DE19926405A1 - Verfahren zur thermischen Regeneration des Wärmetauschermaterials einer regenerativen Nachverbrennungsvorrichtung - Google Patents
Verfahren zur thermischen Regeneration des Wärmetauschermaterials einer regenerativen NachverbrennungsvorrichtungInfo
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Abstract
Zur Regeneration des Wärmetauschermaterials, welches sich in den verschiedenen Segmenten eines Gehäuseabschnittes (2) einer regenerativen Nachverbrennungsvorrichtung (1) befindet, wird in der Verbrennungskammer (8) dieser Nachverbrennungsvorrichtung (1) mit einem Brenner (9) Luft erhitzt, der Verbrennungskammer (8) direkt entnommen, mit Frischluft auf die gewünschte Regenerationslufttemperatur eingestellt und zum Einlaß (4) der thermischen Nachverbrennungsvorrichtung (1) zurückgeführt. Der Auslaß (10) der thermischen Nachverbrennungsvorrichtung (1) bleibt dabei geschlossen. Der Drehverteiler (5) der thermischen Nachverbrennungsvorrichtung (1) dreht sich bei diesem Vorgang, der so lange fortgesetzt wird, bis alle Segmente des Wärmetauschermaterials auf eine Temperatur erhitzt sind, bei welcher sich die an den Wärmetauschermaterialien adsorbierten Verunreinigungen lösen und in der Verbrennungskammer (8) verbrennen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen
Regeneration des Wärmetauschermaterials einer regenera
tiven Nachverbrennungsvorrichtung, welche in einem Ge
häuse von oben nach unten umfaßt:
- a) einen Verbrennungsraum;
- b) einen Abschnitt, der in mehrere mit Wärmetauscher material gefüllte Segmente unterteilt ist;
- c) einen Drehverteiler, der entsprechend seiner Dreh
stellung herstellt:
- a) eine Verbindung zwischen einem Einlaß für zu reinigendes Abgas mit einem ersten Segment des Wärmetauschermaterials;
- b) eine Verbindung zwischen einem zweiten Segment des Wärmetauschermaterials und einem Auslaß für gereinigtes Gas;
- c) eine Verbindung zwischen einem dritten, dem zweiten Segment in Drehrichtung des Drehver teilers vorauseilenden Segment des Wärmetauscher materials und einem Einoder Auslaß für Spülgas,
bei welchem Verfahren Luft in der Verbrennungskammer
erhitzt, dieser entnommen, mit Frischluft auf die gewünsch
te Regenerierlufttemperatur eingestellt und nacheinander
durch alle Segmente des Wärmetauschermaterials geleitet
wird, wodurch das Wärmetauschermaterial auf eine Temperatur
gebracht wird, bei welcher sich die am Wärmetauschermate
rial adsorbierten Verunreinigungen lösen.
Regenerative Nachverbrennungsvorrichtungen dienen der
Reinigung verunreinigter Abgase aus industriellen Pro
zessen. Zur Einsparung von Energie bei der thermischen
Nachverbrennung werden die zu reinigenden Abgase durch
Wärmetauschermaterial hindurch geführt. Da die zu reini
genden Abgase häufig organische Verunreinigungen in
Form kondensierbarer Substanzen, z. B. Teerprodukte,
oder organische Stäube enthalten, setzen sich die Ober
flächen dieser Wärmetauschermaterialien im Laufe des
Betriebes mit diesen Verunreinigungen zu. Zur Regenera
tion muß das Wärmetauschermaterial periodisch auf eine
Temperatur erhitzt werden, bei welcher sich die an der
Oberfläche adsorbierten Verunreinigungen lösen und ausge
tragen werden können. Dies geschieht bei den bekannten
thermischen Nachverbrennungsvorrichtungen dadurch, daß
Frischluft in die Verbrennungskammer eingebracht, dort
auf hohe Temperatur erhitzt und sodann von oben her
durch das Wärmetauschermaterial nach unten geleitet,
über den Drehverteiler dem Auslaß zugeführt und sodann
über den Kamin in die Außenatmosphäre entsorgt wird. Der
Drehverteiler steht bei diesem Vorgang. Es wird zugewartet,
bis sich das jeweils durchspülte Segment des Wärmetauscher
materials von oben bis nach unten auf die erforderliche
Temperatur erhitzt hat, so daß alle Bereiche des Wärme
tauschermaterials in diesem Segment von Verunreinigungen
befreit werden. Danach wird der Drehverteiler um ein
Segment verdreht und der Vorgang beginnt von neuem.
Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren zur Regeneration
des Wärmetauschermaterials ist zum einen die verhältnis
mäßig lange Zeit, die zur Reinigung aller Segmente notwen
dig ist. Darüber hinaus enthält das dem Kamin zugeleitete
Gas die Verunreinigungen, die sich vom Wärmetauschermate
rial gelöst haben, und ist somit nicht sauber.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die
thermische Regeneration schnell vonstatten geht und
darüber hinaus keine Verunreinigungen in die Umgebungs
atmosphäre abgegeben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die zur thermischen Regeneration verwendete in der
Verbrennungskammer erhitzte Luft dem Verbrennungsraum
entnommen und zum Einlaß für zu reinigendes Abgas zurück
geführt wird, während der Auslaß für gereinigtes Gas
geschlossen ist, und daß diese Luft so lange bei sich
drehendem Drehverteiler im Kreislauf geführt wird, bis
das gesamte Wärmetauschermaterial ausreichend erhitzt
ist und sich alle Verunreinigungen von diesem gelöst
haben.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Rezirkulation
der erhitzten Luft zum Einlaß wird zweierlei erreicht:
Zum einen wird das jeweils beaufschlagte Segment des
Wärmetauschermaterials von unten her erhitzt, also von
einer Seite, die normalerweise verhältnismäßig kühl
ist, da sie von der Verbrennungskammer weit entfernt
ist. Auf diese Weise läßt sich eine einheitliche Er
wärmung des Wärmetauschermaterials im Segment schneller
erzielen, als wenn dieses Segment von der Verbrennungs
kammer her mit Heißluft beaufschlagt würde. Zum anderen
wird bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise die Luft,
welche vom Wärmetauschermaterial gelöste Verunreinigungen
mit sich führt, in den Verbrennungsraum eingebracht,
wo diese Verunreinigungen verbrannt und damit unschäd
lich gemacht werden. Über den Kamin wird somit nur von
Verunreinigungen vollständig befreite Luft in die Um
gebung abgegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur
zeigt schematisch eine regenerative Nachverbrennungsvor
richtung mit den wichtigsten zu deren Betrieb erforder
lichen peripheren Einrichtungen.
Die regenerative Nachverbrennungsvorrichtung ist in
der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet.
Ihr grundsätzlicher Aufbau und ihre grundsätzliche Funk
tionsweise sind - soweit nachfolgend nichts anderes
gesagt ist - in der EP 0 548 630 A1 oder der EP 0 719
984 A2 beschrieben, worauf ausdrücklich verwiesen wird.
Im unteren Bereich des Gehäuses 2 der regenerativen
Nachverbrennungsvorrichtung 1 befindet sich ein Einlaß
raum 3 für die zu reinigende Abluft, die über eine Einlaß
leitung 4 zugeführt wird. Ein im Einlaßraum 3 angeordneter
Drehverteiler 5 stellt je nach seiner Drehstellung eine
Verbindung zwischen dem Einlaßraum 3 und einem Segment
aus einer Vielzahl tortenstückförmiger Segmente in einem
oberhalb des Einlaßraumes 3 befindlichen Verteilraum 6
her. Erneut oberhalb des Verteilraumes 6 befindet sich
im Gehäuse 2 ein Wärmetauschraum 7, der in eine entspre
chende Anzahl von Segmenten unterteilt ist, die jeweils
mit einem entsprechenden Segment des darunter liegenden
Verteilraume kommunizieren. Die Segmente des Wärmetausch
raumes 7 sind mit Wärmetauschermaterial angefüllt.
Über den Wärmetauschraum 7 befindet sich im obersten
Bereich des Gehäuses 2 eine Verbrennungskammer 8, in
welche ein Brenner 9 mündet.
Der Drehverteiler 5 ist in bekannter Weise so ausgebildet,
daß er ein weiteres Segment des Verteilerraumes 6, welches
im allgemeinen dem erstgenannten Segment diametral gegen
überliegt, und damit auch ein weiteres Segment des Wärme
tauscherraumes 7 mit einer Auslaßleitung 10 für gereinig
tes Gas verbindet. Schließlich stellt der Drehverteiler
5 eine Verbindung zwischen demjenigen Segment des Verteil
raumes 6 und damit des Wärmetauschraumes 7 mit einer
Spülluftleitung 11 her, das in Drehrichtung des Drehver
teilers 5 gesehen demjenigen Segment vorauseilt, welches
mit der Auslaßleitung 10 kommuniziert.
Die Auslaßleitung 10 für gereinigtes Gas führt über ein
motorgesteuertes Ventil 12 sowie ein Gebläse 13, ein
weiteres motorgesteuertes Ventil 14 und einen Schall
dämpfer 15 zu einem Kamin 16. Zwischen dem Gebläse 13
und dem motorgesteuerten Ventil 14 zweigt eine Rückführ
leitung 17 ab, die über ein weiteres motorgesteuertes
Ventil 18 mit der Einlaßleitung 4 für zu reinigendes
Abgas verbunden ist. Von der Rückführleitung 17 zweigt
die bereits erwähnte Spülluftleitung 11 ab, in der ein
weiteres motorgesteuertes Ventil 19 liegt. In die Spül
luftleitung 11 mündet außerdem zwischen dem Ventil 19 und
dem Einlaß in die regenerative Nachverbrennungsvorrichtung
1 eine mit der Außenatmosphäre verbundene Frischluftleitung
20, die durch ein weiteres motorgesteuertes Ventil 21
verschließbar ist.
Schließlich ist die Verbrennungskammer 8 mit der Auslaß
leitung 10 für gereinigte Gase an einer Stelle zwischen
dem motorgesteuerten Ventil 12 und dem Gebläse 13 ver
bunden; diese Verbindung läßt sich mit einem motorge
steuerten Ventil 23 öffnen oder schließen. Zwischen
dem motorgesteuerten Ventil 23 und der Mündungsstelle
in die Auslaßleitung 10 mündet in die Leitung 22 eine
Frischluftzuführleitung 24, die ebenfalls durch ein
motorgesteuertes Ventil 25 versperrbar ist.
Der Normalbetrieb der regenerativen Nachverbrennungsvor
richtung 1, in welchem verunreinigte Abgase behandelt
werden, entspricht dem Bekannten:
Das zu reinigende Abgas 4 wird über die Einlaßleitung
4 in die Einlaßkammer 3 der regenerativen Nachverbren
nungsvorrichtung 1 eingebracht und entsprechend der
jeweiligen Drehstellung des Drehverteilers 5 in ein
bestimmtes Segment des Verteilraumes 6 weitergeleitet.
Die Abluft steigt von diesem Segment des Verteilraumes
6 auf in das darüberliegende Segment des Wärmetausch
raumes 7 und nimmt von dem dortigen Wärmetauschermate
rial zuvor gespeicherte Wärme auf. Das Abgas erhitzt
sich beim Durchgang durch das Wärmetauschermaterial,
bis es beim Austritt aus der Oberseite aus dem Wärme
tauschraum 7 die Entzündungstemperatur für die in ihm
enthaltenen Verunreinigungen entweder erreicht hat oder
dieser Entzündungstemperatur nahekommt. Im letzteren
Falle wird mit Hilfe des Brenners 9 die Verbrennung
der Verunreinigungen durchgeführt; im ersten Falle fin
det die Verbrennung ohne Zufuhr äußerer Energie statt.
Die erhitzte, nunmehr die (ungefährlichen) Verbrennungs
produkte enthaltende Luft tritt von oben her in ein Segment
des Wärmetauschraumes 7 ein und durchströmt dieses nach
unten. Es gibt dabei einen Großteil seiner Wärme an das
dortige Wärmetauschermaterial ab und tritt an der Unter
seite des Wärmetauschraumes 7, entsprechend abgekühlt,
in das entsprechende Segment des Verteilraumes 6 ein und
wird vom Drehverteiler 5 der Auslaßleitung 10 zugeführt.
In dieser Betriebsweise sind die motorgesteuerten Ven
tile 12 und 14 geöffnet sowie die motorgesteuerten Ven
tile 18, 23, und 25 geschlossen. Die Reinluft wird mit
Hilfe des Gebläses 13 über den Kamin 16 in die Außen
atmosphäre ausgetragen.
Wie bereits oben erwähnt, wird dasjenige Segment des
Wärmetauschraumes 7, welches dem von Reinluft durchström
ten Segment in Drehrichtung des Drehverteilers 5 voraus
eilt, mit Spülluft gespült. Diese Spülung erfolgt beim
dargestellten Ausführungsbeispiel etwas anders als bei
den oben erwähnten Druckschriften: Hier wird nämlich
über die Rückführleitung 17 und die Spülluftleitung
11 bei geöffnetem motorgesteuerten Ventil 19 und ge
schlossenem motorgesteuerten Ventil 21 Reinluft über
den Drehverteiler 5 dem entsprechenden Segment des Wärme
tauschraumes 7 zugeführt. Dieser Unterschied in der
Art der Spülung ist jedoch für die grundsätzliche Be
triebsweise der thermischen Nachverbrennungsvorrichtung
1 jedenfalls im vorliegenden Zusammenhang ohne Bedeu
tung.
Nach längerer Betriebszeit bedarf das im Wärmetausch
raum 7 befindliche Wärmetauschermaterial einer Regene
ration, da sich seine Oberflächen mit Substanzen, bei
spielsweise Teerprodukten oder organischen Stäuben,
die vom zu reinigenden Abgas mitgeführt werden, zuge
setzt haben. Diese thermische Regeneration geschieht
bei der beschriebenen regenerativen Nachverbrennungs
vorrichtung 1 wie folgt:
Die Zufuhr von zu reinigender Abluft über die Einlaß
leitung 4 wird abgestellt. Die motorgesteuerten Ventile
12 und 19 werden geschlossen, dagegen werden die motorge
steuerten Ventile 14, 18, 21, 23 und 25 geöffnet.
In diesem Schaltungszustand der verschiedenen motorge
steuerten Ventile wird heiße Luft aus der Verbrennungskam
mer 8 entnommen. Über die Frischluftzufuhrleitung 20 wird
Frischluft beigemischt und dadurch die Regenerations
lufttemperatur eingestellt. Die Mischluft wird mit dem
Gebläse 13 über die Leitung 22 und das geöffnete Ventil
23 angesaugt und über die Rückführleitung 17 und das
geöffnete motorgesteuerte Ventil 18 in die Einlaßleitung
4 und von dort über den Einlaßraum 3, den Drehverteiler
5, das entsprechende Segment des Verteilraumes 6 einem
Segment des Wärmetauschraumes 7 zugeführt. Diese Luft
tritt oben wieder in die Verbrennungskammer 8 ein und
wird durch den Brenner 9 erhitzt. Die heiße Luft wird auf
dem geschilderten Wege zirkuliert, während der Drehvertei
ler 5 sich weiter dreht. Überschüssige Luft im Kreislauf
wird durch entsprechende Öffnung des motorgesteuerten
Ventiles 14 zum Kamin 16 hin abgeführt.
Die geschilderte Luftzirkulation wird bei laufendem
Drehverteiler 5 so lange durchgeführt, bis das Wärme
tauschermaterial auch in den untersten Bereichen die
jenige Temperatur erreicht hat, bei welcher die Ablage
rungen von dem Wärmetauschermaterial abgetragen werden.
Diese Verunreinigungen werden sodann von der zirkulie
renden Luft in die Verbrennungskammer 8 gebracht und
dort verbrannt. Ist dieser Prozeß abgeschlossen, so
werden die verschiedenen motorgesteuerten Ventile wie
der in die Ausgangsposition zurückgestellt und die Zu
fuhr von zu reinigender Abluft über die Einlaßleitung
4 wird wieder aufgenommen.
Claims (1)
1. Verfahren zur thermischen Regeneration des Wärmetauscher
materials einer regenerativen Nachverbrennungvorrichtung,
welche in einem Gehäuse von oben nach unten umfaßt:
- a) eine Verbrennungskammer;
- b) einen Abschnitt, der in mehrere mit Wärmetauscher material gefüllte Segmente unterteilt ist;
- c) einen Drehverteiler, der entsprechend seiner Dreh
stellung herstellt:
- a) eine Verbindung zwischen einem Einlaß für zu reinigendes Abgas mit einem ersten Segment des Wärmetauschermaterials;
- b) eine Verbindung zwischen einem zweiten Segment des Wärmetauschermaterials und einem Auslaß für gereinigtes Gas;
- c) eine Verbindung zwischen einem dritten, dem zweiten Segment in Drehrichtung des Drehver teilers vorauseilenden Segment des Wärmetauscher, aterials und einem Ein- oder Auslaß für Spülgas,
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