DE19926593A1 - Vorrichtung zur kontinuierlichen Erhaltung der Griffeigenschaften von Automobilreifen - Google Patents

Vorrichtung zur kontinuierlichen Erhaltung der Griffeigenschaften von Automobilreifen

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Abstract

Eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Erhaltung der Griffeigenschaften von Automobilreifen (20), auf deren Lauffläche in Laufrichtung (23) verlaufende Rillen (20c) eingeformt sind, insbesondere für die Anwendung bei Wasserschichten (Aquaplaning) oder Schneematsch, hält sowohl bei Wasserglätte als auch bei Schneematsch die Rillen (20c) des Reifenprofils frei und somit das Fahrzeug lenkbar und antreibbar, indem einer Rille (20c) jeweils eine Schneide zugeordnet ist, die entgegengesetzt zur Laufrichtung (23) berührungsfrei in die Rille (20c) eingreift, im oberen Bereich des Automobilreifens (20) angeordnet und an einem zum Stoßdämpfer (22) gehörenden Bauteil befestigt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Erhaltung der Griffeigen­ schaften von Automobilreifen, auf deren Laufffläche in Laufrichtung verlaufende Ril­ len eingeformt sind, insbesondere für die Anwendung bei Wasserglätte (Aquapla­ ning) oder Schneematsch. Die Griffigkeit soll kontinuierlich während des Fahrens erhalten bleiben.
Es sind Bemühungen der Reifen-Industrie bekannt (DE 197 31 525 A1), die Griffei­ genschaften sowohl für die Sommerverhältnisse als auch für die Winterverhältnisse in den Griff zu bekommen. Dafür dienen zwei verschiedene Schichten des Reifens. Eine solche Schichtbildung für Sommer und Winter kann jedoch nicht das Problem lösen, daß im Sommer oder Winter Wasserglätte oder Schneematsch die Rillen zu­ setzt, so daß Reifen der gelenkten Achse oder der angetriebenen Achse ihre Wir­ kung nicht mehr entfalten können. Die gefährlichen Folgen der im Profil zugesetzten Rillen sind bekannt und brauchen nicht näher erläutert zu werden. Sowohl bei Schneematsch als auch bei Wasserglätte ist das Automobil nicht mehr lenk- oder antreibbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sowohl bei Wasserglätte als auch bei Schneematsch die Rillen des Reifenprofils frei zu halten und somit das Fahrzeug lenkbar und antreibbar zu halten.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß einer Rille jeweils eine Schneide zugeordnet ist, die entgegengesetzt zur Laufrichtung berührungsfrei in die Rille eingreift, im oberen Bereich des Automobilreifens angeordnet und an einem zum Stoßdämpfer gehörenden Bauteil befestigt ist. Dadurch findet während des Fah­ rens eine weitgehende Profilreinigung statt und der Reifen bleibt griffig und behält seine Haftung auf der Fahrbahn. Die Schneide kann rein mechanisch oder auch pneumatisch betrieben werden. An dem Stoßdämpfer nimmt der Reinigungskamm jede Stoß- bzw. Lenkbewegung des Reifens mit.
Die Erfindung kann dabei dahingehend ausgeführt sein, daß am Umfang des Auto­ mobilreifens ohne Berührung ein seitlich und in einem Abstand zum Rillengrund ein­ stellbarer Reinigungskamm anstellbar ist, daß der Reinigungskamm am Stoßdämp­ fergehäuse des Automobils gelenkig befestigt ist und daß der Reinigungskamm mit­ tels eines Wälzlagers auf den Abstand zum Rillengrund einstellbar ist. Dadurch wer­ den alle Rillen des Reifens gleichzeitig bei jeder Umdrehung des Reifens gereinigt. Das Wälzlager mißt permanent die Reifenoberfläche und sichert so den eingestellten Abstand zum Rillengrund, so daß auch ein Profilverschleiß keinen unmittelbaren Ein­ fluß ausübt. So kommt es zu keiner Zeit zu Berührungen des Reinigungskamms und dem Rillengrund. Dadurch findet auch keine Abnutzung des Reinigungskamms statt.
Nach weiteren Merkmalen ist vorgesehen, daß der Reinigungskamm jedem einzel­ nen Automobilreifen getrennt zugeordnet ist. Dadurch können Achsen mit oder ohne Reinigungskämmen geschaffen werden.
Vorteilhaft kann sein, daß der Reinigungskamm nur jeweils dem Automobilreifen ei­ ner angetriebenen oder einer gelenkten Achse zugeordnet ist.
Die Bewegungen des Reifens können dadurch aufgefangen werden, indem der Rei­ nigungskamm unterhalb der Stoßdämpfer und quer oberhalb der Automobilreifen angeordnet ist.
Weiterhin ist vorteilhaft, daß der Reinigungskamm gegen die Fahrtrichtung unter ei­ nem spitzen Winkel abgewinkelt ist. Dadurch entsteht eine Hebelwirkung, durch die sowohl Wasser als auch Schnee aus den seitlichen Rillen herausbewegt wird.
Als eine praktisch anwendbare und für mehrere Reifensorten geeignete Ausfüh­ rungsform hat sich ergeben, daß der Reinigungskamm mit Schabern zu versehen ist, die in Rillen des Automobilreifens eingreifen, deren radiale Breite ca. 10 mm und de­ ren Querprofiltiefe ca. 10 mm beträgt.
Eine praktische Ausführungsform der Vorrichtung besteht ferner darin, daß ein Wälzlager in einer Lageraufnahme auf der Reifenoberfläche abrollbar drehgelagert ist und daß ein mit der Lageraufnahme verbundener Halter an der Lageraufnahme schwenkbar und mittels einer Druckfeder gegen eine die Lageraufnahme tragende Leiste, mit dem Stoßdämpfer federnd verstellbar ist. Der Vorteil ist ein Ausgleich von Höhenunterschieden. Das permanente Abtasten der Reifenoberfläche durch das Wälzlager und der Ausgleich der Höhenunterschiede durch die Druckfeder lassen den Reinigungskamm oder die Schaber immer synchron zu der Reifenoberfläche laufen. Aus diesem Grund kommt es auch zu keiner Zeit zu Berührungen zwischen den Schabern und dem Reifen, so daß eine Beschädigung des Reifens ausge­ schlossen ist.
Eine weitere Verbesserung, um auch andere Reifenprofile miteinzubeziehen, sieht vor, daß am Halter ein scharnierartiges Gelenk vorgesehen ist und daß das Wälzla­ ger in den Rillen des Automobilreifens abrollt und einen Seitenschlag der Rillen aus­ gleicht. Dadurch kann die Vorrichtung z. B. auch für viele andere Reifensorten einge­ setzt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der an einen Automobilreifen angesetzten Vorrichtung,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung, die mit dem Gehäuse des Stoßdämpfers verbunden ist und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Automobilreifen mit der Vorrichtung von oben be­ trachtet.
Gemäß Fig. 1 ist eine Lageraufnahme 1 vorgesehen, die einen Flansch 2a besitzt. An dem Flansch 2 ist ein Ausleger 2b durch Schweißen starr befestigt. Am freien En­ de des Auslegers 2b ist ein Halter 3 angelenkt. Der Halter 3 trägt mittels eines Zylin­ derstiftes 10 eine Druckfeder 11, die zwischen spitzendigen Bolzen 3a und 3b einge­ spannt ist. Die Bolzen 3a und 3b bilden eine Aufnahme 6 (Fig. 2) für eine Druckfeder 11. Ein gegenüberliegender Halter 3 ist mit dem Ausleger 2b, z. B. durch Schweißen, verbunden.
In der Lageraufnahme 1 ist ein Wälzlager 13 mittels eines Bolzens 4 und Sicherungs­ ringen 12 und beidseitig angeordneten Distanzringen 5 drehgelagert. An den Ausle­ ger 2a schließt sich eine Leiste 7 an, deren Länge (Fig. 2) durch die Anzahl von Schabern 8a eines Reinigungskammes 8 bestimmt wird. Der Reinigungskamm 8 ist zwischen der Leiste 7 und einer gegenüberliegenden Leiste 7a mittels Sechskant­ schrauben 9 fest eingespannt.
Gemäß den Fig. 1-3 besitzt der Automobilreifen 20 am Umfang 20a in der Rei­ fenoberfläche 20b Rillen 20c, die in Laufrichtung 23 verlaufen und bei entsprechen­ der Profilhöhe einen Rillengrund 20d aufweisen. Die einzelnen Schaber 8a bzw. der Reinigungskamm 8 ist unter einem spitzen Winkel 24 gegen die Laufrichtung 23 ab­ gewinkelt und steht berührungslos gegenüber dem Rillengrund 20d stets unter einem Abstand 21.
Die so gebaute Vorrichtung dient zur kontinuierlichen Erhaltung der Griffeigenschaf­ ten von Automobilreifen 20, auf deren Reifenoberfläche 20b die in Laufrichtung 23 verlaufenden Rillen 20c eingeformt sind, die sich bei Wasserglätte mit Wasser füllen und bei Schneematsch mit Schnee und Eis. Einer Rille 20c ist jeweils eine Schneide zugeordnet, die das Wasser oder den Schnee aus der Rille während der Umdrehung heraushebt. Dadurch wird die ursprüngliche Griffigkeit des Automobilreifens bei jeder Umdrehung wieder hergestellt. Die Schneide greift berührungsfrei in die Rille 20c ein und ist im oberen Bereich des Automobilreifens angeordnet und an einem zum Stoß­ dämpfer 22 gehörenden Bauteil, z. B. an einem Stoßdämpfergehäuse 22a, befestigt.
Dafür ist am Umfang 20a des Automobilreifens 20 der Reinigungskamm 8 ohne Be­ rührung seitlich und in dem Abstand 21 zum Rillengrund 20d angestellt. Der Reini­ gungskamm 8 ist jedem einzelnen Automobilreifen 20 getrennt zugeordnet. Dabei kann der Reinigungskamm 8 nur jeweils den Automobilreifen 20 einer angetriebenen oder gelenkten Achse zugeordnet sein.
Der Reinigungskamm 8 befindet sich (Fig. 1) unterhalb des Stoßdämpfers 22 und quer oberhalb des Automobilreifens 20 (Fig. 1 und 2). Die Wirkung des Aushebens von Wasser und/oder Schnee wird dadurch verstärkt, daß der Reinigungskamm gegen die Laufrichtung 23 unter einem spitzen Winkel 24 abgewinkelt ist. Der Reini­ gungskamm ist ferner aus einzelnen Schabern 8a gebildet, die in Rillen 20c des Au­ tomobilreifens 20 eingreifen, deren radiale Breite ca. 10 mm und deren Querprofil­ tiefe ca. 10 mm beträgt.
Das Wälzlager 13 in der Lageraufnahme 1 rollt auf der Reifenoberfläche 20b ab und überträgt jede Unrundheit auf den mit der Lageraufnahme verbundenen Halter 3, wobei dieser mittels der Druckfeder 11 die Ausgangslage nach Durchlaufen der Un­ rundheit wieder herstellt.
Bei speziell mit anderen Abmessungen ausgerüsteten Automobilreifen 20 ist (nicht gezeichnet) am Halter 3 ein scharnierartiges Gelenk vorgesehen, wobei das Wälzla­ ger 13 in den Rillen 20c des Automobilreifens 20 im Rillengrund 20d abrollt und ei­ nen Seitenschlag der Rillen 20c ausgleicht.
Bezugszeichenliste
1
Lageraufnahme
2
a Flansch
2
b Ausleger
3
Halter
3
a spitzendige Bolzen
3
b spitzendige Bolzen
4
Bolzen
5
Distanzring
6
Aufnahme für die Druckfeder
7
Leiste
7
a Leiste
8
Reinigungskamm
8
a einzelner Schaber
9
Sechskantschraube
10
Zylinderstift
11
Druckfeder
12
Sicherungsring
13
Wälzlager
20
Automobilreifen
20
a Umfang
20
b Reifenoberfläche
20
c Rillen
20
d Rillengrund
21
Abstand
22
Stoßdämpfer
22
a Stoßdämpfergehäuse
23
Laufrichtung
24
spitzer Winkel

Claims (9)

1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Erhaltung der Griffeigenschaften von Auto­ mobilreifen, auf deren Lauffläche in Laufrichtung verlaufende Rillen eingeformt sind, insbesondere für die Anwendung bei Wasserschichten (Aquaplaning) oder Schneematsch, dadurch gekennzeichnet, daß einer Rille (20c) jeweils eine Schneide zugeordnet ist, die entgegenge­ setzt zur Laufrichtung (23) berührungsfrei in die Rille (20c) eingreift, im oberen Bereich des Automobilreifens angeordnet und an einem zum Stoßdämpfer (22) gehörenden Bauteil befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang (20a) des Automobilreifens (20) ohne Berührung ein seitlich und in einem Abstand (21) zum Rillengrund (20d) einstellbarer Reinigungs­ kamm (8) anstellbar ist, daß der Reinigungskamm (8) am Stoßdämpfergehäu­ se (22a) des Automobils gelenkig befestigt ist und daß der Reinigungskamm (8) mittels eines Wälzlagers (13) auf den Abstand (21) zum Rillengrund (20d) einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskamm (8) jedem einzelnen Automobilreifen (20) getrennt zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskamm (8) nur jeweils den Automobilreifen (20) einer ange­ triebenen oder einer gelenkten Achse zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskamm (8) unterhalb der Stoßdämpfer (22) und quer ober­ halb der Automobilreifen (20) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskamm (8) gegen die Laufrichtung (23) unter einem spitzen Winkel (24) abgewinkelt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskamm (8) mit Schabern (8a) versehen ist, die in Rillen (20c) des Automobilreifens (20) eingreifen, deren radiale Breite ca. 10 mm und deren Querprofiltiefe ca. 10 mm beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wälzlager (13) in einer Lageraufnahme (1) auf der Reifenoberfläche (20b) abrollbar drehgelagert ist und daß ein mit der Lageraufnahme (1) ver­ bundener Halter (3) an der Lageraufnahme (1) schwenkbar und mittels einer Druckfeder (11) gegen eine die Lageraufnahme (1) tragende Leiste (7), mit dem Stoßdämpfer (22) federnd verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Halter (3) ein scharnierartiges Gelenk vorgesehen ist und daß das Wälzlager (13) in den Rillen (20c) des Automobilreifens (20) abrollt und einen Seitenschlag der Rillen (20c) ausgleicht.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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