DE19926653A1 - Verfahren zum Durchführen von Thixoforming sowie Thixoforming-Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Durchführen von Thixoforming sowie Thixoforming-Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen von Thixoforming sowie eine Thixoforming-Vorrichtung (1) zur Durchführung dieses Verfahrens. Mittels einer Heizeinrichtung (2) wird ein im Grundzustand fester Körper (3) aus einem thixotrope Eigenschaften aufweisenden Werkstoff auf die Thixotropie-Temperatur erwärmt und der Körper (3) in diesem Thixotropie-Zustand anschließend einer Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) zugeführt, in der der thixotrope Körper (3) zu einer definierten Werkstückform verpreßt wird. Erfindungsgemäß umfaßt die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine Stützkammer (8; 21; 39), in der der Körper vor Erreichen des Thixotropie-Zustands überführt wird, wobei der Körper (3) nach Erreichen des Thixotropie-Zustands formschlüssig in der Stützkammer (8; 21; 39) aufgenommen ist. Ferner umfaßt die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine Zuführeinrichtung (7), mit der die Stützkammer (8; 21; 39) mitsamt darin gehaltenem tixotropen Körper (3) der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) zuführbar ist. Damit kann der thixotrope Körper (3) auf schnelle und einfache Weise der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) zugeführt werden, ohne daß es zu unerwünschten Verformungen des thixotropen Körpers (3) kommt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen von Thixoforming
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Thixoforming-Vorrich
tung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des An
spruchs 14.
Beim Thixoforming werden die Vorteile des thixotropen Werkstoffverhal
tens in einem halbflüssigen oder halbfesten Zustand zwischen der Solidus-
und Liquidustemperatur ausgenutzt. Im thixotropen Zustand besitzt der
Werkstoff noch genügend Formzusammenhalt, verflüssigt sich jedoch be
reits unter geringer Scherbelastung und erlaubt so auch die Füllung kom
plexer, feinstrukturierter, geometrisch komplizierter Räume. Grundsätzlich
unterscheidet man beim Thixoforming zwischen dem Thixogießen, bei
dem ein auf Thixotropie-Temperatur erwärmter Körper mittels einer Gieß
vorrichtung in eine Gießform gepreßt wird, und dem Thixoschmieden, bei
dem ein thixotroper Körper mit Hilfe gegeneinander bewegter Werkzeuge
durch Schmieden umgeformt wird.
Aus der vorbekannten, gattungsbildenden DE 195 38 243 C2 ist ein Ver
fahren zum Durchführen von Thixoforming sowie eine Thixoforming-Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens bekannt. Ein im Grundzu
stand fester Körper aus einem thixotrope Eigenschaften aufweisenden
Werkstoff wird hier mittels einer Heizeinrichtung auf Thixotropie-Tempera
tur erwärmt und der Körper in diesem Thixotropie-Zustand anschließend
einer Formgebungsvorrichtung zugeführt. In dieser Formgebungsvorrich
tung wird der thixotrope Körper zu einer definierten Werkstückform ver
preßt.
Konkret ist hier ein Thixogießverfahren in Verbindung mit einer Thixo
gießvorrichtung beschrieben, bei dem ein auf Thixotropie-Temperatur zu
erwärmender Körper mittels einer Induktionsheizung als Heizeinrichtung
auf Thixotropie-Temperatur erwärmt wird. Anschließend wird der thixotro
pe Körper einer als Druckkammer ausgebildeten Gießkammer zugeführt, in
der ein als Preßkolben ausgebildeter Gießkolben geführt ist, über den der
thixotrope Körper in einen die Kontur des späteren Werkstücks bestimmen
den Formhohlraum einer Gießform gepreßt wird.
Wie dieser thixotrope Körper von der Heizeinrichtung zur Gießvorrichtung
transportiert wird, ist hier nicht beschrieben. Gerade dieser Transport von
der Heizeinrichtung zur entfernt davon liegenden Formgebungsvorrichtung
bereitet jedoch Probleme, da sich der thixotrope Körper während des
Transports bereits durch geringe auf ihn einwirkende Kräfte in uner
wünschter Weise verformen und ggf. teilweise verflüssigen kann, so daß
der thixotrope Körper keine für das Thixoforming in einer Formgebungs
vorrichtung geeignete Form mehr aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Durchführen von
Thixoforming zu schaffen, bei dem ein thixotroper Körper einer Formge
bungsvorrichtung in einer für das Thixoforming geeigneten Weise einfach
und schnell zugeführt werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Thixoforming-Vorrichtung zur Durchführung eines sol
chen Verfahrens zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Nach Anspruch 1 wird der Körper vor Erreichen des Thixotropie-Zustands
in eine Stützkammer überführt. Nach Erreichen des Thixotropie-Zustands
ist der Körper formschlüssig in der Stützkammer aufgenommen und wird
in der Stützkammer der Formgebungsvorrichtung zugeführt.
Vorteilhaft wird dadurch erreicht, daß der zu einer definierten Werkstück
form zu verpressende auf Thixotropie-Temperatur erwärmte Körper der
Formgebungsvorrichtung für eine Weiterverarbeitung stets ohne eine un
erwünschte Verformung oder ggf. unerwünschte Verflüssigung zugeführt
werden kann. Dadurch kann die Zuführung des thixotropen Körpers zur
Formgebungsvorrichtung sehr schnell erfolgen, so daß eine rasche Abfolge
hintereinanderfolgender Formgebungszyklen möglich ist und damit eine
große Menge an Werkstücken innerhalb eines bestimmten Zeitraums her
stellbar ist. Damit ist das Verfahren insgesamt wirtschaftlich zu betreiben.
Durch die den thixotropen Körper formschlüssig aufnehmende Stützkam
mer ist es auch möglich, daß dieser der Formgebungsvorrichtung lageun
abhängig zugeführt werden kann, d. h. daß die Stützkammer und damit der
thixotrope Körper bei der Zuführung zur Formgebungsvorrichtung sämtli
chen Bewegungen in jeder Raumrichtung unterzogen werden kann, ohne
daß es zu einer unerwünschten Formänderung des thixotropen Körpers
kommen kann. Zudem ist der thixotrope Körper unempfindlich gegen Er
schütterungen. Damit ist insgesamt auch eine größere konstruktionstech
nische Freiheit bei der Auslegung einer Zuführvorrichtung und damit eine
größere Flexibilität bei der Art und Weise der Zuführung des thixotropen
Körpers zur Formgebungsvorrichtung möglich.
Grundsätzlich wäre es ausreichend, daß der Körper kurz vor Erreichen des
Thixotropie-Zustands in eine Stützkammer überführt wird. Vorzugsweise
wird jedoch nach Anspruch 2 vorgeschlagen, daß der Körper bereits vor
Beginn der Erwärmung in die Stützkammer überführt wird. Dies ermög
licht eine kontinuierliche Erwärmung des Körpers auf Thixotropie-Tempe
ratur in der Stützkammer.
Der Körper kann grundsätzlich mittels jeder Heizeinrichtung, die geeignet
ist, den Körper auf Thixotropie-Temperatur zu erwärmen, erhitzt werden.
Vorzugsweise wird nach Anspruch 3 der Körper jedoch mittels einer Induk
tionsheizung induktiv auf Thixotropie-Temperatur erwärmt. Damit ist eine
gute und schnelle Erwärmung des Körpers unabhängig von dessen z. B. ho
rizontaler oder vertikaler Lage möglich.
Nach Anspruch 4 wird der Körper in der Stützkammer induktiv mit einer
Frequenz von 1 bis 10.000 Hz erwärmt. Für eine gute Durchdringung des
Körpers mit Wirbelströmen sowie für eine effektive Energieeinbringung
wird der Körper in der Stützkammer vorzugsweise mit einer Frequenz zwi
schen 10 und 1.000 Hz erwärmt.
Grundsätzlich kann das Verfahren sowohl für das Thixogießen als auch für
das Thixoschmieden verwendet werden. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform nach Anspruch 5 wird die Stützkammer mitsamt darin aufge
nommenem thixotropen Körper einer als Formgebungsvorrichtung ausge
bildeten Gießvorrichtung zugeführt und der thixotrope Körper dort mittels
eines als Preßkolben ausgebildeten Gießkolbens in einen die Kontur des
späteren Werkstücks bestimmenden Formhohlraum einer Gießform ge
preßt. Hiermit wird eine besonders einfache und schnelle Formgebung mit
hoher Gußteilqualität erreicht.
Nach Anspruch 6 ist der Gießkolben in der Gießvorrichtung in der Art einer
Zylinder-Kolben-Anordnung wenigstens teilweise in einer als Druckkam
mer ausgebildeten Gießkammer geführt. Der Gießkolben wird dabei zwi
schen einer Ausgangsposition und einer Ausstoßposition verschoben, wo
bei die Zuführung des thixotropen Körpers in einem zwischen diesen bei
den Gießkolbenpositionen liegenden Zuführbereich der Gießvorrichtung
erfolgt. In der Ausstoßposition befindet sich der Gießkolben stets in einem
gießformnahen Bereich der Gießkammer. Lediglich in seiner Ausgangspo
sition kann es je nach Verfahrensart erforderlich sein, daß der Gießkolben
ganz aus der Gießkammer herausgeführt ist, wie dies in Verbindung mit
den nachstehend beschriebenen Verfahrensweisen der Fall ist.
In einer ersten Verfahrensweise wird nach Anspruch 7 die Stützkammer
der Gießvorrichtung mittels einer Zuführeinrichtung über eine separate
Stützkammer-Zuführöffnung in einer Gießkammerwand zugeführt. Vor
zugsweise erfolgt die Zuführung im gießlaufnahen Bereich als Zuführbe
reich einer vorzugsweise rohrförmigen Gießkammer, wobei die Stützkam
mer die Stützkammer-Zuführöffnung in der Gießkammerwand formschlüs
sig und dicht verschließt und die Stützkammerinnenwand einen Teil der
Gießkammerinnenwand bildet. Anschließend schiebt dann der Gießkolben
den thixotropen Körper aus der Stützkammer aus. Der Gießkolben kann
hier in der Gießkammer zwischen der Ausgangsposition und der Ausstoß
position verschoben werden.
Alternativ dazu wird die Stützkammer nach Anspruch 8 der Gießvorrich
tung im vor der Gießkammer liegenden Zuführbereich zugeführt. Falls er
forderlich wird die Stützkammer mittels einer Andrückvorrichtung gegen
die Gießkammer im Bereich einer Gießkammer-Einschuböffnung gedrückt.
Anschließend schiebt der Gießkolben den thixotropen Körper aus der vor
der Gießkammer liegenden Stützkammer in die Gießkammer aus. Die
Stützkammer und die Gießkammer sind hier hinsichtlich des Aufnahme
raums des thixotropen Körpers gleich dimensioniert. So weisen sie bei bei
spielsweise zylinderrohrförmigem Aufnahmeraum jeweils den gleichen In
nendurchmesser mit gleicher Mittelachse auf. Um die Stützkammer im Zu
führbereich vor der Gießkammer zuführen zu können, ist der Gießkolben
in der Ausgangsposition aus dem Gießkolben herausgeführt und beabstan
det zur Gießkammer-Einschuböffnung positioniert.
In einer weiteren Alternative wird nach Anspruch 9 vorgeschlagen, daß die
Stützkammer der Gießvorrichtung ebenfalls im vor der Gießkammer lie
genden Zuführbereich zugeführt wird, wobei anschließend allerdings die
Stützkammer mitsamt darin aufgenommenem thixotropen Körper mittels
einer Verschiebeeinrichtung in der Gießkammer unmittelbar vor den Gieß
lauf verschoben wird. Anschließend preßt dann der Gießkolben den
thixotropen Körper aus der Stützkammer über den Gießlauf in den Form
hohlraum der Gießform. Die Gießkammer ist hier so dimensioniert, daß
darin die Stützkammer formschlüssig aufgenommen werden kann, wäh
rend der Gießkolben so dimensioniert ist, daß er formschlüssig in der
Stützkammer geführt werden kann. Um die Stützkammer im Zuführbe
reich vor der Gießkammer zuführen zu können, ist auch hier der Gießkol
ben in der Ausgangsposition aus dem Gießkolben herausgeführt und beab
standet zur Gießkammer-Einschuböffnung positioniert.
In einer zum Verfahren nach Anspruch 6 alternativen Ausführungsform ist
nach Anspruch 10 der Gießkolben in einer Gießkammer der Gießvorrich
tung in der Art einer Zylinder-Kolben-Anordnung zwischen einer Aus
gangsposition und einer Ausstoßposition verschiebbar. Die Stützkammer
wird hier bei abgehobener, beweglicher Gießformhälfte einer zweiteiligen
Gießform von der Gießkammer-Ausstoßseite her der Gießkammer zuge
führt, wobei die Stützkammer vorzugsweise als integraler formschlüssiger
und dichter Einsatz in einem ausstoßseitigen Gießkammerwandbereich zu
geführt wird, so daß die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkam
merinnenwand bildet. Im sich daran anschließenden Verfahrensschritt
wird die abgehobene Gießformhälfte wieder abgesenkt zu einer insgesamt
geschlossenen Gießform, woraufhin der Gießkolben den thixotropen Körper
aus der Stützkammer ausschiebt und in den Formhohlraum der Gießform
preßt.
Grundsätzlich ist es möglich, daß der thixotrope Körper direkt aus der
Stützkammer über einen Gießlauf in den Formhohlraum der Gießform ge
preßt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird nach Anspruch 11
jedoch vorgeschlagen, daß der thixotrope Körper zur Oxidhautrückhaltung
über eine dem Gießlauf vorgeschaltete Vorrichtung zur Oxidhautrückhal
tung in den Formhohlraum der Gießform gepreßt wird. Vorzugsweise ist
diese Vorrichtung zur Oxidhautrückhaltung eine Blende. Damit wird ein
einfaches Verpressen des thixotropen Körpers zu einem qualitativ hochwer
tigen Gußteil ermöglicht.
Für die Herstellung besonders hochwertiger Gußteile ist es bekannt, daß
für eine Verringerung der Gasaufnahme einer einströmenden Schmelze
wenigstens der Formhohlraum evakuiert wird. Deshalb wird nach An
spruch 12 vorgeschlagen, daß der zum Gießkolben hin abgeschlossene
Formhohlraum evakuiert wird. Vorzugsweise wird dabei der Formhohl
raum vom thixotropen Körper formschlüssig und dicht abgeschlossen.
Gleichzeitig oder anschließend preßt dann der Gießkolben den thixotropen
Körper in den Formhohlraum der Gießform. Dies führt insgesamt zu einer
Steigerung der Schweißbarkeit, der Härtbarkeit und der Bruchdehnung des
erhaltenen Gußteils.
Für aufeinanderfolgende Gießzyklen wird nach Anspruch 13 die Stütz
kammer nach dem Ausschieben des thixotropen Körpers aus der Gießvor
richtung entfernt und für den nächsten Zuführgang mit einem in den
Thixotropie-Zustand überzuführenden Körper beladen wird.
Hinsichtlich einer Thixoforming-Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens wird die Aufgabe der Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs
14 gelöst.
Nach Anspruch 14 umfaßt die Thixoforming-Vorrichtung eine Stützkam
mer, in die der Körper vor Erreichen des Thixotropie-Zustands einführbar
ist. Der in der Stützkammer aufgenommene Körper ist in der Heizeinrich
tung bis zur Thixotropie-Temperatur und einer formschlüssigen Aufnahme
in der Stützkammer erwärmbar. Ferner umfaßt die Thixoforming-Vorrich
tung eine Zuführeinrichtung, mit der die Stützkammer mitsamt dem darin
im Thixotropie-Zustand formschlüssig aufgenommenem thixotropen Kör
per der Formgebungsvorrichtung zuführbar ist.
Eine solche Stützkammer ist einfach und damit preiswert herzustellen.
Weiter ist eine derartige Stützkammer einfach in die Thixoforming-Vorrich
tung und damit in den gesamten Formgebungsprozeß integrierbar.
Mit einer derartigen Stützkammer wird der Transport bzw. die Zuführung
des thixotropen Körpers von der Heizeinrichtung zur Formgebungsvorrich
tung auf schnelle und einfache Weise möglich, da keine Rücksicht mehr
genommen werden muß auf evtl. auf den thixotropen Körper einwirkende
Kräfte, die dessen unerwünschte Verformung vor der Zuführung zur Form
gebungsvorrichtung bewirken können. Insbesondere kann die Zuführein
richtung mit der den thixotropen Körper formschlüssig aufnehmenden
Stützkammer jede Bewegung im Raum durchführen, ohne daß es zu diesen
unerwünschten Formänderungen kommen kann. Damit ist insgesamt auch
eine größere konstruktionstechnische Freiheit bei der Auslegung der Zu
führvorrichtung und damit der gesamten Thixoforming-Vorrichtung sowie
eine größere Flexibilität bei der Art und Weise der Zuführung des thixotro
pen Körpers zur Formgebungsvorrichtung möglich.
Grundsätzlich kann die Stützkammer jede beliebige Form aufweisen. In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stützkammer nach Anspruch
15 rohrförmig ausgebildet. Vorzugsweise ist die Stützkammer dabei zylin
derrohrförmig ausgebildet. Ferner ist die rohrförmige Stützkammer mit
Verschlußmitteln verschließbar, z. B. mit stöpselartigen Verschlußmitteln.
In einer bevorzugten Ausführungsform können die Verschlußmittel direkt
an einer Greifereinrichtung der Zuführeinrichtung integriert sein.
Die Thixoforming-Vorrichtung kann grundsätzlich eine Schmiedevorrich
tung oder eine Gießvorrichtung umfassen. In einer nach Anspruch 16 be
vorzugten Ausführungsform umfaßt die Thixoforming-Vorrichtung eine als
Formgebungsvorrichtung ausgebildete Gießvorrichtung, die eine Gieß
kammer und einen Gießkolben aufweist. Der Gießkolben ist in der Art
einer Zylinder-Kolben-Anordnung wenigstens teilweise in der Gießkammer
geführt und zwischen einer Ausgangsposition und einer Ausstoßposition
verschiebbar, wobei ein Stützkammer-Zuführbereich der Gießvorrichtung
zwischen diesen beiden Positionen liegt und der Gießkolben in der Aus
stoßposition den thixotropen Körper in einen Formhohlraum einer Gieß
form preßt. In eine derartige Gießvorrichtung kann eine den thixotropen
Körper zuführende Stützkammer auf einfache Weise integriert werden.
Nach Anspruch 17 ist in einer Gießkammerwand eine separate Stützkam
mer-Zuführöffnung ausgebildet, wobei die Stützkammer in einer Zuführpo
sition der Zuführeinrichtung die Stützkammer-Zuführöffnung formschlüs
sig und dicht verschließt und die Stützkammerinnenwand einen Teil der
Gießkammerinnenwand bildet. Damit ist insgesamt ein kompakter Aufbau
mit wenig Platzbedarf möglich. Beispielsweise ist die Stützkammer als zy
lindrisches Stützrohr ausgebildet und in der Gießkammerinnenwand eine
entsprechende rohrförmige Ausnehmung im Bereich der Stützkammer-Zu
führöffnung vorgesehen. Um in der Zuführposition des Stützrohres mit der
Außenwand der zylindrischen Gießkammer formschlüssig abzuschließen
kann das Stützrohr mit einer zusätzlichen Halbschale versehen sein.
Nach Anspruch 18 ist die Stützkammer als von der Einschub- und/oder
Ausstoßseite der Gießkammer her in diese mittels der Zuführeinrichtung
formschlüssig und dicht einsetzbarer Einsatz ausgebildet, wobei die Stütz
kammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnenwand bildet. Bei
spielsweise ist hierzu in der Gießkammerinnenwand einer als Stützrohr
ausgebildeten Stützkammer eine entsprechende rohrförmige Ausnehmung
im einschub- oder ausschubseitigen Ende der Gießkammerinnenwand aus
gebildet.
Nach Anspruch 19 ist die Zuführeinrichtung in einer Horizontalebene
schwenkbar und/oder in einer Vertikalebene verfahrbar, so daß die Stütz
kammer mitsamt darin gehaltenem thixotropen Körper in alle Raumrich
tungen bewegbar ist. Generell kann die Zuführeinrichtung mit Handkraft
betätigbar sein, vorzugsweise ist die Zuführeinrichtung jedoch roboterge
steuert.
Nach Anspruch 20 ist die Heizeinrichtung eine Induktionsheizung, mit der
eine besonders effektive Energieeinbringung und Durchdringung des zu
erwärmenden Körpers mittels Wirbelströmen möglich ist. Für einen quali
tativ hochwertigen Gießvorgang ist der Gießform nach Anspruch 21 eine
Vorrichtung zur Oxidhautrückhaltung vorgeschaltet. Vorzugsweise ist
diese Vorrichtung eine Blende, an der beim Ausstoßen des Gießkolbens die
Oxidhaut zurückgehalten wird.
Nach Anspruch 22 ist die Stützkammer und/oder ggf. die Gießkammer aus
einem keramischen und/oder metallischen Werkstoff hergestellt. Vorzugs
weise sind die Stützkammer und die Gießkammer dabei so ausgebildet,
daß der äußere Mantel aus einem metallischen Material hergestellt ist und
daß die Innenseite mit keramischen Einsätzen oder mit einer keramischen
Beschichtung ausgekleidet ist. Nach Anspruch 23 wird als Keramikwerk
stoff Silizium-Nitrid und/oder Aluminium-Oxid und/oder Yttrium und/oder
Aluminium-Nitrid verwendet. Ein derartiger Keramikwerkstoff bietet gute
Gleiteigenschaften für den Gießkolben beim Verpressen des thixotropen
Körpers und ist zudem hitzebeständig.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Thixoforming-Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Teilbereichs der Thixofor
ming-Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine Stützkammer,
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch eine Stützkammer mit
darin auf Thixotropie-Temperatur zu erwärmendem Körper,
Fig. 5 einen schematischen Querschnitt durch eine Stützkammer mit
darin gehaltenem, auf Thixotropie-Temperatur erwärmtem Körper,
Fig. 6 eine schematische Querschnitts- und Längsschnittdarstellung
einer, einen integralen Bestandteil einer Gießkammerwand bilden
den Stützkammer,
Fig. 7 eine schematische Schnittdarstellung einer Gießvorrichtung mit
samt Gießkammer und vor dem Gießlauf angeordneter Blende,
Fig. 8 eine schematische Schnittdarstellung der Gießvorrichtung nach
Fig. 7 ohne Blende,
Fig. 9 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Gießvorrichtung mit in die Gießkammerwand eingesetzten
keramischen Einsätzen,
Fig. 10 eine weitere Ausführungsform einer Gießvorrichtung mit einer Be
schickungsmöglichkeit der Gießkammer mit einer Stützkammer
von der Ausstoßseite her, und
Fig. 11 eine schematische Schnittdarstellung einer geschlossenen Stütz
kammer.
In Fig. 1 ist schematisch eine Draufsicht auf eine Thixoforming-Vorrich
tung 1 dargestellt. Diese Thixoforming-Vorrichtung 1 umfaßt eine Induk
tionsheizung 2 als Heizeinrichtung zur Erwärmung eines im Grundzustand
als Bolzen 3 ausgebildeten festen Körpers aus einem thixotrope Eigenschaf
ten aufweisenden Werkstoff auf Thixotropie-Temperatur.
Ferner umfaßt die Thixoforming-Vorrichtung 1 eine Gießvorrichtung 4 als
Formgebungsvorrichtung, die eine Gießkammer 5 und einen Gießkolben 6
aufweist.
Weiter umfaßt die Thixoforming-Vorrichtung 1 eine in einer Horizontal
ebene schwenkbare und in einer Vertikalebene verfahrbare Zuführvorrich
tung 7 sowie eine Stützkammer 8. Wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, die
einen Längsschnitt durch die Stützkammer 8 darstellt, ist diese Stützkam
mer 8 zylinderrohrförmig ausgebildet. Aus Fig. 11 ist ersichtlich, daß die
Stützkammer 8 aus einem äußeren metallischen Mantel und einer inneren
keramischen Beschichtung 19 aufgebaut ist.
Der auf Thixotropie-Temperatur zu erwärmende Bolzen 3 wird der Stütz
kammer 8 bevorzugt vor Beginn der Erwärmung zugeführt, wobei der Bol
zen 3 im nicht erwärmten Zustand, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist, mit
einem Spaltabstand zur Stützkammerinnenwand in der Stützkammer 8
aufgenommen ist. Nach dem Erwärmen des Bolzens 3 auf Thixotropie-
Temperatur in der Induktionsheizung 2 bei einer Frequenz zwischen 10
und 1.000 Hz legt sich der thixotrope Bolzen 3 formschlüssig an die Stütz
kammerinnenwand an, wie dies aus der Fig. 5 ersichtlich ist.
Anschließend wird die Stützkammer 8, wie dies aus den Fig. 1 und 11 er
sichtlich ist, mit herkömmlichen Verschlußmitteln 9, die formschlüssig in
die Stützkammeröffnungen eingesetzt werden, verschlossen. Damit ist der
thixotrope Bolzen 3 für den Transport zur Gießvorrichtung 4 in seiner
Form unveränderbar in der Stützkammer 8 gehalten.
Anschließend wird die Stützkammer 8 von einem Greifmechanismus 10
der Zuführvorrichtung 7 erfaßt und, wie dies in der Fig. 1 mit dem Pfeil 11
angedeutet ist, in den Bereich der Gießvorrichtung 4 verschwenkt. Vor
zugsweise sind hier die Verschlußmittel 9 integraler Bestandteil des Greif
mechanismus 10.
Wie dies insbesondere aus der Fig. 2 ersichtlich ist, die eine schematische
Seitenansicht auf einen Teilbereich der Thixoforming-Vorrichtung 1 zeigt,
wird die Stützkammer 8 in den Bereich unterhalb der Gießvorrichtung 4
verschwenkt. Wie dies den Fig. 1 und 2 weiter zu entnehmen ist, ist der
Gießkolben 6 in der Gießvorrichtung 4 lediglich teilweise in der Gießkam
mer 5 geführt. So befindet sich der Gießkolben 6 in der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Ausgangsposition 12 außerhalb der Gießkammer 5, wobei
zwischen dem Gießkolben 6 und einer Einschuböffnung 13 der Gießkam
mer 5 ein Zuführbereich 14 für die Stützkammer 8 ausgebildet wird.
In diesem Zuführbereich 14 wird, wie dies der Fig. 2 entnehmbar ist, die
Stützkammer 8 zugeführt. Diese Zuführung erfolgt mittels einer Hubein
richtung 15 der Zuführvorrichtung 7, wobei die Verschlußmittel 9 aus den
Stützkammeröffnungen entfernt werden. Die Hubbewegung der Hubein
richtung 15 ist hier mittels dem Pfeil 16 dargestellt.
Wie dies in der Fig. 1 lediglich schematisch dargestellt ist, wird die in den
Zuführbereich 14 zugeführte Stützkammer 8 mittels einer Andrückvorrich
tung 17 der Gießvorrichtung 4 gegen den Randbereich der Einschuböff
nung 13 gedrückt, so daß sich eine dichte Verbindung zwischen der Gieß
kammer 5 und der Stützkammer 8 ergibt. Anschließend schiebt der Gieß
kolben 6, was hier allerdings nicht dargestellt ist, den thixotropen Bolzen 3
aus der vor der Gießkammer 5 liegenden Stützkammer 8 in die Gießkam
mer 5 hinein aus und preßt den thixotropen Bolzen in einen hier nicht dar
gestellten Formhohlraum einer hier lediglich schematisch dargestellten
Gießform 18.
Anschließend wird die leere Stützkammer 8 mittels der Hubeinrichtung 15
wieder aus dem Zuführbereich 14 der Gießvorrichtung herausgefahren und
mittels der Zuführvorrichtung 7 in den Bereich der Induktionsheizung 2
zurückverschwenkt, wo ein neuer Bolzen 3 in die Stützkammer 8 einge
führt wird, so daß der gesamte Gießzyklus von neuem beginnen kann.
In einer hier nicht dargestellten, alternativen Verfahrensweise wird eine in
den Zuführbereich 14 der Gießvorrichtung 4 eingeführte Stützkammer 8
mitsamt darin gehaltenem thixotropen Bolzen mittels einer Verschiebeein
richtung in der Gießkammer bis vor einen Gießlauf verschoben. An
schließend preßt dann der Gießkolben den thixotropen Bolzen 3 aus der
Stützkammer 8 über den Gießlauf in den Formhohlraum der Gießform.
In der Fig. 7 ist eine alternative Ausführungsform einer Gießvorrichtung 20
und Stützkammer 21 dargestellt. Wie dies aus der Fig. 6 ersichtlich ist, ist
die Stützkammer aus einem zylindrischen Rohr 22 hergestellt, vorzugs
weise aus einem keramischen Werkstoff, wie z. B. Silizium-Nitrid und/oder
Aluminium-Oxid und/oder Yttrium und/oder Aluminium-Nitrid, wobei an
dem Rohr 22 ferner eine sich über die gesamte Rohrlänge erstreckende und
einen Rohrteilbereich radial umfassende Halbschale 23, vorzugsweise aus
einem metallischen Werkstoff, angeordnet ist.
Wie dies wieder insbesondere aus der Fig. 7 ersichtlich ist, wird die Stütz
kammer 21 einer Gießkammer 24 der Gießvorrichtung 20 über eine sepa
rate Stützkammer-Zuführöffnung 25 in einer Gießkammerwand zugeführt.
Die Zuführung erfolgt aus der in der Fig. 7 strichliert eingezeichneten Posi
tion heraus. Die Stützkammer-Zuführöffnung 25 ist so ausgebildet, daß
diese von der Stützkammer 21 in einer in der Fig. 7 mit durchgezogenen
Linien dargestellten Zuführposition 26 formschlüssig und dicht verschlos
sen ist, wobei die Innenwand des Rohrs 22 einen Teil der Gießkammerin
nenwand bildet. Dazu ist in der Gießkammerwand eine dem Rohr 22 ent
sprechende Ausnehmung im Bereich der Stützkammer-Zuführöffnung 25
ausgebildet. Die Außenwand der Halbschale 23 bildet dabei einen Teil der
Gießkammeraußenwand. In dieser Zuführposition 26 ist die Stützkammer
21 somit integraler Bestandteil einer Gießkammerwand.
Anschließend kann dann der hier nicht dargestellte Gießkolben 6 in an sich
bekannter Weise den thixotropen Bolzen 3 über eine Blende 27 zur Oxid
hautrückhaltung, die im Bereich vor einem Gießlauf 28 einer Gießform 29
angeordnet ist, in einen Formhohlraum 30 der Gießform 29 pressen.
In Fig. 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Stützkammer 21
entsprechend Fig. 6 und die Gießvorrichtung 20 entsprechend Fig. 7 auf
gebaut ist. Allerdings ist hier keine Blende 27 vor dem Gießlauf 28 vorge
sehen.
In Fig. 9 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Stützkammer 21
ebenfalls entsprechend Fig. 6 und die Gießvorrichtung 20 ebenfalls ent
sprechend Fig. 7 aufgebaut ist. Zusätzlich ist jedoch hier in den gießlauf
nahen Innenwandbereich der Gießkammer 24 ein Keramikeinsatz 31 ein
gesetzt, der bei sich in der Zuführposition 26 befindlicher Stützkammer 21
an das Rohr 22 dieser Stützkammer 21 anschließt, so daß in der Gießkam
mer 24 ein bis zum Gießlauf 28 durchgehender Keramikinnenwandbereich
ausgebildet ist.
In der Fig. 10 ist eine weitere Ausführungsform einer Gießvorrichtung 33
dargestellt. Diese Gießvorrichtung 33 umfaßt eine Gießkammer 34 mit
darin geführtem Gießkolben 35 sowie eine zweiteilige Gießform 36 mit
einem festen Unterkasten 37 sowie einem beweglichen Oberkasten 38. Wie
dies aus der Fig. 10 weiter ersichtlich ist, wird der bewegliche Oberkasten
38 für ein Zuführen einer Stützkammer 39 vom festen Unterkasten 37 ab
gehoben, so daß die Stützkammer 39 von der Ausstoßseite 40 her in eine
entsprechende Ausnehmung der Gießkammerinnenwand der Gießkammer
34 eingesetzt werden kann. Im eingesetzten Zustand bildet die Stützkam
merinnenwand hier wiederum einen Teil der Gießkammerinnenwand.
Wie dies der Fig. 10 weiter entnommen werden kann, besteht die Stütz
kammer 39 aus einer äußeren Rohrschale 41 und einer inneren Rohrschale
42, wobei die äußere Rohrschale vorzugsweise aus einem Metall und die
innere Rohrschale 42 vorzugsweise aus einem Keramikwerkstoff hergestellt
sind. Anstelle einer inneren Keramik-Rohrschale 42 kann auch lediglich
eine einfache Beschichtung vorgesehen sein.
Nach dem Einsetzen der Stützkammer 39 in die Gießkammer 34 mittels
der hier nicht dargestellten Zuführvorrichtung wird der bewegliche Ober
kasten 38 wieder abgesenkt zu einer insgesamt geschlossenen Gießform
36, woraufhin der Gießkolben 35 den thixotropen Bolzen 3 aus der Stütz
kammer 39 über eine Blende 43 als Oxidhaut-Rückhaltevorrichtung, die in
den beweglichen Oberkasten 38 eingesetzt ist, ausschiebt und in einen
Formhohlraum 44 der Gießform 36 preßt.
Claims (23)
1. Verfahren zum Durchführen von Thixoforming,
bei dem ein im Grundzustand fester Körper aus einem thixotrope
Eigenschaften aufweisenden Werkstoff mittels einer Heizeinrichtung
auf Thixotropie-Temperatur erwärmt wird und der Körper in diesem
Thixotropie-Zustand anschließend einer Formgebungsvorrichtung zu
geführt wird, in der der thixotrope Körper zu einer definierten Werk
stückform verpreßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (3) vor Erreichen des Thixotropie-Zustands in eine Stützkammer (8; 21; 39) überführt wird,
daß der Körper (3) nach Erreichen des Thixotropie-Zustands form schlüssig in der Stützkammer (8; 21; 39) aufgenommen ist, und
daß der thixotrope Körper (3) der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) in der Stützkammer (8; 21; 39) zugeführt wird.
daß der Körper (3) vor Erreichen des Thixotropie-Zustands in eine Stützkammer (8; 21; 39) überführt wird,
daß der Körper (3) nach Erreichen des Thixotropie-Zustands form schlüssig in der Stützkammer (8; 21; 39) aufgenommen ist, und
daß der thixotrope Körper (3) der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) in der Stützkammer (8; 21; 39) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper
(3) vor Beginn der Erwärmung in die Stützkammer (8; 21; 39) über
führt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Körper (3) mittels einer Induktionsheizung (2) als Heizein
richtung induktiv auf Thixotropie-Temperatur erwärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Körper (3) in der Stützkammer (8; 21; 39) induktiv mit
einer Frequenz von 1 bis 10.000 Hz, vorzugsweise mit einer Frequenz
zwischen 10 und 1.000 Hz erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Stützkammer (8; 21; 39) mitsamt darin gehaltenem
thixotropen Körper (3) einer als Formgebungsvorrichtung ausgebilde
ten Gießvorrichtung (4; 20; 33) zugeführt wird und der thixotrope
Körper (3) dort mittels eines als Preßkolben ausgebildeten Gießkolbens
(6; 35) in einen die Kontur des späteren Werkstücks bestimmenden
Formhohlraum (30; 44) einer Gießform (18; 29; 36) gepreßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießkolben (6; 35) in der Gießvorrichtung (4; 20; 33) in der Art einer Zylinder-Kolben-Anordnung wenigstens teilweise in einer als Druckkammer ausgebildeten Gießkammer (5; 24; 34) geführt wird, und
daß der Gießkolben (6; 35) zwischen einer Ausgangsposition (12) und einer Ausstoßposition verschoben wird und die Zuführung des thixotropen Körpers (3) in einem zwischen diesen beiden Gießkolben positionen liegenden Zuführbereich (14) der Gießvorrichtung (4; 20; 33) erfolgt.
daß der Gießkolben (6; 35) in der Gießvorrichtung (4; 20; 33) in der Art einer Zylinder-Kolben-Anordnung wenigstens teilweise in einer als Druckkammer ausgebildeten Gießkammer (5; 24; 34) geführt wird, und
daß der Gießkolben (6; 35) zwischen einer Ausgangsposition (12) und einer Ausstoßposition verschoben wird und die Zuführung des thixotropen Körpers (3) in einem zwischen diesen beiden Gießkolben positionen liegenden Zuführbereich (14) der Gießvorrichtung (4; 20; 33) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkammer (21) der Gießvorrichtung (20) mittels einer Zu führeinrichtung über eine separate Stützkammer-Zuführöffnung (25) in einer Gießkammerwand, vorzugsweise im gießlaufnahen Bereich als Zuführbereich (14) einer vorzugsweise rohrförmigen Gießkammer (24), zugeführt wird, wobei die Stützkammer (21) die Stützkammer- Zuführöffnung (25) in der Gießkammerwand formschlüssig und dicht verschließt und die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkam merinnenwand bildet, und
daß anschließend der Gießkolben den thixotropen Körper (3) aus der Stützkammer (21) ausschiebt.
daß die Stützkammer (21) der Gießvorrichtung (20) mittels einer Zu führeinrichtung über eine separate Stützkammer-Zuführöffnung (25) in einer Gießkammerwand, vorzugsweise im gießlaufnahen Bereich als Zuführbereich (14) einer vorzugsweise rohrförmigen Gießkammer (24), zugeführt wird, wobei die Stützkammer (21) die Stützkammer- Zuführöffnung (25) in der Gießkammerwand formschlüssig und dicht verschließt und die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkam merinnenwand bildet, und
daß anschließend der Gießkolben den thixotropen Körper (3) aus der Stützkammer (21) ausschiebt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
kammer (8) der Gießvorrichtung (4) im vor der Gießkammer (5) lie
gendem Zuführbereich (14) zugeführt wird und gegebenenfalls mittels
einer Andrückvorrichtung (17) gegen die Gießkammer (5) im Bereich
einer Gießkammer-Einschuböffnung (13) gedrückt wird dergestalt, daß
der Gießkolben (6) den thixotropen Körper (3) anschließend aus der
vor der Gießkammer (5) liegenden Stützkammer (8) in die Gießkam
mer (5) ausschiebt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkammer (8) der Gießvorrichtung (4) im vor der Gieß karrimer (5) liegendem Zuführbereich (14) zugeführt wird und an schließend die Stützkammer (8) in der Gießkammer (5) mittels einer Verschiebeeinrichtung unmittelbar vor den Gießlauf verschoben wird, und
daß anschließend der Gießkolben (6) den thixotropen Körper (3) aus der Stützkammer (8) über den Gießlauf in den Formhohlraum der Gießform (18) preßt.
daß die Stützkammer (8) der Gießvorrichtung (4) im vor der Gieß karrimer (5) liegendem Zuführbereich (14) zugeführt wird und an schließend die Stützkammer (8) in der Gießkammer (5) mittels einer Verschiebeeinrichtung unmittelbar vor den Gießlauf verschoben wird, und
daß anschließend der Gießkolben (6) den thixotropen Körper (3) aus der Stützkammer (8) über den Gießlauf in den Formhohlraum der Gießform (18) preßt.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießkolben (35) in einer Gießkammer (34) der Gießvorrich tung (33) in der Art einer Zylinder-Kolben-Anordnung zwischen einer Ausgangsposition und einer Ausstoßposition verschiebbar ist und die Stützkammer (39) bei abgehobener, beweglicher Gießformhälfte (38) einer zweiteiligen Gießform (36) von der Gießkammer-Ausstoßseite (40) her der Gießkammer (34) zugeführt wird, vorzugsweise als inte graler formschlüssiger und dichter Einsatz in einem ausstoßseitigen Gießkammerwandbereich, wobei die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnenwand bildet, und
daß in einem anschließenden Verfahrensschritt die abgehobene Gieß formhälfte (38) wieder abgesenkt wird zu einer insgesamt geschlosse nen Gießform (36) und daraufhin der Gießkolben (35) den thixotropen Körper (3) aus der Stützkammer (39) ausschiebt und in den Formhohl raum (44) der Gießform (36) preßt.
daß der Gießkolben (35) in einer Gießkammer (34) der Gießvorrich tung (33) in der Art einer Zylinder-Kolben-Anordnung zwischen einer Ausgangsposition und einer Ausstoßposition verschiebbar ist und die Stützkammer (39) bei abgehobener, beweglicher Gießformhälfte (38) einer zweiteiligen Gießform (36) von der Gießkammer-Ausstoßseite (40) her der Gießkammer (34) zugeführt wird, vorzugsweise als inte graler formschlüssiger und dichter Einsatz in einem ausstoßseitigen Gießkammerwandbereich, wobei die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnenwand bildet, und
daß in einem anschließenden Verfahrensschritt die abgehobene Gieß formhälfte (38) wieder abgesenkt wird zu einer insgesamt geschlosse nen Gießform (36) und daraufhin der Gießkolben (35) den thixotropen Körper (3) aus der Stützkammer (39) ausschiebt und in den Formhohl raum (44) der Gießform (36) preßt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß der thixotrope Körper (3) über eine dem Gießlauf (28) vorge
schaltete Vorrichtung zur Oxidhautrückhaltung (27; 43), vorzugsweise
eine Blende, in den Formhohlraum (30; 44) der Gießform (18; 29; 36)
gepreßt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß der zum Gießkolben (6, 35) hin abgeschlossene Formhohl
raum (30; 44), vorzugsweise vom thixotropen Körper (3) abgeschlosse
ne Formhohlraum (30; 44), evakuiert wird und gleichzeitig oder an
schließend der Gießkolben (6; 35) den thixotropen Körper (3) in den
Formhohlraum (30; 44) der Gießform (6; 35) preßt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Stützkammer (8; 21; 39) nach dem Ausschieben des
thixotropen Körpers (3) aus der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33)
entfernt wird und für den nächsten Zuführvorgang mit einem in den
Thixotropie-Zustand überzuführenden Körper (3) beladen wird.
14. Thixoforming-Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung eines Ver
fahrens nach den Ansprüchen 1 bis 13,
mit einer Heizeinrichtung zur Erwärmung eines im Grundzustand fe sten Körpers aus einem thixotrope Eigenschaften aufweisenden Werk stoff auf Thixotropie-Temperatur, und
mit einer Formgebungsvorrichtung, der der Körper im Thixotropie-Zu stand zum Verpressen zu einer definierten Werkstückform zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine Stützkammer (8; 21; 39) umfaßt, in die der Körper (3) vor Erreichen des Thixotropie-Zustands einführbar ist,
daß der in der Stützkammer (8; 21; 39) aufgenommene Körper (3) in der Heizeinrichtung (2) bis zur Thixotropie-Temperatur und einer formschlüssigen Aufnahme in der Stützkammer (8; 21; 39) erwärmbar ist, und
daß die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine Zuführeinrichtung (7) um faßt, mit der die Stützkammer (8; 21; 39) mitsamt dem darin im Thixotropie-Zustand formschlüssig aufgenommenem thixotropen Kör per (3) der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) zuführbar ist.
mit einer Heizeinrichtung zur Erwärmung eines im Grundzustand fe sten Körpers aus einem thixotrope Eigenschaften aufweisenden Werk stoff auf Thixotropie-Temperatur, und
mit einer Formgebungsvorrichtung, der der Körper im Thixotropie-Zu stand zum Verpressen zu einer definierten Werkstückform zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine Stützkammer (8; 21; 39) umfaßt, in die der Körper (3) vor Erreichen des Thixotropie-Zustands einführbar ist,
daß der in der Stützkammer (8; 21; 39) aufgenommene Körper (3) in der Heizeinrichtung (2) bis zur Thixotropie-Temperatur und einer formschlüssigen Aufnahme in der Stützkammer (8; 21; 39) erwärmbar ist, und
daß die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine Zuführeinrichtung (7) um faßt, mit der die Stützkammer (8; 21; 39) mitsamt dem darin im Thixotropie-Zustand formschlüssig aufgenommenem thixotropen Kör per (3) der Formgebungsvorrichtung (4; 20; 33) zuführbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkammer (8; 21; 39) rohrförmig, vorzugsweise zylinder rohrförmig, ausgebildet ist, und
daß die rohrförmige Stützkammer (8; 21; 39) mit Verschlußmitteln (9), vorzugsweise mit an einer Greifereinrichtung der Zuführeinrichtung (7) integrierten Verschlußmitteln, verschließbar ist.
daß die Stützkammer (8; 21; 39) rohrförmig, vorzugsweise zylinder rohrförmig, ausgebildet ist, und
daß die rohrförmige Stützkammer (8; 21; 39) mit Verschlußmitteln (9), vorzugsweise mit an einer Greifereinrichtung der Zuführeinrichtung (7) integrierten Verschlußmitteln, verschließbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine als Formgebungsvorrich tung ausgebildete Gießvorrichtung (4; 20; 33) mit Gießkammer (5; 24; 34) und Gießkolben (5; 36) umfaßt,
daß der Gießkolben (5; 36) in der Art einer Zylinder-Kolben-Anord nung wenigstens teilweise in der Gießkammer (5; 24; 34) geführt ist, und
daß der Gießkolben (5; 36) zwischen einer Ausgangsposition (12) und einer Ausstoßposition verschiebbar ist und ein Stützkammer-Zuführ bereich (14) der Gießvorrichtung (4; 20; 33) zwischen diesen beiden Positionen liegt und der Gießkolben (5; 36) in der Ausstoßposition den thixotropen Körper (3) in einen Formhohlraum (30; 44) einer Gießform (18; 29; 36) preßt.
daß die Thixoforming-Vorrichtung (1) eine als Formgebungsvorrich tung ausgebildete Gießvorrichtung (4; 20; 33) mit Gießkammer (5; 24; 34) und Gießkolben (5; 36) umfaßt,
daß der Gießkolben (5; 36) in der Art einer Zylinder-Kolben-Anord nung wenigstens teilweise in der Gießkammer (5; 24; 34) geführt ist, und
daß der Gießkolben (5; 36) zwischen einer Ausgangsposition (12) und einer Ausstoßposition verschiebbar ist und ein Stützkammer-Zuführ bereich (14) der Gießvorrichtung (4; 20; 33) zwischen diesen beiden Positionen liegt und der Gießkolben (5; 36) in der Ausstoßposition den thixotropen Körper (3) in einen Formhohlraum (30; 44) einer Gießform (18; 29; 36) preßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Gießkammerwand eine separate Stützkammer-Zuführöff nung (25) ausgebildet ist, und
daß die Stützkammer (21) in einer Zuführposition (26) der Zuführein richtung (7) die Stützkammer-Zuführöffnung (25) formschlüssig und dicht verschließt und die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnenwand bildet.
daß in einer Gießkammerwand eine separate Stützkammer-Zuführöff nung (25) ausgebildet ist, und
daß die Stützkammer (21) in einer Zuführposition (26) der Zuführein richtung (7) die Stützkammer-Zuführöffnung (25) formschlüssig und dicht verschließt und die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnenwand bildet.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkammer (39) als von der Einschub- und/oder Ausstoßsei te (40) der Gießkammer (34) her in diese mittels der Zuführeinrichtung (7) formschlüssig und dicht einsetzbarer Einsatz ausgebildet ist, und
daß die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnen wand bildet.
daß die Stützkammer (39) als von der Einschub- und/oder Ausstoßsei te (40) der Gießkammer (34) her in diese mittels der Zuführeinrichtung (7) formschlüssig und dicht einsetzbarer Einsatz ausgebildet ist, und
daß die Stützkammerinnenwand einen Teil der Gießkammerinnen wand bildet.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuführeinrichtung (7) in einer Horizontalebene
schwenkbar und/oder in einer Vertikalebene verfahrbar ist dergestalt,
daß die Stützkammer (8; 21; 39) mitsamt darin gehaltenem thixotro
pen Körper (3) in alle Raumrichtungen bewegbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Heizeinrichtung eine Induktionsheizung (2) ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gießform (18; 29; 36) eine Vorrichtung zur Oxid
hautrückhaltung, vorzugsweise eine Blende (27; 43), vorgeschaltet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützkammer (8; 21; 39) und/oder gegebenenfalls die
Gießkammer (5; 24; 34) aus einem keramischen und/oder metallischen
Werkstoff hergestellt sind, vorzugsweise einem metallischen Mantel
mit innerer, keramischer Auskleidung (31).
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der ke
ramische Werkstoff Silizium-Nitrid und/oder Aluminium-Oxid
und/oder Yttrium und/oder Aluminium-Nitrid ist.
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DE19926653B4 (de) | 2005-12-15 |
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