DE19929661A1 - Verfahren und Anordnung bei der Nachbehandlungsmaschine oder dergleichen für Papierbahn oder dergleichen - Google Patents
Verfahren und Anordnung bei der Nachbehandlungsmaschine oder dergleichen für Papierbahn oder dergleichenInfo
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Abstract
Verfahren und Anordnung an der Nachbehandlungsmaschine für Papierbahn zur Befeuchtung der die in der Maschine befindliche Papierrolle (12) oder die abgerollte Papierbahn umgebenden Luft. Über die Papierrolle oder die abgerollte Papierbahn werden von der ersten Seite der Maschine zur zweiten Luftstrahlen (28) geblasen, deren Feuchtigkeit größer als die Feuchtigkeit der in dem umgebenden Raum befindlichen Luft ist. Die Luftstrahlen dürfen sich mit der umgebenden Luft vermischen und einen die Papierrollen oder die Papierbahn umgebenden Luftvorhang bilden. Dadurch wird ein Austrocknen der Papierrolle oder der abgerollten Papierbahn verhindert.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung bei der
Nachbehandlungsmaschine oder dergleichen für Papierbahn oder dergleichen, die im
Oberbegriff der weiter unten beschriebenen unabhängigen Patentansprüche beschrieben
sind.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren und eine Anordnung
zur Haltung der Luftfeuchtigkeit auf passendem Niveau, die die auf der Zuführseite der am
trockenen Ende des Papiermaschinensaals befindlichen Nachbehandlungsmaschinen, wie
Ab- und Aufroller, Rollenschneider, Streichmaschinen oder Kalander auf die Behandlung
wartenden Papierrollen und abgerollten Papierbahn umgibt.
Zu den Nachbehandlungsmaschinen werden in der Regel mehrere Papierrollen in
"Lagerzustand" gebracht, wo sie auf die auf der Maschine stattfindende Nachbehandlung
warten. Während dieser Wartezeit werden die Papierrollen von Luft umströmt, die - wenn
sie zu trocken ist - die äußersten Schichten der Papierbahn austrocknen läßt. Auch die
abgerollte, von der Rolle zur Nachbehandlungsmaschine geleitete Papierbahn hat Zeit,
während eines Maschinenstillstands nachteilig auszutrocknen, wenn die Feuchtigkeit der die
Maschine umgebenden Luft zu niedrig ist.
Die relative Feuchtigkeit der Luft am trockenen Ende des Papiermaschinensaals ist oft sehr
niedrig. Dies ist u. a. darauf zurückzuführen, daß es am trockenen Ende mehrere
Wärmequellen, jedoch kaum Feuchtequellen, gibt und Feuchtluft kaum vom nassen Ende der
Maschine zum trockenen Ende derselben fließt, sondern vielmehr umgekehrt. Im Winter
kann die relative Feuchtigkeit sogar bei nahezu 20% liegen. Eine derart trockene Luft
verursacht an den an diesem trockenen Ende befindlichen Papierrollen und der abgerollten
Papierbahn nachteiliges Austrocknen und Schwinden besonders in der Querrichtung. Das
Trocknen und Schwinden führen bei der Nachbehandlungsmaschine leicht zu einem Abriß
des Papiers, insbesondere beim Anlaufen der Maschine.
Bei den von den Papiermaschinen zur Nachbehandlung kommenden Papierrollen hat das
Papier in der Regel eine Feuchtigkeit, daß - um feuchtigkeitsmäßig einen
Gleichgewichtszustand mit der Umgebungsluft zu haben - die relative Feuchtigkeit der Luft
am trockenen Ende erheblich höher als am nassen Ende des Maschinensaals, typisch bei
ca. 50%, liegen sollte.
Als Lösung hierfür hat man bisher vorgeschlagen, die Luft am trockenen Ende des gesamten
Papiermaschinensaals auf die erforderliche Feuchtigkeit zu befeuchten. Weil aber das
Volumen des gesamten trockenen Endes jedoch beachtlich groß, mehrere tausend, oft gar
mehrere zehntausend Kubikmeter, ist, würde diese Befeuchtung sehr große Energie- und
Wassermengen erfordern, um die vom Papier erforderte Gleichgewichtsfeuchte zu erreichen.
Das Schwinden der Papierbahn infolge eines Austrocknens zum Beispiel bei Schneidern ist
ein bekanntes Problem. Bisher hat man in der amerikanischen Patentveröffentlichung
US 5,619,807 als Lösung das Bilden einer Haube um die im Lager befindliche Papierrolle
und das Einstellen der innerhalb der Haube befindlichen Luftfeuchtigkeit und Temperatur auf
ein geeignetes Niveau vorgeschlagen. Die vorgeschlagene Haube einer festen Konstruktion
stört jedoch das kontinuierliche Hin-und-her-Verschieben der Papierrollen, wodurch sich die
Lösung schwerlich in die Praxis umsetzen läßt.
Durch die derzeit vorliegende Erfindung soll eine der bisherigen gegenüber bessere Lösung
an der Nachbehandlungsmaschine für Papierbahn zustande gebracht werden, um
Papierrollen und dergleichen auf einer gewünschten gleichmäßigen Feuchte zu halten.
Das Ziel besteht dabei insbesondere darin, eine Anordnung zu schaffen, mit der Papierrollen
unmittelbar vor der Nachbehandlung derart gelagert werden können, daß ihre Feuchtigkeit
auf dem gewünschten Niveau gehalten wird.
Außerdem soll eine Anordnung geschaffen werden, mit der sich um die Papierrollen und
dergleichen ein begrenzter Luftraum mit passender Feuchtigkeit zustande bringen läßt.
Des weiteren hat man zum Ziel, ein Verfahren und eine Anordnung zu schaffen, wobei mit
einer relativ kleinen Wasser- und Energiemenge die Feuchtigkeit von Papierrollen und/oder
einer abgerollten Papierbahn auf dem gewünschten Niveau gehalten werden kann.
Zudem soll eine einfache und leicht zu verwirklichende Anordnung zur Aufrechterhaltung der
Feuchtebalance von Papierrollen und/oder einer abgerollten Papierbahn an der
Nachbehandlungsmaschine geschaffen werden.
Um die obigen Ziele zu erreichen, sind das erfindungsgemäße Verfahren und die Anordnung
durch das charakterisiert, was im charakterisierenden Teil der weiter unten angeführten
unabhängigen Patentansprüche festgelegt ist.
Die erfindungsgemäße Lösung ist hauptsächlich dadurch charakterisiert, daß die Anordnung
Mittel zum Einblasen von solcher Luft mit passender Feuchtigkeit um die Papierrollen oder
Papierbahn umfaßt, daß ein dynamischer Luftvorhang um die Papierrollen und/oder
abgerollte Papierbahn geschaffen wird, dessen Feuchtigkeit mit der gewünschten
gleichmäßigen Feuchtigkeit der Papierrollen und/oder der abgerollten Papierbahn wesentlich
im Gleichgewicht oder sogar darüber ist.
Bei einer typischen erfindungsgemäßen Lösung werden oberhalb der in der
Nachbehandlungsmaschine befindlichen Papierrollen oder der abgerollten Papierbahn ein
oder mehrere, sich von deren erster Seite zur zweiten Seite erstreckende getrennte
Luftstrahlen oder ein von den Luftstrahlen gebildeter Luftvorhang vorgesehen, welche ein
oder mehreren Luftstrahlen von der ersten Seite der Maschine zur zweiten Seite derselben
gerichtet sind, und wobei die Feuchtigkeit der ein oder mehreren Luftstrahlen höher als die
des die Maschinen umgebenden Luftraums ist.
Unter "über der Maschine" versteht man in Zusammenhang mit dieser Erfindung über
demjenigen Teil der Maschine, wo Papierrollen abgerollt, gelagert werden oder wo die
abgerollte Papierbahn auf die Einführung zur eigentlichen Nachbehandlung wartet.
Erfindungsgemäß werden über diesen Teil der Maschine ein oder mehrere Luftstrahlen
geblasen, deren relative Feuchtigkeit solch ist, daß die ein oder mehreren Luftstrahlen bei
Vermischung mit der die Maschine umgebenden Luft um die ein oder mehreren Papierrollen
und/oder abgerollte Papierbahn einen Luftraum schafft, dessen Feuchtigkeit hoch genug ist,
um ein Austrocknen der Papierrolle und/oder der abgerollten Papierbahn zu verhindern, oder
geeignet ist, die Feuchtigkeit der in der Maschine zu behandelnden Papierrollen und/oder der
abgerollten Papierbahn auf das gewünschte höhere oder manchmal sogar niedrigere Niveau
einzustellen.
Die Luftstrahlen werden durch einen Blaskasten erforderlicher Länge in Maschinenrichtung
zustande gebracht werden,
- - der auf der ersten Seite der Maschine, vorzugsweise auf der Bedienungsseite der Maschine, vorzugsweise auf einem Niveau von 1 bis 2 Metern über der Papierrollen angeordnet ist, und
- - ausgestattet ist mit
- 1. einer Schlitzdüse hauptsächlich in Länge des mittels der Luftstrahlen zu behandelnden Bereichs, bei welcher Düse die Breite b1 der Öffnung < 15 mm, typisch 20-80 mm ist, oder
- 2. mehreren in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Spalt- oder Lochdüsen, wobei die Breite b, der Öffnung der Spaltdüsen < 15 mm, typisch 20-80 mm, und der Durchmesser der Öffnungen der Lochdüsen zwischen 10 und 40 mm liegt, oder
- 3. mehreren in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten getrennten Blasdüsen, wobei der Durchmesser der Düsenöffnungen zwischen 20 und 100 mm liegt.
Im Zusammenhang mit dem Blaskasten oder davor sind vorzugsweise Mittel angeordnet zur
Befeuchtung der Luft der ersten Luftstrahlen auf eine Feuchtigkeit, die größer als die
Feuchtigkeit des die Maschine umgebenden Luftraums ist. Die Luft wird vorzugsweise durch
Verdunstungsbefeuchtung befeuchtet, wobei die Temperatur der Luft sinkt.
Die erfindungsgemäße Anordnung umfaßt des weiteren vorteilhafterweise
- - Mittel fürs Blasen von zweiten Luftstrahlen unterhalb der Papierrollen von der zweiten Maschinenseite zur ersten Maschinenseite hin, und
- - Mittel zur Befeuchtung der aus den zweiten Luftstrahlen einzublasenden Luft, vorteilhafterweise durch Verdunstungsbefeuchtung oder bei Bedarf durch Dampfbefeuchtung.
Die genannten Mittel zur Einblasung der zweiten Luftstrahlen sind hauptsächlich auf der
Flurebene des Maschinensaales angeordnet und versehen mit
- - einer Spaltdüse in Länge des mit Luftstrahlen zu behandelnden Bereichs, wobei die Breite b1 der Düsenöffnung < 15 mm, typisch 20-80 mm ist, oder
- - mehreren in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Spalt- oder Lochdüsen, wobei die Breite b1 der Öffnungen der Spaltdüsen < 15 mm, typisch 20-80 mm, ist, und der Durchmesser der Löcher der Lochdüsen zwischen 10 und 40 mm liegt, oder
- - mehreren in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten getrennten Blasdüsen, wobei der Durchmesser der Düsenöffnungen zwischen 20 und 100 mm liegt.
Die relative Feuchtigkeit der Luftstrahlen des oberhalb der Maschine gebildeten Luftvorhangs
ist im allgemeinen ca. 30-60 Prozentpunkte höher als die relative Feuchtigkeit des die
Maschinen umgebenden Luftraums. Die relative Feuchtigkeit der Luftstrahlen ist dabei
typisch ca. 60-95%, vorzugsweise ca. 80-90%.
Über die Maschine werden in der Regel Luftstrahlen geblasen, deren Temperatur ca. 5-15°C
niedriger als die Temperatur des die Maschine umgebenden Luftraums, oder
vorzugsweise < 20°C, typisch ca. 16°C, ist. Über die Maschine werden dabei Luftstrahlen
geblasen, deren Temperatur so viel niedriger als die der Umgebungsluft ist, daß die
Luftstrahlen geneigt sind, nach unten zu fließen, wobei sie sich mit der die in der Maschine
befindlichen Papierrollen oder die in der Maschine befindliche, abgerollte Papierbahn
umgebende Luft vermischen. Für die Luftstrahlen wird Luft aus dem Maschinensaal
verwendet, die mittels Verdampfungsbefeuchtung befeuchtet wird, wobei die Temperatur
dieser Luft gleichzeitig oft auf ein passendes Niveau absinkt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der
einzublasenden Luft typisch um gefilterte Luft aus dem Maschinensaal, deren Temperatur
zum Beispiel ca. 26°C und Feuchtigkeit ca. 30% Rh (relative humidity = relative
Feuchtigkeit) ist. Diese Luft wird vorzugsweise mittels Verdampfungsbefeuchtung auf eine
Feuchtigkeit von zum Beispiel ca. 90% Rh befeuchtet, wobei ihre Temperatur zum Beispiel
auf ca. 14°C absinkt. Der so gebildete Strahl mit Untertemperatur tendiert zum Absinken
und vermischt sich somit mit der darunter, zum Beispiel zwischen den Papierrollen,
befindlichen Luft. Somit bildet sich um den Papierrollen ein Luftraum, dessen Temperatur
zum Beispiel 23°C und Feuchtigkeit 50% ist, was der Gleichgewichtsfeuchtigkeit von
Papierrollen, d. h. der Feuchtigkeit entspricht, die die Feuchtigkeit des Papiers in der
gesamten Papierrolle gleichmäßig hält.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung können als solche bekannte Blasdüsen eingesetzt
werden, mit denen Luftstrahlen über den zu kontrollierenden Raum eingeblasen werden. Die
Reichweite der Luftstrahlen wird vorzugsweise derart bemessen, daß deren Geschwindigkeit
auf der anderen Seite der Maschine, d. h. im hinteren Bereich des zu kontrollierenden
Bereichs (typisch auf der Antriebsseite der Maschine) klein, < 0,8 m/s, typisch ca. 0,5 m/s,
ist, wobei die restlichen Luftstrahlen auf der anderen Seite der Maschine abwärts, zum
Boden hin, absinken.
Für die zweiten, in der entgegengesetzten Richtung und typisch am Flur des Maschinensaals
entlang einzublasenden Luftstrahlen wird vorteilhafterweise auch Luft aus dem
Maschinensaal verwendet. Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird auch in
diesem Fall eine Spaltdüse eingesetzt, die entweder am Flur oder nahe dem Flur, im hinteren
Bereich des Kontrollvolumens angeordnet wird. Durch die auf solche Weise bewerkstelligte
Flurblasung wird ein kleiner Strahl kühler oder angewärmter Luft in der entgegengesetzten
Richtung am Flur entlang geblasen. Die Temperatur dieser zweiten Luftstrahlen kann höher
sein als die Temperatur der ersten Luftstrahlen.
Die Kontrolle der Feuchtigkeit und Temperatur des Kontrollvolumens kann auch beeinflußt
werden, indem die Verdampfungsbefeuchtung oder eventuelle Dampfbefeuchtung des
Flurstrahls kontrolliert werden.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist man in der Lage, die Feuchtigkeitsverhältnisse in
der Umgebung von Papierrollen und Papierbahn ohne feste Haubenkonstruktionen zu
kontrollieren, die das Arbeiten erschweren. Zugleich ist man in der Lage, die
aufzubereitende Wassermenge möglichst klein zu halten.
Durch die erfindungsgemäße Lösung kann der ventilierte Raum mittels der Strahlen auf ein
möglichst kleines Maß begrenzt werden, um die Gebläseleistungen und Wassermengen zu
minimieren. Durch Temperaturen und Geschwindigkeiten der Luftstrahlen und eventuelle
zusätzliche Strahlen wird die befeuchtete Luft dazu gebracht, kontrolliert um die Papierrollen
und/oder die abgerollte Papierbahn zu zirkulieren. Die Lufteinblasungen können
insbesondere bei der Herstellung von dünnen Papiersorten nur im Stillstand der
Nachbehandlungsmaschine, zum Beispiel des Abrollers oder Schneiders, eingeschaltet
bleiben. Sobald der Schneider auf Schleichgang geschaltet wird, werden die Einblasungen
gestoppt. Wenn sich die Papierrollen drehen und die Papierbahn bewegt, gibt es keine Zeit
für ein nachteiliges Austrocknen.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist man in der Lage, innerhalb des sog.
Kontrollvolumens eine gleichmäßige Feuchtigkeit und Temperatur vorzusehen. Deren
Kombination wird derart abgestimmt, daß zwischen Papier und Luft im wesentlichen kein
Feuchteübergang erfolgt. Dabei findet auch kein lästiges Dehnen oder Schwinden der
Papierbahn statt. Der jeweils gewünschte optimale Zustand der Luft variiert als Funktion von
Papierqualität, Feuchtigkeit und Temperatur.
Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die gewünschten Temperatur- und
Feuchtigkeitsverhältnisse im Kontrollvolumen durch Verwendung von Luftstrahlen
verschiedener Temperaturen herbeizuführen. Die Temperatur läßt sich auf vielfache Weise
manipulieren, doch das Ziel ist immer das gleiche. Auch die Luftbefeuchtung läßt sich durch
verschiedene Methoden erreichen.
In der Regel weist eine Papierrolle beim Eintritt in den trockenen Teil des Maschinensaals die
richtige Feuchtigkeit auf, weshalb es wichtig ist, daß zwischen Luft und Papierbahn kein
Übergang von Wasser/Feuchte erfolgen kann. Ein Wärmeübergang dagegen ist im
allgemeinen nicht nachteilig.
Im folgenden wird die Erfindung mit Verweis auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Es
zeigt dabei
Fig. 1 einen schematischen senkrechten Querschnitt durch einen Abroller, der mit der
erfindungsgemäßen Anordnung versehen ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Abrollers von Fig. 1, und
Fig. 3 eine Draufsicht des Abrollers von Fig. 2.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein Abroller 10 in Querschnitt, bzw. Seitenansicht und Draufsicht
dargestellt. An der Maschine 10 ist die erfindungsgemäße Anordnung vorgesehen, um eine
passende Ventilation um die Papierrolle 12 zustande zu bringen. Der Abroller 10 umfaßt
eine Gestellkonstruktion 14, 14', an der Papierrollen 12, 12', 12" abgestützt sind, die abgerollt
werden sollen. Die Gestellkonstruktion ist auf Flurebene 16 angeordnet. Die Maschine 10
hat eine Bedienungsseite 18 und eine Antriebsseite 20.
Die erfindungsgemäße Anordnung umfaßt auf der Bedienungsseite 18 der Maschine
vertikale Luftkanäle 22, 22', 22" und einen darüber angeordneten Blaskasten 24, der
solcherart arrangiert ist, daß er durch eine daran befindliche Spaltdüse 26 hauptsächlich
waagerechte Luftstrahlen 28 in Maschinenquerrichtung von der Bedienungsseite 18 der
Maschine zur Antriebsseite 20 der Maschine hin bläst. Die in den Figuren dargestellte
Anordnung weist nur einen gemeinsamen Blaskasten auf, der eine Spaltdüse in Länge des
gesamten Kastens aufweist. Oft kann es vorteilhaft sein, den Kasten in Maschinen
längsrichtung in Fächer zu unterteilen und ihn mit mehreren hintereinander angeordneten
Spalt- oder Lochdüsen zu versehen.
Die Luftstrahlen 28 bilden um die Papierrollen einen Luftvorhang, der zumindest teilweise
den Luftraum 32 am nächsten zur Papierrolle vom Luftraum 34 des Maschinensaals isoliert.
Die in den Blaskasten 24 über einen Kanal 22 eintretende Luft ist befeuchtet, in diesem Fall
in einem, unter der Flurebene befindlichen Verdampfungsbefeuchter 30. Als Folge der
Befeuchtung ist die Temperatur der Luftstrahlen unter die des umgebenden Luftraums
abgesunken. Die Luftstrahlen 28', die schwerer als die Umgebungsluft sind, sinken abwärts
auf die Papierrollen zu und zwischen die Papierrollen, und vermischen sich mit nahe der
Papierrollen 12 befindlichen, aufsteigenden Luft und bewirken die gewünschte gleichmäßige
Feuchtigkeit in dem die Papierrollen umgebenden Raum 32. Die restlichen Luftstrahlen
haben beim Erreichen der Antriebsseite 20 der Maschine ihre Geschwindigkeit eingebüßt
und bilden einen seitlich an der Maschine abwärts fließenden Schutz auch vor der Stirnseite
der Rollen.
Auf der Antriebsseite der Maschine 10 ist ein zweiter Blaskasten 38 angeordnet, durch
dessen Düse 40 Luftstrahlen 42 am Flur 16 entlang zur Bedienungsseite 18 der Maschine
hin geblasen werden. Die den Flur entlang fließenden Luftstrahlen erwärmen sich durch die
warmen Papierrollen, wodurch sie leichter werden und zumindest ein Teil 42' davon auf die
Papierrollen zu und zwischen die Papierrollen aufsteigt und sich mit der die Papierrollen
umgebenden Luft vermischt. Der Teil 42" der Luftstrahlen wird bis zur Bedienungsseite
befördert und schütz beim Aufsteigen die bedienungsseitige Stirnseite der Papierrollen vor
dem Austrocknen.
Aus dem Blaskasten 38 kann dieselbe Luft wie aus dem Blaskasten 24 geblasen werden,
wobei die Blasluft im Verdampfungsbefeuchter 30 befeuchtet ist. Zum anderen kann es
bisweilen notwendig sein, die Luft auf solche Weise zu befeuchten, daß ihre Temperatur
nicht sinkt sonder gar ansteigt. Dabei kann die einzublasende Luft alternativ in einem
Verdampfungsbefeuchter 44 befeuchtet werden, der lediglich beispielhaft in Fig. 1 dargestellt
ist.
Die Erfindung soll nicht auf die als Beispiel angeführte Ausführungsform begrenzt werden,
sondern sie soll im Gegenteil im Rahmen der durch die Patentansprüche festgelegten
Erfindung im weiten Sinne angewandt werden können.
Claims (16)
1. Verfahren an einer Nachbehandlungsmaschine oder dergleichen für Papierbahn zur
Befeuchtung der um eine oder mehrere in der Maschine befindliche Papierrollen und/oder
abgerollte Papierbahn befindlichen Luft, bei welchem Verfahren
- 1. über die eine oder mehreren Papierrollen und/oder die abgerollte Papierbahn ein oder mehrere, von der ersten Maschinenseite zur zweiten gerichtete Luftstrahlen geblasen werden,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Maschine ein
oder vorteilhafterweise mehrere Luftstrahlen geblasen werden, deren relative Feuchtigkeit
- 1. ca. 30-60 Prozentpunkte höher als die relative Feuchtigkeit des die Maschine umgebenden Luftraums ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Maschine ein
oder vorteilhafterweise mehrere Luftstrahlen geblasen werden, deren relative Feuchtigkeit
- 1. ca. 60-95%, vorteilhafterweise ca. 80-90%, ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Maschine ein
oder vorteilhafterweise mehrere Luftstrahlen geblasen werden, deren relative Feuchtigkeit
solch ist, daß die ein oder mehreren Luftstrahlen beim Vermischen mit der die Maschine
umgebenden Luft um die eine oder mehreren Papierrollen und/oder die abgerollten
Papierbahnen einen Luftraum zustande bringen, dessen Feuchtigkeit dazu geeignet ist, die
Feuchtigkeit der in der Maschine zu verarbeitenden Papierrollen und/oder abgerollten
Papierbahn auf das gewünschte Niveau auszugleichen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Maschine ein
oder vorteilhafterweise mehrere Luftstrahlen geblasen werden, deren Temperatur ca. 5-15°C
niedriger als die Temperatur des die Maschine umgebenden Luftraums, vorteilhafterweise
< 20°C, typisch ca. 16°C, ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Maschine ein
oder mehrere Luftstrahlen geblasen werden, deren Temperatur so viel niedriger als die der
umgebenden Luft ist, daß der Luftstrahl dazu neigt, nach unten zu fließen und sich mit der
die in der Maschine befindlichen Papierrollen oder in der Maschine befindliche abgerollte
Papierbahn umgebenden Luft vermischt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Maschine ein
oder vorteilhafterweise mehrere Luftstrahlen geblasen werden, deren Geschwindigkeit beim
Eintreffen von der ersten Seite der Maschine zur zweiten Seite auf eine Geschwindigkeit von
< 0,8 m/s, typisch < 0,5 m/s, abgesunken ist, wobei der Luftstrahl auf der zweiten
Maschinenseite abwärts zum Flur hin sinkt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den einen oder die
mehreren Luftstrahlen Luft aus dem Maschinensaal verwendet wird, die durch
Verdampfungsbefeuchtung befeuchtet wird, wobei die Temperatur dieser Luft gleichzeitig
sinkt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter die Papierrollen ein
oder mehrere, hauptsächlich von der zweiten Maschinenseite zur ersten gerichtete
Luftstrahlen geblasen werden, deren Feuchtigkeit größer als die Feuchtigkeit des die
Maschine umgebenden Luftraums ist und die bei steigender Temperatur aufwärts steigen
und sich mit der die Papierrollen umgebenden Luft vermischen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für den einen oder für
die mehreren zweiten Luftstrahlen Luft aus dem Maschinensaal verwendet wird, die mittels
Verdampfungs- oder Dampfbefeuchtung befeuchtet wird.
11. Anordnung bei der Nachbehandlungsmaschine oder dergleichen für Papierbahn zur
Befeuchtung der die in der Maschine befindlichen ein oder mehreren Papierrollen (12)
und/oder die abgerollte Papierbahn umgebenden Luft, welche Anordnung umfaßt
- 1. oberhalb der ein oder mehreren Papierrollen und/oder abgerollten Papierbahn angeordnete Mittel zur Einblasung von ein oder mehreren ersten Luftstrahlen von der ersten Maschinenseite zur zweiten hin,
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie Mittel (30) zur
Befeuchtung der einzublasenden Luft mittels Verdampfungsbefeuchtung umfaßt.
13. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie des weiteren
umfaßt
- 1. Mittel (38, 40) zur Einblasung von ein oder mehreren Luftstrahlen (42) unterhalb der Papierrollen von der zweiten Maschinenseite zur ersten hin, und
- 2. Mittel zur Befeuchtung der Luft des zweiten Luftstrahls vorteilhafterweise mittels Verdampfungs- oder Dampfbefeuchtung.
14. Anordnung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung
Mittel umfaßt zum Anheben oder Absenken der Temperatur der Luftstrahlen auf das
gewünschte Temperaturniveau.
15. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Einblasung der ersten Luftstrahlen eine Blasanordnung hauptsächlich in Länge des mittels
der Luftstrahlen zu behandelnden Bereichs umfassen,
- 1. die auf der ersten Seite der Maschine, vorzugsweise auf der Bedienungsseite der Maschine, vorteilhafterweise auf einer Ebene 1-2 m über der Papierrollen angeordnet ist, und
- 2. ausgestattet ist
- 1. mit einer Spaltdüse hauptsächlich in Maschinenrichtung in Länge des zu behandelnden Bereichs, wobei die Breite b1 der Düsenöffnung < 15 mm, typisch 20-80 mm ist, oder
- 2. mit mehreren in der Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Spalt- oder Lochdüsen, wobei die Breite b1 der Öffnung der Spaltdüsen < 15 mm, typisch 20-80 mm, und der Durchmesser der Löcher der Lochdüsen zwischen 10 und 40 mm ist, oder
- 3. mit mehreren in der Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten getrennten Blasdüsen, wobei der Durchmesser der Düsenöffnungen zwischen 20 und 100 mm liegt.
16. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Einblasung der ein oder mehreren zweiten Luftstrahlen hauptsächlich auf der Flurebene des
Maschinensaals angeordnet und versehen sind mit
- 1. einer Spaltdüse hauptsächlich in Maschinenrichtung in Länge des mittels der Luftstrahlen zu behandelnden Bereichs, wobei die Breite b1 der Düsenöffnung < 15 mm, typisch 20-80 mm ist, oder
- 2. mehreren in der Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Spalt- oder Lochdüsen, wobei die Breite b1 der Öffnung der Spaltdüsen < 15 mm und der Durchmesser der Löcher der Lochdüsen 10-40 mm ist, oder
- 3. mehreren in der Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten getrennten Blasdüsen, wobei der Durchmesser der Düsenöffnungen zwischen 20 und 100 mm liegt.
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