DE19928214C2 - Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Reinigung eines Rohgases - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Reinigung eines RohgasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermi
schen Reinigung eines mittels einer Rohgaszufuhr
gelieferten Rohgases in einem regenerativen Prozeß.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt. Ein Rohgas,
beispielsweise ein mit Lösungsmitteln belasteter
Abluftstrom einer Trocknungs- oder Lackieranlage,
wird einem Regenerativreaktor zugeführt, um das
Rohgas in Reingas zu überführen, so daß letzteres
unter Einhaltung von Umweltauflagen bedenkenlos an
die Außenatmosphäre abgegeben werden kann. Hierzu
ist beispielsweise vorgesehen, daß das belastete
Rohgas einen ersten Wärmespeicher passiert, so daß
es aufgeheizt wird. Es gelangt dann in eine Ver
brennungskammer. Dort werden - gegebenenfalls unter
Zufuhr von Hilfsbrennstoff - die Lösungsmittelreste
verbrannt, so daß durch Oxidation aus dem Rohgas
Reingas entsteht. Dieses durch die Verbrennung
stark erhitzte Reingas wird anschließend durch eine
zweite Wärmespeicherkammer geleitet und dann einem
Abluftschornstein zugeführt. Vorzugsweise sind drei
Wärmespeicherkammern vorgesehen, die abwechselnd
durch Reingas aufgeheizt werden und im aufgeheizten
Zustand wechselweise von Rohgas zu dessen Erhitzung
durchströmt werden. Im Betrieb bilden sich im An
strömbereich in der wärmeaufnehmenden beziehungs
weise wärmeabgebenden Masse jeder Wärmespeicherkammer
Kondensate, die von Zeit zu Zeit durch
"Ausbrennen" (Burn-out-/bake-out) beseitigt werden
müssen. Dieses "Ausbrennen" erfolgt durch Erhitzung
der Masse auf eine Temperatur, der sogenannten
"Übertemperatur/Verdampfungstemperatur", die ober
halb der normalen Betriebstemperatur liegt, so daß
im sogenannten "Burn-out-Prozeß" die Kondensate
verbrennen oder durch Crack-Prozesse zerlegt und
insofern aus der Masse ausgetrieben werden. Aus dem
Stand der Technik ist es bekannt, für diesen Burn-
out-Prozeß Zusatzbrenner einzusetzen, die bei
spielsweise die als Schüttung ausgebildete Masse
von unten her beaufschlagen, so daß sich das erhöh
te Temperaturniveau im Massenbett einstellt. Wäh
rend der Zeit des Burn-out-Prozesses kann der nor
male Betriebszustand nicht aufrechterhalten werden,
das heißt, die bekannte Anlage ist abzustellen oder
nur mit schlechteren Reingaswerten weiterzubetrei
ben. Die Wärmespeicherkammern werden nacheinander
ausgebrannt.
Aus der DE-A 196 17 790 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur regenerativen Nachverbrennung
schadstoffhaltiger Gase bekannt, die als Zweibett
system ausgebildet ist. Mittels einzeln betätigba
rer Schaltventile lässt sich der Gasstrom - je nach
Betriebszustand der Anlage - führen. Aus der deut
schen Patentschrift DE-C 196 11 226 geht eine Vor
richtung zur thermischen Abgasbehandlung hervor,
die ebenfalls aus Zweikammersystem ausgebildet ist
und Schaltventile für die Gaststromführung auf
weist. Der Gegenstand der DE-A 196 17 790 und der
DE-C 196 11 226 weist jeweils eine Pufferzone für
ungereinigtes oder nur teilweise gereinigtes Gas
auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung anzugeben, so dass ohne
ein Stopp oder eine Reduzierung der Abnahme des
Rohgases das Burn-out-Verfahren durchführbar ist
und in jedem Betriebszustand, also im Normalbetrieb
und auch im Burn-out-Betrieb keine Überschreitung
von Abgasgrenzwerten auftritt. Die Emissionswerte
werden daher optimal eingehalten und gleichzeitig
muß der Produktionsprozeß, beispielsweise der Be
trieb der Trockenöfen etc., von denen das Rohgas
stammt, nicht unterbrochen oder eingeschränkt wer
den, da die Rohgasabnahme unverändert bleibt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Verfah
rensanspruches 1 und des Vorrichtungsanspruches 4
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es auf
grund der drei Wärmespeicherkammern, daß zwei Wär
mespeicherkammern davon im Wechsel zum Aufheizen
des Rohgases dient beziehungsweise vom Reingas er
hitzt werden. Die dritte Wärmespeicherkammer unter
liegt während dieser Zeit einem Regenerationspro
zeß, dem sogenannten Burn-out-Verfahren, um Konden
sate und dergleichen aus der wärmeaufnehmenden be
ziehungsweise wärmeabgebenden Masse zu entfernen.
Hierzu wird das aus der Brennkammer stammende, sehr
heiße Gas genommen, das im wesentlichen aus Reingas
besteht. Da es eine relativ lange Zeit durch die
dritte Wärmespeicherkammer strömt, ist es in der
Lage, diese auf eine entsprechend hohe Temperatur
zu bringen, so daß der Burn-out-Prozeß erfolgt. Die
beiden anderen Wärmespeicherkammern hingegen werden
im Wechsel als Wärmeaufnahme- beziehungsweise Wär
meabgabekammer betrieben, so daß diese nicht die
entsprechend hohe Temperatur annehmen, sondern die
optimale Gastemperatur des Rohgases einstellen, um
dieses mit bestmöglichem Reinigungswirkungsgrad in
der Verbrennungskammer zu verbrennen. Dadurch, daß
das zur Aufheizung der der Kammerregeneration un
terliegenden Wärmespeicherkammer verwendete Gas in
die Rohgaszufuhr eingespeist (zurückgespeist) wird,
ist sichergestellt, daß auch während des Burn-out-
Prozesses kein oder so gut wie kein Rohgas in die
Reingasableitung gelangt. Mithin setzt sich die Ab
luft nur aus Reingas zusammen, so daß die Umwelt
vorschriften eingehalten bleiben. Obwohl - wie vor
stehend ausgeführt - das der Kammerregeneration die
nende Gas in die Rohgaszufuhr zurückgeführt wird,
kann nicht ausgeschlossen werden, daß während der
Umschaltprozesse, also während der Umschaltung der
Gasströme, Rohgas in die Reingasseite gelangt. Die
Rohgaszufuhr steht über Stellorgane mit der jewei
ligen Wärmespeicherkammer in Verbindung. Diese
Stellorgane sind beispielsweise als Klappenventile
ausgebildet. In ihrem geöffneten Zustand führen sie
das Rohgas in die entsprechende Wärmekammer ein.
Sie werden geschlossen, wenn der entsprechenden
Wärmespeicherkammer kein Rohgas zugeführt, sondern
von ihr Reingas abgeführt werden soll, wobei das
Reingas dann entsprechende Stellorgane passiert,
die zur Reingasabfuhr führen. Erfolgt ein Umsteu
ern, so schließt sich während der Umsteuerphase das
Stellorgan, das Rohgas zuführt, während sich
gleichzeitig das zugehörige Stellorgan öffnet, um
das im nachfolgenden Betriebszyklus anfallende
Reingas abzuführen. Mithin befinden sich beide
Stellorgane jeder Wärmespeicherkammer in einem Zwi
schenzustand, der nicht ausschließt, daß noch durch
das entsprechende Stellorgan hindurchströmendes
Rohgas nicht in die zugehörige Wärmespeicherkammer
gelangt, sondern "per Kurzschluß" zum Reingas-
Stellorgan strömt und von diesem in die Reingasab
fuhr gelangt. Um erfindungsgemäß auch hier die Um
weltauflagen einhalten zu können, also zu verhin
dern, daß Rohgas aus dem Abluftschornstein aus
tritt, ist erfindungsgemäß die Pufferung vorgese
hen, das heißt, es wird das Mischgas, das sich aus
Roh- und Reingas zusammensetzt, dem Puffer zuge
führt, so daß es nicht in die Außenatmosphäre ge
langt. Vom Puffer wird das Mischgas in die Rohgas
zufuhr zurückgeführt, so daß es nochmals an dem
Reinigungsprozeß teilnehmen kann. Durch den Burn-
out-Prozeß könnte es zu einer zu starken Tempera
turanhebung der betreffenden Wärmespeicherkammer
kommen. Dies könnte dann gegeben sein, wenn kon
stant über eine längere Zeit aus der Verbrennungs
kammer stammendes heißes Reingas die Schüttung
durchströmt. Um die Temperatur in der Burn-out-
Schüttung zu stabilisieren, zu steuern und/oder zu
regulieren, kann es vorzugsweise vorgesehen sein,
Gas aus der Pufferschleife vorzugsweise mittels ei
nes Abluftventilators aus der entgegengesetzten
Richtung zum vorstehend erwähnten Reingasstrom
durch die Wärmespeicherkammer zu drücken. Da das
aus der Pufferschleife und/oder der Reingasabfuhr
stammende Gas eine niedrigere Temperatur als das
gerade die Verbrennungskammer verlassene Gas auf
weist, stellt sich ein "Kühlungseffekt" ein, der
für die Stabilisierung/Steuerung/Regelung genutzt
werden kann. So kann dort die Temperatur durch das
wechselseitige Spülen der Schüttung mit dem kühle
ren Gas der Pufferschleife und dem heißen Gas des
Burn-out-Prozesses reguliert und stabilisiert wer
den.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Pufferung durch Einleiten des Mischga
ses in eine Pufferschleifen-Leitung erfolgt. Somit
wird für die Pufferung kein Behälter oder derglei
chen als Zwischenlager verwendet, sondern es han
delt sich bei dem Puffer um eine Pufferstrecke, die
vorzugsweise derart ausgebildet ist, daß ihr Volu
men so groß ist, daß es die während der Zeit des
Umschaltens strömende Mischgasmenge aufnehmen kann.
Dies hat zur Folge, daß sich die Pufferschleifen-
Leitung während des Umschaltens strömend mit Misch
gas füllt, ohne daß der Mischgaskopf in den Abluft
schornstein gelangt. Eine Verbindung zum Abluft
schornstein beziehungsweise Außenatmosphäre besteht
jedoch, um das Strömen der Mischgasmenge zuzulas
sen, ohne daß ein Druckanstieg erfolgt. Da der Kopf
der Mischgasmenge jedoch nicht das Stellorgan er
reicht, tritt auch kein verschmutztes Gas in den
Abluftschornstein. Ist der Umschaltprozeß abge
schlossen, so wird das Stellorgan geschlossen und
das Mischgas über eine entsprechende Leitung in die
Rohgaszufuhr eingeleitet, so daß das Mischgas noch
mal der Reinigungswirkung des Regenerativreaktors
unterzogen wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur
thermischen Reinigung eines mittels einer Rohgaszu
fuhr gelieferten Rohgases in einem regenerativen
Prozeß, mit mindestens drei Wärmespeicherkammern,
die über umschaltbare Stellorgane mit der Rohgaszu
fuhr und/oder einer Reingasabfuhr verbindbar sind
und die ferner mit mindestens einer Verbrennungs
kammer in Verbindung stehen, wobei die Reingasab
fuhr zur Speicherung vom beim Umschalten der Stell
organe durch Eintritt von Rohgas in das Reingas ge
bildeten Mischgas mit einem Gaspuffer verbindbar
sind, der ausgangsseitig mit der Rohgaszufuhr
und/oder mit mindestens einer der Wärmespeicherkam
mern verbunden werden kann. Unabhängig davon, ob
der Normalbetrieb des regenerativen Prozesses vor
liegt, das heißt alle drei Wärmetauscherkammern zum
wechselweise erfolgenden Aufheizen des Rohgases
verwendet werden beziehungsweise dazu dienen, sich
wechselweise mittels des Reingases aufzuheizen, ist
eine Pufferung von Mischgas möglich. Diese Puffe
rung kann ferner während des Burn-out-Betriebs ge
nutzt werden, so daß in jedem Betriebszustand die
Umweltvorschriften eingehalten bleiben und ein un
terbrechungsfreier Betrieb, also eine stetige und
gleiche Rohgasmengenabnahme, möglich ist.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß der Gaspuf
fer als Pufferschleifen-Leitung ausgebildet ist.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß in der Rückführleitung ein Gastromerzeu
ger, insbesondere ein Burn-out-Ventilator, angeord
net ist. Dieser sorgt dafür, daß die der Kammerre
generation unterliegende Wärmespeicherkammer stetig
von heißem Gas durchströmt wird. Ferner sorgt er
dafür, daß das der Kammerregeneration dienende Gas
wieder in die Rohgaszuleitung eingespeist wird.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Pufferschlei
fen-Leitung stromaufwärts des Gasstromerzeugers in
die Rückführleitung mündet. Dies hat zur Folge, daß
das gepufferte Mischgas mittels ein und desselben
Ventilators, also mittels des Burn-out-Ventilators,
der auch den Burn-out-Prozeß aufrechterhält, in die
Rohgaszufuhr eingeleitet wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich in den Unteransprüchen.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an
hand von Blockschaltbildern, und zwar zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum
thermischen Reinigen eines Rohgases,
Fig. 2 das Blockschaltbild der Fig. 1 mit Ver
deutlichung eines Burn-out-Betriebs,
Fig. 3 das Blockschaltbild der Fig. 1 mit Ver
deutlichung der Entleerung einer Puffer
schleife und
Fig. 4 das Blockschaltbild der Fig. 1 im Kühl
betrieb einer der Kammerregeneration un
terliegenden Wärmespeicherkammer.
Die Fig. 1 zeigt einen Regenerativreaktor 1, der
drei Wärmespeicherkammern 2, 3 und 4 aufweist, in
denen sich jeweils eine wärmeaufnehmende bezie
hungsweise wärmeabgebende Masse beziehungsweise
Schüttung 5, 6 und 7 befindet. Der jeweils obere
Teil 8, 9 und 10 der Kammern 2, 3 und 4 steht in
Verbindung mit einer gemeinsamen Verbrennungskammer
11, in der zwei Brenner 12 angeordnet sind, die ei
ne nicht näher dargestellte Brennstoffzufuhr auf
weisen und Flammen 13 besitzen. Die unteren Teile
14, 15 und 16 der Wärmespeicherkammern 2, 3 und 4
sind mit Leitungen 17, 18 und 19 verbunden, die zu
Verbindungspunkten 20, 21 und 22 führen.
Rohgas wird mittels einer Leitung 23 einem Verbin
dungspunkt 24 zugeführt und von dort an eine Ver
teilerleitung 25 übergeben. Die Verteilerleitung 25
ist an Stellorgane 26, 27 und 28 angeschlossen, die
über Stichleitungen 29, 30 und 31 zu den Verbin
dungspunkten 20, 21 und 22 führen. Ferner gehen von
den Verbindungspunkten 20, 21 und 22 Stichleitungen
32, 33 und 34 aus, die zu Stellorganen 35, 36 und
37 führen. Die Stellorgane 35, 36 und 37 sind an
eine Sammelleitung 38 angeschlossen, die zu einem
Abluftventilator 39 führt, der ausgangsseitig eine
Leitung 40 aufweist, die mit einem Verbindungspunkt
41 verbunden ist. An dem Verbindungspunkt 41 ist
ein Stellorgan 42 angeschlossen, dessen Ausgang zu
einem Abluftschornstein 43 führt. Ferner ist an den
Verbindungspunkt 41 ein Gaspuffer 44 angeschlossen,
der als Pufferschleifen-Leitung 45 ausgebildet ist
und bis zu einem Verbindungspunkt 46 führt. An den
Verbindungspunkt 46 ist ein Stellorgan 47 ange
schlossen, das mit dem Abluftschornstein 43 in Ver
bindung steht. Ferner geht von dem Verbindungspunkt
46 eine Rückführleitung 48 aus, die zu einem Stell
organ 49 führt, das mit einem Verbindungspunkt 50
verbunden ist. Der Verbindungspunkt 50 steht über
eine Leitung 51 mit einem weiteren Verbindungspunkt
52 in Verbindung. Der Verbindungspunkt 52 ist über
Stichleitungen 53, 54 und 55 mit Stellorganen 56,
57 und 58 verbunden, die ihrerseits mit den Verbin
dungspunkten 20, 21 und 22 in Verbindung stehen.
Ferner ist der Verbindungspunkt 50 an ein Stellor
gan 59 angeschlossen, das ferner mit einem Gass
tromerzeuger 60 in Verbindung steht. Der Gasstrom
erzeuger 60 ist als Burn-out-Ventilator 61 ausge
bildet, dessen Ausgangsseite 62 über eine Leitung
63 zum Verbindungspunkt 24 führt.
Anhand der Fig. 2 wird zunächst der Normalbetrieb
des Regenerativreaktors 1 beschrieben. Rohgas, bei
spielsweise mit Lösungsmitteldämpfen versehene Ab
luft wird mittels der Leitung 23 zugeführt und ge
langt über das in Offenstellung befindliche Stell
organ 26 zur Wärmespeicherkammer 2. Dort durchsetzt
das Rohgas die aufgeheizte Schüttung 5 und erwärmt
sich dabei. Das heiße Rohgas gelangt anschließend
in die Verbrennungskammer 11 und wird dort mittels
der Brenner 12 gezündet. Aus dem Rohgas wird aufgrund
dieser thermischen Verbrennung Reingas. Das
Reingas der Verbrennungskammer 11 durchströmt die
Schüttung 7 der Wärmespeicherkammer 4 und gelangt
über das sich in Offenstellung befindliche Stellor
gan 37 zum Abluftventilator 39, der die Antriebs
quelle für die bisher erwähnte Gasströmung dar
stellt. Vom Abluftventilator 39 gelangt das Reingas
zum Verbindungspunkt 41 und von dort über das sich
in Offenstellung befindliche Stellorgan 42 in den
Abluftschornstein 43, der das Reingas an die Außen
atmosphähre abgibt. Im vorstehenden ist davon aus
gegangen, daß die Schüttung 5 ein hohes Temperatur
niveau aufweist. Dies wird dadurch erzielt, daß der
vorstehend beschriebene Strömungsweg durch die ver
schiedenen Wärmespeicherkammern 2 bis 4 des Regene
rativreaktors 1 zyklisch umgeschaltet wird, so daß
mindestens eine der Wärmespeicherkammern 2 bis 4
von dem heißen Reingas aufgeheizt wird, während
mindestens eine andere der Wärmespeicherkammern 2
bis 4 von Rohgas durchströmt wird, wobei die zuge
hörige Schüttung 5 bis 7 zuvor von dem Reingas auf
geheizt worden ist. Durch entsprechende Ansteuerung
der Stellorgane 26 bis 28 sowie 35 bis 37 ist der
jeweilige Strömungsweg bestimmbar. Die Stellorgane
26 bis 28, 35 bis 37, 42, 47, 49, 56 bis 58 und 59
sind vorzugsweise als Stellklappen ausgebildet, das
heißt, eine verlagerbare Klappe gibt in der einen
Stellung den Strömungsweg frei und verschließt in
einer anderen Stellung den Durchgang.
Der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß das die Wärme
speicherkammer 3 durchströmende Reingas über den
Verbindungspunkt 21 durch das sich in Offenstellung
befindliche Stellorgan 57 und das sich in Offenstellung
befindliche Stellorgan 59 strömt. Der
Burn-out-Ventilator 61 treibt die erwähnte Gasströ
mung an, wobei der Burn-out-Ventilator 61 stromab
wärts mit dem Verbindungspunkt 24 in Verbindung
steht, so daß das die Schüttung 6 durchgeströmende
heiße Reingas in die Leitung 23 zurückgespeist
wird. Die Leitung 23 bildet eine Rohgaszufuhr 64
und die Sammelleitung 38 eine Reingasabfuhr 65.
Aufgrund des Durchströmens des heißen Reingases
durch die Schüttung 6 im erwähnten Kreislauf ist es
möglich, eine derart hohe Temperatur in der Wärme
speicherkammer 3 zu erzeugen, daß in der Schüttung
6 vorhandende Kondensate des Rohgases verdampft
und/oder verbrannt werden, mithin ein sogenannter
Burn-out-Prozeß stattfindet, der der Reinigung die
ser Wärmespeicherkammer 3 dient. Während des Burn-
out-Prozesses wird der Gasströmweg durch die Wärme
speicherkammern 2 und 4 nicht ständig aufrechter
halten, sondern es erfolgt eine Umschaltung derart,
daß das Rohgas über das Stellorgan 28 zur zuvor
aufgeheizten Schüttung 7 gelangt, in der Verbren
nungskammer 11 verbrannt wird, die Schüttung 5 zu
dessen Aufheizen passiert und über das Stellorgan
35 zur Abgaszufuhr 65 gelangt und von dort schließ
lich über den Abluftschornstein 43 an die Außenat
mosphäre abgegeben wird. Durch ständiges Umschalten
der Gasströmwege durch die Wärmespeicherkammern 2
und 4 ist dessen optimaler Betrieb sichergestellt,
ohne daß es zu einer Überhitzung der entsprechenden
Schüttungen 2 und 4 kommt.
Ist der Burn-out-Prozeß der Wärmespeicherkammer 3
abgeschlossen, so wird wieder Normalbetrieb aufge
nommen. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt dann
der Burn-out-Prozeß der Wärmespeicherkammer 2 und
- zu einem wiederum späteren Zeitpunkt - der Burn-
out-Prozeß der Wärmespeicherkammer 4. Aus allem ist
erkennbar, daß ein kontinuierlicher Prozeß durchge
führt wird, wobei permanent Rohgas der Anlage zuge
führt wird, also eine Rohgasabnahme nicht gestoppt
werden muß.
Sollte während des Burn-out-Prozesses die Tempera
tur in der Schüttung 6 einen Grenzwert erreichen,
so ist es durch Schließen des Stellorgans 57 mög
lich, den heißen Gasstrom zu stoppen oder zu redu
zieren, so daß eine bestimmte Temperatur in der
Schüttung 6 gehalten wird oder der Temperaturan
stiegsgradient reduziert wird.
Um die Temperatur des Burn-out-Prozesses in der
Schüttung 6 der Wärmespeicherkammer 3 stufenweise
auf einen bestimmten Wert - vorzugsweise zeitgesteu
ert - zu erhöhen, ist es auch möglich, die Stellor
gane 57 und/oder 59 derart zu betätigen, daß sich
das gewünschte Temperaturprofil in der Schüttung 6
einstellt.
Während des Burn-out-Prozesses kann es dazu kommen,
daß die gewünschte Übertemperatur deutlich über
schritten wird. Um diese nicht gewollte Überhitzung
zu vermeiden, sind zwei Betriebszustände des Burn-
out-Prozesses vorgesehen:
- a) wie vorstehend bereits erläutert, durchströmt - angetrieben durch den Burn-out-Ventilator 61 - heißes Reingas durch das in Offenstellung be findliche Stellorgan 57 die Schüttung 6, wobei die Übertemperatur erzeugt wird, so daß die Kon densate verbrannt werden, überschreitet die Übertemperatur einen Maximalwert, so daß die vorstehend erwähnte Überhitzung vorliegt, so ist es zum anderen möglich,
- b) ein Absenken der Temperatur auf die normale Übertemperatur vorzunehmen, indem Gas aus dem Gaspuffer 44, welches eine niedrigere Temperatur als das die Verbrennungskammer verlassene Gas aufweist, durch den Abluftventilator 39 über die Rückführleitung 48 und die Verbindungspunkte 50, 52 und 21 - in der entgegengesetzten Richtung - durch die Schüttung 6 zu drücken. Hierdurch er gibt sich ein Kühleffekt.
Durch diese beiden Betriebszustände des Burn-out-
Prozesses ist es möglich, die Temperatur zu stabi
lisieren beziehungsweise zu steuern oder zu regeln.
Es kann vorgesehen sein, das Durchströmen des hei
ßen Reingases nach a) und das Durchströmen von Gas
mit niedrigerer Temperatur nach b) während des
Burn-out-Prozesses jeweils einmal oder jeweils aber
auch mehrmals vorzunehmen.
Die Fig. 3 verdeutlicht, daß im Normalbetrieb oder
im Burn-out-Betrieb mittels des Gaspuffers 44 ein
Mischgas gepuffert werden kann, um zu verhindern,
daß dieses an die Außenatmosphäre gelangt. Das
Mischgas entsteht dadurch, daß die Stellorgane 26
und 35 beziehungsweise 27 und 36 beziehungsweise 28
und 37 gleichzeitig betätigt werden. Das heißt,
wenn sich beispielsweise das Stellorgan 26
schließt, so öffnet sich das Stellorgan 35, wenn
der Gasströmungsweg entsprechend umgeschaltet werden
soll. Dies bedeutet aber beispielsweise, daß
das durch das Stellorgan 26 strömende Rohgas über
den Verbindungspunkt 20 kurzfristig nicht in die
Wärmespeicherkammer 2 gelangt, sondern ferner den
"Kurzschlußweg" passieren kann, der zum Stellorgan
35 führt. Demgemäß können bestimmte Anteile des
Rohgases über diesen Weg zur Sammelleitung 38 ge
langen. Es besteht also kurzfristig eine Verbindung
zwischen der Rohgaszufuhr 64 und der Reingasabfuhr
65. Entsprechende Verhältnisse liegen bei den Stel
lorganen 27 und 36 sowie 28 und 37 vor. Um nun zu
verhindern, daß in das Reingas eingeströmtes Roh
gas, nämlich das aufgrund dieses Vorgangs gebildete
Mischgas, über den Abluftventilator 39 und das
Stellorgan 42 zum Abluftschornstein 43 und damit in
die Außenatmosphäre gelangt, ist vorgesehen, das
Stellorgan 42 zu schließen, so daß das Mischgas in
den Gaspuffer 44 eintritt. Der Gaspuffer 44 ist als
Pufferschleifen-Leitung 45 ausgebildet, dessen Vo
lumen derart groß ist, daß es die während des Um
schaltens entstehende Mischgasmenge aufnehmen kann.
Mithin strömt das Mischgas durch die Pufferschlei
fen-Leitung 45, wobei der "Kopf" dieser Strömung
den Verbindungspunkt 46 noch nicht erreicht hat,
wenn die Umschaltung der verschiedenen Stellorgane
abgeschlossen ist. Auf diese Art und Weise ist es
möglich, das Mischgas über die Leitung 48 sowie die
Stellorgane 49 und 59 mittels des Gasstromerzeugers
60 zum Verbindungspunkt 24 und damit in die Rohgas
zufuhr 64 zurückzuführen. Ist dies erfolgt und der
Umschaltprozeß abgeschlossen, so kann das Reingas
wieder auf "normalem Wege", also über das Stellor
gan 42 in den Abluftschornstein 43 geführt werden.
Um sicherzustellen, daß während der Einleitung des
Mischgases in die Pufferschleifen-Leitung 45 dort
kein Überdruck entsteht, wird während des Füllens
des Puffers das Stellorgan 47 geöffnet. Da der
"Kopf" des Mischgases jedoch während des Umschalt
prozesses den Verbindungspunkt 46 nicht erreicht,
ist ein Austreten von Mischgas über das Stellorgan
47 und den Abluftschornstein 43 verhindert.
Die Fig. 4 verdeutlicht einen Betriebszustand, bei
dem ein Burn-out-Prozeß in der Wärmespeicherkammer
3 stattgefunden hat und der Normalbetrieb möglichst
schnell mit der Wärmespeicherkammer 3 wieder aufge
nommen werden soll. Da die Schüttung 6 die erwähnte
Übertemperatur hat, ist es also erforderlich, diese
möglichst schnell auf die Normaltemperatur herun
terzukühlen. Dies kann dadurch erfolgen, daß das
heiße Rohgas durch die Wärmespeicherkammer 4 ge
führt wird und insofern Wärme abgibt. Es gelangt
dann über das Stellorgan 37 und den Abluftventila
tor 39 in die Pufferschleifen-Leitung 45 und von
dort teilweise über das Stellorgan 47 in den Ab
luftschornstein 43. Ein anderer Teil des Rohgases
wird über den Verbindungspunkt 46 und die Rückführ
leitung 48 sowie das in Offenstellung befindliche
Stellorgan 49 zum Verbindungspunkt 50 geführt. Es
ist verständlich, daß sich aufgrund dieses Weges
das Rohgas entsprechend herabgekühlt hat, so daß es
dann, wenn es über den Verbindungspunkt 52 und das
sich in Offenstellung befindliche Stellorgan 57 die
Schüttung 6 der Wärmespeicherkammer 3 passiert dort
kühlend wirkt und auf diese Art und Weise relativ
schnell die Schüttungstemperatur erniedrigt werden
kann.
Claims (8)
1. Verfahren zur thermischen Reinigung eines mit
tels einer Rohgaszufuhr gelieferten Rohgases in ei
nem regenerativen Prozeß, mit folgenden Schritten:
- - Durchleitung des Rohgases durch eine zuvor mit tels Reingas aufgeheizte erste Wärmespeicherkam mer in eine Verbrennungskammer,
- - Ableitung des durch Verbrennung in der Verbren nungskammer aus dem Rohgas gebildeten Reingases durch eine aufzuheizende zweite Wärmespeicher kammer in eine Reingasabfuhr,
- - Umschaltung der vorstehend genannten Gasströmung während eines Kammerregenerations-Betriebszu stands derart, daß das Rohgas die zweite Wärme speicherkammer und das Reingas die erste Wärme speicherkammer durchströmt,
- - wobei während des Kammerregenerations-Betriebs zustands (Burn-out-Prozeß) Gas aus der Verbren nungskammer eine dritte Wärmespeicherkammer zu deren Kammerregeneration durchströmt und in die Rohgaszufuhr eingespeist wird,
- - Pufferung von beim Umschalten durch Eintritt von Rohgas in das Reingas gebildetem Mischgas und Rückführung des gepufferten Mischgases in die Rohgaszufuhr und/oder in die dritte Wärmespei cherkammer.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Pufferung durch Einleiten des Mischga
ses in eine Pufferschleifen-Leitung erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Volumen der Puffer
schleifen-Leitung die während der Zeit des Umschal
tens strömende Mischgasmenge aufnimmt.
4. Vorrichtung zur thermischen Reinigung eines mit
tels einer Rohgaszufuhr gelieferten Rohgases in ei
nem regenerativen Prozeß, insbesondere zur Durch
führung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens drei Wär
mespeicherkammern (2, 3, 4), die über umschaltbare
Stellorgane (26 bis 28, 35 bis 37) mit der Rohgas
zufuhr (64) und/oder einer Reingasabfuhr (65) ver
bindbar sind und die ferner mit mindestens einer
Verbrennungskammer (11) in Verbindung stehen, wobei
die Reingasabfuhr (65) zur Speicherung vom beim Um
schalten der Stellorgane (26 bis 28, 35 bis 37)
durch Eintritt von Rohgas in das Reingas gebildetem
Mischgas mit einem Gaspuffer (44) verbindbar ist,
der ausgangsseitig mit der Rohgaszufuhr (64)
und/oder mit mindestens einer der Wärmespeicherkam
mern verbindbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gaspuffer (44) als Pufferschlei
fen-Leitung (45) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mindestens eine
der Wärmespeicherkammern (2, 3, 4) während eines Kam
merregenerations-Betriebszustands mit einer zur
Rohgaszufuhr (64) führenden Rückführleitung ver
bindbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Rückführleitung
ein Gasstromerzeuger (60), insbesondere ein Burn-
out-Ventilator (61), angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferschleifen-
Leitung (45) stromaufwärts des Gasstromerzeugers
(60) in die Rückführleitung mündet.
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