DE19942741C2 - Polierelement und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Polierelement und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Die Oberflächen lackierter Kfz-Karosserien entsprechen nicht immer den vom Abnehmer geforderten
Qualitätsmaßstäben.
Im Regelfall müssen einige Fehlstellen in einem zusätzlichen Schleif- und Poliervorgang nachgearbeitet
werden, so daß eine Entlackung, Beizung sowie Neulackierung der Karosserie vermieden werden kann.
Hierzu sind bereits eine Reihe von Poliervorrichtungen und -verfahren beschrieben worden, die jedoch
grundsätzliche Nachteile beinhalten. So ist das Reinigen und Polieren von Oberflächen an Kraftfahrzeugen
mit auf ein Poliertuch oder einem Polierschwamm aufgebrachten fluiden Poliermitteln insbesondere dann
eine mühsame Nacharbeit, wenn die zu polierenden Lacke eine große Festigkeit aufweisen und die zu
bearbeitenden Lackteilchen schwer zu entfernen sind. Es wurden auch Vorrichtungen beschrieben, bei
denen ein von Hand aufgetragenes Poliermittel nach dem Antrocknen mit einem auf einer Drehscheibe
angeordneten Lammfell zu entfernen ist, wobei jedoch die Bearbeitungsdauer entweder zu groß oder - bei
der Benutzung abrasiver Schleifpasten - nicht die gewünschte glänzende Oberfläche erzielt werden konnte.
Bekannt ist auch eine maschinelle Reinigungs- und Poliervorrichtung, bei der ständig ein Schleifpolitur-
Wasser-Gemisch zugeführt wird, so daß stets die erforderliche Menge an Schleifpolitur bzw. Schleifpaste
zur Verfügung stehen und gleichzeitig durch den Wasseranteil eine solche Kühlung der polierten
Lackoberfläche erzielt wird, daß eine für das Polierergebnis schädliche Überhitzung des Lackes vermieden
wird.
So wird bei einem derartigen Handgerät auf der Basis einer Flex ein kreiszylinderförmiger
Polierschwamm auf der Schleifebene befestigt, in welchen zuvor eine zentrale Bohrung angebracht ist, in
die das Schleifpolitur-Medium eingeführt wird. Beim Rotieren der Drehscheibe und Hinzuführen der
Schleifpoliturflüssigkeit fließt dieses entlang der zentralen Bohrung bis zur Polierfläche, wo es durch die
Zentrifugalkraft radial nach außen geschleudert wird, um schließlich die gesamte Politurfläche des
Hartschwammes zu benetzen.
Der Schwamm saugt auch einen Teil der Flüssigkeit bzw. der Politur auf, so daß auch beim Betätigen
eines Gemisch-Regelventils ausreichender Vorrat an Politur und Kühlwasser zur Verfügung steht.
Diese beschriebene Lösung ist umständlich, aufwendig und durch die Benutzung eines Politurschwamms -
der aus mechanischen Gründen eine Mindesthärte besitzen muß - der Gefahr ausgesetzt, Wolkenbildung
bzw. Schleifspuren auf der Oberfläche zu produzieren.
Auch die bekannte Benutzung von sogenannten Polierwalzen, welche z. B. für den Einsatz an großflächig
lackierten Flächen benutzt werden, kann nicht die gewünschten Qualitätsergebnisse auf der Fläche
erzielen. Größere Walzendurchmesser - die z. B. einen größeren Flächendurchsatz ermöglichen - sind mit
Rücksicht auf eine gute Erreichbarkeit bei konkaven Oberflächen unzweckmäßig.
So muß bei diesen Systemen vorzugsweise darauf geachtet werden, daß während der Bearbeitung das
Poliermittel nicht eindickt bzw. eintrocknet. Es muß darauf geachtet werden, daß die Polierpaste fließfähig
bleibt, damit sie die ihr zugedachte Poliereigenschaft behält. Zu diesem Zweck muß ein definiertes
Speichervolumen für relativ dünnflüssige Polierpaste vorgesehen werden.
Auch dieses Verfahren ist zu aufwendig und führt bei ungenügender Kontrolle zu Polierschäden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schleif- und Polierelement zu
beschreiben, welches in Verbindung mit einem möglichst wenig abrasiven Schleifmedium optimale
Oberflächenqualität garantiert und gleichzeitig eine schnelle Bearbeitung sicherstellt. Dabei sollen bisher
übliche, manuell zu betätigende Schleif- bzw. Poliergeräte benutzt werden, welche eine einfache,
preiswerte Lösung ohne großen apparativen Aufwand ermöglichen. Gleichzeitig soll der Mehrfacheinsatz
des Schleif- und Polierelementes sichergestellt werden, wobei eine sogenannte Wolkenbildung auf der
polierten Lackoberfläche nach dem Poliervorgang nicht sichtbar ist. Weiterhin soll ein vorteil
haftes Verfahren zur Herstellung eines Polierelementes geschaffen werden.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den
Patentansprüchen 1 und 19 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung (Fig. 1) dargestellt und nachfolgend beschrieben.
Das Polierelement (1) enthält die Polierschicht (6), welche durch die Fixierschicht (2) fixiert wird. Dieses
Element ist verklebt mit der doppelseitigen Klebeschicht (3), welche auf ihrer zweiten Klebeseite mit der
Klettbasisschicht (4) und der Klettflorschicht (5) verbunden ist.
Das erfindungsgemäße Polierelement (1), das vorzugsweise bei einem Durchmesser von ca. 70 mm
(Varianten 40 mm-100 mm) als kreisrundes Element benutzt wird, hat einen Schichtaufbau, wobei die
mit der Lackoberfläche in Kontakt stehende Polierschicht (6) - wie angegeben - aus einem Mohair von
gewebtem Ziegenhaar mit vorzugsweise einer Florhöhe von ca. 4 mm besteht. Varianten von 2-9 mm
Florhöhe sind je nach Anwendungsfall möglich.
Die Polierschicht (6) ist mittels einer doppelseitig wirkenden Klebeschicht (3) verbunden mit einem
Klettvlies, welches in bekannter Weise mit einem Klett-Gegenstück die form- und kraftschlüssige
Verbindung zur flächigen Gegenlage des Poliergerätes herstellt.
Die Elemente des Schleif- und Polierelementes (1) werden bei einer erfindungsgemäßen Variante in einem
Arbeitsgang zusammengeführt und verpreßt.
Das sogenannte Mohair-Material ist eine Webware aus Ziegenhaar, vorzugsweise mit einer Florhöhe von
4 mm. Die borstenähnliche Oberfläche ist fusselfrei, zur Aufnahme des benutzten Schleifmittels gut
geeignet und bringt gegenüber vergleichbaren Filzscheiben eine Reduzierung der Bearbeitungsdauer von
Lackschäden auf der Oberfläche von Kfz-Karosserien um etwa 1/3 und verhindert gleichzeitig eine
möglicherweise störende "Wolkenbildung".
Die benutzte doppelseitig klebende Folie ist ein Faservliesband, vorzugsweise mit einer Stärke von
0,13 mm und wird einseitig durch ein braunes Silikonpapier - bis zum Verarbeitungsvorgang - abgedeckt,
so daß ein unproblematisches Aufrollen des Materials möglich ist. Als Klebertyp wird modifiziertes
Acrylat benutzt mit einer Klebkraft von 7 N/25 mm.
1
Polierelement
2
Fixierschicht
3
Klebeschicht
4
Klettbasisschicht
5
Klett-Florschicht
6
Polierschicht
Claims (20)
1. Polierelement mit folgenden Merkmalen:
- a) daß eine biegsame Scheibe mit Rückstellverhalten benutzt wird,
- b) daß das Polierelement (1) aus folgenden Hauptteilen besteht, nämlich Polierschicht (6) mit Fixierschicht (2), dann einer Klebeschicht (3) sowie einer Klettbasisschicht (4) und einer Klett- Florschicht (5), wobei die Klettschichten eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung zur flächigen Gegenlage des Polierelementes (1) herstellen
- c) daß die den Poliervorgang übernehmende Fläche aus einer Polierschicht (6) besteht, deren Borsten vorzugsweise senkrecht zur Flächenebene angeordnet sind
- d) daß die Polierschicht (6) sowie die Fixierschicht (2) als textile Flächenerzeugnisse aus Garnen oder Zwirnen oder Wolle hergestellt sind
- e) daß als Klebeschicht (3) ein doppelseitig wirkender Klebefilm eingesetzt wird und
- f) daß die Klebeschicht (3) auf der zweiten Klebeseite mit den Klettschichten (4, 5) verbunden ist.
2. Polierelement, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polierelement (1) einen Durchmesser von 70 mm besitzt.
3. Polierelement, nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polierschicht (6) sowie die Fixierschicht (2) aus Mohair bestehen.
4. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polierschicht (6) eine Florhöhe von 4 mm besitzt.
5. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polierschicht (6) eine Florhöhe im Bereich von 2 mm und 9 mm besitzt.
6. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Klebeschicht (3) ein Faservliesband eingesetzt wird und vor dem Klebeprozeß durch
Silikonpapier auf den klebeaktiven Flächen abgedeckt ist.
7. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polierelement (1) einen Durchmesser im Bereich von 40-100 mm besitzt.
8. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Klebeschicht (3) als Klebstoff ein modifiziertes Acrylat eingesetzt ist.
9. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Polierschicht (6) ein gewebter Velours aus Naturmaterial, z. B. aus Wolle oder
Seide eingesetzt wird.
10. Polierelement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Polierschicht (6) 100% Wolle mit einer Garnnummer von Nm 27/2 eingesetzt wird.
11. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Polierschicht (6) 100% Wolle mit einer Garnnummer von Nm 20/2 eingesetzt wird.
12. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polierschicht (6) durch eine Wollfeinheit von ca. 25 my gekennzeichnet ist.
13. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polierschicht (6) einen Gewichtsanteil von ca. 60% Polanteil und 40% Rückenanteil
besitzt bei einer Fadendichte von ca. 16 Kettfäden/cm und 20 Schußfäden/cm.
14. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtdicke der Polierschicht (6) bei aufgerichtetem Pol ca. 6 mm beträgt.
15. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeschicht (3) als Trägermaterial eine Polyesterfolie benutzt.
16. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schälkraft der Klebeschicht (3) auf Stahl im Bereich 65-80 N/100 mm beträgt.
17. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß Polierschicht (6) und/oder Fixierschicht (2) zu 70% aus Naturprodukten und zu 30% aus
Viskose bestehen.
18. Polierelement, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixierschicht (2) und/oder die Klettbasisschicht (4) mit Kunststoff oder einem
gummiähnlichen Material stabilisiert sind.
19. Verfahren zur Herstellung eines Polierelementes, nach einem oder mehreren der Anspüche 1-18,
wobei
die Polierschicht (6), die Klettbasisschicht (4) und die Klett-Florschicht (5), die Klebeschicht
(3) sowie die Fixierschicht (2) zusammengefügt und in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
20. Verfahren zur Herstellung eines Polierelementes, nach Anspruch 19,
wobei
das Material der Polierschicht (6) so gereinigt, gekämmt und gewaschen wird, daß die
Oberfläche der Polierschicht (6) fusselfrei ist.
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- 1999-09-07 DE DE19942741A patent/DE19942741C2/de not_active Expired - Fee Related
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