DE19939476C2 - Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Steuern von Flüssig
keiten gemäß der Gattung des Patenanspruches 1.
In der EP 0 477 400 A1 ist ein derartiges Ventil beschrie
ben. Dort ist in einer Stufenbohrung des Ventilgehäuses ein
Betätigungskolben des Ventilgliedes in einem Teil der Stu
fenbohrung mit kleinem Durchmesser verschiebbar angeordnet.
Ein durch einen Piezoaktor bewegbarer größerer Kolben ist
in einem Teil der Stufenbohrung mit größerem Durchmesser
angeordnet. Zwischen den beiden Kolben ist ein mit einem
Druckmedium gefüllter hydraulischer Druckraum ausgebildet,
so daß eine hydraulische Übersetzung einer Bewegung des
Piezoaktors erfolgt. Das heißt, wenn der größere Kolben
durch den Piezoaktor um eine bestimmte Wegstrecke bewegt
wird, macht der Betätigungskolben des Ventilgliedes einen
um das Übersetzungsverhältnis der Kolbendurchmesser
vergrößerten Hub, da der Kolben des Piezoaktors eine
größere Fläche als der Betätigungskolben des Ventilgliedes
aufweist. Dabei liegen das Ventilglied, der
Betätigungskolben des Ventilgliedes, der durch den
Piezoaktor bewegte Kolben und der Piezoaktor auf einer
gemeinsamen Achse hintereinander.
Bei derartigen Ventilen besteht das Problem, dass die beiden Kolben des hydraulischen
Übersetzers einer gewissen Reibung bei ihrer Bewegung in und entgegengesetzt zur
Hubrichtung unterworfen sind, sodass ein damit einhergehender Verschleiß auftritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch das Ventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Es hat den Vorteil, dass ein mechanischer Übersetzer mit einer Membran eingesetzt wird,
welche eine reibungsarme und verschleißneutrale Lösung ermöglicht. Zudem besteht
durch die Verwendung des mechanischen Übersetzers mit Membran, im Gegensatz zum
Einsatz eines hydraulischen Übersetzers nicht das Problem hinsichtlich der Leckverluste
des hydraulischen Mediums im Druckraum eines hydraulischen Übersetzers. Somit kann
durch das erfindungsgemäße Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten eine gleichmäßige
und über lange Zeit gleichbleibende Wiederholbarkeit der Einspritzungen erreicht
werden, sodass exakt definierte Einspritzzeitpunkte und/oder Einspritzmengen von
Kraftstoff gewährleistbar sind. Zudem ist ein mechanischer Übersetzer mit Membran
einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar, sodass sich auch diesbezüglich Vorteile
im Hinblick auf einen hydraulischen Übersetzer ergeben.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist gemäß Patentanspruch 2 die Membran
als Biegebalken ausgebildet. Hierdurch kann in einfacher Form der Hub des Piezoaktors
auf das Kolbenelement des Ventilgliedes übertragen werden. Zusätzlich ist bei dem
Biegebalken-Prinzip eine sehr präzise Kraftübertragung möglich, wodurch wiederum der
exakt definierte Einspritzzeitpunkt und/oder Einspritzmenge von Kraftstoff gewährleistet
wird.
Vorteilhafterweise ist gemäß Patentanspruch 3 die Membran
auf einem Auflager, vorzugsweise einem Lagerring gelenkig
gelagert. Durch das Zusammenspiel zwischen Auflager und
Membran kann in einfacher Form die erfindungsgemäße
Funktion der Membran sichergestellt werden und zusätzlich
stellt diese Kombination eine einfache Anordnung dar,
welche einfach und kostengünstig herstellbar ist.
Bei herkömmlichen Ventilen zum Steuern von Flüssigkeiten
sind aufwendige Anordnungen vorgesehen, um ein adequates
Übersetzungsverhältnis zwischen Längenausdehnung des Piezo
aktors bei Erregung und Kolbenelement des Ventilgliedes zu
erzielen. Diese aufwendige Anordnung wird bei dem erfin
dungsgemäßen Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten gemäß Pa
tentanspruch 4 dadurch vermieden, daß der Lagerring die
Membran in zwei Hebelarme unterteilt. Die Hebelarme können
hierbei entsprechend im gewünschten oder erforderlichen
Übersetzungsverhältnis ausgebildet werden. Auch besteht die
Möglichkeit nachträglich, das Übersetzungsverhältnis eines
Ventils zum Steuern von Flüssigkeiten zu verändern, indem
lediglich eine bestehende Membran durch eine neue Membran
mit zugeordnetem Lagerring und verändertem Hebelarmverhält
nis eingesetzt wird.
Um ein einfaches Zusammenwirken zwischen Membran und Kol
benelement des Ventilgliedes zu erreichen, ist gemäß
Patentanspruch 5 die Membran kreisförmig sowie mittig mit
einer Öffnung ausgebildet, in welche das Kolbenelement des
Ventilgliedes eingreift. Hierdurch wird einerseits in
einfacher Form eine Verbindung zwischen Membran und
Kolbenelement sichergestellt, aber gleichzeitig eine exakte
Hubübertragung von Piezoaktor auf Membran und weiter auf
das Kolbenelement ermöglicht.
Bei herkömmlichen Ventilen zum Steuern von Flüssigkeiten
ist dem Ventilglied eine Ventildichtfeder zugeordnet.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Ventil zum Steuern von
Flüssigkeiten kann bei gleicher Funktionsweise diese
Ventildichtfeder weggelassen werden. Hierzu ist gemäß
Patentanspruch 6 die Membran in Richtung der
Schließstellung des Ventilgliedes vorgespannt. Mit anderen
Worten, die Membran übernimmt die Funktion der bekannten
Ventildichtfeder.
Um Temperaturdrifts des Piezoaktors und damit einhergehende
fehlerhafte Hubübertragungen auf das Ventilglied zu kompen
sieren, ist gemäß Patentanspruch 7 dem Piezoaktor zumindest
ein Ausgleichselement zugeordnet, welches den Hub des
Piezoaktors auf einen Hebelarm der Membran überträgt.
Vorzugsweise ist ein Luftspalt zwischen Ausgleichselement
und Membran ausgebildet (Patentanspruch 8), welcher Län
genausdehnungsunterschiede auf Grund von Temperaturunter
schieden zwischen Piezoaktor und Ausgleichselement kompen
siert. Zusätzlich kann zur Kompensation dieses Temperatur
problemes ein Wärmeleitmaterial zwischen Piezoaktor und
Ausgleichselement gemäß Patentanspruch 9 vorgesehen sein.
Dieses Wärmeleitmaterial vermindert die
Temperaturunterschiede zwischen Piezoaktor und
Ausgleichselement und die damit einhergehenden
Ausdehnungsunterschiede. Hierbei ist natürlich
Grundvoraussetzung, daß der Piezoaktor und das Ausgleichs
element im wesentlichen gleiche Wärmeausdehnungskoeffizien
ten aufweisen. Insofern dient natürlich der Luftspalt zwi
schen Ausgleichselement und Membran auch zur Kompensierung
unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten von
Piezoaktor und Ausgleichselement.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfin
dung dargestellt. Die Ausführungsbeispiele werden in nach
folgender Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines
Kraftstoffeinspritzventils gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Teilansicht der Membran und eines
Ausgleichselementes von Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht eines
Kraftstoffeinspritzventils gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht eines
Kraftstoffeinspritzventils gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
findet das erfindungsgemäße Ventil Anwendung in einem Ein
spritzsystem, bei dem die Einspritzpumpe und die Einspritz
düse eine Einheit bildet (sogenannte Pumpe-Düse-Einheit
(PDE)). Ein derartiges Einspritzsystem ist in Fig. 1
schematisch wiedergegeben. Das Einspritzventil umfaßt
eine Steuereinheit 2, die wiederum einen in einem Gehäuse 3
angeordneten Piezoaktor 4 aufweist. Der Piezoaktor 4 stützt
sich hierbei in Fig. 1 an seinem unteren Ende gegen das
Gehäuse 3 ab. Das in Fig. 1 obere Ende des Piezoaktors 4
ist mit einem Kolben 5 verbunden, der durch ein
Vorspannelement 6, etwa eine Schraubenfeder, im nicht
bestromten Zustand des Piezoaktors 4 in seine Ruhelage
vorgespannt wird.
Der Kolben 5 ist weiterhin mit zwei Ausgleichselementen 7,
8 verbunden, die sich parallel der Längsseite des
Piezoaktors 4 erstrecken. Diese beiden Ausgleichselemente
7, 8 sind in Fig. 1 zwei Bolzen, welche die gleiche
effektive Länge l wie der Piezoaktor 4 aufweisen. Natürlich
sind auch andere geometrische Formen für die
Ausgleichselemente 7, 8 denkbar. Die Ausgleichselemente 7,
8 sind an ihren dem Kolben 5 gegenüberliegenden Enden
jeweils mit einem L-Stück 9, 10 verbunden, deren kurzer
Schenkel in Fig. 1 nach innen gerichtet ist.
Die kurzen Schenkel der L-Stücke 9, 10 können mit einer
Membran 11 in Kontakt gelangen, welche über ein Auflager,
vorzugsweise einen Lagerring 12 am Gehäuse 3 gelenkig
gelagert ist.
Die Membran 11 ist hierbei als Biegebalken ausgebildet und
weist mittig eine Öffnung auf, in welche der Kolben 13
eines Ventilgliedes 14 des Ventils 1 eingreift.
Schließlich ist noch zwischen dem kurzen Schenkel der L-
Stücke 9, 10 und der Membran 11 ein Luftspalt S
ausgebildet, dessen Funktion später erläutert wird.
Desweiteren befindet sich zwischen den beiden
Ausgleichselementen 7, 8 und dem Piezoaktor 4 ein
Wärmeleitmaterial 15, welches für einen Temperaturausgleich
zwischen dem Piezoaktor 4 und den beiden
Ausgleichselementen 7, 8 dient. Der Grund für den
Temperaturausgleich ist darin zu sehen, daß sich sowohl die
beiden Ausgleichselemente 7, 8 als auch der Piezoaktor 4 in
Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur ausdehnen bzw.
zusammenziehen. Treten nunmehr Temperaturunterschiede am
Piezoaktor 4 und den beiden Ausgleichselementen 7, 8 auf,
führt dies zu unterschiedlichen Ausdehnungsgrößen dieser
Elemente, was sich in Ungenauigkeit hinsichtlich der
Einspritzmenge und dem Einspritzzeitpunkt des Kraftstoffes
niederschlägt. Um dieses Problem zu vermeiden, wird
einerseits das Wärmeleitmaterial 15 eingesetzt, um sicher
zustellen, daß die äußeren Temperatureinflüsse auf dem Pie
zoaktor 4 als auch die Ausgleichselemente 7, 8 im wesentli
chen ausgeglichen sind. Als zweite Maßnahme, um obengenann
tes Problem zu vermeiden, wird ein Material für die Aus
gleichselemente ausgewählt, welches im wesentlichen den
gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten wie der Piezoaktor 4
aufweist. Schließlich dient der Spalt S als dritte Maßnahme
dem gleichen Zweck. Der Spalt S kompensiert nämlich Ausdeh
nungsunterschiede aufgrund äußerer Einflüsse, wie etwa der
Temperatur, von Piezoaktor 4 und Ausgleichselementen 7, 8.
Das heißt, trotz unterschiedlicher Längenausdehnung
zwischen Piezoaktor und Ausgleichselementen 7, 8 gelangen
die L-Stücke 9, 10 mit der Membran 11 in Kontakt,
unmittelbar wenn der Piezoaktor 4 bestromt wird und damit
einen Hub entgegen der Vorspannung des
Vorspannungselementes 6 bewirkt.
Bei einer Ansteuerung des Piezoaktors 4 des erfindungsge
mäßen Ventils 1 zum Steuern von Flüssigkeiten wird die Län
genausdehnung des Piezoaktors 4 auf den Kolben 5 entgegen
der Vorspannungskraft durch das Vorspannelement 6 übertra
gen. Zusammen mit dem Kolben 5 bewegen sich aber auch die
Ausgleichselemente 7, 8 in Fig. 1 nach oben, wodurch
mittels der kurzen Enden der L-Stücke 9, 10 die Membran 11
an ihren beiden äußeren Enden in Fig. 1 nach oben gebogen
wird. Als Folge der gelenkigen Lagerung der Membran 11 auf
dem Lagerring 12 wird der in Fig. 1 mittlere Bereich der
Membran 11 entsprechend einem Biegebalken nach unten
gespannt, so daß auch der Kolben 13 des Ventilgliedes 14 im
Ventil 1 nach unten bewegt wird. Somit führt das
Ventilglied 14 eine Bewegung vom ersten Ventilsitz 16 in
den zweiten Ventilsitz 17 aus.
Unterhalb des Ventils 1 ist in Fig. 1 noch der Steuerraum
18 sowie der Steuerkolben 19 dargestellt, welche in allge
mein bekannter Form mit dem Einspritzventil zusammenwirken und
daher wird auf diese Komponenten und deren Funktionsweise
nicht näher eingegangen.
In Fig. 2 ist nochmals im Detail der Bereich zwischen Aus
gleichselement 8 nebst L-Stück 10 und Membran 11 nebst La
gerring 12 dargestellt. Aus dieser Figur ist ersichtlich,
daß der kurze Schenkel des L-Stücks 10 an seiner der
Membran 11 zugewandten Seite sphärisch ausgebildet ist, um
ein präzises Zusammenwirken zwischen den beiden Elementen
11, 10 und somit eine präzise Hubübertragung von Piezoaktor
4 auf die Membran 11 sicherzustellen. Aus dieser Figur ist
aber auch ersichtlich, daß die Membran in Verbindung mit
dem Lagerring 12 zwei Hebelarme A und B aufspannt, welche
ein Übersetzungsverhältnis festlegen. Mit anderen Worten,
der Hub des Piezoaktors 4 wird multipliziert mit dem
Übersetzungsverhältnis A/B auf den Kolben 13 übertragen.
Hierbei hat sich ein Übersetzungsbereich von 1 : 2 bis 1 : 8
als besonders bevorzugt herausgestellt.
Zudem ist Fig. 2 entnehmbar, daß das L-Stück 10 über ein
Gewinde mit dem Ausgleichselement 8 verbunden ist. Diese
Verbindung ermöglicht zum einen einen Austausch des L-
Stücks, etwa bei Beschädigung, als auf den Einsatz anders
dimensionierter L-Stücke, sofern die Anforderungen dies
erfordern. Natürlich kann das Ausgleichselement 8 auch
einstückig mit dem L-Stück 10 ausgestaltet sein.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des erfin
dungsgemäßen Ventils 1 zum Steuern von Flüssigkeiten darge
stellt. Nachdem der Aufbau des Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 3 im wesentlichen demjenigen von Fig. 1 gleicht,
werden im folgenden lediglich die Unterschiede zu dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 1 erläutert.
Ein wesentlicher Unterschied besteht bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, im Gegensatz zum
Ausführungsbeispiel von Fig. 1, darin, daß anstelle von L-
Stücken 9, 10 zwei geradlinige Verlängerungen 20, 21 jeweils
mit dem entsprechenden Ausgleichselement 7, 8 verbunden
sind. Durch die Verwendung dieser Verlängerungen 20, 21
greifen nunmehr die Ausgleichselemente 7, 8 in Fig. 3 von
oben und nicht wie in Fig. 1 gezeigt von unten an der
Membran 12 an. Die Membran 11 ist hierbei entsprechend dem
ersten Ausführungsbeispiel in der Nähe ihrer mittigen
Öffnung auf einem Lagerring 12 gelenkig gelagert.
Zusätzlich zu diesem Lagerring ist aber noch ein zweiter
Lagerring 22 zwischen innerem Lagerring 12 und den beiden
Verlängerungen 20, 21 angeordnet.
Im Ruhezustand der Membran 11 ist der Piezoaktor 4
bestromt. Für den Einspritzvorgang wird der Piezoaktor 4
abgeschaltet, so daß er sich "zusammenzieht". Hierdurch
wird in Fig. 3 der Kolben 5 des Piezoaktors 4 und damit
einhergehend die Ausgleichselemente 7, 8 nebst
Verlängerungen 20, 21 in Richtung der Vorspannungskraft des
Vorspannelementes 6 nach unten bewegt und biegen die
äußeren Enden der Membran 11 in Fig. 3 nach unten. Durch
die Lagerung der Membran auf dem zweiten Lagerring 22
bewegt sich der zwischen erstem Lagerring 12 und zweitem
Lagerring 22 befindliche Bereich der Membran 11
entsprechend einem Biegebalken nach oben. Diese Bewegung
wird anschließend im Bereich zwischen Kolben 13 und erstem
Lagerring 12 in eine Biegung in Fig. 3 nach unten
transformiert, so daß der Kolben 3 nebst zugehörigem
Ventilglied in Fig. 3 nach unten wandert. Somit wird auch
mit der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 3 die gleiche Wirkung
wie mit dem ersten Ausführungsbeispiel erzielt. Jedoch
stellt die Membran gemäß Fig. 1 einen einfachen Biegebalken
dar, wohingegen die Membran gemäß Fig. 3 als doppelter
Biegebalken wirkt.
Natürlich ist auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3
ein Übersetzungsverhältnis vorgebbar. Hierbei ist die
Strecke zwischen erstem Lagerring und Kolbenmittelpunkt als
Hebelarm B festgelegt. Gleichzeitig definiert die Strecke
von erstem Lagerring 12 zum zweiten Lagerring 22 den
Hebelarm A. Die Strecke zwischen zweitem Lagerring 22 und
Mittelpunkt der jeweiligen Verlängerungen 20 bzw. 21 ist
frei einstellbar, jedoch hat sich hier eine Dimensionierung
in der Größe des Hebelarmes A als bevorzugt herausgestellt.
Schließlich zeigt Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Ventils 1 zum Steuern von
Flüssigkeiten. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von demjenigen gemäß Fig. 3 dadurch, daß nur ein
Lagerring 23 vorgesehen ist, auf welchem die Membran 11
durch die Ausgleichselemente 7, 8 nebst Verlängerungen 20,
21 vorgespannt ist. Ferner drückt eine Feder 24 im Bereich
zwischen Kolben 13 und Lagerring 23 auf die Membran 11 in
Richtung der Ruhestellung der Membran 11. Wird nun der
Piezoaktor 4 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel bestromt
bzw. aktiviert, führt er in Fig. 4 eine Hubbewegung
entgegen der Vorspannungskraft der Vorspannelemente 6 nach
oben aus. Hierdurch werden gleichzeitig die
Ausgleichselemente 7, 8 nebst Verlängerungen 20, 21 in Fig.
4 nach oben bewegt, so daß die Membran 11 in Richtung der
Vorspannungskraft der Feder 24 nach unten ausweichen kann,
wodurch wiederum der Kolben 13 nebst Ventilglied eine
Bewegung in den Ventilsitz ausführen kann.
Obgleich in Fig. 4 nicht dargestellt, ist natürlich auch
bei diesem Ausführungsbeispiel das Hebelarmverhältnis A/B
entsprechend den Ausführungen zu den ersten beiden
Ausführungsbeispielen einstellbar.
Die vorliegende Erfindung kann selbstverständlich auch bei
anders ausgestalteten Ventilen mit mechanischem Übersetzer
verwendet werden.
Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele ge
mäß der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen
Zwecken und nicht zur Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen
der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikatio
nen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihre Äqui
valente zu verlassen.
Claims (9)
1. Ventil (1) zum Steuern von Flüssigkeiten mit einem
Piezoaktor (4) und einem den Hub des Piezoaktors (4)
übertragenden mechanischen Übersetzer, über welchen ein mit
einem Kolbenelement (13) in Verbindung stehendes Ventilglied
(14) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Übersetzer eine Membran (11) aufweist, die den Hub des
Piezoaktors (4) auf das Kolbenelement (13) des Ventilglieds
(14) direkt überträgt und daß die Membran (11) auf
wenigstens einem Auflager (12) gelenkig gelagert ist,
welches die Membran (11) in wenigstens zwei Hebelarme
(A und B) unterteilt.
2. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (11) als Biegebalken
ausgebildet ist.
3. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager (12) ein
Lagerring ist.
4. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (11) kreisförmig
ist, sowie mittig eine Öffnung aufweist, in welche das
Kolbenelement (13) des Ventilglieds eingreift.
5. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(11) in Richtung der Schließstellung des Ventilgliedes (14)
vorgespannt ist.
6. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Piezoaktor (4) zumindest ein Ausgleichselement (7, 8)
zugeordnet ist, welches den Hub des Piezoaktors (4) auf
einen Hebelarm (B) der Membran (11) überträgt.
7. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftspalt (S) zwischen
Ausgleichselement (7, 8) und Membran (11) ausgebildet ist.
8. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach Anspruch 6 oder
7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wärmeleitmaterial (15)
zwischen Piezoaktor (4) und Ausgleichselement (7, 8)
angeordnet ist.
9. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten nach einem der
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausgleichselement (7, 8) und der Piezoaktor (4) im
wesentlichen den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen.
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