DE19934326A1 - Strahlungsfreier dielektrischer Wellenleiterkoppler - Google Patents
Strahlungsfreier dielektrischer WellenleiterkopplerInfo
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Abstract
Angegeben wird ein nichtstrahlender dielektrischer Wellenleiterkoppler zum Koppeln oder Teilen von Hochfrequenzsignalen in mindestens zwei dielektrischen Wellenleitern (2, 3), die unter Beibehaltung eines dazwischenliegenden Spalts angeordnet sind und sich zwischen zwei parallelen flachen Leitern (1a, 1b) befinden. Der Koppler ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenleiter (2, 3) über mindestens eine Brücke (4) aus einem dielektrischen Material miteinander verbunden sind. Diese stabilisiert den Spalt und ermöglicht eine Massenproduktion des Kopplers sowie eine Verbesserung seiner Zuverlässigkeit.
Description
Die Erfindung betrifft einen nichtstrahlenden oder strah
lungsfreien dielektrischen Wellenleiterkoppler, der in eine
Schaltung, zum Beispiel eine integrierte Schaltung für Milli
meterwellen, eingesetzt wird, um Hochfrequenzsignale in einer
Mehrzahl von nichtstrahlenden dielektrischen Wellenleitern,
die als Leiter für Hochfrequenzsignale eingesetzt werden, zu
koppeln und/oder zu teilen.
Ein nichtstrahlender dielektrischer Wellenleiter überträgt
Hochfrequenzsignale einer Wellenlänge λ unter Benutzung eines
dielektrischen Wellenleiters, der zwischen parallelen flachen
Leitern, die einen Spalt z beibehalten, eingesetzt ist. Wenn
der Spalt z zwischen den parallelen flachen Leitern so einge
stellt wird, daß er die Beziehung z ≦ λ/2 hat, ist es mög
lich, Signale zu übertragen, wobei das Eindringen eines Rau
schens in den dielektrischen Wellenleiter von außen und der
Verlust der Strahlung der Hochfrequenzsignale nach außen ver
hindert wird.
Ein strahlungsfreier dielektrischer Wellenleiterkoppler wurde
bisher zum Teilen und Koppeln von Hochfrequenzsignalen
(elektromagnetischen Wellen) benutzt und hat einen Aufbau,
der allgemein in der Fig. 8 dargestellt ist. Gemäß Fig. 8
sind zwei dielektrische Wellenleiter 12, 13 zwischen zwei
parallelen flachen Leitern 11a, 11b angeordnet (zum leichten
Verstandnis ist der parallele flache Leiter 11a durch eine
strichpunktierte Linie dargestellt). In der Fig. 8 weisen die
dielektrischen Wellenleiter 12, 13 jeweils eine gekrümmte
Gestalt auf und sind derart angeordnet, daß an einer Stelle,
wo sich die beiden dielektrischen Wellenleiter 12 und 13 am
nächsten kommen, ein vorgegebener Spalt x vorliegt.
In dem Koppler mit dem vorgenannten Aufbau werden die durch
eine Öffnung 12a des dielektrischen Wellenleiters 12
eingegebenen Hochfrequenzsignale teilweise durch den
dielektrischen Wellenleiter 12 hindurch übertragen und aus
einer Öffnung 12b ausgegeben sowie teilweise an der Stelle
größter Nähe mit dem dielektrischen Wellenleiter 13 gekoppelt
und zu einer Öffnung 13b übertragen. Somit werden die Signale
aus der Öffnung 12b des dielektrischen Wellenleiters 12 und
der Öffnung 13b des dielektrischen Wellenleiters 13
abgegeben, treten aber nicht aus der Öffnung 12a des
dielektrischen Wellenleiters 12 oder aus der Öffnung 13a des
dielektrischen Wellenleiters 13 aus.
Andererseits werden die durch die Öffnung 13a des dielektri
schen Wellenleiters 13 eingegebenen Hochfrequenzsignale aus
der Ausgangsöffnung 12b des dielektrischen Wellenleiters 12
und aus der Ausgangsöffnung 13b des dielektrischen Wellenlei
ters 13 abgegeben, treten aber nicht aus der Öffnung 12a des
dielektrischen Wellenleiters 12 oder der Öffnung 13a des
dielektrischen Wellenleiters 13 aus.
Die Hochfrequenzsignale, welche gleichzeitig in die Öffnungen
12a, 13a eingegeben werden, werden in einem speziellen
Verhältnis geteilt und gekoppelt und treten aus den Öffnungen
12b, 13b aus.
Bei dem vorgenannten bekannten strahlungsfreien dielektri
schen Wellenleiterkoppler beeinträchtigt jedoch der Abstand x
im Bereich der größten Nähe die Eigenschaften des Kupplers
wesentlich. Wenn die dielektrischen Wellenleiter 12, 13 NRD-
Leiter mit einer relativen Dielektrizitätskonstante von 5,
einer Breite von 1 mm und einer Höhe von 2,25 mm aufweisen,
muß die Genauigkeit des Abstands x an der Stelle größter Nähe
daraufhin kontrolliert werden, daß er nicht größer als 0,1 mm
ist, um das für die Öffnungen 12b, 13b praktisch erforderliche
Teilungsverhältnis auf 3 dB ± 1 dB, d. h. auf eine nahezu
gleiche Aufteilung der Signale, einzustellen. Es ist sehr
schwierig, die zwei dielektrischen Wellenleiter 12, 13
zwischen zwei parallelen flachen Leitern 11a, 11b unter
Beibehaltung einer hohen Genauigkeit anzuordnen, was ein
Hauptgrund ist, welcher der Massenproduktion entgegensteht.
Deshalb treibt das Einstellen der Position während der
Fabrikation die Produktkosten in die Höhe. Ferner bleibt ein
Problem insoweit als sich der Abstand x aufgrund eines Stoßes
während der Produktion oder während der Verwendung verändern
kann, was zu einer großen Änderung im Teilungsverhältnis der
Öffnungen 12b, 13b führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrun
de, einen nichtstrahlenden dielektrischen Wellenleiterkoppler
anzugeben, der keine besondere Justierung der Position wäh
rend der Herstellung erfordert und es nicht erlaubt, daß die
zwei dielektrischen Wellenleiter einer Abweichung unterlie
gen, auch nicht im Fall eines Stoßes, den sie während der
Produktion oder der Benutzung erleiden, wobei der Koppler
hinsichtlich der Zuverlässigkeit und der Massenproduktion
Vorteile bietet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird deshalb ein strahlungs
freier dielektrischer Wellenleiterkoppler zum Koppeln oder
Teilen von Hochfrequenzsignalen zwischen mindestens zwei
dielektrischen Wellenleitern angegeben, die unter Aufrechter
haltung eines vorgegebenen Spalts zwischen zwei parallelen
flachen Leitern angeordnet sind, wobei die zwei
dielektrischen Wellenleiter über eine Brücke aus einem
dielektrischen Material miteinander verbunden sind.
Das wichtigste Merkmal des erfindungsgemäßen Kopplers besteht
darin, daß die zwei dielektrischen Wellenleiter über eine
Brücke aus einem dielektrischen Material miteinander verbun
den sind. Der Einsatz einer solchen Brücke ermöglicht ein
Anordnen der zwei dielektrischen Wellenleiter unter Aufrecht
erhaltung eines vorgegebenen Spalts x mit hoher Genauigkeit,
ohne daß eine besondere Justierung der Positionen nötig ist,
und erlaubt keine Abweichung der Positionen der zwei dielek
trischen Wellenleiter, selbst bei einer Stoßeinwirkung wäh
rend der Produktion des Kopplers oder während seiner
Benutzung. Deshalb kann der erfindungsgemäße Koppler unter
Aufrechterhaltung einer sehr hohen Zuverlässigkeit als
Massenprodukt hergestellt werden.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es erwünscht, daß unter
dem Gesichtspunkt einer Verringerung der Veränderung der
Impedanz in der Brücke und der Verringerung einer unerwünsch
ten Reflexion die Brücke eine geringere Breite als der
dielektrische Wellenleiter aufweist. Durch ein Verringern der
spezifischen Dielektrizitätskonstante der Brücke auf einen
Wert unterhalb jenes der dielektrischen Wellenleiter ist es
ferner möglich, die Änderung der Impedanz und eine uner
wünschte Reflexion weiter herabzusetzen.
Die Brücke kann an mehreren Stellen vorgesehen sein. Bei
spielsweise kann ein Brückenpaar eingerichtet werden, so daß
sich dazwischen sandwichartig die Bereiche größter Nähe der
dielektrischen Wellenleiter befinden. In diesem Fall werden
die Länge der Brücken und die Länge zwischen dem Brückenpaar
entlang der dielektrischen Wellenleiter auf einen Wert
eingestellt, welcher der Beziehung [(2n - 1)/4].λ entspricht,
worin n eine ganze Zahl und λ die Wellenlänge des
Hochfrequenzsignals bedeuten. Dies ermöglicht ein wirksames
Verhindern einer Verschlechterung der Eigenschaften des Kopp
lers, die sich aus der Anwesenheit der Brücken ergibt.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung erläutert:
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht, teilweise wegge
schnitten, eines strahlungsfreien dielektrischen Wel
lenleiterkopplers gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ist eine Draufsicht zur Erläuterung des Wellenleiter
aufbaus des Kopplers gemäß Fig. 1;
Fig. 3 und 4 sind Draufsichten zur Erläuterung anderer
strahlungsfreier dielektrischer Wellenleiterkoppler
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 5 ist ein Diagramm zur Erläuterung der Beziehung zwi
schen der Breite der Brücke und dem Reflexionsfaktor
(|Saa|) des Kopplers gemäß Fig. 1;
Fig. 6 ist ein Diagramm zur Erläuterung der Hochfrequenz
übertragungseigenschaften des Kopplers gemäß Fig. 1;
Fig. 7 ist ein Diagramm zur Erläuterung der Hochfrequenz
übertragungseigenschaften des Kopplers gemäß Fig. 3;
und
Fig. 8 ist eine perspektivische Ansicht zur schematischen
Erläuterung eines gut bekannten nichtstrahlenden
dielektrischen Wellenleiterkopplers.
Die Erfindung wird nachfolgend mittels spezieller Beispiele,
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind, im ein
zelnen erläutert.
Gemäß Fig. 1, welche den strahlungsfreien dielektrischen Wel
lenleiterkoppler der vorliegenden Erfindung erläutert, und
gemäß Fig. 2, welche den Wellenleiteraufbau des Kopplers ent
sprechend Fig. 1 illustriert, weist der Koppler einen ersten
dielektrischen Wellenleiter 2 und einen zweiten dielektri
schen Wellenleiter 3 auf, die unter Aufrechterhaltung eines
Spalts x in dem Bereich, in dem sie sich am nächsten kommen,
zwischen zwei parallelen flachen Leitern 1a, 1b angeordnet
sind.
Die parallelen flachen Leiter 1a, 1b bestehen aus Leiterplat
ten, zum Beispiel aus Cu, Al, Fe, SUS (korrosionsbeständigem
Stahl), Ag, Au oder Pt, oder aus einem Isoliermaterial, wie
einer Keramik oder einem Harz mit einer Leiterschicht dieser
Materialien an der Oberfläche.
Die dielektrischen Wellenleiter 2, 3 bestehen aus einem Mate
rial mit einem geringen dielektrischen Verlust, d. h. aus
einer Keramik, wie Cordierit, Aluminiumoxid oder einer Glas
keramik, oder aus einem organischen dielektrischen Material
oder einem organischen/anorganischen dielektrischen Verbund
material. Der erste dielektrische Wellenleiter 2 und der
zweite dielektrische Wellenleiter 3 bestehen im wesentlichen
aus dem gleichen dielektrischen Material.
Bei der vorliegenden Erfindung sind der erste dielektrische
Wellenleiter 2 und der zweite dielektrische Wellenleiter 3
über eine Brücke 4 miteinander verbunden, wodurch der Spalt
(der kleinste Abstand) x zwischen den beiden festgelegt ist.
Die Brücke 4 besteht aus einem dielektrischen Material, das
auch die dielektrischen Wellenleiter 2, 3 bilden kann, zum
Beispiel aus der obengenannten Keramik. Die Brücke ist übli
cherweise mit den dielektrischen Wellenleitern 2, 3 einstückig
ausgebildet. Soweit eine geeignete Festigkeit aufrechterhal
ten wird, kann jedoch die Brücke 4 auch mittels eines Kleb
stoffs, wie eines Harzes oder eines Glases, mit den dielek
trischen Wellenleitern 2, 3 verbunden sein.
Jedoch können bei dem vorgenannten Koppler die Übertragungs
eigenschaften verschlechtert sein, da der erste dielektrische
Wellenleiter 2 und der zweite dielektrische Wellenleiter 3
über die Brücke 4 miteinander verbunden sind. Das heißt, die
Hochfrequenzsignale passieren nicht nur die dielektrischen
Wellenleiter 2, 3, sondern auch die Brücke 4. Dadurch werden
die durch die dielektrischen Wellenleiter 2, 3 hindurchtreten
den Hochfrequenzsignale behindert und zu einem großen Teil zu
der Öffnung a des ersten dielektrischen Wellenleiters 2 und
zu der Öffnung d des zweiten dielektrischen Wellenleiters 3
zurückreflektiert. Das heißt, die Übertragungseigenschaften
der Signale sind zur Öffnung b des ersten dielektrischen Wel
lenleiters 2 oder zur Öffnung c des zweiten dielektrischen
Wellenleiters 3 hin sehr beeinträchtigt.
Um eine Verschlechterung der Signalübertragungseigenschaften
gemäß der vorliegenden Erfindung zu verhindern, ist es des
halb erwünscht, daß die Breite W1 der Brücke 4 kleiner
gewählt wird als die Breite W2 der dielektrischen Wellenlei
ter 2, 3 und insbesondere so gewählt wird, daß die Breite W1
nicht größer als 30% der Breite W2 ist. Beim Ausbilden der
Brücke 4 mit einer kleinen Breite wird eine unerwünschte
Reflexion zu den Öffnungen a und d verringert, und die elek
tromagnetischen Wellen, welche sich durch die dielektrischen
Wellenleiter 2, 3 fortpflanzen, werden durch die Brücke 4 nur
wenig beeinträchtigt. Unter dem Gesichtspunkt einer leichten
Herstellung und einer leichten Handhabung unter Aufrechter
haltung eines geeigneten Festigkeitsgrads ist es erwünscht,
daß die Breite W1 der Brücke 4 nicht weniger als 0,1 mm
beträgt. Die Länge L der Brücke 4 ist nicht kleiner als der
Spalt x zwischen den dielektrischen Wellenleitern 2 und 3. In
Abhängigkeit von den Bedingungen, wie der Frequenz sowie den
Dielektrizitätskonstanten der dielektrischen Wellenleiter 2, 3
und der Brücke 4 sowie der Breite W2 der Wellenleiter, wird
jedoch die Länge L der Brücke 4 derart gewählt, daß die
Übertragungsfaktoren zu den Öffnungen b und c gewünschte Werte
annehmen. Deshalb wird bei der Ausführungsform der Fig. 1 und
2 die Brücke 4 an den Abschnitten der größten Nähe der
dielektrischen Wellenleiter 2, 3 ausgebildet, kann aber auch
in deren Nachbarschaft eingerichtet sein.
Ferner wird bei der vorliegenden Erfindung die relative
Dielektrizitätskonstante der Brücke 4 kleiner als jene der
dielektrischen Wellenleiter 2, 3 eingestellt, um eine uner
wünschte Reflexion zu den Öffnungen a und b weiter herabzu
setzen und um die Wirkung der Brücke 4 auf die durch die
dielektrischen Wellenleiter 2, 3 sich ausbreitenden Signale
weiter zu verringern. Die relative Dielektrizitätskonstante
kann leicht durch Ändern der Art und der Zusammensetzung des
dielektrischen Materials, aus dem die dielektrischen Wellen
leiter 2, 3 bestehen, und durch Ausbilden der Brücke 4 unter
Einsatz eines dielektrischen Materials mit einer kleineren
relativen Dielektrizitätskonstante als jener des vorgenannten
dielektrischen Materials eingestellt werden.
Bei dem oben erwähnten strahlungsfreien dielektrischen Wel
lenleiterkoppler der vorliegenden Erfindung werden die
dielektrischen Wellenleiter 2, 3 mittels der Brücke 4 als eine
einzige Struktur ausgebildet. Deshalb ist bei der Anordnung
dieser einzigen Struktur zwischen zwei von parallelen flachen
Leitern 1a, 1b kein Vorgang zum Einstellen des Spalts x
zwischen den Wellenleitern 2 und 3, zum Beispiel ein Posi
tionieren, erforderlich. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der
Massenproduktion ein Vorteil. Die durch die Öffnung a des
ersten dielektrischen Wellenleiters 2 eingegebenen Hochfre
quenzsignale werden durch das elektromagnetische Koppeln des
ersten dielektrischen Wellenleiters 2 mit dem zweiten dielek
trischen Wellenleiter 3 geteilt und aus der Ausgabeöffnung b
des ersten dielektrischen Wellenleiters 2 und der Ausgabeöff
nung c des zweiten dielektrischen Wellenleiters 3 gegeben.
Dadurch ist es möglich, die Reflexion der Signale zurück zu
der Eingabeöffnung a des ersten dielektrischen Wellenleiters
2 oder zur Öffnung d des zweiten dielektrischen Wellenleiters
3 zu minimieren.
Deshalb kann der erfindungsgemäße Koppler mit besonderem Vor
teil in einem Hochfrequenzband verwendet werden, das nicht
unter 50 GHz, insbesondere nicht unter 60 GHz, besonders
bevorzugt nicht unter 70 GHz, liegt.
Der obengenannte strahlungsfreie dielektrische Wellenleiter
koppler der vorliegenden Erfindung, der in den Fig. 1 und 2
dargestellt ist, kann in verschiedener Weise modifiziert
werden. Um beispielsweise die Verbindungsfestigkeit zu
erhöhen, können zwei, drei oder mehr Brücken 4 vorgesehen
sein. Darüber hinaus können die dielektrischen Wellenleiter 2
und 3 gekrümmt oder gerade ausgebildet sein. In den Fig. 1
und 2 ist die Brücke 4 gerade ausgebildet. Jedoch kann sie
auch eine gekrümmte Gestalt aufweisen. In den Fig. 3 und 4
sind Beispiele erläutert, in denen ein Paar Brücken 5, 6
ausgebildet ist, das sandwichartig die Bereiche größter Nähe
der dielektrischen Wellenleiter 2, 3 einschließt. Der Koppler
gemäß Fig. 3 weist einen Aufbau auf, der im wesentlichen der
gleiche wie bei dem Koppler gemäß den Fig. 1 und 2 ist,
jedoch mit der Ausnahme, daß gerade Brücken 5, 6 vorgesehen
sind. Der Koppler gemäß Fig. 4 hat im wesentlichen den
gleichen Aufbau wie jener gemäß der Fig. 3, jedoch mit der
Ausnahme, daß die zwei dielektrischen Wellenleiter 2, 3 und
das Paar der Brücken 5, 6 gekrümmt sind. Die Koppler der Fig.
3 und 4 haben den Vorteil, daß sie eine gute mechanische
Festigkeit aufweisen und daß insbesondere das Verhältnis zur
Aufteilung der Signale auf die Öffnungen b und c leicht ein
gestellt werden kann. In den Fig. 3 und 4 ist das Paar der
parallelen flachen Leiter 1a und 1b nicht dargestellt.
Im Zusammenhang mit dem Koppler gemäß Fig. 3 ist es
erwünscht, daß die Breite W3 der Brücke 5 und die Breite W4
der Brücke 6 schmäler sind als Breite W2 der dielektrischen
Wellenleiter 2, 3 und insbesondere nicht größer als 30% der
Breite W2 gewählt werden, um eine unerwünschte Reflexion zu
den Öffnungen a und d zu vermindern. Unter dem Gesichtspunkt
einer leichten Herstellung, einer leichten Handhabung und der
Festigkeit ist es ferner erwünscht, daß die Breiten W3 und W4
nicht kleiner als 0,1 mm betragen.
Die Breiten W3 und W4 der Brücken 5, 6 brauchen nicht gleich
zu sein, soweit die obengenannten Bedingungen erfüllt sind
und eine unerwünschte Reflexion zurück zu den Öffnungen a und
d vermindert wird. Im allgemeinen jedoch werden die Breiten
W3 und W4 so klein wie möglich eingestellt, um die uner
wünschte Reflexion zu minimieren.
Durch Festlegen der Länge der Brücken 5, 6 und des Spalts y
zwischen den Brücken auf geeignete Werte in Abhängigkeit von
der Frequenz der Signale ist es weiter möglich, eine uner
wünschte Reflexion zurück zu den Öffnungen a und d auf ein
Minimum zu bringen. Beispielsweise ist es bei dem Koppler
gemäß Fig. 4 erwünscht, daß die Längen m1, m2 der Brücken 5, 6,
der Abstand n1 zwischen den Brücken 5, 6 entlang des ersten
dielektrischen Wellenleiters 2 und der Abstand n2 zwischen
den Brücken 5, 6 entlang des zweiten dielektrischen
Wellenleiters 3 auf Werte eingestellt werden, die der Bezie
hung [(2n - 1)/4].λ genügen, in der n eine ganze Zahl und λ die
Wellenlänge der Hochfrequenzsignale, die durch die dielek
trischen Wellenleiter 2, 3 hindurch übertragen werden, bedeu
ten. Die Wellenlänge der Hochfrequenzsignale (Leiterwellen
länge) kann durch Berechnung aufgrund der Gestalt des
Querschnitts der dielektrischen Wellenleiter 2, 3 , der
Dielektrizitätskonstanten und der Schwingungsart bestimmt
werden.
Gemäß der vorgenannten Dimensionsjustierung werden die an der
Eingangsöffnung a des ersten dielektrischen Wellenleiters 2
eingegebenen Hochfrequenzsignale in einem Verbindungsbereich
a1 zu der Brücke 6 reflektiert. Jedoch überlagern sich die
reflektierten Signale mit jenen, die an einem Verbindungsbe
reich a2 zu der Brücke 5 reflektiert werden, wobei eine Pha
sendifferenz von 1/2 Wellenlänge beibehalten wird, und werden
nicht aus der Eingangsöffnung a ausgegeben.
Ferner überlagern sich die von dem Verbindungsbereich a1 zu
der Brücke 6 übertragenen Signale mit jenen, die durch den
Verbindungsbereich a2, den Verbindungsbereich a3, den dielek
trischen Wellenleiter 3 und den Verbindungsbereich a4 über
tragen worden sind, wobei eine Phasendifferenz von 1/2 Wel
lenlänge aufrechterhalten wird, und werden nicht aus der Ein
gabeöffnung d des zweiten dielektrischen Wellenleiters 3 aus
gegeben.
Andererseits werden die Signale, welche durch den Verbin
dungsbereich a1 hindurchgetreten sind, und die Signale, wel
che durch den Verbindungsbereich a2 hindurchgetreten sind,
aus der Ausgabeöffnung b des ersten dielektrischen Wellenlei
ters 2 in Phase miteinander und einander überlagernd ausgege
ben, so daß sie sich gegenseitig verstärken. Darüber hinaus
werden die Signale, welche durch die Verbindungsbereiche a1,
a2 und a3 hindurchgetreten sind, und die Signale, welche
durch die Verbindungsbereiche a1, a4 und a3 hindurchgetreten
sind, aus der Ausgabeöffnung c des zweiten dielektrischen
Wellenleiters 3 in Phase miteinander und einander überlagernd
ausgegeben, so daß sie sich gegenseitig verstärken.
Durch Festlegen der Längen (m1, m2) der Brücken 5, 6 sowie der
Spalten (n1, n2) zwischen den Brücken 5, 6 in Abhängigkeit von
der Frequenz der Signale, um die vorgenannten Bedingungen zu
erfüllen, ist es möglich, die unerwünschte Reflexion zurück
zu den Öffnungen a und d zu minimieren, die Ausgaben aus den
Öffnungen b und c zu erhöhen und eine Verschlechterung der
Eigenschaften des Kopplers, die sich aus der Anwesenheit der
Brücken 5, 6 ergeben, zu vermeiden.
In den Kopplern, welche in den Fig. 1 bis 4 dargestellt sind,
ist es möglich, zusätzlich zu dem ersten und dem zweiten die
lektrischen Wellenleiter 2, 3 einen weiteren dielektrischen
Wellenleiter vorzusehen und diesen mit dem ersten dielektri
schen Wellenleiter 2 oder dem zweiten dielektrischen Wellen
leiter 3 zu verbinden. Somit können mehrere dielektrische
Wellenleiter nach Art einer Kette miteinander verbunden
werden.
Der vorgenannte strahlungsfreie dielektrische Wellenleiter
koppler der vorliegenden Erfindung kann durch ein an sich be
kanntes Verfahren hergestellt werden.
Wenn beispielsweise der erste und der zweite dielektrische
Wellenleiter und die Brücken aus einer dielektrischen Keramik
bestehen sollen, wird eine Metallform vorbereitet, welche der
Anordnung der dielektrischen Wellenleiter und der Brücken
entspricht. Dann wird die Metallform mit einem Pulver einer
dielektrischen Keramik gefüllt und unter Druck gesetzt, um
einen Formkörper zu erhalten, der dann gebrannt wird, um zu
einem einstückigen Formkörper aus den dielektrischen Wellen
leitern und den Brücken zu gelangen. Es ist ferner möglich,
einen einstückig gebildeten Formkörper aus den dielektrischen
Wellenleitern und den Brücken dadurch zu erhalten, daß eine
Aufschlämmung, die ein Pulver einer dielektrischen Keramik
enthält, auf ein vorgegebenes Substrat in einem Muster aufge
bracht wird, das der Anordnung der dielektrischen Wellenlei
ter und der Brücken entspricht, sowie anschließend ein Trock
nen und Brennen erfolgt.
Wenn die dielektrischen Wellenleiter und die Brücken aus
einem organischen dielektrischen Material, zum Beispiel einem
Harz oder einem organischen/anorganischen dielektrischen Ver
bundmaterial, zum Beispiel aus einem Harz-Keramik-Gemisch,
bestehen soll, wird gemäß einer bekannten Methode, zum Bei
spiel mittels des Spritzgußverfahrens oder des Preßformver
fahrens, ein einstückiger Formkörper mit den dielektrischen
Wellenleitern und den Brücken hergestellt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, einen einstückigen
Gegenstand aus den dielektrischen Wellenleitern und den
Brücken durch getrenntes Formen der dielektrischen Wellen
leiter und der Brücken gemäß dem vorgenannten Verfahren sowie
festes Verbinden der erhaltenen dielektrischen Wellenleiter
und Brücken mit einem Klebstoff, zum Beispiel einem Harz oder
einem Glas, herzustellen.
Durch Anordnen des derart erhaltenen einstückigen Gegenstands
aus den dielektrischen Wellenleitern und den Brücken zwischen
einem Paar paralleler flacher Leiter wird ein erfindungsge
mäßer Koppler erhalten, ohne daß ein aufwendiger
Arbeitsschritt, wie das Positionieren zur genauen Festlegung
des Spalts x zwischen den beiden dielektrischen
Wellenleitern, erforderlich ist.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Unter Einsatz von Cordierit mit einer relativen Dielektrizi
tätskonstante von 5 und einem dielektrischen Verlust von
3 × 10-4 (gemessen bei einer Frequenz von 60 GHz) wurden ein
stückig gesinterte Produkte hergestellt, die aus zwei dielek
trischen Wellenleitern und einer Brücke mit einer variieren
den Breite W1 bestanden. Die Herstellung erfolgte durch
Brennen des Cordierit in einem Stück.
Die dielektrischen Wellenleiter hatten eine Breite W2 von 1,0
mm und eine Höhe von 2,25 mm im Querschnitt. Einer der Wel
lenleiter war gerade und der andere gekrümmt (Krümmungsradius
3,9 mm an der Stelle der größten Nähe). Die Brücke hatte eine
Länge von 1,5 mm und eine Höhe von 2,25 mm und war zwischen
den zwei Wellenleitern im Bereich ihrer größten Nähe
angeordnet. Das einstückig gesinterte Produkt wurde zwischen
zwei parallelen flachen Leitern aus Kupfer angeordnet, um
einen Koppler mit dem Aufbau gemäß Fig. 1 und 2 zu erhalten.
Dessen Hochfrequenzübertragungseigenschaften wurden bewertet.
Fig. 5 erläutert die Beziehung zwischen der Breite W1 der
Brücke und dem Reflexionsfaktor (|Saa|) an der Öffnung a bei
60 GHz.
Wie aus den Ergebnissen der Fig. 5 ersichtlich ist, verrin
gert sich der Reflexionsfaktor mit der Abnahme der Breite der
Brücke. Insbesondere wird der Reflexionsfaktor kleiner als
-10 dB, wenn die Breite der Brücke nicht über 0,30 mm (30%
der Breite der dielektrischen Wellenleiter) liegt.
Fig. 6 zeigt Änderungen der Reflexionsfaktoren |Saa|, |Sba|,
|Sca| und |Sda| an den Öffnungen a, b, c und d aufgrund einer
Änderung der Frequenz, wenn die Brücke eine Breite von 0,20
mm aufweist.
Aus den Ergebnissen der Fig. 6 wird deutlich, daß die
Reflexionsfaktoren |Saa| und |Sda| in einem Frequenzband von
nicht unter 58 GHz genügend klein sind und in diesem Freqenz
band gute Kopplungseigenschaften erreicht werden.
Gemäß Beispiel 1 wurde ein Koppler hergestellt, wie er in
Fig. 3 gezeigt wird, jedoch mit der Änderung, daß zwei
Brücken mit einer Länge von 2 mm ausgebildet wurden, und zwar
an beiden Seiten der Bereiche der größten Nähe der zwei
dielektrischen Wellenleiter, die einen Abstand von 4 mm
beibehielten. Der Koppler wurde in der gleichen Weise, wie
oben beschrieben, bezüglich seiner Eigenschaften bewertet.
Fig. 7 zeigt die Änderung des Reflexionsfaktors (|Saa|) an der
Öffnung a bei einer Änderung der Frequenz.
Wie aus den Ergebnissen der Fig. 7 klar ersichtlich ist, ver
ringert sich der Reflexionsfaktor (|Saa|) in der Nähe von 61
GHz, und es ergeben sich in diesem Frequenzband gute Koppler
eigenschaften.
Claims (6)
1. Strahlungsfreier dielektrischer Wellenleiterkoppler zum
Koppeln oder Teilen von Hochfrequenzsignalen in zwei
dielektrischen Wellenleitern (2, 3), die unter Bei
behaltung eines vorgegebenen Spalts (x) zwischen zwei
parallelen flachen Leitern (1a, 1b) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens zwei dielek
trischen Wellenleiter (2, 3) miteinander über mindestens
eine Brücke (4; 5, 6) aus einem dielektrischen Material
verbunden sind.
2. Wellenleiterkoppler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Brücke (4; 5, 6) eine Breite (W1; W3, W4) auf
weist, die kleiner ist als die jeweilige Breite (W2) der
dielektrischen Wellenleiter (2, 3).
3. Wellenleiterkoppler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brücke (4; 5, 6) eine relative
Dielektrizitätskonstante aufweist, die kleiner ist als
jene der dielektrischen Wellenleiter (2, 3).
4. Wellenleiterkoppler nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brücke (4; 5, 6) mit den
dielektrischen Wellenleitern (2, 3) einstückig ausgebildet
ist.
5. Wellenleiterkoppler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brücken (5, 6) in Form
eines Paares ausgebildet sind, das die Bereiche der
größten Nähe der dielektrischen Wellenleiter (2, 3) sand
wichartig einschließt.
6. Wellenleiterkoppler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Längen (m1, m2) jeder Brücke (5, 6) und die
Längen (n1, n2) zwischen den Brücken (5, 6) entlang der
dielektrischen Wellenleiter (2, 3) derart bemessen sind,
daß sie jeweils der Beziehung [(2n - 1)/4].λ entsprechen,
worin λ die Wellenlänge des Hochfrequenzsignals und n
eine ganze Zahl bedeuten.
Applications Claiming Priority (2)
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