DE19926352A1 - Rohbaukarosserie eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Rohbaukarosserie eines KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Eine Rohbaukarosserie eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorbaustruktur, die eine untere sowie obere Längsträgerebene aufweist und im Bereich einer Fahrgastzelle mit seitlichen Längsschwellern versehen ist, ist bekannt. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist auf beiden Fahrzeugseiten jeweils eine Verbundstrebenanordnung vorgesehen, die sich zwischen dem oberen Längsträger und dem zugeordneten seitlichen Längsschweller schräg nach unten sowie nach hinten erstreckt. DOLLAR A Einsatz für Personenkraftwagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Rohbaukarosserie eines Kraftfahr
zeugs mit einer Vorbaustruktur, die untere Vorbaulängsträger so
wie obere Längsträger aufweist, an die jeweils eine Federbein
konsole anschließt und die in seitliche A-Säulen münden, die
nach unten mit seitlichen Längsschwellern der Fahrgastzelle ver
bunden sind.
Eine solche Rohbaukarosserie ist bei Mercedes-Benz-Personen
kraftwagen allgemein bekannt. Die Rohbaukarosserie weist eine
Vorbaustruktur auf, in der ein Antriebsaggregat sowie weitere
Funktionsaggregate untergebracht sind. Die Vorbaustruktur ist
mit einer unteren sowie mit einer oberen Längsträgerebene verse
hen. Die beiden unteren Vorbaulängsträger gehen im Bereich der
Fahrgastzelle in seitliche Längsschweller über, in die mehrere
Tragsäulen der Fahrgastzelle, insbesondere A- und B-Säulen, mün
den. Die oberen Längsträger tragen in einem Frontbereich eine
Kühlerbrücke. Mit den oberen Längsträgern sind Federbeinkonsolen
verbunden, die sich integriert in Radeinbauten bis zu den unte
ren Längsträgern fortsetzen.
Es ist auch bekannt, bei einer Rohbaukarosserie eines Kraftfahr
zeugs gemäß der DE 197 09 347 C1 oder der DE 197 09 349 A1 einen
strebenartig gestalteten Radhausträger vorzusehen. Dieser er
streckt sich von dem zugeordneten unteren Vorbaulängsträger aus
schräg nach hinten und nach oben zu einem Tragsäulen- und Stirn
wandbereich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rohbaukarosserie der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Energieabsorption
bei einem Frontalaufprall ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf beiden Fahrzeugseiten
jeweils eine Verbundstrebenanordnung vorgesehen ist, die sich
zwischen dem oberen Längsträger und dem zugeordneten seitlichen
Längsschweller und/oder der zugeordneten A-Säule schräg nach un
ten - in Fahrzeughochrichtung- sowie nach hinten - in Fahrzeug
längsrichtung - erstreckt. Durch die erfindungsgemäße Lösung
wird bei Frontalaufprallbelastungen ein zusätzlicher Kraftpfad
über die jeweilige Verbundstrebenanordnung geschaffen, wodurch
in die oberen Längsträger oder die Federbeinkonsole eingeleitete
Aufprallbelastungen nicht ausschließlich im Brüstungsbereich in
die A-Säule, sondern zusätzlich noch nach unten in den jeweili
gen Längsschweller oder einen A-Säulenfuß weitergeleitet werden.
Durch die zusätzliche Verbundstrebenanordnung wird für die obe
ren Längsträger auch eine zusätzliche Versteifung geschaffen,
die ein Ausknicken der oberen Längsträger bei einem entsprechen
den Frontalaufprall verhindert. Die Verbundstrebenanordnung
blockiert zudem eine Bewegung des Vorderrades zur Stirnwand der
Fahrgastzelle hin, wodurch wirkungsvoll Intrusionen der Stirn
wand aufgrund des verschobenen Vorderrades verhindert werden
können. Insgesamt gesehen wird durch die Verbundstrebenanordnun
gen eine verbesserte Kraftaufteilung bei entsprechenden Frontal
aufprallbelastungen im Bereich der Fahrgastzelle erzielt. Durch
die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich ein zusätzlicher Kraft
pfad, insbesondere für Kräfte, die in die Dämpferbeinkonsole
eingeleitet werden. Ein Kraftpfad geht über die Dämpferbeinkon
sole in den unteren Vorbaulängsträger, der zweite Kraftpfad geht
über die obere Längsträgerebene in die A-Säule. Der dritte, zu
sätzliche Kraftpfad verläuft über die Verbundstrebenanordnung in
den seitlichen Längsschweller. Somit ergibt sich ein optimaler
Kraftfluß über ein Dreibein. Zudem wird die betriebsfestigkeits
seitig äußerst kritische Anbindung der oberen Längsträgerebene
an die A-Säule durch die zusätzlich über die Verbundstrebenan
ordnung ableitbaren Kräfte in Fahrzeughochrichtung nach unten
deutlich entlastet.
In Ausgestaltung der Erfindung endet die Verbundstrebenanordnung
in ihrem unteren Endbereich an einer Vorderseite des Verbin
dungsbereiches zwischen A-Säule und Längsschweller. Dadurch wird
vorteilhaft eine Krafteinleitung am Knotenpunkt zwischen A-Säule
und Längsschweller erzielt. In diesem Bereich weist die Fahr
gastzelle eine besonders hohe Steifigkeit auf, so daß auch hohe
Kräfte über die Verbundstrebenanordnung aufgenommen werden kön
nen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jede Verbundstreben
anordnung jeweils durch ein einstückiges Blechprofil gebildet,
das mit Hilfe von Verbindungsflanschen an den oberen Längsträger
einerseits und den Verbindungsbereich zwischen A-Säule und
Längsschweller andererseits angefügt ist. Im Bereich der Verbin
dungsflansche wird vorzugsweise eine Verschweißung vorgenommen,
so daß sich äußerst stabile Anbindungsbereiche ergeben. Die Ver
bundstrebenanordnung ist somit kraftübertragend in die Vorbau
struktur eingebunden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine - in Fahrt
richtung gesehen - linke Hälfte eines vorderen Teiles
einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rohbauka
rosserie, bei der eine Anbindung einer Vorbaustruktur
an eine Fahrgastzelle dargestellt ist,
Fig. 2 in einer Seitenansicht eine weitere Ausführungsform ei
nes Teiles einer erfindungsgemäßen Rohbaukarosserie
ähnlich Fig. 1 und
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Verbundstrebenprofil der
Vorbaustruktur nach Fig. 2 entlang der Schnittlinie
III-III in Fig. 2.
Eine Rohbaukarosserie für einen Personenkraftwagen weist gemäß
Fig. 1 eine Vorbaustruktur 1 auf, die in Fahrzeuglängsrichtung
nach hinten an eine Fahrgastzelle 2 anschließt. Die Vorbaustruk
tur 1 ist in grundsätzlich bekannter Weise mit zwei unteren Vor
baulängsträgern 3 versehen, von denen in Fig. 1 lediglich ein
- in Fahrtrichtung gesehen - linker Vorbaulängsträger 3 darge
stellt ist. Außerdem weist die Vorbaustruktur 1 auf beiden Fahr
zeugseiten jeweils einen oberen Längsträger 4 auf, an den eine
Federbeinkonsole 5 sowie ein nicht näher dargestellter Radeinbau
anschließen. Der Radeinbau ist in seinem unteren Bereich mit dem
zugehörigen unteren Vorbaulängsträger 3 verbunden.
Die beiden oberen Längsträger 4 schließen - in Fahrzeuglängs
richtung - in ihrem hinteren Endbereich an jeweils eine, als
Tragsäule dienende A-Säule 6 an, die Teil der Fahrgastzelle 2
ist. Zwischen den A-Säulen 6 erstreckt sich in grundsätzlich be
kannter Weise eine Stirnwand. Beide A-Säulen sind in ihrem Fuß
bereich mit einem seitlichen Längsschweller 7 der Fahrgastzelle
2 verbunden, der - in Fahrzeuglängsrichtung gesehen - nach vorne
an einer Rückseite des zugehörigen Radeinbaus endet.
In Fig. 1 ist - in normaler Fahrtrichtung gesehen - eine linke
Hälfte der Vorbaustruktur 1 sowie des vorderen Abschnittes der
Fahrgastzelle 2 dargestellt. Die korrespondierende rechte Hälfte
ist entsprechend spiegelsymmetrisch gestaltet. Die unteren Vor
baulängsträger 3 liegen gegenüber den oberen Längsträgern 4 zur
Fahrzeugmitte hin versetzt weiter innen.
Um eine zusätzliche Abstützung jedes oberen Längsträgers 4 sowie
einen zusätzlichen Kraftpfad bezüglich der Aufnahme von Frontal
aufprallbelastungen zu schaffen, erstreckt sich zwischen einem
Untergurt jedes oberen Längsträgers 4 und dem unten liegenden
Längsschweller 7 eine Verbundstrebenanordnung in Form eines ein
stückigen Verbundstrebenprofiles 8, das vom oberen Längsträger 4
ausgehend in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten sowie in Fahr
zeughochrichtung nach unten verläuft, so daß ein schräger Ver
lauf geschaffen ist. Das Verbundstrebenprofil 8 ist im wesentli
chen geradlinig ausgeführt, so daß eine schräge, geradlinige
Verbindung zwischen dem oberen Längsträger 4 und dem Längs
schweller 7 geschaffen wird. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
endet das Verbundstrebenprofil 8 mit seinem unteren Endbereich
im vorderen Eckbereich des Verbindungsknotens zwischen der
A-Säule 6 und dem Längsschweller 7 und damit im Mündungsbereich
des Fußbereiches der A-Säule 6 in den Längsschweller 7. Das Ver
bundstrebenprofil 8 weist ein im Querschnitt U-artiges Schalen
profil auf, das zur Fahrzeugmitte hin offen ist. Es weist zur
Verstärkung seitliche Längsflansche auf, die in den gegenüber
liegenden Stirnbereichen des Verbundstrebenprofiles 8 als Ver
bindungsflansche gestaltet sind und mit zugeordneten Verbin
dungsstellen des oberen Längsträgers 4 einerseits und des Längs
schwellers 7 bzw. der A-Säule 6 andererseits verschweißt sind.
Die Profildarstellung in Fig. 3 entspricht in etwa dem Profil
querschnitt des Verbundstrebenprofiles 8. Anstelle eines offenen
Verbundstrebenprofiles 8 kann in gleicher Weise auch ein ge
schlossenes Hohlprofil vorgesehen sein. Grundsätzlich kann die
Verbundstrebenanordnung auch aus wenigstens einem Vollprofil be
stehen, wobei Hohlprofile diesen gegenüber Gewichtsvorteile ha
ben.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 ist ein in
normaler Fahrtrichtung rechter Seitenbereich einer Rohbaukaros
serie eines Personenkraftwagens dargestellt, die im wesentlichen
der zuvor beschriebenen Rohbaukarosserie gemäß Fig. 1 ent
spricht. Bau- und funktionsgleiche Teile der Rohbaukarosserie
sind daher mit den gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung des
Buchstabens a versehen. Einziger Unterschied bei der Rohbauka
rosserie nach Fig. 2 ist es, daß das Verbundstrebenprofil 8a ei
ne Krümmung aufweist, wodurch es nicht im Knotenbereich zwischen
A-Säule 6a und Längsschweller 7a, sondern vor der A-Säule 6a auf
dem Längsschweller 7a mündet. Das Verbindungsstrebenprofil 8a
weist einen Fußabschnitt 10 auf, der für eine flächige Anbindung
im Bereich entsprechender Profilierungen der Oberseite des
Längsschwellers 7a ausgebildet ist, um entsprechende Verschwei
ßungen erzielen zu können. Außerdem weist das Verbundstrebenpro
fil 8a obere Verbindungsflansche 9 auf, mit denen die feste Ver
bindung an einer Unterseite des oberen Längsträgers 4a ebenfalls
durch Verschweißung erzielt wird. Auch das Verbundstrebenprofil
8a ist im Querschnitt U-artig gestaltet (Fig. 3) und zur Fahr
zeugmitte hin offen.
Claims (4)
1. Rohbaukarosserie eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorbau
struktur, die untere Vorbaulängsträger sowie obere Längsträger
aufweist, an die jeweils eine Federbeinkonsole anschließt und
die in seitliche A-Säulen münden, die nach unten mit seitlichen
Längsschwellern der Fahrgastzelle verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf beiden Fahrzeugseiten jeweils eine Verbundstrebenanordnung
(8, 8a) vorgesehen ist, die sich zwischen dem oberen Längsträger
(4, 4a) und dem zugeordneten seitlichen Längsschweller (7, 7a)
und/oder der zugeordneten A-Säule (6, 6a) schräg nach unten - in
Fahrzeughochrichtung- sowie nach hinten - in Fahrzeuglängsrich
tung - erstreckt.
2. Rohbaukarosserie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbundstrebenanordnung (8, 8a) in ihrem unteren Endbereich
an einer Vorderseite eines Verbindungsbereiches zwischen A-Säule
(6, 6a) und Längsschweller (7, 7a) endet.
3. Robaukarosserie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Verbundstrebenanordnung (8, 8a) jeweils durch ein einstüc
kiges Blechprofil gebildet ist, das mit Hilfe von Verbindungs
flanschen (9, 10) an den oberen Längsträger (4a) einerseits und
den Verbindungsbereich zwischen A-Säule (6a) und Längsschweller
(7a) andererseits angefügt ist.
4. Rohbaukarosserle nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Blechprofil einen U-artigen Querschnitt aufweist.
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