DE19633579C2 - Verfahren zum Anlaufenlassen eines Kombinationsprozeß-Kraftwerks - Google Patents
Verfahren zum Anlaufenlassen eines Kombinationsprozeß-KraftwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anlaufenlassen eines
Kombinationsprozeß-Kraftwerks.
Es sind bereits Kraftwerke für die Stromerzeugung bekannt, die
nach einem kombinierten Kreisprozeß arbeiten. Solche Kraftwer
ke haben einen Wirbelschicht-Druckkessel, in dem ein Brenn
stoff, wie Kohle, mit von einem Kompressor komprimierter Luft
im Wirbelbett verbrannt wird und das Verbrennungsgas bzw.
Abgas aus dem Kessel eine Gasturbine antreibt, welche mit
einem Generator für die Stromerzeugung gekoppelt ist.
Bei einem solchen Kraftwerk ist dem Wirbelschicht-Druckkessel
für den Anlauf ein Luftaufheizkessel zugeordnet, in dem ein
Brennstoff, wie Leichtöl und dergleichen, verbrannt wird. Da
das Verbrennungsgas relativ viel Wasserdampf enthält, besteht
die Gefahr, daß das Wasser im frühen Anlaufstadium in den
Leitungen auf der Abgasseite des Kessels und einem dort vor
gesehenen Teilchenabscheider kondensiert.
Bei einem solchen Kraftwerk gibt es drei sogenannte Kaltzu
stände. Im ersten Zustand haben der Kessel und seine Bestand
teile Umgebungstemperatur oder im wesentlichen Umgebungstempe
ratur. Im zweiten Zustand war das Kraftwerk längere Zeit
stillgelegt, beispielsweise für eine periodische Inspektion,
und soll nun wieder anlaufen gelassen werden. Im dritten
Zustand ist kaum Wärme in dem Kessel und den zugehörigen
Rohren verblieben.
Wenn nach diesen Kaltzuständen von dem Betrieb mit dem Luft
aufheizkessel auf den Betrieb mit der Kohleverbrennung im
Kessel umgeschaltet wird, enthält das Abgas aus dem Wirbel
schicht-Druckkessel relativ viel Asche, die bei Vorhandensein
von Kondensatwasser an den Rohren haften bleiben und sie
dadurch verstopfen kann.
Um dem zu begegnen wird nach der JP-A-5-264 001 von dem Kom
pressor komprimierte Luft in dem Luftaufheizofen stärker
vorerhitzt und dem Leitungssystem auf der Stromabseite des
Wirbelschicht-Druckkessels zugeführt. Dadurch soll eine Kon
densation des Wasserdampfs an den mit dem Abgas beaufschlagten
Teilen verhindert werden.
Auch wenn die Temperatur des Vorheizgases unmittelbar nach dem
Aufheizen sehr hoch ist, nimmt sie beim Durchströmen der Ab
gaskanäle und der zugehörigen Bauelemente relativ schnell ab.
Dabei ist die Kondensationstemperatur für die vom Kompressor
verdichtete Hochdruckluft höher als die Normaltemperatur.
Dadurch kann am Beginn des Anlaufs aus dem Kaltzustand Wasser
dampf im Rückstromkreis vom Kessel kondensieren, da die Tempe
ratur auch im Falle eines Gases, das keine Feuchte enthält,
unter die Kondensationstemperatur abfällt.
Die WO 95/10693 offenbart ein Kombinationskreisprozeß-Kraftwerk
mit einem Kompressor, einem Wirbelschicht-Druckkessel, einer
Gasturbine und einer Dampfturbine. Die Besonderheit des Kom
binationskreisprozeß-Kraftwerks gemäß der WO 95/10693 besteht
darin, daß bei Niedriglastbetrieb ein Teil des Dampfes aus dem
Dampfturbinenkreislauf der Gasturbine zugeführt wird, um einen
gleichmäßigen Betrieb der Gasturbine ohne das Starten eines
Hilfsbrenners zu gewährleisten.
Die DE 31 42 993 C2 offenbart ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Vorheizen einer Wirbelbettbrennkammer und einer
Gasreinigungseinrichtung. Bei dem Verfahren gemäß der DE 31 42
993 C2 werden die Wirbelbettbrennkammer und die Gasreinigungs
einrichtung lediglich durch in einem Luftkompressor aufgeheiz
te Luft vorgewärmt. Eine Taupunktbeeinflussung durch ein
spezielles Druckregime ist nicht vorgesehen. Mit dem Verfahren
gemäß der DE 31 42 993 C2 kann zwar die Kondensation von
Wasserdampf an den Wänden der Wirbelbettbrennkammer und der
Gasreinigungseinrichtung im Verhältnis zum Starten der Anlage
ohne Vorheizen verringert werden, die Temperatur der im Luft
kompressor aufgeheizten Druckluft allein reicht jedoch nicht
aus, um die Wände auf eine über dem relevanten Taupunkt lie
gende Temperatur aufzuheizen und somit eine Wasserdampfkon
densation vollständig auszuschließen.
Die DE 39 15 478 A1 offenbart ein Verfahren zum Betrieb einer
kombinierten Anlage aus einem Kompressor, einer Gasturbine und
einem am Auslaß der Gasturbine angeordneten Abwärme-Rückge
winnungsboiler mit nachgeordneter Dampfturbine. Bei diesem
Verfahren wird mittels eines kompressoreinlaßseitigen Drossel
ventils ein bestimmtes Druckverhältnis am Einlaß und Auslaß
des Kompressors aufrechterhalten, um Wärmespannungen zu ver
meiden.
Aus der DE 35 20 096 A1 ist ein Verfahren zum Anlaufenlassen
eines Kombinationskreisprozeß-Kraftwerks mit einem Wirbel
schicht-Druckkessel bekannt, bei dem das Abgassystem vor einem
Starten eines Hauptverbrennungsprozesses auf eine bestimmte
Temperatur erhitzt wird. Dabei erfolgt die Vorwärmung ver
schiedener Teile des Abgassystems mittels unterschiedlicher
Einrichtungen. Die Vorwärmung eines ersten Teils des Abgas
systems geschieht mittels in einem Kompressor und einem Wärme
tauscher erwärmter Luft. Ein zweiter Teil des Abgassystems
wird unmittelbar durch Verbrennungsgase aus einem Vorwärm
brenner erwärmt. Dabei entsteht jedoch für eine gewisse Über
gangszeit unmittelbar nach dem Einschalten des Vorwärmbrenners
eine Situation, bei der die Wandtemperatur des zweiten Teils
des Abgassystems geringer ist als der Taupunkt des Wasserdampf
enthaltenden Abgases aus dem Vorwärmbrenner, so daß während
dieser Übergangszeit Wasserdampf an den Wänden des zweiten
Teils des Abgassystems kondensiert.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb in
der Bereitstellung eines Verfahrens zum Anlaufenlassen eines
Kombinationsprozeß-Kraftwerks, bei welchem eine Kondensation
von Wasserdampf, der zum Zeitpunkt des Anlaufens des Kraft
werks in der vom Kompressor verdichteten Luft enthalten ist,
mit Sicherheit unterbunden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
nach Anspruch 1. Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche
2 bis 4.
Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfin
dung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in einem Systemschema den Aufbau eines Ausführungsbei
spiels eines Kombinationsprozeß-Kraftwerks mit
Wirbelschichtverbrennung unter Druck, das in der erfin
dungsgemäßen Weise angelassen werden kann,
Fig. 2 in einem Systemschema wie Fig. 1 eine zweite Ausfüh
rungsform,
Fig. 3 in einem Diagramm eine Beziehung zwischen der Kompres
sorfördertemperatur und dem Druckverhältnis des Kom
pressors und
Fig. 4 in einem Diagramm eine Beziehung zwischen dem Öffnungs-
und Schließgrad von Ventilen und einer Gasturbinenein
trittstemperatur für die Ausführung von Fig. 1.
Das in Fig. 1 gezeigte Kombinationskreisprozeß-Kraftwerk hat
einen Kompressor 4, eine Gasturbine 5, auf deren Welle der
Kompressor und ein Generator/Elektromotor 6 angeordnet sind.
Auf der Stromaufseite des Kompressors 4 ist in einer Leitung
17 für die Luftzuführung zum Kompressor ein Drosselventil 15
angeordnet, mit dem sich die dem Kompressor 4 zugeführte
Luftmenge einstellen läßt. Vom Kompressor 4 geförderte Luft
wird einem Kessel über eine Leitung 18 zugeführt, in welcher
ein Ventil 12 zum Einstellen des Luftdurchsatzes zum Kessel
angeordnet ist. Der Kessel besteht aus einem Druckbehälter 1,
in dem ein Verbrennungsabschnitt 2 angeordnet ist, in welchem
über einer Verteilerplatte 34 ein Wirbelbett 3 ausgebildet
werden kann. Durch den Verbrennungsabschnitt 2 ist eine Lei
tung 16 für ein Medium hindurchgeführt, mit dem sich Wärme aus
dem Verbrennungsabschnitt 2 abführen läßt.
Ein Luftaufheizkessel 7 steht einerseits mit einer Luftzufüh
rungsleitung 21, die Luft aus dem Druckbehälter 1 zuführt und
mit einer Leitung 23 in Verbindung, die Verbrennungsgas aus
dem Luftaufheizkessel 7 zum Verbrennungsabschnitt 2 trans
portiert. Die Leitung 21 für die Luftzuführung und die Leitung
23 für das Verbrennungsgas sind durch eine Leitung 22 zur
Umgehung des Luftaufheizkessels 7 verbunden. Diese Umgehung
wird durch einen Schieber 9 in der Leitung 22 und durch einen
Schieber 10 in der Leitung 21 für die Luftzuführung, der nach
der Abzweigung der Leitung 22 von der Leitung 21 und vor dem
Luftaufheizkessel 7 angeordnet ist, ermöglicht. Über ein
Ventil 11 kann Luft aus dem Druckbehälter 1 in eine Leitung 24
transportiert werden, durch die Abgase aus dem Kessel abge
führt werden.
Die Leitung 24, durch die das Abgas aus dem Verbrennungsab
schnitt 2 strömt, mündet in einem Teilchenabscheider 8, der
mit einer Gasturbine 5 über eine Leitung 25 verbunden ist, in
der ein Ventil 14 zur Einstellung des Gasdurchsatzes angeord
net ist. Eine Leitung 19 verbindet die Leitung 18 zwischen dem
Kompressor 4 und dem Ventil 12 mit der Leitung 25 zwischen
dessen Ventil 14 und der Gasturbine 5. In der Leitung 19 ist
ein Ventil 13 zur Regulierung des Durchsatzes von Abgas an
geordnet.
Das durch die Gasturbine 5 hindurchgegangene Abgas wird über
eine Leitung 20 abgeführt, die gegebenenfalls mit einer Wär
merückgewinnungseinrichtung verbunden sein kann. Im Normalbe
trieb des Kraftwerks wird der Druckbehälter 1 durch die vom
Kompressor 4 geförderte Luft unter Druck gesetzt. In dem
Verbrennungsabschnitt 2 befindet sich ein Fluidisierungsmedium
3 in Form von Kalkstein, Sand und dergleichen, das dazu bei
trägt, in den Verbrennungsabschnitt 2 aus einem nicht gezeig
ten Brennstoffzuführungssystem zugeführte Kohle zu fluidis
ieren und zu verbrennen. Durch die durch den Verbrennungs
abschnitt 2 geführte Leitung 16 wird Wärme in Form von in der
Leitung 16 erzeugtem Dampf abgeführt, der ein nicht gezeigtes
Dampfturbinensystem antreibt, mit dem sich in bekannter Weise
Strom erzeugen läßt.
Das durch die Wirbelschichtverbrennung in dem Verbrennungs
abschnitt 2 erzeugte Verbrennungsgas, das im folgenden Abgas
genannt wird, strömt durch die Leitung 24 zum Teilchenabschei
der 8, wo Staub, Asche und andere Feststoffteilchen abgeschie
den werden, und dann durch die Leitung 25 zur Gasturbine 5,
die den Generator 6 zur Stromerzeugung antreibt.
Beim Anlauf des Kraftwerks befindet sich das Abgassystem vom
Verbrennungsabschnitt 2 bis zur Gasturbine 5 in einem Kaltzu
stand und wird deshalb zur Unterbindung einer Wasserdampfkon
densierung vorerhitzt. Dafür wird der Druck am Kompressor
einlaß verringert, indem der Öffnungsgrad des in der Leitung
17 angeordneten Drosselventils 15 so verringert wird, daß das
Druckverhältnis des Kompressors 4 beibehalten wird. Dieses
Verhältnis ergibt sich aus dem Auslaßdruck des Kompressors 4
geteilt durch seinen Einlaßdruck. Durch die in diesem Zustand
vom Kompressor geförderte Luft, die eine Temperatur von bei
spielsweise 200 bis 300°C hat, werden der Verbrennungsab
schnitt 2, die Leitung 24 für das Abgas, der Teilchenabschei
der 8 zum Entfernen von Teilchen, wie Staub oder Asche, und
die Leitung 25 erhitzt.
Fig. 3 zeigt die Abhängigkeit der Fördertemperatur des Kom
pressors 4 von dem Kompressordruckverhältnis für zwei ver
schiedene Temperaturen am Kompressoreinlaß. Das Diagramm
zeigt, daß mit Erhöhung des Kompressionsverhältnisses auch die
Auslaß- bzw. Fördertemperatur des Kompressors 4 steigt. Das
Kompressionsverhältnis ändert sich beispielsweise abhängig von
der Drehzahl des Kompressors 4.
Im frühen Anlaufstadium des Kombinationskreisprozeß-Kraftwerks
beträgt der Auslaßdruck des Kompressors 4 etwa 1,5 bar, so daß
bei einem Einlaßdruck von 1 bar das Kompressordruckverhältnis
etwa 1,5 beträgt. Die Auslaßtemperatur des Kompressors 4 hat
dabei einen niedrigen Wert von beispielsweise 100°C. Eine
solche Temperatur ist für das Vorerhitzen der genannten Kreis
prozeß-Bauelemente nicht ausreichend. Deshalb wird die Dreh
zahl des Kompressors 4 auf eine Nenndrehzahl eingestellt und
der Öffnungsgrad des kompressoreinlaßseitigen Drosselventils
15 reduziert, um den Druck am Kompressoreinlaß so zu verrin
gern, daß er niedriger ist als der auf der Stromaufseite des
Drosselventils 15. Wenn das Kompressordruckverhältnis auf etwa
10 eingestellt ist, läßt sich kompressorauslaßseitig Luft mit
einer hohen Temperatur von 300 bis 400°C erhalten.
Wenn die Fördertemperatur des Kompressors 4 nicht ausreichend
ansteigt aufgrund einer Temperaturverringerung am Kompressor
einlaß, wird der Einlaßdruck des Kompressors verringert, die
Drehzahl des Kompressors erhöht oder es wird ein Teil der Luft
in einem Zwischenstadium des Kompressors abgezogen und zur
Leitung 17 zurückgeführt, wodurch die Fördertemperatur des
Kompressors erhöht wird.
Für den Anlauf des Kraftwerks werden die Ventile 12 und 14
geschlossen und das Ventil 13 und das Drosselventil 15 geöff
net. Der Kompressor 4 und die Gasturbine 5 werden durch den
Elektromotor 6 gestartet und auf die Nenndrehzahl gebracht.
Das heißt, daß die Drehzahl von 0 auf 3000 oder 3600 ansteigt.
Das Drosselventil 15 ist vollständig geöffnet, so daß der
Druck am Kompressoreinlaß sowie stromauf und stromab vom
Drosselventil 15 etwa 1 bar beträgt. Der Druck am Kompressor
auslaß steigt von 1 bar auf den Nenndruck von 10 bar. Da das
Druckverhältnis des Kompressors bei der Nenndrehzahl den Wert
10 hat, steigt dementsprechend die Fördertemperatur des Kom
pressors von Raumtemperatur auf etwa 300°C.
Unter Beibehaltung der Nenndrehzahl wird nun der Öffnungsgrad
des Drosselventils 15 verringert und die Temperatur beibehal
ten, um den Förderdruck zu reduzieren. Da die Stromaufseite
des Drosselventils 15 mit der Atmosphäre in Verbindung steht,
beträgt der Druck dort etwa 1 bar. Der Druck am Kompressor
einlaß kann im Bereich von 1 bar bis 0,2 bar, vorzugsweise im
Bereich von 0,1 bar bis 0,5 bar oder weniger eingestellt
werden, was von der Festigkeit des Kompressors und der stro
mauf vom Kompressor befindlichen Leitung 17 abhängt. Wenn das
Drosselventil 15 bis zu einem bevorzugten Öffnungsgrad ge
schlossen wird, so daß der Einlaßdruck 0,2 bar beträgt, ver
ringert sich der Druck am Kompressorauslaß bei aufrechterhal
tener Nenndrehzahl und dadurch gleichbleibendem Kompressor
druckverhältnis von 10 bar auf 2 bar. Die Lufttemperatur am
Kompressorauslaß beträgt etwa 300°C.
Im Hinblick auf den Taupunkt am Kompressorauslaß möchte man am
Kompressoreinlaß einen niedrigeren Ansaugdruck haben, so daß
der Druck der Luft am Kompressorauslaß niedriger wird. Der
Druck am Kompressorauslaß wird niedriger als der Druck, der
der Drehzahl des Kompressors entspricht. Die Wasserdampfmenge
auf der Ansaugseite wird aus der gemessenen Temperatur, der
gemessenen Feuchte usw. am Kompressoreinlaß ermittelt. Basie
rend auf diesem Ergebnis wird der Druck am Kompressorauslaß so
eingestellt, daß die Temperatur der vom Kompressor geförderten
verdichteten Luft höher als der Taupunkt ist.
Die Temperatur des Kompressorauslasses kann wie im Nennbetrieb
des Kompressors 4 beibehalten werden, die Temperatur der Luft
am Kompressorauslaß kann jedoch auf die bevorzugte Temperatur
eingestellt werden, die höher als der Taupunkt ist. Eine
bevorzugte Temperatur der aus dem Kompressor 4 kommenden Luft
beträgt das 1,6fache oder mehr bezogen auf den Taupunkt.
Die Nenndrehzahl des Kompressors 4 kann auf 3000 oder 3600 UpM
einstellt werden. Zur Regulierung der Temperatur und des
Drucks am Kompressorauslaß kann jedoch eine Drehzahl einge
stellt werden, die kleiner als die vorstehend genannte ist. In
diesem Fall soll die Drehzahl größer als 50% der Drehzahl zum
Zeitpunkt des Normalbetriebs sein.
Durch Einstellen der Kompressorsteuerung ist es möglich, den
Einlaßdruck des Kompressors 4 vor dem Anstieg des Kompressors
auf eine Nenndrehzahl niedriger als den Druck auf der Strom
aufseite des Drosselventils 15 zu machen. Da in diesem Fall
die Drehzahl niedrig ist, kann unter Berücksichtigung eines
Kompressorpumpens die Drehzahl erhöht werden.
Nachdem die Drehzahl stabil geworden ist, werden das Ventil 12
und der Schieber 9 geöffnet, um Luft mit hoher Temperatur
hindurchzulassen, während der Druckbehälter 1, der Verbren
nungsabschnitt 2, die Leitung 24, der Teilchenabscheider 8 und
die Leitung 25 vorerhitzt werden. Nach dem Öffnen des Ventils
12 wird das Ventil 14 mit einer Zeitverzögerung geöffnet. Der
Grund dafür besteht darin, einen Gegenstrom der Luft aufgrund
der Druckausbreitungsverzögerung in der Leitung zu unterdrüc
ken. Der Luftdruck usw. am Kompressorauslaß behalten im we
sentlichen die oben erwähnten Zustände bei.
Der Druck am Kompressoreinlaß ist auf 0,2 bar, die Drehzahl
des Kompressors ist auf die Nenndrehzahl, das Kompressions
druckverhältnis ist auf etwa 10, der Auslaßdruck des Kompres
sors auf 2 bar und die Temperatur der Luft am Kompressorauslaß
auf etwa 300°C eingestellt.
Als nächstes wird nach dem Öffnen des Ventils 14 das Ventil 13
geschlossen. In diesem Zustand ist es vorerhitzt.
Wenn das Abgassystem ausreichend erhitzt ist, beispielsweise
auf etwa 100 bis 130°C, vorzugsweise 130°C oder mehr, wird aus
einem nicht gezeigten Brennstoffzuführsystem ein Brennstoff,
wie Leichtöl, in den Luftaufheizkessel 7 eingespritzt, wodurch
der Luftaufheizkessel 7 anläuft. Der Schieber 10 wird geöff
net, der Schieber 9 geschlossen. Das von dem Luftaufheizkessel
7 erzeugte Verbrennungsgas erhöht die Temperatur des Fluidis
ierungsmediums 3 auf die Entzündungstemperatur der Kohle. Der
Luftdruck usw. am Kompressorauslaß behalten den oben erwähnten
Zustand bei.
Das Verbrennungsgas des Leichtöls und dergleichen enthält viel
Wasserdampf. Da jedoch das Abgassystem bereits auf eine Tempe
ratur erhitzt ist, die höher als der Taupunkt ist, besteht
keine Möglichkeit, daß der Wasserdampf kondensiert. Wenn die
Temperatur des Fluidisierungsmediums 3 die Zündtemperatur von
Kohle, etwa 600°C, erreicht hat und stabil geworden ist, was
durch Messung des Anstiegs der Verbrennungstemperatur festge
stellt wird, wird der Betrieb des Luftaufheizkessels 7 ge
stoppt. Der Schieber 10 wird geschlossen, der Schieber 9 wird
geöffnet. In das Fluidisierungsmedium 3 wird von einem nicht
gezeigten Kohlezuführungssystem Kohle eingedüst. Die Kohle
bildet mit dem Fluidisiermedium 3 durch die über die Leitung
22 zugeführte Luft eine Wirbelschicht in der die Kohle mit der
zugeführten Luft verbrannt wird. Der Druck am Kompressoreinlaß
wird von 0,2 bar auf 1 bar, d. h. auf den Druck für den Normal
betrieb, erhöht. Der Kompressor arbeitet bei der Nenndrehzahl.
Da das Kompressordruckverhältnis auf 10 eingestellt ist,
steigt der Druck am Kompressorauslaß von 2 bar auf 10 bar,
d. h. auf den Druck für den Normalbetrieb. Dabei wird das
Drosselventil 15 allmählich in Angleichung an die Brennstoff
zuführung geöffnet, bis es schließlich ganz offen ist. Die
Temperatur der Luft, die am Kompressorauslaß 300°C beträgt,
erhöht sich aufgrund der Brennstoffzuführung.
Der Verbrennungsluftdurchsatz zum Fluidisieren des Fluidis
ierungsmediums 3 ergibt sich aus dem Querschnitt der Vertei
lerplatte 34, der Temperatur des Fluidisierungsmediums 3 und
dem Innendruck im Verbrennungsabschnitt 2 durch Berechnung.
Basierend auf dem Ergebnis läßt sich der Durchsatz über das
Drosselventil 15 auf der Kompressoreinlaßseite einstellen. Die
Menge der zugeführten Kohle wird erhöht, wenn die Temperatur
der vom Fluidisierungsmedium 3 und der Kohle gebildeten Wir
belschicht etwa 850°C erreicht.
Das Fluidisierungsmedium 3 wird von einem nicht gezeigten
Speichersystem aufgefüllt. Die Höhe der Wirbelschicht wird
allmählich gesteigert, so daß schließlich die Wärme abführende
Leitung 16 in der Wirbelschicht eingebettet ist, was die
Dampferzeugung in der Leitung 16 steigert. Wenn mit dem so
erzeugten Dampf eine Dampfturbine eines Stromerzeugungssy
stems, das nicht gezeigt ist, betrieben wird, steigt gleich
zeitig die Temperatur des Abgases aus dem Verbrennungsab
schnitt 2. Wenn die Gasturbine 5 die Leistung des Kompressors
4 deckt, wird die Leistung allmählich bis zum Nennbetrieb und
zur Beendigung des Anlaufs erhöht, wobei der Elektromotor 6
zum Generator 6 wird und Strom erzeugt.
Zum Zeitpunkt der erwähnten Vorerhitzung sind das Ventil 11
offen und die Schieber 9 und 10 geschlossen. Die von der
Leitung 18 zugeführte Druckluft wird über das Ventil 11 zu den
Bauteilen stromab vom Kessel geführt. Als Folge kann die
Aufwärmzeit der jeweiligen Bauelemente verkürzt werden.
Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen dem erläuterten Ventilöff
nung- und -schließzustand und eine Gastemperatur am Einlaß der
Gasturbine. In dem Diagramm zeigt die ausgezogene Linie den
Fall, in welchem das beschriebene Beispiel nicht angewendet
wurde, während die strichpunktierte Linie den Fall zeigt, bei
welchem dieses Beispiel angewandt wurde.
Der Grund, warum die Gastemperatur am Einlaß der Gasturbine
nach dem Wellenstart in dem Kennliniendiagramm ansteigt,
besteht darin, daß der Druck am Kompressoreinlaß durch Einsatz
des Drosselventils 15 reduziert wird und daß die vom Kompres
sor geförderte Luft mit hoher Temperatur in den Gasturbinen
einlaß über das geöffnete Ventil 13 und das geschlossene
Ventil 12 eintritt. Da das Ventil 13 nach dem Anlauf der
Vorerhitzung geschlossen wird, strömt die vom Kompressor
geförderte Luft mit hoher Temperatur im Abgassystem, um die
Leitung usw. zu erhitzen, wobei ihre Temperatur abfällt. Wenn
der erfindungsgemäße Anlauf nicht angewandt wird, fällt bald
nachdem die Luft, deren Temperatur angehoben ist, der Strom
abseite des Kessels zugeführt wird, die Temperatur der strö
menden Luft ab. Es besteht dann die Möglichkeit, daß die
Lufttemperatur niedriger wird als der Taupunkt an der Strom
abseite, so daß eine Tauabscheidung bzw. Kondensation auf
treten kann.
Da die Temperatur jedoch so gesteuert ist, daß sie nicht
niedriger als der Taupunkt werden kann, wird erfindungsgemäß
eine Tauabscheidung bzw. Wasserdampfkondensation auch zum
Zeitpunkt des Anlaufs des Luftaufheizkessels 7 durch das zu
geführte Abgas unterbunden, welches viel Wasserdampf aus dem
Luftaufheizkessel 7 enthält.
Wenn das erwähnte Beispiel nicht zur Anwendung gelangt, wird
vor dem Zuführen von Verbrennungsgas aus dem Luftaufheizkessel
7 die Anlaufzeit des Luftaufheizkessels 7 früher liegen als
bei dem Beispiel, wenn die Vorerhitzung des Strömungswegs
erfolgt durch Nutzung der Wärme des Luftaufheizkessels 7.
Bei der Ausführung von Fig. 2 ist zusätzlich zu der von Fig. 1
eine Leitung 29 vorgesehen, die von der Leitung 18 stromab vom
Ventil 12 abzweigt. Die Leitung 29 ist durch einen Wärmetau
scher 30 geführt, ehe sie vor dem Kessel wieder in die Leitung
18 mündet. In der Leitung 18 ist stromab von der Abzweigung
der Leitung 29 ein Schieber 28 angeordnet. In der Leitung 29
sitzt vor dem Wärmetauscher 30 ein Schieber 27. Mit diesen
Schiebern 27 und 28 kann der Gasstrom vom Kompressor 4 zum
Kessel durch die Leitung 18 oder über den Wärmetauscher 30
geführt werden.
Zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 wird das
Abgassystem von dem Verbrennungsabschnitt 2 bis zur Gasturbine
5, wenn es sich im Kaltzustand befindet, vorerhitzt, und zwar
bevor dem Luftaufheizkessel 7 Brennstoff zugeführt wird, um
eine Kondensation des Wasserdampfs im Abgassystem zu unter
binden und um die Vorheizzeit um etwa 20 bis 30% zu verkür
zen. Dabei besteht der Kaltzustand darin, daß sich die Tempe
ratur der Bauelemente des Kessels und stromab davon im Normal
zustand befindet oder niedriger als der Taupunkt ist.
Der Anlauf des Kraftwerks erfolgt wie bei der Ausführungsform
von Fig. 1. Es können die gleichen Bedingungen, beispielsweise
die Temperatur am Kompressorauslaß, verwendet werden. Zunächst
sind die Ventile 12 und 14 geschlossen und das Ventil 13 ist
geöffnet, während der Kompressor 4 und die Gasturbine durch
den Elektromotor 6, der später als Generator wirkt, gestartet
werden.
Während die Nenndrehzahl aufrechterhalten wird, wird der
Öffnungsgrad des Drosselventils 15 reduziert, die Auslaßtempe
ratur am Kompressor aufrechterhalten und der Förderdruck
reduziert.
Wenn sich die Drehzahl stabilisiert hat, werden das Ventil 12
und der Schieber 27 geöffnet und der Schieber 28 wird ge
schlossen. Die komprimierte Luft aus dem Kompressor 4 gelangt
in dem Wärmeaustauscher 30 in einen Wärmeaustausch mit Dampf
hoher Temperatur, der über Leitungen 33 und 31 von einem
Hilfskessel 32 oder dergleichen zugeführt wird, dessen Anlauf
bereits abgeschlossen ist. Die dadurch weiter erhitzte kompri
mierte Luft wird in den Druckbehälter 1 eingeführt. Zu diesem
Zeitpunkt wird das Ventil 11 geöffnet, wird erhitzte Luft in
den Verbrennungsabschnitt 2 eingeführt und werden der Ver
brennungsabschnitt 2, die Leitung 24, der Teilchenabscheider 8
und die Leitung 25 erhitzt.
Nach Öffnen des Ventils 12 wird das Ventil 14 geöffnet. Das
Ventil 13 wird nach einer Zeitverzögerung geschlossen. Der
Grund dafür entspricht dem anhand der ersten Ausführungsform
von Fig. 1 beschriebenen.
Für die Vorerhitzung wird der zunächst geschlossene Schieber
10 geöffnet und das Ventil 11 wird geschlossen, wenn das
Abgassystem ausreichend erhitzt ist. Der Öffnungsgrad des
Drosselventils 15 wird allmählich verringert. Dem Luftauf
heizkessel 7 wird von dem nicht gezeigten Brennstoffsystem
Brennstoff, wie Leichtöl, zugeführt und gezündet.
Als Wärmequelle für den Wärmeaustauscher 30 dienen beispiels
weise von dem Hilfskessel gefördertes Gas oder ein elektrisch
beheiztes Medium. Das Ventil 11 kann entfallen, wenn das
Fluidisierungsmedium 3 ausreichend getrocknet ist und der
Schieber 9 die Funktion des Ventils 11 ausführen kann.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Vorerhitzung der Bauelemente
vom Verbrennungsabschnitt 2 bis zur Gasturbine 5 kann die Kon
densation von in der Druckluft aus dem Kompressor 4 enthalte
nem Wasserdampf zum Zeitpunkt des Anlaufs des Kombinations
kreisprozeß-Kraftwerks unterdrückt werden. Dadurch wird das
Anhaften von Asche im Verbrennungsgas an Elementen der Anlage
zum Zeitpunkt der Verbrennung von Kohle unterdrückt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Anlaufenlassen eines Kombinationsprozeß-
Kraftwerks mit
- 1. einem Wirbelschicht-Druckkessel (1),
- 2. einem Kompressor (4), der dem Wirbelschicht-Druckkessel (1) Luft zuführt, und
- 3. einem Abgassystem (24, 8, 25), über das die Abgase des Wirbelschicht-Druckkessels (1) einer Gasturbine (5) zugeführt werden, wobei
- 4. der Kompressor (4) auf Nenndrehzahl gebracht wird,
- 5. der Einlaßdruck des Kompressors (4) mittels eines Dros selventils (15) unter Beibehaltung der Nenndrehzahl verringert wird und
- 6. die vom Kompressor geförderte Luft wenigstens den Bauele menten zugeführt wird, die sich auf der Stromabseite des Wirbelschicht-Druckkessels (1) befinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. anschließend von einem Luftaufheizkessel (7) dem Wirbel schicht-Druckkessel (1) Verbrennungsgas zugeführt wird,
- 2. der Durchsatz der dem Kompressor (4) zugeführten Ansaug luft allmählich durch Vergrößern des Öffnungsgrades des Drosselventils (15) gesteigert wird und
- 3. einem Verbrennungsabschnitt (2) des Wirbelschicht-Druck kessels (1) Brennstoff zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderluft des Kompressors (4) durch einen Wärmetauscher
(30) zwischen dem Kompressor (4) und dem Wirbelschicht-
Druckkessel (1) wenigstens während der Zuführung der För
derluft aus dem Kompressor (4) zu den Bauelementen strom
abseitig des Wirbelschicht-Druckkessels (1) erhitzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck am Kompressoreinlaß auf 0,1
bar bis 0,5 bar eingestellt wird.
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- 1995-08-23 JP JP21446195A patent/JPH0960505A/ja active Pending
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1996
- 1996-08-20 DE DE1996133579 patent/DE19633579C2/de not_active Expired - Fee Related
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JPH0960505A (ja) | 1997-03-04 |
DE19633579A1 (de) | 1997-02-27 |
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