DE19934438A1 - Wässrige 1-Komponenten Siliconzusammensetzung - Google Patents
Wässrige 1-Komponenten SiliconzusammensetzungInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine beim Eintrocknen ein elastisches Siliconnetzwerk ausbildende, wässrige 1-Komponenten-Zusammensetzung, die erhalten wird durch Umsetzung bei mindestens 40 C von DOLLAR A I) Tensid stabilisierter Dispersion von hoch vernetzter Siliconverbindung, welche reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen, mit DOLLAR A II) Tensid stabilisierter Emulsion von gegebenenfalls vorvernetztem Siliconöl, welches reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen.
Description
Die Erfindung betrifft eine beim Eintrocknen ein elastisches
Siliconnetzwerk ausbildende, wässrige 1-Komponenten
Zusammensetzung.
Alle bisher beschriebenen auf Wasser basierenden Silicon-
Beschichtungssysteme, die auf einer Vernetzungsreaktion von
Siliconen beruhen, benötigen eine zusätzliche Katalysator
komponente, die z. B. erst kurz vor der eigentlichen Anwendung
eingemischt werden darf, um ein Vergelen vor der Anwendung zu
verhindern. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Platin
katalysierte Vulkanisation von Vinylgruppen enthaltenden
Siliconen mit Si-H Gruppen tragenden Siliconen z. B. in der
Papierbeschichtung und Gewebebeschichtung. Bekannt ist dabei
folgende Zusammensetzung für eine Beschichtung unter Verwendung
von Emulsionen:
- 1. Eine Emulsion vom Typ Öl in Wasser von Vinylgruppen tragenden Siloxanölen, die mit anionischen oder nicht ionischen Tensiden stabilisiert wird.
- 2. Eine Emulsion vom Typ Öl in Wasser von Si-H Gruppen tragenden Siloxanölen, die mit anionischen oder nicht ionischen Tensiden stabilisiert wird.
- 3. Gegebenenfalls ein Füllstoff.
- 4. Eine Katalysatorkomponente (Platinverbindung).
- 5. Gegebenenfalls ein Inhibitor.
Ein weiterer Typ vernetzbarer Emulsionen basiert auf einer
Vernetzungsreaktion von α,ω-alkoxy- bzw. hydroxyfunktionellen
Siliconölen, die mit Hilfe von Metallsalzen z. B.
Zinnverbindungen, die gegebenenfalls noch Borate enthalten
können, katalysiert wird. Derartige Systeme setzen sich wie
folgt zusammen:
- 1. Eine Emulsion des Typs Öl in Wasser von α,ω-Dihydroxypoly organosiloxan und/oder α,ω-Dialkoxyorganosiloxan, stabilisiert mit einen anionischen oder nicht ionischen Tensid.
- 2. Ein Vernetzer, wie kolloidales Silicagel, Natriumsilikat (= Katalysator), Siliconate, Mikroemulsionen von Silsesquioxanen oder Silioconharzen, Polysilikate, Polyalkoxysilane.
- 3. Ein anorganischer oder organischer Füllstoff.
- 4. Katalysator zum Aushärten (z. B. Salze der Metalle Zinn, Blei, Calcium, Barium, Zirkon oder Eisen).
Die beiden oben beschriebenen wasserbasierenden
Beschichtungssysteme haben neben dem Katalysatorproblem noch
weitere Nachteile:
- A) Die einzelnen Komponenten oder zumindest die Katalysatorkomponente muss getrennt gelagert werden und kann erst kurz vor der Anwendung eingemischt werden, d. h. hoher verfahrenstechnischer Aufwand bei der Applikation,
- B) Die Emulsionen haben nur eine sehr begrenzte Lagerstabilität, Scherstabilität und Temperaturstabilität,
- C) Bei hohen Festgehalten steigt die Viskosität stark an,
- D) Hoher Schrumpf beim Eintrocknen,
- E) Geringe Substrathaftung.
Ein weiterer Typ von in situ vernetzenden Systeme sind z. B.
α,ω-dialkoxyterminierte Aminogruppen tragende Siliconöle, die
bei der Applikation (z. B. auf Textilien) leicht vernetzen. Der
Nachteil dieser Art von Beschichtung ist ihre geringe
Vernetzungsdichte und die damit verbundenen Probleme wie
geringe mechanische Eigenschaften, geringe Permanenz auf dem
Substrat, hohe extrahierbare Anteile, "ausschwitzen" von
Siliconöl etc.
Es bestand die Aufgabe ein lagerstabiles wässriges 1-
Komponenten System zur Verfügung zu stellen, das beim
Eintrocknen ohne Katalysatorzusatz ein elastisches
Siliconnetzwerk ausbildet.
Gegenstand der Erfindung ist eine beim Eintrocknen ein
elastisches Siliconnetzwerk ausbildende, wässrige 1-Komponenten
Zusammensetzung, die erhalten wird durch Umsetzung bei
mindestens 40°C von
- A) Tensid stabilisierte Dispersion von hoch vernetzter Siliconverbindung, welche reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen, mit
- B) Tensid stabilisierter Emulsion von gegebenenfalls vorvernetztem Siliconöl, welches reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen.
Diese Zusammensetzung härtet beim Eintrocknen ohne
Katalysatorzusatz aus. Die Zusammensetzung zeichnet sich durch
ihre hohe Lagerstabilität, selbst bei erhöhter Temperatur, und
ihrer hohen Scherstabilität aus. Zugleich kann man mit dieser
Zusammensetzung niedrige Viskositäten bei hohem Festgehalt und
Füllstoffgehalt erreichen.
Silicondispersion (I), welche auch als Polyorganolkieselsäure
sol bezeichnet werden kann, enthält vorzugsweise hoch vernetzte
Siliconverbindung (Ia), welche aufgebaut ist aus Einheiten der
allgemeinen Formeln (Ia-1) bis (Ia-4):
30 bis 100 mol-% R(1-a)(R1O)aSiO3/2 (Ia-1),
20 bis 100 mol-% (R1O)bSiO(4-b)/2 (Ia-2),
0 bis 70 mol-% R(2-c)(R1O)cSiO2/2 (Ia-3),
0 bis 50 mol-% R(3)SiO1/2 (Ia-4),
wobei
R gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder ein Si-C gebundener C1- bis C30-Kohlenwasserstoffrest ist, der gegebenenfalls noch mit Halogenatomen substituiert sein kann, oder eine oder mehrere funktionelle Gruppen tragen kann,
R1 gleich oder verschieden sein kann und ein Wasseratoftatom, ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom oder ein einwertiger C1-bis C16-Kohlenwasserstoffrest sein kann, der gegebenenfalls noch Halogenatome tragen kann und die Kohlenwasserstoffkette durch Heteroatome, wie den Sauerstoff unterbrochen sein kann,
a die Werte 0 und 1
b die Werte 0; 1; 2 und 3 und
c die Werte 0 und 1 annehmen kann.
R gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder ein Si-C gebundener C1- bis C30-Kohlenwasserstoffrest ist, der gegebenenfalls noch mit Halogenatomen substituiert sein kann, oder eine oder mehrere funktionelle Gruppen tragen kann,
R1 gleich oder verschieden sein kann und ein Wasseratoftatom, ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom oder ein einwertiger C1-bis C16-Kohlenwasserstoffrest sein kann, der gegebenenfalls noch Halogenatome tragen kann und die Kohlenwasserstoffkette durch Heteroatome, wie den Sauerstoff unterbrochen sein kann,
a die Werte 0 und 1
b die Werte 0; 1; 2 und 3 und
c die Werte 0 und 1 annehmen kann.
Beispiele für funktionelle Gruppen an R sind Doppelbindungen,
wie die Vinylgruppe, die Acrylatgruppe etc. oder Aminogruppen,
wie die Aminopropy-, Aminopropylaminoethylgruppe oder eine
Cyclohexylamingruppe, eine Mercaptogruppen wie z. B. die
Mercaptopropylgruppe, Epoxygruppen, Säureanhydridgruppen,
Säuregruppen etc.
Jeweils bevorzugt als Reste R sind die C1- bis C6-Alkylreste und
der Phenylrest, insbesondere die unsubstituierten Reste und der
Methylrest.
Vorzugsweise enthält Siliconverbindung (Ia) jeweils unabhängig
voneinander
60 bis 100 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-1,
60 bis 100 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-2,
0 bis 40 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-3,
0 bis 20 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-4.
60 bis 100 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-1,
60 bis 100 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-2,
0 bis 40 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-3,
0 bis 20 mol-% Einheiten der allgemeinen Formel Ia-4.
Silicondispersion (I) kann Silane der allgemeinen Formel (1b)
R(4-d)Si(OR1)d (Ib)
enthalten, wobei
R und R1 obige Bedeutung haben und
d die Werte 1; 2; 3 und vier annehmen kann.
R und R1 obige Bedeutung haben und
d die Werte 1; 2; 3 und vier annehmen kann.
100 Teile Silicondispersion (I) enthalten vorzugsweise 1 bis 50
Teile, insbesondere 5 bis 30 Teile Siliconverbindung (Ia), 0,5
bis 20 Teile, insbesondere 1 bis 10 Teile Tensid und können
noch 0 bis 30 Teile, insbesondere 5 bis 20 Teile eines Alkohols
und 0 bis 5 Teile, insbesondere 0 bis 2 Teile des Silans der
allgemeinen Formel (1b) enthalten. Die jeweils auf 100 Teile
fehlenden Menge sind Wasseranteile.
Alle vor- und nachstehenden Angaben zu Teilen beziehen sich auf
die Masse.
Siliconölemulsion (II) enthält Siliconöle der allgemeinen
Formel II
(R1O)(3-e)ReSiO-(R2SiO)x-(RSiO3/2)y-(SiO4/2)z-O-SiRe(R1O)(3-e)
wobei
R und R1 die vorstehenden Bedeutungen aufweisen und
e die Werte 0, 1 oder 2,
x die Werte 2 bis 1 000 000,
y die Werte 0 bis 100 000, insbesondere 0 bis 100, und
z die Werte 0 bis 100 000, insbesondere 0 bis 100 aufweisen und
y + z : x höchstens 1 : 10, insbesondere höchstens 1 : 40 beträgt.
R und R1 die vorstehenden Bedeutungen aufweisen und
e die Werte 0, 1 oder 2,
x die Werte 2 bis 1 000 000,
y die Werte 0 bis 100 000, insbesondere 0 bis 100, und
z die Werte 0 bis 100 000, insbesondere 0 bis 100 aufweisen und
y + z : x höchstens 1 : 10, insbesondere höchstens 1 : 40 beträgt.
100 Teile der Siliconölemulsion (II) enthalten vorzugsweise 1
bis 60 Teile, insbesondere 20 bis 40 Teile Siliconöle (IIa),
0.5 bis 40 Teile, insbesondere 5 bis 15 Teile Tensid und können
noch 0 bis 20 Teile, insbesondere 0 bis 10 Teile eines Alkohols
und 0 bis 5 Teile, insbesondere 0 bis 2 Teile des Silans der
allgemeinen Formel (1b) enthalten. Die jeweils auf 100 Teile
fehlenden Menge sind Wasseranteile.
Siliconölemulsion (II) ist vorzugsweise von Typ Öl in Wasser.
Der pH-Wert der Silicondispersion (I) und der Siliconölemulsion
(II) kann jeweils von 0 bis 14 variieren.
Zudem kann die Zusammensetzung noch 0 bis 100 Teile saure,
neutrale, basische, anorganische oder organische Zusätze
enthalten wie Füllstoffe, wasserlösliche bzw. in Wasser
dispergierbare Oligomere oder Polymere. Die Zusätze können aus
der Silicondispersion (I) und/oder der Siliconölemulsion (II)
stammen oder auch der Zusammensetzung zugegeben werden.
Der Festgehalt der Zusammensetzung kann vorzugsweise von 5 Gew.-%
bis 90 Gew.-% variieren. Besonders bevorzugt ist dabei 20
bis 70 Gew.-%, insbesondere 25 bis 40 Gew.-%.
Bevorzugte Beispiele für anorganische Füllstoffe sind gefällte
Kieselsäure, pyrogene Kieselsäure, Titandioxid, basische oder
saure Tonerden etc. Organische Füllstoffe sind z. B. wässrige
Latices, wie SBR-Latex, etc.
Bevorzugte Beispiele für wasserlösliche bzw. -dispergierbare
Oligomere und Polymere sind nicht ionogene Verbindungen wie
Polyethylenglykole und Polyethylenpolypropylencopoylmere in
einem Molmassenbereich von 200 g/mol bis 20 000 g/mol, oder
Polyelektrolyte wie Polyacrylsäuren etc.
Bevorzugte Beispiele für verwendete Alkohole sind primäre C1- bis
C6-Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Butanol bzw. sekundäre
C3-bis C8-Alkohole, wie Isopropanol, 2-Butanol etc. oder tert.
C4-bis C8-Alkohole wie tert.-Butanol etc.
Die eingesetzten Tenside können ionisch oder nichtionisch sein.
Es können auch Mischungen von Tensiden eingesetzt werden.
Besonders geeignete Tenside sind:
Alkylsulfate, z. B. mit einer Kettenlänge von 8-18 C-Atomen, Aryl- und Alkylethersulfate mit 8-18 C-Atomen im hydrophoben Rest und 1-40 Ethylenoxid(EO)- bzw. Propylenoxid(PO)-Einheiten;
Sulfonate, z. B. Alkylsulfonate mit 8-18 C-Atomen, Alkylarylsul fonate mit 8-18 C-Atomen, Ester und Halbester der Sulfobern steinsäure mit einwertigen Alkoholen oder Alkylphenolen mit 4-15 C-Atomen; ggf. können diese Alkohole oder Alkylphenole auch mit 1-40 EO-Einheiten ethoxyliert sein;
Alkali- und Ammoniumsalze von Carbonsäuren mit 8-20 C-Atomen im Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest;
Phosphorsäureteilester und deren Alkali- und Ammoniumsalze, z. B. Alkyl- und Alkarylphosphate mit 8-20 C-Atomen im organischen Rest, Alkylether- bzw. Alkaryletherphosphate mit 8-20 C-Atomen im Alkyl- bzw. Alkarylrest und 1-40 EO-Einheiten;
Alkylpolyglykolether mit 2-40 EO-Einheiten und Alkylresten von 4-20 C-Atomen;
Alkylarylpolyglykolether mit 2-40 EO-Einheiten und 8-20 C- Atomen in den Alkyl- und Arylresten;
Ethylenoxid/Propylenoxid(EO/PO)-Blockcopolymere mit 8-40 EO- bzw. PO-Einheiten;
Fettsäurepolyglykolester mit 6-24 C-Atomen und 2-40 EO- Einheiten;
Alkylpolyglykoside, Naturstoffe und deren Derivate, wie Lecithin, Lanolin, Saponine, Cellulose; Cellulosealkylether und Carboxyalkylcellulosen, deren Alkylgruppen jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatome besitzen;
Polare Gruppen enthaltende lineare Organo(poly)siloxane mit Alkoxygruppen mit bis zu 24 C-Atomen und/oder bis zu 40 EO- und/oder PO-Gruppen;
Salze von primären, sekundären und tertiären Fettaminen mit 8-24 C-Atomen mit Essigsäure, Schwefelsäure, Salzsäure und Phosphorsäuren;
Quarternäre Ammoniumsalze wie Halogenide, Sulfate, Phosphate, Acetate oder Hydroxide, deren Alkylgruppen unabhängig voneinander 1-24 C-Atome besitzen; gegebenenfalls können die Alkyl- oder Alkaryl- oder Aralkylgruppen der quarternären Ammoniumverbindungen auch teilweise ethoxyliert sein (1-40 EO- Einheiten);
Alkylpyridinium-, Alkylimidazolinium- und Alkyloxazoliniumsalze, deren Alkylkette bis zu 18 C-Atome besitzt, in Form ihrer Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Acetate.
Alkylsulfate, z. B. mit einer Kettenlänge von 8-18 C-Atomen, Aryl- und Alkylethersulfate mit 8-18 C-Atomen im hydrophoben Rest und 1-40 Ethylenoxid(EO)- bzw. Propylenoxid(PO)-Einheiten;
Sulfonate, z. B. Alkylsulfonate mit 8-18 C-Atomen, Alkylarylsul fonate mit 8-18 C-Atomen, Ester und Halbester der Sulfobern steinsäure mit einwertigen Alkoholen oder Alkylphenolen mit 4-15 C-Atomen; ggf. können diese Alkohole oder Alkylphenole auch mit 1-40 EO-Einheiten ethoxyliert sein;
Alkali- und Ammoniumsalze von Carbonsäuren mit 8-20 C-Atomen im Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest;
Phosphorsäureteilester und deren Alkali- und Ammoniumsalze, z. B. Alkyl- und Alkarylphosphate mit 8-20 C-Atomen im organischen Rest, Alkylether- bzw. Alkaryletherphosphate mit 8-20 C-Atomen im Alkyl- bzw. Alkarylrest und 1-40 EO-Einheiten;
Alkylpolyglykolether mit 2-40 EO-Einheiten und Alkylresten von 4-20 C-Atomen;
Alkylarylpolyglykolether mit 2-40 EO-Einheiten und 8-20 C- Atomen in den Alkyl- und Arylresten;
Ethylenoxid/Propylenoxid(EO/PO)-Blockcopolymere mit 8-40 EO- bzw. PO-Einheiten;
Fettsäurepolyglykolester mit 6-24 C-Atomen und 2-40 EO- Einheiten;
Alkylpolyglykoside, Naturstoffe und deren Derivate, wie Lecithin, Lanolin, Saponine, Cellulose; Cellulosealkylether und Carboxyalkylcellulosen, deren Alkylgruppen jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatome besitzen;
Polare Gruppen enthaltende lineare Organo(poly)siloxane mit Alkoxygruppen mit bis zu 24 C-Atomen und/oder bis zu 40 EO- und/oder PO-Gruppen;
Salze von primären, sekundären und tertiären Fettaminen mit 8-24 C-Atomen mit Essigsäure, Schwefelsäure, Salzsäure und Phosphorsäuren;
Quarternäre Ammoniumsalze wie Halogenide, Sulfate, Phosphate, Acetate oder Hydroxide, deren Alkylgruppen unabhängig voneinander 1-24 C-Atome besitzen; gegebenenfalls können die Alkyl- oder Alkaryl- oder Aralkylgruppen der quarternären Ammoniumverbindungen auch teilweise ethoxyliert sein (1-40 EO- Einheiten);
Alkylpyridinium-, Alkylimidazolinium- und Alkyloxazoliniumsalze, deren Alkylkette bis zu 18 C-Atome besitzt, in Form ihrer Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Acetate.
Bevorzugt sind aliphatisch substituierte Benzolsulfonsäuren und
deren Salze sowie gegebenenfalls teilethoxylierte quarternäre
Ammoniumhalogenide und -hydroxide. Besonders bevorzugt sind
Dodecylbenzolsulfonsäure und Benzyldimethyl-{2-[2-(p-1,1,3,3-
tetramethylbutyl-phenoxy)-ethoxy]-ethyl}-ammoniumchlorid
(Benzethoniumchlorid).
Die erfindungsgemässe Formulierung kann sich aus den
Komponenten (I) und (II) wie folgt zusammensetzen:
0,5 bis 90 Teile der Silicondispersion (I) und 99,5 bis 10 Teile der Siliconölemulsion (II). Zudem kann die Formulierung noch 0 bis 100 Teile saure, neutrale, basische, anorganische oder organische Zusätze enthalten wie Füllstoffe, wasserlösliche bzw. in Wasser dispergierbare Oligomere oder Polymere. Der Festgehalt der Formulierung kann von 5 Gew.-% bis 90 Gew.-% variieren. Bevorzugt ist dabei 20 bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt 25 bis 40 Gew.-%.
0,5 bis 90 Teile der Silicondispersion (I) und 99,5 bis 10 Teile der Siliconölemulsion (II). Zudem kann die Formulierung noch 0 bis 100 Teile saure, neutrale, basische, anorganische oder organische Zusätze enthalten wie Füllstoffe, wasserlösliche bzw. in Wasser dispergierbare Oligomere oder Polymere. Der Festgehalt der Formulierung kann von 5 Gew.-% bis 90 Gew.-% variieren. Bevorzugt ist dabei 20 bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt 25 bis 40 Gew.-%.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung der beim Eintrocknen ein elastisches
Siliconnetzwerk ausbildenden, wässrigen 1-Komponenten
Zusammensetzung, bei dem bei mindestens 40°C
- A) Tensid stabilisierte Dispersion von hoch vernetzter Siliconverbindung, welche reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen, mit
- B) Tensid stabilisierter Emulsion von gegebenenfalls vorvernetztem Siliconöl, welches reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen umgesetzt wird.
Bei der Umsetzung von Silicondispersion (I) mit Siliconöl
emulsion (II) zur wässrigen 1-Komponenten Zusammensetzung
werden vorzugsweise 0,5 bis 90 Teile, insbesondere 1 bis 20
Teile der Silicondispersion (I) und 99,5 bis 10 Teile,
insbesondere 99 bis 60 Teile der Siliconölemulsion II
eingesetzt.
Die Umsetzung kann ohne Katalysator erfolgen oder mit Säure
oder Base katalysiert werden. Die für die Umsetzung verwendeten
Katalysatoren können in der Zusammensetzung verbleiben oder
auch entfernt werden. Zur Herstellung der Zusammensetzung
werden alle Komponenten der Zusammensetzung bevorzugt in den
vorstehend beschriebenen Verhältnissen zusammengegeben und
gegebenenfalls unter Zusatz eines homogenen oder heterogenen
Katalysators umgesetzt. Bei der Verwendung von heterogenen
Katalysatoren erfolgt der mögliche Füllstoffzusatz erst nach
der Umsetzung.
Geeignete Katalysatoren sind heterogene saure oder basische
Systeme, wie saure oder basische Tonerden, etc. Die
heterogenen Katalysatoren können nach der Umsetzung wieder
abfiltriert werden.
Bevorzugte Reaktionstemperaturen sind 45°C bis 100°C,
insbesondere 45°C bis 80°C und besonders bevorzugt 50 bis 70°C.
Der Festgehalt der Zusammensetzung kann durch das Entfernen von
Wasser oder Alkohol eingestellt werden. Ein geeignetes
Verfahren hierzu ist z. B. die Destillation bei Normaldruck
oder vermindertem Druck.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung dieser
Zusammensetzung zur Beschichtung von verschiedenen Substraten,
wie Papier, Folien, Textilien und Geweben, Glas, Metalle etc.,
sowie die Verwendung als Silicondichtmassen.
In den nachstehend beschriebenen Beispielen beziehen sich alle
Angaben von Teilen und Prozentsätzen, falls nicht anders
angegeben, auf das Gewicht. Desweiteren beziehen sich alle
Viskositätsangaben auf eine Temperatur von 25°C. Sofern nicht
anders angegeben, wurden die nachstehenden Beispiele bei einem
Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa 1000 hPa, und bei
Raumtemperatur, also bei etwa 20°C, bzw. bei einer Temperatur,
die sich beim Zusammengeben der Reaktanden ohne zusätzliche
Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt.
Es werden folgende Abkürzungen verwendet:
HDK: pyrogen hergestellte hochdisperse Kieselsäure.
HDK: pyrogen hergestellte hochdisperse Kieselsäure.
Die Silicondispersion (I) wird durch eine sauer katalysierte
Polykondensation von Methyltrimethoxysilan in wässriger Flotte
bei 50°C analog EP-A-335414, Seite 6, Zeile 54 bis Seite 7,
Zeile 5 hergestellt. Die Silicondispersion (II) wird durch eine
basenkatalysierte Polykondensation von Methyltrimethoxysilan in
wässriger Flotte bei 50°C analog EP-A-335414, Seite 6, Zeile 54
bis Seite 7, Zeile 5 hergestellt. Der Festgehalt der oben
beschriebenen Dispersionen beträgt 8.5 Gew.-%.
Die Silconölemulsionen (III bzw. IV) werden durch eine sauer
katalysierte Polykondensation von Dimethyldimethoxysilan bzw.
Cokondensation von D4-Cyclen mit Methyltrimethoxysilan in
wässriger Flotte bei 95°C analog EP-A-335414, Seite 6, Zeile 54
bis Seite 7, Zeile 5 hergestellt. Die Silconölemulsionen (V
bzw. VI) werden durch eine sauer katalysierte Polykondensation
von α,ω-OH endständigen Dimethylpolysiloxan (mittlere
Kettenlänge 35) ohne und mit Methyltrimethoxysilan in Emulsion
unter Verwendung von Dodecylbenzylsulfansäure hergestellt.
Die Siliconölemulsionen (VII) und (VIII) werden analog den
Emulsionen (III) und (IV) unter basischer Katalyse hergestellt.
Der Festgehalt der Produkte (III bis VIII) wird auf 9 Gew.-%
eingestellt. Die Silcionölemulsion (IX) wird durch eine
basenkatalysierte Cokondensation von D4-Cyclen mit
Aminopropylaminoethyltrimethoxysilan hergestellt.
Die in den Beispielen verwendeten Amino-Siliconölemulsionen (X
bis XI) werden nach dem üblichen Stand der Technik aus den
betreffenden Siliconölen, Emulgator und Wasser etc.
hergestellt.
Die oben aufgeführten sauren Siliconöldispersionen bzw.
-emulsionen werden bei Raumtemperatur in den in der Tabelle
beschriebenen Verhältnissen gemischt, mit 0,1 Teil Tonsil®
Optimum FF (Süd-Chemie AG) versetzt, gerührt und unter den in
der Tabelle 1 spezifizierten Bedingungen umgesetzt. Der
zugefügte heterogene Katalysator wird nach der Umsetzung
abfiltriert. Der Festgehalt der erhaltenen Formulierung wird
durch eine Destillation bei 50°C und 200 mbar auf 30 Gew.-%
eingestellt.
Alle in Tabelle 1 beschriebenen Formulierungen bilden beim
Eintrocknen (RT/48 h bzw. 150°C/10 min) elastische Filme
aus.
Die beiden Komponenten werden in dem in Tabelle 1 angegebenen
Verhältnis bei Raumtemperatur ohne heterogenen Katalysator
Tonsil® Optimum FF gemischt, für eine Stunde bei Raumtemperatur
gerührt und danach (wie oben beschrieben) ein Film gegossen.
Das erhaltene Eintrocknungsprodukt ist bei allen
Filmbildungstemperaturen eine gelartige, klebrige Substanz mit
keinerlei elastischen Eigenschaften.
Die oben aufgeführten basischen Siliconöldispersionen bzw.
-emulsionen werden bei Raumtemperatur in den in der Tabelle 2
beschriebenen Verhältnissen gemischt und unter den in der
Tabelle 2 spezifizierten Bedingungen umgesetzt. Der Festgehalt
der erhaltenen Formulierung wird durch eine Destillation bei
50°C und 200 mbar auf 30 Gew.-% eingestellt.
Alle in Tabelle 2 beschriebenen Formulierungen bilden beim
Eintrocknen (RT/48 h bzw. 150°C/10 min) elastische Filme
aus.
Die beiden Komponenten werden in dem in Tabelle 2 angegebenen
Verhältnis bei Raumtemperatur gemischt, für eine Stunde bei
Raumtemperatur gerührt und danach (wie oben beschrieben) ein
Film gegossen. Das erhaltene Eintrocknungsprodukt ist bei allen
Filmbildungstemperaturen eine gelartige, klebrige Substanz mit
keinerlei elastischen Eigenschaften.
Analog zum Beispiel 1 g wurde eine Formulierung mit 20 Teilen
Silicondispersion (I) und 80 Teilen Siliconölemulsion (III),
mit einem Festgehalt von 30 Gew.-% hergestellt. Diese
Formulierung wurde auf Papier mit einer Glasrakel aufgetragen,
bei 150°C für 30 Sekunden im Trockenschrank gehärtet. Der
Extraktwert lag bei nur 5 Gew.-%. Im Vergleich zu den
Standardemulsionen, die auf einer Platin katalysierten
Vernetzungsreaktion beruhen, hat die oben beschriebene
Formulierung eine unbegrenzte Topfzeit und härtet besser aus,
was sich an dem niedrigen Extraktwert zeigt.
Claims (8)
1. Beim Eintrocknen ein elastisches Siliconnetzwerk
ausbildende, wässrige 1-Komponenten Zusammensetzung, die
erhalten wird durch Umsetzung bei mindestens 40°C von
- A) Tensid stabilisierte Dispersion von hoch vernetzter Siliconverbindung, welche reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen, mit
- B) Tensid stabilisierter Emulsion von gegebenenfalls vorvernetztem Siliconöl, welches reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bei der die
Silicondispersion (I), hoch vernetzte Siliconverbindung
(Ia) enthält, welche aufgebaut ist aus Einheiten der
allgemeinen Formeln (Ia-1) bis (Ia-4):
30 bis 100 mol-% R(1-a)(R1O)aSiO3/2 (Ia-1),
20 bis 100 mol-% (R1O)bSiO(4-b)/2 (Ia-2),
0 bis 70 mol-% R(2-c)(R1O)cSiO2/2 (Ia-3),
0 bis 50 mol-% R(3)SiO1/2 (Ia-4),
wobei
R gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder ein Si-C gebundener C1-bis C30-Kohlenwasserstoffrest ist, der gegebenenfalls noch mit Halogenatomen substituiert sein kann, oder eine oder mehrere funktionelle Gruppen tragen kann,
R1 gleich oder verschiedenen sein kann und ein Wasserstoff atom, ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom oder ein einwertiger C1- bis C16-Kohlenwasserstoffrest sein kann, der gegebenenfalls noch Halogenatome tragen kann und die Kohlenwasserstoffkette durch Heteroatome, wie den Sauerstoff unterbrochen sein kann,
a die Werte 0 und 1
b die Werte 0; 1; 2 und 3 und
c die Werte 0 und 1 annehmen kann.
30 bis 100 mol-% R(1-a)(R1O)aSiO3/2 (Ia-1),
20 bis 100 mol-% (R1O)bSiO(4-b)/2 (Ia-2),
0 bis 70 mol-% R(2-c)(R1O)cSiO2/2 (Ia-3),
0 bis 50 mol-% R(3)SiO1/2 (Ia-4),
wobei
R gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder ein Si-C gebundener C1-bis C30-Kohlenwasserstoffrest ist, der gegebenenfalls noch mit Halogenatomen substituiert sein kann, oder eine oder mehrere funktionelle Gruppen tragen kann,
R1 gleich oder verschiedenen sein kann und ein Wasserstoff atom, ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom oder ein einwertiger C1- bis C16-Kohlenwasserstoffrest sein kann, der gegebenenfalls noch Halogenatome tragen kann und die Kohlenwasserstoffkette durch Heteroatome, wie den Sauerstoff unterbrochen sein kann,
a die Werte 0 und 1
b die Werte 0; 1; 2 und 3 und
c die Werte 0 und 1 annehmen kann.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die
Siliconölemulsion (II) Siliconöle der allgemeinen Formel II
(R1O)(3-e)ReSiO-(R2SiO)x-(RSiO3/2)y-(SiO4/2)z-O-SiRe(R1O)(3-e)
enthält, wobei
R und R1 die in Anspruch 2 angegebenen Bedeutungen aufweisen und
e die Werte 0, 1 oder 2,
x die Werte 2 bis 1 000 000,
y die Werte 0 bis 100 000 und
z die Werte 0 bis 100 000 aufweisen und
y + z : x höchstens 1 : 10 beträgt.
(R1O)(3-e)ReSiO-(R2SiO)x-(RSiO3/2)y-(SiO4/2)z-O-SiRe(R1O)(3-e)
enthält, wobei
R und R1 die in Anspruch 2 angegebenen Bedeutungen aufweisen und
e die Werte 0, 1 oder 2,
x die Werte 2 bis 1 000 000,
y die Werte 0 bis 100 000 und
z die Werte 0 bis 100 000 aufweisen und
y + z : x höchstens 1 : 10 beträgt.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1 bis 3, bei der 100 Teile
Silicondispersion (I) 1 bis 50 Teile Siliconverbindung
(Ia), bezogen auf die Masse, enthalten.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1 bis 4, bei der 100 Teile
der Siliconölemulsion (II) 1 bis 60 Teile Siliconöle (IIa),
bezogen auf die Masse, enthalten.
6. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung gemäß
Anspruch 1 bis 5, bei dem bei dem bei mindestens 40°C
- A) Tensid stabilisierte Dispersion von hoch vernetzter Siliconverbindung, welche reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen, mit
- B) Tensid stabilisierter Emulsion von gegebenenfalls vorvernetztem Siliconöl, welches reaktive Gruppen trägt, die ausgewählt werden aus Silanol-, Kohlenwasserstoffoxy- und Silanolatgruppen umgesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem 0,5 bis 90 Teile
Silicondispersion (I) mit 99,5 bis 10 Teilen
Siliconölemulsion (II) umgesetzt werden.
8. Verwendung der Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 5 zur
Beschichtung von Substraten sowie als Silicondichtmassen.
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