DE19954505A1 - Aktive Lenkvorrichtung - Google Patents
Aktive LenkvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Lenkrad 1, einer Lenksäule 2 und einem Lenkgetriebe 6, wobei das Lenkrad 1 über die Lenksäule 2 mit einer Eingangswelle 5 des Lenkgetriebes 6 gekoppelt ist und wobei das Lenkgetriebe 6 mit gelenkten Rädern 11 des Kraftfahrzeugs gekoppelt ist und einen Servoantrieb aufweist, wobei die Lenksäule 2 eine Kupplungsvorrichtung 4 aufweist, die im eingerückten Zustand das Lenkrad 1 im wesentlichen spielfrei und drehfest mit der Eingangswelle 5 koppelt und die im ausgerückten Zustand eine Relativdrehung des Lenkrades 1 zu der Eingangswelle 5 in einem begrenzten Winkelbereich erlaubt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung
für Kraftfahrzeuge mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
Derartige Lenkungen sind aus der Praxis bekannt. Bei der
artigen Lenkungen besteht eine starre Zwangskopplung zwi
schen dem am Lenkrad eingeleiteten Lenkwinkel und dem
Radwinkel, um den die gelenkten Räder des Kraftfahrzeugs
verschwenkt werden. Es wird angestrebt, diese Zwangskopp
lung für aktive Lenksysteme aufzuheben, um automatisch
vorzunehmende Lenkbewegungen einleiten zu können. Solche
aktiven Lenkungen ermöglichen beispielsweise eine Kompen
sation von Gierbewegungen, ohne dass der Fahrer diese
Lenkbewegungen im Lenkrad spürt.
Eine derartige Lenkung ist in der DE 197 45 733 A1 offen
bart. Hier wird das gesamte Lenkgetriebe gegen das Fahr
zeugchassis verschoben, um so über die Spurstangen den
Radwinkel zu variieren. Bei der autonomen Lenkbewegung
entsteht jedoch zwangsläufig eine über die Lenksäule auf
das Lenkrad wirkende Rückwirkung, die aufwendig kompen
siert werden muss. Vollständige Entkopplungen zwischen
dem Lenkgetriebe und dem Lenkrad finden sich bei soge
nannten Steer-By-Wire-Lenkungen, bei denen die Sensorik,
die Steuerung und der Antrieb des Lenkgetriebes aus Si
cherheitsgründen mehrfach redundant ausgelegt werden
muss. Diese technische Lösung ist ebenfalls aufwendig.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Kraftfahrzeuglenkung zu schaffen, bei der autonome Lenk
bewegungen ohne Rückwirkung auf das Lenkrad möglich sind
und bei der mit einfachen Mitteln ein großes Maß an Aus
fallsicherheit geschaffen wird.
Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Kupplung zu schaffen, die im geöffneten Zustand in jeder
möglichen Position der Kupplungsglieder sicher eingekup
pelt werden kann und bei der es ausgeschlossen ist, dass
in einer möglichen Position das Einrücken blockiert ist.
Diese Aufgaben werden von einer Lenkung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und von einer Kupplung mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst.
Weil die Lenksäule eine Kupplungsvorrichtung aufweist,
die im eingerückten Zustand das Lenkrad im wesentlichen
spielfrei und drehfest mit der Eingangswelle koppelt und
die im ausgerückten Zustand eine Relativbewegung des
Lenkrades zu der Eingangswelle in einem begrenzten Win
kelbereich erlaubt, kann im ausgerückten Zustand der
Kupplung der Lenkwinkel in einem gewissen Bereich vari
iert werden, ohne dass sich das Lenkrad mitdreht oder ei
ne Reaktionskraft am Lenkrad spürbar wäre. Sobald der
Winkelbereich verlassen wird, erfolgt eine in einer Dreh
richtung wirksame Kopplung zwischen der Lenksäule und der
Eingangswelle. Ebenso wird bei geschlossener Kupplung die
Lenksäule mit der Eingangswelle gekoppelt, so dass sich
in diesem Zustand die Eigenschaften einer herkömmlichen
Lenkung ergeben.
Dabei ist vorteilhaft, wenn der Winkelbereich etwa 140°
beträgt, also 70° zu jeder Seite. Die gelenkten Räder des
Kraftfahrzeugs sind ebenso vorteilhaft um 6° verschwenk
bar, bevor der Winkelbereich der freien Verdrehbarkeit am
Lenkrad überschritten wird. Von einer Mittellage, aus ge
sehen sind dies 3° zu jeder Seite.
Der Servoantrieb kann eine hydraulisches Kolben-
/Zylinderaggregat sein, wobei ein elektrischer Stellmotor
zur Betätigung der Eingangswelle vorgesehen ist. Die Ein
gangswelle ist hierbei wie bei einer herkömmlichen hyd
raulischen Servolenkung der Eingang eines Drehschieber
ventils.
Ein zweiter elektrischer Stellmotor kann zur Erzeugung
eines am Lenkrad spürbaren Drehmoments vorgesehen sein.
Die Kupplung ist vorteilhaft so ausgeführt, dass sie im
eingerückten Zustand einen Formschluss aufweist, der auch
bei Belastung mit einem Drehmoment keine Kraftkomponente
in Öffnungsrichtung erzeugt. Die Kupplung kann dabei
Kupplungsklauen mit Anschlagflächen aufweisen, die an den
Grenzen des Winkelbereichs flächig miteinander in Anlage
kommen.
Die Kupplung ist vorteilhaft hydraulisch oder elektrisch
zu öffnen. Weiter soll die Kupplung von einer Feder in
ihre eingerückte Stellung vorgespannt sein.
Schließlich ist von Vorteil, wenn die Kupplungsklauen
Einführungsschrägen aufweisen, die das Einrücken der
Kupplung in allen Stellungen des Winkelbereichs ermögli
chen. Die Einführungsschrägen können dabei im wesentli
chen mit den Anschlagflächen identisch sein.
Weil bei einer formschlüssigen Kupplung für sich drehende
Wellen, insbesondere zur Kopplung einer Lenksäule mit ei
ner Eingangswelle, mit wenigstens zwei in Axialrichtung
der Wellen verschieblichen, mit einem in Axialrichtung
ausgebildeten Profil versehenen Kupplungsgliedern vorge
sehen ist, dass die Verschieblichkeit der Kupplungsglie
der in Axialrichtung geringer ist als die Tiefe des Pro
fils in der Axialrichtung und wenn sich das Profil in
Richtung auf das jeweils gegenüberliegende Kupplungsglied
verjüngt, kann eine Verdrehbarkeit der Wellen um einen
begrenzten Winkelbereich erreicht werden.
Insbesondere ist für sicherheitsrelevante Anwendungen
vorteilhaft, wenn die Kupplung als Profil Kupplungsklauen
mit Anschlagflächen aufweist, die an den Grenzen des Win
kelbereichs flächig miteinander in Anlage kommen und ge
gebenenfalls die Kupplungsklauen Einführungsschrägen auf
weisen, die das Einrücken der Kupplung in allen Stellun
gen des Winkelbereichs ermöglichen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegen
den Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zei
gen:
Fig. 1 Eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeuglen
kung in einer schematischen Blockdarstel
lung;
Fig. 2 die Kupplung einer erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeuglenkung im ausgerückten Zu
stand;
Fig. 3 die Kupplung gemäß Fig. 2 in eingerück
tem Zustand;
Fig. 4 die Kupplung gemäß Fig. 2 und Fig. 3 in
einem Querschnitt von der Seite im ausge
rückten Zustand; sowie
Fig. 5 die Kupplung gemäß Fig. 4 im eingerück
ten Zustand.
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeug
lenkung in einem Blockdiagramm dargestellt. Ein Lenkrad 1
ist drehfest mit einer Lenksäule 2 verbunden, die ihrer
seits mit einer Sensor-Stellmotor-Einheit 3 in Verbindung
steht. Eine Kupplung 4 verbindet die Lenksäule 2 mit ei
ner Eingangswelle 5 eines Lenkgetriebes 6. Das Lenkge
triebe 6 ist als Zahnstangenlenkung symbolisch darge
stellt. Die Eingangswelle 5 trägt einen elektrischen
Stellmotor 7 sowie ein Hydraulikventil 8, das in der Bau
form eines Drehschieberventils zur Ansteuerung eines in
dem Lenkgetriebe 6 integrierten hydraulischen Stellmotors
eingerichtet ist. Das Lenkgetriebe 6 weist in an sich be
kannter Weise eine Zahnstange 9 auf, die über Spurstangen
10 zur Verschwenkung von gelenkten Rädern 11 vorgesehen
ist. Die Einheit 3, die Kupplung 4, der Stellmotor 7 und
das Steuerventil 8 sind elektrisch oder hydraulisch mit
einer gemeinsamen Steuerung 12 verbunden.
Die Fig. 2 zeigt zwei Kupplungselemente 21, 22, die in
der Kupplung 4 gemäß Fig. 1 die drehfeste Verbindung
zwischen der Lenksäule 2 und der Eingangswelle 5 trennen
oder herstellen. Dabei ist das Kupplungselement 22 mit
der Lenksäule 2 drehfest verbunden, während das Kupp
lungselement 21 mit der Eingangswelle 5 drehfest verbun
den ist. Das Kupplungselement 22 ist im wesentlichen ro
tationssymmetrisch und weist zwei in Axialrichtung ausge
richtete Klauen 23, 24 auf, die zu entsprechenden Klauen
25, 26 des Kupplungselements 21 passen. Jede der Klauen
23 bis 26 weist von ihrem freien Ende her gesehen zwei
Einführungsschrägen 27 auf, die gegenüber der Umfangs
richtung um etwa 45° geneigt sind. Jeweils zwei sich ge
genüber liegende Einführungsschrägen 27 der Kupplungsele
mente 21, 22 sind dabei parallel zueinander. Von dem
freien Ende weg schließen an die Einführungsschrägen 27
achsparallel ausgerichtete Klauenfläche 28 an, die bei
beiden Kupplungselementen 21, 22 die gleiche Erstreckung
in Axialrichtung aufweisen. Schließlich sind Grundflächen
29 vorgesehen, die parallel zu den Einführungsschrägen 27
des jeweils anderen Kupplungselements ausgerichtet sind
und die V-förmig jeweils zwei benachbarte Klauenflächen
28 miteinander verbinden.
In der Fig. 3 ist die Klauenkupplung gemäß Fig. 2 in
eingerücktem oder geschlossenem Zustand veranschaulicht.
Es ist ersichtlich, dass die Kupplungselemente 21 und 22
in Axialrichtung zusammengeführt sind, so dass die Ein
führungsschrägen 27 des jeweils einen Kupplungselements
mit den Grundflächen 29 des jeweils anderen Kupplungsele
ments in Anlage kommen. Auch die Klauenflächen 28 beider
Kupplungselemente 21, 22 liegen aneinander an. Die Klau
enkupplung gemäß Fig. 3 ist drehfest und im wesentlichen
spielfrei geschlossen. Eine Drehmomentbelastung führt
aufgrund der achsparallelen Ausrichtung der Klauenflächen
28 nicht zu einer Öffnungskraft.
Die Fig. 4 zeigt eine Kupplung 4 mit hydraulischer An
steuerung in einem Querschnitt von der Seite. Die Kupp
lung 4 ist entsprechend der Darstellung in Fig. 2 ausge
rückt. Gleiche Bauteile tragen gleiche Bezugsziffern.
Die Kupplung 4 weist ein im wesentlichen rohrförmiges Ge
häuse 30 auf, in dem die Kupplungselemente 21 und 22
drehbar gelagert sind. Endseitig ist das Gehäuse 30 von
jeweils einem Deckel 31 verschlossen. In der Darstellung
der Fig. 4 von links nach rechts sind die Bauelemente
wie folgt angeordnet: Zunächst ist das Kupplungselement
22 mit der Lenksäule 2 versehen und mit einem Wälzlager
32 in dem Gehäuse 30 gelagert. Das Kupplungselement 32
trägt weiter eine mittig angeordnete, in Axialrichtung
ausgerichtete und mit dem Kupplungselement 22 drehfest
verstiftete Welle 33. Die Welle 33 ist von den Klauen 23,
24 des Kupplungselements 22 umgeben. Weiter trägt die
Welle 33 in Axialrichtung verschieblich das Kupplungsele
ment 21, dessen Klauen 25 dem Kupplungselement 22 zuge
wandt ist, wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist. Das
Kupplungselement 21 ist von einer Schraubenfeder 34 in
Richtung auf das Kupplungselement 22 vorgespannt, die
sich einerseits an einem koaxial umlaufenden Ringbund des
Kupplungselements 21 und andererseits am Nutengrund einer
umlaufenden, in Richtung auf das Kupplungsteil 22 zu of
fenen Nut der Welle 33 abstützt. Die Welle 33 ist weiter
an ihrem freien Ende 35 in einem Wälzlager 36 gelagert.
Das Wälzlager 36 schließlich befindet sich in einer Sack
bohrung 37 der Eingangswelle 5, die wiederum in einem
Wälzlager 38 in dem Gehäuse 30 gelagert ist.
Die Lenksäule 2 und die Eingangswelle 5 sind dabei nicht
notwendigerweise mit den entsprechend gekennzeichneten
Bauelementen der Kupplung 4 einstückig. Vielmehr kann in
an sich bekannter Weise auch eine Vielkeilverbindung oder
ähnliches vorgesehen sein.
Schließlich trägt das Gehäuse 30 eine Hydraulik-
Anschlussbohrung 39, über die ein unter Druck stehendes
Hydraulikfluid in den Zwischenraum zwischen den Kupp
lungselementen 21 und 22 eingeleitet und aus diesem her
ausgeleitet werden kann.
Die Fig. 5 zeigt schließlich die Kupplung 4 gemäß Fig.
4 in eingerücktem Zustand. Es ist ersichtlich, dass das
Kupplungselement 21 unter der Federkraft der Schraubenfe
der 34 in Axialrichtung auf das Kupplungselement 23 zu
bewegt ist. Die in der Fig. 5 nicht sichtbaren Klauen
stehen dabei in der Weise in Eingriff, wie in der Fig. 3
perspektivisch veranschaulicht ist.
In der Praxis arbeitet die in den Fig. 2 bis 5 be
schriebene Kupplung derart, dass über die Hydraulik
anschlussbohrung 39 Hydraulikflüssigkeit in den zwischen
den Kupplungselementen 21 und 22 befindlichen Raum ge
presst wird. Unter Einfluss des Hydraulikfluids wird das
Kupplungselement 21 gegen die Vorspannung der Feder 34 in
die Stellung gemäß Fig. 4 gedrängt. Die Lenksäule 2 ist
dann mit dem Kupplungselement 22 gegenüber dem Kupplungs
element 21 und der damit drehfest verbundenen Eingangs
welle 5 des Servoventils um einen Winkelbereich von rund
140° verdrehbar. Ausgehend von der Stellung, die in der
Fig. 2 veranschaulicht ist, beträgt die Verdrehbarkeit
70° zu jeder Seite.
An den Grenzen des Winkelbereichs kommen die Einführungs
schrägen 27 jeweils zweiter sich gegenüberliegender Klau
en 23 bis 26 miteinander flächig in Anlage, so dass die
Verdrehbarkeit der Wellen 2 und 5 gegeneinander einen me
chanischen flächigen Anschlag findet.
Wird der Innenraum, der zwischen den Kupplungselementen
21 und 22 gebildet ist, vom Hydraulikdruck entlastet, so
bewegt die Schraubenfeder 34 das Kupplungselement 21 in
die in den Fig. 3 und 5 veranschaulichte Stellung.
Hierbei gleitet aufgrund der Einführungsschrägen 27 je
weils eine Klaue 23 bis 26 in den Zwischenraum zwischen
zwei gegenüberliegenden Kupplungsklauen. Die beiden Wel
len 2 und 5 werden selbsttätig in die vorgesehene Positi
on gebracht. Dabei liegen, wie in der Fig. 3 ersicht
lich, die Klauenflächen 28 im wesentlichen spielfrei an
einander an, so dass die Wellen 2 und 5 drehfest mitein
ander gekuppelt sind, ohne dass bei einer Drehmomentbe
lastung der Kupplung 4 eine nennenswerte Kraft in Öff
nungsrichtung der Kupplung entsteht.
Die Lenkvorrichtung, wie sie in der Fig. 1 veranschau
licht ist, arbeitet unter Verwendung der Kupplung 4 der
art, dass im Normalbetrieb von der Steuerung 12 die Kupp
lung 4 geöffnet wird (wie in den Fig. 2 und 4 veran
schaulicht). Ein an dem Lenkrad 1 eingeleiteter Lenkwin
kel wird über die Lenksäule 2 an die Sensor-Motor-Einheit
3 übertragen und dort detektiert. Der Lenkwinkel wird von
der Steuerung 12 erkannt und über den Stellmotor 7 auf
das Drehschieberventil 8 des Lenkgetriebes 6 übertragen.
Das Lenkgetriebe 6 schiebt dabei unter Einwirkung des
hydraulischen Kolben/Zylinderaggregats die Zahnstange 9
in an sich bekannter Weise, um die gelenkten Räder 11 um
einen bestimmten Radwinkel zu verschwenken. Die so er
reichte Verschwenkung des Radwinkels entspricht dem Rad
winkel, der bei einer herkömmlichen Lenkung mit starrer
Verbindung zwischen der Lenksäule 2 und der Eingangswelle
5 durch die gleiche Drehung am Lenkrad 1 erzeugt würde.
Um dem Fahrer ein übliches Fahrgefühl zu vermitteln,
prägt außerdem die Sensor-Motor-Einheit 3 ein rückstel
lendes Drehmoment auf die Lenksäule 2 und damit auf das
Lenkrad 1 auf, das dem von herkömmlichen Lenkungen ver
mittelten "Fahrbahnkontakt" entspricht.
Wenn von einer an sich bekannten und hier nicht näher
dargestellten Sensorik ein kritischer Fahrzustand erkannt
wird, in dem ein Stabilitätssystem eingreifen soll oder
auch nur ein unerwünschter Gierwinkel aufgrund von Sei
tenwindeinwirkungen oder dergleichen kompensiert werden
soll, so übermittelt die Steuerung 12 den zusätzlich er
forderlichen Radwinkel an den Stellmotor 7, der entspre
chend die Eingangswelle 5 dreht, um den zusätzlichen Rad
winkel von etwa ± 3° Amplitude zu erzeugen. Aufgrund der
Entkopplung im Bereich der Kupplung 4 wird dieser Lenk
eingriff am Lenkrad 1 nicht spürbar. Die Eingangswelle 5
verdreht sich dabei um einen Winkelbetrag von bis zu
±70° gegenüber der Lenksäule 2.
Sobald in dem Lenksystem der Fig. 1 irgendeine Störung
detektiert wird oder gar ein elektrischer oder hydrauli
scher Ausfall auftritt, wird die Kupplung 4 entlastet, so
dass die Schraubenfeder 34 den eingerückten Zustand her
stellt. In diesem Zustand ist wieder, wie bereits be
schrieben, das Lenkrad 1 über die Lenksäule 2 starr mit
der Eingangswelle 5 gekoppelt und so die Funktion einer
herkömmlichen Lenkung mit oder ohne Servounterstützung
gegeben. Selbst in dem kurzen Zeitraum bis zum vollstän
digen Einrücken der Kupplung 4 kann gelenkt werden, weil
ein Anschlag an den Grenzen des bei geöffneter Kupplung 4
freien Winkelbereichs gewährleistet ist. Die Ausfallsi
cherheit dieses Lenksystems entspricht derjenigen einer
an sich bekannten Servolenkung für Kraftfahrzeuge.
Auch wenn im vorliegenden Fall die Lenkung anhand einer
Zahnstangenlenkung mit hydraulisch betätigtem Servo
antrieb und hydraulisch betätigter Kupplung 4 sowie mit
elektrischer Servomotoreinheit 3 und elektrischem Stell
motor 7 beschrieben worden ist, kann die gesamte Lenkung
auch rein elektrisch oder rein hydraulisch mit einem oder
mehreren Servomotoren ausgelegt werden. Außerdem ist die
Anwendung nicht auf das in der Fig. 1 dargestellte Aus
führungsbeispiel einer Zahnstangenlenkung beschränkt son
dern kann ebenso bei Kugelumlauflenkungen angewendet wer
den.
Eine Kupplung, wie sie in den Fig. 2 bis 5 veranschau
licht ist, ist allgemein zur Kopplung sich, drehender Wel
len geeignet, die in ausgekuppeltem Zustand um einen be
schränkten Winkelbereich relativ zueinander drehbar sein
sollen. Bei der dargestellten Ausführungsform, die ein
Profil mit je zwei Klauen aufweist, ist eine Relativdre
hung von ca. 140° möglich. Wenn jeweils nur eine Klaue
vorgesehen ist, können auch Drehwinkel bis ca. 330° er
reicht werden.
Claims (12)
1. Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem
Lenkrad (1), einer Lenksäule (2) und einem Lenkge
triebe (6), wobei das Lenkrad (1) über die Lenksäule
(2) mit einer Eingangswelle (5) des Lenkgetriebes (6)
gekoppelt ist und wobei das Lenkgetriebe (6) mit ge
lenkten Rädern (11) des Kraftfahrzeugs gekoppelt ist
und einen Servoantrieb aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lenksäule (2)
eine Kupplungsvorrichtung (4) aufweist, die im einge
rückten Zustand das Lenkrad (1) im wesentlichen
spielfrei und drehfest mit der Eingangswelle (5) kop
pelt und die im ausgerückten Zustand eine Relativdre
hung des Lenkrades (1) zu der Eingangswelle (5) in
einem begrenzten Winkelbereich erlaubt.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Servoantrieb ein
hydraulisches Kolben/Zylinderaggregat ist und dass
ein elektrischer Stellmotor (7) zur Betätigung der
Eingangswelle (5) vorgesehen ist.
3. Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweiter elektrischer Stellmotor (3) zur Erzeugung
eines am Lenkrad (1) spürbaren Drehmoments vorgesehen
ist.
4. Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplung (4) im eingerückten Zustand einen Form
schluss aufweist.
5. Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplung (4) Kupplungsklauen (23-26) mit An
schlagflächen (27) aufweist, die an den Grenzen des
Winkelbereichs flächig miteinander in Anlage kommen.
6. Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplung (4) hydraulisch oder elektrisch zu öff
nen ist.
7. Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplung (4) von einer Feder (34) in ihre einge
rückte Stellung vorgespannt ist.
8. Lenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplungsklauen (23-26) Einführungsschrägen
aufweisen, die das Einrücken der Kupplung in allen
Stellungen des Winkelbereichs ermöglichen.
9. Formschlüssige Kupplung (4) für sich drehende Wellen
(2, 5) mit wenigstens zwei in Axialrichtung der Wellen
(2, 5) verschieblichen, mit einem in Axialrichtung
ausgebildeten Profil versehenen Kupplungselementen
(21, 22), dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschieblichkeit der Kupplungselemente
(21, 22) in Axialrichtung geringer ist als die Tiefe
des Profils in der Axialrichtung und sich das Profil
in Richtung auf das jeweils gegenüberliegende Kupp
lungselement (21, 22) verjüngt.
10. Kupplung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Kupplung (4) als
Profil Kupplungsklauen (23-26) mit Anschlagflächen
(27) aufweist, die an den Grenzen des Winkelbereichs
flächig miteinander in Anlage kommen.
11. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Kupplungsklauen (23-26) Einführungsschrägen aufwei
sen, die das Einrücken der Kupplung (4) in allen
Stellungen des Winkelbereichs ermöglichen.
12. Verwendung einer Kupplung (4) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche 9 bis 11 in einer Kraftfahrzeu
glenkung zur Kopplung einer Lenksäule (2) mit einer
Eingangswelle (5).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19954505A DE19954505A1 (de) | 1999-11-11 | 1999-11-11 | Aktive Lenkvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19954505A DE19954505A1 (de) | 1999-11-11 | 1999-11-11 | Aktive Lenkvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19954505A1 true DE19954505A1 (de) | 2001-05-17 |
Family
ID=7928838
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19954505A Ceased DE19954505A1 (de) | 1999-11-11 | 1999-11-11 | Aktive Lenkvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19954505A1 (de) |
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