstrom durch die Ablenkspule 11 ein
und steigt gemäß der Gleichung
dI/dT = U/L an, bis er den Sollwert für den maximalen Ablenkstrom
Imax erreicht. Sobald Imax erreicht
ist, werden die Leistungsschalter 35 geöffnet. Dadurch legt die Ablenkspule 11 nicht
mehr an der Spannung +U sondern auf –U. Nach Umschalten der Spannung
an der Ablenkspule 11 sinkt der Spulenstrom mit derselben
Zeitkonstante wie beim Ansteigen, bis er den minimalen Sollwert
Imin erreicht. Bei Erreichen von Im
i
n werden
die Leistungsschalter 35 wieder geschlossen und die Ablenkspule 11 wieder an
die Spannung +U gelegt. Dadurch steigt der Spulenstrom wieder bis
auf den Sollwert Imax an, bei dessen Erreichen
die Leistungsschalter 35 wieder geöffnet werden. Dieser Vorgang
wiederholt sich zyklisch.
Der dargestellte Spannungs- und Stromverlauf
an der Ablenkspule 11 ergibt sich, abgesehen von den maximalen
und minimalen Stromwerten, allein aus der Schaltung des Regelkreises.
Die dreieckförmige
Strommodulation ist optimal geeignet zur Ablenkung des Elektronenstrahls
einer Röntgenröhre 1, da
dadurch die gesamte Brennfleck-Breite mit gleichmäßiger Inten sität und Geschwindigkeit überstrichen wird.
Im Gegensatz dazu würde
z.B. eine Sinus-förmige
Schwingung eine langsame Änderung
der Ablenkung des Elektronenstrahls an den Randbereichen sowie eine
schnelle Änderung
im mittleren Bereich bewirken. Der erzeugte Röntgenstrahl sowie die thermische
Belastung der Anode 5 wären
dann inhomogen.
Die Frequenz der Oszillation des
Ablenkstroms ist durch den minimalen und maximalen Sollwert Imi
n und Imax sowie durch die Zeitkonstante beim Ansteigen
und Abfallen des Spulenstroms abhängig. Die Zeitkonstante wiederum
hängt von
der Induktivität
der Ablenkspule 11 sowie von der an die Spule angelegten
Spannung ab. Diese Spannung kann durch den Ablenkstrom-Rechner 21 vorgegeben
werden, um die Frequenz der Oszillation des Ablenkstroms zu beeinflussen.
Falls nötig,
kann dadurch eine bestimmte Frequenz vorgegeben und gegebenenfalls auch
durch den Ablenkstrom-Rechner 21 geregelt werden.