Die Erfindung betrifft einen Schalter, insbe
sondere Rückfahrleuchtenschalter für Kraftfahrzeuge, mit
einem Gehäuse, das durch einen Membran in einen Stößel
raum und einen Kontaktraum unterteilt ist, und mit einem
federbelasteten Betätigungsstößel zum Schließen einer im
Kontaktraum angeordneten Kontakteinrichtung, wobei der
Betätigungsstößel an die Membran anlegbar ist und die
Membran auf einen im Kontaktraum angeordneten Schaltkon
takt einwirkt.
Derartige stößelbetätigte Schalter werden in
der Technik für vielfältige Schaltfunktionen benötigt und
eingesetzt. Insbesondere werden solche Schalter als Rück
fahrleuchtenschalter am Getriebegehäuse von Kraftfahrzeu
gen montiert, wobei die Betätigung des Schalters beim
Einlegen des Rückwärtsganges mechanisch erfolgt. Über
eine in den Schalter integrierte Kontakteinrichtung wird
bei Betätigung des Stößels eine elektrische Verbindung zu
den Rückfahrleuchten des Kraftfahrzeuges hergestellt.
Ein einfacher elektrischer Rückfahrleuchten
schalter für Kraftfahrzeuge ist aus der DE 32 13 419 A1
bekannt. Im Schaltergehäuse sind zwei räumlich voneinan
der getrennte und durch eine Kontaktbrücke elektrisch
miteinander verbindbare Schaltkontakte angeordnet. Dabei
ist das Schaltergehäuse zweiteilig ausgebildet und beide
Gehäuseteile sind miteinander verschraubt. Da die Gehäu
seteile nicht durch eine Membran getrennt sind, tritt Ge
triebeöl von außen in das Innere des Schalters unmittel
bar in den Kontaktraum ein.
Im allgemeinen sind die in der Praxis verwende
ten Schalter, insbesondere Rückfahrleuchtenschalter für
Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art wenig beständig
gegenüber den verwendeten Getriebeölen. Das Getriebeöl
wird bei Betätigung des Stößels vom Getrieberaum über den
Betätigungsweg des Stößels und gegebenenfalls den Randbe
reich des Membransitzes in den Kontaktraum gesaugt. Auch
über den Verbindungsbereich der beiden Gehäuseteile kann
bei nicht genügendem Abdichtdruck der Membran bzw. bei
poröser Membran Getriebeöl bzw. Gas über deren randseiti
gen Abdichtbereich eintreten. Dabei gelangt Getriebeöl in
den die elektrischen Schaltelemente aufweisenden Kontakt
raum des Schalters. Im Laufe der Zeit wird darüber hinaus
die im Schalter angeordnete Membran aus einem elastischen
Material porös, so daß von der Membran stammende Elasto
meranteile in Gasform in den Kontaktraum diffundieren und
sich an den Kontaktelementen niederschlagen. Dies führt
zu einem Nachlassen der Kontaktgabe und im äußersten Fall
zu einem Ausfall des Schalters. Aufgrund des Schaltstro
mes beim Öffnen des Schaltkontaktes verbrennen infolge
der Lichtbogenwirkung das Getriebeöl und die diffundier
ten Gase an den Schaltkontakten. Es kommt zu einer dra
stischen Widerstands- und Temperaturerhöhung im Kontakt
raum, der zum vorzeitigen Ausfall des Schalters führt.
Aus der DE 40 00 827 C1 ist ein weiterer Rück
fahrleuchtenschalter bekannt, der aus einem zweiteiligen
Schaltergehäuse besteht. Zwischen beiden Gehäuseteilen
ist eine Membran aus einem hochmolekularen Kunststoff an
geordnet, die durch Ultraschallschweißen mit einem der
Gehäuseteile unlösbar verbunden ist. Die relativ straff
gespannte Membran ist nicht langzeitbeständig und wider
standsfähig gegen die hohen Temperaturen des den Schalter
umgebenden Getriebeöls, da die Membran durch deren unlös
bare Verbindung mit dem einen Gehäuseteil starken Span
nungen ausgesetzt ist. Dies führt schnell zur Porosität
oder sogar zum Riß der Membran. Dadurch werden die elek
trischen Schaltelemente unmittelbar dem Getriebeöl ausge
setzt, so daß der Schalter funktionsuntüchtig wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Schalter der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem
ein Einwirken von Getriebeöl und die Diffusion von Dämp
fen auf die elektrischen Schaltelemente wirksam verhin
dert und dadurch die Funktionsweise und Lebensdauer des
Schalters verbessert werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß die zumindest einen Schaltkontakt aufweisende
Kontakteinrichtung verkapselt in den Kontaktraum einge
bracht ist. Die Verkapselung der Kontakteinrichtung ver
hindert, daß eingedrungenes Getriebeöl oder diffundieren
de Gase, beispielsweise von den von der Membran stammen
den Elastomeranteilen, unmittelbar auf die in der Kon
takteinrichtung befindlichen Schaltelemente einwirken
können. Bereits durch diese Maßnahme wird die Qualität
und Lebensdauer des erfindungsgemäßen Schalters erheblich
verbessert. Darüber hinaus wird eine Verunreinigung des
Kontaktraumes und der darin befindlichen, den Schaltkon
takt aufweisenden Kontakteinrichtung verhindert. Die ver
kapselte Kontakteinrichtung kann in großen Stückzahlen
hergestellt und in ihrer Gesamtheit während der Montage
des Schalters auf einfache Weise in das Schaltergehäuse
eingesetzt werden. Dadurch wird der Montageaufwand redu
ziert.
Die Funktionssicherheit und Schalthäufigkeit
des Schalters kann noch dadurch verbessert werden, indem
die verkapselte Kontakteinrichtung mit einem inerten Gas
befüllt ist.
Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Schalters ist der in der verkapselten Kontakteinrichtung
befindliche Schaltkontakt durch einen der Membran im Kon
taktraum nachgeordneten Kontaktstößel betätigbar. Die
Membran wirkt dabei unmittelbar auf den Kontaktstößel
ein, der wiederum den in der verkapselten Kontakteinrich
tung befindlichen Schaltkontakt betätigt, in dem der Kon
taktstößel mit dem Schaltkontakt verbunden ist.
Zur Erzielung einer hohen Abdichtwirkung zwi
schen dem der Membran nachgeordneten Kontaktstößel und
der verkapselten Kontakteinrichtung ist der Kontaktstößel
von einem Faltenbalg umgeben. Dieser Faltenbalg umgibt
den Kontaktstößel und liegt an der Kontakteinrichtung in
abdichtender Weise an.
Um zu erreichen, daß der Schaltkontakt in seine
Ausgangsstellung zurückgeht, wenn der Rückwärtsgang am
Kraftfahrzeug wieder ausgelegt und somit der federbela
stete Betätigungsstößel ebenfalls in seine Ausgangsstel
lung zurückgedrückt wird, ist in die verkapselte Kontakt
einrichtung ein Federelement zum Bewegen des Schaltkon
taktes in seine inaktive Stellung integriert.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung
weist die verkapselte Kontakteinrichtung Schaltkontakt
zungen auf, die in eine im Gehäuse des Schalters ausge
bildete Steckerkammer ragen. Gegebenenfalls können die
Schaltkontaktzungen von der Steckerkammer her gasdicht
vergossen werden.
Zweckmäßigerweise ist der in der verkapselten
Kontakteinrichtung angeordnete Schaltkontakt als Kontakt
brücke ausgebildet. Diese Kontaktbrücke wird bei Betäti
gung des Betätigungsstößels, d. h. beim Einlegen des Rück
wärtsganges des Kraftfahrzeuges, mit den Schaltkontakt
zungen in Berührung gebracht. Dadurch wird eine elektri
sche Verbindung mit den an den Schalter angeschlossenen
Rückfahrleuchten des Kraftfahrzeuges hergestellt.
Zur weiteren Verbesserung der Abdichtwirkung
des Schalters in seiner Gesamtheit und insbesondere zwi
schen dem Stößelraum und dem Kontaktraum des Schalterge
häuses ist am Umfangsrand der Membran ein Einlegering an
geordnet. Die Abdichtwirkung wird auch dadurch verbes
sert, daß der Einlegering randseitig vom Umfangsrand der
Membran umschlossen ist. Der vorzugsweise aus Metall be
stehende Einlegering ist dabei so dimensioniert, daß er
den Umfangsrand der Membran fest gegen die Gehäuseinnen
wand drückt. Durch diesen Einlegering wird eine Pumpwir
kung verhindert (Durch die Bewegung der Membran könnte
sonst Getriebeöl um die Dichtflächen herum in den Kon
taktraum befördert werden). Zusätzlich wird ein radialer
Druck auf den Randbereich der Membran ausgeübt und damit
eine zusätzliche Dichtwirkung erzielt. Des weiteren wird
der Randbereich der Membran erheblich stabilisiert.
Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke
wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Aus
führungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist,
näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Schalter für ein Kraftfahr
zeug.
Der Schalter 1 umfaßt ein oberes Gehäuseteil 2
und ein unteres Gehäuseteil 3. Das obere Gehäuseteil 2
umschließt einen Stößelraum 4 und das untere Gehäuseteil
3 einen Kontaktraum 5. Der untere Abschnitt 6 des oberen
Gehäuseteils 2 umgreift klammerartig den oberen Abschnitt
7 des unteren Gehäuseteils 3, so daß beide Gehäuseteile
2, 3 fest miteinander verbunden sind.
Im Stößelraum 4 des oberen Gehäuseteils 2 wird
ein Betätigungsstößel 8 in Richtung des unteren Gehäuse
teils 3 des Schalters 1 geführt, der durch eine Druckfe
der 9 belastet ist. Die Druckfeder 9 stützt sich einer
seits im Inneren des Betätigungsstößels 8 und anderer
seits an einem im Innern des oberen Gehäuseteils 2 be
findlichen Federteller 9a ab.
Zwischen dem oberen Gehäuseteil 2 und dem un
teren Gehäuseteil 3 ist eine Membran 10 aus einem hochmo
lekularen Elastomer angeordnet, die das Innere des Schal
ters 1 in den Stößelraum 4 und in den Kontaktraum 5 un
terteilt. Der äußere Umfangsrand der Membran 10 um
schließt nahezu vollständig einen metallischen Einlege
ring 12, der den Umfangsrand 11 der Membran 10 fest gegen
die umgebenden Wände des oberen und unteren Gehäuseteils
2, 3 preßt und abdichtet.
Der Membran 10 ist ein Kontaktstößel 13 nach
geordnet, der in eine im Kontaktraum 5 angeordnete Kon
takteinrichtung 14 mündet. Der Kontaktstößel 13 ist in
abdichtender Weise von einem Faltenbalg 15 aus einem Gum
mimaterial umgeben.
Die Kontakteinrichtung 14 kann mit einem iner
ten Gas befüllt sein und ist als verkapselte Baueinheit
im Kontaktraum 5 des unteren Gehäuseteils 3 angeordnet.
Im Inneren der Kontakteinrichtung 14 sind zumindest ein
als Kontaktbrücke ausgebildeter Schaltkontakt 16 und ein
als Druckfeder ausgebildetes Federelement 17 angeordnet,
die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Der
Schaltkontakt 16 ist mit dem Kontaktstößel 13 verbunden
und wird durch die Druckwirkung des Federelementes 17 in
der dargestellten Ausgangsstellung gehalten.
An der verkapselten Kontakteinrichtung 14 sind
von dieser weggerichtete Schaltkontaktzungen 18 ausgebil
det, die in eine Steckerkammer 19 des unteren Gehäuse
teils 3 ragen. Diese Schaltkontaktzungen 18 sind zum In
verbindungbringen mit einem nicht gezeigten Gegenstecker
vorgesehen.
Beim Einlegen des Rückwärtsganges des Kraft
fahrzeuges wird der Betätigungsstößel 8 in Richtung des
unteren Gehäuseteils 3 gedrückt. Die gedrückte Stellung
des Betätigungsstößels 8 wird durch die Strich-Punkt-
Strich-Linien im oberen Gehäuseteil 2 verdeutlicht. Dabei
wird die Kraft der Druckfeder 9 überwunden. In dieser
Stellung übt der Betätigungsstößel 8 mittels des Feder
tellers 9a einen Druck auf die Membran 10 aus, so daß
diese in Richtung des Kontaktraumes 5 im unteren Gehäuse
teil 3 gedrückt wird. Zwangsläufig bewegt sich der der
Membran 10 nachgeordnete Kontaktstößel 13 in Längsrich
tung des Schalters, bis der Schaltkontakt 16 in Anlage
mit den Schaltkontaktzungen 18 gelangt. Dabei wird das
Federelement 17 zusammengepreßt. Durch die Berührung cles
Schaltkontaktes 16 mit den Schaltkontaktzungen 18 wird
eine elektrische Verbindung hergestellt, die das Aktivie
ren der Rückfahrleuchten des Kraftfahrzeuges bewirkt.
Wird der Rückwärtsgang im Kraftfahrzeug wieder
losgelöst, drückt die Druckfeder 9, gestützt auf die
Rückstellkraft der bei eingelegtem Rückwärtsgang verform
ten Membran 10, den Betätigungsstößel 8 in seine Aus
gangsstellung zurück. Gleichzeitig bewirkt die Federkraft
des Federelementes 17 eine Zurückstellung des Schaltkon
taktes 16 und damit des Kontaktstößels 13 und der Membran
10 in ihre in der Zeichnung dargestellten Ausgangslagen.