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Die Erfindung betrifft ein Verbindungsbauteil zum Aufbau einer im Wesentlichen ebenen Fläche bestehend wenigstens aus einem ersten Bodenbelagelement, insbesondere einem ersten bohlenförmigen Terrassenelement und einem zweiten Bodenbelagelement, insbesondere einem zweiten bohlenförmigen Terrassenelement auf einer Unterkonstruktion sowie eine ebene Fläche, insbesondere Terrassenfläche.
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Die Bodenbelagelemente sind bevorzugt bohlenförmige Elemente und können Stäbe, Profile oder langestreckte Bretter sein, die typischerweise aus Holz oder Holz-Kunststoffmischungen, insbesondere aber auch aus thermisch behandelten Hölzern bestehen. Zur Bildung einer ebenen Fläche, insbesondere einer Terrassenfläche werden die Bodenbelagelemente parallel zueinander mit einem kleinen seitlichen Abstand auf einer Unterkonstruktion meist in Form einer Querlattung befestigt. Eine gängige Methode Bohlen an der Unterkonstruktion zu befestigen, besteht darin, mit Hilfe eines Befestigungsmittels beispielsweise einer Schraube oder eines Nagels von der Oberseite der Bohle her anzuschrauben oder anzunageln. Eine derartige Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr einfach anzuwenden ist und außer den Befestigungsmitteln in Form von Schrauben bzw. Nägeln keine Befestigungsteile erforderlich sind. Nachteilig an einer derartigen Befestigung ist, dass die Bohlen direkt an der Unterkonstruktion anliegen, wodurch sich dort Feuchtigkeit lange aufhalten und damit die Bohlenbefestigungselemente angreifen kann. Aus der
DE 29707884 U1 ,
DE 29823105 U1 ,
EP 1106842 B1 EP 1452665 A1 ,
US 6,470,641 B1 oder
EP 1892353 A1 sind derart aufgebaute Terrassenflächen bekannt geworden.
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In diesen Schriften werden Bohlen verwendet, die an ihren Längsseitenflächen mit einer Nut versehen sind. Die Bohlen werden durch Befestigungsteile gehalten welche im Spalt zwischen zwei Bohlen durch Schrauben an der Unterkonstruktion befestigt sind und mit seitlichen Fortsätzen an den unteren Nutflanken der benachbarten Bohlen aufliegt.
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Als der
EP 1892353 A1 ist eine Terrassenfläche mit Nuten bekanntgeworden, bei der eine Platte in Eingriff mit den Nuten zweier benachbarter Bohlen steht, wobei durch Einschrauben der Schraube in die Unterkonstruktion die Bohlen befestigt werden. Bei der
EP 1892353 A1 wird durch ein ausreichen großen Luftspalt zwischen Bohlen und der Unterkonstruktion zusammen mit den relativ schmalen Auflageflächen der länglichen Abstandseite die Bildung von Staunässe und damit die Fäulnis versucht zu verhindern. Nachteilig an der Konstruktion gemäß der
EP 1892353 A1 ist, die Gefahr von Zerstörung durch kriechende Feuchtigkeit, da die Bohle direkt an der Unterkonstruktion anliegen.
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Diese Nachteile versucht die
AT 502745 B1 dadurch zu überwinden und, dass zwischen Bohlen und Unterkonstruktion Teile zur Verbindung vorgesehen sind, die nicht aus dem Spalt zwischen den zwei Bohlen hervorragen, wie dies beispielsweise bei der
EP 1892353 A1 der Fall ist. So wird gemäß der
AT 502745 B1 vorgeschlagen, profilierte Bohlen zu verwenden, bei denen die einander zugewandten Flächen zweier benachbarten Bohlen eine in Bohlenlängsrichtung verlaufende Nut bzw. Ausfräsung aufweisen. Ein Verbindungsteil erstreckt sich im Spalt zwischen den Nuten zweier benachbarter Bohlen. Das Verbindungsteil ragt beiderseits mit einem Fortsatz in die Nut und liegt an der unteren Nutflanke an.
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Nachteilig an der Ausgestaltung gemäß der
AT 502745 B1 ist, dass die Verbindungsteile aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere einem elastischen Kunststoff bestehen, der beim Einschrauben, beispielsweise einer Schraube in die Unterkonstruktion elastisch verformt wird und von oben auf die Flächen der Nut wirkt. Durch die elastische Verformung wird das Kunststoffmaterial stark beansprucht, was insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Dauerhaltbarkeit gegenüber UV-Strahlung, die zur Versprödung führen kann, problematisch ist. Insbesondere lässt die elastische Wirkung, des Kunststoffes im Laufe der Zeit nach. Ein weiteres Problem ist darin zu sehen, dass auch bei der Konstruktion gemäß der
AT 502745 B1 nicht verhindert werden kann, dass Nässe zwischen die Terrassenbohlen und die Unterkonstruktion eindringt.
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Aufgabe der Erfindung ist es ausgehend vom Stand der Technik in Form der
AT 502745 B1 gemäß einem ersten Aspekt einen verbesserten Verbinder für die Befestigung von Bohlen zum Aufbau einer im wesentlichen ebenen Fläche anzugeben, der die Nachteile des Standes der Technik vermeidet, insbesondere das Eindringen von Wasser, auch bei längeren Standzeiten des Verbindungsmaterials. Gemäß einem zweiten Aspekt soll eine ebene Fläche angegeben werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verbindungsbauteil gemäß Anspruch 1 beziehungsweise Anspruch 7 gelöst.
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Die Bodenbelagelemente, insbesondere bohlenförmige Terrassenelemente, zeichnen sich dadurch aus, dass wenigstens eine Hohlkehle in einer Seitenfläche des Befestigungselementes, insbesondere des Terrassenelementes, bevorzugt der Bohle vorgesehen ist. Mit der Fläche der Hohlkehle kommt gemäß der Erfindung eine Halbkugelfläche des Verbindungselementes zur Anlage. Die Halbkugelfläche des Verbindungselementes wird mit der Hohlkehle des bohlenförmigen Terrassenelementes bevorzugt durch Aufspreizen mit Aufspreizmittel zur Anlage gebracht, insbesondere derart, dass zwischen der Hohlkehle und der Halbkugelfläche eine Flächenpressung ausgebildet wird. Des Weiteren verhindert die Ausbildung von Terrassenbohlen mit Hohlkehle anstelle von Nuten, dass Wasser nicht in der Nut stehenbleiben kann. Das Wasser kann abfließen, wodurch eine Verrottung aufgehalten, beziehungsweise verhindert wird. Des Weiteren weist der Verbinder einen flachen Bereich als Fußbereich auf, der als Unterlage für die bohlenförmigen Elementen dient und auf der Unterkonstruktion aufliegt. Durch den Fußbereich werden die bohlenförmigen Elemente und die Unterkonstruktion entkoppelt, was ein schnelles Abtrocknen ermöglicht.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist, dass die Halbkugeln des Kopfbauteiles aufgrund der Konstruktion und des Kunststoffmaterials aus dem die Halbkugeln bestehen über eine ausreichende Elastizität verfügen um Volumenveränderungen der Belagelemente, insbesondere der Terrassenbohlen verursacht, beispielsweise durch Feuchtigkeit und Quellung ausgleichen zu können.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform können so Breitenschwankung im Abstand der Belagelemente, d. h. der Größe des Spaltes zwischen benachbarten Terrassenbohlen ausgeglichen werden.
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Insbesondere ist es möglich, dass der erfindungsgemäße Verbinder beziehungsweise das erfindungsgemäße Verbindungsmittel aus einem UV-beständigen Kunststoff bestehen kann. Als Aufspreizmittel werden bevorzugt Schrauben eingesetzt, die in eine mittige Öffnung innerhalb der Aufspreizkugel des Kopfteil es eingesetzt werden.
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Als Material für das Bodenbelagelement wird im Wesentlichen thermisch behandeltes Holzmaterial eingesetzt.
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Neben dem Verbindungsmittel selbst, stellt die Erfindung auch eine ebene Fläche, insbesondere eine Terrassenfläche zur Verfügung, die eine Unterkonstruktion aufweist und aus wenigstens einem ersten und einem zweiten Bodenbelagelement aufgebaut ist. Das erste und das zweite Bodenbelagelement werden einander mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbinder verbunden und zwar derart, dass beim Verbinden der Verbindungselemente der Unterkonstruktion durch die Spreizmittel, hier insbesondere die Schrauben die Kopfteile in Form von Halbkugelflächen aufgespreizt werden und mit einer Flächenpressung an den Hohlekehlen der Bodenelemente zur Anlage kommen.
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Nachfolgend soll anhand der Figuren die Erfindung detaillierter beschrieben werden ohne hierauf beschränkt zu sein.
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Es zeigen:
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1a–1d verschiedene Ansichten des erfindungsgemäßen Verbindungselementes;
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2a–b ein Verbindungselement mit Unterkonstruktion und Terrassenbohlen in verschiedenen Ansichten.
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In 1a–1d sind verschiedene Ansichten des erfindungsgemäßen Verbindungsbauteils gezeigt. 1a zeigt eine Ansicht von unten, 1b eine Seitenansicht, 1c eine dreidimensionale Ansicht von unten und 1d eine dreidimensionale Ansicht von oben.
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Der erfindungsgemäße Verbinder beziehungsweise das Verbindungsbauteil 1 zeichnet sich durch ein Fußteil 3, das insbesondere in der Seitenansicht in 1b deutlich zu erkennen ist, aus sowie durch ein Kopfteil 5, das aus zwei Halbschalen 7.1, 7.2 besteht. Die beiden Halbkugelflächen 7.1, 7.2 weisen Berührungsflächen 9.1, 9.2 auf, die in Form einer Flächenpressung durch Aufspreizen mit den benachbarten Bodenbelagelementen zur Anlage kommen. Dies ist detailliert in 2 dargestellt. Die Aufspreizung der beiden Halbkugelflächen 7.1, 7.2 erfolgt mittels nicht dargestellter Aufspreizmittel, beispielsweise einer Schraube, die durch eine Öffnung 11 in der Mitte zwischen den beiden Halbkugeln durch das Fußteil 3 in einer Unterkonstruktion eingetrieben werden kann. Der Kopf der Schraube (nicht dargestellt) kommt dann beispielsweise an der Innenseite der Halbkugel 13.1, 13.2 zur Anlage und spreizt diese in Richtung 15.1, 15.2 auf. Gleichzeitig zum Aufspreizen wird durch das Aufspreizmittel, hier die nicht dargestellte Schraube, das Fußteil mit der Unterkonstruktion, wie in den 2a–2b gezeigt, befestigt.
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An der Unterseite von 1a sind die Ansätze der Halbschalen 7.1, 7.2 zu erkennen sowie die Verbindungsstege 20, mit denen die Halbschalen mit dem Fußteil 3 verbunden sind. Des Weiteren gut zu erkennen in 1a sind die Aussparungen 22 im Bereich des Fußteils.
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1c und 1d sind dreidimensionale Ansichten des erfindungsgemäßen Verbindungsbauteils. 1c zeigt eine dreidimensionale Ansicht von unten, 1d eine dreidimensionale Ansicht von oben. Bei den Ansichten gemäß 1c und 1d werden wiederum dieselben Bezugsziffern wie in den 1a und 1b verwandt. Die Aufspreizkugel 30 mit den beiden Halbkugelflächen 7.1, 7.2 ist sehr gut in 1d zu erkennen, die Unterseite des Fußteils 3 in 1c.
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2a–2b zeigt das Verbindungsteil bzw. Verbinder 1 im eingebauten Zustand mit zwei Bodenbelagelementen sowie Unterkonstruktion. In 2a deutlich zu erkennen ist der Verbinder 1, der bei gleichen Bauteilen dieselben Bezugsziffern wie in den 1a bis 1d aufweist. Der Verbinder 1 ist eingebaut zwischen zwei Bodenbelagelementen, einem ersten Bodenbelagelement 100.1 und einem zweiten Bodenbelagelement 100.2. Die Bodenbelagelemente 100.1, 100.2 sind in Form von Terrassenbohlen ausgebildet, bevorzugt aus einem thermisch behandelten Holzmaterial. Sowohl das erste Bodenbelagelement 100.1 wie das zweite Bodenbelagelement 100.2 weisen zumindest abschnittsweise in ihrer Seitenfläche eine Hohlkehle 110.1 bzw. 110.2 auf.
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Der Fußbereich 3 des Verbinders liegt auf der Unterkonstruktion 200 auf, bevorzugt flächig. Zwischen Unterkonstruktion 200 und den Belagelementen ergebenden Terrassenbelag ergibt sich ein Luftspalt 300, der ein Verrotten der Terrassenbohlen bzw. erste und zweite Bodenbelagelemente verhindert, da durch den Fußbereich die Unterkonstruktion 200 und die Belagelemente des Terrassenbelages voneinander entkoppelt sind.
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Erfindungsgemäß wird durch eine Schraube 400 als Spreizmittel, deren Kopf 410 mit den Innenflächen 13.1 bzw. 13.2 der beiden Kugelelemente zur Anlage kommt, die beiden Halbkugelelemente 7.1, 7.2 aufgespreizt und an die Flächen der Hohlkehle 110.1, 110.2 presst, ergebend eine Flächenpressung, so dass die Terrassenelemente sicher miteinander verbunden werden.
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Wie aus
2a deutlich hervorgeht, ist durch den Überstand im Bereich der Hohlkehle
110.1,
110.2 der beiden Bodenbelagelemente nur ein ganz geringer Spalt bzw. gar kein Spalt ausgebildet, so dass das Eindringen von Feuchte gegenüber einer Ausgestaltung gemäß der
AT 502745 B1 besser verhindert werden kann. Der Spalt ist detailliert gezeigt in
2b. Des Weiteren wirken die Kräfte F beim Verspannen nicht nach unten in Richtung der Unterkonstruktion
200, wie im Falle der
AT 502745 B1 , sondern zur im wesentlichen Seite, wie durch den Kraftpfeil F in
2a angedeutet.
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In 2b ist eine Ansicht von oben auf die ebene Fläche 1000, insbesondere Terrassenfläche gezeigt. Gleiche Bauelemente wie in 2a sind mit denselben Bezugsziffern gekennzeichnet.
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Deutlich zu erkennen ist der geringe Spalt 800 zwischen erstem 100.1 und zweitem Bodenbelagelement 100.2. Die Spaltbreite b ist lediglich durch die Größe des Schraubkopfes 410 bestimmt. Deutlich zu erkennen ist auch die Aufspreizkugel 30, die den Spalt praktisch dicht ausführt. Aufgrund der Elastizität des Materials der Aufspreizkugel und deren Konstruktion können Volumenveränderungen des Belagmaterials z. B. durch Quellung kompensiert werden.
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Mit der Erfindung wird erstmals eine einfach aufgebaute Konstruktion angegeben, die gegenüber den bislang bekannten Konstruktionen sich durch eine hohe Feuchtigkeitsresistenz auszeichnet, insbesondere das Eindringen von Feuchtigkeit weitgehend verhindert. Des Weiteren wird eine Konstruktion angegeben, die nicht elastisch verformt werden muss, wie im Falle der
AT 502745 B1 , wodurch im Lauf der Jahre Spannkraft und damit Dichtigkeit verloren wird. Die Konstruktion gemäß der Erfindung zeichnet sich somit durch eine hohe Standzeit aus sowie leichte Anpassbarkeit bei Volumenveränderungen der Belagelemente.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29707884 U1 [0002]
- DE 29823105 U1 [0002]
- EP 1106842 B1 [0002]
- EP 1452665 A1 [0002]
- US 6470641 B1 [0002]
- EP 1892353 A1 [0002, 0004, 0004, 0004, 0005]
- AT 502745 B1 [0005, 0005, 0006, 0006, 0007, 0026, 0026, 0029]