DE19931810B4 - Trittboden für Balkone, Dachgärten oder dergleichen - Google Patents
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Abstract
Ein Trittboden für Balkone, Dachgärten und ähnliche der Witterung ausgesetzte begehbare Flächen an Bauwerken, besteht aus Bohlen 1, 2, die auf Verbindungsholmen 3 parallel und mit Abstand zueinander befestigt sind. Zwischen jeweils benachbarten Bohlen 1, 2 sind Entwässerungselemente 4 angeordnet, und an den einander zugewandten Schmalseiten 5, 6 benachbarter Bohlen 1, 2 ist jeweils eine von der Unterseite 9 jeder Bohle 1, 2 bis unterhalb des oberen Drittels der Höhe der Schmalseiten 5, 6 reichende, in das Innere gerichtete Ausnehmung 7, 8 gebildet, die sich parallel zur Richtung der Schmalseiten 5, 6 der Bohlen 1, 2 über deren gesamte Länge erstreckt. In dem Raum, welcher im wesentlichen von den Innenflächen 21, 23; 22, 24 der sich gegenüberliegenden Ausnehmungen 7, 8 der benachbarten Bohlen 1, 2 und den Oberkanten 25 der Verbindungsholme 3 umgrenzt wird, ist jeweils ein rinnenförmiges Entwässerungselement 4 angeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Trittboden für Balkone, Dachgärten und ähnliche der Witterung ausgesetzte, begehbare Flächen an Bauwerken.
- Es ist bekannt, begehbare Außenflächen an Bauwerken mit einem aus Bohlen aus Holz oder Kunststoff gebildeten Trittboden zu versehen, um eine relativ leichte, stabile, dauerhafte, rutscharme und architektonisch ansprechende Trittfläche zu bilden. Weil die nebeneinander zu einem Trittboden zusammengefügten Bohlen keine geschlossene dichte Fläche bilden, sondern jeweils an den seitlichen Stoßkanten der Bohlen Spalten und Sickerrillen entstehen, tritt bei solchen Trittböden das Problem auf, daß die gesamte auftreffende Feuchtigkeit, wie Regenwasser, Tauwasser, Nebelnässen usw., auch bei insgesamt geneigten Trittböden, nicht schnell genug und vollständig abgeleitet wird. Vielmehr läuft das Wasser durch die Spalten hindurch, z. B. zur darunter befindlichen Gebäudeetage, oder es hält sich über längere Zeit in den schmalen Ritzen, und führt zur alsbaldigen Verwitterung des Holzes oder Kunststoffes.
- Um ein Durchlaufen des Wassers durch die Trittböden zu verhindern ist es bekannt, die Bohlen rostartig, mit Abstand parallel zueinander anzuordnen, d. h. zwischen den Bohlen bewußt breitere Spalten zu belassen und zwischen den aufeinander zu weisenden Schmalseiten der Bohlen Wasserablaufrinnen anzuordnen. So ist z. B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 94 21 541 U1 ein Bohlenboden bekannt, bei dem zwischen den einzelnen Bohlen breitere Spalten belassen wurden. Die Bohlen besitzen an ihren aufeinander zu weisenden Schmalseiten schräg nach oben eingefräste schmale Nuten, und in diese zwischen zwei Bohlen jeweils einander zugekehrte Nuten wird eine im wesentlichen V-förmige Winkelschiene eingeschoben. Diese Winkelschiene verhindert ein Durchlaufen des Wassers und leitet das Wasser gleichzeitig aus den Spalten zur Außenkante des Trittbodens. Diese Art der Wasserableitung zwischen den Bohlen hat jedoch den Nachteil, daß aufgrund des geringen Aufnahmevolumens der Winkelschiene nur geringe Wassermengen von der Winkelschiene abgeführt werden können, und daß demzufolge bei jedem stärkeren Regen das Wasser im Spalt zwischen den Seitenkanten der benachbarten Bohlen ansteigt und dadurch auch in die schmalen Haltenuten für die Winkelschiene eindringt. Dort kann es aufgrund der wirkenden Kapillarkräfte schlecht austrocknen, wodurch es an diesen Stellen bereits nach relativ kurzer Zeit zu Verrottungs-, Alterungs- und Frostaufbrucherscheinungen kommt. Außerdem werden durch die von den Schmalseiten der Bohle schräg nach oben verlaufenden Haltenuten Materialschwächungen im oberen Kantenbereich der Trittflächen der Bohlen erzeugt, die in Verbindung mit dem durch das Halten der Feuchtigkeit in den Nuten bedingten Alterungsprozeß zum Abbrechen der oberen Kanten und damit zur vorzeitigen Unbrauchbarkeit solcher Böden führt. - In der
DE 44 94 013 T1 wird eine Dichtleiste beschrieben, welche Halteflansche aufweist, die zwischen den aufeinander zu weisenden Schmalseiten der Bohlen ebenfalls in schmalen Nuten gehalten werden, die in die Schmalseiten der Bohlen eingebracht sind. Auch hier ist das Aufnahmevermögen der Rinnen, deren Breite sich auf den Abstand zwischen den aufeinander zu weisenden Schmalseiten der Bohlen beschränken muss, begrenzt, und eine Durchnässung der für die Halterung erforderlichen schmalen Nuten lässt sich bei stärkerem Niederschlag nicht vermeiden, so dass auch hier die Nasse durch Kapillarwirkung gehalten wird und es zu vorzeitigen Verrottungserscheinungen des Holzes kommt. - Die
DE 296 21 305 U1 beschreibt einen Trittboden für den Außenbereich, bei dem relativ flache U-förmige Rinnenelemente zwischen schmalen Nuten gehalten werden, die in die Seitenflächen der Bohlen waagerecht eingefräst sind. Die Nuten dürfen nur relativ schmal und auch nicht zu tief sein, um die Festigkeit der Bohlen an den Seitenkanten nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Dadurch können die Rinnen nicht sehr hoch und auch nicht zu breit ausgebildet werden, so dass bei starker Wasserzufuhr ein Überlaufen der Rinnen eintritt und das oberhalb der Rinnen befindliche Holz durchfeuchtet wird und in den schmalen Nuten schlecht austrocknen kann, was wiederum zu vorzeitiger Verrottung der Bohlen führt. Auch erscheint die Längshalterung der Rinnen, die durch Einschlagen der Rinnen in die Nuten und durch Aufschrumpfen des Holzes auf deren U-Schenkel erfolgen soll, sehr problematisch. - Aus dem gattungsbildenden deutschen Gebrauchsmuster
DE 295 07 264 U1 ist schließlich eine Konstruktion von Holzterrassen bekannt, bei der die Bohlen in ihrem unteren Eckbereich Ausnehmungen aufweisen, welche das Einfügen von Entwässerungsschienen mit einem größeren U-förmigen Querschnitt ermöglichen. Durch diese Ausnehmungen können die Bohlen im oberen Kantenbereich mit nur geringen Abstand angeordnet werden, während die Entwässerungsschienen infolge des durch die Ausneh mungen möglichen größeren Querschnittes ein verbessertes Ableitungsvermögen besitzen. Im Unterschied zu den vorgenannten Trittböden haben bei dieser Konstruktion allerdings nicht die Bohlen sondern die Entwässerungsschienen die Tragefunktion, und die Bohlen sind schwebend zwischen den Entwässerungsschienen abgestützt. Das bedeutet, dass die Entwässerungsschienen eine unnötig hohe Stabilität aufweisen und mit den Bohlen besonders fest verbunden sein müssen. Die feste Verbindung zwischen Schienen und Bohlen wird durch federnde Flansche erreicht, die von den beiden Oberkanten der U-profilförmigen Schienen waagerecht nach außen vorstehen und in schmale Nuten eingepresst werden, die in die Bohlen in Verlängerung der waagerechten oberen Fläche der Ausnehmungen eingefräst sind. - Durch die tiefen schmalen Nuten, die von den Ausnehmungen ausgehend in die Bohlen zur Aufnahme der federnden Flansche eingefräst werden müssen, tritt eine erhebliche Materialschwächung im oberen Kantenbereich der Trittflächen der Bohlen ein, welche die Dauerhaftigkeit der Trittböden herabsetzt.
- Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Trittboden für Balkone, Dachgärten und ähnliche den Witterungseinflüssen ausgesetzte begehbare Flächen an Bauwerken zu schaffen, welcher eine wasserableitende Fläche bildet, von welchem auch größere Wassermengen staufrei abgeführt werden können und bei welchem keine den Kantenbereich an der Trittseite der Bohlen beeinträchtigende Materialschwächung eintritt. Die Aufgabe wird durch einen Trittboden mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 2 gelöst.
- Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung bilden die Merkmale in den Unteransprüchen 3 und 4.
- Die Erfindung soll nachfolgend anhand von zwei bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
-
1 ist ein Ausschnitt aus einem Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Trittboden, welcher zwei benachbart angeordnete Bohlen mit Ausnehmungen zeigt, zwischen welchen ein Entwässerungselement erfindungsgemäß gehalten ist; -
2 zeigt einen der1 ähnlichen Ausschnitt eines Querschnittes durch einen weiteren erfindungsgemäßen Trittboden; -
3 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemäßen Trittbodens; und -
4 zeigt eine Schnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Trittboden, wie sie sich entlang der Schnittlinie IV-IV in3 ergibt. -
1 zeigt eine erste Ausführungsform, bei welcher hintere21 ,22 und obere23 ,24 Flächen von Ausnehmungen7 ,8 in Richtung zur Oberseite von Bohlen1 ,2 schräg verlaufen. Bei dieser Ausführungsform besitzt ein rinnenförmiges Entwässerungselement4 keine nach außen stehenden Flansche und wird nicht in Nuten sondern zwischen den oberen Flächen23 ,24 der Ausnehmungen7 ,8 und von oberen Flächen25 von Verbindungsholmen3 des Trittbodens gehalten. Diese relativ lose Halterung der Entwässerungselemente4 im Trittboden ist ausreichend, weil, wie die Draufsicht und die Längsschnittdarstellung nach den3 und4 zeigen, die Entwässerungselemente4 an ihren Enden über die Profilhöhe der Entwässerungselemente4 hinausragende Abschlußelemente30 besitzen, die einen Ausfluß des Wassers in die rückwärtige Richtung verhindern und gleichzeitig ein Herausrutschen der Entwässerungselemente4 aus den Ausnehmungen7 ,8 nach vorn durch Anschlag der Abschlußelemente30 an hinteren Stirnkanten31 ,32 der Bohlen1 ,2 unmöglich machen. -
2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Die Ausnehmungen7 ,8 sind denen der Ausführungsform nach3 ähnlich, deren obere Flächen23 ,24 sind jedoch nicht geneigt. - Die Entwässerungselemente
4 besitzen ein im Wesentlichen U-förmiges Profil und haben an ihren Kanten schräg nach oben weisende Flansche33 ,34 . Die Entwässerungselemente4 sind aus relativ dünnem elastischen Material hergestellt und die Flansche33 ,34 an den Kanten müssen vor dem Einschieben des Entwässerungselementes4 in den Raum zwischen den Ausnehmungen7 ,8 und den Verbindungsholmen3 etwas zusammengedrückt werden. Nach dem Einschieben federn die Flansche33 ,34 dann nach außen und drücken nahe der Kante, an welcher die oberen Flächen23 ,24 der Ausnehmungen7 ,8 mit den hinteren Flächen21 ,22 der Ausnehmungen7 ,8 zusammentreffen, gegen die hinteren Flächen21 ,22 und wer den dadurch relativ fest in dem Raum zwischen den Ausnehmungen7 ,8 und den oberen Flächen25 der Verbindungsholme3 des Trittbodens gehalten. - Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele der Erfindung dar, und es sind sowohl andere Kombinationen der Elemente der dargestellten Ausführungsformen als auch weitere, nicht dargestellte Ausführungsformen innerhalb des Schutzumfanges der Erfindung möglich, d. h. die Erfindung ist keinesfalls auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
- Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Entwässerungselemente
4 in der Lage sind, auch große Niederschlagsmengen ohne Stau schnell abzuleiten, ohne dass eine zu große Materialschwächung an den Oberkanten der Bohlen1 ,2 eintritt.
Claims (4)
- Trittboden für Balkone, Dachgärten und ähnliche der Witterung ausgesetzte begehbare Flächen an Bauwerken, welcher aus Bohlen (
1 ,2 ), die auf Verbindungsholmen (3 ) parallel und mit Abstand zueinander befestigt sind, gebildet wird, wobei an den einander zugewandten Schmalseiten (5 ,6 ) benachbarter Bohlen (1 ,2 ) jeweils eine von der Unterseite (9 ) jeder Bohle (1 ,2 ) bis unterhalb des oberen Drittels der Höhe der Schmalseiten (5 ,6 ) reichende, in das Innere gerichtete Ausnehmung (7 ,8 ) gebildet ist, die sich parallel zur Richtung der Schmalseiten (5 ,6 ) der Bohlen (1 ,2 ) über deren gesamte Länge erstreckt, und daß jeweils ein rinnenförmiges Entwässerungselement (4 ) in dem Raum, welcher im wesentlichen von Innenflächen (21 ,23 ;22 ,24 ) der sich gegenüberliegenden Ausnehmungen (7 ,8 ) der benachbarten Bohlen (1 ,2 ) und den Oberkanten (25 ) der Verbindungsholme (3 ) umgrenzt wird, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass von den Ausnehmungen (7 ,8 ) keine Nuten in das Innere der Bohlen (1 ,2 ) hineinragen, wobei die hinteren (21 ,22 ) und oberen (23 ,24 ) Innenflächen der Ausnehmungen (7 ,8 ) in Richtung zur Oberseite der Bohlen (1 ,2 ) schräg verlaufen und das Entwässerungselement (4 ) zwischen den oberen Innenflächen (23 ,24 ) der Ausnehmungen (7 ,8 ) und den oberen Flächen der Verbindungsholme (3 ) des Trittbodens sowie durch ein an seinem Ende befindliches, über die Profilhöhe des Entwässerungselementes (4 ) hinausragendes Abschlusselement (30 ) an den hinteren Stirnkanten (31 ,32 ) der Bohlen (1 ,2 ) gehalten wird. - Trittboden für Balkone, Dachgärten und ähnliche der Witterung ausgesetzte begehbare Flächen an Bauwerken, welcher aus Bohlen (
1 ,2 ), die auf Verbindungsholmen (3 ) parallel und mit Abstand zueinander befestigt sind, gebildet wird, wobei an den einander zugewandten Schmalseiten (5 ,6 ) benachbarter Bohlen (1 ,2 ) jeweils eine von der Unterseite (9 ) jeder Bohle (1 ,2 ) bis unterhalb des oberen Drittels der Höhe der Schmalseiten (5 ,6 ) reichende, in das Innere gerichtete Ausnehmung (7 ,8 ) gebildet ist, die sich parallel zur Richtung der Schmalseiten (5 ,6 ) der Bohlen (1 ,2 ) über deren gesamte Länge er streckt, und dass jeweils ein rinnenförmiges Entwässerungselement (4 ) in dem Raum, welcher im wesentlichen von Innenflächen (21 ,23 ;22 ,24 ) der sich gegenüberliegenden Ausnehmungen (7 ,8 ) der benachbarten Bohlen (1 ,2 ) und den Oberkanten (25 ) der Verbindungsholme (3 ) umgrenzt wird, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass von den Ausnehmungen (7 ,8 ) keine Nuten in das Innere der Bohlen (1 ,2 ) hineinragen, wobei die Entwässerungselemente (4 ) aus elastischem Material gebildet sind und schräg nach oben weisende Flansche (33 ,34 ) besitzen, die nahe der Kante der oberen Innenflächen (23 ,24 ) mit den hinteren Innenflächen (21 ,22 ) der Ausnehmungen (7 ,8 ) nach außen gegen die Innenflächen (21 ,22 ) drücken. - Trittboden nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungselement (
4 ) im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist. - Trittboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des Entwässerungselementes (
4 ) ein Ableitelement (50 ) angeordnet ist.
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