DE19927363A1 - Verwendung von langkettigen Fettethern - Google Patents
Verwendung von langkettigen FettethernInfo
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Abstract
Vorgeschlagen wird die Verwendung von langkettigen Fettethern, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus DOLLAR A (a) Umsetzungsprodukten von C¶8¶-C¶20¶-Olefinepoxiden mit C¶8¶-C¶22¶-Alkoholen oder deren Alkylenoxidaddukten, DOLLAR A (b) Umsetzungsprodukten von Epichlorhydrin mit C¶8¶-C¶22¶-Alkoholen oder deren Alkylenoxidaddukten und DOLLAR A (c) C¶10¶-C¶22¶-Dialkyletherepoxiden DOLLAR A als Hydrophobierungsmittel für Papier.
Description
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Papierhilfsmittel und betrifft die Verwendung von spezi
ellen langkettigen Fettethern als Hydrophobiermittel.
Unter dem Oberbegriff "Papier" werden ca. 3000 verschiedene Sorten und Artikel verstanden, die sich
in ihren Anwendungsgebieten und ihrer Beschaffenheit zum Teil erheblich unterscheiden können. Zu
ihrer Herstellung werden stark verdünnte wäßrige Aufschlämmungen von Cellulosefasern und Additiven
in dünnen Schichten auf Bänder, Filze oder Siebe aufgebracht, auf denen sie bei ganz erheblichen
Laufgeschwindigkeiten und unter Anwendung von Wärme und mechanischem Druck bis zu einem
Feststoffgehalt von etwa 40 Gew.-% entwässert werden. Während das noch feuchte Rohpapier in wei
teren Schritten getrocknet wird, kehrt das abgepreßte Wasser in den Kreislauf zurück. Zur Hydropho
bierung ("Leimung") der Papiere unter neutralen Herstellungsbedingungen werden bislang vor allem
Alkylketendimere (AKD) oder Alkenylbernsteinsäureanhydride (ASA) eingesetzt. Eine Übersicht zu
diesem Thema findet sich beispielsweise in D. Eklund Paper Chemistry - An Introduction, Finland
1991, S. 203-221. Von Nachteil ist jedoch, daß die Herstellung der AKD über Fettsäurechloride erfolgt,
was hohe Anforderungen an die Arbeitssicherheit stellt. ASA-Dispersionen sind hingegen wenig stabil
und müssen mit hohem Aufwand direkt in der Papiermaschine hergestellt werden, damit sie nicht hy
drolysieren; zudem kann es zur unerwünschten Ablagerung von Calciumsuccinaten in der Papierma
schine kommen. Vereinzelt ist auch der Einsatz maleinierter Fettstoffe als Papierhydrophobierungsmit
tel beschrieben worden [vgl. CA 1069410]. Schließlich kommen für die Hydrophobierung auch Harzde
rivate zusammen mit Aluminiumsalzen in Frage, die entsprechenden Papierherstellungsverfahren lau
fen jedoch üblicherweise im sauren Bereich ab, so daß Calciumcarbonat als preiswerter Füllstoff aus
scheidet. Stellvertretend für den umfangreichen Stand der Technik sei hier auf die folgenden Druck
schriften verwiesen: DE 195 40 998 A1, EP 0437764 A1 (BASF), EP 0220941 B1 (A), sowie
EP 0451842 A1 und WO 98/06898 (Hercules).
Demzufolge hat die komplexe Aufgabe darin bestanden, neue Papierhydrophobierungsmittel zur Ver
fügung zu stellen, die mit möglichst geringem technischen Aufwand herstellbar sind, weitgehend auf
ökologisch verträglichen, d. h. nachwachsenden Rohstoffen basieren, innerhalb eines breiten pH-
Bereiches einsetzbar sind und darüber hinaus gegenüber bekannten Hydrophobierungsmitteln des
Stands der Technik mindestens über gleichwertige Eigenschaften verfügen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von langkettigen Fettethern, ausgewählt aus der Grup
pe, bestehend aus
- a) Umsetzungsprodukten von C8-C22-Olefinepoxiden mit C8-C22-Alkoholen oder deren Alkylenoxid addukten,
- b) Umsetzungsprodukten von Epichlorhydrin mit C8-C22-Alkoholen oder deren Alkylenoxidaddukten und
- c) C10-C22-Dialkyletherepoxiden
als Hydrophobierungsmittel für Papier.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich langkettige Fettether der genannten Art vorzüglich zur
Ausrüstung von Papierprodukten aller Art (Papier, Pappe, Karton) sowie zur Hydrophobierung von
Cellulosefasern und Stärke eignen. Setzt man die langkettigen Fettether in Dispersionen mit (kationi
scher) Stärke, Aluminiumsulfat und/oder Polyamidoamin-Epichlorhydrinharzen sowie Natriumhydroxid
und/oder Calciumcarbonat ein, werden bei deutlich verminderten Einsatzmengen vergleichbare
Cobb60-Werte erhalten wie bei der Verwendung etablierter Hydrophobierungsmittel, wie z. B. Alkylke
tendimeren (AKD), Alkenylbernsteinsäureanhydriden (ASA) oder Harzderivaten (ca. 20 bis 35 gm-2).
Dies war nicht zu erwarten, da die beispielsweise für AKD oder ASA bekannten Wirkmechanismen
(chemische Bindung zu den Hydroxylgruppen der Cellulosefasern, d. h. Bildung von Esterfunktionen)
sich im Fall der langkettigen Fettether nicht anwenden lassen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
sich die erfindungsgemäß zu verwendenden langkettigen Fettether sowohl im sauren als auch neutra
len Bereich einsetzen lassen, hellfarbig und praktisch geruchlos sind und darüber hinaus auf nach
wachsenden Rohstoffen basieren.
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung kommen als Papierhydrophobierungsmittel langkettige
Fettether vom Typ der Umsetzungsprodukte von Olefinepoxiden mit Alkoholen in Frage, die vorzugs
weise der Formel (I) folgen,
R1-CH(OH)-CHR2-O(CH2CHR3O)nR4 (I)
in der R1 für einen Alkylrest mit 6 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff
oder einen Alkylrest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff oder eine Methyl- oder Ethyl
gruppe, R4 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 22 Kohlenstoffatomen, n für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 steht, mit der Maßgabe, daß die Summe
der Kohlenstoffatome in den beiden Resten R1 und R2 im Bereich von 10 bis 20 liegt. Bei diesen Um
setzungsprodukten handelt es sich um bekannte vicinale Hydroxyether, die beispielsweise durch säure-
oder basenkatalysierte Ringöffnung von end- oder innenständigen Olefinepoxiden mit Fettalkoholen,
Oxoalkoholen oder deren Alkylenoxidaddukten erhalten werden können. Entsprechende Verfahren sind
beispielsweise in den Druckschriften DE-OS 23 18 950, DE-OS 29 43 535, EP-A1 0130026 sowie in
Synth.Commun. 24, 3021 (1994) beschrieben. Typische Beispiele sind die Umsetzungsprodukte von
α-Octenepoxid, α-Nonenepoxid, α-Decenepoxid, α-Dodecenepoxid, α-Tetradecenepoxid, α-Hexa
decenepoxid, α-Octadecenepoxid, α-Eicosadecenepoxid, i-Dodecenepoxid, i-Tetradecenepoxid, i-
Hexadecenepoxid, i-Octadecenepoxid, i-Eicosadecenepoxid sowie deren Gemische mit Octylalkohol,
Nonylalkohol, Decylalkohol, i-Decylalkohol, Undecylalkohol, i-Undecylalkohol, Laurylalkohol, Isotride
cylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalko
hol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylal
kohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mi
schungen oder deren Addukte mit 1 bis 10 Mol Ethylenoxid bzw. 1 bis 3 Mol Propylenoxid oder Gemi
schen von 1 bis 10 Mol Ethylenoxid und 1 bis 3 Mol Propylenoxid (in Random- oder Blockverteilung).
Als zweite Gruppe langkettiger Fettether eignen sich als Papierhydrophobierungsmittel Umsetzungs
produkte von Epichlorhydrin mit Alkoholen, welche vorzugsweise der Formel (II) folgen,
R5(OCHR6CH2)nOCH2CH(OH)CH2O(CH2CHR7O)mR8 (II)
in der R5 und R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten Alkyl-
und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R6 und R7 unabhängig
voneinander für Wasserstoff oder eine Methyl- oder Ethylgruppe und n und m unabhängig voneinander
für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 stehen. Demzufolge kann es sich bei den Umsetzungsprodukten sowohl
um Dialk(en)ylglycerinether, Dialk(en)yloxyglycerinether oder gemischte Alk(en)ylalkenyloxyglycerin
ether handeln. Im Fall R5 = Wasserstoff und n, m = 0 liegen Monoalk(en)ylglycerinether oder bei R5
Wasserstoff und n = 0, m = 1 bis 10 Monoalk(en)yloxyglycerinether vor. Auch diese vicinalen Hy
droxyether sind literaturbekannt und werden beispielsweise durch basenkatalysierte Ringöffnung von
Epichlorhydrin mit Fettalkoholen, Oxoalkoholen oder deren Alkylenoxidaddukten sowie Alkylierung oder
Hydrolyse der Chlorgruppe hergestellt. Typische Beispiele sind die Ringöffnungsprodukte von Epichlor
hydrin mit Octylalkohol, Nonylalkohol, Decylalkohol, i-Decylalkohol, Undecylalkohol, i-Undecylalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isoste
arylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeo
stearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen oder deren Addukte mit 1 bis 10 Mol Ethylenoxid bzw. 1 bis 3 Mol
Propylenoxid oder Gemischen von 1 bis 10 Mol Ethylenoxid und 1 bis 3 Mol Propylenoxid (in Random-
oder Blockverteilung).
In einer dritten Ausführungsform der Erfindung kommen schließlich als Papierhydrophobierungsmittel
Dialkyletherepoxide in Frage, die vorzugsweise der Formel (III) folgen,
R9-O-R10 (III)
in der R9 und R10 unabhängig voneinander für epoxidierte Alkylreste mit 10 bis 22, vorzugsweise 16 bis
18 Kohlenstoffatomen stehen. Die den Epoxiden zugrundeliegenden ungesättigten Ether stellen be
kannte Stoffe dar, die beispielsweise durch säurekatalysierte Kondensation ungesättigter Fettalkohole
erhalten werden können. Typische Beispiele sind Dipalmitoleylether, Dipalmitelaidylether, Dioleylether,
Dielaidylether, Dipetroselinylether, Dipetroselaidylether, Dilinoleylether, Dilinolenylether, Digadoleyle
ther und Dierucylether, Dibrassidylether sowie deren Gemische. Herstellungsbedingt können die unge
sättigten Ether auch untergeordnet, d. h. zu weniger als 25 Gew.-%, gesättigte Anteile enthalten. Aus
den ungesättigten Ethern werden die Epoxide durch Anlagerung von Sauerstoff hergestellt, beispiels
weise nach dem bekannten In-situ-Perameisensäure-Verfahren. Besonders bevorzugt ist der Einsatz
von Dipalmitoleyletherbisepoxid, Dipalmitelaidyletherbisepoxid, Dioleyletherbisepoxid, Dielaidyletherbi
sepoxid, Dipetroselinyletherbisepoxid, Dipetroselaidyletherbisepoxid und Dilinoleylethertetrakisepoxid.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden langkettigen Fettether werden vorzugsweise in Konzentratio
nen von 0,001 bis 60 und insbesondere 0,01 bis 40 - bezogen auf die Dispersionen - eingesetzt. Als
optimal hat sich für den Einsatz ein pH-Wert im Bereich von 3 bis 9, vorzugsweise 4 bis 7 erwiesen. Die
Hydrophobierungsmittel können zusammen mit weiteren bekannten Additiven, wie beispielsweise Al
kylketendimeren, Alkenylbernsteinsäureanhydriden oder Harzderivaten eingesetzt werden, wobei das
Mischungsverhältnis im Bereich von 1 : 99 bis 99 : 1, vorzugsweise 20 : 80 bis 80 : 20 und insbesonde
re 40 : 60 bis 60 : 40 liegen kann. Als weitere Bestandteile können die unter Verwendung der langketti
gen Fettether erhältlichen Dispersionen beispielsweise Aluminiumsalze, vorzugsweise Aluminiumsulfat
und/oder Polyaluminiumchlorid (PAC), Füllstoffe, wie beispielsweise Kaolin, Calciumcarbonat (z. B.
Kreide, PCC oder GCC) oder Titandioxid (z. B. Anatas, Rutil oder Brookit), Polymere als Flockungs-
bzw. Retentionshilfsmittel oder zur Erhöhung der Naßfestigkeit (z. B. Polyamidoamin-Epichlorhydrin
harze (PAE), Polyamidoamine (PAMAM), Polyethylenimine (PEI) oder deren Reaktionsprodukte mit
Epichlorhydrin (PAMAM + EPI) oder Ethylenimin (PAMAM + EI), Carboxymethylcellulose, Pflanzengumme
bzw. Polysaccharide (Guar, Galactomannane, Alginate etc.), Chitosane sowie Stärken, vorzugsweise
kationisch derivatisierte Stärken als Mittel zur Verstärkung der Retention und Trockenfestigkeit enthal
ten, wobei die Einsatzmenge der Hilfsstoffe typischerweise im Bereich von 0,01 bis 50, vorzugsweise
0,1 bis 30 und insbesondere 1 bis 20 Gew.-% bezogen auf die Dispersionen liegt. Die Hilfsstoffe wer
den in den erfindungsgemäßen Dispersionen lediglich in solchen Mengen eingesetzt, daß die Stabilität
der Dispersionen dadurch nicht nachteilig beeinflußt wird. Bei der Auswahl der Hilfsstoffe wird darauf
geachtet, daß die Komponenten keine Reaktionsprodukte miteinander bilden, welche die Gebrauchsei
genschaften der Papierprodukte oder Cellulosefasern bzw. Stärke nachteilig beeinflussen. Die Pulpen
selbst weisen in der Regel einen Holzgehalt im Bereich von 1 bis 10 und vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%
auf. Es kann sich dabei um Mischungen von frischen Hart- und Weichholzfasern, d. h. typischerweise
kurze - und lange Fasern, Recyclingpapier oder Mischungen von beiden Typen handeln.
693,5 g (2,3 mol) α-Stearylepoxid (5,3 Gew.-% Epoxid) und 620,2 g (2,3 mol) Stea
rylalkohol wurden bei ca. 80°C aufgeschmolzen und in einem 2-l-Dreihalskolben mit Rührer, Thermo
meter und Temperaturregler eingewogen. Als Katalysator wurden insgesamt 0,62 g Trifluormethansul
fonsäure in Form einer 25 gew.-%igen wäßrigen Lösung zugegeben (entsprechend 0,1543 g freie Säu
re, d. h. 1,03 mmol bzw. 117 ppm Säure bezogen auf Einwaage Epoxid + Alkohol). Die Reaktion wurde
bei 80° bis maximal 96°C durchgeführt. Der Reaktionsverlauf wurde anhand des Epoxidgehaltes titri
metrisch (Methode nach Jay) verfolgt. Nach 3 h war kein Epoxid mehr nachweisbar. Anschließend wur
de das Reaktionsgemisch neutralisiert mit 2,52 g Desmophen® PU 1952 (Triethanolamin + 17 PO,
Bayer AG) bis pH 7. Anschließend wird der Ansatz abgekühlt und aus Ethanol umkristallisiert (1271,4 g
Rohprodukt aus 700 ml Ethanol). Man erhielt einen weißen, pulvrigen Feststoff mit Schmelzbereich 52
bis 64,5°C, einer Hydroxylzahl von 96, einem Epoxidgehalt von 0,03 Gew.-% und einer Reinheit nach
GC von 94,1%.
1042 g (3,85 Mol) Stearylalkohol wurden in einem 2-lDreihalskolben mit Rührer,
Thermometer und Temperaturregler eingewogen und bei ca. 80°C aufgeschmolzen. Als Katalysator
wurden 0,64 g Trifluormethansulfonsäure in Form einer 25 gew.-%igen wäßrigen Lösung (0,16 g freie
Säure - d. h. 1,07 mmol bzw. 105 ppm Säure bezogen auf Einwaage Alkohol + Epoxid) zugegeben.
Danach wurden 488,7 g α-Palmitylepoxid (6,32% Epoxid) über einen Zeitraum von ca. 30 min bei ei
ner Temperatur von 78 bis 86°C zugetropft. Die Temperatur des Ansatzes wurde bei 86°C gehalten.
Der Reaktionsverlauf wurde nach Beendigung des Zutropfens anhand des Epoxidgehaltes titrimetrisch
verfolgt. Nach 30 min betrug der Epoxidgehalt noch 0,09 Gew.-%. Anschließend wurde das Reaktions
gemisch neutralisiert mit 1,1 g Lupranol® 3402 (Polyetherol auf Aminbasis, BASF AG) bis pH 7 bis 8
neutralisiert. Der überschüssige Stearylalkohol wurde im Hochvakuum bei 0,8 bis 0,1 mm Hg bis zu
einer Sumpftemperatur von 220°C abdestilliert (710,5 g Destillat). Man erhielt einen weißen Feststoff
mit einer Hydroxylzahl von 94 (Theorie 107,1) und einer Säurezahl von 0,1.
1042 g (3,85 Mol) Stearylalkohol wurden in einem 2-lDreihalskolben mit Rührer,
Thermometer und Temperaturregler eingewogen. Als Katalysator wurden 15,3 g Natriummethylat in
Form einer 30 gew.-%igen methanolischen Lösung (4,59 g Alkoxid, d. h. 85 mmol bzw. 0,3% Base
bezogen auf Einwaage Alkohol + Epoxid) zugegeben. Anschließend wurde der Ansatz bei 80 bis 100°C
evakuiert, um Methanol zu entfernen. Danach wurden 488,7 g α-Palmitylepoxid (6,32 Gew.-%
Epoxid) über einen Zeitraum von ca. 30 Min. bei einer Temperatur von 140 bis 165°C zugetropft. Die
Temperatur des Ansatzes wurde bei ca. 165°C gehalten. Der Reaktionsverlauf wurde nach Beendi
gung des Zutropfens anhand des Epoxidgehaltes titrimetrisch verfolgt. Nach 80 min betrug der Epoxid
gehalt noch 0,19 Gew.-%. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch mit 8,5 g Milchsäure (90 gew.-%ig)
neutralisiert. Der überschüssige Stearylalkohol wurde im Hochvakuum bis zu einer Sumpftempe
ratur von 225°C abdestilliert (680 g Destillat). Das trübe Produkt (Salzfällung) wurde bei ca. 140°C mit
Filtrierhilfsmittel (Primisil) abgesaugt, das Filtrat war klar. Man erhielt einen weißen Feststoff mit einer
Hydroxylzahl von 105 (Theorie 107,1) und einer Säurezahl von 0,1.
754 g (1,6 Mol) Talgalkohol + 5 EO (OHZ = 119) wurden mit 12,4 g Natriummethylat
in Form einer 30 gew.-%igen methanolischen Lösung (3,72 g Alkoxid, d. h. 69 mmol bzw. 0,3 Gew.-%
Base bezogen auf Einwaage Alkohol + Epoxid) vorgelegt. Anschließend wurde der Ansatz bei 90°C
evakuiert, um Methanol zu entfernen. Danach wurden 486 g (2,0 Mol) α-Palmitylepoxid über einen
Zeitraum von 15 min bei einer Temperatur von 160 bis 168°C zugetropft und in diesem Temperaturbe
reich unter Stickstoffüberleitung gehalten. Der Reaktionsverlauf wurde nach Beendigung des Zutrop
fens anhand des Epoxidgehaltes titrimetrisch verfolgt. Nach 75 min betrug der Epoxidgehalt noch 0,21
Gew.-%. Nach dem Abkühlen auf 130°C wurde das Reaktionsgemisch mit 7,5 g Milchsäure (90 gew.-%ig)
neutralisiert. Das Produkt wurde bei 120°C im Vakuum getrocknet und man erhielt einen weißen
Feststoff mit einer Hydroxylzahl von 81 (Theorie 78,5) und einer Säurezahl von 0,1.
715 g (2 Mol) Oleylcetylalkohol + 2 PO (OHZ 157, IZ 37, SZ 2,3, M = 357,3) wurden
mit 13,2 g Natriummethylat in Form einer 30 gew.-%igen methanolischen Lösung (3,96 g Alkoxid, d. h.
73 mmol bzw. 0,3% Base bezogen auf Einwaage Alkohol + Epoxid) vorgelegt. Anschließend wurde der
Ansatz bei 90°C evakuiert, um Methanol zu entfernen. Danach wurden 607 g (2,5 Mol) α-
Palmitylepoxid über einen Zeitraum von 25 min bei einer Temperatur von 142 bis 161°C zugetropft.
Anschließend wurde im Verlauf der Reaktion unter Stickstoffüberleitung bis auf 210°C erhitzt. Der Re
aktionsverlauf wurde nach Beendigung des Zutropfens anhand des Epoxidgehaltes titrimetrisch ver
folgt. Nach 4 h betrug der Epoxidgehalt noch 0,33 Gew.-%. Nach dem Abkühlen auf 130°C wurde das
Reaktionsgemisch mit 7,3 g Milchsäure (90 gew.-%ig) neutralisiert und bei 120°C im Vakuum getrock
net. Man erhielt eine hellgelbe, viskose Flüssigkeit mit einer Hydroxylzahl von 104 (Theorie 93,5) und
einer Säurezahl von 0,2.
252,2 g (0,99 Mol) Cetearylalkohol (016 : 018 = 60 : 40) wurden bei 55 bis 60°C auf
geschmolzen, mit 69,8 g (1,08 Mol) KOH in Form einer 87 gew.-%igen wäßrigen Lösung versetzt und
40 min bei 60°C gerührt. Anschließend wurden tropfenweise 61,4 g (0,66 Mol) Epichlorhydrin zugege
ben, die Mischung 3 h weiter gerührt und dann wieder tropfenweise mit kaltem Wasser versetzt. Nach
weiteren 2 h Rührens wurde die Lösung für 1 h bei 80°C belassen. Danach wurde die obere organi
sche Phase abgenommen und im Vakuum getrocknet, wobei ein weißer Feststoff erhalten wurde.
3775 g (13,86 Mol) technischer Oleylalkohol (OHZ 206, IZ 97) wurden mit 15,1 g
Trifluormethansulfonsäure in Form einer 25 gew.-%igen wäßrigen Lösung (3,775 g freie Säure, d. h.
25,2 mmol bzw. 1000 ppm Säure bezogen auf Einwaage Alkohol) in einem 6-l-Dreihalskolben mit Rüh
rer, Thermoelement, -regelung und Wasserabscheider eingewogen. Der Ansatz wurde für 7 h bei 220°C
unter Stickstoffdurchleitung am Rückfluß erhitzt. Es wurden 155 g Wasser abgeschieden (Theorie
136 g). Der Katalysator wurde bei 120°C mit 2,0 g NaOH (50 gew.-%ig) neutralisiert. Anschließend
wurde der rohe Ether am Rotavapor vorgetrocknet. Ca. 3580 g Rohether wurden im Ölpumpenvakuum
von 282 bis 302°C destilliert. Es wurden ca. 2059 g Dioctadecenylether als farblose, viskose Flüssig
keit erhalten. Kennzahlen: OHZ = 1, SZ = 0,1, VZ = 0,1, IZ = 95, Reinheit nach GC: ca. 98,4% (Iso
merengemisch). 2650 g (9,92 Mol) Dioctadecenylether wurden in einem 4-l-Dreihalskolben mit Rührer,
Thermoelement, -regelung und Kühler eingewogen. Eine Mischung aus 107,4 g Ameisensäure (85
gew.-%ig, 1,98 Mol bezogen auf freie Säure) und 578,2 g Wasserstoffperoxid (70 gew.-%ig, 11,9 Mol
bezogen auf freies Peroxid) wurden bei 51 bis 65°C über einen Zeitraum von 1 h zugetropft. Anschlie
ßend wurde der Ansatz für 6 h bei 63 bis 65°C gerührt. Das Produkt wurde mit Wasser ausgewaschen
und anschließend im Wasserstrahlvakuum bis 80°C vorgetrocknet, Restspuren Wasser wurden im
Hochvakuum entfernt. Nach Filtration über einen Perlonbeutel (Sieb, 31 µm) wurden 2756 g des epoxi
dierten Ethers als weiße Paste erhalten. Kennzahlen: Epoxidgehalt 5,42 Gew.-% (Theorie 5,65), d. h.
Epoxidationsgrad 95,9%, IZ 3,2, SZ 0,2.
Zur Prüfung der Testsubstanzen als Massehydrophobie
rungsmittel wurden eine Pulpe mit einem Feststoffanteil von 4,5 Gew.-% (Fasermischung Weich-
/Hartholz 60 : 40) eingesetzt. Zur Herstellung der Dispersionen wurde ein Homogenisator vom Typ Pan
da 2300 (Niro Soavi SpA) bei einem Druck von 300 kg verwendet. Die Homogenisiertemperatur betrug
20°C bzw. 5 bis 10°C oberhalb des Schmelzpunktes der Testsubstanzen. Zur Blattbildung wurde die
Pulpe mit den langkettigen Fettethern, kationischer Stärke (Amylofax® 75), sowie gegebenenfalls Alu
miniumsulfat, Kationpolymeren (Fibrabon® 1250) sowie Calciumcarbonat vermischt und auf den ge
wünschten pH-Wert eingestellt. Die Blätter wurden anschließend 30 min bei 105°C getrocknet. Die
Prüfung der geleimten Blätter erfolgte im Cobb-Test nach der Tappi-Methode T 441 om-98. Die
Cobb60-Werte sind Tabelle 1 zu entnehmen.
Claims (8)
1. Verwendung von langkettigen Fettethern, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
- a) Umsetzungsprodukten von C8-C20-Olefinepoxiden mit C8-C22-Alkoholen oder deren Alkylen oxidaddukten,
- b) Umsetzungsprodukten von Epichlorhydrin mit C8-C22-Alkoholen oder deren Alkylenoxidad dukten und
- c) C10-C22-Dialkyletherepoxiden
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (a) langket
tige Fettether der Formel (I) einsetzt,
R1-CH(OH)-CHR2-O(CH2CHR3O)nR4 (I)
in der R1 für einen Alkylrest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff oder einen Alkyl rest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff oder eine Methyl- oder Ethylgruppe, R4 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, n für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 steht, mit der Maßgabe, daß die Summe der Kohlenstoffatome in den beiden Resten R1 und R2 im Bereich von 10 bis 20 liegt.
R1-CH(OH)-CHR2-O(CH2CHR3O)nR4 (I)
in der R1 für einen Alkylrest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff oder einen Alkyl rest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff oder eine Methyl- oder Ethylgruppe, R4 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, n für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 steht, mit der Maßgabe, daß die Summe der Kohlenstoffatome in den beiden Resten R1 und R2 im Bereich von 10 bis 20 liegt.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b) langket
tige Fettether der Formel (II) einsetzt,
R5(OCHR6CH2)nOCH2CH(OH)CH2O(CH2CHR7O)mR8 (II)
in der R5 und R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, R6 und R7 unabhängig voneinander für Was serstoff oder eine Methyl- oder Ethylgruppe und n und m unabhängig voneinander für 0 oder Zah len von 1 bis 10 stehen.
R5(OCHR6CH2)nOCH2CH(OH)CH2O(CH2CHR7O)mR8 (II)
in der R5 und R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, R6 und R7 unabhängig voneinander für Was serstoff oder eine Methyl- oder Ethylgruppe und n und m unabhängig voneinander für 0 oder Zah len von 1 bis 10 stehen.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (c) langketti
ge Fettether der Formel (III) einsetzt,
R9-O-10 (III)
in der R9 und R10 unabhängig voneinander für epoxidierte Kohlenwasserstoffreste mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen stehen.
R9-O-10 (III)
in der R9 und R10 unabhängig voneinander für epoxidierte Kohlenwasserstoffreste mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen stehen.
5. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
die langkettigen Fettether in Mengen von 0,001 bis 60 Gew.-% - bezogen auf die Papierdispersio
nen - einsetzt.
6. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
die langkettigen Fettether bei pH-Werten im Bereich von 3 bis 9 einsetzt.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
die langkettigen Fettether zusammen mit Alkylketendimeren, Alkylbernsteinsäureanhydriden, ma
leinierten Fettstoffen und/oder Harzderivaten einsetzt.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man
die langkettigen Fettether zusammen mit Aluminiumsalzen, Füllstoffen, Polymeren, Polysaccharid
derivaten und/oder Stärken einsetzt.
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DE1999127363 DE19927363A1 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Verwendung von langkettigen Fettethern |
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