DE199384C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 199384 -KLASSE 42/. GRUPPE

PAUL FUNKE & CO. in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. April 1907 ab.

Es ist bereits bekannt, daß man spritzenähnliche Instrumente zum Abmessen von Flüssigkeiten' benutzt. Dieses Prinzip^ soll gemäß der Erfindung für die Entnahme von Proben zur Untersuchung des Fettgehaltes von Rahm oder besonders fettreicher Milch und zur Einführung einer bestimmten Menge in das Untersuchungsinstrument nutzbar gemacht werden. Um genaue Resultate zu erhalten, ist es erforderlich, daß sich die Rahm- oder Milchprobe beim Einlassen in das Butyrometer nicht mit der darin befindlichen Schwefelsäure mischt, wobei Flockenbildung eintritt, die die Genauigkeit des Resultates beeinflußt, sondern sich nur über der Säure aufschichtet. Bei Verwendung eines gewöhnlichen, spritzenähnlichen Instrumentes würde indessen der aus der Spritze austretende Strahl der Rahm- oder Milchprobe direkt in die im Butyrometer befindliche Schwefelsäure eindringen und dadurch ohne . weiteres eine Mischung beider herbeiführen. Um dies zu vermeiden, wird bei dem vorliegenden Verfahren die Rahm- oder Milchprobe mittels eines spritzenähnlichen Instrumentes mit umgebogener Spitze derart in das Butyrometer eingeführt, daß der Flüssigkeitsstrahl gegen die Seitenwandung des Butyrometers gelenkt und dadurch ein ruhiges Aufschichten der Probe über der Säure bewirkt wird. Außerdem wird hierbei erreicht, daß die gesamte entnommene Probemenge ohneVerminderung in das Butyrometer übergeführt wird.

Die beiliegende Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform eines für dieses Verfahren verwendbaren Probenehmers.

Derselbe besteht, ähnlich einer Spritze, aus einer Röhre α aus vorteilhaft durchsichtigem Material, in welcher ein luftdicht an die Innenwände der Röhre anschließender, von außen bewegbarer Kolben b angeordnet ist, dessen Stange d durch ein oberes Verschlußstück c der Röhre hindurchgeführt ist. Um eine genaue Einstellung des Kolbens auf eine bestimmte Probemenge herbeizuführen, kann entweder die Kolbenstange oder die Röhre mit einer entsprechenden Skala versehen und an der Kolbenstange d bzw. an der Röhre in geeigneter Weise ein Anschlag h angeordnet sein, welcher die jedesmalige sichere Einstellung des Kolbens auf eine bestimmte Probemenge erleichtert. Durch entsprechende Bemessung der Größenverhältnisse des Probenehmers kann außerdem dahin gewirkt werden, daß kleine Unterschiede in der Beschaffenheit der zu untersuchenden Rahm- oder Milchflüssigkeit von selbst ausgeglichen werden und die bestimmte entnommene Probemenge immer annähernd genau dieselbe bleibt, unabhängig von ihrer jeweiligen besonderen Beschaffenheit.

Der Probenehmer ist am Ausflußende mit einer seitlich gebogenen Mündung g versehen, die die Probemenge seitlich an die Wandung des Butyrometers austreten läßt, wenn der Probenehmer in das Butyrometer eingeführt

wird. Dadurch wird die Druckwirkung des Kolbens unmittelbar nach dem Austritt der Probemenge aus der Mündung wieder aufgehoben und ein leichtes Auffließen bzw. Aufschichten der Probemenge auf die im Butyrometer befindliche Säure (Schwefelsäure) bewirkt und so ein Vermischen derselben mit der Säure verhindert. Die gekrümmte Mündung g macht auch ein ständiges gerades ίο Einsetzen des Probenehmers in das Butyrometer möglich.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Verfahren zum Probenehmen bei der Bestimmung des Fettgehaltes von Rahm oder besonders fettreicher Milch, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe mittels eines spritzenähnlichen Instrumentes mit umgebogener Spitze entnommen und durch Druck in das Meßinstrument eingeführt wird, so daß sich die Rahmprobe über den Inhalt des Butyrometers schichtet, ohne sich mit demselben zu vermischen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.