DE19720789A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von DampfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von
Dampf mit einem einen Dampferzeuger aufweisenden konventionellen Dampftur
binenkreislauf, bei welchem nach einer ersten Entspannungsstufe in einer Hoch
druckturbine eine Zwischenüberhitzung des Dampfes vor einer zweiten Enspan
nungsstufe in einer Mitteldruckturbine vorgesehen ist, wo bei der Dampfturbinen
kreislauf wahlweise auch zusätzlich mit einem mindestens eine Gasturbine auf
weisenden Gasturbinenkreislauf kombinierbar ist, in welchem der mindestens
einen Gasturbine eine mit Wasser aus dem Dampfturbinenkreislauf gespeiste
Abhitzedampferzeugungsanlage nachgeschaltet ist und der dampfseitige Aus
gang der Abhitzedampferzeugungsanlage und der dampfseitige Ausgang des
Dampferzeugers stromaufwärts der Hochdruckturbine des Dampfturbinenkreislau
fes in eine gemeinsame Frischdampfleitung münden.
Konventionelle Dampfkraftwerke bestehen im wesentlichen aus einem meist mit
Kohle oder mit Öl, zunehmend aber auch mit Gas befeuerten Dampferzeuger und
mehreren Dampfteilturbinen (Hochdruck-, Mitteldruck-, Niederdruckdampfturbinen)
sowie einem Generator zur Umwandlung der Dampfenergie in elektrische Ener
gie. Zur Verbesserung der Effektivität ist es üblich, eine Zwischenüberhitzung des
in der Hochdruckturbine entspannten Dampfes vorzunehmen, bevor dieser der
Mitteldruckturbine zugeführt wird.
Die Temperaturen des überhitzten und des zwischenüberhitzten Dampfes verhal
ten sich bei diesem Stand der Technik in Abhängigkeit von der Kessellast unter
schiedlich. Bei niedriger Kessellast ist die Temperatur des überhitzten Dampfes
höher als die des zwischenüberhitzten Dampfes, bei hohen Kessellasten liegt die
Temperatur des zwischenüberhitzten Dampfes über der Temperatur des überhitz
ten Dampfes. Der Zwischenüberhitzer ist für einen Teil des Frischdampf/HP-
Überhitzerdampfdurchsatzes ausgelegt, weil in einem konventionellen Dampf
kraftwerk der Dampf zum regenerativen Vorwärmen entnommen wird und der
Durchsatz in der Dampfturbine kontinuierlich reduziert wird bis zum Dampfturbi
nenaustritt/Kondensator. Der Durchsatz des Überhitzers ist daher im Falle eines
konventionellen Dampfkraftwerkes viel größer als der Massenfluß durch den
Zwischenüberhitzer. Bei höheren Kessellasten muß also eine Verringerung der
Zwischenüberhitzertemperatur erreicht werden.
Da die Wärmeaustauschflächen von Überhitzer und Zwischenüberhitzer für den
jeweiligen Fall fest vorgeben sind, muß die Dampftemperatur geregelt werden,
d. h. sie muß innerhalb bestimmter Grenzen (Höchsttemperatur abhängig vom
Material, Mindesttemperatur abhängig von der zu erreichenden Leistung) konstant
gehalten werden. Das kann z. B. durch Veränderungen im Feuerungssystem/Schwenken
der Brenner, durch Dampfkühlung aufgrund von Wassereinspritzung,
durch Rezirkulation von Rauchgas oder durch Bypassen von Wärmeaustauschflä
chen (Umführungsklappenregelung) geschehen.
Diese bekannten Lösungen zur Dampftemperaturregelung haben aber eine Reihe
von Nachteilen. Einerseits zeigen sie nur eine beschränkte Wirkung, andererseits
muß eine zusätzliche Hardware installiert werden, was zur Kostensteigerung
führt. Im Falle einer Dampfkühlung durch Einspritzen von Wasser vor, zwischen
oder nach den Überhitzer- oder Zwischenüberhitzersektionen kommt es außer
dem zu einer Leistungsherabsetzung. Schließlich wirken sich auch die sich unter
extremen Bedingungen (hohe Temperaturen, Korrosion) bewegenden Einrichtun
gen, z. B. Umführungsklappen, nachteilig aus.
Aus DE 195 42 917 A1 und R. Bachmann, M. Fetescu und H. Nielsen: More than
60% Efficiency by Combining Advanced Gas Turbines and Conventional Steam
Power Plants, Power Gen'95 Americas, Anaheim, California, USA, Dec. 5-7, 1995
sind beispielsweise Verbundkraftwerke bekannt, bei welchen ein o.b. konventio
neller Dampfkreislauf mit Zwischenüberhitzung mit einem Gasturbinenkreislauf
kombiniert ist, wobei der Gasturbine ein Abhitzekessel nachgeschaltet ist, der zu
sätzlich Frischdampf von einem Teil des Speisewassers erzeugt. Dieser zusätzli
che, vom Abhitzekessel kommende Frischdampf führt dazu, daß der aus dem
Hauptkessel austretende Frischdampfmassenstrom geringer sein muß im Ver
gleich zum Frischdampfaustritt aus dem Kessel eines konventionellen Dampf
kraftwerkes. Da außerdem durch die Vorwärmung des Kondensats und Speise
wassers im Abhitzekessel die Entnahmemenge des entspannten Dampfes aus
der ND-Dampfturbine verringert wird, erhöht sich der Dampfdurchsatz durch die
Dampfturbine, so daß die Kessellast reduziert werden muß. Das führt dazu,
daß im Falle eines Verbundsystems der kalte Zwischenüberhitzerdampfstrom viel
größer ist als der Frischdampfmassenstrom des Kessels und somit zwischen bei
den ein Mißverhältnis besteht. Beim bekannten Stand der Technik wird der im
Hauptkessel und im Abhitzekessel erzeugte Frischdampf nur im Hauptkessel zwi
schenüberhitzt. Obwohl dies eine Reihe von Vorteilen hat, wie z. B. die Gestattung
einer hohen Flexibilität in der Fahrweise bei gleichzeitig sehr hohen Wirkungsgra
den, treten auch hier Nachteile auf. Der Überhitzer des Hauptkessels wird bei
Teillast betrieben und der Zwischenüberhitzer bei der höheren Grundlast. Wenn
das Verbundkraftwerk ohne jegliche Modifizierung arbeitet, führt das dazu, daß
die Dampftemperatur am Austritt des Zwischenüberhitzers reduziert wird und da
mit die Leistung der Mitteldruckturbine und dementsprechend der Wirkungsgrad
des Kraftwerkes sinkt.
Die Erfindung versucht, alle diese Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf der oben
beschriebenen Art zu schaffen, bei denen mit Hilfe einer einfachen Temperaturre
gelung ein erhöhter Wirkungsgrad in allen Betriebsweisen erzielt wird und nur ge
ringe Kosten anfallen. Die Vorrichtung soll einerseits für neue Kraftwerke anwend
bar sein, andererseits gut zum Nachrüsten von bestehenden kohle-, öl- oder gas
befeuerten Dampfkraftanlagen (konventionelle Dampfkraftwerke oder Verbundan
lagen) geeignet sein.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei einem Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zumindestens ein Teil des überhitzten Dampfes
im Überhitzer und der zwischenüberhitzte Dampf im Zwischenüberhitzer einem
mittelbaren Wärmeaustausch unterzogen werden.
Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung gemäß Oberbegriff des An
spruches 6 dadurch erreicht, daß der Überhitzer und der Zwischenüberhitzer
mindestens eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit aufweisen.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß durch den Wärmeaustausch zwi
schen Überhitzer und Zwischenüberhitzer ein hoher Wirkungsgrad in allen Be
triebsweisen der Anlage erzielt wird. Die Kosten für eine Erweiterung, ein Retrofit
oder ein Nachrüsten bestehender konventioneller Dampfkraftwerke sind ver
gleichsweise niedrig. Mit der Erfindung ist es möglich, ohne die im Stand der
Technik beschriebene Nachteile ein konventionelles Dampfkraftwerk in ein Ver
bundkraftwerk umzuwandeln.
In einer Ausführungsform kann der Wärmeaustausch auch reversibel erfolgt, wo
bei bei kleinen Lasten des Dampferzeugers ein Teil der Wärmeenergie vom
Dampf des Überhitzers an den Dampf des Zwischenüberhitzers abgegeben wird
und umgekehrt bei höheren Lasten des Dampferzeugers ein Teil der Wärme
energie vom Dampf des Zwischenüberhitzers an den Dampf des Überhitzers ab
gegeben wird. Dadurch kann eine einfache Temperaturregelung realisiert werden,
die zu einer Wirkungsgradsteigerung führt.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Menge des überhitzten Frischdampfes, die mit
dem zwischenüberhitzten Dampf im Wärmeaustausch steht, in Abhängigkeit von
der Größe der Last des Dampferzeugers, von der Größe des Dampfmassen
stromes durch den Überhitzer und den Zwischenüberhitzer und von der Tempera
tur des Zwischenüberhitzers in Abhängigkeit vom jeweiligen Ort des Wärmeaus
tausches geregelt wird.
Schließlich wird mit Vorteil die mindestens eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-
Wärmetauschereinheit innerhalb des Dampferzeugers angeordnet, wobei nun
mehr Heißgas die Wärmetauscheinheit umströmt. Die Wärmetauschereinheit
besteht dann aus einem doppelwandigem Rohr, wobei dessen inneres Rohr zum
Durchströmen des Überhitzerdampfes und dessen äußeres Rohr zum Durch
strömen des Zwischenüberhitzerdampf vorgesehen sind und wobei das äußere
Rohr von Heißgas umströmt ist.
Es können beispielsweise bereits bestehende Wärmeaustauschflächen durch die
Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit ersetzt werden, so daß
kein zusätzlicher Platz benötigt wird.
Falls innerhalb des Dampferzeugers nicht genügend Platz ist, wird die mindestens
eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit außerhalb des
Dampferzeugers angeordnet.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn die mindestens eine Überhitzer/Zwischenüber
hitzer-Wärmetauschereinheit mit einer der bekannten Vorrichtungen zur Dampf
temperaturregelung kombinierbar ist. Dann ergänzen sich beide Regelungsme
thoden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand eines konven
tionellen Dampfkraftwerkes und anhand eines Verbundkraftwerkes dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild eines konventionellen Dampfkraftwerkes;
Fig. 2 eine typische Anordnung der Wärmeaustauschflächen in einem kon
ventionellen Dampferzeuger nach dem bekannten Stand der Technik;
Fig. 3 einen Dampferzeuger in einer ersten Ausführungsvariante, bei der die
erfindungsgemäße Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauscherein
heit innerhalb des Dampferzeugers angeordnet ist;
Fig. 4 einen Dampferzeuger in einer zweiten Ausführungsvariante, bei der die
erfindungsgemäße Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauscherein
heit außerhalb des Dampferzeugers angeordnet ist;
Fig. 5 eine typische Abhängigkeit der Dampftemperatur im Überhitzer und
Zwischenüberhitzer von der Last des Dampferzeugers;
Fig. 6 ein schematisches Schaltbild eines Verbundkraftwerkes;
Fig. 7 ein Detail von Fig. 6 im Überhitzer/Zwischenüberhitzerbereich;
Fig. 8 eine Abhängigkeit der Dampftemperatur im Überhitzer und für zwei ver
schiedene Fälle im Zwischenüberhitzer von der Last des Dampferzeu
gers.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt
Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen bezeichnet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Fig. 1
bis 8 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein konventionelles Dampfkraftwerk mit Zwischenüberhit
zung nach dem bekannten Stand der Technik. In einem vorzugsweise mit Öl oder
Kohle beheizten Dampferzeuger 1, welcher selbstverständlich auch mit gasförmi
gem Brennstoff beheizt werden kann, wird durch die Heißgase des Dampferzeu
gers 1 Speisewasser 2 verdampft und in einem Überhitzer 3 zu Frischdampf 4
überhitzt. Der Frischdampf 4 gelangt über eine Frischdampfleitung 5 in eine Hoch
druckdampfturbine 6 und wird dort teilentspannt. Nach der Teilentspannung im
Hochdruckteil 6 der Dampfturbine wird der Dampf vor Eintritt in die Mitteldrucktur
bine 7 über eine Leitung 8 einem Zwischenüberhitzer 9 zugeführt und dort zwi
schenüberhitzt. Der anschließend in der Mitteldruckturbine 7 teilentspannte
Dampf wird danach über Leitungen 10 den beiden Niederdruckturbinen 11 zuge
führt. Die Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruckturbinen 6, 7, 11 sind mit
einem Generator 12 auf einer gemeinsamen Welle angeordnet. Der entspannte
Arbeitsdampf kondensiert in einem Kondensator 13. Als Kondensat wird das Ar
beitsmittel nunmehr mit einer Kondensatpumpe 14 über entnahmedampfbeheizte
Niederdruckvorwärmer 15 in den Speisewasserbehälter/Entgaser 16 gefördert,
von dem es mittels einer Speisewasserpumpe 17 in einen entnahmedampfbeheiz
ten Speisewasserhochdruckvorwärmer 18 und von dort in den Dampferzeuger 1
gelangt.
Fig. 2 zeigt eine typische Anordnung der Wärmeaustauschflächen von Überhitzer
3, Zwischenüberhitzer 9 und Speisewasserhochdruckvorwärmer 18 in einem
Dampferzeuger 1 nach dem bekannten Stand der Technik. Die fest vorgegebe
nen Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschflächen führen beim Betrieb des
Kraftwerkes zu den im Stand der Technik bereits erläuterten Nachteilen.
Erfindungsgemäß kann nun eine einfache Temperaturregelung des Dampfes er
folgen, wenn mindestens ein Teil des überhitzten Dampfes im Überhitzer 3 und
der zwischenüberhitzte Dampf im Zwischenüberhitzer 9 einem mittelbaren Wär
meaustausch unterzogen werden. Die Menge des überhitzen Frischdampfes, die
mit dem zwischenüberhitzten Dampf im Wärmeaustausch steht, wird in Abhängig
keit von der Größe der Last des Dampferzeugers 1, von der Größe des Dampf
massenstromes durch den Überhitzer und den Zwischenüberhitzer und von der
Temperatur des Zwischenüberhitzers in Abhängigkeit vom jeweiligen Ort des
Wärmeaustausches geregelt.
In Fig. 3 ist ein Dampferzeuger 1 in einer ersten Ausführungsvariante dargestellt,
bei welchem der Überhitzer 3 und der Zwischenüberhitzer 9 mindestens eine er
findungsgemäße Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit 19 auf
weisen, wobei die Wärmetauschereinheit 19 aus einem von einem Heißgas 20
umströmten doppelten Rohr 21 besteht, und das innere Rohr für den Überhitzer
dampf und das äußere Rohr für den Zwischenüberhitzerdampf vorgesehen sind.
Derartige Wärmetauscher sind als Trifluxwärmetauscher bekannt. Bei dieser in
Fig. 3 gezeigten Ausführungsvariante ist die Wärmetauschereinheit 19 innerhalb
des Dampferzeugers 1 angeordnet. Es können mehrere solcher Wärmetauscher
einheiten 19 horizontal und/oder vertikal im Kessel angeordnet werden. Außer
dem ist es möglich, die mindestens eine Wärmetauschereinheit 19 zusätzlich zu
den bereits bestehenden Wärmeaustauschflächen im Dampferzeuger 1 anzuord
nen oder bereits bestehenden Wärmeausstauschflächen des Überhitzers 3
und/oder Zwischenüberhitzers 9 mit den erfindungsgemäßen Wärmetauscherein
heiten 19 auszutauschen. Die Wärmetauschereinheit 19 kann je nach Zwischen
überhitzer- und Überhitzer-Temperaturprofil auch an anderen Orten als an der in
Fig. 3 gezeigten Stelle angeordnet sein.
Eine zweite Ausführungsvariante zeigt Fig. 4. Hier ist die Wärmetauschereinheit
19 außerhalb des Dampferzeugers 1 angeordnet. Eine solche Lösung ist dann
vorteilhaft, wenn innerhalb eines bereits vorhandenen Dampferzeugers 1 kein
Platz mehr zum Nachrüsten mit der Einheit 19 besteht. Auch hier kann selbstver
ständlich die mindestens eine Wärmetauschereinheit 19 in Abhängigkeit vom je
weiligen Temperaturprofil an einer anderen Stelle als an der in Fig. 4 gezeigten
angeordnet sein.
Fig. 5 zeigt in einem oberen Teilbild die typische Abhängigkeit der Dampftempera
tur T im Überhitzer 3 (Kurve a) und im Zwischenüberhitzer 9 (Kurve b) von der
Last L des Dampferzeugers 1 in einem konventionellen Dampfkraftwerk. Die bei
den Kurven a und b verdeutlichen die Verhältnisse ohne Dampftemperaturrege
lung und ohne die erfindungsgemäße Lösung, d. h. bei niedrigen Lasten L hat der
Dampf im Überhitzer 3 wesentlich höhere Temperaturen als der Dampf im Zwi
schenüberhitzer 9 (Zwischenüberhitzertemperatur ist zu niedrig), während bei ho
hen Lasten L der Dampf im Überhitzer 3 niedrigere Temperaturen T aufweist als
der Dampf im Zwischenüberhitzer 9 (Zwischenüberhitzertemperatur ist zu hoch).
Wird nun z. B. innerhalb des Dampferzeugers 1 mindestens eine kombinierte
Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit 19 angeordnet, welche aus
einem doppelwandigem Rohr 21 besteht, wobei das innere Rohr zum Durchströ
men des Überhitzerdampfes und das äußere Rohr zum Durchströmen des Zwi
schenüberhitzerdampfes vorgesehen sind, und wobei das äußere Rohr von
Heißgas 20 umströmt wird, dann findet bei niedrigen Lasten L des Dampferzeu
gers 1 ein Transport von Wärmeenergie vom Überhitzer 3 in den Zwischenüber
hitzer 9 statt, während bei hohen Lasten L des Dampferzeugers 1 ein Transport
von Wärmeenergie vom Zwischenüberhitzer 9 zum Überhitzer 3 stattfindet (siehe
dicke Pfeile) und somit die Dampftemperatur auf einfache Weise geregelt und der
Wirkungsgrad verbessert wird.
In den beiden mittleren Teilbildern von Fig. 5 ist der Wärmeübergang beispielhaft
anhand von Pfeilen dargestellt. Im linken Teilbild (kleine Lasten L) findet ein Wär
meübergang sowohl vom äußeren Heißgas 20 (bei Anordnung der Wärmetau
scheinheit 19 im Inneren des Dampferzeugers) als auch vom Dampf im Überhitzer
3 an den Dampf im Zwischenüberhitzer 9 statt, so daß sich seine Temperatur er
höht. Bei Anordnung der Wärmetauscheinheit 19 außerhalb des Dampferzeugers
1 (nicht dargestellt) würde dagegen kein Wärmeübergang vom Heißgas 20 an
den Dampf im Zwischenüberhitzer 9 stattfinden, weil dort kein Heißgas 20 vor
handen ist. Hier ist die Wärmetauscheinheit 19 lediglich ein Bifluxwärmeaustau
scher, bei welchem bei kleinen Lasten ein Wärmeübergang vom Dampf im Über
hitzer 3 an den Dampf im Zwischenüberhitzer 9 stattfindet.
Im rechten mittleren Teilbild von Fig. 5 (hohe Lasten L) findet dagegen ein umge
kehrter Wärmeübergang in der Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauscher
einheit 19 statt, weil Wärmeenergie vom Dampf des Zwischenüberhitzers 9 an
den Dampf des Überhitzers 3 abgegeben wird, so daß die Dampftemperatur des
Zwischenüberhitzers 9 abgesenkt wird. Das hat zur Folge, daß die beiden Kurven
a und b entsprechend der Pfeilrichtung im oberen Teilbild von Fig. 5 angeglichen
werden, so daß ein Temperaturverlauf wie im unteren Teilbild von Fig. 5 darge
stellt ist, entsteht und somit die Temperatur des Dampfes geregelt wird. Unter
dem Begriff "reversibler Wärmeaustausch" wird die o.b. Übertragung von Wärme
energie einerseits vom Zwischenüberhitzer zum Überhitzer und andererseits vom
Überhitzer zum Zwischenüberhitzer verstanden.
In den Fig. 6 bis 8 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines Ver
bundkraftwerkes (Hybridmodus) dargestellt. Fig. 6 zeigt schematisch ein Ver
bundkraftwerk zur Stromerzeugung, welches einen konventionellen Dampfkreis
lauf (s. Fig. 1) und einen zusätzlichen Gasturbinenkreislauf aufweist. Im Gasturbi
nenkreislauf wird die angesaugte Frischluft in einem Verdichter 22 auf den Ar
beitsdruck verdichtet. Die verdichtete Luft wird in einer beispielsweise mit Erdgas
befeuerten Brennkammer 23 erhitzt und das so entstandene Brenngas wird in ei
ner Gasturbine 24 arbeitsleistend entspannt. Die dabei gewonnenen Energie wird
an einen Generator 25 bzw. an den Verdichter 22 abgegeben. Das noch heiße
Abgas der Gasturbine wird einer Abhitzedampferzeugungsanlage 26 zugeführt
und nach Abgabe seiner Wärme über einen Kamin ins Freie geleitet.
Der Dampfkreislauf in Fig. 6 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 beschriebenen
Dampfkreislauf dadurch, daß das im Speisewasserbehälter 16 gesammelte und
in der Speisewasserpumpe 17 auf Anlagendruck gebrachte Speisewasser 2 in
zwei Teilströme aufgeteilt wird. Der erste Teilstrom gelangt über den Vorwärmer
18 in den Dampferzeuger 1. Der zweite Teilstrom wird der Abhitzedampferzeu
gungsanlage 26 zugeführt. Dort wird das Speisewasser 2 im Wärmeaustausch mit
dem heißen Abgas der Gasturbine 24 verdampft und überhitzt. Am dampfseitigen
Ausgang soll der Dampf den gleichen Zustand haben wie der Frischdampf am
Ausgang des Dampferzeugers 1. Die beiden überhitzen Dampf-Teilströme mün
den stromaufwärts der Dampfturbine in die gemeinsame Frischdampfleitung 5,
aus der die Hochdruckturbine 6 beaufschlagt wird.
Nach der Teilentspannung in der Hochdruckturbine 6 wird der Dampf vor Eintritt in
die Mitteldruckturbine 7 zwischenüberhitzt. Diese Zwischenüberhitzung erfolgt im
Beispielsfalle in mindestens einer Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetau
schereinheit 19, was im Detail in Fig. 7 dargestellt ist.
Fig. 7 zeigt in einem vergrößerten Ausschnitt von Fig. 6 die Anordnung der erfin
dungsgemäßen Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauscheinheit 19. Ein Teil
des durch den Überhitzer 3 strömenden Frischdampfes 4 oder auch die gesamte
Frischdampfmenge wird in die Einheit 19 geführt, wobei die Menge des Frisch
dampfes über ein Regelventil 27, welches mit einem Regler 28 in Verbindung
steht, den jeweiligen Bedingungen angepaßt wird. Andererseits wird als zweites
Medium in die Wärmetauscheinheit 19 Zwischenüberhitzerdampf eingeführt, wo
bei dessen Menge über eine Massenstromdüse 29 geregelt wird. Zwischen den
beiden jeweils in separaten Rohren entlangströmenden Dämpfen kommt es nun
zu einer Wärmeübertragung, welche bereits oben beschrieben wurde.
Im einem Verbundkraftwerk wird der Hauptkessel bei Teillast betrieben, um den
Frischdampfmassenfluß in den notwendigen Grenzen zu halten. Dieser Be
triebsweise entsprechend entsteht auch der Überhitzer-Frischdampf bei Teillast,
wobei aber der Zwischenüberhitzerdampfmassenstrom viel höher ist wegen des
zusätzlichen Dampfes, der vom Abhitzedampferzeuger der Gasturbine bereitge
stellt wird. Dieses Mißverhältnis zwischen Überhitzer und Zwischenüberhitzer
bewirkt, daß der höhere Zwischenüberhitzermassenstrom zu einer niedrigeren
Temperatur im Zwischenüberhitzer führt. Somit ist für den Zwischenüberhitzerbe
reich zusätzlicher Brennstoff notwendig. Der Dampfmassenstrom im Überhitzer ist
konstant und die Temperatur wird dadurch geregelt, daß eine Wärmeübertragung
vom Dampf des Überhitzers an den Dampf des Zwischenüberhitzers erfolgt (siehe
auch Fig. 8, oberes Teilbild, Kurve c).
Fig. 8 zeigt in einem oberen Teilbild die Abhängigkeit der Dampftemperatur T im
Überhitzer 3 (Kurve a) und im Zwischenüberhitzer 9 für zwei verschiedene Fälle
(Kurven b und c) von der Last L des Dampferzeugers 1. Diese drei Kurven a, b
und c verdeutlichen die Verhältnisse ohne Dampftemperaturregelung und ohne
die erfindungsgemäße Lösung, d. h. im ersten Fall (Kurve b) hat der Dampf im
(überdimensionierten) Zwischenüberhitzer 9 über den gesamten Lastbereich we
sentlich höhere Temperaturen als der Dampf im Überhitzer 3, während im zweiten
Fall (Kurve c) der Dampf im Zwischenüberhitzer 9 über den gesamtem Lastbe
reich niedrigere Temperaturen aufweist als der Dampf im Überhitzer 9. Letzteres
ist z. B. der Fall in einem Verbundkraftwerk (Hybridmodus).
Wird nun innerhalb oder außerhalb des Dampferzeugers 1 mindestens eine
kombinierte Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit 19 angeordnet,
welche bei Anordnung innerhalb des Dampferzeugers 1 aus einem doppelwandi
gem Rohr 21 besteht, wobei das innere Rohr zum Durchströmen des Überhitzer
dampfes und das äußere Rohr zum Durchströmen des Zwischenüberhitzerdamp
fes vorgesehen sind, und wobei das äußere Rohr von Heißgas 20 umströmt
wird, dann findet ein Transport von Wärmeenergie vom Zwischenüberhitzer 9 in
den Überhitzer 3 statt (Kurve b), während im zweiten Fall ein Transport von Wär
meenergie vom Überhitzer 3 zum Zwischenüberhitzer 9 stattfindet (siehe dicke
Pfeile).
In den beiden mittleren Teilbildern von Fig. 8 ist der Wärmeaustausch beispielhaft
anhand von Pfeilen dargestellt. Im linken Teilbild findet ein Wärmeübergang vom
äußeren Heißgas 20 (bei Anordnung der Wärmetauscheinheit 19 im Inneren dem
Dampferzeugers 1) an den Dampf im Zwischenüberhitzer 9 und dann an den
Dampf im Überhitzer 3 statt, so daß sich seine Temperatur erhöht. Im rechten
Teilbild findet dagegen ein Wärmeübergang in der Überhitzer/Zwischenüberhitzer-
Wärmetauschereinheit 19 in der Weise statt, daß Wärmeenergie vom Dampf dem
Überhitzers 3 an den Dampf des Zwischenüberhitzers 9 abgegeben wird, so daß
die Dampftemperatur des Überhitzers 3 abgesenkt wird. Das hat zur Folge, daß
die beiden Kurven a und b bzw. a und c entsprechend der Pfeilrichtung im oberen
Teilbild von Fig. 8 angeglichen werden, so daß ein Temperaturverlauf wie im un
teren Teilbild von Fig. 8 dargestellt ist, entsteht und somit die Temperatur des
Dampfes auf einfache Weise geregelt und der Wirkungsgrad verbessert wird.
Entscheidend ist, daß die Wärmeenergie aus den zwei getrennten Systemen im
Verbundkraftwerk (Überhitzer und Zwischenüberhitzer) so kombiniert wird, daß
schließlich eine einheitliche Temperatur sowohl für den Dampf im Zwischen
überhitzer 9 als auch für den Dampf im Überhitzer 3 erreicht wird.
Sollten die mit der Erfindung erzielten Effekte der Temperaturregelung einmal
nicht ausreichend sein, kann die erfindungsgemäße Überhitzer/Zwischenüber
hitzer-Wärmetauschereinheit 19 auch mit den aus dem Stand der Technik be
kannten und oben bereits erwähnten Dampftemperaturregelungsmethoden kom
biniert werden.
1
Dampferzeuger
2
Speisewasser
3
Überhitzer
4
Frischdampf
5
Frischdampfleitung
6
Hochdruckturbine
7
Mitteldruckturbine
8
Leitung
9
Zwischenüberhitzer
10
Leitung
11
Niederdruckturbine
12
Generator
13
Kondensator
14
Pumpe
15
Niederdruckvorwärmer
16
Speisewasserbehälter
17
Speisewasserpumpe
18
Speisewasserhochdruckvorwärmer
19
Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit
20
Heißgas
21
doppelwandiges Rohr
22
Verdichter
23
Brennkammer
24
Gasturbine
25
Generator
26
Abhitzedampferzeugungsanlage
27
Regelventil
28
Regler
29
Massenstromdüse
T Dampftemperatur
L Last des Dampferzeugers
T Dampftemperatur
L Last des Dampferzeugers
Claims (9)
1. Verfahren zur Erzeugung von Dampf mit einem einen Dampferzeuger (1)
aufweisenden konventionellen Dampfturbinenkreislauf, bei welchem der
Dampf aus dem Überhitzer (3) des Dampferzeugers (1) einer Hochdruck
turbine (6) zugeführt wird, dort in einer ersten Entspannungsstufe teilweise
entspannt wird, anschließend in einem Zwischenüberhitzer (9) zwischen
überhitzt wird und danach in mindestens einer weiteren Entspannungsstufe
entspannt wird, wobei der Dampfturbinenkreislauf wahlweise auch zusätz
lich mit einem mindestens eine Gasturbine (24) aufweisenden Gasturbinen
kreislauf kombinierbar ist, in welchem der mindestens einen Gasturbine
(24) eine mit Wasser aus dem Dampfturbinenkreislauf gespeiste Abhitze
dampferzeugungsanlage (26) nachgeschaltet ist, und der Dampf aus der
Abhitzedampferzeugungsanlage (26) und der Dampf aus dem Dampfer
zeuger (1) stromaufwärts der Hochdruckturbine (6) des Dampfturbinenkreis
laufes in eine gemeinsame Frischdampfleitung (5) eingespeist werden, da
durch gekennzeichnet, daß zumindestens ein Teil des überhitzten Damp
fes im Überhitzer (3) und der zwischenüberhitzte Dampf im Zwischen
überhitzer (9) in Abhängigkeit von der Größe der Last (L) des Dampfer
zeugers (1) einem mittelbaren Wärmeaustausch unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaus
tausch reversibel ist, wobei bei kleinen Lasten (L) des Dampferzeugers (1)
ein Teil der Wärmeenergie vom Dampf des Überhitzers (3) an den Dampf
des Zwischenüberhitzers (9) abgegeben wird und umgekehrt bei höheren
Lasten (L) des Dampferzeugers (1) ein Teil der Wärmeenergie vom Dampf
des Zwischenüberhitzers (9) an den Dampf des Überhitzers (3) abgegeben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß über den ge
samten Lastbereich ein Teil der Wärmeenergie vom Dampf des Überhitzers
(3) an den Dampf des Zwischenüberhitzers (9) abgegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über den ge
samten Lastbereich ein Teil der Wärmeenergie vom Dampf des Zwischen
überhitzers (9) an den Dampf des Überhitzers (3) abgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des überhitzten Frischdampfes (4), die mit dem zwischen
überhitzten Dampf im Wärmeaustausch steht, in Abhängigkeit von der Grö
ße der Last (L) des Dampferzeugers (1), von der Größe des Dampf
massenstromes durch den Überhitzer (3) und den Zwischenüberhitzer (9)
und in Abhängigkeit vom jeweiligen Ort des Wärmeaustausches geregelt
wird.
6. Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf mit einem einen Dampferzeuger (1)
mit Überhitzer (3) aufweisenden konventionellen Dampfturbinenkreislauf,
bei welchem nach einer ersten Entspannungsstufe in einer Hochdruckturbi
ne (6) in einem Zwischenüberhitzer (9) eine Zwischenüberhitzung des
Dampfes vor mindestens einer weiteren Entspannungsstufe in einer Mittel
druckturbine (7) bzw. Niederdruckturbine (11) vorgesehen ist, wobei der
Dampfturbinenkreislauf wahlweise auch zusätzlich mit einem mindestens
eine Gasturbine (24) aufweisenden Gasturbinenkreislauf kombinierbar ist,
in welchem der mindestens einen Gasturbine (24) eine mit Wasser aus
dem Dampfturbinenkreislauf gespeiste Abhitzedampferzeugungsanlage
(26) nachgeschaltet ist, und der dampfseitige Ausgang der Abhitzedampf
erzeugungsanlage (26) und der dampfseitige Ausgang des Dampferzeu
gers (1) stromaufwärts der Hochdruckturbine (6) des Dampfturbinenkreis
laufes in eine gemeinsame Frischdampfleitung (5) münden, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Überhitzer (3) und der Zwischenüberhitzer (9) min
destens eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit (19)
aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit (19) in
nerhalb des Dampferzeugers (1) angeordnet ist, wobei die mindestens eine
Wärmetauschereinheit (19) aus einem doppelwandigem Rohr (21) besteht,
dessen inneres Rohr zum Durchströmen des Überhitzerdampfes und des
sen äußeres Rohr zum Durchströmen des Zwischenüberhitzerdampfes
vorgesehen sind und wobei das äußere Rohr von Heißgas (20) umströmt
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauschereinheit (19) aus
serhalb des Dampferzeugers (1) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Überhitzer/Zwischenüberhitzer-Wärmetauscher
einheit (19) mit einer der bekannten Vorrichtungen zur Dampftemperaturre
gelung kombinierbar ist.
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