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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer dünnen Schicht,
insbesondere einer Dünnschichtsolarzelle,
auf einem Trägersubstrat nach
der Gattung des Hauptanspruches.
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Stand der Technik
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Aus
der Herstellung dünner
monokristalliner Siliziumschichten auf einem Trägersubstrat ist bekannt, einen
Siliziumwafer zunächst
mit einem Trägersubstrat
zu verbinden und anschließend
durch Rückschleifen
und Polieren des Wafers eine dünne Schicht
von typischerweise 5 μm
bis 50 μm
zu erzeugen. Diese Schichten werden beispielsweise als Solarzellen
oder zur Herstellung elektronischer Schaltungen auf Glas, Polymeren
oder Keramiken verwendet.
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Alternativ
ist bekannt, auf einer dünnen Schicht
aus porösem
Silizium epitaktisch eine einkristalline Siliziumschicht mit einer
Dicke von 2 bis 20 μm
aufwachsen zu lassen und danach diese aufgewachsene Siliziumschicht
mit einem Trägersubstrat zu
verbinden. Daraufhin zerstört
man die poröse
Siliziumschicht oder löst
sie von der epitaktisch aufgewachsenen Si liziumschicht ab, so daß man eine
dünne einkristalline
Siliziumschicht auf einem Trägersubstrat
erhält.
Dieses Verfahren bezeichnet man als Ψ-Prozeß.
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Weiterhin
ist auch bekannt aus Gösele
et al, Appl. Phys. Lett., 70., (11), 1997, 1340 ff., in einem Siliziumwafer
große
Mengen an Wasserstoff in einer vergrabenen Schicht in einem Wafer
zu implantieren, so daß durch
Konglomeration des Wasserstoffs H2-Blasen
entstehen, die eine darüberliegende
dünne Schicht
aus Silizium absprengen.
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Bekannte
Dünnschichtsolarzellen
beruhen weiter entweder auf der Deposition eines photovoltaischen,
amorphen oder polykristallinen Schichtsystems, auf nichtangepaßten Trägersubstraten
wie Glas oder Keramik. Bekannte. Techniken dazu verwenden beispielsweise
CuInSe, CaTe, a-Silizium oder Poly-Silizium als aktive. Schicht. Andererseits können Dunnschichtsolarzellen
auch auf Deposition eines elektronischen oder photovolatischen Systems auf
einem gitterangepaßten
Trägersubstrat
beruhen. Dazu bekannte Techniken setzen beispielsweise, wie erwähnt, die
Siliziumepitaxie auf Silizium oder die Siliziumepitaxie auf porösem Silizium
ein.
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Derartige
monokristalline Dünnschichtsolarzellen
können
Wirkungsgrade bis 20% erreichen, ihre Herstellungskosten sind jedoch
aufgrund der erforderlichen Epitaxiedeposition relativ hoch.
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Schließlich ist
aus
US 5,374,564 ist
ein weiteres Verfahren zur Erzeugung dünner Schichten aus Halbleitermaterialien
in einem Substrat mit einer ebenen Fläche bekannt, das sich zum Herstellen
mono- oder polykristalliner Dünnschichten
eignet. Dabei wird in einem ersten Schritt über einen Innenbeschuss eine
Schicht aus Mikrogasblasen im Substrat gebildet. Nach einem zweiten
Schritt zur Herstellung eines engen Kontakts der ebenen Fläche mit
einer Versteifung wird in einem dritten Schritt mittels einer thermischen
Behandlung eine Trennung zwischen der dünnen Schicht und dem Rest des
Substrates herbeigeführt.
Eine vergleichbare Vorgehensweise zur Herstellung einer dünnen Schicht
in einem Halbleitermaterial wird auch in
EP-0 807 970 A1 beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen,
um kostengünstig
dünne,
insbesondere einkristalline Schichten von typischerweise 100 nm
bis 10 μm
Dicke auf weitgehend beliebigen, insbesondere jedoch hochtemperaturbeständigen Trägersubstraten
herzustellen. Diese Schich ten sollen weiterhin beispielsweise für Dünnschichtsolarzellen
verwendbar sein.
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat gegenüber dem
Stand der Technik den Vorteil, daß kostengünstig dünne Schichten auf beliebigen Trägersubstraten
hergestellt werden können.
Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren, um einkristalline
Siliziumschichten aus herkömmlichem
Wafermaterial oder hochtemperaturfesten Substraten herzustellen.
Dabei können
aus einem Wafer sukzessive mehrere dünne Schichten erzeugt werden,
wobei jeweils nur eine dünne
Opferschicht innerhalb des Wafermaterials bzw. des Ausgangskörpers verbraucht
wird, so daß das
vorgestellte Herstellungsverfahren insbesondere sehr kostengünstig ist.
Weiterhin können
damit bei Bedarf auch großflächige Schichten
erzeugt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, daß für das erfindungsgemäße Verfahren
auch vortexturierte Wafer verwendet werden können, wie sie beispielsweise
in der Solarzellenherstellung zum Einsatz kommen.
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Neben
der Erzeugung von dünnen
Siliziumschichten eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Herstellung
dünner
Schichten aus einer Vielzahl von insbesondere porosierbaren Materialien,
wie beispielsweise Germanium oder Siliziumcarbid.
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Im
Gegensatz zum Ψ-Prozeß besteht
beispielsweise bei Verwendung eines Siliziumwafers als Ausgangsmaterial
zur Erzeugung einer dünnen Schicht
auf einem Trägersubstrat
diese Schicht bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens aus dem ursprünglichen
Wafermaterial und besitzt damit höchste elektrische Qualität. Dadurch
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch für
die Herstellung sehr hochwertiger Elektronik aus kostengünstigem
Dünnschicht-Silizium
auf beliebigen d. h. auch flexiblen Trägersubstraten sowie zur Herstellung
von hochwertigen einkristallinen c-Silizium-Dünnschichten
auf Glas, wie sie beispielsweise für Dünnschichtsolarzellen benötigt werden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen genannten
Maßnahmen.
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So
kann die Dicke der herzustellenden dünnen Schicht auf dem Trägersubstrat
sehr einfach über
die Tiefe der vergrabenen Opferschicht bzw. deren Abstand von der
Oberfläche
des Ausgangskörpers
eingestellt werden. Die Tiefe, in der die Opferschicht erzeugt wird,
läßt sich
wiederum beispielsweise über
die kinetische Energie von in den Ausgangskörper implantiertem Wasserstoff
einstellen, der in Abhängigkeit
von der Energieverteilung des Wasserstoffs in einem Ausgangskörper, wie
beispielsweise Silizium, ein scharfes Stoppprofil aufweist, so daß letztlich
die Energie und die Energieverteilung des Wasserstoffes die Schichtdicke
der zu erzeugenden dünnen
Schicht und die Dicke der vergrabenen Opferschicht bestimmt.
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Das
nachfolgende Ablösen
der Opferschicht von der zu erzeugenden dünnen Schicht erfolgt kann durch
eine Porosierung der Opferschicht über flächiges Ätzen oder Anodisieren der ein
mechanisches oder chemisches Entfernen der porösen Opferschicht folgt. Diese
Porosierung erfolgt im Falle von Silizium als Ausgangsmaterial vorteilhaft
durch Überführung der
vergrabenen Opferschicht in poröses
Silizi um, dessen Struktur mechanisch instabil ist und das chemisch
leicht entfernt werden kann.
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Es
wird ein thermischer Ausheilschritt nachgeschaltet, der die Qualität der erzeugten
dünnen Schicht
verbessert, indem Strahlenschäden
als Folge der Was serstoffimplantation ausgeheilt werden.
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Nach
dem Entfernen der Opferschicht kann der vom Ausgangskörper verbliebene
Restkörper
zur Erzeugung weiterer dünner
Schichten wiederverwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es weiter sehr vorteilhaft, Solarzellen ohne kostenintensitve Epitaxieschritte
mit Hilfe der porösen Siliziumtechnik
zu realisieren.
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Dazu
kann innerhalb der zu erzeugenden dünnen Schicht über verschiedene
Verfahren sehr vorteilhaft durch geeignete Dotierung ein pn-Übergang
erzeugt werden.
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Der
Wirkungsgrad einer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Dünnschichtsolarzelle
läßt sich
weiter steigern, wenn zusätzliche Schichten
definierter, jedoch unterschiedlicher Porosität und damit unterschiedlichen
Brechungsindices vorgesehen werden, die ein breitbandiges Reflexionsfilter
auf der dem Lichteinfall abgewandten Seite der Solarzelle bilden,
um dadurch das durch das Schichtpaket transmittierte Licht in den
aktiven Bereich der Solarzelle d. h. die erzeugte dünne Schicht mit
pn-Übergang
zu reflektieren.
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Eine
weitere vorteilhafte Möglichkeit
zur Erhöhung
des Wirkungsgrades der erzeugten Solarzelle liegt in einer defi niert
eingestellten geringen Porosität
der erzeugten dünnen
Schicht auf dem Trägersubstrat.
Dies führt
zu einer erhöhten
Lichtstreuung innerhalb der erzeugten dünnen Schicht, was beispielsweise
eine Durchstrahlung der Solarzelle vermindert und so zu einem besseren
Lichteinfang und einer höheren
Ladungsträgererzeugung
führt.
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Weitere
vorteilhafte Verbesserungen des Wirkungsgrades der Solarzelle werden
durch Mehrfachreflexionen innerhalb der Solarzelle erzielt, die sich
ergeben, wenn zusätzlich
eine Oberflächentexturierung
einzelner Schichten der Solarzelle vorgenommen wird.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Die 1 bis 5 zeigen
die Verfahrensschritte zur Herstellung einer dünnen Schicht aus einem Ausgangskörper, wobei der
Schichtaufbau in den einzelnen Verfahrensschritten in Schnittdarstellung
gezeigt wird. Die 6 und 7 erläutern ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit modifiziertem Schichtaufbau in Schnittdarstellung.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt
einen Ausgangskörper 20 mit einer
Schicht 15, einer vergrabenen Opferschicht 11 und
einem Restkörper 10.
Aus der Schicht 15 entsteht später die zu erzeugende dünne Schicht 15'. Der Ausgangskörper 20 besteht
beispielsweise aus Silizium und liegt insbesondere als handelsüblicher oder
vortexturierer Wafer vor. Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch
mit vielfältigen
anderen Materialien wie beispielsweise Siliziumcarbid oder Germanium
durchführ bar.
Der Ausgangskörper 20 ist bevorzugt
einkristallin, so daß die
zu erzeugende dünne
Schicht 15' für hochwertige
elektronische Anwendungen und Solarzellen einsetzbar ist.
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Zur
Erzeugung der Opferschicht 11 in dem Ausgangskörper 20 wird
dieser zunächst
ganzflächig mit
Wasserstoff beschossen. Da Wasserstoff in Silizium ein sehr ausgeprägtes Stoppprofil
aufweist, läßt sich über die
kinetische Energie des Wasserstoffs bzw. über die Beschleunigerenergie
die Eindringtiefe des Wasserstoffs in den Ausgangskörper 20 sehr
genau bestimmen, so daß dieser
in einer definierten, über
die kinetische Energie bestimmbaren Tiefe in dem Ausgangskörper 20 implantiert
wird. Die Energieverteilung des Wasserstoffes beim Beschuß beeinflußt weiterhin
die Breite der Opferschicht 11, so daß der Beschuß bevorzugt
mit nahezu monoenergetischem Wasserstoff erfolgt, um die vergrabene Opferschicht 11 möglichst
dünn zu
gestalten. Typische Dicken der Opferschicht liegen bei ca. 0,5 μm bis 2,5 μm. Die mit
Wasserstoff implantierte Schicht in dem Ausgangskörper 20 definiert
somit die vergrabene Opferschicht 11. Für die Herstellung einer vergrabenen
Opferschicht 11 mit implantiertem Wasserstoff in einer
Tiefe von 2 μm
wird beispielsweise eine Beschleunigerenergie von ca. 220 keV benötigt. Die verwendete
Beschleunigerenergie hängt
dabei von der Energieverteilung des erzeugten Wasserstoffes und
der auftretenden Streuung ab. Geeignete Energien liegen in der Regel
zwischen 30 keV und 600 keV.
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Die
vergrabene Opferschicht teilt den Ausgangskörper 20 in die Schicht 15 und
den Restkörper 10,
die beide aus dem gleichen Material wie der Ausgangskörper 20 bestehen.
Nach der Implantation des Wasserstoffs in der vergrabenen Opferschicht 11 erfolgt
eine thermische Aktivierung des Ausgangskörpers 20 je nach Material
des Ausgangskörpers
bei Tempera turen von 250°C
bis 600°C über 5 min
bis 15 min. Im Falle eines Ausgangskörpers 20 aus Silizium hat
sich eine thermische Aktivierung bei einer Temperatur von 300°C bis 500°C über einige
Minuten als vorteilhaft erwiesen. Dabei wird der Wasserstoff aktiviert
und wirkt im weiteren als Dotierung (flacher Donator) gemäß der Lehre
von Ohmura et al., Phys. Stat. Sol., 15, (1973), 93, so daß die vergrabene
Opferschicht 11 beispielsweise bei einem nachfolgenden
elektrochemischen Ätzen
bevorzugt anodisiert wird. Dabei nutzt man die Tatsache, daß beispielsweise
die Erzeugung von porösem
Silizium in einem Siliziumausgangskörper dotierungsselektiv ist,
und daß man
somit über
eine Wasserstoffimplantation mit scharfem Stoppprofil in einer vergrabenen
Opferschicht 11 und nachfolgender thermischer Aktivierung
ein flächiges
Gebiet erzeugt, das gegenüber
der Umgebung, in die kein Wasserstoff implantiert wurde, bevorzugt
anodisiert wird. Gleichzeitig werden durch die thermische Aktivierung
auch Strahlenschäden ausgeheilt,
die beispielsweise durch die Wasserstoffimplantation entstanden
sind, um somit die Kristallstruktur des Ausgangskörpers 20 und
der zu erzeugenden dünnen
Schicht 15' zu
verbessern.
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Nach
dem thermischen Aktivieren erfolgt dann ein Ätzen oder Anodisieren der vergrabenen Opferschicht 11.
Dazu werden gemäß 2 zunächst Ätzlöcher 12 in
der Schicht 15 erzeugt, die bis in die vergrabene Opferschicht 11 reichen,
um so eine Elektrolytkontaktierung der vergrabenen Opferschicht 11 zu
ermöglichen.
Die Erzeugung der Ätzlöcher erfolgt
dabei über
an sich bekannte Strukturierungsverfahren wie beispielsweise photolithografische
trocken- oder naßchemische
Strukturierungen.
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Anschließend wird
dann, wie in 3 dargestellt, die vergrabene
Opferschicht 11 in dem Ausgangskörper 20 aus Silizi um
beispielsweise mit Hilfe von verdünnter Flußsäure mit einer Konzentration von
10% bis 40% oder in einem flußsäurehaltigen Elektrolyten
wie Ammoniumfluorid als Anodisierungsmittel in an sich bekannter
Weise flächig
anodisiert oder geätzt.
Dieser Prozeß ist
nicht zeitkritisch, da nur der implantierte Bereich d. h. die vergrabene Opferschicht 11 anodisiert
oder geätzt
wird, so daß die Ätzfront
parallel zur Oberfläche
des Ausgangskörpers 20 fortschreitet
und somit die gesamte vergrabene Opferschicht 11 porosiert
d. h. in eine poröse
Struktur überführt. Im
Falle eines Ausgangskörpers
aus Silizium bildet sich im Bereich der vergrabenen Opferschicht 11 somit
poröses
Silizium aus, das mechanisch instabil ist und chemisch leicht entfernt werden
kann.
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Auf
den derart vorbehandelten Ausgangskörper 20 wird anschließend auf
der Schicht 15 gemäß 4 ein
Trägersubstrat 14 angebracht.
Dieses Trägersubstrat 14 besteht
beispielsweise aus Glas, Metall oder Keramik oder liegt als Wafer
vor und kann bei entsprechenden Anwendungen insbesondere auch flexibel
sein. Die Verbindung des Trägersubstrates
mit der Schicht 15 erfolgt in an sich bekannter Weise über Banden
oder Kleben oder mit Hilfe von Sealglas.
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Abschließend wird
nun die Schicht 15 mit dem darauf befindlichen Trägersubstrat 14 von
dem Ausgangskörper 20 getrennt,
indem man die Opferschicht 11 entfernt. Dadurch bleibt
die Schicht 15 mit dem Trägersubstrat 14 verbunden
und es entsteht die zu erzeugende dünne Schicht 15' auf dem Trägersubstrat 14.
Vom Ausgangskörper 20 verbleibt
somit der Restkörper 10.
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Das
Entfernen der Opferschicht 11 kann beispielsweise mechanisch über Abreißen oder
Abscheren oder chemisch erfolgen. Im Fall einer mechanischen Entfernung
dient das poröse
Sili zium der Opferschicht 11 als Sollbruchschicht. Chemisch
kann die Opferschicht 11 beispielsweise mit Hilfe einer 5-%igen
wäßrigen Ammoniaklösung oder
einer 5-%igen wäßrigen KOH-Lösung entfernt werden, so daß am Ende
des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß 5 somit
die zu erzeugende dünne Schicht 15' aus insbesondere
einkristallinem Silizium auf einem beliebigen Trägersubstrat wie beispielsweise
Glas steht, wobei der verbliebene Restkörper 10 für weitere
Verfahrensdurchläufe
zur Verfügung steht.
In jedem Prozeßdurchlauf
wird somit sehr kostengünstig
nur die dünne
vergrabene Opferschicht 11 verbraucht, deren Dicke lediglich
vom Stoppprofil des implantierten Wasserstoffes anhängt. Daher
ist die Verwendung von Wasserstoff mit einer nahezu monoenergetischen
Energieverteilung und somit besonders scharf definiertem Stoppprofil
zur Verringerung der Dicke der Opferschicht 11 und zur
Erhöhung
der Zahl der möglichen
Verfahrensdurchläufe
eines Ausgangskörpers 20 sehr
vorteilhaft.
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Weiterhin
läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
auch leicht auf andere, insbesondere porosierbare Materialien, wie
Siliziumcarbid oder Germanium übertragen.
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Am
Ende des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird vorteilhaft in Abhängigkeit
vom verwendeten Trägersubstrat 14 erneut
ein thermischer Ausheilschritt bei Temperaturen von 1000°C bis 1150°C über 30 sec
bis 30 min nachgeschaltet, um Kristalldefekte und/oder Strahlenschäden in der
zu erzeugenden dünnen
Schicht 15' auszuheilen,
die insbesondere im Laufe der vorangegangenen Verfahrensschritte
erzeugt wurden.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das mit Hilfe der 6 erläutert wird,
sieht vor, daß zunächst in
dem Ausgangskörper 20 aus
einkristallinem Silizium, beispielsweise einem Siliziumwafer, eine
nur gering poröse Schicht 16 erzeugt
wird, die der im ersten Ausführungsbeispiel
erläuterten Schicht 15 entspricht.
Die Schicht 16 hat beispielsweise eine Dicke von 100 nm
bis 10 μm,
bevorzugt von ca. 500 nm bis 3 μm.
Die gering poröse
Schicht 16 wird dazu beispielsweise durch eletrochemisches Ätzen in
einer 20%-igen bis bevorzugt 33%-igen ethanolischen Flußsäurelösung bei
Raumtemperatur über
1 min bis 20 min und einer Stromdichte von 1 mA/cm2 bis
10 mA/cm2 erzeugt.
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Anschließend wird
dann weiter, wie vorstehend erläutert,
in dem Ausgangskörper 20 die
vergrabene Opferschicht 11 erzeugt. Die vergrabene Opferschicht
hat dazu beispielsweise eine Dicke von 0,5 μm bis 2,5 um und ist gegenübender gering
porösen Schicht 16 hochporös.
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Nachdem
dann, wie beispielsweise bereits mit Hilfe der 3 und 4 erläutert, die
gering poröse
Schicht 16 mit dem Trägersubstrat 14,
das insbesondere ein hochtemperaturstabiles Glassubstrat, Wafermaterial
oder Keramiksubstrat ist, verbunden worden ist und die Opferschicht 11 entfernt
wurde, folgt anschließend
ein Temperschritt bei Temperaturen von oberhalb 850°C, insbesondere
bei 900°C
bis 1100°C, über 1 min
2 h, um die niedrig poröse
Schicht 16 zu einer monokristallinen Siliziumschicht zu
verdichten bzw. zurückzuüberführen.
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Typische
Porositätswerte
für niedrig
poröse Schichten
im Sinne der Erfindung liegen übrigens
bei Werten von 10% bis 20% für
die offene Porosität. Entsprechend
sind unter hochporösen
Schichten solche mit einer offenen Porosität von 30% bis 60% zu verstehen.
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Eine
erste Variante dieses zweiten Ausführungsbeispiels, die zusätzlich zur
Erzeugung eines pn-Überganges
in der gering porösen
Schicht 16 führt,
so daß diese
Schicht 16 als aktive Schicht einer Dünnschichtsolarzelle verwendbar
ist, sieht darüber hinaus
vor, daß der
Grundkörper 20,
d. h. beispielsweise ein Siliziumwafer, zunächst in an sich bekannter Weise
gleichmäßig und
insgesamt hoch p-dotiert wird und dann oberflächlich in einem Bereich, der durch
eine später
zu erzeugende n-dotierte Teilschicht 16' begrenzt ist, hoch n-dotiert wird. Diese n-Dotierung
kann in an sich bekannter Weise beispielsweise durch Diffusionsprozesse
oder Ionenimplantation erfolgen und erstreckt sich in dem Grundkörper 20 auf
Tiefen von 100 nm bis 2000 nm.
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Nach
dieser Dotierung wird dann, analog dem zweiten Ausführungsbeispiel,
zunächst
die gering poröse
Schicht 16, wie bereits zuvor erläutert, erzeugt. Diese gering
poröse
Schicht 16 gliedert sich nun in eine oberflächennahe,
n-dotierte Teilschicht 16' mit einer typischen
Dicke von 100 nm bis 2000 μm,
und eine tieferliegende, p-dotierte Teilschicht 16'' mit einer typischen Dicke von
500 nm bis 10 μm,
so daß in
der gering porösen
Schicht 16 ein pn-Übergang
entstanden ist.
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Dann
erfolgt die Ausbildung der vergrabenen Opferschicht 11 analog
dem vorstehend erläuterten ersten
oder zweiten Ausführungsbeispiel.
Die weitere Vorgehensweise zur Erzeugung einer dünnen Schicht, die aus der n-dotierten
Teilschicht 16' und der
p-dotierten Teilschicht 16'' besteht, ist
dann analog den vorstehenden Ausführungsbeispielen. Als Trägersubstrat 14 wird
bei der Herstellung von Solarzellen bevorzugt Glas oder Keramik
eingesetzt.
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Im übrigen ist
es vorteilhaft, wenn unmittelbar nach dem Erzeugen der vergrabenen
Opferschicht 11 zunächst
einer Temperung des Grundkörpers 20 bei
Temperaturen von 1000°C
bis 1200°C über 10 min
bis 120 min zwischengeschaltet wird. Diese Temperung fördert die
Qualität
der dotierten Teilschichten 16' und 16'',
verdichtet diese bereits zumindest teilweise und erhöht die Porosität bzw. verbessert
die Sollbruchstelleneigenschaften der vergrabenen Opferschicht 11.
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Im
Fall Herstellung einer Dünnschichtsolarzelle
sind zu deren Fertigstellung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gegebenenfalls noch weitere, jedoch an sich bekannte Verfahrensschritte
erforderlich, die im wesentlichen der Anschlußkontaktierung der Vorder-
bzw. Rückseite
der erzeugten dünnen
Schicht und einer nachfolgenden Passivierung der Anschlußkontaktierungen
und/oder der erzeugten dünnen
Schicht dienen. Diese Verfahrensschritte sind jedoch in der Solarzellentechik
bekannt und üblich.
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Eine
zweite Variante des zweiten Ausführungsbeispiels,
die mit Hilfe der 7 erläutert wird, sieht vor, daß die Herstellung
einer gering porösen Schicht 17 derart
erfolgt, daß oberflächlich zunächst eine
erste Teilschicht 17' mit
einer Dicke von 100 nm bis 2000 nm und mit einer mittleren Porosität von 20%
bis 40% erzeugt wird, der darunter eine zweite Teilschicht 17'' mit einer Dicke von 500 nm bis
10 μm folgt,
die nur gering porös
ist. Die unterschiedliche Porosität der ersten und zweiten Teilschicht 17', 17'' wird dabei mittels unterschiedlicher
Stromdichten beim elektrochemischen Ätzen erzielt. Geeignete Stromdichten
liegen zwischen 2 mA/cm2 bis mA/cm2.
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Der
Grundkörper 20 ist
weiterhin zunächst einheitlich
und homogen in an sich bekannter Weise p-dotiert. Gegenüber der
ersten Variante des zweiten Ausführungsbeispiels
kann jedoch die oberflächliche n-Dotierung
des Grundkörpers 20 durch
Ionenimplantation bzw. Diffusionsprozesse entfallen. Diese oberflächliche
n-Dotierung wird stattdessen wie im folgenden erläutert erreicht.
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Nach
dem Erzeugen der Teilschichten 17' und 17'' mit
jeweils unterschiedlicher Porosität folgt dann zunächst die
Erzeugung der hochporösen
vergrabenen Opferschicht 11 analog dem vorstehend erläuterten
ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel.
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Anschließend erfolgt
dann eine Vortemperung des Grundkörpers 20 bei Temperaturen
von 800°C
bis 1200°C,
bevorzugt bei ca. 1050°C, über 30 sec
bis 30 min, die einer Vorverdichtung der gering porösen, zweiten
Teilschicht 17'' dient, so daß die gering
poröse
nunmehr verdichtete zweite Teilschicht 17'',
die über
die ursprüngliche
p-Dotierung des gesamten Grundkörpers 20 ebenfalls
p-dotiert ist, zwischen der hochporösen vergrabenen Opferschicht 11 und
der ersten Teilschicht 17' mit
mittlerer Porosität eingeschlossen
ist.
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Im
nächsten
Verfahrensschritt wird dann eine n-Dotierung der ersten Teilschicht 17' mit mittlerer
Porosität
vorgenommen. Diese n-Dotierung erfolgt beispielsweise durch eine
geeignete, an sich bekannte Gasbelegung im Vakuum nach vorherigem Ausgasen
des porösen
Siliziums bei Temperaturen oberhalb 400°C oder durch eine ebenfalls
an sich bekannte definierte Eindiffusion geeigneter Atome wie Phosphor
oder Antimon in diese erste Teilschicht 17'. Aufgrund der nach dem vorgeschalteten
Temperschritt nurmehr geringen Porosität der zweiten Teilschicht 17'' ist diese gegen die n-Dotierung
beispielsweise durch die Gasbelegung geschützt, so daß zumindest im wesentlichen
lediglich die erste Teilschicht 17' n-dotiert wird. Insgesamt entsteht
somit erneut ein pn-Übergang
in der gering porösen Schicht 17 zwischen
der ersten und zweiten Teilschicht 17', 17''.
Das weitere Verfah ren zur Fertigstellung der Dünnschichtsolarzelle ist dann
analog der ersten Variante des zweiten Ausführungsbeispiels.
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So
wird beispielsweise auch in diesem Fall nach dem Erzeugen der vergrabenen
Opferschicht 11 vorteilhaft zunächst eine Temperung des Grundkörpers 20 bei
Temperaturen von 1000°C
bis 1200°C über 2 min
bis 120 min zwischengeschaltet. Diese Temperung fördert die
Qualität
der Teilschichten 17' und 17'', verdichtet diese bereits zumindest
teilweise und erhöht
die Porosität
bzw. verbessert die Sollbruchstelleneigenschaften der vergrabenen
Opferschicht 11. Das Tempern dient gleichzeitig auch dem weiteren
Eintreiben und der weiteren Aktivierung der vorgenommenen Dotierung.
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Das
vorstehende zweite Ausführungsbeispiel
zur Herstellung einer Dünnschichtsolarzelle
läßt sich
im übrigen
hinsichtlich des Wirkungsgrades der erhaltenen Solarzelle dadurch
weiter verbessern, daß durch
zusätzliche
Schichten definierter, jedoch unterschiedlicher Porosität und damit
unterschiedlichen Brechungsindices ein breitbandiges Reflexions filter
auf der dem Lichteinfall abgewandten Seite der Solarzelle realisiert
wird, um das durch das Schichtpaket transmittierte Licht in den
aktiven Bereich der Solarzelle d. h. die erzeugte dünne Schicht
mit pn-Übergang
zu reflektieren und damit deren Wirkungsgrad zu erhöhen. Gleichermaßen kann
ein derartiges Schichtpaket mit gestufter Porosität als Antireflexschicht
zusätzlich
oder alternativ auch auf der dem Lichteinfall zugewandten Vorderseite
der Solarzelle angebracht werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Erhöhung
des Wirkungsgrades der erzeugten Solarzelle liegt in der nur unvollständigen Verdichtung
der gering porösen Schichten 16, 17 während des
Temperschrittes nach dem Verbinden mit dem Trägersubstrat 14, so
daß diese
danach nur eine teilweise monokristalline Kristallstruktur aufweisen
bzw. zurückerhalten.
Dies führt zu
einer erhöhten
Lichtstreuung innerhalb der Schichten 16 und 17,
was beispielsweise eine Durchstrahlung der Solarzelle vermindert
und so zu einem besseren Lichteinfang und einer höheren Ladungsträgererzeugung
führt.
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Weitere
Verbesserungen des Wirkungsgrades durch Mehrfachreflexionen innerhalb
der Solarzelle ergeben sich, wenn zusätzlich eine Oberflächentextur
des Trägersubstrates 14,
einer zusätzlichen
Passivier- oder Deckschicht auf den Schichten 16 oder 17 oder
eine oberflächliche
Texturierung der Schichten 16 bzw. 17 selbst vorgenommen
wird. Diese Texturierung wird beispielsweise durch ein Ätzen von
Silizium mit KOH erzielt, das zur Ausbildung von Pyramiden führt, oder
durch bekannte Trockenätzverfahren.