DE19937940C2 - Verschlußmittel für die Einfüllöffnung eines Kraftfahrzeug-Tankes - Google Patents

Abstract

Bei einem Verschlußmittel für die Einfüllöffnung eines Kraftfahrzeug-Tanks soll vermieden werden, daß bei einem unter Druck stehenden Tank beim Öffnen dieses Verschlußmittels unkontrolliert Gase und/oder Tankflüssigkeit austreten und die Bedienungsperson gefährden. DOLLAR A Zu diesem Zweck ist das Verschlußmittel mit einer vor dem eigentlichen Öffnen des Verschlußmittels aktivierbaren Entlüftungseinrichtung versehen. DOLLAR A Die Entlüftungseinrichtung kann fernbedienbar sein.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verschlußmittel für die Einfüllöffnung eines Kraftfahrzeug-Tankes.

Kraftfahrzeug-Tanks stehen teilweise unter einem relativ hohen Innendruck.

Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit dem Problem, beim Öffnen des Verschlußmittels eine unkontrollierte Druckentlastung mit der Gefahr eines Herausspritzens von Tankflüssigkeit zu vermeiden. Den vorgenannten Gefahren sollen insbesondere Personen, die das Verschlußmittel beim Tanken betätigen, nicht ausgesetzt sein.

Gelöst wird dieses Problem durch ein gattungsgemäßes Verschlußmittel mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Durch die DE 198 01 512 A1 ist es bekannt, Druckschwankungen im Innern eines Tankes durch ein Verschlußmittel für die Einfüllöffnung des Tankes auszugleichen, das als Be- und Entlüftungsventil ausgebildet ist.

Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Überdruck im Tankinnenraum erst im Zuge des Zugriffs auf das Verschlußmittel durch eine spezielle Entlüftungseinrichtung kontrolliert abzubauen, bevor das Verschlußmittel insgesamt die Einfüllöffnung des Tankes freigibt.

Die Entlüftungseinrichtung kann bevorzugt fernbedienbar sein. Dies bedeutet, daß die Entlüftung von dem Fahrer bereits einige Zeit vor dem Betätigen des Verschlußmittels zum Öffnen des Tankes aktiviert werden kann.

Die Entlüftungseinrichtung kann beispielsweise aus einem in das Verschlußmittel integrierten Ventil bestehen. Dabei kann das Verschlußmittel ein aufschraubbarer Tankdeckel sein.

Das Ventil besteht vorteilhafterweise aus einer in dem Tankdeckel befindlichen Ventilöffnung und einem als Dorn ausgebildeten Ventilstößel, der vor dem Öffnen des Tankdeckels aus der Ventilöffnung, die er bei geschlossenem Ventil dicht verschließt, zur Tankentlüftung herausgenommen wird. Dieses Herausnehmen kann durch einen fernbedienbaren Stellmotor erfolgen.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Entlüftungventiles läßt sich in Fällen realisieren, in denen der Tankdeckel durch eine karosserieseitige Tankklappe abgedeckt ist. In diesem Fall kann der Ventilstößel, das heißt der Verschlußdorn des Ventiles, an der Verschlußklappe befestigt sein. Dadurch öffnet das Ventil automatisch beim Öffnen der Tankklappe. Dabei kann der Öffnungsmechanismus der Tankklappe derart ausgebildet sein, daß die Tankklappe nur zeitverzögert aus einer ersten Öffnungsstellung mit einer geringen Spaltbreite vollständig geöffnet werden kann. Durch ein Öffnen des Tankentlüftungsventiles bereits in der ersten Öffnungsstellung kann auf diese Weise eine Tankentlüftung stattfinden, durch die eine Bedienungsperson nicht gefährdet wird. Ausgeschlossen wird diese Gefährdung durch die beim Entlüften des Tankes erst bis zu einem geringen Öffnungsspalt geöffnete Tankklappe.

Damit das Entlüftungsventil bereits bei einer lediglich äußerst geringfügig geöffneten Tankklappe möglichst vollständig öffnen kann, ist es zweckmäßig, den Verschlußdorn derart an der Tankklappe zu befestigen, daß dieser beim Öffnen der Tankklappe über eine größere Strecke bewegt wird als es der Schwenkbewegung der Tankklappe entspricht. Dies läßt sich durch einen Übersetzungsmechanismus erreichen, der nachstehend im Zusammenhang mit Ausführungsbeispielen noch näher erläutert wird.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.

In dieser zeigen in jeweils schematischer Darstellung

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf einen Tankverschluß mit geschlossenem Tankdeckel und geöffneter, karosserieseitiger Tankklappe,

Fig. 2 eine besondere Lagerung des Entlüftungsventil- Verschlußdornes an der Tankklappe in einer Ansicht auf die Tankklappe,

Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Tankdeckel mit geschlossenem Entlüftungsventil an einer ebenfalls geschlossenen Tankklappe,

Fig. 4 die Einrichtung nach Fig. 3 im Zustand einer teilweise geöffneten Tankklappe mit dadurch geöffnetem Entlüftungsventil.

Bei einem in Fig. 1 gezeigten prinzipiellen Aufbau eines Tank- Verschlußmittels mit integriertem Entlüftungsventil besteht das Entlüftungsventil aus einer Ventil-Öffnung 1 in einem auf die Tankeinfüllöffnung aufgeschraubten Tankdeckel 2 und einem Verschlußdorn 3, der an einer den Tankdeckel 2 fahrzeugkarosserieseitig abdeckenden, schwenkbar gelagerten Tankklappe 4 gelagert ist. Im einfachsten Fall kann der Verschlußdorn 3 aus elastisch nachgiebigem Material sein und zusätzlich auch noch elastisch verformbar an der Tankklappe anliegen. Bei einem derartigen prinzipiellen Aufbau des Entlüftungsventiles kann bereits bei einer teilweise geöffneten Tankklappe 4 das Tankinnere durch die Ventilöffnung 1 druckentlastet werden. Die Tankklappe 4 kann mit einem Entriegelungs- bzw. Öffnungsmechanismus versehen sein, durch den lediglich ein zeitverzögertes Öffnen der Tankklappe 4 möglich ist. Dadurch kann bereits vor einem vollständigen Öffnen der Tankklappe 4 eine Tankentlüftung stattfinden. Eventuell aus der Ventilöffnung 1 austretende Tankflüssigkeit kann maximal bis zu der Innenwand der Tankklappe 4 spritzen.

Bei einem konstruktiv verfeinerten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 4 ist der Verschlußdorn 3 des Entlüftungsventiles an der Tankklappe 4 derart gelagert, daß bei einem Öffnen der Tankklappe 4 durch Aufschwenken von dem Verschlußdorn 3 ein größerer Öffnungsweg zurückgelegt wird als es der Schwenkbewegung der Tankklappe 4 entspräche. Die Schwenkbewegung der Tankklappe 4 wird bei dieser Ausführung praktisch in eine größere Wegstrecke übersetzt.

Der Übersetzungsmechanismus wird durch eine Lagerung des Verschlußdornes 3 auf einer an der Tankklappe 4 befestigten Wippe 5 realisiert. Die Wippe 5 besteht aus einem Wippbalken 6 mit zwei unterschiedlich langen Hebelarmen. An dem Ende des langen Hebelarmes ist der Verschlußdorn 3 angebracht, während an dem Ende des kurzen Hebelarmes eine sich an der Tankklappe 4 abstützende Druck-Feder 7 angelenkt ist. Die Druckfeder 7 belastet in gespanntem Zustand den Wippbalken 6 derart, daß der Verschlußdorn 3 weiter von der Innenwand der Tankklappe 4 zu liegen kommt als dies bei entspannter Feder 7 der Fall wäre. Beim Schließen der Tankklappe 4 schlägt das Ende des Wippbalkens 6, an dem die Feder 7 angelenkt ist, an einen beispielsweise tankdeckelseitig angebrachten Anschlag 8. Dieser Anschlag 8 kann auch karosserieseitig vorgesehen sein. Der Anschlag 8 sorgt durch die Anlage an den Wippbalken 6 dafür, daß der Verschlußweg des Verschlußdornes 3 gegenüber der Schwenkbewegung der um eine Achse 9 schwenkenden Tankklappe 4 vergrößert wird.

Durch den Übersetzungsmechanismus, der von der Wippe 5 ausgeht, kann der Verschlußdorn 3 die Ventilöffnung 1 bereits bei einem Öffnungswinkel von nur etwa 5° der Tankklappe 4 druckentlastend frei geben. Mit einem solchen geringen Öffnungswinkel kann die Tankklappe 4 ferngesteuert geöffnet werden, wodurch beim Eintreffen der Bedienungsperson an dem Tankverschluß die Entlüftung bereits abgeschlossen ist.

Selbstverständlich kann für die erfindungsgemäße Tankentlüftung auch ein motorgesteuertes Ventil vorgesehen werden. Dabei kann der Austritt aus dem Entlüftungsventil in eine diesem zugeordneten Abströmleitung münden, durch die ausströmende Gase und eventuell austretende Tankflüssigkeit an einen eine Bedienungsperson nicht gefährdenden Bereich geleitet werden.

Claims (5)

1. Verschlußmittel für die Einfüllöffnung eines Kraftfahrzeug- Tankes, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Verschlußmittel (2) mit einer vor dem eigentlichen Öffnen des Verschlußmittels (2) aktivierbaren Entlüftungseinrichtung (1, 3) versehen ist.

2. Verschlußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungseinrichtung (1, 3) fernbedienbar ist.

3. Verschlußmittel nach Anspruch 1 oder 2, das durch eine karosserieseitige Tankklappe abdeckbar ist, gekennzeichnet durch die Merkmale:

• - das Verschlußmittel ist ein schraubbarer Tankdeckel (2),
• - die Entlüftungseinrichtung besitzt eine kleine, in axialer Richtung des Tankdeckels verlaufende Tankentlüftungs- Ventilöffnung (1),
• - an der Tankklappe (4) befindet sich ein für ein Verschließen der Ventilöffnung (1) geeigneter Verschlußdorn (3),
• - bei geschlossener Tankklappe (4) ist die Ventilöffnung (1) des Tankdeckels (2) verschlossen und bei geöffneter Tankklappe (4) geöffnet.

4. Verschlußmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tankklappe (4) einen zweistufigen Öffnungsmechanismus besitzt derart, daß ein vollständiges Aufklappen erst zeitlich verzögert in der zweiten Stufe möglich ist, während in der ersten Stufe lediglich ein spaltweites Öffnen möglich ist und daß bei der Stellung der Tankklappe (4) in der ersten Öffnungsstufe die in dem Tankdeckel (2) befindliche Ventilöffnung (1) bereits zumindest teilweise entlüftungsaktiv geöffnet ist.

5. Verschlußmittel nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Merkmale,

• - der Verschlußdorn (3) befindet sich auf einer an der Tankklappe (4) befestigten Wippe (5) an einem Ende des Wippbalkens (6) dieser Wippe (5), während das andere Ende des Wippbalkens (6) von der Tankklappe (4) aus durch eine Feder (7) beaufschlagt ist,
• - bei ungespannter Feder (7) besitzt der Verschlußdorn (3) einen geringeren Abstand von der Innenwand der Tankklappe (4) als bei gespannter Feder (7),
• - die Feder ist bei geöffneter Tankklappe (4) entspannt und bei geschlossener Tankklappe (4) gespannt,
• - zum Spannen der Feder ist ein gegenüber der Tankklappe (4) ortsfester Anschlag (8) vorgesehen,
• - der Wippbalken (6) besitzt auf der Verschlußdornseite einen längeren Hebelarm als auf der federbeaufschlagten Seite.