Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Formen einer keramischen Formgusskokille zum Gießen von Metallen und Legie
rungen.
Beim Gießen von Gasturbinenschaufeln aus Superlegierungen unter Ver
wendung herkömmlicher gleichachsiger und gerichteter Erstarrungstechniken wer
den keramische Kokillen mit oder ohne keramischem Kern mit geschmolzenem
Metall oder einer geschmolzenen Legierung gefüllt, das bzw. die in der Kokille
(Gießform) erstarrt. Die keramische Kokille wird durch das bekannte Wachsaus
schmelzverfahren hergestellt, bei dem ein verlorenes (Wachs-) Modell der Schaufel
oder anderen Gegenstandes mehrfach in einen keramischen Schlamm getaucht, von
überflüssigem Schlamm befreit und anschließend mit keramischen Teilchen wie z. B. Keramiksand (Stuck) stuckatiert wird, um die Wanddicke der Kokille auf einen
gewünschten Wert zu bringen. Das Modell wird dann aus der Kokille durch thermi
sche oder chemische Wachsentfernungstechniken entfernt, und die Grünform wird
dann erhitzt, um eine ausreichende Formfestigkeit zum Gießen zu entwickeln. Die
US Patente 5,335,717 und 5,975,188 beschreiben derartige Verfahren zum Herstel
len keramischer Kokillen.
Derzeit eingesetzte Wachsausschmelzverfahren verwenden Keramikschläm
me auf Wasserbasis und Wachsmodelle niedriger Temperatur. Die Herstellung einer
keramischen Kokille um ein solches Modell dauert typischerweise mehr als 40
Stunden.
Modellmaterialien wie z. B. Wachs werden üblicherweise bei Modelltempera
turen von weniger als 78°F verwendet, da das Wachsmodell bei Wachstemperaturen
oberhalb 80°F schmilzt oder erweicht, was eine Verformung des Modells zur Folge
hat. Wenn das Modell mit einer Schicht aus keramischem Schlamm beschichtet
wird, sinkt außerdem die Temperatur des Modells, da es Verdampfungswärme lie
fert. Dieser Temperaturabfall verringert nicht nur die anschließende Trocknungsge
schwindigkeit des keramischen Schlamms, sondern hat auch einen Modellschrumpf
während des Abkühlens und eine anschließende Expansion beim erneuten Erwär
men des Wachsmodells zur Folge, wobei der letztere Vorgang unglücklicherweise
mit dem Trocknen und Härterwerden der Schlammschicht zusammenfällt. Rissbil
dung in der Kokille kann durch das unterschiedliche thermische Expansionsverhal
ten des relativ stark expandierenden Wachsmodells und der relativ wenig expandie
renden Kokillenlage eingeleitet werden, wenn die Wachstemperatur auf Umge
bungstemperatur zurückkehrt, ehe der nächste Eintauch-/Stuckatierschritt des
Wachsausschmelzverfahrens erfolgt.
Luftströme hoher Temperatur und niedriger Feuchtigkeit (beispielsweise 1
bis 10% relative Luftfeuchtigkeit) bei hoher Strömungsgeschwindigkeit werden
häufig bei dem Wachsausschmelzverfahren nach jedem Eintauch-/Stuckatierschritt
verwendet, um die Herstellung der Kokille zu beschleunigen, dies kann zu einem
größeren Temperaturabfall in den ersten Minuten nach dem Eintauchen des Modells
in den Schlamm zur Folge haben. Risse in den Schlammschichten können während
des Kokillenherstellungsverfahrens und auch während des Modellentfernungsvor
ganges als Folge des unterschiedlichen thermischen Ausdehnungsverhaltens des
Modells und der Kokille auftreten. Die US-A-4,114,285 beschreibt Trocknungsbe
dingungen zum Herstellen keramischer Kokillen, um das Kokillenherstellungsver
fahren zu beschleunigen und zu verbessern.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Herstellungsdauer zum Her
stellen einer keramischen Kokille erheblich zu verringern.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Gefahr einer Rissbil
dung in der Kokille bei den Kokillenherstellungsschritten und bei dem Modellent
fernungsvorgang erheblich zu verringern.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen definiert.
Gemäß einer Ausführungsform schlägt die vorliegende Erfindung ein Ver
fahren zum Herstellen einer keramischen Kokille vor, bei dem keramische Teilchen
wie z. B. Sand oder Stuck, die auf eine Temperatur oberhalb Umgebungstemperatur
erwärmt wurden, auf zumindest einige keramische Schlammschichten auf dem Mo
dell aufgetragen werden, um Modelltemperaturschwankungen während des Kokil
lenherstellungsverfahrens zu verringern.
Gemäß einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wer
den zumindest einige keramische Schlamm- und Stuckschichten, die auf dem
Modell aufgetragen wurden, zunächst während einer Zeitdauer in einen Luftstrom
relativ niedriger Feuchtigkeit bei einer Lufttemperatur oberhalb einer Degradations
temperatur des Modells (z. B. einer Temperatur von ungefähr 80 bis 95°F für ein
Wachsmodell) getrocknet und dann anschließend während einer Zeitdauer in einem
Luftstrom relativ niedriger Feuchtigkeit bei einer Lufttemperatur unterhalb der De
gradationstemperatur (die beispielsweise nicht über 78 bis 80°F für ein Wachsmo
dell liegt) getrocknet.
Keramische Kokillen lassen sich auf diese Weise in weniger als 10 bis 20
Stunden je nach Gussformstück und somit Formkompliziertheit aufbauen, wobei die
Gefahr einer Rissbildung in der Kokille während des Kokillenaufbauvorgangs und
anschließenden Modellentfernungsvorgangs erheblich verringert wird.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen der vorliegenden Er
findung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm mehrerer Stationen zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 1A eine schematische Seitenansicht einer herkömmlichen Wachsmo
dellanordnung auf einer Vorrichtung, die an einem Trocknerauslass eines Trockner
raumes angeordnet ist;
Fig. 1B eine schematische Seitenansicht eines Gießformhandgriffes;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Stuckatierturmes für das erfindungsgemäße
Verfahren;
Fig. 3 eine Vorderansicht des Stuckatierturmes in Fig. 1.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Formen einer kerami
schen Kokille um ein verlorenes Modell eines aus Metall oder einer Legierung zu
gießenden Gegenstand des mit dem Ziel, die Zeit zum Herstellen der keramischen Ko
kille erheblich zu verringern und die Gefahr einer Rissbildung der Kokille während
der Verarbeitungsschritte und dem Modellentfernungsvorgang erheblich zu verrin
gern.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein verlore
nes Modell mit einem keramischen Schlamm auf Wasserbasis beschichtet, werden
keramische Teilchen (z. B. keramische Sand- oder Stuckteilchen), die auf eine Tem
peratur über Umgebungstemperatur erwärmt wurden, auf die Schlammschicht auf
getragen, wird überschüssiger Schlamm von dem Modell abgezogen und die kera
mische Schlammschicht mit den keramischen Teilchen anfangs während einer Zeit
dauer unter Verwendung eines Luftstromes relativ niedriger Feuchtigkeit bei einer
Lufttemperatur oberhalb einer Degradationstemperatur des Modells getrocknet und
anschließend während einer Zeitdauer unter Verwendung eines Luftstromes relativ
niedriger Feuchtigkeit bei einer Lufttemperatur unterhalb der Degradationstempera
für getrocknet. Die Degradationstemperatur des Modells ist hierbei eine Tempera
tur, bei der das Modell zu schmelzen, zu erweichen oder sich zu verformen beginnt,
wobei die Degradationstemperatur für ein Wachsmodell beispielsweise bei ungefähr
78°F liegt. Die Beschichtungs-, Abzieh-, Auftragungs- und Trocknungsschritte
werden dann wiederholt, um eine Kokille gewünschter Dicke auf dem Modell auf
zubauen.
Beim Durchführen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht das verlorene Modell typischerweise aus einem herkömmlichen
Wachsmodellmaterial, das im Bereich von 75 bis 85°F, im allgemeinen bei unge
fähr 78°F schmilzt bzw. erweicht. Das Wachsmodell wird üblicherweise durch
Spritzgießen oder in anderer Weise in eine Sollform des aus Metall oder einer Le
gierung zu gießenden Gegenstandes gebracht. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
jedoch nicht auf Wachsmodellmaterial beschränkt und kann auch unter Verwen
dung anderer Modellmaterialien wie z. B. ultraviolettaushärtenden SLA (stero
lithographischen) Harzen, Polystyrol und anderen polymeren Materialien durchge
führt werden.
Die keramischen Schlämme sind typischerweise Schlämme auf Wasserbasis
einer Temperatur unterhalb 78°F, vorzugsweise 72 bis 75°F plus oder minus 1°F für
ein Wachsmodell. Ein keramischer Innenschicht-Schlamm wird auf das Modell in
der Weise aufgetragen, dass das Modell zunächst in den keramischen Schlamm in
einem Behälter P1 an einer Tauchstation S1 (Fig. 1) getaucht wird. Die Zusammen
setzung des Schlamms wird in Abhängigkeit von Spezifikationen des Formgussstü
ckes und dem in der Kokille zu gießenden Metalls bzw. Legierung ausgewählt.
Überschüssigen Schlamm lässt man in herkömmlicher Weise von dem Modell über
dem Behälter an der Tauchstation S1 (Fig. 1) abtropfen, und dann werden feine
keramische Sand- oder Stuckteilchen auf die nasse keramische Schlammschicht auf
dem Modell in herkömmlicher Weise an einer Stuckatierstation S3 (Fig. 1) aufge
tragen, beispielsweise durch Schauern des keramischen Sandes oder Stucks unter
Schwerkraft aus einem Trichter oberhalb des beschichteten Modells.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird, wie in Fig. 1A schema
tisch gezeigt, eine herkömmliche Wachsmodellanordnung 10 durch Zusammen
schweißen mehrerer Wachsmodelle 11 der Gussformstücke, eines Wachsausgieß
behälters 12, Wachsspeisers 13 und weiterer wahlweise vorgesehener Wachsgussteile
hergestellt. Wenn die herzustellende keramische Kokille bei gerichteten Erstar
rungsverfahren verwendet werden soll, kann die Wachsmodellanordnung 10 in her
kömmlicher Weise auf einer Vorrichtungsplatte F angeordnet werden. Wenn die
herzustellende keramische Kokille bei gleichachsigen Erstarrungsverfahren ver
wendet werden soll, kann die Vorrichtungsplatte F weggelassen werden. Ein dreh
barer Roboterarm 90 erfasst eine Pinole P an einem Gießformhandgriff 14, der an
dem Wachsausgießbehälter 12 befestigt ist, und taucht die Modellanordnung 10 in
den keramischen Schlamm im Schlammbehälter an der Tauchstation S1, hebt die
Modellanordnung 10 aus dem keramischen Schlamm heraus, um überschüssigen
keramischen Schlamm von der Modellanordnung 10 tropfen zu lassen, und bewegt
dann die mit keramischem Schlamm beschichtete Modellanordnung zu der Station
S3, wo der Roboterarm 90 die Modellanordnung so ausrichtet, dass ihre Längsachse
horizontal verläuft, und bewegt dann die Modellanordnung 10 in den Stuckatierturm
T1, wo ein Gelenk 92 des Roboterarms 90 die Modellanordnung 10 um die Längs
achse dreht, während Stuck oder Sand bei einer Temperatur oberhalb Umgebungs
temperatur durch Schwerkraft auf die Modellanordnung 10 geschauert wird. Die
Stationen S2 in Fig. 1 sind Eingabestationen, an denen neue Wachsmodellanord
nungen in korrekter Ausrichtung bereit gestellt werden, um von dem Roboterarm
erfasst zu werden.
Der Stuckatierturm S3 enthält eine Kammer 112, in der die nasse, mit kera
mischem Schlamm beschichtete Modellanordnung 10 horizontal ausgerichtet ange
ordnet ist und von dem Roboterarm 90 gedreht wird, um die Außenflächen der Mo
dellanordnung 10 losen, trockenen keramischen Stuckteilen SP auszusetzen, die von
einem Trichter 132 oberhalb des Stuckatierturmes S3 durch die Kammer 112 auf
die beschichtete Modellanordnung 10 nach unten fallen. Ein abwärts gerichteter
Staubfänger-Luftvorhang wird an einer vorderen Öffnung 112a der Kammer 112
durch ebene Luftströme gebildet, die aus Luftdüsen 154 austreten, welche von einer
Druckluftleitung 152 mit Druckluft beaufschlagt werden. Staubsammelkanäle 200
mit vertikalen schlitzförmigen Öffnungen 200a sind auf gegenüberliegenden Seiten
der vorderen Öffnung 112a angeordnet, um aus der Kammer 112 abgegebenen
Staub zu sammeln. Der Trichter 132 umfasst mehrere längliche elektrische Heiz
elemente 141, die an den Seitenwänden des Trichters 132 so angeordnet sind, dass
sie den Trichter 132 überspannen und die keramischen Stuckteilen SP auf eine
Temperatur oberhalb Umgebungstemperatur erwärmen, wie weiter unten noch ge
nauer beschrieben wird. Ein Thermoelement T ist in dem Trichter 132 angeordnet,
um die Stucktemperatur zu erfassen und ein entsprechendes Signal an eine elektri
sche Leistungssteuerung C abzugeben, die eine elektrische Stromzufuhr PS steuert,
welche mit den Heizelementen 141 verbunden ist, um eine Solltemperatur oberhalb
Umgebungstemperatur in dem Trichter 132 aufrecht zu erhalten.
Der Trichter 132 umfasst eine mit Öffnungen (Schlitzen) versehene ortsfeste
Platte 133 und eine mit Öffnungen (Schlitzen) versehene bewegliche Platte 135,
welche von einer Stellvorrichtung 139 so bewegt wird, dass die Plattenöffnungen
ausgerichtet werden, damit erwärmte Stuckteilchen mit gesteuertem Durchsatz vom
Trichter 132 nach unten durch die Kammer 112 fallen können. Keramische Stuck
teilchen, die auf die mit keramischem Schlamm beschichtete Modellanordnung
auftreffen, bilden eine Stuckschicht, die an der keramischen Schlammschicht haftet.
Keramische Stuckteilchen, die nicht an dem nassen keramischen Schlamm auf der
Modellanordnung hängen bleiben, fallen in einen Stucksammler 129 an der Boden
öffnung der Kammer 112. Ein Elevator 170 ist mit Eimern 171 an einer Endloskette
172 versehen, um die gesammelten Stuckteilchen über eine Rutsche 176 und einen
Trommelabscheider 190 in den Trichter 132 zurückzuführen. Der Trommelabschei
der 190 wird von einem elektrischen Motor 194 gedreht.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die keramischen Sand-
oder Stuckteilchen während ihres Aufenthaltes in dem Trichter 132 von den Heiz
elementen 141 auf eine Temperatur oberhalb Umgebungstemperatur erwärmt, bei
spielsweise auf eine Temperatur im Bereich von ungefähr 90°F und 200°F, vor
zugsweise 120°F bis 180°F plus/minus 5°F für eine auf einem Wachsmodell aufge
brachte Kokille, ehe die Teilchen auf die nasse Schlammbeschichtung aufgetragen.
werden. Durch den Einsatz erwärmter keramischer Sand- oder Stuckteilchen wird
zusätzliche Wärme bereitgestellt, um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen und
die Trocknungszeit für die nasse Schlammschicht zu verringern. Außerdem wird
hierdurch die Modellkühlung durch Verdampfung reduziert, wodurch Temperatur
schwankungen des Wachsmodells und Spannungen in der keramischen Schicht
während des Stuckatiervorganges reduziert.
Die keramischen Sand- oder Stuckteilchen können auch in der Weise aufge
bracht werden, dass die Sand- oder Stuckteilchen in einem fluidisierten Bett fluidi
siert werden und das beschichtete Modell in den fluidisierten Sand bzw. Stuck ein
getaucht wird. Erwärmtes Gas wie z. B. Trockenluft oder Stickstoff kann zum Er
wärmen des Sandes oder Stuckes auf die geeignete Temperatur verwendet werden,
wobei auf fluidisierendes Gas von Umgebungstemperatur vor dem Eintauchen des
Modells in den fluidisierten Sand oder Stuck umgeschaltet wird.
Der nasse keramische Schlamm mit den keramischen Sandteilchen wird zu
nächst während einer bestimmten Zeitdauer unter Verwendung eines Luftstromes
relativ niedriger Feuchtigkeit bei einer Trockenkugel-Temperatur der Luft oberhalb
der Degradationstemperatur des Modells (z. B. ungefähr 80°F für ein Wachsmodell)
getrocknet und dann anschließend während einer bestimmten Zeitdauer unter Ver
wendung eines Luftstroms relativ niedriger Feuchtigkeit bei einer Trockenkugel-
Temperatur der Luft unterhalb der Degradationstemperatur des Modells (z. B. nicht
oberhalb 78°F) getrocknet. Die Degradationstemperatur ist die Temperatur, bei der
das Modell zu schmelzen, zu erweichen oder sich in anderer Weise zu verformen
beginnt.
Beispielsweise wird im Fall einer Wachsmodellanordnung die keramische
Schlammschicht mit den keramischen Sandteilchen anfangs unter Verwendung ei
nes Luftstroms einer Temperatur im Bereich von 85 bis 90°F und dann unter Ver
wendung eines Luftstroms bei einer niedrigeren Temperatur im Bereich von 75 bis
78°F getrocknet. Der trocknende Luftstrom hat eine Strömungsgeschwindigkeit ty
pischerweise oberhalb von ungefähr 200 Fuß/Min (z. B. 250 Fuß/Min) und eine re
lative Luftfeuchtigkeit von ungefähr 1 bis 10% (z. B. 10% relative Feuchtigkeit).
Die Modellanordnungen mit der Schlammbeschichtung und den Sandteilchen wer
den anfangs bei einer Trockenkugel-Temperatur der Luft im Bereich von 85 bis
90°F in einem ersten Trocknerraum R1 getrocknet und dann bei der niedrigeren
Temperatur im Bereich von 75 bis 78°F in einem zweiten Trocknerraum R2 ge
trocknet (Fig. 1).
Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, kann der Roboterarm 90 durch eine
Öffnung OP in dem Trocknerraum R2 ausgefahren werden, um jede beschichtete
Modellanordnung 10 (die in Fig. 1 als gestrichelte Kreise dargestellt sind) auf einem
herkömmlichen angetriebenen, indexierbaren Überkopfförderer 200 (Fig. 1A, 1B)
aufzuhängen, welcher die Modellanordnungen 10 durch den Raum R1 und dann
durch den Raum R2 fördert. Beispielsweise umfasst jeder Gießformhandgriff 14
einen Haken 14a, der an einem von dem Förderer 200 getragenen Gießformträger
210 angreift. Der Raum R1 ist ein Raum mit sechs Wänden innerhalb des größeren
Raumes R2. Der Raum R1 ist gegenüber dem Raum R2 durch gleitbare Steuertüren
D1, D2 getrennt, welche öffnen, um die Modellanordnungen 10 hindurchtreten zu
lassen, und welche geeignete Öffnungen haben, durch die der Förderer 200 in den
Raum R1 hinein und aus ihm heraus bewegt werden kann:
Der Raum R1 enthält einen Luft-Zuführkanal 201 mit einer Auslassöffnung
202, wobei ein Gebläse 203 an einer inneren vertikalen Seitenwand des Zuführka
nals 201 vorgesehen ist, um erwärmte trockene Luft in seitlicher Richtung (z. B.
horizontal), wie durch Pfeile angedeutet, in Richtung auf die Modellanordnungen
10 strömen zu lassen, die auf dem Förderer 200 durch den Raum R1 wandern. Die
erwärmte trockene Luft wird mit der Temperatur, dem Durchsatz und der relativen
Feuchtigkeit, wie sie oben erläutert wurden, zugeführt. Eine Trockenmittel-Luft
konditionieranlage AC1 ist vorgesehen, um Trocknerluft mit der Soll-Temperatur,
dem Soll-Durchsatz und der relativen Soll-Feuchtigkeit dem Kanal 201 zuzuführen.
Eine Rückführleitung 204 mit einer Rückführöffnung 205 an ihrer vertikalen Sei
tenwand ist in dem Raum R1 angeordnet, um verbrauchte trockene Luft zu der
Luftkonditionieranlage AC1 zurückzuführen. Nachdem die beschichteten Modell
anordnungen 10 in dem Raum R1 zunächst getrocknet wurden, verlassen sie diesen
Raum über die Öffnung der Tür D2 und gelangen in einen größeren Raum R2 in
Form eines Tunnels, wo sie mit der niedrigeren Temperatur im Bereich von 75 bis
78°F weitergetrocknet werden. Der Raum R2 enthält mehrere Trocknerluft-Aus
lässe 302 an einem gemeinsamen Kanal 301, der oberhalb des Förderers 200 ange
ordnet ist und sich über dessen Länge erstreckt. Jeder Auslass 302 umfasst ein ent
sprechendes Gebläse 303, um Trocknerluft nach unten zu lenken, wie durch Pfeile
angedeutet, die dann an den Modellanordnungen 20 vorbei zu einem gemeinsamen
Rückführkanal 305 strömt (Fig. 1A), welche unterhalb des Förderers 200 angeord
net ist und sich über dessen Länge erstreckt. Eine herkömmliche Sikkativ-Luft-
Konditionieranlage AC2 ist zum Zuführen konditionierter Luft mit dem Zuführka
nal 301 und zur Aufnahme verbrauchter trockener Luft mit dem Rückführkanal ver
bunden. Der Förderer 200 bewegt jede Modellanordnung 10 schrittweise zu jedem
Trocknerluft-Auslass 302, wenn sie durch den Raum R2 auf ihrem Weg zurück zu
dem Roboterarm 90 längs des Fördererabschnittes CR wandert.
Nachdem die Modellanordnung den obigen Bearbeitungsvorgängen ausge
setzt worden ist, wird sie vom Förderer 200 entfernt und einer weiteren Verarbei
tung zugeführt, bei der weitere primäre und sekundäre Schichten aus Schlamm und
Sand oder Stuck aufgebracht werden, um die Kokille bis zu einer bestimmten
Wandstärke aufzubauen. Hierbei taucht der Roboterarm 90 die bereits beschichtete
Modellanordnung 10 in einen der keramischen Schlammbehälter P1, P5, P6, P7 an
den entsprechenden Stationen S1, S5, S6 und S7, lässt überschüssigen Schlamm
abtropfen und trägt dann keramische Stuckteilchen an dem Stuckatierturm T1 oder
T2 auf. Die Schlammbehälter P1, P5, P6, P7 enthalten typischerweise unterschiedli
che keramische Schlämme, während der Stuckatierturm T1 an der Station S3 und
der Stuckatierturm T2 an der Station S4 typischerweise unterschiedliche Arten ke
ramischer Stuckteilchen in ihren Trichtern 32 haben, um eine Kokille mit unter
schiedlichen Schichten aus keramischem Schlamm und keramischen Stuckteilchen
entsprechend dem durchzuführenden Metallgießvorgang aufzubauen. Jede Zusatz
schicht aus keramischem Schlamm und keramischen Stuckteilchen wird in dem
Raum R1 und anschließend in dem Raum R2 getrocknet, wie weiter oben beschrie
ben wurde. Eine typische Wanddicke der Kokille liegt im Bereich von 1/8 bis 1/2
Zoll, wenngleich auch andere Wanddicken je nach Anwendung möglich sind. Bei
spielsweise kann eine zweite bis achte Schicht auf die erste Schicht aufgebracht
werden. Die Zusammensetzung und Anzahl Zusatzschichten können je nach An
wendung unterschiedlich gewählt werden. Eine äußere Deckschicht mit einem
keramischen Schlamm ohne Sand oder Stuck kann auf die äußerste Zusatzschicht
zum Verschließen der Kokille aufgebracht werden.
Die Zusatzschichten und die Deckschicht bestehen typischerweise aus ande
ren Keramikschlämmen und anderen Sand- bzw. Stuckteilchen als denjenigen, die
für die Innenschicht verwendet werden. Der Keramikschlamm der ersten Schicht
zum Gießen von Superlegierungen auf Nickelbasis kann beispielsweise ein
Schlamm sein, der feines Aluminiumoxidpulver in einer Menge von 75 Gew.-% in
einer kolloidalen Siliziumoxidsuspension auf Wasserbasis enthält, mit weiteren her
kömmlichen Additiven, wie z. B. Tensiden, organischen Grünfestigkeitsadditiven
und Schaumreduktionsmitteln; derartige Additive sind beispielsweise in der US-A-
5,975,188 beschrieben. Der Innenschichtschlamm kann mit Sandteilchen aus
Schmelz-Sinterkorund (Aluminiumoxid) versehen sein. Die nächst der Innenschicht
aufgetragenen primären Zusatzschichten (z. B. die zweite und dritte Schlamm-
/Sandschicht) können einen relativ niedrig-viskosen Schlamm auf Wasserbasis mit
kolloidalem Siliziumoxid und geschmolzenem Siliziumoxid- und Zirkon-Pulver
und einem etwas gröberen geschmolzenen Siliziumoxidsand aufweisen. Weitere
sekundäre Zusatzschichten (z. B. die vierte bis achte Schicht) und die auf den pri
mären Zusatzschichten aufgetragene Deckschicht können einen höher-viskosen
Schlamm auf Wasserbasis mit kolloidalem Siliziumoxid und geschmolzenem Sili
ziumoxid- und Zirkon-Keramikpulver und noch groberem geschmolzenem Silizi
umoxidsand bzw. -stuck aufweisen.
Die Zusatzschichten und die Deckschicht werden in der oben beschriebenen
Weise aufgebracht, wobei jeder Keramikschlamm eine Temperatur im Bereich von
ungefähr 72°F bis 75°F plus/minus 1°F für Wachsmodelle hat. Jede Zusatzschicht
wird auf das beschichtete Modell in der Weise aufgebracht, dass zuerst das be
schichtete Modell in den entsprechenden keramischen Schlamm getaucht wird, dass
man überflüssigen Schlamm abtropfen lässt und dass man auf die nasse keramische
Schlammschicht die keramischen Sand- bzw. Stuckteilchen (unter Schwerkraft)
schauert, welche auf eine Temperatur im Bereich von ungefähr 90°F bis 200°F, vor
zugsweise 90 bis 180°F plus/minus 5°F erwärmt wurden. Jede Zusatzschicht und
Deckschicht mit den keramischen Sandteilchen wird zunächst unter Verwendung
eines Luftstroms relativ niedriger Feuchtigkeit bei einer Temperatur oberhalb der
Degradationstemperatur und anschließend unter Verwendung eines Luftstroms rela
tiv niedriger Feuchtigkeit bei einer Temperatur unterhalb der Degradationstempera
tur getrocknet. Insbesondere für eine Wachsmodellanordnung erfolgt der erste
Trocknungsvorgang bei einer Lufttemperatur im Bereich von 85 bis 90°F und der
zweite Trocknungsvorgang bei einer Lufttemperatur von 75 bis 80°F. Der Trock
nerluftstrom hat einen Durchsatz von mehr als 200 Fuß/Min und eine relative
Feuchtigkeit von ungefähr 1 bis 10%; wie bereits oben beschrieben wurde. Vor
zugsweise werden die zweite bis vierte Zusatzlage bei einer Lufttemperatur von 75
bis 78°F getrocknet, während die fünfte bis achte Zusatzlage und die Decklage bei
einer Lufttemperatur von 75 bis 80°F. getrocknet werden. Typische Parameterberei
che zum Verarbeiten von Wachsmodellen gemäß der Erfindung sind in der folgen
den Tabelle 1 angegeben.
TABELLE 1
Modellmaterial: Wachs
Schlammtemperatur: 75-75 ± 1°F
Stucktemperatur: 90-180°F ± 5°F
Trocknungsfeuchtigkeit: Niedrig, 1-10%
Luftstrom: Höher und turbulent (< 200 Fuß/Min)
In der Tabelle 1 und in den weiteren Tabellen sind die Temperatur I und die
Zeit I sind die Trockenkugel-Temperatur der Luft und die Gesamttrocknungszeit im
Raum R1, und die Temperatur II und die Zeit II sind die Trockenkugel-Temperatur
der Luft und die gesamte Trocknungszeit im Raum R2. Der Ausdruck "rH" ist die
relative Feuchtigkeit.
Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung, nicht jedoch zur Be
schränkung der Erfindung.
Es wurden identische Wachsmodelle mit einer Degradationstemperatur von
ungefähr 78°F bei allen Beispielen verwendet. Den Modellen wurde durch Spritz
gießen die Form eines Düsenrings eines Gasturbinentriebwerks verliehen.
Beispiel 1
Ein Modell wurde in einen Innenschicht-Schlamm getaucht, der aus einer
kolloidalen Siliziumoxid-Suspension auf Wasserbasis mit einem Aluminiumoxid-
Keramikpulver einer Größe von -325 Mesh (d. h. weniger als 325 Mesh US-
Standard) in einer Menge von 72 Gew.-% des Schlamms mit einer Viskosität von
18 Sek. besteht. Die Viskosität ist hierbei wie auch bei den folgenden Beispielen die
Zahn-Nr.-4-Cup-Viskosität. Der Innenschicht-Schlamm enthielt ferner weniger als 5
Gew.-% Kobalt enthaltendes Keramikpulver einer Größe von 20 µm sowie weniger
als 2,5 Gew.-% organischer Zusätze für eine verbesserte Benetzung, erhöhte Grün
festigkeit und reduzierte Schaumbildung. Das eingetauchte Modell wurde durch
Schwerkraft von überschüssigem Schlamm befreit und mit feinem Sand (Schmelz
aluminiumoxid von 120 Mesh) beschichtet, der erwärmt wurde, wie in der Tabelle 2
dargestellt ist. Das entsprechend aufbereitete Modell wurde in einer Trocknungssta
tion gesteuerter Temperatur und Feuchtigkeit eingebracht und zunächst in einem
Luftstrom einer Temperatur von 86°F 15 Minuten lang getrocknet und dann in ei
nem Luftstrom einer Temperatur von 75°F 30 Min. lang getrocknet, wie in der Ta
belle 2 dargestellt. Der Luftstrom hatte eine Strömungsgeschwindigkeit von unge
fähr 250 Fuß/Min. und eine relative Feuchtigkeit, die von ungefähr 15% unmittelbar
nach Trocknungsbeginn auf weniger als 7% während des ersten fünfzehnminütigen
Trocknungsvorgangs abnahm. Die relative Feuchtigkeit des Luftstroms betrug we
niger als 7% während des dreißigminütigen zweiten Trocknungsvorganges.
Primäre Zusatzschichten wurden auf die Innenschicht ohne vorgenässte
Schlämme aufgetragen, um die Verarbeitung zu beschleunigen. Das beschichtete
Modell wurde in einen relativ niedrigviskosen Schlamm aus kolloidalem Silizium
oxid auf Wasserbasis mit Schmelzsiliziumoxid-Pulver einer Größe von -200 Mesh
in einer Menge von 60 Gew.-% des Schlamms getaucht. Der primäre Zusatzschicht-
Schlamm enthielt ferner weniger als 2 Gew.-% organischer Zusätze für eine verbes
serte Benetzung, verbessertes Abtropfen, eine erhöhte Grünfestigkeit und verringer
te Schaumbildung. Der Schlamm wurde für die zweite und dritte Zusatzschicht mit
einer Viskosität von 12 Sek. verwendet. Nach dem Abtropfen des überschüssigen
Schlammes wurde das beschichtete Modell mit Schmelzaluminiumoxid von 90
Mesh besprenkelt, das für den zweiten Tauchvorgang auf 150°F erwärmt worden
war, sowie mit tabularem Aluminiumoxid von 28 × 48 Mesh (d. h. einer Stuckteil
chengröße von weniger als 28 Mesh und mehr als 48 Mesh US-Standard), die eben
falls auf 150°F erwärmt worden waren, für den dritten Tauchvorgang. Die entspre
chenden Schichten wurden in einem Luftstrom einer Strömungsgeschwindigkeit
von mehr als 50 Fuß/Min während Zeiten und unter Verwendung von Parametern
getrocknet, wie sie in der Tabelle 2 angegeben sind und weiter oben für die Innen
schicht beschrieben wurden.
Die sekundären Zusatzschichten (vierte bis achte Zusatzschicht und Deck
schicht) werden dann in der Weise aufgebracht, dass das beschichtete Modell in
einem höher viskosen Schlamm aus kolloidalem Siliziumoxid auf Wasserbasis mit
Schmelzsiliziumoxid-Pulver einer Größe von -200 Mesh in einer Menge von 66
Gew.-% des Schlamms getaucht wird. Der Schlamm für die sekundären Zusatz
schichten enthielt ebenfalls weniger als 2 Gew.-% organische Zusätze für eine ver
besserte Benetzung, ein verbessertes Abtropfen, eine erhöhte Grünfestigkeit und
eine geringere Schaumbildung und hatte eine Viskosität von 19 Sek. Nach dem Ab
tropfen des überschüssigen Schlammes wurde jede Schlammschicht mit einem gro
ben Sand (14 × 28 Mesh Mulgrain 47) stuckatiert, der auf 150°F erwärmt worden
war. Die Schlammschichten wurden in einem gesteuerten Luftstrom einer Strö
mungsgeschwindigkeit von mehr als 250 Fuß/Min während Zeiten und unter Ver
wendung von Parameters getrocknet, wie sie in Tabelle 2 angegeben sind und oben
für die Innenschicht beschrieben wurden. Nach dem Auftragen der Deckschicht er
folgte die Endtrocknung der Kokillen ebenfalls wie in der Tabelle 2 angegeben.
Die gemäß der Tabelle 2 hergestellte Kokille wurde einem Modellentfernungsvor
gang unterworfen, bei dem das Wachsmodell durch Dampf in einem Autoklav ent
fernt wurde, und die resultierende Kokille wurde dann auf 1600°F in Luft zwei
Stunden lang beheizt, um eine ausreichende Farmfestigkeit zum Gießen zu entwi
ckeln. Nach dem Feuerungsvorgang wurde die Kokille aufgeschnitten und auf Feh
ler untersucht. Es fanden sich keine Risse oder anderen Defekte.
Standardbeispiel 2
Ein Modell wurde in den Innenschicht-Schlamm, der beim Beispiel 1 ver
wendet wurde, getaucht, von überschüssigem Schlamm durch Schwerkraft befreit
und mit feinem Sand (Schmelzaluminiumoxid von 120 Mesh) beschichtet, der auf
72°F erwärmt war. Der mit Sand versehene nasse Innenschicht-Schlamm wurde in
eine Trocknerstation gesteuerter Temperatur und Feuchtigkeit eingebracht und in
statischer Luft bei einer Temperatur von 75°F drei Stunden lang getrocknet, wie in
Tabelle 3 angegeben. Primäre Zusatzschichten wurden auf die Innenschicht wie bei
dem Beispiel 1 aufgebracht, und zwar ohne vorgenässte Schlämme, um die Verar
beitung zu beschleunigen. Das beschichtete Modell wurde in den primären Zusatz
schicht-Schlamm des Beispiels 1 getaucht, und das beschichtete Modell wurde mit
Schmelzaluminiumoxid von 90 Mesh, das auf 72°F für den zweiten Tauchvorgang
erwärmt wurde, und mit tabularem Aluminiumoxid von 28 × 48 Mesh, das in der
gleichen Weise für den dritten Tauchvorgang erwärmt wurde, besprenkelt. Die mit
Sand versehenen nassen Schichten wurden in umgebungsmäßig kontrollierter, rela
tiv statischer Luft während Zeiten und unter Verwendung von Parametern, wie sie
in Tabelle 3 angegeben sind, getrocknet.
Die sekundären Zusatzschichten (vierte bis achte Schicht und Deckschicht)
wurden dann durch Eintauchen des beschichteten Modells in den höher viskosen
sekundären Zusatzschicht-Schlamm des Beispiels 1 aufgebracht. Nach Abtropfen
des überschüssigen Schlamms wurde jede Schlammschicht mit grobem Sand
(14 × 28 Mesh Mulgrain 47) beschichtet, der auf 72°F erwärmt wurde. Die Schichten
wurden in einem umgebungsmäßig kontrollierten Luftstrom mit einer Strömungsge
schwindigkeit von mehr als 100 Fuß/Min während Zeiten und unter Verwendung
von Parametern getrocknet, wie sie in Tabelle 3 angegeben sind. Nach der Endbe
schichtung erfolgte die Endtrocknung der Kokillen in der gleichen Weise wie in
Tabelle 3 angegeben.
Die gemäß Tabelle 3 hergestellte Kokille wurde einem Modellentfernungs
vorgang unterzogen und bei 1600°F in Luft zwei Stunden lang beheizt, wie in Bei
spiel 1. Nachdem Heizvorgang wurde die Kokille aufgeschnitten und auf Fehler
untersucht. Es wurden keine Spallingdefekte beobachtet; es fanden sich jedoch
sechs kleine Risse zwischen Flügelsegmenten, welche zu Gießfehlern hätten führen
können, die eine Nachbearbeitung erfordert hätten.
Gegenbeispiel 3
Ein Modell wurde in den bei dem Beispiel 1 verwendeten Innenschicht-
Schlamm getaucht, durch Schwerkraft von überschüssigem Schlamm befreit und
mit feinem Sand (Schmelzaluminiumoxid von 120 Mesh) beschichtet, der auf 72°F
erwärmt wurde. Der mit Sand versehene nasse Innenschicht-Schlamm wurde in eine
Trocknerstation kontrollierter Temperatur und Feuchtigkeit eingebracht und in stati
scher Luft bei einer Temperatur von 75°F 45 Min lang getrocknet, wie in Tabelle 4
angegeben. Primäre Zusatzschichten wurden auf die Innenschicht wie bei dem Bei
spiel 1 aufgetragen, und zwar ohne vorgenässte Schlämme, um die Verarbeitung zu
beschleunigen. Das beschichtete Modell wurde in den primären Zusatzschicht-
Schlamm des Beispiels 1 getaucht, und das beschichtete Modell wurde mit
Schmelzaluminiumoxid, das auf 72°F für den zweiten Tauchvorgang erwärmt wur
de, und mit tabularem Aluminiumoxid von 28 × 48 Mesh, das in der gleichen Weise
für den dritten Tauchvorgang erwärmt wurde, besprenkelt. Die mit Sand versehenen
nassen Schichten wurden in umgebungsmäßig kontrollierter, relativ statischer Luft
während Zeiten und unter Verwendung von Parametern, wie sie in Tabelle 4 ange
geben sind, getrocknet.
Die sekundären Zusatzschichten (vierte bis achte Schicht und Deckschicht)
wurden dann durch Eintauchen des beschichteten Modells in den höher viskosen
sekundären Zusatzschicht-Schlamm des Beispiels 1 aufgebracht. Nach dem Abtrop
fen des überschüssigen Schlamms wurde jede Schlammschicht mit grobem Sand
(14 × 28 Mesh Mulgrain 17) stuckatiert, der auf 72°F erwärmt wurde. Die Schlamm
schichten wurden in einem umgebungsmäßig kontrollierten Luftstrom einer Strö
mungsgeschwindigkeit von mehr als 100 Fuß/Min während Zeiten und unter Ver
wendung von Parametern, wie sie in Tabelle 4 angegeben sind, getrocknet. Nach
der Beschichtung mit der Deckschicht erfolgt die Endtrockung der Kokillen eben
falls wie in Tabelle 4 angegeben.
Die gemäß Tabelle 4 hergestellte Kokille wurde einem Modellentfernungs
vorgang wie in Beispiel 1 unterworfen. Eine Prüfung nach dem Entfernen des Mo
dells zeigte mögliche Fehler, und die Kokille wurde aufgeschnitten und auf Fehler
untersucht. Es zeigten sich massive Spallationsfehler zwischen sämtlichen Flügel
segmenten und große durchgehende Risse zeigten sich an mehreren Stellen. Die
Ausführungsform der Erfindung gemäß Beispiel 1 führte somit zu einer erfolgrei
chen Kokillenherstellung bei stark verringerter Herstellungsdauer gegenüber dem
Standardbeispiel 2, das ebenfalls eine Kokille von annehmbarer Qualität, abgesehen
von kleineren Defekten aufgrund von Modelltemperaturschwankungen während des
Kokillenaufbauvorganges, lieferte, und die Ausführungsform der Erfindung in Bei
spiel 1 vermied darüber hinaus die Fehler, die bei einer einfachen Beschleunigung
des Standardvorganges gemäß Beispiel 3 auftraten.
Das Beispiel 1, das die vorliegende Erfindung veranschaulicht, erzeugte so
mit eine fehlerfreie Kokille im Vergleich zu dem Standardbeispiel 2, das den derzei
tigen Stand der Technik darstellt, und im Vergleich zu dem "Gegenbeispiel" 3, das
einfache Bemühungen zum Beschleunigen der Kokillenherstellung veranschaulicht.