DE19929617A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Haltern eines Werkstücks sowie Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Haltern eines Werkstücks sowie Anwendung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ansaugen des Werkstücks an eine ringförmige Anlagefläche eines Anlagekörpers. Durch das Ansaugen werden die Anlagefläche und eine Ansaugfläche des Werkstücks in einen reib- und formschlüssigen Kontakt gebracht. Dabei wirkt auf einen Abschnitt der Ansaugfläche ein vom Ansaugdruck verschiedener weiterer Druck. Das Verfahren wird zur chemischen Materialbehandlung einer Behandlungsoberfläche des Werkstücks verwendet, wobei die durch den Kontakt umschlossene Oberfläche vor einem Einwirken einer reaktiven Substanz geschützt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Haltern eines
Werkstücks durch Ansaugen des Werkstücks an einen Anlagekör
per, wobei eine Anlagefläche des Anlagekörpers und eine An
saugfläche des Werkstücks einander zugewandt angeordnet sind
und die Anlagefläche des Anlagekörpers mindestens eine Ansau
göffnung zum Ausüben eines Ansaugdrucks auf einen Ansaugab
schnitt der Ansaugfläche des Werkstücks aufweist. Eine derar
tige Vorrichtung ist beispielsweise durch das deutsche Ge
brauchsmuster 94 06 244 bekannt geworden. Neben der Vorrichtung
wird ein Verfahren zum Haltern eines Werkstücks und eine An
wendung des Verfahrens vorgestellt.
Ein Werkstück ist beispielsweise ein Mehrschichtkörper, be
stehend aus einer Substratschicht und einer auf der Substrat
schicht aufgebrachten funktionellen Schicht. Bei einer Her
stellung eines solchen Mehrschichtkörpers kann es notwendig
sein, daß eine Seite bzw. Oberfläche des Mehrschichtkörpers
chemisch behandelt wird. Beispielsweise ist auf dem Substrat
eine Ausgangsschicht der funktionellen Schicht aufgebracht.
Durch ein Einwirken einer reaktiven Substanz wird aus der
Ausgangsschicht die funktionelle Schicht gebildet. Die reak
tive Substanz kann gasförmig, flüssig oder in einer Flüssig
keit gelöst angewendet werden. Bei einer Behandlung der Aus
gangsschicht kann die reaktive Substanz eine von der zu be
handelnden Oberfläche verschiedenen Oberfläche des Mehr
schichtkörpers verunreinigen, was eine Weiterverarbeitung des
Mehrschichtkörpers stören könnte. In diesem Fall müßte sich
eine Reinigung der verunreinigten Oberfläche an die chemische
Behandlung des Mehrschichtkörpers anschließen. Die verunrei
nigte Oberfläche kann aber auch durch ein Einwirken der reak
tiven Substanz zerstört werden. Dies kann dazu führen, daß
der Mehrschichtkörper unbrauchbar ist.
Um dieses Problem zu umgehen, wird beispielsweise die Ober
fläche des Mehrschichtkörpers abgeklebt, die im Verlauf des
Herstellungsprozesses nicht mit der reaktiven Substanz verun
reinigt werden soll. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
den Mehrschichtkörper so auf eine ringförmige Dichtung aufzu
legen, daß die Oberfläche des Mehrschichtkörpers, die bear
beitet werden soll, von der Dichtung umschlossen ist. Beim
Spülen der Oberfläche mit einer Flüssigkeit gelangt diese
Flüssigkeit weitgehend nicht auf die Seite des Mehrschicht
körpers, die nicht bearbeitet werden soll.
Aus der zitierten Gebrauchsmusteranmeldung ist eine Vorrich
tung zum Haltern eines Werkstücks in Form einer Leiterplatte
bekannt. Danach weist die Vorrichtung einen ringförmigen,
elastomeren Anlagekörper auf. Der Anlagekörper umschließt ei
ne Ansaugöffnung. Das Werkstück ist über eine Ansaugfläche
des Werkstücks gegen eine Anlagefläche des Anlagekörpers an
saugbar. Durch ein Ansaugen entsteht ein form- und reib
schlüssiger Kontakt zwischen der Anlagefläche des Anlagekör
pers und der Ansaugfläche des Werkstücks. Der Auflagekörper
ist in eine Stirnseite eines Trägerkörpers eingesetzt und
überragt die Stirnseite geringfügig.
Eine derartige Vorrichtung kann zum Haltern eines Mehr
schichtkörpers während einer Behandlung des Mehrschichtkör
pers mit einer reaktiven Substanz verwendet werden. Diese
Vorrichtung bietet aber keine Lösung für das Problem, daß ei
ne Oberfläche des Mehrschichtkörpers vor einem Einwirken der
reaktiven Substanz geschützt wird. Würde zum Beispiel der
Mehrschichtkörper über eine nicht zu behandelnde Oberfläche
an die Vorrichtung angesaugt werden, besteht die Gefahr, daß
bei einem unzureichenden formschlüssigen Kontakt zwischen dem
Anlagekörper und dem Mehrschichtkörper durch den Ansaugdruck
die reaktive Substanz an die zu schützende Oberfläche des
Substrats gesaugt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, aufzuzeigen, wie ein Werkstück
während eines Einwirkens einer reaktiven Substanz sicher ge
haltert und gleichzeitig eine Oberfläche des Werkstücks vor
einem Einwirken der reaktiven Substanz geschützt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Haltern eines
Werkstücks durch Ansaugen des Werkstücks an einen Anlagekör
per gelöst, wobei eine Anlagefläche des Anlagekörpers und ei
ne Ansaugfläche des Werkstücks einander zugewandt angeordnet
sind und die Anlagefläche des Anlagekörpers mindestens eine
Ansaugöffnung zum Ausüben eines Ansaugdrucks auf einen An
saugabschnitt der Ansaugfläche des Werkstücks aufweist. Die
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche
in einem Abstand zur Ansaugöffnung mindestens eine weitere
Öffnung aufweist zum Ausüben eines vom Ansaugdruck verschie
denen weiteren Drucks auf einen weiteren Abschnitt der An
saugfläche des Werkstücks und die Ansaugöffnung die weitere
Öffnung ringförmig umschließt.
Das Werkstück ist beispielsweise ein oben beschriebener Mehr
schichtkörper. Der Mehrschichtkörper weist beispielsweise die
Ansaugfläche auf der Substratseite auf. Vorzugsweise sind die
Ansaugfläche des Werkstücks und die Anlagefläche des Anlage
körpers plan. Diese Flächen können aber auch anders gestalten
sein. Beispielsweise sind diese Flächen zueinander paßgenau
geformt. In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung
weist die Anlagefläche ein elastomeres Material auf. Dies be
trifft insbesondere die Anlagefläche des Anlagekörpers. Da
durch kann eine Paßgenauigkeit der Ansaugfläche und der Anla
gefläche erreicht werden.
Der grundlegende Gedanke der Erfindung besteht darin, durch
das Ansaugen einen reib- und formschlüssiger Kontakt zwischen
der Anlagefläche des Anlagekörpers und der Ansaugfläche des
Werkstücks zu ermöglichen. Dadurch, daß die Ansaugöffnung die
weitere Öffnung ringförmig umschließt, kann durch den reib-
und formschlüssigen Kontakt ein weiterer Abschnitt der An
saugfläche in Form einer Innenoberfläche der Ansaugfläche
entstehen, die gegen den Ansaugdruck und gleichzeitig gegen
eine äußere Umgebung isoliert ist. Die äußere Umgebung ist
beispielsweise eine Reaktionsumgebung zur Behandlung der Aus
gangsschicht der funktionellen Schicht des Mehrschichtkör
pers. Somit wird gewährleistet, daß die reaktive Substanz von
der Innenoberfläche des Mehrschichtkörpers abgehalten wird.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ansaugöffnung in
einem Randbereich der Anlagefläche und die weitere Öffnung in
einem vom Randbereich umgebenen Innenbereich der Anlagefläche
angeordnet. Beispielsweise beinhaltet die weitere Öffnung ein
Zentrum der Anlagefläche. Ziel dabei ist es, einen möglichst
großen Abschnitt der Ansaugfläche zu schützen.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die An
saugöffnung ringförmig. Dies gelingt beispielsweise dadurch,
daß der Anlagekörper einen äußeren und einen inneren Dich
tungsring mit gleicher Höhe aufweist. Die Dichtungsringe sind
so ineinander gelegt, daß die beiden Dichtungsringe eine ge
meinsame Anlagefläche bilden. Ein Zwischenraum zwischen dem
äußeren und dem inneren Dichtungsring bildet die ringförmige
Ansaugöffnung. Der innere Dichtungsring bildet die weitere
Öffnung, die durch einen Innendurchmesser des inneren Dich
tungsrings gekennzeichnet ist. Die Öffnung ist durch den in
neren Dichtungsring gegen den Ansaugdruck isolierbar.
Die auf diese Weise gebildete Ansaugöffnung kann aus mehreren
Segmenten aufgebaut sein. Beispielsweise verbindet die beiden
Dichtungsringe ein Steg, der eine gleich Höhe wie die Dich
tungsringe aufweist. Durch diesen Steg entstehen zwei gegen
einander pneumatisch isolierbare Druckkammern. Jede Kammer
bildet ein Segment der Ansaugöffnung. Die Anzahl der Segmente
ist beliebig.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umschließt eine
Vielzahl von Ansaugöffnungen ringförmig die weitere Öffnung.
Beispielsweise sind die Ansaugöffnungen in einem bestimmten
Abstand zueinander zu einem Ring angeordnet. Dieser Ring um
schließt die weitere Öffnung. Eine derartige Anordnung ge
lingt insbesondere bei einem Anlagekörper, der einen evaku
ierbaren Hohlkörper aufweist. Der Hohlkörper ist beispiels
weise ein Schlauch. Die Anlagefläche wird durch eine Mantel
fläche des Schlauch gebildet. Die Mantelfläche weist entlang
einer axialen Ausdehnung des Schlauchs die Vielzahl von An
sauglöchern auf. Die Ansauglöcher können in einer Reihe oder
gegeneinander versetzt angeordnet sein.
In einer weiteren Ausgestaltung ist der Anlagekörper an einer
Trägeroberfläche eines Trägerkörper angeordnet ist, so daß
die Anlagefläche von der Trägeroberfläche abgesetzt ist. Der
Trägerkörper ist beispielsweise ein Platte. An diese Platte
kann der Anlagekörper geklebt sein, wobei der Anlagekörper
die Platte überragt. Der Anlagekörper ist beispielsweise ein
Schlauch. Wird auf eine derartige Vorrichtung ein planes
Werkstück gelegt, so entsteht zwischen der Anlagefläche des
Schlauchs und dem Werkstück ein Kontakt. Es wird ein Hohlraum
durch den Schlauch, den weiteren Abschnitt der Ansaugfläche
des Werkstücks und einem Teil der Oberfläche des Trägerkör
pers gebildet. Dieser Hohlraum ist gegenüber dem Ansaugdruck
isoliert. Es kann auf den weiteren Abschnitt der Ansaugfläche
des Werkstücks ein vom Ansaugdruck verschiedener Druck wir
ken.
Zur Lösung der Aufgabe wird neben der Vorrichtung ein Verfah
ren zum Haltern eines Werkstücks durch Ansaugen einer Ansaug
fläche angegeben. Dieses Verfahren, das insbesondere mit ei
ner oben beschriebenen Vorrichtung durchgeführt wird, weist
folgende Verfahrensschritte auf: a) Zueinander Anordnen der
Ansaugfläche des Werkstücks und der Anlagefläche des Anlage
körpers und b) Ausüben eines Ansaugdrucks auf einen ringför
mig gebildeten Ansaugabschnitt der Ansaugfläche durch minde
stens eine Ansaugöffnung der Anlagefläche, so daß die Anlage
fläche und die Ansaugfläche in einen reib- und formschlüssi
gen Kontakt gebracht werden und daß in einem vom Ansaugab
schnitt umgebenen weiteren Abschnitt der Ansaugfläche ein vom
Ansaugdruck verschiedener weiterer Druck wirkt.
In einer besonderen Ausgestaltung wirkt auf den weiteren Ab
schnitt der Ansaugfläche ein Druck von etwa einer Atmosphäre.
Es kann aber auch ein vom Atmosphärendruck abweichender Druck
angelegt werden.
Insbesondere wird bei dem Verfahren als Werkstück eine Platte
verwendet. Die Platte ist beispielsweise ein Substrat aus
Glas, Keramik oder Metall. Die Platte wird mit einer Seite
auf die Anlagefläche des Anlagekörpers gelegt. Eine Ausdeh
nung der Anlagefläche ist vorzugsweise so gestaltet, daß die
Platte am Rand der Seite auf der Anlagefläche zu liegen kommt
und am Rand der Platte der form- und reibschlüssige Kontakt
hergestellt wird. Dadurch gelingt es, nahezu die gesamte Sei
te der Platte gegen ein Einwirken einer reaktiven Substanz zu
schützen. Dadurch, daß der Ansaugdruck nicht auf die gesamte
Ansaugfläche, sondern nur am Rand der Ansaugplatte wirkt,
können beliebig große Platten verwendet werden. Die Platte
behält während des Ansaugens ihr Form. Eine Verformung der
Platte tritt nicht auf.
In einer besonderen Ausgestaltung wird während des Halterns
eine Materialbehandlung einer vom Ansaugabschnitt und dem
weiteren Abschnitt der Ansaugfläche verschiedenen Behand
lungsoberfläche des Werkstücks durchgeführt. Insbesondere
wird die Materialbehandlung chemisch durchgeführt. Es wirkt
auf die Behandlungsoberfläche bzw. auf eine ganze Schicht des
Mehrschichtkörpers eine reaktive Substanz ein. Die reaktive
Substanz kann gasförmig, flüssig oder in einer Flüssigkeit
gelöst sein. Dabei können alle denkbaren chemischen Prozesse
ablaufen. Beipielsweise findet beim Einwirken der reaktiven
Substanz eine Redoxreaktion statt. Beispiele für solche reak
tiven Substanzen sind Ammoniak, Chlor, Sauerstoff, Thioharn
stoff, und Cadmiumsulfat. Denkbar ist aber auch, daß die Ma
terialbehandlung physikalisch durchgeführt wird. Beispiels
weise wird durch diese Behandlung Material abgetragen. Dies
gelingt beispielsweise durch Schleifen oder durch Einwirken
einer Strahlung (z. B. elektromagnetische Strahlung oder Teil
chenstrahlung). Mit dem Verfahren ist sichergestellt, daß das
abgetragene Material, die reaktive Substanz und/oder ein Pro
dukt der chemischen Materialbehandlung von der zu schützenden
Oberfläche abgehalten wird.
Sollte es vorkommen, daß die reaktive Substanz in einen äuße
ren, während des Halterns unter Unterdruck stehenden Ansau
graums gelangt, wird diese Substanz automatisch abgesaugt.
Die Substanz gelangt nicht an die geschützte Oberfläche.
Bei einer chemischen Materialbehandlung ist es vorteilhaft,
wenn der Auflagekörper bzw. die Auflagefläche gegenüber der
reaktiven Substanz inert ist.
Das Verfahren wird insbesondere zum Herstellen einer Dünn
filmsolarzelle verwendet. Bei einer derartigen Solarzelle ist
beispielsweise auf einem Glassubstrat eine Ausgangsschicht
auf Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-Basis aufgebracht. Zur
Herstellung der funktionellen Schicht der Dünnfilmsolarzelle
wird ein sogenannter Dip-Prozeß durchgeführt. Dabei wirkt auf
die Ausgangsschicht z. B. Ammoniak, Thioharnstoff und Cadmium
sulfat ein. Damit die Substratseite frei von diesen reaktiven
Substanzen bleibt, wird das erfindungsgemäße Verfahren unter
Verwendung der entsprechenden Vorrichtung angewendet.
Mit der Erfindung ergeben sich zusammenfassend folgende Vor
teile:
- - Ein Materialbehandlung einer Oberfläche eines Werkstücks kann selektiv, einfach und sicher durchgeführt werden.
- - Eine Oberfläche des Werkstücks kann vor dem Einwirken ei ner reaktiven Substanz oder eines Produkt der Materialbe handlung leicht geschützt werden.
- - Ein sich normalerweise an eine Materialbehandlung an schließender Reinigungs- oder Waschprozeß entfällt.
- - Es ist möglich, eine gegen eine reaktive Substanz anfäl lige Beschichtung eines Werkstücks zu verwenden.
- - Mit der Erfindung können großflächige Werkstücke verar beitet werden. Die laterale Ausdehnung solcher Werkstücke kann im Bereich von Metern (z. B. bis zu 5 Meter) liegen.
Anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen
Zeichnungen wird im folgenden eine Vorrichtung und ein Ver
fahren zum Haltern eines Substrats vorgestellt. Die Figuren
sind schematisch und stellen keine maßstabsgetreuen Abbildun
gen dar.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der Vorrichtung zum
Haltern eines Werkstücks von oben.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform
der Vorrichtung mit einem Werkstück von der Seite.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt einer Anlagefläche eines Anla
gekörpers.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung
zum Ansaugen eines Substrats.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt der weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung mit einem Werkstück von der Seite.
Fig. 6 zeigt Schritte des Verfahrens zum Haltern des Werk
stücks.
Eine erste Ausführungsform der Vorrichtung 1 zum Haltern ei
nes Werkstücks 2 verfügt über einen Anlagekörper 3 in Form
eines elastomeren, evakuierbaren, ringförmigen Schlauchs. Der
Schlauch 3 ist auf eine Trägeroberfläche 4 eines plattenför
migen, quadratischen Trägerkörpers 5 entlang eines Rands des
Trägerkörpers 5 so aufgeklebt, daß der Anlagekörper 3 die
Trägeroberfläche 4 überragt. Der Trägerkörper 5 hat eine Kan
tenlänge von 1,2 m. Ein Teil der Mantelfläche des Schlauchs
3, der der Trägeroberfläche 4 abgewandt ist, und der axial
zur Längsausdehnung 6 des Schlauchs 3 gerichtet ist, ist die
Anlagefläche 7. In der Anlagefläche 7 sind Ansaugöffnungen 8
enthalten. Die Ansaugöffnungen 8 sind in Reihe entlang der
Längsausdehnung 6 des Schlauchs 3 angeordnet. Der ringförmige
Schlauch 3 weist eine Innenöffnung auf. Diese Innenöffnung
bildet die weitere Öffnung 17 der Anlagefläche 7.
Auf diese Vorrichtung wird ein Werkstück 2 in Form eines
plattenförmigen, quadratischen Mehrschichtkörpers gelegt
(Verfahrensschritt 61). Der Mehrschichtkörper 2 besteht aus
einem Substrat bzw. einer Substratschicht 9 aus Glas und ei
ner auf einer Substratoberfläche 10 angebrachten Ausgangs
schicht 11 einer herzustellenden funktionellen Schicht. Die
Ausgangsschicht 11 weist Kupfer, Indium, Gallium und Selen
auf. Der Mehrschichtkörper 2 hat etwa die gleiche laterale
Ausdehnung wie der Trägerkörper 5. Der Mehrschichtkörper 2
wird so auf den Anlagekörper 3 gelegt, daß eine der Substra
toberfläche 10 entgegengesetzte Ansaugfläche 12 des Mehr
schichtkörpers 2 auf der Anlagefläche 7 zu liegen kommt.
Im zweiten Verfahrensschritt 62 wird der Schlauch 3 evaku
iert. Über die Ansaugöffnungen 8 wird ein Ansaugdruck 13 auf
die Ansaugabschnitte 14 der Ansaugfläche 12 ausgeübt. Die An
saugabschnitte 14 sind entsprechend den Ansaugöffnungen 8 in
einem Randbereich der Ansaugfläche 12 angeordnet. Die An
saugabschnitte 14 umschließen ringförmig einen weiteren Ab
schnitt 15 der Ansaugfläche 12. Dieser weitere Abschnitt 15
ist durch die weitere Öffnung 17 der Anlagefläche 7 vorgege
ben. Durch das Ansaugen wird ein form- und reibschlüssiger
Kontakt 23 zwischen Ansaugfläche 12 und Anlagefläche 7 er
zeugt. Durch diesen Kontakt 23 ist der Hohlraum 18, der durch
den Schlauch 3, die Trägeroberfläche 4 und den weiteren Ab
schnitt 15 der Ansaugfläche 12 umgrenzt wird, pneumatisch ge
gen den Ansaugraum 19 und damit auch gegen die Reaktionsumge
bung isoliert. Auf den weiteren Abschnitt 15 der Ansaugfläche
7 wirkt ein vom Ansaugdruck 13 verschiedener Druck 16. Dieser
Druck 16 entspricht etwa dem Atmosphärendruck.
Im weiteren Verfahrensschritt 63 findet eine Materialbehand
lung der Ausgangsschicht 11 statt. Es wird die funktionelle
Schicht durch Einwirken von reaktiven Substanzen auf die Be
handlungsoberfläche 25 gebildet. Die reaktiven Substanzen
sind Ammoniak, Thioharnstoff und Cadmiumsulfat.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung besteht
der Anlagekörper 3 aus einem äußeren und einem inneren Dich
tungsring 20 und 21. Die Dichtungsringe bestehen aus einem
Silikonelastomer. Beide Dichtungsringe 20 und 21 sind auf die
Trägeroberfläche 4 des Trägerkörpers 5 geklebt. Die Dich
tungsringe 20 und 21 haben die gleich Höhe 22 und bilden ge
meinsam die Anlagefläche 7. Der Zwischenraum zwischen den
Dichtungsringen 20 und 21 bildet den Ansaugraum 19 bzw. die
Ansaugöffnung 8. Auf die beiden Dichtungsringe 20 und 21 wird
der Mehrschichtkörper gelegt und der Ansaugraum 19 evakuiert.
Es entsteht wieder ein reib- und formschlüssiger Kontakt 23
zwischen der Anlagefläche 7 des Anlagekörpers 20, 21 und der
Ansaugfläche 12 des Mehrschichtkörpers. Der innere Dichtungs
ring 21 bildet mit der Trägeroberfläche 4 und dem weiteren
Abschnitt 15 der Ansaugfläche 12 einen Hohlraum 18, der vom
Ansaugraum 19 ringförmig umschlossen ist, gegen den Ansau
graum 19 pneumatisch isoliert und damit auch gegen die Reak
tionsumgebung isoliert ist.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Haltern eines Werkstücks (2) durch Ansau
gen des Werkstücks (2) an einen Anlagekörper (3), wobei
- - eine Anlagefläche (7) des Anlagekörpers (3, 20, 21) und eine Ansaugfläche (12) des Werkstücks (2) einander zuge wandt angeordnet sind und
- - die Anlagefläche (7) des Anlagekörpers (3, 20, 21) minde stens eine Ansaugöffnung (8) zum Ausüben eines Ansaug drucks (13) auf einen Ansaugabschnitt (14) der Ansaugflä che (12) des Werkstücks (3) aufweist,
- - die Anlagefläche (7) in einem Abstand (24) zur Ansaugöff nung (8) mindestens eine weitere Öffnung (17) aufweist zum Ausüben eines vom Ansaugdruck (13) verschiedenen wei teren Drucks (16) auf einen weiteren Abschnitt (15) der Ansaugfläche (12) des Werkstücks (2) und
- - die Ansaugöffnung (8) die weitere Öffnung (17) ringförmig umschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Anlagefläche (7)
ein elastomeres Material aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ansaugöff
nung (8) ringförmig ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine
Vielzahl von Ansaugöffnung (8) die weitere Öffnung (17)
ringförmig umschließt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der
Anlagekörper (3) einen evakuierbaren Hohlkörper aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei der Hohlkörper ein
Schlauch ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der
Anlagekörper (3, 20, 21) an einer Trägeroberfläche (4)
eines Trägerkörpers (5) angeordnet ist, so daß die Anla
gefläche (7) von der Trägeroberfläche (4) abgesetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei der Anlagekörper (3,
20, 21) an der Trägeroberfläche (4) des Trägerkörpers (5)
angeklebt ist.
9. Verfahren zum Haltern eines Werkstücks durch Ansaugen ei
ner Ansaugfläche (12) des Werkstücks (2) an eine Anlage
fläche (7) eines Anlagekörpers (3, 20, 21), insbesondere
Verfahren unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, mit den Verfahrensschritten:
- a) Zueinander Anordnen der Ansaugfläche (12) des Werkstücks (2) und der Anlagefläche (7) des Anlagekörpers (3, 20, 21).
- b) Ausüben eines Ansaugdrucks (13) auf einen ringförmig ge bildeten Ansaugabschnitt (14) der Ansaugfläche (12) durch mindestens eine Ansaugöffnung (8) der Anlagefläche (7), so daß die Anlagefläche (7) und die Ansaugfläche (12 in einen reib- und formschlüssigen Kontakt (23) gebracht werden und daß in einem vom Ansaugabschnitt (14) umgebe nen weiteren Abschnitt (15) der Ansaugfläche (7) ein vom Ansaugdruck (13) verschiedener weiterer Druck (16) wirkt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei auf den weiteren Ab
schnitt (15) der Ansaugfläche (12) ein Druck (16) von et
wa einer Atmosphäre wirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei als Werkstück
(2) eine Platte verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei wäh
rend des Halterns eine Materialbehandlung einer von dem
Ansaugabschnitt (14) und dem weiteren Abschnitt (15) der
Ansaugfläche (12) verschiedenen Behandlungsoberfläche
(25) des Werkstücks (2) durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Materialbehandlung
chemisch durchgeführt wird.
14. Anwendung des Verfahrens nach einem Ansprüche 9 bis 13
zum Herstellen einer Dünnfilmsolarzelle.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999129617 DE19929617A1 (de) | 1999-06-28 | 1999-06-28 | Vorrichtung und Verfahren zum Haltern eines Werkstücks sowie Anwendung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999129617 DE19929617A1 (de) | 1999-06-28 | 1999-06-28 | Vorrichtung und Verfahren zum Haltern eines Werkstücks sowie Anwendung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19929617A1 true DE19929617A1 (de) | 2001-01-25 |
Family
ID=7912848
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999129617 Withdrawn DE19929617A1 (de) | 1999-06-28 | 1999-06-28 | Vorrichtung und Verfahren zum Haltern eines Werkstücks sowie Anwendung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19929617A1 (de) |
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