DE19931404A1 - Hohlleitertwist - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Hohlleitertwist zur Verbindung von elektromagnetischen Hohlleitern mit rechteckigem Querschnitt angegeben, der aus einem Torsionselement (1) mit mindestens drei lückenlos nebeneinander liegenden, um die Achse desselben drehbaren Scheiben (2) besteht. Jede Scheibe (2) hat ein zentrales Durchgangsloch (9) mit rechteckigem Querschnitt. Die Durchgangslöcher (9) der Scheiben (2) fluchten im nicht gedrehten Zustand des Torsionselements (1) miteinander. Zur einfachen Einstellung eines gewünschten Drehwinkels ist in jeweils einer Stirnseite der Scheiben (2) ein sich in Umfangsrichtung erstreckendes Langloch angebracht, dessen Länge einem vorgegebenen Drehwinkel entspricht. Von der anderen Stirnseite der Scheiben (2) stehen in axialer Richtung verlaufende Stifte ab. In Montageposition des Torsionselements (1) greift ein von einer Scheibe (2) abstehender Stift in das an der Stirnseite der benachbarten Scheibe befindliche Langloch ein.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlleitertwist zur Verbindung von
elektromagnetischen Hohlleitem, bestehend aus einem Torsionselement mit
mindestens drei lückenlos nebeneinander liegenden, um die Achse desselben
drehbaren Einzelteilen, bei welchem jedes der Einzelteile ein zentrales
Durchgangsloch mit einem dem lichten Querschnitt der Hohlleiter entsprechenden
Querschnitt hat und bei welchem die Durchgangslöcher der Einzelteile im nicht
gedrehten Zustand des Torsionselements miteinander fluchten (DE-C-37 33 397).
Ein derartiger Hohlleitertwist kann zum Verbinden von rechteckigen oder elliptischen
Hohlleitem eingesetzt werden. Der Einfachheit halber wird im folgenden der
rechteckige Querschnitt berücksichtigt, stellvertretend auch für den elliptischen
Querschnitt. Ein solcher Hohlleitertwist wird beispielsweise benötigt, wenn ein
Hohlleiter mit einem anderen Hohlleiter bzw. mit einem Gerät mit einem
Hohlleiteranschluß verbunden werden soll und wenn die Achsen der jeweiligen
Anschlußstellen in gegeneinander verdrehten Ebenen liegen. Ein möglicher
Einsatzbereich ist beispielsweise bei Antennen mit parabolischem Reflektor und einer
durch einen rechteckigen Hohlleiter gebildeten Speiseleitung gegeben. An die
Speiseleitung wird ein weiterführender Hohlleiter angeschlossen, welcher die
Verbindung zu einer Sende- und Empfangsanlage herstellt. Zwischen die
Speiseleitung und den weiterführenden Hohlleiter kann ein Gerät eingeschaltet sein,
das beispielsweise Mischer oder andere elektronische Bauteile enthält. Die
Polarisationsebene, in welcher die zu übertragenden elektromagnetischen Wellen
schwingen, liegt durch den rechteckigen Hohlleiter der Speiseleitung fest. Sie wird für
die Antenne durch entsprechende Drehung bzw. Anordnung der Speiseleitung im
Reflektor eingestellt. Das Anschlußende der Speiseleitung wird dabei mit eingestellt,
so daß deren rechteckige Öffnung unterschiedliche Positionen einnehmen kann. Das
kann dann zu Schwierigkeiten führen, wenn die Position des weiterführenden
Hohlleiters und insbesondere die Position eines zwischenzuschaltenden Geräts
festliegen, wodurch auch die Position der Anschlußöffnungen dieser Bauteile festliegt.
Es müssen dann für den jeweiligen Anwendungsfall anzufertigende
Übergangsbauteile eingesetzt werden, die eine möglichst verlustarme Führung der
Wellen zwischen der Speiseleitung und dem an dieselbe anzuschließenden Bauteil
ermöglichen.
Der Hohlleitertwist nach der eingangs erwähnten DE-C-37 33 397 besteht
beispielsweise aus drei Hohlleiterabschnitten, die um ihre Längsachse gegeneinander
verdrehbar miteinander verbunden sind. Dadurch ist der Hohlleitertwist auf
unterschiedliche Winkel zwischen den Achsen der lichten Querschnitte an seinen
beiden Enden einstellbar. Am mittleren Hohlleiterabschnitt ist außen ein in
Längsrichtung des Hohlleitertwists verlaufender Hebel drehbar angebracht. An den
beiden Enden des Hebels stehen Zapfen ab, die in Führungsnuten eingreifen, welche
außen an den beiden anderen Hohlleiterabschnitten, in Längsrichtung des
Hohlleitertwists verlaufend, angebracht sind. Der Aufbau dieses bekannten
Hohlleitertwists ist aufwendig. Er wird mit zunehmender Anzahl von
Hohlleiterabschnitten komplizierter. Die Winkel, um welche die Hohlleiterabschnitte
gegeneinander verdrehbar sind, ist dadurch begrenzt, daß die Zapfen des Hebels
noch in die Führungsnuten der Hohlleiterabschnitte eingreifen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs geschilderten Hohlleitertwist
ohne Begrenzung des Drehwinkels einfacher zu gestalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß in jeweils einer Stirnseite der Einzelteile eine Vertiefung angebracht ist, deren Erstreckung in Umfangsrichtung einem vorgegebenen Drehwinkel entspricht,
- - daß von der anderen Stirnseite der Einzelteile in axialer Richtung verlaufende Stifte abstehen und
- - daß in Montageposition des Torsionselements ein von einem Einzelteil abstehender Stift in die an der Stirnseite des benachbarten Einzelteils befindliche Vertiefung eingreift.
Dieser Hohlleitertwist ist einfach aufgebaut und einfach zu betätigen, ohne daß von
außen sichtbare Teile verwendet werden. Sein Drehwinkel wird nur von der
Erstreckung der in den Einzelteilen angebrachten Vertiefungen in Umfangsrichtung
begrenzt. Er besteht aus einer geeigneten Anzahl von Einzelteilen, von denen das
eine bei einer Drehung das benachbarte durch den in die entsprechende Vertiefung
eingreifenden Stift mitnimmt. Bei einer Drehung eines am Ende des Torsionselements
befindlichen Einzelteils um den vorgegebenen Drehwinkel werden also alle anderen
Einzelteile automatisch mitgenommen und um den jeweils richtigen Winkel gedreht.
Die Winkel, um welche die Einzelteile zu drehen sind, werden bei gleichbleibendem
Drehwinkel des Hohlleitertwists um so kleiner, je mehr Einzelteile eingesetzt werden.
Die durch das Torsionselement hervorgerufenen elektrischen Verluste werden mit
steigender Anzahl von Einzelteilen geringer. Der Reflexionsfaktor desselben wird
dann günstiger. Das Torsionselement ist nicht nur beim Erstaufbau einer
Hohlleiteranordnung von Vorteil, sondern auch dann, wenn beispielsweise an einer
bereits installierten Antennenanordnung eine andere Polarisationsebene eingestellt
werden soll.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Torsionselement für einen Hohlleitertwist nach der Erfindung im Schnitt.
Fig. 2 und 3 ein Einzelteil des Torsionselements nach Fig. 1 in zwei unterschiedlichen
Ansichten.
Fig. 4 das Torsionselement nach Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung.
Fig. 5 in schematischer Darstellung eine Antennenanordnung mit einem
Torsionselement.
Ein Torsionselement für einen Hohlleitertwist nach der Erfindung hat mindestens drei
lückenlos nebeneinander liegende Einzelteile, die um die Achse des
Torsionselements drehbar sind. Dabei können die beiden Endteile auch von den
beiden miteinander zu verbindenden Hohlleitem gebildet sein. In diesem Extremfall ist
dann zwischen den beiden Hohlleitem nur ein zusätzliches Einzelteil angeordnet. Die
Einzelteile haben alle ein rechteckiges (elliptisches), zentrales Durchgangsloch,
dessen lichte Weite und Abmessungen jeweils gleich sind. Die Einzelteile des
Torsionselements sind in bevorzugter Ausführungsform kreisrunde Scheiben. Sie
können dann besonders einfach in einem zylindrischen Gehäuse zusammengehalten
und geführt werden, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser der
Scheiben entspricht. Es ist aber auch jeder andere sinnvolle Aufbau des
Torsionselements denkbar, mit dem alle Einzelteile als Einheit zusammengehalten
werden können und das die relative Drehbarkeit der Einzelteile sicherstellt.
Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht ein Torsionselement
1 für einen Hohlleitertwist aus fünf Einzelteilen. Das sind vier kreisrunde Scheiben 2,
die in einem zylindrischen, topfförmigen Gehäuse 3 als fünftem Einzelteil um eine
gemeinsame Achse drehbar gelagert sind. Der Innendurchmesser des Gehäuses 3
entspricht dem Außendurchmesser der Scheiben 2. Das Gehäuse 3 kann in
Montageposition in Umfangsrichtung drehbar an einer Halteplatte 4 angebracht sein.
Es greift dabei in Langlöcher 5 und 6 der Halteplatte 4 ein (Fig. 4). Auf der gegenüber
liegenden Seite ist an der Halteplatte 4 eine Speiseleitung 7 für eine Antenne
befestigt, bei der es sich beispielsweise um einen Hohlleiter mit rechteckigem
Querschnitt handelt. Alle Scheiben 2 und der Boden 8 des Gehäuses 3 haben ein
zentrales, rechteckiges Durchgangsloch 9. In unverdrehtem Zustand des
Torsionselements 1 fluchten die Durchgangslöcher 9 aller Einzelteile 2 und 8
desselben untereinander und mit der Speiseleitung 7, so wie es aus Fig. 1 hervorgeht.
Jede der Scheiben 2 hat an einer Stirnseite eine Vertiefung, die in bevorzugter
Ausführungsform als sich in Umfangsrichtung erstreckendes Langloch 10 ausgebildet
ist. Die Vertiefung könnte auch kreisrund oder mit anderem Querschnitt ausgeführt
sein. Wichtig ist nur die Länge ihrer Erstreckung in Umfangsrichtung. Stellvertretend
für alle möglichen Ausführungsformen wird im folgenden das Langloch 10
berücksichtigt. An der jeweils anderen Stirnseite der Scheiben 2 steht in axialer
Richtung ein Stift 11 ab. In Montageposition greift jeweils ein Stift 11 der einen
Scheibe 2 in ein Langloch 10 der benachbarten Scheibe 2 ein. Die Länge der
Langlöcher 10 begrenzt den Winkel, um welchen eine Scheibe 2 relativ zu einer
benachbarten Scheibe 2 drehbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat auch
der Boden 8 des Gehäuses 3 einen Stift 11, der in das Langloch 10 der an
demselben anliegenden Scheibe 2 eingreift. Die Halteplatte 4 ist ebenfalls mit einem
Langloch 10 zur Aufnahme des Stiftes 11 der anliegenden Scheibe 2 ausgerüstet.
Bei einem Torsionselement 1 mit den geschilderten fünf Einzelteilen - das sind der
Boden 8 des Gehäuses 3 und vier Scheiben 2 - haben die Langlöcher 10
beispielsweise jeweils eine einem Winkel von 18° entsprechende Länge. Das
Durchgangsloch 9 im Boden des Gehäuses 3 ist dann gegenüber der Speiseleitung 7
um einen Drehwinkel von 90° drehbar. Wenn ein anderer Drehwinkel erreicht werden
soll, muß entweder bei gleichbleibender Länge der Langlöcher 10 die Anzahl der
Scheiben 2 oder bei gleichbleibender Anzahl von Scheiben 2 die Länge der
Langlöcher 10 verändert werden.
Die Langlöcher 10 können in allen Scheiben 2 jeweils die gleiche Länge in
Umfangsrichtung haben, so wie es mit dem Winkel von 18° erläutert ist. Sie können
aber auch unterschiedlich lang sein, so daß die einzelnen Scheiben 2 unterschiedlich
weit gedreht werden. Bei dem geschilderten Ausführungsbeispiel mit fünf Scheiben 2
und einem Drehwinkel von 90° könnten die der jeweiligen Länge in Umfangsrichtung
entsprechenden Winkel der nebeneinander liegenden Scheiben 2 auch wie folgt
abgestuft sein: 12°-20°-24°-20°-12°. Ein solcher Aufbau eines Torsionselements 1
kann einen noch günstigeren Reflexionsfaktor ergeben.
In Fig. 5 ist schematisch die Spitze eines Mastes 12 angedeutet, auf welchem ein
parabolischer Reflektor 13 einer Antenne montiert ist. Im Reflektor 13 ist die als
rechteckiger Hohlleiter ausgeführte Speiseleitung 7 befestigt, an deren freiem Ende
ein der Ausleuchtung der Antenne dienender Erreger 14 angebracht ist. Auf der der
Speiseleitung 7 abgewandten Seite des Reflektors 13 ist ein Gerät 15 auf dem Mast
12 montiert, an welches ein Hohlleiter 16 angeschlossen ist, der mit einer nicht mit
dargestellten Sende- und Empfangseinrichtung verbunden ist. Zwischen dem Gerät
15 und der Speiseleitung 7 ist ein Torsionselement 1 angebracht. Die
Polarisationsebene der Antenne kann wegen des Torsionselements 1 durch Drehung
der Speiseleitung 7 verändert werden, ohne daß das Gerät 15 bzw. der Hohlleiter 16
in ihrer Position verändert werden müssen.
Claims (5)
1. Hohlleitertwist zur Verbindung von elektromagnetischen Hohlleitern, bestehend
aus einem Torsionselement mit mindestens drei lückenlos nebeneinander
liegenden, um die Achse desselben drehbaren Einzelteilen, bei welchem jedes
der Einzelteile ein zentrales Durchgangsloch mit einem dem lichten Querschnitt
der Hohlleiter entsprechenden Querschnitt hat und bei welchem die
Durchgangslöcher der Einzelteile im nicht gedrehten Zustand des
Torsionselements miteinander fluchten, dadurch gekennzeichnet,
- - daß in jeweils einer Stirnseite der Einzelteile eine Vertiefung angebracht ist, deren Erstreckung in Umfangsrichtung einem vorgegebenen Drehwinkel entspricht,
- - daß von der anderen Stirnseite der Einzelteile in axialer Richtung verlaufende Stifte (11) abstehen und
- - daß in Montageposition des Torsionselements (1) ein von einem Einzelteil abstehender Stift (11) in die an der Stirnseite des benachbarten Einzelteils befindliche Vertiefung eingreift.
2. Hohlleitertwist nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstreckung
der Vertiefungen in Umfangsrichtung bei den verschiedenen Einzelteilen
unterschiedlich ist.
3. Hohlleitertwist nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den
Stirnseiten der Einzelteile angebrachte Vertiefung als Langloch (10) ausgeführt
ist.
4. Hohlleitertwist nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelteile des Torsionselements (1) zumindest teilweise als kreisrunde
Scheiben (2) ausgeführt sind, die in einem zylindrischen Gehäuse (3)
angebracht sind, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser der
Scheiben (2) entspricht.
5. Hohlleitertwist nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3)
als Topf ausgebildet ist, dessen Boden (8) als ein Einzelteil des
Torsionselements (1) dient.
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