DE19933648A1 - Verfahren zur Herstellung dotierter Diamantpartikel, danach hergestellte Partikel und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung dotierter Diamantpartikel, danach hergestellte Partikel und deren VerwendungInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung feiner Partikel aus mit wenigstens einem Fremdatom dotiertem Diamant vorgeschlagen, indem ein Kohlenstoff enthaltender Explosivstoff mit negativer Sauerstoffbilanz in Gegenwart wenigstens einer das zu dotierende Fremdatom aufweisenden Substanz in einem geschlossenen Raum zur Detonation gebracht wird. Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens ein sowohl Kohlenstoff als auch das zu dotierende Fremdatom enthaltender Explosivstoff mit negativer Sauerstoffbilanz eingesetzt werden. Die nach der Detonation aus dem Kohlenstoff des Explosivstoffs erhaltenen Diamantpartikel sind mit den Fremdatomen dotiert. Sie weisen eine hohe Elektronenemission auf und sind für elektronenemittierende Bauteile oder elektronenemittierende Beschichtungen solcher Bauteile verwendbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung feiner
Partikel aus mit wenigstens einem Fremdatom dotiertem Dia
mant, mittels des Verfahrens hergestellte Partikel und de
ren Verwendung.
Diamantmaterialien werden aufgrund ihrer Elektronen-
Emission bei Anlegen geringer Spannungen in der Elektronik,
z. B. als Elektronenemittoren für Flachbildschirme, einge
setzt. Ein elektronenemittierendes Bauteil mit einer Kalt
kathode und einer Deckschicht aus einem diamanthaltigen Ma
terial aus nanokristallinem Diamant ist z. B. der DE 197 27 606 A1
entnehmbar.
Um die elektronenemittierenden Eigenschaften von Diamant zu
erhöhen, ist es bekannt, Fremdatome in das Kristallgitter
von Diamant einzuführen bzw. den Diamant mit Fremdatomen zu
dotieren. Dotierter Diamant weist Halbleitereigenschaften
auf und wird z. B. für elektronische Bauteile, wie in Tran
sistoren, verwendet. Aufgrund der starken Temperaturabhän
gigkeit des elektrischen Widerstandes wird dotierter Dia
mant ferner in Meßfühlern, z. B. im medizinischen Bereich,
eingesetzt.
Zur Herstellung von dotiertem Diamant werden ausschließlich
indirekte Verfahren eingesetzt, bei denen Diamant aus Koh
lenstoff synthetisiert und der Diamant anschließend mit dem
oder den gewünschten Fremdatomen dotiert wird. Bei dem CVD-
Verfahren (Chemical Vapour Deposition, Gasphasenabschei
dung) werden beispielsweise bei Temperaturen von etwa 200
bis 2000°C mittels thermischer, plasma-, photonen- oder la
seraktivierter Gasphasenabscheidung erzeugte Gaskomponenten
mit einem inerten Trägergas, z. B. Argon, bei Unterdruck in
eine Reaktionskammer überführt, in der eine oberflächige
chemische Reaktion der Gaskomponenten mit dem Diamant
stattfindet. Die flüchtigen Reaktionsprodukte werden mit
dem Trägergas abgeführt. Die Dotierung kann auch im Plas
maspritzverfahren durchgeführt werden, wobei ein festes
Target durch Anlegen eines hochfrequenten elektromagneti
schen Feldes und damit verbundenem Ionisieren eines Gases,
z. B. Luft, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Edelgase
etc., mittels eines Plasmabrenners erhitzt und in die Gas
phase überführt wird. Das Target kann aus dem zu dotieren
den Fremdstoff oder aus einer Verbindung desselben beste
hen und rein physikalisch oder durch Reaktion mit dem ioni
sierten Gas in die Gasphase überführt und oberflächig mit
dem Diamant in Reaktion gebracht werden.
Die DE 196 53 124 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstel
lung von Phosphor-dotiertem Diamant durch ein Mikrowellen
plasmaverfahren unter Einsatz einer Mischung aus einem
flüchtigen Kohlenwasserstoff und Wasserstoff als einem Re
aktionsgas und Phosphor als Dotierungsmittel. Durch Disso
ziation des an den Phosphor gebundenen Wasserstoffes wird
der Phosphor als wasserstofffreie Verunreinigung in den
Diamant eingeführt. Schließlich kann Diamant auch durch Io
nenimplantation mit Fremdatomen dotiert werden.
Diese indirekten Verfahren sind einerseits aufwendig und
teuer, andererseits muß die dotierte Diamantschicht zur
Herstellung feiner Partikel, wie sie für elektronische Bau
teile erwünscht sind, zerkleinert, z. B. zermahlen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfa
ches und kostengünstiges Verfahren zur direkten Herstellung
feiner Partikel aus mit wenigstens einem Fremdatom dotier
tem Diamant vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß ein Kohlenstoff
enthaltender Explosivstoff mit negativer Sauerstoffbilanz
in Gegenwart wenigstens einer das zu dotierende Fremdatom
aufweisenden Substanz in einem geschlossenen Raum zur Deto
nation gebracht wird.
Es ist zwar bekannt (US 5,353,708, US 5,482,695) Diamant
pulver für Abrasivmittel durch Detonation eines Explosiv
stoffs mit negativer Sauerstoffbilanz oder eines Gemischs
solcher Explosivstoffe zu erzeugen, doch konnten diese Ver
fahren der Fachwelt bislang noch keine Anregung zur Lösung
des der Erfindung zugrundeliegenden Problems geben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können abhängig vom De
tonationsdruck der verwendeten Explosiv- bzw. Sprengstoffe
nanokristalline Diamantpartikel in einem Partikelgrößenbe
reich von etwa 1 nm bis etwa 50 µm hergestellt werden. Un
ter Detonationsbedingungen werden zugleich die anwesenden
ausgewählten Fremdatome in das Kristallgitter des Diamanten
eingebaut. Mit dem Verfahren ist die direkte Herstellung
nanokristalliner, dotierter Diamantpartikel (UFD, ultrafine
diamond) möglich, welche ohne jegliche Zerkleinerung als
Elektronenemittoren in elektronischen Bauteilen eingesetzt
werden können.
Als Explosivstoff oder Explosivstoffmischung mit negativer
Sauerstoffbilanz kommen alle Verbindungen in Frage, welche
einen zur Bildung von Diamant aus dem Kohlenstoff des Ex
plosivstoffs hinreichenden Detonationsdruck erzeugen. Mit
Sauerstoffbilanz (Sauerstoffwert) ist in diesem Zusammen
hang diejenige Sauerstoffmenge gemeint, die bei vollständi
ger Oxidation des Explosivstoffes in Form der Oxide der den
Explosivstoff bildenden Atome frei wird. Bei einem Explo
sivstoff mit negativer Sauerstoffbilanz reicht der im Ex
plosivstoff gebundene Sauerstoff zur vollständigen Oxidati
on der den Explosivstoff bildenden Atome nicht aus, so daß
zumindest ein Teil des Kohlenstoffs nicht oxidiert und un
ter den bei der Detonation herrschenden Bedingungen zu Dia
mant umgesetzt wird. Als Explosivstoff kommen beispielswei
se Hexogen (Cyclotrimethylentrinitramin, RDX), Oktogen
(Cyclotetramethylentetranitramin, HMX), Nitrotriazol (NTO),
Nitroguanidin (NQ), Nitropenta (Pentaerythritoltetranitrat,
PETN), Triaminoguanidinnitrat (TAGN), 2,4,6-Trinitrotoluol
(TNT) etc. oder Mischungen derselben in Frage. Die das
Fremdatom aufweisende Substanz kann in elementarer Form
oder als Verbindung zugesetzt werden. Selbstverständlich
kann mit verschiedenen Fremdatomen dotiert werden, indem
die eingesetzte Substanz, die alle zu dotierenden Fremdato
me enthält, oder es werden mehrere Substanzen mit jeweils
einem der zu dotierenden Fremdatom eingesetzt. Wird die das
zu dotierende Fremdatom aufweisende Substanz in Form einer
Verbindung eingesetzt, so weist diese zweckmäßig ebenfalls
eine negative Sauerstoffbilanz auf und enthält vorzugsweise
Kohlenstoff.
Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
wenigstens ein sowohl Kohlenstoff als auch das zu dotieren
de Fremdatom enthaltender Explosivstoff mit negativer Sau
erstoffbilanz in einem geschlossenen Raum zur Detonation
gebracht. In diesem Fall kann auf die Zugabe weiterer Sub
stanzen verzichtet werden, oder es werden zusätzlich andere
die zu dotierenden weiteren Fremdatome enthaltende Substan
zen zugesetzt.
Um eine Oxidation der Detonationsprodukte zu minimieren und
die Bildung feiner Diamantpartikel aus dem Kohlenstoff des
eingesetzten Explosivstoffs zu erhöhen, wird das erfin
dungsgemäße Verfahren vorzugsweise unter Ausschluß von Sau
erstoff durchgeführt. Das Verfahren kann beispielsweise un
ter einer Inertgasatmosphäre durchgeführt werden, wobei als
Inertgas vorzugsweise Kohlendioxid verwendet wird. Alterna
tiv oder zusätzlich kann es bei Unterdruck durchgeführt
werden.
Vorzugsweise wird mit solchen Substanzen dotiert, welche
Halbleitereigenschaften aufweisen bzw. welche das Elektro
nenemmisionsvermögen von Diamant erhöhen. Insbesondere ist
ein Dotieren mit Phosphor und/oder Bor und/oder Metallen
zweckmäßig, wobei in letztgenanntem Fall insbesondere Alka
limetalle, z. B. Lithium, Erdalkalimetalle, z. B. Beryllium,
oder Metalle der dritten Hauptgruppe, z. B. Aluminium, in
Frage kommen. Wie bereits erwähnt, können die genannten
Substanzen sowohl in atomarer Form als auch in molekularen
Verbindungen und in letztgenanntem Fall insbesondere in
Form von Kohlenstoff enthaltenden Verbindungen, wie organi
sche Phosphor- oder Borverbindungen oder metallorganische
Verbindungen, zugesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich
können Explosivstoffe, die die genannten Substanzen enthal
ten, oder solche Explosivstoffe enthaltende Explosivstoff
mischungen, z. B. Boronite, Borotorpex, Alumatol, etc. ein
gesetzt werden. Auch Explosivstoff-Dispersionen aus einem
Sprengstoffpulver und organischen Flüssigkeiten kommen in
Frage.
Um die Ausbeute an dotiertem Diamant zu erhöhen, kann dem
Explosivstoff zusätzlich Kohlenstoff in Pulverform, z. B.
Graphit, Ruß oder Kohle zugesetzt werden, vorzugsweise je
doch nur in geringen Mengen, um den Detonationsdruck nicht
zu stark zu reduzieren. Durch diesen Zusatz wird zusätzlich
die Sauerstoffbilanz der gesamten Reaktionsmischung ernied
rigt.
Um Detonationsdruck und Sauerstoffbilanz getrennt voneinan
der zu optimieren, wobei für eine hohe Ausbeute nanokri
stalliner, dotierter Diamantpartikel ein möglichst hoher
Detonationsdruck und eine stark negative Sauerstoffbilanz
erwünscht ist, werden Hochleistungssprengstoffe, wie Hexo
gen oder Oktogen vorzugsweise jedoch Explosivstoffmischun
gen verwendet. Als geeignete Explosivstoffmischung mit ei
nem Detonationsdruck von 265 kbar und einer Sauerstoffbi
lanz von minus 43 Mass-% wurde beispielsweise eine Mischung
aus 60 Mass-% Hexogen (RDX) und 40 Mass-% 2,4,6-
Trinitrotoluol (TNT) gefunden.
Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, daß der Explosivstoff
bzw. die Explosivstoffmischung aufgeschmolzen und zu einer
kompakten Explosivstoffladung gegossen wird, wobei vorzugs
weise die Substanz(en) mit dem (den) zu dotierende(n)
Fremdatom(e) der Schmelze zugesetzt werden. Auf diese Weise
wird eine kompakte Explosivstoffladung mit einer homogenen
Verteilung der Substanz(en) in der Explosivstoffladung er
reicht und die Ausbeute an dotierten Diamantpartikeln da
durch erhöht.
Alternativ kann ein im wesentlichen partikelförmiger Explo
sivstoff bzw. eine im wesentlichen partikelförmige Explo
sivstoffmischung in einen flüssigen, aushärtbaren oder er
starrenden Binder eingemischt und der Binder unter Bildung
einer kompakten Explosivstoffladung ausgehärtet oder er
starrt werden. In diesem Fall wird vorzugsweise dem flüssi
gen Binder vor oder nach Einmischen des partikelförmigen
Explosivstoffs die das zu dotierende Fremdatom aufweisende
Substanz zugesetzt. Als Binder kann beispielsweise wenig
stens ein aushärtendes und/oder vernetzendes Polymer, z. B.
ein Duroplast, wie ein Polyurethan, oder wenigstens ein
thermoplastisches Polymer, wie ein Polyolefin, verwendet
werden.
In bevorzugter Ausführung wird die Explosivstoffladung mit
einem bei der Detonation in die Gasphase übergehenden Mate
rial, z. B. Wasser oder Eis, verdämmt. Auf diese Weise wird
der Detonationsdruck des Explosivstoffs bekanntermaßen er
heblich erhöht, ohne die Erzeugung von dotiertem Diamant zu
stören.
Die gebildeten Diamantpartikel mit wenigstens einem dor
tierten Fremdatom werden nach ihrer Bildung vorzugsweise
gereinigt, indem an die Partikel angelagerte Rückstände,
wie Graphit, Ruß od. dgl. oxidativ entfernt und die Parti
kel anschließend mit wenigstens einer konzentrierten anor
ganischen Säure behandelt und z. B. mit destilliertem Wasser
gewaschen und getrocknet werden. Zur oxidativen Entfernung
von Verunreinigungen können die Partikel beispielsweise in
Gegenwart von Umgebungsluft auf etwa 350 bis 400°C erwärmt
werden. Die Säurebehandlung kann bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck, beispielsweise bei etwa 200 bis 300°C
und 10 bis 50 bar erfolgen.
Die Erfindung betrifft auch Partikel aus mit wenigstens ei
nem Fremdatom dotiertem Diamant, die nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren hergestellt sind. Durch Variation des Deto
nationsdrucks können je nach Verwendungszweck Diamantparti
kel mit einer Partikelgröße von etwa 1 nm bis etwa 50 µm
hergestellt werden, wobei als Elektronenemittoren für elek
tronische Bauteile insbesondere Partikel mit einer Parti
kelgröße von höchstens 1 µm, vorzugsweise höchstens 100 nm
erwünscht sind.
Wie bereits erwähnt, sind die dotierten Diamantpartikel
vorzugsweise für elektronenemittierende Bauteile oder für
elektronenemittierende Beschichtungen solcher Bauteile ver
wendbar. In letztgenanntem Fall können beispielsweise ins
besondere nanokristalline Partikel mit 1 bis 50 nm in einen
Lack eingemischt, der Lack auf einfache Weise auf das Bau
teil aufgebracht und die Partikel durch Aushärten des Lacks
an dem Bauteil fixiert werden.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert,
die eine schematische Ansicht eines Reaktionsbehälters zur
Durchführung des Verfahrens zeigt.
105,6 g 2,4,6-Trinitroluol (TNT) und 70,4 g Oktogen (HMX)
werden aufgeschmolzen und mit 24 g Triphenylphosphat als
Phosphor-Donator versetzt. Die Schmelze wird homogenisiert,
in eine zylindrische Form gegossen und unter Bildung einer
kompakten Sprengstoffladung 10 ausgehärtet. Die Zusammen
setzung der Sprengstoffmischung entspricht 60 Mass-% TNT
und 40 Mass-% HMX. Der Anteil von Triphenylphosphat
(OP(OC6H5)3) beträgt 13,5 Mass-% bezogen auf die Explosiv
stoffmischung aus TNT und HMX.
Nach vollständigem Aushärten wird die Explosivstoffladung
10 mit Eis verdämmt, mit einer Sprengkapsel 11 mit einem
Zündkabel 12 versehen und in einen druckfesten Behälter 1
über einen Deckel 2 eingesetzt. Das Zündkabel 12 wird über
einen Stutzen 9 des Druckbehälters 1 nach außen geführt.
Der Druckbehälter 1 hat ein Volumen von ca. 1500 l und wird
mit dem Deckel 2 verschlossen und über eine Leitung 5 mit
dem Ventil 6 evakuiert. Über eine Leitung 3 und ein Ventil
4 wird der Druckbehälter nach mehrfachem Spülen mit Kohlen
dioxid gefüllt. Die Sprengstoffladung 10 wird durch Zünden
der Sprengkapsel 11 zur Detonation gebracht. Die Umsetzung
der mit Eis verdämmten Sprengstoffladung 10 führt zu einem
Detonationsdruck von etwa 260 kbar.
Unter den bei der Detonation herrschenden Bedingungen wer
den aus dem Kohlenstoff der eingesetzten Explosivstoffe und
des Triphenylphosphates sowie des darin enthaltenen Phos
phors feine, Phosphor-dotierte Diamantpartikel mit einer
Partikelgröße von 50-150 nm (UFD, ultrafine diamond) gebil
det. Die Ausbeute an dotiertem Diamant beträgt etwa 1,5 bis
2%.
Zur Gewinnung der Phosphor-dotierten Diamantpartikel wird
der Detonationsrückstand mit Wasser ausgewaschen, über ei
nen Auslaß 7 und ein Ventil 8 dem Druckbehälter 1 entnommen
und abfiltriert. Der Filterrückstand mit den Diamantparti
keln wird getrocknet und unter Atmosphärenluft auf etwa
380°C erwärmt, um an den Diamantpartikeln angelagerte Rück
stände aus Ruß, Graphit und organischen Verunreinigungen
oxidativ zu entfernen. Anschließend werden die Diamantpar
tikel nacheinander mit konzentrierter Salpetersäure (HNO3)
und konzentrierter Salzsäure (HCl) jeweils 30 min bei etwa
240°C und 30 bar behandelt. Die gereinigten Phospor-
dotierten Diamantpartikel werden mit destilliertem Wasser
gespült und getrocknet.
Claims (29)
1. Verfahren zur Herstellung feiner Partikel aus mit we
nigstens einem Fremdatom dotiertem Diamant, indem ein
Kohlenstoff enthaltender Explosivstoff mit negativer
Sauerstoffbilanz in Gegenwart wenigstens einer das zu
dotierende Fremdatom aufweisenden Substanz in einem
geschlossenen Raum zur Detonation gebracht wird.
2. Verfahren zur Herstellung feiner Partikel aus mit we
nigstens einem Fremdatom dotiertem Diamant, indem ein
sowohl Kohlenstoff als auch das zu dotierende Fremda
tom enthaltender Explosivstoff mit negativer Sauer
stoffbilanz in einem geschlossenen Raum zur Detonation
gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß es unter Ausschluß von Sauerstoff durchge
führt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es unter Inertgasatmosphäre durch
geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Inertgas Kohlendioxid verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß es bei Unterdruck durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Phosphor dotiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Bor dotiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mit einem Metall dotiert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Explosivstoff Kohlenstoff in
Pulverform, z. B. Graphit, Ruß oder Kohle zugesetzt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Explosivstoffmischung verwen
det wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Explosivstoff-Dispersion aus
wenigstens einem Sprengstoffpulver und organischen
Flüssigkeiten verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Explosivstoff bzw. die Explo
sivstoffmischung aufgeschmolzen und zu einer kompakten
Explosivstoffladung gegossen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelze die das zu dotierende Fremdatom lie
fernde Substanz zugesetzt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Explosivstoff bzw. die Explo
sivstoffmischung in Form von Partikeln in einen flüs
sigen Binder eingemischt und der Binder unter Bildung
einer kompakten Explosivstoffladung erstarrt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Binder eine das zu dotierende Fremdatom auf
weisende Substanz zugesetzt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß als Binder wenigstens ein aushär
tendes und/oder vernetzendes Polymer verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Binder wenigstens ein thermoplasti
sches Polymer verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß als Explosivstoffe Hochleistungs
sprengstoffe eingesetzt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß als Explosivstoffe Hexogen oder
Oktogen eingesetzt werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Explosivstoff die Explosiv
stoffmischung bzw. die Explosivstoffladung mit einem
bei der Detonation in die Gasphase übergehenden Mate
rial verdämmt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verdämmung Wasser oder Eis verwendet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der Detonation gebildeten
Diamantpartikel mit dotiertem Fremdatom gereinigt wer
den.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Partikel angelagerte Rückstände, wie Gra
phit, Ruß od. dgl., oxidativ entfernt werden.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Partikel mit einer konzentrierten
anorganischen Säure gereinigt werden.
26. Diamant-Partikel mit wenigstens einem dotierten
Fremdatom, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 25.
27. Diamant-Partikel nach Anspruch 26 mit einer Partikel
größe von kleiner 1 µm.
28. Verwendung von Diamant-Partikeln nach Anspruch 25 oder
27 für elektronenemittierende Bauteile.
29. Verwendung von Partikeln nach Anspruch 25 oder 27 für
elektronenemittierende Beschichtungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933648A DE19933648A1 (de) | 1999-07-17 | 1999-07-17 | Verfahren zur Herstellung dotierter Diamantpartikel, danach hergestellte Partikel und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19933648A DE19933648A1 (de) | 1999-07-17 | 1999-07-17 | Verfahren zur Herstellung dotierter Diamantpartikel, danach hergestellte Partikel und deren Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19933648A1 true DE19933648A1 (de) | 2001-01-18 |
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ID=7915185
Family Applications (1)
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DE19933648A Withdrawn DE19933648A1 (de) | 1999-07-17 | 1999-07-17 | Verfahren zur Herstellung dotierter Diamantpartikel, danach hergestellte Partikel und deren Verwendung |
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