DE19927348A1 - Verfahren zum Herstellen von geschmiedeten Breitseitenwänden einer Stranggießkokille - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von geschmiedeten Breitseitenwänden einer StranggießkokilleInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Herstellen einer aus einem Kupferrohling geschmiedeten Breitseitenwand einer Kokille zum Stranggießen, insbesondere für eine Dünnbrammenstranggießanlage, die einen von der Oberkante ausgehenden, zu den Seiten nach unten auslaufenden gewölbten Erweiterungs- bzw. Trichterbereich aufweist, ermöglicht es, die Breitseitenwände wirtschaftlicher und mit verbesserter Qualität zu schmieden, wenn in mehreren Warmschmiedeschritten der Kupferrohling über Zwischenformate zu einer rechteckigen Platte mit anschließender Ausbildung der Keilform sogleich in demselben Warmschmiedevorgang umgeformt wird, in einem abschließenden weiteren Warmschmiedevorgang die keilförmige Rechteckplatte in ihrer Längsrichtung mit einem geraden Sattel, dessen Breite nur einen Teil der Breitenabmessung der Platte bezogen auf deren Längsrichtung beträgt, weiter umgeformt und der Trichter dabei bereits partiell ausgeschmiedet wird, die Rechteckplatte danach abgeschreckt und kaltverfestigt wird, anschließend zur Kaltverfestigung und zur Erzeugung des keilförmigen Endformats über einen entsprechenden keilförmigen Untersattel geschmiedet wird, und in einem letzten Schritt der gesamte Trichterbereich mit einem schmalen Sattel kaltverfestigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer aus einem vorzugsweise
zylindrischen Kupferrohling geschmiedeten Breitseitenwand einer Kokille zum
Stranggießen, insbesondere für eine Dünnbrammenstranggießanlage, die einen
von der Oberkante ausgehenden, zu den Seiten und nach unten auslaufenden
gewölbten Erweiterungs- bzw. Trichterbereich aufweist.
Zum Stranggießen von Brammen werden aus zwei Breitseitenwänden und zwei
Schmalseitenwänden bestehende Durchlaufkokillen verwendet. Vor allem zum
Gießen von Dünnbrammen und Stahlbändern sind Durchlaufkokillen im Einsatz,
deren Breitseitenwände zumindest über einen Teil ihrer Breite und Höhe einen
Erweiterungsbereich bilden (vgl. EP 0 149 734 B1).
Zum Herstellen solcher aus Kupfer bestehenden Breitseitenwände sind verschie
dene Verfahren bekannt, z. B. das Zugumformen bzw. Zugdruckumformen oder
das Walzen. Aus der DE 42 33 739 A1 ist es bekannt, eine Matrizenplatte mit ei
ner Formfläche zur Aufnahme der Kokillenbreitseitenwand auszubilden. Der Matri
zenplatte ist eine Druckplatte zugeordnet, die zahlreiche Druckschrauben mit dar
an beweglich angeordneten Fußtellern aufweist, deren Flächen gemeinsam die
Druckfläche bilden und die Kokillenplatte bearbeiten.
Diese Möglichkeiten der Herstellung sind ebenso aufwendig und erfordern einen
hohen Arbeits- und Materialeinsatz wie ein versuchsweise durchgeführtes
Schmiedeverfahren der Obengenannten Art. Die dabei zu einer keilförmigen Kup
ferplatte ausgearbeiteten zylindrischen Kupferrohlinge sind aufgrund ihrer für die
schmiedetechnische Bearbeitung erforderlichen Abmessungen von hohem Ge
wicht und erfordern fünf Warmschmiede- und sechs partielle Kaltschmiedevor
gänge.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, das es ermöglicht, Breitseitenwände von Kokillen wirt
schaftlicher und mit verbesserter Qualität zu schmieden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, das die im An
spruch 1 angegebenen Maßnahmen umfaßt. Diese ermöglichen es mit gegenüber
dem herkömmlichen Schmieden weniger Umformschritten und einem geringeren
Einsatzgewicht des Kupferrohlings bzw. Rundblocks dennoch eine keilförmige
Breitseitenwand mit trichterartigem Erweiterungsbereich und unveränderter Länge
der Breitseitenwand in - bezogen auf den späteren Einbau in eine Stranggießan
lage - Gießrichtung zu schmieden. Hierzu trägt erfindungswesentlich das im sel
ben Warmschmiedevorgang durchgeführte Umformen des Zwischenformats in
eine Rechteckplatte und das damit einhergehende Erzeugen schon der grund
sätzlichen Keilform bei. Ebenso das Schmieden mit einem geraden Sattel, der ca.
350 mm breit ist, in Längsrichtung, d. h. der Richtung mit der größten Längserstrec
kung der Platte und das bei diesem Vorgang bereits stattfindende partielle An
schmieden des Trichters. Durch das anschließende Bearbeiten auf einem keilför
migen Untersattel wird das Endformat mit gleichzeitiger Kaltverfestigung der
Platte hergestellt, wobei insbesondere auch die Mittelzone der Platte um etwa
25% kaltverfestigt wird; hierbei streckt sich die Platte im unteren Bereich. Hinge
gen bewirkt das abschließende Kaltverfestigen des Trichterbereichs, vorzugswei
se um etwa 25%, daß sich die Platte nun im oberen Bereich streckt.
Eine vorteilhafte Maßnahme sieht ein nach dem Abschrecken und Kaltverfestigen
der Platte durchgeführtes Schmieden über einen profilierten Untersattel gemäß
Anspruch 2 vor. Die Platte wird hierbei quer zur Gießrichtung ausgeschmiedet,
wobei die Randbereiche um etwa 25% in einem oder mehreren Schritten, was von
der Presskraft der eingesetzten Schmiedepresse abhängt, verfestigt werden. Der
Zwischenschritt des Schmiedens über einen profilierten Untersattel ist in der Regel
dann vorzusehen, wenn keine ausreichende Schmiedekraft zur Verfügung steht,
ansonsten könnte sich dem Schmieden der "Vor"-Keilform sogleich das Schmie
den des schmiedetechnischen Endformats mit der Kaltverfestigung anschließen.
Nach einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird ein Kupferrohling - in
Anbetracht der beim Schmieden unabdinglichen größeren Toleranzen handelt es
sich bei den nachfolgenden Maßen um lediglich Circa-Angaben - im Format eines
Rundblockes mit einem Durchmesser von 500 mm und einer Länge von 1200 mm
in den Warmschmiedeschritten zunächst zu einer Rechteckplatte mit den Abmes
sungen 1350 mm × 900 mm × 200 mm und dann zu einer keilförmigen Rechteck
platte mit den Abmessungen 1350 mm × 1150 mm × 120/190 mm umgeformt, da
nach durch die Kaltschmiedeschritte bei gleichzeitiger Kaltverfestigung in den
Randbereichen bzw. in ihrem mittleren Bereich von etwa 25% auf ein Endformat
von 1800 mm × 1150 mm × 80/140 mm gebracht. Eine solchermaßen hergestellte
Breitseitenplatte besitzt - was gleichermaßen oder auch bei einem Rechteckformat
als Ausgangs-Rohling gilt - aufgrund der gleichmäßigeren Umformung und der
Kaltverfestigung, insbesondere im Trichterbereich, verbesserte Eigenschaften und
damit eine sich auf die Standzeit positiv auswirkende höhere Qualität als her
kömmliche Platten. Wegen des geringeren Einsatzgewichtes ergibt sich nicht nur
eine hohe Materialersparnis, sondern die Ofenkosten verringern sich ebenfalls.
Schließlich wird die Schmiedezeit herabgesetzt, weil die Platte in der Kaltverfesti
gung nicht mehr - wie noch bei den Versuchen erforderlich - in sechs Abschnitte
aufgeteilt werden muß. Da die fertige Breitseitenwand zudem eine größere Eben
heit aufweist, führt das zu einem herabgesetzten Aufwand bei der Nachbearbei
tung durch Fräsen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Figuren im Zusam
menhang mit dem Schmieden ausgehend von einem zylindrischen Kupferrohling
und unter Einbeziehung des Schmiedeschritts über einen profilierten Untersattel
sehr schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 die verschiedenen Umformungsstufen beim Ausschmieden
einer Breitseitenwand ausgehend von einem zylindrischen
Rundblock bis hin zu einer Rechteckplatte mit bereits partiell
ausgeschmiedetem Trichterbereich;
Fig. 2a, 2b einen ersten Kaltschmiedeschritt vor (Fig. 2a) und nach (Fig.
2b) dem Auflegen der Rechteckplatte gemäß Fig. 1 auf einen
profilierten Untersattel eines insgesamt zweiteiligen Werkzeu
ges;
Fig. 3 einen zweiten Kaltschmiedeschritt zum Erzeugen der Keilform
der fertigen Rechteckplatte bzw. Breitseitenwand;
Fig. 4 die durch das Warm- und das Kaltschmieden gemäß den
Fig. 1 bis 3 erzeugte Breitseitenwand; und
Fig. 5 das Kaltverfestigen des Trichterbereichs mit einem schmalen
Sattel bzw. Oberwerkzeug.
Als Einsatzmaterial zum Herstellen einer Breitseitenwand 1 für eine Kokille einer
Dünnbrammengießanlage, wobei die Breitseitenwand 1 mit einem von der Ober
kante ausgehenden gewölbten Erweiterungsbereich bzw. Trichter 2 versehen ist,
der zu seitlichen und unteren Formatflächen 3, 4 ausläuft (vgl. die Fig. 4 und
5), wird im Ausführungsbeispiel ein Einsatzmaterial (Kupferrohling) in Form eines
Rundblockes mit einem Durchmesser von 500 mm und einer Länge von 1200 mm
gemäß Fig. 1 in einem ersten Warmschmiedeschritt zunächst zu einem tonnen
artigen Zwischenformat 5, dann zu einem im wesentlichen quadratischen Block 6
und anschließend zu einer rechteckigen Platte 7 mit den Abmessungen 1350 mm ×
900 mm × 200 mm ausgeschmiedet. Im selben Warmschmiedevorgang wird da
nach die Keilform (vgl. Ziff. 5. in Fig. 1) erzeugt, wobei die eine Keilform anneh
mende Rechteckplatte 7a die Abmessung 1350 mm × 1150 mm × 120/190 mm auf
weist. Die Platte 7a wird nun in einem letzten Warmschmiedevorgang in Längs
richtung (vgl. den in die Platte 7a eingezeichneten Pfeil) mit einem geraden Sattel
bearbeitet und bereits dabei der Trichter 2 partiell angeschmiedet. Die Dicke in der
Trichtermitte an der Oberkante beträgt im Ausführungsbeispiel 110 mm, so daß
noch ausreichend Material für die spätere Kaltverfestigung vorhanden ist.
Die solchermaßen mit einem partiellen Trichterbereich erzeugte keilförmige
Rechteckplatte 7b wird abgeschreckt sowie kaltverfestigt und dann mit einem
Obersattel 8 nach dem Auflegen auf einen profilierten Untersattel 9 (vgl. die
Fig. 2a, 2b) in einem ersten Kaltschmiedeschritt entsprechend der Profilierung 10
des Unter- bzw. Profilsattels 9 an ihrer Unterseite entsprechend profiliert und hier
bei insgesamt in Längsrichtung gestreckt. Das Kaltschmieden erfolgt quer zur
späteren Gießrichtung 11 (vgl. in Fig. 5 den Pfeil), wobei die Randbereiche in
einem oder mehreren, von der Presskraft der eingesetzten Schmiedepresse ab
hängigen Schritten um etwa 25% verfestigt werden. Wie in Fig. 3 dargestellt, wird
die Platte in einem zweiten Kaltschmiedeschritt auf einen keilförmigen Untersattel
12 gelegt und dort zu der Breitseitenwand 1 gemäß Fig. 4 umgeformt, wobei bei
diesem zweiten Kaltschmiedeschritt die Platte in ihrer Mittelzone etwa um 25%
kaltverfestigt wird. Die solchermaßen kaltgeschmiedete Breitseitenwand 1 besitzt
die Abmessungen 1800 mm × 1150 mm × 80/140 mm. Alternativ kann das Aus
schmieden auch ohne den vorbeschriebenen - ersten - Kalteschmiedeschritt über
einen profilierten Untersattel erfolgen, wenn die Schmiedekraft ausreichend ist.
In einem abschließenden Bearbeitungsgang wird die Breitseitenwand 1 gemäß
Fig. 5 auf einen ebenen Untersattel 13 aufgelegt und mittels eines als schmaler
Sattel 14 ausgebildeten Oberwerkzeugs gezielt nur im Trichterbereich um etwa
25% kaltverfestigt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer aus einem Kupferrohling geschmiedeten
Breitseitenwand einer Kokille zum Stranggießen, insbesondere für eine
Dünnbrammenstranggießanlage, die einen von der Oberkante ausgehen
den, zu den Seiten und nach unten auslaufenden gewölbten Erweiterungs-
bzw. Trichterbereich ausweist, bei dem
- - in mehreren Warmschmiedeschritten der Kupferrohkng über Zwischenformate zu einer rechteckigen Platte mit Ausbildung der Keilform sogleich in demselben Warmschmiedevorgang umgeformt wird,
- - in einem abschließenden weiteren Warmschmiedevorgang die keilförmige Rechteckplatte in ihrer Längsrichtung mit einem geraden Sattel, dessen Breite nur einen Teil der Breitenab messung der Platte bezogen auf deren Längsrichtung beträgt, weiter umgeformt und der Trichter dabei bereits partiell aus geschmiedet wird,
- - die Rechteckplatte danach abgeschreckt und kaltverfestigt wird,
- - anschließend zur Kaltverfestigung des mittleren Plattenbe reichs und zur Erzeugung des keilförmigen Endformats über einen entsprechenden keilförmigen Untersattel geschmiedet wird, und
- - in einem letzten Schritt der gesamte Trichterbereich mit einem schmalen Sattel kaltverfestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keilförmige Rechteckplatte vor dem Kaltverfestigen des Trichter
breichs durch Kaltschmieden bearbeitet und dabei zur Kaltverfestigung der
Randbereiche über einen geradlinigen Obersattel und einen profilierten
Untersattel, deren Längenabmessungen größer als die der Rechteckplatte
sind, in Längsrichtung, quer zur späteren Gießrichtung, gestreckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kupferrohling im Format eines Rundblocks mit einem Durchmesser
von etwa 500 mm und einer Länge von etwa 1200 mm in vier Warmschmie
deschritten über ein tonnenartiges Zwischenformat zu einem im wesentli
chen quadratischen Block und dann zunächst zu einer Rechteckplatte mit
den Abmessungen von ca. 1350 mm × 900 mm × 200 mm und anschließend
zu einer keilförmigen Rechteckplatte mit den Abmessungen von ca.
1350 mm × 1150 mm × 120/190 mm umgeformt wird, danach durch die Kalt
schmiedeschritte bei gleichzeitiger Kaltverfestigung in den Randbereichen
bzw. in ihrem mittleren Bereich von etwa 25% auf ein Endformat von ca.
180 mm × 1150 mm × 80/140 mm gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trichterbereich im letzten Schritt um etwa 25% kaltverfestigt wird.
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