DE19935058A1 - Schienensystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schienensystem 10 mit einer Gelenkschieneneinrichtung 11 mit Gelenkhebeln 16, 17, die über eine Gelenkeinrichtung 18 verbunden sind, und mit an der Gelenkschieneneinrichtung 11 angeordneten Befestigungselementen 12, 13, 14, 15 zur Fixierung der Gelenkschieneneinrichtung 11 an Körperteilen, wobei die Befestigungselemente 12, 13, 14, 15 von der Gelenkschieneneinrichtung 11 unabhängig handhabbare Einheiten bilden, die zumindest in Längsrichtung der Gelenkhebel 16, 17 an beliebigen Befestigungsorten innerhalb eines Befestigungsbereichs 59 der Gelenkhebel 16, 17 mittels einer Verbindungseinrichtung 31 fixierbar sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schienensystem mit einer Gelenk
schieneneinrichtung mit Gelenkhebeln, die über eine Gelenkeinrichtung
miteinander verbunden sind, und mit an der Gelenkschieneneinrichtung
angeordneten Befestigungselementen zur Fixierung der Gelenkschienen
einrichtung an Körperteilen.
Schienensystem der eingangs genannten Art dienen in der Regel zur
Durchführung einer sog. Gelenkfixierung, bei der mittels der Gelenkhebel
über ein Körpergelenk relativ bewegbar miteinander verbundene Körper
teile von Extremitäten in einer vorgegebenen Relativstellung zueinander
fixiert werden, um hierdurch das Gelenk ruhig zu stellen. Darüber hinaus
werden derartige Schienensysteme je nach Ausbildung der Gelenkein
richtung auch zur aktiven Therapie eingesetzt, bei der beispielsweise ein
durch die Gelenkeinrichtung einstellbarer Bewegungsbereich zur Ausfüh
rung einer Beugung oder Streckung zugelassen wird, oder auch einer
Beuge- oder Streckbewegung eine Widerstandskraft überlagert wird, was
die Verwendung derartiger Schienensysteme als sog. "Quengelschiene"
ermöglicht.
Unabhängig von der besonderen Einsatzart der Schienensysteme im ein
zelnen erweist es sich für den Therapieerfolg als wesentlich, daß zum
einen eine gute Fixierung der Gelenkhebel an den zum Körpergelenk be
nachbarten Körperteilen gegeben ist, und zum anderen, daß die Gelenk
schieneneinrichtung derart an den betreffenden Körperteilen fixiert ist,
daß die Drehachse der Gelenkeinrichtung weitestgehend koaxial zur
Drehachse des Körpergelenks angeordnet ist.
Bedingt durch diese vielseitigen Anforderungen, die an den Sitz einer
Gelenkschieneneinrichtung gestellt werden, ergibt sich ein entsprechend
hoher Anpassungsaufwand beim Anlegen der Gelenkschieneneinrichtung
an den benachbarten Körperteilen des betroffenen Körpergelenks. Dieser
Anpassungsaufwand entsteht sogar wiederholt, wenn - wie es bei der
Gelenktherapie häufiger der Fall sein kann - ein nur zeitweiliges Tragen
der Gelenkschieneneinrichtung notwendig ist und somit bei jedem Anle
gevorgang die Anpassung der Gelenkschieneneinrichtung zur Erzielung
des gewünschten Sitzes erneut durchgeführt werden muß.
Darüber hinaus resultiert häufig aus der nicht veränderbaren Anordnung
der Befestigungselemente an den Gelenkhebeln der Gelenkschienenein
richtung eine erhebliche Einschränkung des Tragekomforts. So kann es
sein, daß aufgrund der gegenüber den Gelenkhebeln festgelegten Anord
nung der Befestigungselemente eine Fixierung der Gelenkhebel in
besonders schmerzempfindlichen Bereichen der Körperteile notwendig
wird, also beispielsweise in Bereichen mit vernarbtem Gewebe.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schienensy
stem vorzuschlagen, das in besonders einfacher Weise eine Anpassung
der Relativanordnung der Befestigungselemente gegenüber den Gelenk
hebeln ermöglicht und das darüber hinaus den Anpassungsaufwand beim
Anlegen der Gelenkschieneneinrichtung erheblich reduziert.
Diese Aufgabe wird durch ein Schienensystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Schienensystem bilden die Befestigungsele
mente von der Gelenkschieneneinrichtung unabhängig handhabbare
Einheiten, die zumindest in Längsrichtung der Gelenkhebel an beliebigen
Befestigungsorten innerhalb eines Befestigungsbereichs der Gelenkhebel
mittels einer Verbindungseinrichtung fixierbar sind.
Aufgrund der separaten Handhabbarkeit der Befestigungselemente unab
hängig von der Gelenkschieneneinrichtung ist es möglich, in völliger Ab
kehr von der konventionellen Art und Weise, eine Gelenkschieneneinrich
tung an einer Extremität anzulegen, in einem ersten Schritt Befestigungs
elemente an den ausgewählten Stellen der Körperteile zu fixieren und erst
anschließend in einem zweiten Schritt die Gelenkhebel der Gelenkschie
neneinrichtung so mit den Befestigungselementen zu verbinden, daß sich
- insbesondere im Hinblick auf eine koaxiale Anordnung der Gelenkachse
der Gelenkschieneneinrichtung und der Gelenkachse des Körpergelenks -
ein optimaler Sitz der Gelenkschieneneinrichtung ergibt.
Zur zeitweiligen Entfernung der Gelenkschieneneinrichtung von der
Extremität können die Befestigungselemente an den Gelenkhebeln der
Gelenkschieneneinrichtung verbleiben, so daß bei einem wiederholten
Anlegen des Schienensystems die Gelenkschieneneinrichtung auch im
Verbund mit den Befestigungselementen angelegt werden kann.
Durch das von der Gelenkschieneneinrichtung unabhängige Anlegen der
Befestigungselemente ergibt sich der besondere Vorteil, daß die Fixie
rungspositionen der Befestigungselemente an den betroffenen Körpertei
len wählbar sind, so daß in besonderer Weise auf individuelle Besonder
heiten an den Körperteilen der betroffenen Person, wie beispielsweise
Hautverletzungen, Rücksicht genommen werden kann.
Auch im Hinblick auf eine häufige Verwendung bzw. Wiederverwendung
des Schienensystems bei unterschiedlichen Personen erweist sich die er
findungsgemäße Ausbildung des Schienensystems als vorteilhaft, da die
Befestigungselemente als diejenigen Elemente, die in unmittelbarem Körperkontakt
zum Patienten kommen, leicht ausgetauscht werden können,
wohingegen die Gelenkschieneneinrichtung beliebig häufig von unter
schiedlichen Personen verwendet werden kann.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Verbindungseinrichtung
der Befestigungselemente derart gestaltet, daß in einer ersten Verbin
dungsstellung eine quer zur Längsrichtung eines Gelenkhebels wirkende
Verbindung und in einer zweiten Verbindungsstellung eine sowohl quer
zur Längsrichtung als auch in Längsrichtung wirkende Verbindung
zwischen den Befestigungselementen und dem Gelenkhebel herstellt.
Hierdurch wird die Installation der Gelenkschieneneinrichtung an den
bereits an den betroffenen Körperteilen fixierten Befestigungselementen
beträchtlich erleichtert, da in der ersten Verbindungsstellung zwar eine
Sicherung der Gelenkschieneneinrichtung an den Befestigungselementen
erreicht wird. Jedoch ist in dieser ersten Verbindungsstellung noch eine
Relativbewegbarkeit in Längsrichtung der Gelenkhebel gegeben, so daß
die Durchführung einer genauen Justierung mit dem Ziel, die Gelenkach
sen der Gelenkeinrichtung und des Körpergelenks koaxial zueinander
auszurichten, wesentlich erleichtert wird. Erst mittels der zweiten Ver
bindungsstellung kann dann eine endgültige Fixierung der Gelenkhebel
der Gelenkschieneneinrichtung an den Befestigungselementen erfolgen.
Wenn die Verbindungseinrichtung als Klemmeinrichtung ausgebildet ist,
mit einem über eine Klemmplatte geführten Klemmzug, der mittels eines
an der Klemmplatte verrastbaren Umschlaghebels von einem relativ ent
spannten Zustand in der ersten Verbindungsstellung in einen relativ ge
spannten Zustand in der zweiten Verbindungsstellung überführbar ist,
kann bei der Fixierung der Befestigungselemente gegenüber den Gelenk
hebeln eine relative Verdrehung der Befestigungselemente gegenüber den
Gelenkhebeln um eine Flächennormale der Klemmplatte eingestellt
werden. Hierdurch sind die Anpassungsmöglichkeiten an die individuel
len Besonderheiten des jeweiligen Körperteils noch vergrößert.
Eine weitere Steigerung der Anpassungsmöglichkeiten wird möglich,
wenn die Klemmplatte über ein Schwenkgelenk mit einem Trägerreif zur
umfassenden Aufnahme eines Körperteils verbunden ist, und das
Schwenkgelenk eine Schwenkachse aufweist, die quer zur Längsachse des
Gelenkhebels angeordnet ist.
Eine besonders betreffend die Herstellungskosten kostengünstige Reali
sierung des Schwenkgelenks am Befestigungselement wird möglich, wenn
das Schwenkgelenk als Filmscharnier zwischen der Klemmplatte und dem
Trägerreif ausgebildet ist. Somit sind die Befestigungselemente auf Basis
eines Kunststoffformteils, beispielsweise hergestellt in einer zweiteiligen
Spritzgießform, umfassend die Klemmplatte und den Trägerreif herstell
bar.
Zur Fixierung des Befestigungselements an einem Körperteil ist gemäß
einer vorteilhaften Ausführungsform ein den Trägerreif umfassender Be
festigungsriemen vorgesehen, der einen Positionierungsschlitz zur posi
tionierenden Anordnung des Befestigungsriemens am Filmscharnier des
Trägerreifs aufweist. Bei dieser Ausführung dient somit das Filmschar
nier gleichzeitig zur Positionierung bzw. Festlegung des Befestigungs
riemens am Befestigungselement.
Besonders vorteilhaft hinsichtlich einer universellen Nutzung des Schie
nensystems erweist es sich, wenn die Gelenkhebel austauschbar mit der
Gelenkeinrichtung der Gelenkschieneneinrichtung verbunden sind. Hier
durch ist es zum einen möglich, die Gelenkhebel in ihrer Dimensionie
rung entsprechend den Körperteilen auszuwählen, an denen sie mittels der
Befestigungselemente fixiert werden sollen. Zum anderen können je nach
Indikation verschiedenartig ausgebildete Gelenkeinrichtungen mit den
Gelenkhebeln kombiniert werden, also beispielsweise eine Gelenkein
richtung mit einer Drehfedereinrichtung zur Verwendung des Schienensy
stems als Quengelschiene.
Das Schienensystem bildet quasi ein Baukasten- oder Modulsystem mit
der Gelenkeinrichtung, den Gelenkhebeln und den Befestigungselementen
als einzelne, miteinander kombinierbare Module. Darüber hinaus ist es
auch möglich, das Schienensystem durch weitere Module zu ergänzen, die
keine Befestigungsfunktion haben müssen, sondern auch rein therapeuti
sche Funktion haben können, wie beispielsweise gegebenenfalls aktiv
betätigbare Trainingseinrichtungen oder auch nur einfache Halteeinrich
tungen, wie feststehende oder bewegbare Anschläge oder Haltegriffe.
Aufgrund der hieraus resultierenden Variationsvielfalt in der Gestaltung
ist es beispielsweise möglich, das Schienensystem besonders anzupassen
für einen Einsatz als Quengelschiene am Fußgelenk, beispielsweise zur
Therapierung eines Streckdefizits am Fußgelenk nach einer Achillesseh
nenverletzung.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform des Schienensystems
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein am rechten Arm eines Patienten angelegtes Schienensy
stem mit einer Gelenkschieneneinrichtung und daran angeord
neten Befestigungselementen;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines in Fig. 1 dargestellten Befestigungs
elements gemäß Schnittlinienverlauf II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Einzeldarstellung eines Befestigungselements in einer
Ausführung als Drehbefestigungselement.
Fig. 1 zeigt ein Schienensystem 10 mit einer Gelenkschieneneinrichtung
11 und Befestigungselementen 12, 13, 14 und 15. Die Gelenkschienenein
richtung 11 weist zwei Gelenkhebel 16, 17 auf, die über eine Gelenkein
richtung 18 drehgelenkig miteinander verbunden sind. Die Gelenkeinrich
tung 18 weist zwei auf einer gemeinsamen Drehgelenkachse 19 angeord
nete Drehgelenkteile 20, 21 mit jeweils einer Gelenkscheibe 22 auf, an
der ein Verbindungsfortsatz 23, 24 zur Verbindung mit einem Gelenkhebel
16, 17 ausgebildet ist. Weiterhin ist die Gelenkeinrichtung 18 mit
einer hier nicht näher dargestellten Drehfixierung versehen, um einen
gewünschten Beugewinkel 25 an der Gelenkschieneneinrichtung 11
einstellen zu können.
Die Gelenkhebel 16, 17 weisen an ihren Verbindungsenden Verbindungs
laschen 26 bzw. 27 auf, die durch Einführen in die Verbindungsfortsätze
23 bzw. 24 und Verrasten mit einer lösbaren Rasteinrichtung 28 mit den
jeweiligen Gelenkteilen 20 bzw. 21 der Gelenkeinrichtung 18 verbunden
sind.
Wie Fig. 1 zeigt, sind bei der in Fig. 1 dargestellten, beispielhaft ausge
wählten Indikation der Gelenkhebel 16 und der Gelenkhebel 17 in einem
Befestigungsbereich 59 mit den beiden Befestigungselementen 12, 13
bzw. 14, 15 am Oberarm bzw. am Unterarm fixiert. Im dargestellten
Beispielsfall können sämtliche Befestigungselemente 12, 13, 14 und 15
identisch ausgeführt sein, so daß zur detaillierten Beschreibung der
Befestigungselemente hier nachfolgend beispielhaft auf das Befestigung
selement 14 Bezug genommen wird, das im Bereich des Ellenbogenge
lenks am Unterarm angeordnet ist.
Wie aus Fig. 1 und insbesondere der Einzeldarstellung des Befestigungs
elements 14 gemäß Fig. 2 deutlich wird, weist das Befestigungselement
14 einen hier etwa C-förmig ausgebildeten Trägerreif 29 auf, der gegen
überliegend einer Ausnehmung 30 zum seitlichen Aufschieben des Befe
stigungselements 14 auf den in Fig. 2 im Schnitt dargestellten Unterarm
eine Verbindungseinrichtung 31 zur Verbindung mit dem Gelenkhebel 17
aufweist. Die Verbindungseinrichtung 31 umfaßt eine Klemmplatte 32,
über der ein Klemmzug 33 verläuft, der mittels eines Umschlaghebels 34
von einem entspannten in einen gespannten Zustand überführbar ist. Hier
zu ist der Klemmzug 33, der im vorliegenden Fall als eine geschlossene
Seilschleife ausgebildet ist, mit einem Endbereich 35 an einem Ende der
Klemmplatte 32 in einer Klemmzugaufnahme 36 aufgenommen. Ein gegenüberliegender
Endbereich 37 des Klemmzugs 33 ist in einer Klemm
zugaufnahme 38 des Umschlaghebels 34 mit einem Abstand a zu einer
Schwenkachse 39 des Umschlaghebels 34 angeordnet. Zur Ausbildung der
Schwenkachse 39 ist der Umschlaghebel 34 in einer an der Klemmplatte
32 ausgebildeten Hebelaufnahme 40 verschwenkbar angeordnet.
Wie ferner aus Fig. 2 zu ersehen ist, ermöglicht die Verbindungseinrich
tung 31 zwei Verbindungsstellungen, nämlich eine erste - im vorliegen
den Fall in ausgezogenen Linien dargestellte - Vorfixierungsstellung und
eine zweite - im dargestellten Ausführungsbeispiel mit gestricheltem
Linienverlauf dargestellte - Fixierungsstellung.
Diese unterschiedlichen Verbindungsstellungen sollen nachfolgend im
Verlauf einer näheren Beschreibung des Anlegevorgangs zum Anlegen
des Schienensystems 10 an der in Fig. 1 dargestellten Extremität näher
erläutert werden:
Zum Anlegen des Schienensystems 10 erfolgt zunächst eine Fixierung der
Befestigungselemente 12, 13, 14 und 15 an den ausgewählten Stellen des
Oberarms bzw. Unterarms. Hierzu wird beispielsweise das Befestigung
selement 14 mit seinem Trägerreif 29 seitlich auf die ausgewählte Stelle
des Unterarms im Bereich des Ellenbogengelenks aufgeschoben. Auf
grund der formelastischen Ausbildung des Trägerreifs 29 ergibt sich nach
einer anfänglichen Aufweitung ein zumindest teilweise anschmiegender
Sitz des Trägerreifs, wobei zwischen dem Trägerreif 29 und dem Unter
arm ein Druckpolster 41 auf der Innenseite des Trägerreifs 29 angeordnet
ist. Zur Fixierung des Befestigungselements 14 in dieser Stellung ist auf
dem Trägerreif 29 ein Befestigungsriemen 42 angeordnet, der zur Posi
tionierung auf dem Trägerreif 29 einen Schlitz 43 aufweist, durch den ein
den Trägerreif 29 mit der Klemmplatte 32 der Verbindungseinrichtung 31
verbindendes Filmscharnier 44 ragt. Der Schlitz 43 weist eine ausrei
chende Weite auf, derart, daß der Befestigungsriemen 42 über die Verbindungseinrichtung
31 stülpbar und, wie in Fig. 2 dargestellt, in Anlage
mit der Oberfläche des Trägerreifs 29 bringbar ist.
Mit einem Endbereich ist der Befestigungsriemen 42 an einer Verbin
dungsöse 45 festgelegt, mit seinem anderen Endbereich, der als Klettver
schlußeinrichtung 46 ausgebildet ist, ist der Befestigungsriemen durch
die Verbindungsöse 45 hindurchgeführt und an der Verbindungsöse 45
gesichert.
Nach der vorstehend beschriebenen Befestigung der Befestigungsele
mente 12, 13, 14 und 15 an der Extremität erfolgt eine Vorfixierung der
Gelenkschieneneinrichtung 11 an den Befestigungselementen 12, 13, 14
und 15, derart, daß in einem Öffnungszustand der Verbindungseinrich
tungen 31, in dem die Umschlaghebel 34 aus den Hebelaufnahme 40
entrastet sind, und wie in Fig. 2 durch den strichpunktierten Linienver
lauf angedeutet, nach unten gehalten durch die Klemmzugaufnahme 36
von der Klemmplatte 32 abhängen, die Gelenkschieneneinrichtung 11 mit
den Gelenkhebeln 16, 17 gegen einen Reibbelag 47 der Klemmplatte 32
plaziert und anschließend die Verbindungseinrichtungen 31 in ihre in Fig.
2 in ausgezogenem Linienverlauf dargestellten Vorfixierungsstellung
überführt werden durch Herstellung der Rastverbindung zwischen dem
Umschlaghebel 34 und der Hebelaufnahme 40. In dieser Stellung ist die
Gelenkschieneneinrichtung 11 verliersicher an den Befestigungselemen
ten 12, 13, 14 und 15 gehalten, wobei jedoch noch Relativbewegungen,
insbesondere in Richtung der Längsachsen der Gelenkhebel 16, 17 mög
lich sind. Wenn die Verbindungseinrichtungen 31 sich in ihrer Vorfixie
rungsstellung befinden, kann eine exakte Lagepositionierung der Gelenk
schieneneinrichtung 11 an der Extremität erfolgen, derart, daß die Dreh
gelenkachse 19 der Gelenkeinrichtung 18 im wesentlichen koaxial mit der
Ellenbogengelenkachse ausgerichtet ist. Während dieser Feinjustierung
ist es auch aufgrund der Ausführung der Verbindungseinrichtungen 31 als
Klemmeinrichtungen mit einer hier ebenen Klemmplatte möglich, die
Gelenkhebel 16, 17 in der Ebene der Klemmplatte 32 verdreht oder
verschwenkt anzuordnen, wie durch den Doppelpfeil 48 in Fig. 1 ange
deutet werden soll. Außerdem können durch ein Verschwenken der
Klemmplatte 32 um eine Schwenkachse 60 des Scharniergelenks 44
zusätzliche Schrägstellungen berücksichtigt werden.
Wenn die exakte gewünschte Relativpositionierung zwischen den Befesti
gungselementen 12, 13, 14 und 15 erreicht ist, kann die Verbindungsein
richtung 31 durch Umschlag des Umschlaghebels 34 in die in Fig. 2 mit
gestricheltem Linienverlauf dargestellte Fixierungsstellung überführt
werden, in der aufgrund der durch die Klemmzüge 33 auf die Gelenkhebel
16, 17 übertragene Klemmkraft die Gelenkhebel 16, 17 in ihrer Relativ
position gegenüber den Befestigungselementen 12, 13, 14, 15 festgelegt
sind.
Abweichend von der insbesondere unter Bezugnahme auf die Fig. 1 vor
stehend ausgeführten Erläuterung des Schienensystems 11, das in Fig. 1
mit vier identisch ausgeführten Befestigungselementen versehen ist, ist es
auch möglich, entsprechend dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbei
spiel eines Befestigungselements 48 eine Anpassung der Form und Funk
tion der Befestigungselemente an besondere Indikationen vorzunehmen.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Befestigungselement 48 erfolgt die Ver
bindung zwischen einer Klemmplatte 49 und einem Trägerreif 50 nicht
mittels eines Filmscharniers 44, wie in Fig. 2 am Beispiel des Befesti
gungselements 14 dargestellt, sondern über eine Gleitgelenkverbindung
51, bei der die Klemmplatte 49 ringsegmentartig ausgebildet ist und nach
Art eines Gleitschuhs mit Führungsrändern 52, 53 in Nutführungen 54, 55
in Richtung des Bewegungspfeils 56 verschiebbar auf dem Trägerreif 50
geführt ist. Gleichzeitig ist der Trägerreif 50 an einem Längsfortsatz 57
mit einem Handgriff 58 versehen, der ein Umgreifen mit der Hand er
möglicht.
In einer in Fig. 3 dargestellten Fixierungsstellung der Verbindungsein
richtung 31 ist somit die Klemmplatte 49 gegenüber dem Gelenkhebel 17
festgelegt, so daß mit dem hier nicht näher dargestellten Handgelenk
unter Umgreifung des Handgriffs 58 mit der Hand zusammen mit dem
Trägerreif 50 eine Rotationsbewegung gegenüber dem Gelenkhebel 17
durchführbar ist.
Das in Fig. 3 dargestellte Befestigungselement 48 kann beispielsweise
gegen das in Fig. 1 dargestellte Befestigungselement 15 ausgetauscht
werden, um ein Schienensystem zu verwirklichen, das bei gegebener Indi
kation durch eine mögliche Rotation des Handgelenks an der Gelenk
schieneneinrichtung 11 eine Bewegungsinduktion im Sehnenapparat des
Ellenbogengelenks ermöglicht.
Claims (7)
1. Schienensystem mit einer Gelenkschieneneinrichtung mit Gelenkhe
beln, die über eine Gelenkeinrichtung verbunden sind, und mit an der
Gelenkschieneneinrichtung angeordneten Befestigungselementen zur
Fixierung der Gelenkschieneneinrichtung an Körperteilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente (12, 13, 14, 15) von der Gelenkschie
neneinrichtung (11) unabhängig handhabbare Einheiten bilden, die
zumindest in Längsrichtung der Gelenkhebel (16, 17) an beliebigen
Befestigungsorten innerhalb eines Befestigungsbereichs (59) der Ge
lenkhebel (16, 17) mittels einer Verbindungseinrichtung (31) fixier
bar sind.
2. Schienensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungseinrichtung (31) in einer ersten Verbindungs
stellung eine quer zur Längsrichtung eines Gelenkhebels (16, 17) wir
kende Verbindung und in einer zweiten Verbindungsstellung eine so
wohl quer zur Längsrichtung des Gelenkhebels als auch in Längs
richtung wirkende Verbindung zwischen den Befestigungselementen
(12, 13, 14, 15) und dem Gelenkhebel (16, 17) herstellt.
3. Schienensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungseinrichtung (31) als Klemmeinrichtung ausgebil
det ist, mit einem über eine Klemmplatte (32) geführten Klemmzug
(33), der mittels eines an der Klemmplatte verrastbaren Umschlaghe
bels (34) von einem relativ entspannten Zustand in der ersten Verbin
dungsstellung in einen relativ gespannten Zustand in der zweiten
Verbindungsstellung überführbar ist.
4. Schienensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmplatte (32) über ein Schwenkgelenk (44) mit einem
Trägerreif (29) zur umfassenden Aufnahme eines Körperteils verbun
den ist, und das Schwenkgelenk eine Schwenkachse (60) aufweist, die
quer zur Längsrichtung des Gelenkhebels (16, 17) angeordnet ist.
5. Schienensystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenkgelenk als Filmscharnier (44) zwischen der Klemm
platte (32) und dem Trägerreif (29) ausgebildet ist.
6. Schienensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Fixierung des Befestigungselements (12, 13, 14, 15) an einem
Körperteil ein den Trägerreif (29) umfassender Befestigungsriemen
(42) vorgesehen ist, der einen Positionierungsschlitz (43) zur positio
nierenden Anordnung des Befestigungsriemens (42) am Filmscharnier
(44) des Trägerreifs (29) aufweist.
7. Schienensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkhebel (16, 17) austauschbar mit der Gelenkeinrichtung
(18) der Gelenkschieneneinrichtung (11) verbunden sind.
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GB0018133A GB2354712B (en) | 1999-07-28 | 2000-07-24 | Splint system |
US09/626,051 US6478758B1 (en) | 1999-07-28 | 2000-07-26 | Splint system |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19935058B4 DE19935058B4 (de) | 2007-06-28 |
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US (1) | US6478758B1 (de) |
DE (1) | DE19935058B4 (de) |
GB (1) | GB2354712B (de) |
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