DE19936973A1 - Vorrichtung zum Niederdruckgießen von Metallen - Google Patents
Vorrichtung zum Niederdruckgießen von MetallenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Niederdruckgießen von Metallen mit mindestens einem Gießofen mit einer nachfüllbaren Einfüllkammer und mit mindestens einem Steigrohr, das endseitig über eine Gießdüse sukzessive mit Hohlräume aufweisenden Sand-Gießformkästen verbindbar ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß besitzt die aus einem feuerfesten Material bestehende Gießdüse ein auswechselbares Mundstück, das vorzugsweise aus Elektrographit besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Niederdruckgießen
von Metallen mit mindestens einem Gießofen mit einer nachfüll
baren Einfüllkammer und mit mindestens einem Steigrohr, das
endseitig über eine Gießdüse sukzessive mit Hohlräume aufwei
senden Sand-Gießformkästen verbindbar ist.
Bei Niederdruck-Gießverfahren wird das in dem Gießofen befind
liche Flüssigmetall durch Aufbringung eines Überdruckes von
etwa 2 bis 8 × 104 Pa über das druckdicht mit dem Formkasten
verbundene Steigrohr in die Gießform hineingedrückt, wonach
über einen in dem Sand-Gießformkasten vorhandenen Schieber die
Verbindung zwischen dem Formkastenhohlraum und dem Ofen abge
sperrt wird, so daß der Formkasten von dem Steigrohr bzw. der
Düse, die am Ende des Steigrohres angeordnet ist, abgekoppelt
und durch Andocken eines nächsten Formkastens der nächste Gieß
vorgang (bei geöffnetem Schieber des Sand-Gießformkastens) ein
geleitet werden kann. Der Gießofen ist hierbei derart ausge
staltet, daß er die Metallschmelze über die gesamte Gießzeit
unter konstanten, definierten Bedingungen mit einer exakten
Druck- und Temperaturführung in den Formkasten überführen kann.
Mit jedem Gießvorgang wird die im Gießofen vorhandene flüssige
Metallschmelze um den vergossenen Teil minimiert, bis der Gieß
ofen entleert ist. Hiernach muß der Ofen wieder befüllt und die
Füllcharge auf die zum Gießen optimale Temperatur gebracht wer
den. Während dieser Zeit können mit dem Ofen keine Gießvorgänge
durchgeführt werden.
Die Gießdüse, auf die der Gießformkasten aufgesetzt oder ander
weitig angedockt wird, ist einem starken Verschleiß ausgesetzt,
der schließlich die erforderliche Abdichtung nicht mehr gewähr
leistet, so daß die komplette Düse ausgetauscht werden muß.
Wegen der ohnehin relativ großen Porosität des nach dem Stand
der Technik üblicherweise verwendeten feuerfesten Materiales
für die Düse ergeben sich relativ kurze Betriebszeiten bzw.
durch einen Düsenwechsel bedingte häufige Stillstandszeiten,
die insgesamt zu einer Erhöhung der Produktionskosten führen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs
genannte Vorrichtung dahingehend weiterzuentwickeln, daß die
genannten Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1
dadurch gelöst, daß die aus einem feuerfesten Material beste
hende Gießdüse ein auswechselbares Mundstück aufweist, das vor
zugsweise aus Elektrographit besteht. Das auswechselbare Mund
stück besitzt den Vorteil, daß der aus feuerfestem Material
bestehende Düsen-Grundkörper nicht vollständig ausgetauscht
werden muß, womit sich die Kosten entsprechend minimieren las
sen. Darüber hinaus besitzt das vorzugsweise als Mundstück-
Material verwendete Elektrographit die Eigenschaft, daß glat
tere Oberflächen mit einer wesentlich geringeren Rauhigkeit
geschaffen werden können, die die Abdichtung des Mundstückes
zum Sand-Gießformkasten erheblich verbessert.
Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
So besitzt die Gießdüse einen zumindest über einen Teil ihrer
Länge reichenden konischen Innenmantel, der sich vorzugsweise
bis zum genannten Mundstück erstreckt. Diese Konizität verbes
sert die Wärmeleitung des Flüssigmetalles bis in den Bereich
der Düse, so daß eine unerwünschte Erstarrung des Metalles an
dieser Stelle wirksam verhindert wird. Der vorzugsweise verwen
dete Konuswinkel liegt zwischen 10 und 15°.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besitzt das
Mundstück die Form einer Hülse mit einem endseitigen ringförmi
gen Kragen, der vollflächig auf der Stirnseite des aus dem feu
erfesten Material bestehenden Düsenteiles anliegt. Vorzugsweise
ist der Innenmantel des genannten hülsenförmigen Mundstückes
zylindrisch ausgebildet. Diese Formgestaltung ermöglicht ein
leichtes Auswechseln des Mundstückes, wenn dieses verschlissen
ist. Bevorzugt besitzt das Mundstück eine Porosität, die ≦ 16%
ist. Ein solches, aus Elektrographit bestehendes Mundstück ist
druckstabil, temperaturwechselbeständig und insbesondere von
dem durchströmenden Metall nicht benetzbar.
Als feuerfestes Material der Düse wird eine Keramik gewählt,
die im wesentlichen aus Al2O3 besteht. Vorzugsweise besitzt
diese Keramik bis zu 5 Massen% CaO und/oder jeweils
≦ 0,2 Massen%, vorzugsweise ≦ 0,1 Massen%, SiO2 und/oder Fe2O3
(Rest Al2O3). Eine solche keramische Gießmasse erfüllt die Vor
aussetzungen, mechanisch und thermisch im Bereich des Flüssig
metall-Durchflußquerschnittes ausreichend stabil zu sein.
Der Gießofen selbst kann als ein Rinneninduktionsofen oder ein
Tiegelinduktionsofen ausgebildet sein, die beide eine optimale
Temperatursteuerung ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann entweder zur vertikalen
oder zur horizontalen Gießformfüllung abgebildet sein; im erst
genannten Fall wird die Gießform auf die Düse aufgesetzt, wäh
rend sie im zweiten Fall seitlich angedockt wird. Eine horizon
tale Gießformfüllung besitzt den Vorteil einer geringeren Bau
höhe. Um quasi-kontinuierlich gießen zu können, d. h., um Still
standszeiten zu vermeiden, die bei einer Nachchargierung der
Einzelkammer des Gießofens entstehen, können zwei Gießöfen vor
gesehen sein, die im Tandembetrieb wechselweise zum Gießen und
zum Nachchargieren eingesetzt werden.
Weitere Vorteile sowie Ausführungsbeispiele der Erfindung sind
aus den Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen
Fig. 1 und 2 jeweils schematische Schnittansichten eines
Gießofens mit vertikaler und horizontaler Form
füllung,
Fig. 3 eine teilgeschnittene Ansicht einer Gießdüse
und
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Gießdüsen-
Mundstückes in einer Schnittansicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Gießofen 10
in Form eines Induktions-Rinnengießofens, dessen Induktor mit
11 bezeichnet ist. Der Gießofen 10 besitzt als Auslaufsiphon
ein Steigrohr 12, an dessen Ende eine Gießdüse 13 angeordnet
ist, auf oder an die ein Sandformkasten 14 zum Niederdruckgie
ßen abgesenkt bzw.. angedockt werden kann. Das herzustellende
Gießstück 15 (in Fig. 1 in Form einer Kurbelwelle) ergibt sich
aus der Form des Hohlraumes. Der Gießofen 10 besitzt eine Ein
füllkammer 16 in der Art eines Einlaufsiphons, das endseitig
über einen Deckel 17 oder ein Ventil verschlossen ist. Der
Gießofen ist mit seinem Innenraum hermetisch abriegelbar, so
daß in der Kammer 18 ein Druck aufgebaut werden kann, der aus
reicht, daß im Steigrohr stets Flüssigmetall ansteht und beim
Gießen der Sand-Gießformkastenhohlraum vollständig gefüllt wer
den kann. Zum Nachchargieren kann beispielsweise ein Speichero
fen vorgesehen sein, durch dessen Auslauf Flüssigmetall über
die Einfüllkammer 16 nachgefüllt wird. Oberhalb der Gießdüse 13
(in Fig. 1) bzw. seitlich davon (in Fig. 2) befindet sich ein
Schieber, der in geöffneter Stellung über die Gießdüse 13 ein
Befüllen des Hohlraumes 15 bzw. ein Wiederverschließen dieses
Hohlraumes 15 nach Befüllen ermöglicht. Die in Fig. 1 und 2
dargestellten Öfen arbeiten dergestalt, daß bei Aufbringen
eines Druckes auf die Metallbadoberfläche 19 der Badspiegel
nach unten gedrückt wird und in gleichem Maß im Steigrohr 12
der Metallbadspiegel steigt. Ein oberhalb der Düse 13 bzw.
seitlich der Düse 13 positionierter Gießformkasten-Hohlraum
kann durch entsprechende Druckerhöhung auf den Badspiegel 19
vollständig gefüllt werden. In der Praxis wird der Gießofen
immer unter einem gewissen Vordruck gefahren, so daß das
Metallniveau in der Gießkammer nie unter das Niveau der Gieß
düse 13 abfällt. Die Gießformkästen 14 werden sukzessive aufge
setzt bzw. angedockt.
Um in Hochleistungs-Formanlagen beispielsweise 200 Gießkästen
pro Stunde kontinuierlich versorgen zu können, ist eine Flüs
sigmetallauffüllung des Gießofens in regelmäßigen Abständen
erforderlich. Hierzu wird beispielsweise mit zwei Öfen gearbei
tet. Der nachzuchargierende Ofen wird aus der Gießlinie heraus
gefahren, wonach ein zweiter Ofen die Dosierung der Gießformkä
sten übernimmt, ohne daß die Förderlinie angehalten werden muß.
Ein solcher Tandembetrieb amortisiert sich in kurzer Zeit, da
ein Produktionsverlust während des Nachfüllens des ersten Ofens
vermieden werden kann.
Die in Fig. 3 dargestellte Düse 13 besitzt ein austauschbares
Mundstück 20, das im einzelnen aus Fig. 4 ersichtlich ist. Der
aus Keramik bestehende Düsenkörper 21 besitzt einen konischen
Innenmantel 22, der in einen zylindrischen Innenmantel am obe
ren Ende übergeht. In diesem zylindrischen Innenmantel einge
setzt ist das hülsenförmige Mundstück 20, das ein hülsenförmi
ges Teil 22 mit einem oberen Durchmesser D1 besitzt, der sich
zum unteren Ende hin geringfügig verjüngt. Der Innendurchmes
ser d ist einheitlich zylindrisch. Am oberen Ende besitzt das
Mundstück 20 einen ringförmigen Kragen 23, der vollflächig auf
der Stirnseite des Teiles 21 aufliegt. Ggf. kann das Mundstück
noch an seinem Außenmantel Nuten 24 besitzen, die als Ringnuten
übereinander angeordnet sind.
Anders als in dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbei
spiel, bei dem die Gießöfen 10 mit einem hydraulisch betätigba
ren Deckel ausgestattet sind, ist es ebenso möglich, den Ein
laufsiphon mit einem Auslauf eines Speicherofens zu verbinden,
wobei diese Verbindungsstelle entsprechende Verschlußorgane zum
Chargieren bzw. Abdichten aufweist. Die Verschlußorgane, z. B.
Ventile, können so ausgebildet sein, daß der Speicherofen und
der Gießofen völlig entkoppelt sind, so daß zum Gießen ledig
lich der Gießofen 10 mit Druck beaufschlagt werden muß, nicht
jedoch der Speicherofen, der während der Gießzeiten selbst
nachchargiert werden kann.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Niederdruckgießen von Metallen mit minde
stens einem Gießofen (10) mit einer nachfüllbaren Einfüll
kammer (18) und mit mindestens einem Steigrohr (12), das
endseitig über eine Gießdüse (13) sukzessive mit Hohl
räume (15) aufweisenden Sand-Gießformkästen (14) verbind
bar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus einem feuerfesten Material bestehende Gieß
düse (13) ein auswechselbares Mundstück (20) besitzt, das
vorzugsweise aus Elektrographit besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießdüse (13) einen zumindest über einen Teil ihrer
Länge reichenden konischen Innenmantel (22) aufweist, der
sich vorzugsweise bis zum Mundstück (20) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Konuswinkel (α) zwischen 10° und 15° liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Mundstück (20) die Form einer Hülse mit einem
endseitigen ringförmigen Kragen (23) aufweist, der voll
flächig auf der Stirnseite des aus dem feuerfesten Mate
rial bestehenden Düsenteil (21) anliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Innenmantel des hülsenförmigen Mundstückes (20) zylin
drisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mundstück (20) eine Porosität
≦ 16% aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das feuerfeste Material der Düse eine
Keramik ist, die im wesentlichen aus Al2O3 besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Keramik bis zu 5 Massen% CaO und/oder jeweils
≦ 0,2 Massen%, vorzugsweise ≦ 0,1 Massen%, SiO2 und/oder
Fe2O3 herstellungsbedingte Verunreinigungen und Rest Al2O3
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gießofen (10) ein Rinneninduktions
ofen oder ein Tiegelinduktionsofen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steigrohr (12) zur vertikalen oder
zur horizontalen Gießformfüllung ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Gießöfen (10) vorgesehen sind,
die im Tandembetrieb wechselweise zum Gießen und zum Nach
chargieren einsetzbar sind.
Priority Applications (2)
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