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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Waschen von Zylindern an
Druckmaschinen, bestehend aus einer Vorratsrolle zur Bereitstellung
des sauberen Waschtuchs, einem Andrückelement zum Andrücken des
Waschtuches an die Mantelfläche des
zu reinigenden Zylinders und einer Aufnahmerolle für das schmutzige
Waschtuch.
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Aus
der
DE 28 15 388 B2 ist
eine derartige Einrichtung zum Waschen des Druckzylinders bekannt,
bei der durch seitwärts
im Gestell der Druckmaschine angeordnete Kurven oder Kurvensegmente
die Wascheinrichtung beim Passieren des Greiferkanals abgehoben
wird. Dadurch kann die Verschmutzung des Greiferkanals vermieden
werden. Auch kann dadurch verhindert werden, dass die exponierten
Greiferrücken
die Wascheinrichtung beschädigen
bzw. die Wascheinrichtung die Greiferrücken beschädigt.
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Diese
Lösung
hat den Nachteil, dass an jedem zu reinigenden Zylinder derartige
Kurven oder Kurvensegmente angeordnet werden müssen. Das erfordert einen erheblichen
Aufwand.
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In
der
DE 42 16 243 A1 wird
eine Vorrichtung zu Reinigen eines Zylinders vorgeschlagen, bei
der eine Einrichtung zum Abheben und Andrücken der Wascheinrichtung an
den zu reinigenden Zylinder vorgesehen ist. Dabei ist ein Andrückbalken
durch gleichmäßig über die
Maschinenbreite verteilt angeordnete Zylinder-Kolben-Aggregate vorschieb-
und zurückziehbar.
Der Einrichtung ist eine programmierbare Mikroprozessorsteuerung
zugeordnet, durch die der Andrückbalken
so angesteuert werden kann, dass er beim Durchgang durch den Greiferkanal
abhebt.
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Der
Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, dass, bedingt durch die
in endlichen Abständen zueinander
angeordneten Zylinder-Kolben-Aggregate, kein exaktes Anstellen des
Andrückbalkens
möglich
ist. Das heißt,
infolge der gegebenen Lastverteilung über die Länge des Andrückbalkens,
bedingt durch die meist voneinander abweichende Versorgung der Zylinder-Kolben-Aggregate
mit Arbeitsmedium, ist eine durchgehende Linienberührung mit dem
Zylinder schwer realisierbar. Durch die Mehrzahl der Zylinder-Kolben-Aggregate
ist die Lösung
infolge des hohen Medienverbrauchs auch unökonomisch.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zum Waschen der Mantelfläche eines
Zylinders zu entwickeln, die ein kurzzeitiges Abheben der Zylinderwascheinrichtung
vom Mantel des zu waschenden Zylinders ermöglicht, wobei eine exakte Anlage über die
gesamte Breite des zu waschenden Zylinders gewährleistet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, das Andrückelement
der Wascheinrichtung während
des Waschvorgangs in regelmäßigen Intervallen
so abzustellen, dass ein Durchfahren der Greiferkanäle oder
anderer Unebenheiten an der Mantelfläche des Zylinders vermieden
wird. Der durch das Waschtuch aufgenommene Schmutz wird nicht auf
die Greiferrücken
oder in die Greiferkanäle gefördert. Mechanische
Beschädigungen,
Verschleiß an
den Zylindern und der Wascheinrichtung werden vermieden. Da die
beschriebene Einrichtung keine zusätzlichen mechanischen Elemente,
wie zum Beispiel Kurvenscheiben, an den Seiten der Zylinder oder
im Gestell der Druckmaschine benötigt,
kann diese Wascheinrichtung außer
zum Reinigen des Druckzylinders auch zum Reinigen des Plattenzylinders
oder des Gummituchzylinders eingesetzt werden.
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Die
Erfindung soll nachfolgend an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
Die Zeichnungen hierzu haben folgende Bedeutung.
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1: Schematische Darstellung
einer Wascheinrichtung mit der erfindungsgemäßen Lösung
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2: Ausführungsvariante mit Verspannung
durch eine Schraubenfeder (Detaildarstellung)
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3: Ausführungsvariante der Erfindung mit
Anordnung des Andrückelementes
als Scharnier (Detaildarstellung)
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4: Ausführungsvariante der Erfindung mit
einer anderen Form des Scharniers (Detaildarstellung)
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5: Ausführungsvariante der Erfindung mit
einer formschlüssigen
Verbindung zwischen Andrückelement
und Schaltwelle (Detaildarstellung)
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Wie
aus der 1 ersichtlich
ist, besteht die Wascheinrichtung im Wesentlichen aus einer Vorratsrolle 1,
einer Aufnahmerolle 3 und einem Waschtuch 4, das über ein
Andrückelement 2 gegen
die Mantelfläche
eines zu waschenden Zylinders 7 gedrückt wird.
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Die
Vorratsrolle 1 besteht aus einer Spindel 11, auf
die ein Vorratswickel 12 aufgewickelt ist. Die Aufnahmerolle 3 mit
ihrer Spindel 31 dient zur Aufnahme des von der Vorratsrolle 2 abgezogenen Waschtuches 4.
Das Waschtuch 4 wird auf der Spindel 31 zu einem
Aufnahmewickel 32 aufgewickelt.
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Die
Vorratsrolle 1 und die Aufnahmerolle 3 sind in
den Seitenwänden 51 des
Gestells 5 gelagert. Die Spindeln 11; 31 werden
je nach Bedarf durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben,
wobei der Motor vorzugsweise innerhalb einer der beiden Spindel 11, 31 angeordnet
ist.
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Weiterhin
ist im Gestell 5 ein Sprührohrträger 52 vorgesehen,
der ein Sprührohr 6 trägt. Das Waschtuch 4 wird über die
dem Zylinder 7 zugewandte Seite des Andrückelementes 2 geführt. Das
Andrückelement 2 besteht
aus einem Einspannelement 21, in das eine Gummimembran 22 fest
eingespannt und über
eine Luftzuführung 23 mit
Druckluft beaufschlagbar ist.
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Wie
aus den 1 und 2 ersichtlich, steht das
Einspannelement 21 des Andrückelementes 2 im ständigen Kontakt
mit einer Schaltwelle 9. Die Schaltwelle 9 ist
in den beiden Seitenwänden 51 des
Gestells 5 der Wascheinrichtung gelagert. An ihren beiden
Enden, außerhalb
des Bereichs des Andrückelementes 2,
ist die Schaltwelle 9 mit Zahnrädern 82 versehen,
in die je eine Zahnstange 81 eingreift. Die Zahnstange 81 ist
mit der Kolbenstange 83 eines Pneumatikzylinders 84 verbunden.
Die Schaltwelle 9 ist als eine durchgehende Welle ausgeführt, die
eine Abflachung 91 aufweist, um zwei Schaltzustände realisieren
zu können.
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Der
ständige
Kontakt zwischen der Schaltwelle 9 und dem Einspannelement 21 kann,
wie in 2 gezeigt, durch
Vorspannung des Einspannelementes 21 mittels Schraubenfedern 122 erreicht
werden. Dabei wird das Einspannelement 21 in einer Führung 53 geführt. Nicht
dargestellt ist, dass das Einspannelement 21 auch seitlich
im Gestell 5 der Wascheinrichtung geführt wird. Die Schraubenfedern 122 sind
gegen das Gestell 5 mit Muttern 123 verspannt,
was eine stufenlose Verstellung des Grades der Verspannung ermöglicht.
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Zur
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
Während des
Waschvorganges wird nun das Waschtuch 4 von dem Vorratswickel 12 abgezogen
und zur Bildung des Aufnahmewickels 32 auf die Spindel 31 aufgewickelt.
Das Waschtuch 4 wird über
die dem Zylinder 7 zugewandte Seite eines Andrückelementes 2 geführt. Der
Vorschub des Waschtuches 4 erfolgt dabei schrittweise oder
kontinuierlich.
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Das
Andrückelement 2 ist
mit Druckluft beaufschlagbar, so dass sich dadurch die Gummimembran 22 in
Richtung des zu reinigenden Zylinders 7 verlagert und das
Waschtuch 4 gegen den Zylinder 7 drückt. Das
Waschtuch 4 kann dabei über
das Sprührohr 6 befeuchtet
werden.
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Bei
der in 2 dargestellten
Lage ist das Einspannelement 21 an den zu reinigenden Zylinder 7 angestellt.
Dabei befindet sich die Schaltwelle 9 in einer Lage, bei
der die hohe Rast 92 der Schaltwelle 9 Kontakt
mit dem Einspannelement 21 hat. Wird nun der Pneumatikzylinder 84 betätigt, so
verdreht die Kolbenstange 83 mit der Zahnstange 81 das
Zahnrad 82 (siehe hierzu 1)
in Richtung des in 2 eingetragenen
Pfeiles. Das hat zur Folge, dass die Schaltwelle 9 um ihre
Achse gedreht wird. Dadurch kommt die Abflachung 91 zur
Anlage, so dass das Einspannelement 21 infolge der Federkraft
der Schraubenfeder 122 von der Mantelfläche des zu waschenden Zylinders 7 in
der Führung 53 zurückgezogen
wird. Wird die Kolbenstange 83 in die Gegenrichtung betätigt, so
wird das Zahnrad 82 und mit diesem die Schaltwelle 9 in
die entgegengesetzte Richtung (entgegen des in der 2 eingetra genen Pfeiles) verdreht. Damit
kommt wieder die hohe Rast 92 zum Einsatz, so dass das
Einspannelement 21 wieder in Richtung des zu waschenden
Zylinders bewegt wird und damit die Gummimembran 22 an
dessen Mantelfläche
angestellt wird.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
zeigt die 3. Hier erfolgt
die Vorspannung zwischen dem Einspannelement 21a und dem
Gestell 5a ebenfalls über
eine Schraubenfeder 122a. Im Gegensatz zum oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel
wird jedoch das Einspannelement 21a, ausgenommen der hier
nicht dargestellten Führung
im Gestell 5a, nicht in einer Führung gehalten. Das Einspannelement 21a ist
hier mittels einer scharnierartigen Anordnung 10 im Gestell 5a gelagert.
Diese besteht aus einem Bolzenelement 102, das in einer
Bolzenaufnahme 103 im Gestell 5a gelagert ist.
Wird die Schaltwelle 9a wie oben beschrieben betätigt, so
dreht sich das Einspannelement 21a um den Drehpunkt 101,
so dass das Einspann-element 21a mit der Gummimembran 22a gegen
den zu waschenden Zylinder geführt
bzw. bei entgegengesetzter Drehrichtung von diesem weggeführt wird.
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Die
Drehbewegung des Schaltwelle 9a wird wie oben beschrieben,
mittels Zahnstangen-Zahnradantrieb
erzeugt.
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In
der 4 wird eine weitere
Variante gezeigt. Hierbei ist ein Scharnier 13 angeordnet,
das aus einem ersten Schenkel 131, einem zweiten Schenkel 132 und
einem Bolzen 133 besteht. Der erste Schenkel 131 steht
mit dem Einspannelement 21b in Wirkverbindung und der zweite
Schenkel 132 ist im Gestell 5b fixiert. Bei Drehung
der Schaltwelle 9b wird das Einspannelement 21b analog
zum obigen Ausführungsbeispiel
um den Drehpunkt 134 des Bolzens 133 geschwenkt,
so dass das Einspannelement 21b mit der Gummimembran 22b in
Richtung Zylinder geschwenkt bzw. von diesem entfernt werden kann.
Der ständige
Kontakt zwischen der Schaltwelle 9b und dem Einspannelement 21b wird
durch eine dem Bolzen 133 zugeordnete, in der Figur nicht dargestellte
Drehstabfeder oder Drehfeder gewährleistet.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel (siehe 5) wird der ständige Kontakt
zwischen dem Einspannelement 21c und der Schaltwelle 9c durch
eine formschlüssige
Verbindung gewährleistet. Das
Einspannelement 21c mit der Gummimembran 22c ist ähnlich wie
bereits oben beschrieben, um den Drehpunkt 101a eines Bolzenelementes 102a verschwenkbar,
wo bei das Bolzenelement 102a in einer Bolzenaufnahme 103a des
Gestells 5c gelagert ist. Die Verbindung zwischen dem Einspannelement 21c und
der Schaltwelle 9c wird über ein Führungsblech 14 realisiert,
das sowohl in dem Einspannelement 21c als auch an der Schaltwelle 9c gelenkig
angeordnet ist.
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Der
oben beschriebene Antrieb der Schaltwelle 9, 9a, 9b, 9c durch
Zahnstangen/Zahnrad-Kombination
ist nicht zwingend erforderlich. Es ist auch möglich, die Schaltwelle 9, 9a, 9b, 9c über seitlich
angeordnete Zahnräder
durch einen geeigneten Schrittmotor anzutreiben. Weitere Möglichkeiten bestehen
darin, den Antrieb durch den Pneumatikzylinder 84 über einen
der Schaltwelle 9, 9a, 9b, 9c zugeordneten
Hebel zu realisieren oder einen Elektromagneten einzusetzen.
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- 1
- Vorratsrolle
- 11
- Spindel
- 12
- Vorratswickel
- 2
- Andrückelement
- 21a
- Einspannelement
- 21b
- Einspannelement
- 21c
- Einspannelement
- 22
- Gummimembran
- 22a
- Gummimembran
- 22b
- Gummimembran
- 22c
- Gummimembran
- 23
- Luftzuführung
- 3
- Aufnahmerolle
- 31
- Spindel
- 32
- Aufnahmewickel
- 4
- Waschtuch
- 5
- Gestell
- 5a
- Gestell
- 5b
- Gestell
- 5c
- Gestell
- 51
- Seitenwände
- 52
- Sprührohrträger
- 53
- Führung
- 6
- Sprührohr
- 7
- Zylinder
- 81
- Zahnstange
- 82
- Zahnrad
- 83
- Kolbenstange
- 84
- Pneumatikzylinder
- 9
- Schaltwelle
- 9a
- Schaltwelle
- 9b
- Schaltwelle
- 9c
- Schaltwelle
- 91
- Abflachung
- 92
- hohe
Rast
- 10
- scharnierartige
Anordnung
- 101
- Drehpunkt
- 101a
- Drehpunkt
- 102
- Bolzenlement
- 102a
- Bolzenlement
- 103
- Bolzenaufnahme
- 103a
- Bolzenaufnahme
- 122
- Schraubenfeder
- 122a
- Schraubenfeder
- 123
- Mutter
- 13
- Scharnier
- 131
- erster
Schenkel
- 132
- zweiter
Schenkel
- 133
- Bolzen
- 14
- Führungsblech