DE19926534A1 - Kupplung für mechanische Notlauffunktion einer Kraftfahrzeuglenkung - Google Patents
Kupplung für mechanische Notlauffunktion einer KraftfahrzeuglenkungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeuglenkung mit einer von einer Bedienperson zu betätigenden Handhabungseinrichtung, beispielsweise einem Lenkrad 1, mit einer Steuerung 20 und mit Stellelementen für einen Radwinkelstellantrieb 14; 14', wobei die Stellelemente dazu eingerichtet sind, in bekannter Weise Lenkfunktionen bereitzustellen und bei Bedarf in Abhängigkeit von der Steuerung 20 autonom und unabhängig von einer Bedienperson einen Lenkvorgang auszuführen, sowie mit einer von der Steuerung ansteuerbaren Kupplung 5, die eine mechanische Kopplung zwischen der Handhabungseinrichtung und dem Radwinkelstellantrieb 14, 14' bewirkt, wobei die Kupplung 5 eine mit dem Lenkrad 1 in Kraftschluß stehende Antriebsseite und eine mit dem Radwinkelstellantrieb 14, 14' in Kraftschluß stehende Abtriebseite aufweist und daß entweder die Abtriebseite über eine Seilzugverbindung 9 mit dem Radwinkelstellantrieb 14, 14' gekoppelt ist oder die Antriebsseite über eine Seilzugverbindung 9 mit der Handhabungseinrichtung gekoppelt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeuglen
kung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Eine derartige Kraftfahrzeuglenkung ist in der nicht vor
veröffentlichten deutschen Patentanmeldung 199 02 554.1,
die ebenfalls auf die Anmelderin zurückgeht, beschrieben.
Bei derartigen Kraftfahrzeuglenkungen, die eine Handha
bungseinrichtung in Gestalt eines Lenkrades mit einem
Drehmomentsensor und einem Lenkwinkelsensor sowie Handmo
mentensteller zur Simulation eines Rückstellmomentes auf
weisen und weiter als Radwinkelstellelemente Radwinkel
sensoren sowie Aktuatoren aufweisen, die den Radwinkel in
Abhängigkeit von dem am Lenkrad eingeleiteten Drehwinkel
einstellen, ist für einen teilweisen oder vollständigen
Ausfall der Radwinkelstellelemente oder der Handmomenten
steller eine Kupplung vorgesehen, die eine mechanische
Verbindung zwischen dem Lenkrad und den Radwinkelstellan
trieben oder einem Lenkgetriebe herstellt, so daß das
Kraftfahrzeug ähnlich einer konventionellen Lenkung mit
starrem Durchtrieb vom Lenkrad zum Lenkgetriebe sicher in
eine Werkstatt gefahren werden kann oder zumindest sicher
zum Stillstand gebracht werden kann.
An derartige Lenkungen, insbesondere an die mechanische
Verbindung zu dem Lenkgetriebe, an die Kupplungen und ih
re Ansteuerung sind besondere Anforderungen zu richten.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lenkung
und Vorrichtungen zur Ansteuerung von Kupplungen bereit
zustellen, die diese Anforderungen erfüllen.
Weil die Kupplung eine mit dem Lenkrad in Kraftschluß
stehende Antriebsseite und eine mit den Radwinkelstell
elementen in Kraftschluß stehende Abtriebseite aufweist
und entweder die Abtriebseite über eine Seilzugverbindung
mit den Radwinkelstellelementen gekoppelt ist oder die
Antriebsseite über eine Seilzugverbindung mit der Handha
bungseinrichtung gekoppelt ist, ist eine flexible räumli
che Anordnung der Komponenten relativ zueinander möglich.
Bei der Fahrzeugkonstruktion muß keine annähernd gerade
Verbindungslinie zwischen der Lenksäule und dem Radwin
kelstellantrieb vorgesehen sein. Weiter kann für rechts
gelenkte und linksgelenkte Fahrzeuge der gleiche Radwin
kelstellantrieb und damit das gleiche Lenkgetriebe ver
wendet werden. Lediglich die Verlegung der Seilzugverbin
dung muß angepaßt werden. Schließlich ist bei einer der
artigen Lenkung wegen der wegfallenden starren Verbindung
zwischen dem Lenkgetriebe und dem Lenkrad bei einem
Frontaufprall die Gefahr der Intrusion des Lenkrades in
den Innenraum des Fahrzeuges wesentlich geringer.
Dem kupplungsseitigen Teil der Seilzugverbindung wird be
vorzugt ein Drehwinkelsensor zugeordnet, der dem Drehwin
kelsensor an dem Lenkrad entsprechen kann, aber auch von
einfacherer Bauweise sein kann. Auch ein Wegsensor für
die lineare Bewegung des Zugseils, die einer Drehwinkel
änderung entspricht, ist möglich. So wird auch bei ge
öffneter Kupplung eine permanente Funktionsüberwachung
der Seilzugverbindung möglich. Die Kupplung soll einen
Ruhezustand und einen von der Steuerung einstellbaren Ar
beitszustand aufweisen, wobei die Kupplung im Ruhezustand
eingerückt ist. Der Arbeitszustand wird dabei vorteilhaft
mittels einer permanenten oder intervallartigen externen
Energiezufuhr aufrechterhalten, beispielsweise durch
elektrischen Strom oder Druckluft, wobei der Ruhezustand
bei Wegfall der Energiezufuhr selbsttätig eingenommen
wird. So ist gewährleistet, daß die Kupplung bei einem
plötzlichen, völligen Ausfall sämtlicher Energieversor
gungssysteme in dem Kraftfahrzeug geschlossen wird. Vor
teilhaft wird der Arbeitszustand entgegen einer in die
Ruheposition wirkenden Federkraft von einem Haltemagneten
gesichert. Dieser Haltemagnet kann dann elektrisch betä
tigt und ausgelöst werden. Die aufzubringende Haltekraft
kann beispielsweise über ein Getriebe derart übersetzt
werden, daß sie im geöffneten Zustand der Kupplung mini
miert wird.
Der Arbeitszustand kann auch entgegen einer in die Ruhe
position wirkenden Federkraft von einem hydraulischen
oder pneumatischen Aktuator gesichert sein. Diese Aktua
toren zeichnen sich durch ein besonders günstiges Gewicht
aus. Hierbei ist ein sicheres Einrücken der Kupplung ge
währleistet, während der Aktuator über ein im Ruhezustand
offenes Ventil druckentlastbar ist.
Ein bei Bedarf allmähliches und an beliebiger Winkelposi
tion mögliches Einrücken der Kupplung ist gewährleistet,
wenn die Kupplung eine reibschlüssige, insbesondere eine
Einscheibenkupplung oder eine Mehrscheibenkupplung ist.
Andererseits wird eine besonders kompakte und leichte
Bauweise möglich, wenn die Kupplung eine formschlüssige
Kupplung, insbesondere eine Klauenkupplung ist.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegen
den Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zei
gen:
Fig. 1 Eine erfindungsgemäße Lenkung in einer
Prinzipdarstellung; sowie
Fig. 2 eine Mehrscheibenlamellenkupplung mit Fe
derspeicher und einer symbolischen Be
schaltung.
In der Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Kraftfahrzeuglenkung in einer schematischen Dar
stellung als Blockschaltbild dargestellt. Ein Lenkrad 1
ist an einer kurzen Lenksäule 2 drehfest befestigt. Die
Lenksäule 2 trägt einen Sensor 3 zur Ermittlung des Dreh
winkels und des eingeleiteten Drehmoments sowie einen
elektromotorischen Handmomentensteller 4 zur Erzeugung
einer Rückstellkraft am Lenkrad 1. Weiter trägt die Lenk
säule 2 eine Lamellenkupplung 5, mit deren antriebsseiti
gem Ende sie drehfest verbunden ist. Der Abtrieb der La
mellenkupplung 5 führt zu einer Zwischenwelle 6, die ei
nen Drehwinkelsensor 7 und ein erstes Seilrad 8 trägt.
Das Seilrad 8 ist Teil einer doppelt wirkenden Seilzug
verbindung, die insgesamt mit 9 bezeichnet ist. Die Seil
zugverbindung 9 umfaßt das erste Seilrad 8, ein zweites
Seilrad 10 sowie für jede Drehrichtung einen Seilzug 11,
12.
Das zweite Seilrad 10 steht über eine Welle 13 in drehfe
ster Verbindung mit einem Radwinkelstellantrieb 14, der
einen Elektromotor 15 und ein Untersetzungsgetriebe 16
umfaßt. Ein zweiter Radwinkelstellantrieb 14' ist zur
redundanten Auslegung mit einem Elektromotor 15' und ei
nem Getriebe 16' neben dem Radwinkelstellantrieb vorgese
hen und steht nicht in unmittelbarer Verbindung mit der
Seilzugverbindung 9. Die Ausgänge der Getriebe 16, 16'
wirken über jeweils eine nicht dargestellte Ritzelwelle
auf eine in einem Gehäuse 17 laufende Zahnstange 18, die
durch Drehung der Elektromotoren 15, 15' in der Querrich
tung gemäß Fig. 1 verschieblich ist und über Spurstangen
die gelenkten Räder der Kraftfahrzeugachse verschwenkt.
Der Sensor 3, der Handmomentensteller 4, die Kupplung 5
und der Winkelsensor 7 stehen ebenso wie die Elektromoto
ren 15, 15' mit einem elektronischen Steuergerät 20 in
Verbindung.
Das insoweit beschriebene Lenksystem arbeitet in der Pra
xis im Normalbetrieb als sogenannte steer-by-wire-Lenkung
(SBW). Dabei ist die Lamellenkupplung 5 im Betrieb ge
trennt, und ein Fahrer betätigt die Lenkung über das
Lenkrad 1. Die dort eingeleitete Drehbewegung, die zur
Erzeugung einer Lenkbewegung des Kraftfahrzeugs führen
soll, wird über den Sensor 3 detektiert. Der Sensor 3
gibt ein Drehwinkelsignal als Sollsignal an die Steuerung
20, die wiederum ein Steuersignal an die Motoren 15, 15'
abgibt, um den gewünschten Ist-Zustand des Radwinkels
einzustellen. Die Ritzelwelle am Ausgang des Getriebes 16
steht dabei in drehfester Verbindung mit dem zweiten
Seilzugrad 10, das wiederum über den jeweils in Zugrich
tung verlaufenden Seilzug 11, 12 das erste Seilzugrad 8
dreht. Dieses dreht seinerseits die Welle 6 mit der Ab
triebsseite der Kupplung 5 und dem Winkelsensor 7, was
von der elektronischen Steuerung 20 überprüft wird. Die
Information des Winkelsensors 7 gibt dabei zum einen die
Information, ob das erste Seilrad 8 die Bewegung des
zweiten Seilrades 10 mitmacht und die Seilzugverbindung 9
folglich intakt ist oder nicht. Zum anderen kann über ei
ne Hysterese zwischen den Radwinkelstellantrieben 14, 14'
und dem im Winkelsensor 7 erzeugten Signal der Zustand
der Seilzugverbindung 9 im Hinblick auf Verschleiß und
nicht selbsttätig ausgleichbare Längenänderungen der
Seilzüge 11, 12 festgestellt werden.
Bei Ausfall der Radwinkelstellantriebe 14, 14' ist zum
sicheren Anhalten und gegebenenfalls Weiterfahren in eine
Werkstatt erforderlich, daß eine mechanische Verbindung
zwischen dem Lenkrad 1 und der Zahnstange 18 erzeugt
wird. Dies erfolgt durch Schließen der Kupplung 5, so daß
sich die Lenksäule 2 mit der Welle 6 und über die Seil
zugverbindung 9 mit der Welle 13 dreht. Eine Drehung an
dem Lenkrad 1 würde folglich zu einer Bewegung der Zahn
stange 18 in Querrichtung und damit zur rein-mechani
schen Bewegung der gelenkten Räder führen. Bei einer SBW-
Lenkung kann die mechanische Verbindung über einen Seil
zug 9 erfolgen, da die dort übertragenen Kräfte nur im
Notlauf bei geschlossener Kupplung 5 nennenswert sind. Im
Normalbetrieb ist die Seilzugverbindung 9 nur gering be
lastet und unterliegt deshalb keinem großen Verschleiß.
Außerdem wird eine gewisse Elastizität innerhalb der
Seilzugverbindung 9 bei einer SBW-Lenkung vertretbar
sein, da das damit auftretende ungewohnte Lenkgefühl nur
im Notfall zum Tragen kommt. Andererseits bietet die
Seilzugverbindung 9 wesentliche konstruktive Freiheiten,
indem nämlich anders als bei herkömmlichen Lenkungen bei
der Konstruktion des Kraftfahrzeugs kein nahezu gerader,
durchgehend mit relativ großem Querschnitt versehener
freier Bauraum zwischen dem Lenkrad und der Ritzelwelle
einer Zahnstangenlenkung erforderlich ist. Vielmehr kann
die Seilzugverbindung 9 weitgehend beliebig angeordnet
werden, so daß auch mit ein und demselben Radwinkelstell
antrieb linksgelenkte und rechtsgelenkte Kraftfahrzeuge
realisiert werden können. Bei einem Frontalaufprall wird
weiter das Risiko des Fahrers durch Eindringen der Lenk
säule in den Innenraum minimiert, da die Lenksäule 2 kurz
gehalten werden kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß
die Kupplung 5 nicht zwischen der Lenksäule 2 und der
Seilzugverbindung 9 angeordnet ist, sondern vielmehr den
Kraftschluß zwischen der Seilzugverbindung 9 und der Wel
le 13 trennt. In diesem Falle wird zur Überprüfung der
Seilzugverbindung 9 auch der Winkelsensor 7 zwischen dem
zweiten Seilrad 10 und der Kupplung 5 angeordnet. Die in
Fig. 1 dargestellte Ausführungsform hat den Vorteil, daß
bei getrennter Kupplung 5 im Normalbetrieb der Fahrer le
diglich das Lenkrad 1, die Lenksäule 2, den Sensor 3, den
Handmomentensteller 4 und die Eingangs- oder Antriebssei
te der Kupplung 5 drehen muß und am Lenkrad entsprechend
auch nur Störkräfte und Vibrationen zu spüren sind, die
in diese Komponenten eingeleitet werden. Die zweite, be
schriebene und nicht in der Figur dargestellte Ausfüh
rungsform erfordert, daß auch die Seilzugverbindung 9
permanent mit der Lenksäule 2 in Verbindung steht und
dort entstehende Vibrationen in das Lenkrad 1 eingeleitet
werden. Andererseits ist nicht erforderlich, daß der
Elektromotor 15 bei jeder Lenkbewegung die zur Betätigung
der Seilzugverbindung 9 erforderliche Kraft zusätzlich
aufbringt.
In der Fig. 2 ist als Blockschaltbild eine Ansteuerung
der Kupplung 5 mit pneumatischer Betätigung veranschau
licht. Die Kupplung 5 ist als Mehrscheiben-
Lamellenkupplung ausgeführt und wird von einem pneumati
schen Federspeicher 30 betätigt. Der Federspeicher 30
wird wiederum über eine Druckluftleitung 31 und ein Drei
wegeventil 32 sowie ein Zweiwegeventil 33 aus einer Pumpe
34 gespeist. Zwischen den Ventilen 32 und 33 ist ein
Druckspeicher 35 vorgesehen. Weiter trägt die Druckluft
leitung 31 einen Drucksensor 36. Der Federspeicher 30 um
faßt einen Arbeitskolben 37 und eine Druckfeder 38.
Im Normalbetrieb der Lenkung gemäß Fig. 1 ist die Kupp
lung 5 getrennt. Dies wird dadurch erreicht, daß die
pneumatische Pumpe 34 in Betrieb gesetzt wird und über
das in der dargestellten Schaltstellung befindliche Zwei
wege-Rückschlagventil 33 den Druckspeicher 35 füllt. Die
se Elemente können Teil einer vorhandenen Druckluftanlage
(Luftfederung oder Druckluftbremse) sein oder auch spezi
fisch für die vorliegende Lenkung vorgesehen sein.
Gleichzeitig wird über das Dreiwegeventil 32, das in der
Fig. 2 in der Arbeitsstellung entgegen der Federvorspan
nung bei einer Druckfeder 39 dargestellt ist, der Luft
druck über die Leitung 31 an den Arbeitsraum des Pneuma
tikkolbens 37 in den Federspeicher 30 geleitet. Die
Druckfeder 38 des Federspeichers 30 wird zusammengedrückt
und bei dieser Bewegung die Kupplung 5 getrennt. Sobald
der Drucksensor 36 einen für eine sichere Trennung der
Kupplung 5 ausreichend hohen Arbeitsdruck anzeigt, wird
die Pumpe 34 abgeschaltet und das Ventil 33 geschlossen.
Der Druckspeicher 35 erhält den benötigten Arbeitsdruck
aufrecht. Fällt der Druck im Druckspeicher 35 nach Anzei
ge des Drucksensors 36 unter einen zulässigen Minimal
wert, so wird die Pumpe 34 erneut in Betrieb genommen und
das Ventil 33 in die aktive Schaltstellung gemäß der Dar
stellung in Fig. 2 gebracht. Das integrierte Kugelrück
schlagventil gewährleistet, daß eine mit dem Druckspei
cher 35 kommunizierende Verbindung nur dann entsteht,
wenn der Druck in der Pumpe 34 oberhalb des im Druckspei
cher 35 anstehenden Drucks liegt.
Bei einem Fehler im Lenksystem gemäß Fig. 1 wird entwe
der auf ein Steuersignal der elektronischen Steuerung 20
oder bei einem Totalausfall durch selbsttätiges Rückstel
len des Ventils 32 infolge der Federkraft der Feder 39
die Leitung 31 und damit der Federspeicher 30 entlüftet.
Die Druckfeder 38 des Federspeichers 30 fährt dann auto
matisch die Kupplung 5 in die eingerückte Stellung. Damit
ist der starre Durchtrieb vom Lenkrad 1 über die Seilzug
verbindung 9 zu der Zahnstange 18 hergestellt. Das Ventil
32 trennt dabei den Druckspeicher 35 von dem Federspei
cher 30, so daß das Einrücken der Kupplung 5 nicht erst
nach Entlüftung des Druckspeichers 35, sondern wesentlich
schneller erfolgt.
Die Fehlerbedingungen für das Schließen der Kupplung 5
können verschieden sein. So wird der Ausfall eines der
Stellmotoren 15, 15' Anlaß geben, die Kupplung 5 zu
schließen, damit der Antrieb des Lenksystems redundant
bleibt. So wird gewährleistet, daß auch bei Ausfall des
zweiten elektrischen Stellmotors 15, 15' das Kraftfahr
zeug nicht völlig lenkungslos bleibt. Da bei einem sol
chen zweiten Ausfall die Kupplung 5 bereits geschlossen
ist, wird auch kein schlagartiges Eingreifen der Kupplung
mit einer entsprechend plötzlichen Lenkbewegung auftre
ten.
Die Kupplung 5 kann aber auch geschlossen werden, wenn im
Bereich des Handmomentenstellers 4 ein Fehler auftritt.
Dieser Handmomentensteller 4 suggeriert dem Fahrer eines
Fahrzeugs mit 55 W-Lenkung den erforderlichen "Fahrbahn
kontakt" über ein synthetisiertes Rückstellmoment am
Lenkrad 1. Das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs ohne
dieses Rückstellmoment ist sehr schwierig und für den un
vorbereiteten Fahrer nahezu unmöglich. Sollte also ein
Fehler im Handmomentensteller 4 auftreten, so bietet sich
an, die Kupplung 5 ebenfalls einzurücken und somit eine
tatsächliche mechanische Kupplung zu bewirken. Schließ
lich kann die Kupplung 5 auch dann geschlossen werden,
wenn im Bereich des Sensors 3 ein Fehler auftritt. Der
starre Durchtrieb bei geschlossener Kupplung 5 ermöglicht
es, den Sensor 7 als Drehwinkelsensor zu benutzen. Dieses
kann wichtig werden, wenn beispielsweise für elektroni
sche Stabilitätssysteme die Information über den Lenkwin
kel zwingend notwendig ist.
Claims (9)
1. Kraftfahrzeuglenkung mit einer von einer Bedienper
son zu betätigenden Handhabungseinrichtung, bei
spielsweise einem Lenkrad (1), mit einer Steuerung
und mit Stellelementen für einen Radwinkelstellan
trieb (14, 14'), wobei die Stellelemente dazu einge
richtet sind, in bekannter Weise Lenkfunktionen be
reitzustellen und bei Bedarf in Abhängigkeit von der
Steuerung (20) autonom und unabhängig von einer Be
dienperson einen Lenkvorgang auszuführen, sowie mit
einer von der Steuerung (20) ansteuerbaren Kupplung
(5), die eine mechanische Kopplung zwischen der
Handhabungseinrichtung und dem Radwinkelstellantrieb
(14, 14') bewirkt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kupplung (5) eine mit dem
Lenkrad (1) in Kraftschluß stehende Antriebsseite
und eine mit dem Radwinkelstellantrieb (14, 14') in
Kraftschluß stehende Abtriebseite aufweist und daß
entweder die Abtriebseite über eine Seilzugverbin
dung (9) mit dem Radwinkelstellantrieb gekoppelt ist
oder die Antriebsseite über eine Seilzugverbindung
(9) mit der Handhabungseinrichtung gekoppelt ist.
2. Kraftfahrzeuglenkung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dem kupplungsseiti
gen Teil der Seilzugverbindung (9) ein Drehwinkel
sensor (7) oder ein Wegsensor zugeordnet ist.
3. Kraftfahrzeuglenkung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplung (5) einen Ruhezustand und
einen von der Steuerung (20) einstellbaren Arbeits
zustand aufweist, wobei die Kupplung (5) im Ruhezu
stand eingerückt ist.
4. Kraftfahrzeuglenkung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Arbeitszustand mittels einer perma
nenten oder intervallartigen externen Energiezufuhr
aufrechterhalten bleibt und der Ruhezustand bei Weg
fall der Energiezufuhr selbsttätig eingenommen wird.
5. Kraftfahrzeuglenkung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Arbeitszustand entgegen einer in die
Ruheposition wirkenden Federkraft von einem Haltema
gneten gesichert ist.
6. Kraftfahrzeuglenkung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Arbeitszustand entgegen einer in die
Ruheposition wirkenden Federkraft von einem hydrau
lischen oder pneumatischen Aktuator (30) gesichert
ist.
7. Kraftfahrzeuglenkung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aktuator (30)
zum Einrücken der Kupplung (5) über ein im Ruhezu
stand offenes Ventil (32) druckentlastet wird.
8. Kraftfahrzeuglenkung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplung (5) eine reibschlüssige
Kupplung, insbesondere eine Einscheibenkupplung oder
eine Mehrscheibenkupplung ist.
9. Kraftfahrzeuglenkung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplung (5) eine formschlüssige
Kupplung ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999126534 DE19926534A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Kupplung für mechanische Notlauffunktion einer Kraftfahrzeuglenkung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE19926534A1 true DE19926534A1 (de) | 2000-12-14 |
Family
ID=7910836
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999126534 Ceased DE19926534A1 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Kupplung für mechanische Notlauffunktion einer Kraftfahrzeuglenkung |
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