DE19933525A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Siebdruckschablone - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer SiebdruckschabloneInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Siebdruckschablone, bei dem ein von einer nicht gezeigten Aufnahme- und Antriebseinrichtung gehaltenes und angetriebenes Sieb (10) mit einer sich nach einer gewissen Zeit verfestigenden Abdeckflüssigkeit verschlossen wird. Hierzu wird das Sieb (10) vorzugsweise durch einen Abdeckflüssigkeits-Aufbringbereich (13) einer Einrichtung (11) zum Aufbringen einer Abdeckflüssigkeit hindurch bewegt. Durch Wegblasen der noch nicht verfestigten Abdeckflüssigkeit mit Hilfe einer Düsenanordnung (14), die in Bewegungsrichtung (A) des Siebes (10) hinter dem Abdeckflüssigkeits-Aufbringbereich (13) angeordnet ist, werden Siebbereiche in Übereinstimmung mit einem gewünschten Druckmuster geöffnet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
einer Siebdruckschablone.
Aus der EP 0 897 796 A1 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung einer
Siebdruckschablone bekannt, bei dem eine Abdeckflüssigkeit in Überein
stimmung mit einem gewünschten Druckmuster nur bereichsweise auf ein
feinmaschiges Sieb aufgebracht wird. Das Aufbringen der Abdeckflüssig
keit erfolgt dabei beispielsweise durch Aufspritzen einer zähviskosen Ab
deckflüssigkeit oder durch Aufdrucken eines Abdeckmaterials im Um
druckverfahren.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein weiteres
Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen einer Siebdruckschablo
ne bereitzustellen, mit dem bzw. der sich Siebdruckschablonen auf einfa
che Weise anfertigen lassen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 bzw. durch die
Vorrichtung nach Anspruch 9 gelöst.
Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, daß zum Herstellen einer Sieb
druckschablone zunächst ein Sieb mit einer sich nach einer gewissen Zeit
verfestigenden Abdeckflüssigkeit verschlossen wird und daß anschlie
ßend durch Wegblasen der noch nicht verfestigten Abdeckflüssigkeit Sieb
bereiche in Übereinstimmung mit einem gewünschten Druckmuster geöff
net werden.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Abdeckflüssigkeit besonders
einfach aufgebracht werden kann und für das Öffnen der Siebbereiche ent
sprechend dem Druckmuster lediglich Blasdüsen eingesetzt werden müs
sen, die sich einerseits genau steuern lassen und die andererseits über
lange Zeit praktisch wartungsfrei betrieben werden können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann als Abdeckflüssigkeit jede
bekannte, bei der Herstellung von Siebdruckschablonen eingesetzte Flüs
sigkeit verwendet werden. Die Abdeckflüssigkeit kann also z. B. eine zähvis
kose Flüssigkeit sein, etwa eine wäßrige Emulsion eines Kunstharzlackes
oder eine wäßrige Suspension von Pigmenten oder Wachs. Besonders vor
teilhaft ist es jedoch, wenn als Abdeckflüssigkeit ein geschmolzenes Metall
oder eine geschmolzene Metallegierung aufgebracht wird, wobei das Metall
bzw. die Metallegierung ein bei etwa 60°C bis 120°C schmelzendes Lotme
tall ist, das insbesondere Blei, Cadmium, Wismut und Zinn enthält.
Die Verwendung von Metall als Abdeckflüssigkeit ermöglicht es, eine be
sonders dauerhafte Siebdruckschablone zu erzeugen, die auch nach lan
gem Einsatz ein sauberes Druckbild liefert.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Lotmetall zusätzlich Antimon ent
hält.
Alternativ dazu ist es jedoch auch möglich, daß das Metall ein Wood'sches
Metall ist.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Sieb ein Siebzylinder ist, bei dem die noch nicht verfestigte Abdeck
flüssigkeit mittels Blasdüsen von außen nach innen weggeblasen wird.
Hierdurch läßt sich eine besonders genaue Positionierung der Blasdüsen
erreichen, da für die Halte- und Antriebsmittel der Blasdüsen praktisch
keine räumlichen Begrenzungen vorliegen, so daß die Führungs- und An
triebsmittel den jeweiligen Genauigkeitsanforderungen entsprechend
ausgelegt werden können.
Die nach innen in den Siebzylinder weggeblasene Abdeckflüssigkeit kann
dann mittels geeigneter Auffangbehälter aufgefangen werden. Wenn als
Abdeckflüssigkeit ein geschmolzenes Metall oder eine geschmolzene Me
tallegierung verwendet wird, so ist es auch möglich, die Anordnung der
Blasdüsen und die Temperatur des die Abdeckflüssigkeit wegblasenden
Gasstroms so zu wählen, daß das aus dem Sieb herausgeblasene ge
schmolzene Metall so rasch unter seinen Erstarrungspunkt abkühlt, daß
sich kleine Kügelchen bilden, die nach dem Fertigstellen der Siebdruck
schablone einfach aus dem Siebzylinder entfernt werden können.
Hierfür ist es besonders zweckmäßig, wenn die Abdeckflüssigkeit durch
gleichmäßiges flächiges Aufspritzen aufgebracht wird, da sich eine Auf
spritzvorrichtung völlig frei am Umfangsbereich des Siebzylinders anord
nen läßt.
Es ist jedoch auch möglich, daß die Abdeckflüssigkeit durch Eintauchen
des Siebes in ein Abdeckflüssigkeitsbad auf das Sieb aufgebracht wird.
Erfindungsgemäß umfaßt die Vorrichtung zum Herstellen einer Sieb
druckschablone, die insbesondere zur Durchführung eines Herstellungs
verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 vorgesehen ist, eine Einrich
tung zum Aufbringen einer Abdeckflüssigkeit auf ein Sieb, eine Aufnahme-
und Antriebseinrichtung für das Sieb mit der ein Sieb durch einen Abdeck
flüssigkeits-Aufbringbereich dieser Einrichtung bewegbar ist, und eine
Düsenanordnung zum mustergemäßen Wegblasen der noch nicht verfe
stigten Abdeckflüssigkeit, die in Bewegungsrichtung des Siebes hinter
dem Abdeckflüssigkeits-Aufbringbereich angeordnet ist.
Obwohl jede Einrichtung zum Aufbringen einer Abdeckflüssigkeit auf ein
Sieb bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kann, die es
ermöglicht, die Abdeckflüssigkeit gleichmäßig in gewünschter Dicke auf
das Sieb aufzutragen, zeichnet sich eine besonders einfache Ausgestal
tung der Erfindung dadurch aus, daß die Einrichtung zum Aufbringen ei
ner Abdeckflüssigkeit ein Lötbad, insbesondere ein Schwallötbad ist.
Die Düsenanordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zweckmäßi
gerweise quer zur Vorschubsrichtung des Siebes verschiebbar.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung nä
her erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine stark vereinfachte schematische, perspektivische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung eines Siebdruckzy
linders und
Fig. 2 eine stark vereinfachte schematische, perspektivische Darstellung
einer Vorrichtung zur Herstellung einer Flachdruckschablone.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie Fig. 1 schematisch zeigt, ist unter einem Schablonenrohling 10, der
das zu beschichtende Sieb darstellt, ein beheiztes Lötbad 11 auf Schienen
12 angeordnet, das in Längsrichtung des Schablonenrohlings 10 verscho
ben werden kann, um den in das flüssige, im Lötbad 11 befindliche Lot 13
eintauchenden Schablonenrohling 10 abschnittsweise mit flüssigem Lot
als Abdeckflüssigkeit zu beschichten. Anstelle eines verschiebbaren Löt
bades 11 kann auch ein Lötbad vorgesehen sein, das sich über die gesamte
Länge des Schablonenrohlings erstreckt.
Der Schablonenrohling 10 ist in nicht näher dargestellter Weise in einer
Aufnahme- und Antriebseinrichtung so angeordnet, daß er in Richtung
des Pfeils A gedreht werden kann. In Bewegungsrichtung des Schablonen
rohlings 10 ist hinter dem Lötbad 11, dessen Eintauchbereich den Auf
bringbereich für das als Abdeckflüssigkeit dienende flüssige Lot bildet, ei
ne Düsenanordnung 14 vorgesehen, die in Richtung des Doppelpfeils D pa
rallel zur Längsachse des Schablonenrohlings 10 verschiebbar ist. Die Dü
senanordnung umfaßt dabei eine oder mehrere Blasdüsen (nicht gezeigt),
durch die Luft oder ein anderes geeignetes Gas gegen den Schablonenroh
ling 10 geblasen werden kann, um das noch flüssige Lot aus den Sieblö
chern zu blasen und so Siebbereiche in Übereinstimmung mit einem ge
wünschten Druckmuster zu öffnen.
Die Blasdüsen 14 der Düsenanordnung 14 können dabei in Längsrichtung
des Schablonenrohlings 10 also quer zu dessen Bewegung angeordnet
sein und werden entsprechend dem zu bildenden Muster gesteuert. Die
Düsenanordnung 14 kann dabei quer zur Bewegungsrichtung des Scha
blonenrohlings 10 so lang ausgebildet sein, daß sie den frisch mit Lot be
netzten Abschnitt des Schablonenrohlings überdeckt. Es ist jedoch auch
möglich, nur eine geringe Anzahl von Blasdüsen zu verwenden und diese
zur Musterbildung in Richtung des Doppelpfeils D zu verschieben.
Um das aus den Sieblöchern weggeblasene Lot der Wiederverwertung zu
führen zu können, ist eine Lotauffangwanne 15 vorgesehen, die auf der In
nenseite des Schablonenrohlings 10 der Düsenanordnung 11 gegenüber
liegt.
Wird der umfangsmäßige Abstand zwischen dem Aufbringbereich für Lot
und der Düsenanordnung 14 geeignet gewählt, so läßt es sich erreichen,
daß das aus den Sieblöchern weggeblasene Lot bereits relativ kühl ist und
dann durch das Ausblasgas so stark abgekühlt werden kann, daß es prak
tisch unmittelbar nach dem Ausblasen erstarrt und kleine Kügelchen bil
det, die sich im Inneren des Schablonenrohling sammeln und nach Fertig
stellung der Druckschablone einfach entnommen und der Wiederverwer
tung zugeführt werden können.
Bei diese Vorgehensweise ist es besonders zweckmäßig, wenn zum Auf
bringen des Lots eine entsprechende Sprühvorrichtung vorgesehen ist.
Anstelle der außen angeordneten Düsenanordnung 14 kann auch eine Dü
senanordnung vorgesehen werden, die im Innenbereich des Schablonen
rohlings gesteuert verschiebbar ist, um die Abdeckflüssigkeit, also das
noch nicht verfestigte Lot von innen nach außen wegzublasen.
Fig. 2 zeigt in schematischer Weise eine weitere Vorrichtung zum Her
stellen einer Siebdruckschablone, insbesondere einer Flachdruckscha
blone, bei der der flache Schablonenrohling 10' in Richtung des Pfeils A'
durch eine Lötwelle 16 eines Schwallötbades 11' geführt wird. Hinter dem
Eintauchbereich des flachen Schablonenrohlings 10' in die Lötwelle 16 ist
eine Düsenanordnung 14 angebracht, die quer zur Transportrichtung A'
des Schablonenrohlings 10' verschoben werden kann, um das noch flüssi
ge Lot mit Luft oder einem anderen geeigneten Gas aus den Sieblöchern zu
blasen. Die Düsenanordnung 14 kann sich aber auch über die gesamte
Breite des Schablonenrohlings 10' erstrecken, so daß sich das musterbe
dingte Wegblasen des Lots aus den Sieblöchern allein durch eine geeignete
Steuerung der Blasdüsen in der Düsenanordnung 14 erreichen läßt.
Als Lot für die Beschichtung des Schablonenrohlings eignet sich Weichlot,
insbesondere Weichlot, das bereits bei Temperaturen zwischen 60°C und
120°C schmilzt. Derartige Spezialweichlote sind insbesondere Legierun
gen aus Blei, Cadmium, Wismut und Zinn. Durch eine entsprechende
Wahl des Legierungsverhältnisses lassen sich die gewünschten Loteigen
schaften, insbesondere der Schmelzpunkt, einstellen. Ein für die Herstel
lung von Druckschablonen besonders geeignetes Lötmetall wird erhalten,
wenn einer Blei-Cadmium-Wismut-Zinn-Legierung zusätzlich noch Anti
mon beigefügt wird. Der Antimonanteil an der Legierung entspricht dabei
vorzugsweise ungefähr dem Cadmiumgehalt oder ist um 10 bis 15% gerin
ger.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren auch mit für die Herstellung von
Druckschablonen geeigneten Kunstharzlacken als Abdeckflüssigkeit
durchgeführt werden kann, hat die Verwendung von geschmolzenen Me
tallen oder Metallegierungen, also der Einsatz von Lot oder Woodschem
Metall den Vorteil, daß die mit Lack verbundenen Probleme, wie Trock
nung, Belichtung, Entwicklung, Polymerisation und die Entsorgung von
überschüssigem Lack völlig entfallen. Insbesondere tritt kein überflüssi
ger Verbrauch von Lotmetall auf, da dies unmittelbar ohne irgendeine Zwi
schenverarbeitung wiederverwendet werden kann. Da die Druckschablo
ne unmittelbar nach dem Abkühlen, also dem Erstarren des Lots einsatz
bereit ist, ergibt sich eine immense Zeitersparnis bei geringem Personal
aufwand und somit eine starke Kostenreduktion.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen einer Siebdruckschablone, bei dem ein
Sieb (10, 10') mit einer sich nach einer gewissen Zeit verfestigenden Ab
deckflüssigkeit verschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Wegblasen der noch nicht verfestigten Abdeckflüssigkeit Siebbereiche in
Übereinstimmung mit einem gewünschten Druckmuster geöffnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ab
deckflüssigkeit ein geschmolzenes Metall oder eine geschmolzene Metalle
gierung aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Me
tall bzw. die Metallegierung ein bei etwa 60°C bis 120°C schmelzendes Lot
metall ist, das insbesondere Blei, Cadmium, Wismut und Zinn enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lot
metall zusätzlich Antimon enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metall ein Wood'sches Metall ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sieb ein Siebzylinder (10) ist, bei dem die noch
nicht verfestigte Abdeckflüssigkeit mittels Blasdüsen von außen nach in
nen weggeblasen wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abdeckflüssigkeit durch Aufspritzen aufgebracht
wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abdeckflüssigkeit durch Eintauchen des Siebes
(10, 10') in ein Abdeckflüssigkeitsbad (11, 13; 11', 16) auf das Sieb (10, 10')
aufgebracht wird.
9. Vorrichtung zum Herstellen einer Siebdruckschablone mit:
- - einer Einrichtung (11, 11') zum Aufbringen einer Abdeckflüssigkeit auf ein Sieb (10, 10'),
- - einer Aufnahme- und Antriebseinrichtung für das Sieb (10, 10'), mit der ein Sieb (10, 10') durch einen Abdeckflüssigkeits-Aufbringbereich (13, 16) der Einrichtung (11, 11') zum Aufbringen einer Abdeckflüssigkeit be wegbar ist, und
- - einer Düsenanordnung (14) zum mustergemäßen Wegblasen der noch nicht verfestigten Abdeckflüssigkeit, die in Bewegungsrichtung (A, A') des Siebes (10, 10') hinter dem Abdeckflüssigkeits-Aufbringbereich (13, 16) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zum Aufbringen einer Abdeckflüssigkeit ein Lötbad (11), ins
besondere ein Schwallötbad (11') ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsenanordnung (14) quer zur Vorschubrichtung (A, A') des Siebes (10,
10') verschiebbar ist.
Priority Applications (2)
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DE1999133525 DE19933525A1 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Siebdruckschablone |
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- 1999-07-16 DE DE1999133525 patent/DE19933525A1/de not_active Withdrawn
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