DE19940843A1 - Bestimmung des elektrischen Widerstandes eines Materials mittels Wirbelstromverfahren - Google Patents
Bestimmung des elektrischen Widerstandes eines Materials mittels WirbelstromverfahrenInfo
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Abstract
Wirbelstom-Meßverfahren für die Bestimmung des elektrischen Widerstandes (Leitfähigkeit eines Materials) (1) mit Bildung einer Meßgröße tg·2·phi, die linear proportional mit dem Widerstand ist und die Kalibrierung vereinfacht.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bestimmung des
spezifischen elektrischen Widerstandes und damit auch der
spezifischen elektrischen Leitfähigkeit eines elektrisch
leitenden Materials. Bei dem dazu auszuführenden Verfahren
bedarf es keiner Anbringung elektrischer Kontakte an diesem
Material.
Für die Ausführung der Erfindung wird ein Wirbelstromverfah
ren angewendet, wie es dem Prinzip nach für die zerstörungs
freie Materialuntersuchung auf Risse, Lunker und dgl. Defekte
hin bekannt ist. Hierzu sei auch auf den diesbezüglichen
Stand der Technik verwiesen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, optimale Maßnahmen
zur wenig aufwendigen Auswertung der mit dem Wirbelstrommeß
verfahren gewonnenen Meßwerte anzugeben.
Diese Aufgabe ist gemäß der Merkmale des Anspruches 1 und in
Weiterbildung gemäß der Unteransprüche gelöst.
Für das Wirbelstrom-Material-Untersuchungsverfahren ist es
bekannt, die mit dem Detektor, einer Prüfspule, erfaßte
Induktionsspannung V nach Realteil und Imaginärteil aus
zuwerten.
Bei der Erfindung wird jedoch eine spezielle Meßgröße aus der
jeweils erfaßten komplexen Induktionsspannung gebildet, näm
lich die Größe tg2ϕ = [Im(VL - VM)/Re(VL - VM)]2 gebildet. Darin
ist VM das komplexe Spannungssignal bei Messung mit dem De
tektor auf dem Material und VL dasjenige komplexe Spannungs
signal, das man dann erhält, wenn der Meßkopf (siehe Fig. 1)
derart weit vom zu untersuchenden Material abgehoben ist, daß
im Material praktisch keine Wirbelströme mehr angeregt wer
den, also ein erheblicher Luftabstand zwischen dem Detektor
und dem Material vorliegt.
Die Besonderheit der Erfindung, d. h. die Wahl der Größe tg2ϕ
zur Ermittlung des gesuchten elektrischen Widerstandswertes
des Materials zu verwenden, liegt darin, daß diese Größe sich
in etwa linear proportional der Größe des elektrischen Wider
standes verhält. Dadurch ist es bei der Erfindung ausrei
chend, im Kalibrierungsverfahren, wie nachfolgend noch näher
beschrieben, nur zwei Kalibrierungspunkte von zwei hinsicht
lich des elektrischen Widerstandes bekannten Materialien ver
fügbar zu haben.
Gemäß der Erfindung werden diese Kalibrierungspunkte bekann
ter Materialien mit derselben Wirbelstrom-Meßanordnung, ins
besondere demselben Detektor ermittelt, mit dem auch die
erfindungsgemäße Meßwerterfassung erfolgt. Infolgedessen sind
die der Normierung bzw. Kalibrierung dienenden Meßwerte nur
noch sehr geringfügig vom verwendeten Meßkopf abhängig. Ent
sprechend muß nicht unbedingt jeweils derselbe Meßkopf ver
wendet werden, wenn der verwendete gleiche Meßkopf nur in
enger Toleranz abweichend ist. Dies erspart in diesem Falle
den Aufwand einer jeweiligen Neukalibrierung.
Einfluß des Abhebeeffekts auf den Meßwert VM kann bei der
Erfindung entsprechend einer Weiterbildung insbesondere noch
dadurch minimiert werden, daß als Detektor eine nachfolgend
noch näher beschriebene, an die Oberfläche des zu messenden
Materials anschmiegbare Detektorspule verwendet wird. Ins
besondere ist dies eine photolithographisch hergestellte
Flachspule mit engen Toleranzen.
Weitere Erläuterungen zur Erfindung sollen nunmehr anhand der
Beschreibung zu den zur Erfindungsoffenbarung gehörenden
Figuren gegeben werden.
Fig. 1 zeigt eine zu verwendende Meßeinrichtung.
Fig. 2 zeigt eine zu verwendende Flachspule.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm der komplexen Spannungsebene.
Fig. 4 zeigt das Diagramm der Widerstandswerte.
Fig. 1 zeigt ein Schemabild des Aufbaues einer Wirbelstrom-
Meßeinrichtung 10 mit einem Meßkopf 11 mit einer Spule als
Detektor 12. Mit 13 ist eine der Erzeugung des magnetischen
Wechselfeldes dienende Induktionsspule bezeichnet. Der Meß
kopf 11 ist nahe der Oberfläche des Materials 1 gehaltert,
dessen spezifischer elektrischer Widerstandswert, bzw. elek
trischer Leitwert, zu bestimmen ist. Mit 14 ist andeutungs
weise das im Material 1 mittels der Induktionsspule 13 er
zeugte Wirbelstromfeld angedeutet.
Die Messung des Widerstands des Materials kann an verschie
denen Orten gemessen werden, indem der Meßkopf 11 über die
Oberfläche des Materials hinweg verschoben wird.
Die elektrischen Anschlüsse der Spule des Detektors 12 sind
mit dem Eingang des Verstärkers 30 verbunden. Dessen Ausgang
ist parallelgeschaltet mit zwei Mischern 31 und 32 verbunden,
die 180° Phasenverschiebung zueinander haben. Mit 33 und 34
sind andeutungsweise Imaginärteil Im und Realteil Re der Meß
spannung V angedeutet, die jeweils am Eingang des Verstärkers
30 anliegt. Das Bild 35 zeigt diese Spannung V in der komple
xen Spannungsebene.
Wie schon erwähnt, kann, insbesondere für den Fall einer
nicht ebenen, insbesondere eine Krümmung aufweisenden Ober
fläche des Materials 1 die Spule des Detektors eine flexible
Flachspule sein, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist. Solch eine
Flachspule 112 kann als Dick- oder Dünnfilm-Spule auf einer
flexiblen Folie 113 insbesondere photolithographisch her
gestellt sein. Eine solche flexible Spule paßt sich einer
Krümmung der Oberfläche des Materials 1 in vorteilhafter
Weise an. Alle Windungen dieser Spule sind sehr nahe und
insbesondere gleich nahe dem Material 1, was bedeutet, daß
der Abhebeeffekt auf ein Minimum reduziert ist.
Das Wirbelstromverfahren kann transformatorisch oder auch
parametrisch ausgeführt sein. Als günstige Frequenzen der
Magnetfeld-Wirbelstromerregung seien Werte kleiner 2 MHz
angegeben.
Fig. 3 zeigt das in Fig. 1 mit 35 bezeichnete Bild im
Detail und in Kombination für die Messung mit dem Detektor 12
auf dem Material 1 mit dem Meßergebnis VM und in Kombination
damit mit dem Meßergebnis VL der ebenfalls obenbeschriebenen
Messung. Die graphische Darstellung zeigt den Winkel ϕ der
vektoriellen Differenz zwischen den komplexen Spannungswerten
VL - VM. Das Quadrat des tangens dieses Winkels ist die bei
der Erfindung jeweils ausgewertete Meßgröße, die vorteilhaft
für die Vereinfachung der Kalibrierung ist.
Die Fig. 4 zeigt die Kalibrierungsgerade 40 im Diagramm des
auf der Abszisse aufgetragenen spezifischen Widerstandswertes
und der auf der Ordinate aufgetragenen Meßgröße tg2ϕ. Wegen
der schon obenerwähnten linearen Proportionalität zwischen
den Werten tg2ϕ und den ihnen entsprechenden Widerstands
werten genügt es, die zwei z. B. an Silber und an rostfreiem
Stahl gemessenen tg2ϕ-Werte beim Ort ihrer bekannten spezi
fischen Widerstandswerte in das Diagramm einzutragen. Trägt
man nun den tg2ϕ-Wert 41, den man bei Messung des Materials 1
erhalten hat, in das Diagramm der Fig. 4 ein, so ergibt sich
der Widerstandswert 41' des Materials 1 als Schnittpunkt mit
der Geraden 40.
Vorteilhaft ist es, für die Kalibrierungsgerade bzw. für die
sie bestimmenden Widerstandswerte solche Materialien heraus
zuziehen, deren tg2ϕ-Punkte im Diagramm der Fig. 4 weit von
einanderliegen und die auch den Meßwert (tg2ϕ) des zu unter
suchenden Materials einschließen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Bestimmung des elektrischen Widerstandes
eines Materials (1) mittels eines Wirbelstromverfahrens,
bei dem in diesem Material (1) ein Wirbelstrombereich (3)
erzeugt und mit einem Detektor (12) ein Spannungssignal (V)
erfaßt wird, das in einer Signalverarbeitung (20) in
Real(Re)- und Imaginär(Im)-Teil zerlegt ausgewertet wird,
gekennzeichnet dadurch,
daß aus Real(Re)- und Imaginär(Im)-Teil des Spannungssignals die Meßgröße tg2ϕ = [Im(VL - VM)/Re(VL - VM)]2 gebildet wird, worin VM das komplexe Spannungssignal bei Messung mit dem Detektor (12) auf dem Material (1) ist und
worin VL das komplexe Spannungssignal ist, das mit dem Detek tor (12) bei größerem Abstand desselben vom Material (1) zu messen ist,
und dadurch, daß der zu bestimmende Widerstandswert (41') anhand einer Kalibrierungsgeraden (40) quantitativ bestimmt wird, wobei die Kalibrierungsgerade durch Meßpunkte aus wenigstens zwei Meßgrößen tg2ϕ bestimmt worden ist, die mit gleichartigen Messungen an hinsichtlich ihrer Widerstands werte bekannten Materialien (Silber, Stahl) gemessen worden sind.
daß aus Real(Re)- und Imaginär(Im)-Teil des Spannungssignals die Meßgröße tg2ϕ = [Im(VL - VM)/Re(VL - VM)]2 gebildet wird, worin VM das komplexe Spannungssignal bei Messung mit dem Detektor (12) auf dem Material (1) ist und
worin VL das komplexe Spannungssignal ist, das mit dem Detek tor (12) bei größerem Abstand desselben vom Material (1) zu messen ist,
und dadurch, daß der zu bestimmende Widerstandswert (41') anhand einer Kalibrierungsgeraden (40) quantitativ bestimmt wird, wobei die Kalibrierungsgerade durch Meßpunkte aus wenigstens zwei Meßgrößen tg2ϕ bestimmt worden ist, die mit gleichartigen Messungen an hinsichtlich ihrer Widerstands werte bekannten Materialien (Silber, Stahl) gemessen worden sind.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
gekennzeichnet dadurch,
daß als Detektor (12) eine flexible Flachspule (112)
verwendet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet dadurch,
daß diese Flachspule (112) eine Dick- oder Dünn-Film-Spule
auf flexibler Folie (113) (Fig. 2) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999140843 DE19940843A1 (de) | 1999-08-27 | 1999-08-27 | Bestimmung des elektrischen Widerstandes eines Materials mittels Wirbelstromverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999140843 DE19940843A1 (de) | 1999-08-27 | 1999-08-27 | Bestimmung des elektrischen Widerstandes eines Materials mittels Wirbelstromverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19940843A1 true DE19940843A1 (de) | 2001-03-29 |
Family
ID=7919900
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999140843 Withdrawn DE19940843A1 (de) | 1999-08-27 | 1999-08-27 | Bestimmung des elektrischen Widerstandes eines Materials mittels Wirbelstromverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19940843A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102009009027A1 (de) | 2009-02-16 | 2010-08-19 | Audi Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen einer Materialeigenschaft eines elektrisch leitfähigen Bauteils |
DE102013004990A1 (de) * | 2013-03-19 | 2014-10-09 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit an Proben mittels eines Wirbelstromsensors |
DE102017211475A1 (de) | 2017-07-05 | 2019-01-10 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Identifizierung eines Bauteils, Verfahren zur Herstellung eines Bauteils und Kraftfahrzeug |
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US4922201A (en) * | 1989-01-09 | 1990-05-01 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Eddy current method for measuring electrical resistivity and device for providing accurate phase detection |
-
1999
- 1999-08-27 DE DE1999140843 patent/DE19940843A1/de not_active Withdrawn
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