DE19925518A1 - Mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit Parfüm - Google Patents
Mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit ParfümInfo
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Abstract
Zwei- oder mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, die mehr als 2 Gew.-% Tensid(e), Gerüststoff(e), Parfüm sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile enthalten und bei denen der Parfümgehalt der einzelnen Phasen des Formkörpers, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phasen, um mehr als 0,75 Gew.-%, vorzugsweise um mehr als 1 Gew.-% und insbesondere um mehr als 1,5 Gew.-%, variiert, weisen bei verringertem Einsatz von Desintegrationshilfsmittlen kurze Zerfallszeiten und hohe Härten auf. Darüber hinaus werden Weißgrad und Farbbrillianz ungefärbter und gefärbter Phasen verbessert sowie der Dufteindruck bei gleichem Parfümgehalt verstärkt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper.
Insbesondere betrifft die Erfindung mehrphasige Waschmittelformkörper, die zum Wa
schen von Textilien in einer Haushaltswaschmaschine eingesetzt und kurz als Waschmit
teltabletten bezeichnet werden.
Aufgrund der Bequemlichkeit ihrer Dosierung und weiterer Vorteile hinsichtlich Verpac
kung, Transport und Lagerung hat die Angebotsform hochverdichteter Formkörper eine
Vielzahl von Vorteilen, die es wünschenswert erscheinen lassen, in dieser Angebotsform
auch Wasch- und Reinigungsmittel bereitzustellen. Zu Wasch- und Reinigungsmittelform
körpern, die oft kurz als Waschmitteltabletten bezeichnet werden, existiert ein breiter
Stand der Technik, der sich insbesondere die Aufgabe stellt, ein zentrales Problem der An
gebotsform "Tablette" zu überwinden: Die Dichotomie zwischen der Härte der Formkörper
einerseits und ihrer Zerfallsgeschwindigkeit andererseits. Eine ausreichende Härte ist für
Verpackung, Lagerung, Transport und Handhabung der Formkörper unerläßlich, während
die Zerfallseigenschaften den Waschvorgang entscheidend beeinflussen und ein ausrei
chend schneller Zerfall für die Bildung einer hinreichend konzentrierten Waschflotte zwin
gend notwendig ist.
Das Problem, zwischen Härte und Zerfall einen technisch vernünftigen Kompromiß zu
finden, wird bei mehrphasigen Formkörpern weiter erschwert: Es kann aus wasch- oder
reinigungstechnischen Gründen von Vorteil sein, bestimmte Wasch- und Reinigungsmit
telinhaltsstoffe voneinander zu trennen. Diese Trennung bedingt aber ein unterschiedliches
physikalisches Eigenschaftsprofil der unterschiedlichen Phasen im Formkörper. So kann
im Extremfall die Haftung zwischen den Phasen so gering werden, daß sich mehrphasige
Formkörper nicht mehr herstellen lassen. Eine zu unterschiedliche Härte unterschiedlicher
Phasen würde dazu führen, daß einzelne Phasen verpackungs-, transport- oder handha
bungsbedingt stärker beschädigt werden als andere Phasen. Zusätzlich ist auch eine zu un
terschiedliche Zerfalls- und Auflösegeschwindigkeit einzelner Phasen nicht wünschens
wert, da sonst Wirkstoffe aus der schlechter zerfallenden bzw. löslichen Phase im Wasch
prozeß nicht zur Verfügung stehen.
Es ist also bei mehrphasigen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern von zentraler Be
deutung, daß alle Phasen aneinander haften, eine ausreichende und möglichst gleiche Härte
sowie ein ausreichend schnelles und möglichst identisches Zerfalls- und Löseprofil zeigen.
Lösungsvorschläge zu dieser Problematik sind im Stand der Technik nur in untergeordne
tem Maße beschrieben.
Zwei- oder mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem teil
chenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, die Tensid(e), Gerüststoff(e) sowie gegebe
nenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile enthalten und bei denen der
Tensidgehalt der einzelnen Phasen des Formkörpers um nicht mehr als 3 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der einzelnen Phase, variiert, werden in der älteren deutschen Patentan
meldung DE 198 03 409.1 (Henkel) beschrieben. Die in dieser Schrift offenbarten
Waschmitteltabletten weisen in den einzelnen Phasen identische Parfümgehalte auf.
Ähnliche Waschmitteltabletten, in denen der Tensidgehalt der einzelnen Phasen des Form
körpers um mehr als 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, variiert,
wobei in der/den Phase(n) mit dem höheren Tensidgehalt eine Komponente mit einer
Ölabsorptionskapazität von mindestens 20 g/100 g in höheren Mengen enthalten ist als in
der/den Phase(n) mit niedrigerem Tensidgehalt, sind Gegenstand der älteren deutschen
Patentanmeldung DE 198 03 410.5 (Henkel). Auch hier weisen die offenbarten Fomnlcör
per in allen Phasen identische Parfümgehalte auf.
Reinigungsmittelformkörper zum maschinellen Geschirrspülen, die Bleichmittel, Bleich
aktivator, Parfüm sowie optional andere Reinigungsmittel-Inhaltsstoffe enthalten und aus
mindestens zwei Phasen bestehen, wobei das Parfüm nicht in einer Phase zusammen mit
dem Bleichmittel und dem Bleichaktivator enthalten ist, werden in der älteren deutschen
Patentanmeldung DE 198 38 127.1 (Henkel) beschrieben. Diese Schrift offenbart tensid
arme Reinigungsmittelformkörper, bei denen eine Phase Parfüm enthält, während eine
zweite Phase parfümfrei ist. Das Problem der Einarbeitung größerer Duftstoffmengen bei
gleichzeitiger Gegenwart hoher Tensidmengen sowie die Erreichung kurzer Zerfallszeiten
werden in dieser Schrift nicht erwähnt, da Tabletten für das maschinelle Geschirrspülen
Zerfalls- und Lösezeiten von mehreren Minuten aufweisen, welche für Waschmitteltablet
ten nicht akzeptabel sind.
Parfümfreie Wasch- und Reinigungsmittelformkörper sind Gegenstand der älteren deut
schen Patentanmeldung DE 198 52 136.7 (Henkel). Die in dieser Schrift offenbarten Ta
bletten weisen hohe Härten bei kurzen Zerfallszeiten auf, was allerdings einen völligen
Verzicht auf Duftstoffe erfordert. Die Inkorporation von Parfüm in Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper ist naturgemäß in dieser Anmeldung nicht beschrieben.
Die ältere deutsche Patentanmeldung DE 199 03 288.2 (Henkel) beschreibt zwei- oder
mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die Tensid(e), Gerüststoff(e) sowie
gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile enthalten und bei denen
der Tensidgehalt der einzelnen Phasen des Formkörpers um mehr als 3 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der einzelnen Phase, variiert, wobei in der/den Phase(n) mit dem höheren
Tensidgehalt ein cellulosehaltiges Desintegrationsmittel, das maximal 10 Gew.-% Teilchen
mit einer Teilchengröße unter 200 µm aufweist, in höheren Mengen enthalten ist als in
der/den Phase(n) mit niedrigerem Tensidgehalt. Die in den Beispielen dieser Schrift offen
barten Zweischichttabletten enthalten in der mengenmäßig größeren Schicht 0,7 Gew.-%
Parfüm, während die mengenmäßig kleinere Schicht frei von Parfüm ist.
Das der vorliegende Erfindung zugrunde liegende Problem bestand darin, mehrphasige
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bereitzustellen, die bei hohem Tensidgehalt Par
füm enthalten und dennoch schnell zerfallen, wobei die Zerfalls- und Löslichkeitszeiten
der einzelnen Phasen nur geringe bis gar keine Unterschiede zeigen sollen. Zusätzlich
sollten Formkörper bereitgestellt werden, die bei verringertem Einsatz von Parfüm
und/oder anderen Rohstoffen das gleiche Leistungsniveau aufweisen wie herkömmliche
Formkörper aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß sich die genannten Aufgabenfelder lösen lassen, wenn das
Parfüm nicht gleichmäßig über den gesamten Formkörper verteilt wird, sondern in den
einzelnen Phasen unterschiedlich konzentriert vorliegt.
Gegenstand der Erfindung sind zwei- oder mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittel
formkörper aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, umfassend
mehr als 2 Gew.-% Tensid(e), Gerüststoff(e), Parfüm sowie gegebenenfalls weitere
Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile, bei denen der Parfümgehalt der einzelnen Pha
sen des Formkörpers, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, um mehr als 0,75
Gew.-%, vorzugsweise um mehr als 1 Gew.-% und insbesondere um mehr als 1,5 Gew.-%,
variiert.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bedeutet die Variation um mehr als 0,75 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phasen, daß die Absolutwerte des Parfümge
haltes in den Phasen um mehr als 0,75 Gew.-% variieren. Enthält also eine Phase 2,0
Gew.-% Parfüm, so sollte der Parfümgehalt der anderen Phase(n) erfindungsgemäß so aus
gewählt werden, daß die Breite der Variation um den Wert 2,0 minimal 0,75 Gew.-% be
trägt, also unter 1,25 Gew.-% oder über 2,75 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Phase, be
trägt. In anderen Worten wird der Prozent-Zahlenwert des Parfümgehalts der parfümärm
sten Phase vom Prozent-Zahlenwert des Parfümgehalts der parfümreichsten Phase subtra
hiert, wobei das Ergebnis ≧ 0,75 sein muß. Der größtmögliche Unterschied des Parfümge
halts in den einzelnen Phasen läßt sich erreichen, wenn mindestens eine Phase Parfüm ent
hält, während mindestens eine andere Phase frei von Parfüm ist. Dies ist eine weitere be
vorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Hierbei muß die parfümhaltige
Phase bezogen auf ihr Gewicht mindestens 0,75 Gew.-% Parfüm enthalten, da sonst die
erfindungsgemäße Variation des Parfümgehalts nicht gegeben ist.
Die einzelnen Phasen des Formkörpers können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
unterschiedliche Raumformen aufweisen. Die einfachste Realisierungsmöglichkeit liegt
dabei in zwei- oder mehrschichtigen Tabletten, wobei jede Schicht des Formkörpers eine
Phase darstellt. Es ist aber erfindungsgemäß auch möglich, mehrphasige Formkörper her
zustellen, in denen einzelne Phasen die Form von Einlagerungen in (eine) andere Phase(n)
aufweisen. Neben sogenannten "Ring-Kern-Tabletten" sind dabei beispielsweise Mantelt
abletten oder Kombinationen der genannten Ausführungsformen möglich. Beispiele für
mehrphasige Formkörper finden sich in den Abbildungen der EP-A-0 055 100 (Jeyes), die
Toilettenreinigungsblöcke beschreibt. Die technisch derzeit verbreitetste Raumform mehr
phasiger Formkörper ist die Zwei- oder Mehrschichttablette. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist es daher bevorzugt, daß die Phasen des Formkörpers die Form von Schichten
aufweisen.
Die Unterschiede im Parfümgehalt der einzelnen Phasen lassen sich beispielsweise da
durch realisieren, daß jede Phase ein unterschiedliches Parfüm enthält, wobei sich die Par
fümgehalte in den Phasen unterscheiden. Auf diese Weise können unterschiedliche
Dufteindrücke für jede einzelne Phase realisiert oder die Zusammensetzung der Parfüme
an die übrigen Inhaltsstoffe der betreffenden Phase angepaßt werden. Bevorzugt ist es aus
Gründen der Herstellungsökonomie jedoch, wenn die erfindungsgemäßen Wasch- und Rei
nigungsmittelformkörper zwei Schichten aufweisen, die das gleiche Parfüm in unter
schiedlichen Mengen enthalten.
Wie bereits erwähnt, läßt sich der größtmögliche Unterschied im Parfümgehalt durch die
Kombination von parfümfreien mit parfümhaltigen Phasen erreichen. Bei einem zwei
schichtigen Formkörper bedeutet dies, daß Wasch- und Reinigungsmittelformkörper be
vorzugt sind, die zwei Schichten aufweisen, von denen eine frei von Parfüm ist.
Der Anteil der einzelnen Phasen an der Gesamttablette kann in breiten Grenzen variiert
werden. Für den erfindungsgemäß bevorzugten Fall einer Zweischichttablette sind Wasch-
und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen die beiden Schichten des Formkör
pers im Gewichtsverhältnis von 5 zu 95 bis 50 zu 50, vorzugsweise von 10 zu 90 bis 60 zu
40 und insbesondere von 15 zu 85 bis 65 zu 35 stehen, wobei das Parfüm vorzugsweise in
der anteilsmäßig geringeren Schicht höher konzentriert ist.
Phasen mit höherem Duftstoffanteil können diese nicht so stark binden, d. h. der Duftstoff
liegt weniger stark im Formkörper haftend vor und kann beim Öffnen der verpackten Ta
blette vom Verbraucher intensiver wahrgenommen werden. Auch lassen sich durch die
Variation des Parfümgehalts in den Schichten der Tablette die Stabilitäten beider Schichten
sowie ihre Zerfallszeiten anpassen oder gezielt steuern. Ein zusätzlicher Effekt tritt bei
höheren Parfümgehalten in einer farbigen Schicht auf, da deren Farbintensität erhöht wird.
Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten mehr als 2
Gew.-% Tensid(e), Gerüststoff(e), Parfüm sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Rei
nigungsmittelbestandteile. Diese werden nachfolgend beschrieben.
Der Begriff "Parfüm", ein eingedeutschtes Wort, das sich wie auch das französische
Stammwort "parfüm" vom lateinischen "per fumum" = durch (Opfer-)Rauch ableitet, wird
im deutschen Sprachgebrauch mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. So versteht
man unter Parfümen alkoholische Lösungen geeigneter Riechstoffe (Duftstoffe), aber auch
den Duft bzw. den Duftstoff selbst, gelegentlich werden auch die Begriffe Parfümerie und
Parfüm gleichgesetzt. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kennzeichnet der Begriff
"Parfüm" sowohl einzelne Duftstoffe als auch Duftstoffgemische in konzentrierter oder mit
geeigneten Lösungsmitteln verdünnter Form. Der Begriff "Parfümöl" wird daneben für das
reine Duftstoffgemisch, das nicht mit Lösungsmitteln verdünnt ist, verwendet. Grundstoffe
der Parfümöle sind etherische Öle, Blütenöle, Extrakte aus pflanzlichen und animalischen
Drogen, aus Naturprodukten isolierte, chemisch veränderte (halbsynthetische) sowie rein
synthetisch gewonnene Riechstoffe. "Duftstoffe" ist die umgangssprachliche Sammelbe
zeichnung für diejenigen Riechstoffe, die beim Menschen ein angenehmes Geruchs-
Empfinden auslösen und daher zur Parfümierung von Wasch- und Reinigungsmitteln ge
eignet sind. In erweitertem Sinne lassen sich auch Essenzen und Aromen zu den Duftstof
fen rechnen.
Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können im Rahmen der vorliegenden Erfindung einzelne
Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Alde
hyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindun
gen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-
Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat,
Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethy
lether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronel
lal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeo
nal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methylcedrylketon, zu den
Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Ter
pineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und
Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die
gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürli
che Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B.
Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind
Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Linden
blütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie
Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Die allgemeine Beschreibung der einsetzbaren Parfüme (siehe oben) stellt dabei allgemein
die unterschiedlichen Substanzklassen von Riechstoffen dar. Um wahrnehmbar zu sein,
muß ein Riechstoff flüchtig sein, wobei neben der Natur der funktionellen Gruppen und
der Struktur der chemischen Verbindung auch die Molmasse eine wichtige Rolle spielt. So
besitzen die meisten Riechstoffe Molmassen bis etwa 200 Dalton, während Molmassen
von 300 Dalton und darüber eher eine Ausnahme darstellen. Aufgrund der unterschiedli
chen Flüchtigkeit von Riechstoffen verändert sich der Geruch eines aus mehreren Riech
stoffen zusammengesetzten Parfüms bzw. Duftstoffs während des Verdampfens, wobei
man die Geruchseindrücke in "Kopfnote" (top note), "Herz- bzw. Mittelnote" (middle note
bzw. body) sowie "Basisnote" (end note bzw. dry out) unterteilt. Da die Geruchswahrneh
mung zu einem großen Teil auch auf der Geruchsintensität beruht, besteht die Kopfnote
eines Parfüms bzw. Duftstoffgemischs nicht allein aus leichtflüchtigen Verbindungen,
während die Basisnote zum größten Teil aus weniger flüchtigen, d. h. haftfesten Riechstof
fen besteht. Bei der Komposition von Parfüms können leichter flüchtige Riechstoffe bei
spielsweise an bestimmte Fixative gebunden werden, wodurch ihr zu schnelles Verdamp
fen verhindert wird. Bei der nachfolgenden Einteilung der Riechstoffe in "leichter flüchti
ge" bzw. "haftfeste" Riechstoffe ist also über den Geruchseindruck und darüber, ob der
entsprechende Riechstoff als Kopf- oder Herznote wahrgenommen wird, nichts ausgesagt.
Durch eine geeignete Auswahl der genannten Duftstoffe bzw. Parfümöle kann auf diese
Weise sowohl der Produktgeruch als auch der Geruch der Wäsche beim Öffnen der
Waschmaschine und nach dem Trocknen beeinflußt werden. Für den letzteren Geruchsein
druck ist die Verwendung haftfesterer Riechstoffe vorteilhaft, während zur Produktbeduf
tung auch leichterflüchtige Riechstoffe einsetzbar sind. Haftfeste Riechstoffe, die im Rah
men der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, sind beispielsweise die ätherischen Öle
wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Bergamottöl, Cham
pacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fich
tennandelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, He
lichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Ka
nagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefennnadelöl, Kopaivabalsamöl, Korianderöl, Krau
seminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl, Mandarinenöl, Me
lissenöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Oran
genöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfef
ferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl,
Sternanisöl, Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl,
Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronellöl,
Zitronenöl sowie Zypressenöl. Aber auch die höhersiedenden bzw. festen Riechstoffe na
türlichen oder synthetischen Ursprungs können im Rahmen der vorliegenden Erfindung als
haftfeste Riechstoffe bzw. Riechstoffgemische, also Duftstoffe, eingesetzt werden. Zu die
sen Verbindungen zählen die nachfolgend genannten Verbindungen sowie Mischungen aus
diesen: Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol,
Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethyle
ster, Benzophenon, Benzylakohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzyl
valerianat, Borneol, Bornylacetat, α-Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eu
genol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat,
Geranylformiat, Heliofropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-
Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeu
genolmethylether, Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether,
Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester,
p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin, Methyl-β-naphthylketon, Me
thyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, β-Naphtholethylether, β-
Naphtholinethylether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd,
p-Oxy-Acetophenon, Pentadekanolid, β-Phenylethylakohol, Phenylacetaldehyd-
Dimethyacetal, Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäure
methylester, Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpi
neol, Thymen, Thymol, γ-Undelacton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimatal
kohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester. Zu den leichter flüchtigen
Riechstoffen zählen insbesondere die niedriger siedenden Riechstoffe natürlichen oder
synthetischen Ursprung, die allein oder in Mischungen eingesetzt wenden können. Bei
spiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Alkyisothiocyanate (Alkylsenföle), Butandion,
Limonen, Linalool, Linaylacetat und -propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon,
Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral, Zitronellal.
Der Gehalt der einzelnen Phasen der Formkörper kann wie vorstehend beschrieben variiert
werden, wobei es bevorzugt ist, das Parfüm in eine Schicht einzuarbeiten, während die
andere(n) Schicht(en) frei von Parfüm ist. Unabhängig vom Parfümgehalt in der/den ein
zelnen Phase(n) sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen die
Formkörper Gesamt-Parfümgehalte von 0,05 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 5
Gew.-% und insbesondere von 0,25 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörper
gewicht, aufweisen.
Wie bereits vorstehend erwähnt, sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper; bei denen
die Zerfallszeit mindestens einer Phase bzw. Schicht oberhalb von 60 Sekunden liegt, nicht
über die Einspülkammern von Haushaltswaschmaschinen einspülbar. Durch genügend
hohe Preßdrucke bei der Herstellung lassen sich mit jedem Vorgemisch Tabletten herstel
len, welche Zerfallszeiten oberhalb von 60 Sekunden aufweisen und nach den bisherigen
Erfahrungen anwendungstechnisch unbefriedigend sind. Insbesondere die bei der Verpres
sung von Zweischichttabletten zuerst in der Matrize gebildete Schicht wird intensiver me
chanisch beansprucht und zerfällt langsamer. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz des
Parfüms in unterschiedlichen Mengen in den einzelnen Schichten lassen sich Tabletten
herstellen, bei denen auch die erste Schicht schnell und rückstandsfrei zerfällt sich somit
einspülen läßt. Obwohl es erfindungsgemäß möglich ist, die Tabletten so hart zu verpres
sen, daß Zerfallszeiten über zwei Minuten realisierbar sind, ist aus anwendungstechnischer
Sicht (Einspülzyklus von Haushaltswaschmaschinen) die Herstellung erfindungsgemäßer
Formkörper bevorzugt, welche Zerfallszeiten unter 100 Sekunden aufweisen. Auch mit der
erfindungsgemäßen Parfümaufteilung sind leicht und schnell zerfallende Tabletten bevor
zugt, so daß im Rahmen der vorliegenden Erfindung Wasch- und Reinigungsmittelform
körper, die in Wasser bei 30°C in weniger als 60 Sekunden vollständig in ihre Sekundär
partikel zerfallen, welche so klein sind, daß sie sich über die Einspülkammer einer haus
haltsüblichen Waschmaschine einspülen lassen, besonders bevorzugt sind.
Um den Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrati
onshilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfalls
zeiten zu verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden
gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen
Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen
Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in
resorbierbarer Form sorgen.
Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als "Spreng"mittel bezeichnet werden, ver
größern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert
(Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden
kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfs
mittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische
Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise
synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. mo
difizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein-
Derivate.
Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vor
zugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% eines oder mehrerer Desinte
grationshilfsmittel, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.
Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen
von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-%
enthalten. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H10O5)n auf und
stellt formal betrachtet ein β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei
Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis
5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000
bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen
aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei
beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-
Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-
Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind,
ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-
Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Cellulo
seester und -ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vor
zugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in
Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten
beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%,
bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als
Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulose
derivaten ist.
Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feintei
liger Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen
in eine gröbere Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert. Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls cogranu
lierter Form enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen DE 197 09 991 (Ste
fan Herzog) und DE 197 10 254 (Henkel) sowie der internationalen Patentanmeldung
WO98/40463 (Henkel) beschrieben. Diesen Schriften sind auch nähere Angaben zur Her
stellung granulierter, kompaktierter oder cogranulierter Cellulosesprengmittel zu entneh
men. Die Teilchengrößen solcher Desintegrationsmittel liegen zumeist oberhalb 200 µm,
vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 µm und insbesondere zu
mindestens 90 Gew.-% zwischen 400 und 1200 µm. Die vorstehend genannten und in den
zitierten Schriften näher beschriebenen gröberen Desintegrationshilfsmittel auf Cellulose
basis sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt als Desintegrationshilfsmittel
einzusetzen und im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Arbocel® TF-30-HG von
der Firma Rettenmaier erhältlich.
Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Kompo
nente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose
wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur
die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen
und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine
nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulo
sen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufwei
sen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 µm kom
paktierbar sind.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelform
körper enthalten zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrati
onshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompak
tierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und
insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, wobei es
bevorzugt ist, daß in der/den Phase(n) mit dem höheren Parfümgehalt das Desintegrations
hilfsmittel in höheren Mengen enthalten ist als in der/den Phase(n) mit niedrigerem Par
fümgehalt.
Der erfindungsgemäß unterschiedliche Gehalt der einzelnen Phasen an Parfüm, wobei be
sonders bevorzugte Ausführungsformen vorsehen, daß eine Phase parfümfrei ist, während
die andere Phase Parfüm enthält, bedingt eine unterschiedliche Lösekinetik der Phasen. Da
Parfümöle in der Regel hydrophobe Substanzen sind, zerfallen parfümfreie Regionen des
Formkörpers schneller und lösen sich dementsprechend auch schneller auf. Der gegenüber
der parfümärmeren bzw. -freien Schicht erhöhte Parfümgehalt der anderen Schicht bedingt
eine schlechtere Löslichkeit, die durch den Zusatz von Desintegrationshilfsmitteln ausge
glichen werden kann. In der parfümarmen bzw. freien Schicht kann der Anteil an Desinte
grationshilfsmitteln demgegenüber verringert werden, wodurch sich insgesamt Desintegra
tionshilfsmittel einsparen läßt, wenn die parfümärmere bzw. -freie Phase einen größeren
Anteil am Formkörper hat als die parfümhaltige Phase.
Durch den Einsatz des vorzugsweise cellulosehaltigen Desintegrationshilfsmittels in unter
schiedlichen Mengen in den einzelnen Schichten lassen sich sie Zerfallszeiten der Schich
ten sehr nah aneinander angleichen und die oben genannten Probleme umgehen. Hierbei
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
bevorzugt, bei denen die Zerfallszeiten der Schichten um maximal 5 Sekunden voneinan
der differieren.
Auch die daraus resultierende Differenz der Desintegrationshilfsmittelgehalte in den ein
zelnen Phasen bzw. Schichten läßt sich in bevorzugten Ausführungsformen der vorliegen
den Erfindung quantifizieren. Hier sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevor
zugt, bei denen der Gehalt der parfümreicheren Phase(n) an Desintegrationshilfsmittel um
mindestens 0,25 Gew.-%, vorzugsweise um mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere um
mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, höher ist als in
der/den parfümärmeren Phase(n).
Neben dem absoluten Gehalt der einzelnen Phasen an Parfüm und dem vorzugsweise cel
lulosehaltigen Desintegrationshilfsmittel, der sich jeweils auf die Zusammensetzung der
einzelnen Phase bezieht, ist auch das Verhältnis der Mengen in den einzelnen Phasen zu
einander variierbar. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper bevorzugt, die aus zwei Phasen bestehen und bei denen der Quoti
ent aus der Differenz der Parfümgehalte und der Differenz der Desintegrationshilfsmittel
gehalte kleiner als 2, vorzugsweise kleiner als 1 und insbesondere kleiner als 0,5 ist.
Zieht man zur Verdeutlichung das Beispiel einer Zweischichttablette heran, bei der der
Gehalt der einen Phase an Parfüm p1 Gew.-%, der der anderen Phase p2 Gew.-% beträgt
und bezeichnet man analog den Desintegrationshilfsmittelgehalt der parfümreicheren Pha
se mit d1, den der parfümärmeren Phase mit d2, so gilt in bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die mathematische Beziehung (p1 - p2)/(d1 - d2) < 2, vor
zugsweise < 1 und insbesondere < 0,5.
Neben den genannten Inhaltsstoffen können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper weitere Inhaltsstoffe enthalten, deren Mengen sich nach dem Ver
wendungszweck der Formkörper richten. So sind insbesondere Stoffe aus den Gruppen der
Tenside, der Gerüststoffe und der Polymere für den Einsatz in den erfindungsgemäßen
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper geeignet. Dem Fachmann wird es auch hier keine
Schwierigkeiten bereiten, die einzelnen Komponenten und ihre Mengengehalte auszuwäh
len.
In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern können alle übli
cherweise in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, ins
besondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und - wo keine ökologi
schen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen - auch die Phosphate.
Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSixO2x+1.H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4
und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige
kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-
A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel
sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere
sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na2Si2O5.yH2O bevorzugt, wobei β-Natrium
disilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internatio
nalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist.
Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis
1 : 3, 3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche lösever
zögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber
herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispiels
weise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder
durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter
dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei
Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalli
ne Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten
Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels auf
weisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen,
wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar
scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokri
stalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50
nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamor
phe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Was
sergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A- 44
00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Sili
kate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist
vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt
der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mi
schungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X
und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S.p.A.
unter dem Markennamen VEGOBOND AX® vertrieben wird und durch die Formel
nNa2O.(1-n)K2O.Al2O3.(2-2,5)SiO2.(3,5-5,5)H2O
beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granula
ren Compound eingesetzt, als auch zu einer Art "Abpuderung" der gesamten zu verpres
senden Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation
des Zeoliths in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere
Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Coun
ter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an
gebundenem Wasser.
Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersub
stanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden
werden sollte. Unter der Vielzahl der kommerziell erhältlichen Phosphate haben die Alka
limetallphosphate unter besonderer Bevorzugung von Pentanatrium- bzw. Pentakaliumtri
phosphat (Natrium- bzw. Kaliumtripolyphosphat) in der Wasch- und Reinigungsmittel-
Industrie die größte Bedeutung.
Alkalimetallphosphate ist dabei die summarische Bezeichnung für die Alkalimetall- (ins
besondere Natrium- und Kalium-) -Salze der verschiedenen Phosphorsäuren, bei denen
man Metaphosphorsäuren (HPO3)n und Orthophosphorsäure H3PO4 neben höhermolekula
ren Vertretern unterscheiden kann. Die Phosphate vereinen dabei mehrere Vorteile in sich:
Sie wirken als Alkaliträger, verhindern Kalkbeläge auf Maschinenteilen bzw. Kalkinkru
stationen in Geweben und tragen überdies zur Reinigungsleistung bei.
Natriumdihydrogenphosphat, NaH2PO4, existiert als Dihydrat (Dichte 1,91 gcm-3,
Schmelzpunkt 60°) und als Monohydrat (Dichte 2,04 gcm-3). Beide Salze sind weiße, in
Wasser sehr leicht lösliche Pulver, die beim Erhitzen das Kristallwasser verlieren und bei
200°C in das schwach saure Diphosphat (Dinatriumhydrogendiphosphat, Na2H2P2O7), bei
höherer Temperatur in Natriumtrimetaphosphat (Na3P3O9) und Maddrellsches Salz (siehe
unten), übergehen. NaH2PO4 reagiert sauer; es entsteht, wenn Phosphorsäure mit Natron
lauge auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und die Maische versprüht wird. Kaliumdihy
drogenphosphat (primäres oder einbasiges Kaliumphosphat, Kaliumbiphosphat, KDP),
KH2PO4, ist ein weißes Salz der Dichte 2,33 gcm-3, hat einen Schmelzpunkt 253° [Zerset
zung unter Bildung von Kaliumpolyphosphat (KPO3)x] und ist leicht löslich in Wasser.
Dinatriumhydrogenphosphat (sekundäres Natriumphosphat), Na2HPO4, ist ein farbloses,
sehr leicht wasserlösliches kristallines Salz. Es existiert wasserfrei und mit 2 Mol. (Dichte
2,066 gcm-3, Wasserverlust bei 95°), 7 Mol. (Dichte 1,68 gcm-3 Schmelzpunkt 48° unter
Verlust von 5 H2O) und 12 Mol. Wasser (Dichte 1,52 gcm-3, Schmelzpunkt 35° unter
Verlust von 5 H2O), wird bei 100° wasserfrei und geht bei stärkerem Erhitzen in das
Diphosphat Na4P2O7 über. Dinatriumhydrogenphosphat wird durch Neutralisation von
Phosphorsäure mit Sodalösung unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator her
gestellt. Dikaliumhydrogenphosphat (sekundäres oder zweibasiges Kaliumphosphat),
K2HPO4, ist ein amorphes, weißes Salz, das in Wasser leicht löslich ist.
Trinatriumphosphat, tertiäres Natriumphosphat, Na3PO4, sind farblose Kristalle, die als
Dodecahydrat eine Dichte von 1,62 gcm-3 und einen Schmelzpunkt von 73-76°C (Zerset
zung), als Decahydrat (entsprechend 19-20% P2O5) einen Schmelzpunkt von 100°C und in
wasserfreier Form (entsprechend 39-40% P2O5) eine Dichte von 2,536 gcm-3 aufweisen.
Trinatriumphosphat ist in Wasser unter alkalischer Reaktion leicht löslich und wird durch
Eindampfen einer Lösung aus genau 1 Mol Dinatriumphosphat und 1 Mol NaOH herge
stellt. Trikaliumphosphat (tertiäres oder dreibasiges Kaliumphosphat), K3PO4, ist ein wei
ßes, zerfließliches, körniges Pulver der Dichte 2,56 gcm-3, hat einen Schmelzpunkt von
1340° und ist in Wasser mit alkalischer Reaktion leicht löslich. Es entsteht z. B. beim Er
hitzen von Thomasschlacke mit Kohle und Kaliumsulfat. Trotz des höheren Preises werden
in der Reinigungsmittel-Industrie die leichter löslichen, daher hochwirksamen, Kaliump
hosphate gegenüber entsprechenden Natrium-Verbindungen vielfach bevorzugt.
Tetranatriumdiphosphat (Natriumpyrophosphat), Na4P2O7, existiert in wasserfreier Form
(Dichte 2,534 gcm-3, Schmelzpunkt 988°, auch 880° angegeben) und als Decahydrat
(Dichte 1,815-1,836 gcm-3, Schmelzpunkt 94° unter Wasserverlust). Beide Substanzen sind
farblose, in Wasser mit alkalischer Reaktion lösliche Kristalle. Na4P2O7 entsteht beim Er
hitzen von Dinatriumphosphat auf < 200° oder indem man Phosphorsäure mit Soda im
stöchiometrischem Verhältnis umsetzt und die Lösung durch Versprühen entwässert. Das
Decahydrat komplexiert Schwermetall-Salze und Härtebildner und verringert daher die
Härte des Wassers. Kaliumdiphosphat (Kaliumpyrophosphat), K4P2O7, existiert in Form
des Trihydrats und stellt ein farbloses, hygroskopisches Pulver mit der Dichte 2,33 gcm-3
dar, das in Wasser löslich ist, wobei der pH-Wert der 1%igen Lösung bei 25° 10,4 beträgt.
Durch Kondensation des NaH2PO4 bzw. des KH2PO4 entstehen höhermol. Natrium- und
Kaliumphosphate, bei denen man cyclische Vertreter, die Natrium- bzw. Kaliummetaphos
phate und kettenförmige Typen, die Natrium- bzw. Kaliumpolyphosphate, unterscheiden
kann. Insbesondere für letztere sind eine Vielzahl von Bezeichnungen in Gebrauch:
Schmelz- oder Glühphosphate, Grahamsches Salz, Kurrolsches und Maddrellsches Salz.
Alle höheren Natrium- und Kaliumphosphate werden gemeinsam als kondensierte Phos
phate bezeichnet.
Das technisch wichtige Pentanatriumtriphosphat, Na5P3O10 (Natriumtripolyphosphat), ist
ein wasserfrei oder mit 6 H2O kristallisierendes, nicht hygroskopisches, weißes, wasser
lösliches Salz der allgemeinen Formel NaO-[P(O)(ONa)-O]n Na mit n = 3. In 100 g Was
ser lösen sich bei Zimmertemperatur etwa 17 g, bei 60° ca. 20 g, bei 100° rund 32 g des
kristallwasserfreien Salzes; nach zweistündigem Erhitzen der Lösung auf 100° entstehen
durch Hydrolyse etwa 8% Orthophosphat und 15% Diphosphat. Bei der Herstellung von
Pentanatriumtriphosphat wird Phosphorsäure mit Sodalösung oder Natronlauge im
stöchiometrischen Verhältnis zur Reaktion gebracht und die Lsg. durch Versprühen ent
wässert. Ähnlich wie Grahamsches Salz und Natriumdiphosphat löst Pentanatriumtriphos
phat viele unlösliche Metall-Verbindungen (auch Kalkseifen usw.). Pentakaliumtriphos
phat, K5P3O10 (Kaliumtripolyphosphat), kommt beispielsweise in Form einer 50 Gew.-%-igen
Lösung (< 23% P2O5, 25% K2O) in den Handel. Die Kaliumpolyphosphate finden in
der Wasch- und Reinigungsmittel-Industrie breite Verwendung. Weiter existieren auch
Natriumkaliumtripolyphosphate, welche ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung
einsetzbar sind. Diese entstehen beispielsweise, wenn man Natriumtrimetaphosphat mit
KOH hydrolysiert:
(NaPO3)3 + 2 KOH → Na3K2P3O10 + H2O
Diese sind erfindungsgemäß genau wie Natriumtripolyphosphat, Kaliumtripolyphosphat
oder Mischungen aus diesen beiden einsetzbar; auch Mischungen aus Natriumtripolyphos
phat und Natriumkaliumtripolyphosphat oder Mischungen aus Kaliumtripolyphosphat und
Natriumkaliumtripolyphosphat oder Gemische aus Natriumtripolyphosphat und Kaliumtri
polyphosphat und Natriumkaliumtripolyphosphat sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Als organische Cobuilder können in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmit
telformkörpern insbesondere Polycarboxylate/Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxy
late, Asparaginsäure, Polyacetale, Dextrine, weitere organische Cobuilder (siehe unten)
sowie Phosphonate eingesetzt werden. Diese Stoffklassen werden nachfolgend beschrie
ben.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natrium
salze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren
verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citro
nensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein
derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen
aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adi
pinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus die
sen.
Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Buil
derwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen
somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder
Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise die
Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche
mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol.
Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne
dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen MW der jeweiligen Säureform, die grund
sätzlich mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-
Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte dabei gegen einen externen Polyacrylsäu
re-Standard, der aufgrund seiner strukturellen Verwandtschaft mit den untersuchten Poly
meren realistische Molgewichtswerte liefert. Diese Angaben weichen deutlich von den
Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren als Standard eingesetzt werden.
Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen sind in der Regel deutlich höher
als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von
2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus die
ser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis
10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt
sein.
Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als beson
ders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis
90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Mole
külmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol, vor
zugsweise 20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.
Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt vor
zugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie
beispielsweise Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthal
ten.
Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei ver
schiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der Acryl
säure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als
Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten.
Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen DE-
A-43 03 320 und DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise
Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren,
deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyas
paraginsäuren bzw. deren Salze und Derivate, von denen in der deutschen Patentanmel
dung DE-A-195 40 086 offenbart wird, daß sie neben Cobuilder-Eigenschaften auch eine
bleichstabilisierende Wirkung aufweisen.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dial
dehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxyl
gruppen aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialde
hyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus
Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach Üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkata
lysierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolysepro
dukte mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Poly
saccharid mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere
von 2 bis 30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung
eines Polysaccharids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist.
Brauchbar sind sowohl Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglu
cosesirupe mit einem DE zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und
Weißdextrine mit höheren Molmassen im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol.
Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungs
produkte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion
des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige oxidierte Dextrine und
Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen Patentanmeldungen
EP-A-0 232 202, EP-A-0 427 349, EP-A-0 472 042 und EP-A-0 542 496 sowie den inter
nationalen Patentanmeldungen WO 92/18542, WO 93108251, WO 93/16110,
WO 94/28030, WO 95/07303, WO 95/12619 und WO 95/20608 bekannt. Ebenfalls ge
eignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen Patentanmeldung DE-A-
196 00 018. Ein an C6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft
sein.
Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendia
mindisuccinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-
disuccinat (EDDS) bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet.
Weiterhin bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Gly
cerintrisuccinate. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathalti
gen Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.
Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbon
säuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und
welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maxi
mal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der inter
nationalen Patentanmeldung WO 95/20029 beschrieben.
Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar. Da
bei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter
den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von
besonderer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt,
wobei das Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als
Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat
(EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Ho
mologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden Natriumsalze,
z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta- und Octa-Natriumsalz der DTPMP,
eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt HEDP ver
wendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes Schwermetallbin
devermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere wenn die Mittel auch Bleiche ent
halten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere DTPMP, einzusetzen, oder
Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden.
Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkali
ionen auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
Die Menge an Gerüststoff beträgt üblicherweise zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugs
weise zwischen 15 und 60 Gew.-% und insbesondere zwischen 20 und 50 Gew.-%. Wie
derum ist die Menge an eingesetzten Buildern abhängig vom Verwendungszweck, so daß
Bleichmitteltabletten höhere Mengen an Gerüststoffen aufweisen können (beispielsweise
zwischen 20 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 65 Gew.-% und insbesonde
re zwischen 30 und 55 Gew.-%), als beispielsweise Waschmitteltabletten (üblicherweise
10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 12,5 bis 45 Gew.-% und insbesondere zwischen 17,5 und
37,5 Gew.-%).
Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten weiterhin ein oder mehrere
Tensid(e). In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern können
anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere Tenside beziehungsweise Mi
schungen aus diesen eingesetzt werden. Bevorzugt sind aus anwendungstechnischer Sicht
Mischungen aus anionischen und nichtionischen Tensiden. Der Gesamttensidgehalt der
Formkörper liegt bei 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht, wobei Ten
sidgehalte über 15 Gew.-% bevorzugt sind.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-
Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansul
fonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end-
oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid
und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in
Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-15-Alkanen beispielsweise durch
Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation
gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B.
die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren ge
eignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyce
rinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei
der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevor
zugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fett
säuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Ca
prinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefel
säurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettal
kohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und
diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin be
vorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf
petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges
Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemi
schen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15 -
Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche
beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden
und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden
können, sind geeignete Aniontenside.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten gerad
kettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im
Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind ge
eignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in
relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch
als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und
insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten
C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul
fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ab
leitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fet
talkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist
es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in
der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder
Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer
Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxy
lierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durch
schnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alko
holrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und
methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalko
holresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus
Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett-
oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den
bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO
oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO,
C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus
C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxy
lierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze
oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine einge
engte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen
nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden.
Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylver
zweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykose
einheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungs
grad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine belie
bige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als allei
niges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und pro
poxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkyl
kette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Pa
tentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der in
ternationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt wer
den.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-
dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealka
nolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vor
zugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als
die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Was
serstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für
einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und
3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um
bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuk
kers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylie
rung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen
stoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Aryl
rest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen
Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
steht, wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Poly
hydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substitu
iert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses
Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die
N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach
der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäu
remethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhy
droxyfettsäureamide überführt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
bevorzugt, die anionische(s) und nichtionische(s) Tensid(e) enthalten, wobei anwendungs
technische Vorteile aus bestimmten Mengenverhältnissen, in denen die einzelnen Tensid
klassen eingesetzt werden, resultieren können.
So sind beispielsweise Wasch- und Reinigungsmittelformkörper besonders bevorzugt, bei
denen das Verhältnis von Aniontensid(en) zu Niotensid(en) zwischen 10 : 1 und 1 : 10, vor
zugsweise zwischen 7,5 : 1 und 1 : 5 und insbesondere zwischen 5 : 1 und 1 : 2 beträgt. Bevor
zugt sind auch Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die als Tensid(e) anionische(s)
und/oder nichtionische(s) Tensid(e) in Mengen von 5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise von
7,5 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 bis 30 Gew.-% uns insbesondere von 12,5
bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
Es kann aus anwendungstechnischer Sicht Vorteile haben, wenn bestimmte Tensidklassen
in einigen Phasen der Wasch- und Reinigungsmittelformkörper oder im gesamten Form
körper, d. h. in allen Phasen, nicht enthalten sind. Eine weitere wichtige Ausführungsfonm
der vorliegenden Erfindung sieht daher vor, daß mindestens eine Phase der Formkörper
frei von nichtionischen Tensiden ist.
Umgekehrt kann aber auch durch den Gehalt einzelner Phasen oder des gesamten Form
körpers, d. h. aller Phasen, an bestimmten Tensiden ein positiver Effekt erzielt werden. Das
Einbringen der oben beschriebenen Alkylpolyglycoside hat sich dabei als vorteilhaft er
wiesen, so daß Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt sind, in denen minde
stens eine Phase der Formkörper Alkylpolyglycoside enthält.
Ähnlich wie bei den nichtionischen Tensiden können auch aus dem Weglassen von anioni
schen Tensiden aus einzelnen oder allen Phasen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
resultieren, die sich für bestimmte Anwendungsgebiete besser eignen. Es sind daher im
Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Wasch- und Reinigungsmittelformkörper denk
bar, bei denen mindestens eine Phase der Formkörper frei von anionischen Tensiden ist.
Neben den genannten Bestandteilen Parfüm, Builder, Tensid und Desintegrationshilfsmit
tel, können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper weiterhin
einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme,
pH-Stellmittel, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikon
öle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertra
gungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren enthalten.
Zur Entfaltung der gewünschten Bleichleistung können die erfindungsgemäßen Wasch-
und Reinigungsmittelformkörper Bleichmittel enthalten, wobei sich insbesondere die ge
bräuchlichen Bleichmittel aus der Gruppe Natriumperborat-Monohydrat, Natriumperborat-
Tetrahydrat und Natriumpercarbonat bewährt haben. Ein besonders bevorzugtes Bleich
mittel ist das Natriumpercarbonat.
Dabei ist "Natriumpercarbonat" eine in unspezifischer Weise verwendete Bezeichnung für
Natriumcarbonat-Peroxohydrate, welche streng genommen keine "Percarbonate" (also
Salze der Perkohlensäure) sondern Wasserstoffperoxid-Addukte an Natriumcarbonat sind.
Die Handelsware hat die durchschnittliche Zusammensetzung 2 Na2CO3.3 H2O2 und ist
damit kein Peroxycarbonat. Natriumpercarbonat bildet ein weißes, wasserlösliches Pulver
der Dichte 2,14 gcm-3, das leicht in Natriumcarbonat und bleichend bzw. oxidierend wir
kenden Sauerstoff zerfällt.
Natriumcarbonatperoxohydrat wurde erstmals 1899 durch Fällung mit Ethanol aus einer
Lösung von Natriumcarbonat in Wasserstoffperoxid erhalten, aber irrtümlich als Peroxy
carbonat angesehen. Erst 1909 wurde die Verbindung als Wasserstoffperoxid-
Anlagerungsverbindung erkannt, dennoch hat die historische Bezeichnung "Natriumper
carbonat" sich in der Praxis durchgesetzt.
Die industrielle Herstellung von Natriumpercarbonat wird überwiegend durch Fällung aus
wäßriger Lösung (sogenanntes Naßverfahren) hergestellt. Hierbei werden wäßrige Lösun
gen von Natriumcarbonat und Wasserstoffperoxid vereinigt und das Natriumpercarbonat
durch Aussalzmittel (überwiegend Natriumchlorid), Kristallisierhilfsmittel (beispielsweise
Polyphosphate, Polyacrylate) und Stabilisatoren (beispielsweise Mg2+-Ionen) gefällt. Das
ausgefällte Salz, das noch 5 bis 12 Gew.-% Mutterlauge enthält, wird anschließend abzen
trifugiert und in Fließbett-Trocknern bei 90°C getrocknet. Das Schüttgewicht des Fertig
produkts kann je nach Herstellungsprozeß zwischen 800 und 1200 g/l schwanken. In der
Regel wird das Percarbonat durch ein zusätzliches Coating stabilisiert. Coatingverfahren
und Stoffe, die zur Beschichtung eingesetzt werden, sind in der Patentliteratur breit be
schrieben. Grundsätzlich können erfindungsgemäß alle handelsüblichen Percarbonattypen
eingesetzt werden, wie sie beispielsweise von den Firmen Solvay Interox, Degussa, Kemi
ra oder Akzo angeboten werden. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt,
das oder die Bleichmittel in die parfümärmere Phase zu inkorporieren. Insbesondere ist es
bevorzugt, eine Bleichmittel-haltige Phase in den Formkörpern vorzusehen, die frei von
Parfüm ist.
Zusätzlich zu den optional eingesetzten Bleichmitteln können die erfindungsgemäßen
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper Bleichaktivator(en) enthalten, was im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt ist. Bleichaktivatoren werden in Wasch- und Reini
gungsmittel eingearbeitet, um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter
eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen,
die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1
bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte
Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-
Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoyl
gruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraa
cetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-
dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetyl
glykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte
Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw.
iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwer
tige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-
dihydrofuran.
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen Stof
fen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetall
komplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru- oder Mo-Salenkomplexe oder
-carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-
haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleich
katalysatoren verwendbar.
Wenn die erfindungsgemäßen Formkörper Bleichaktivatoren enthalten, enthalten sie, je
weils bezogen auf den gesamten Formkörper, zwischen 0,5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 1 und 20 Gew.-% und insbesondere zwischen 2 und 15 Gew.-% eines oder meh
rerer Bleichaktivatoren oder Bleichkatalysatoren. Je nach Verwendungszweck der herge
stellten Formkörper können diese Mengen variieren. So sind in typischen Universal
waschmitteltabletten Bleichaktivator-Gehalte zwischen 0,5 und 10 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 2 und 8 Gew.-% und insbesondere zwischen 4 und 6 Gew.-% üblich, während
Bleichmitteltabletten durchaus höhere Gehalte, beispielsweise zwischen 5 und 30 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 7,5 und 25 Gew.-% und insbesondere zwischen 10 und 20 Gew.-%
aufweisen können. Der Fachmann ist dabei in seiner Formulierungsfreiheit nicht einge
schränkt und kann auf diese Weise stärker oder schwächer bleichende Waschmitteltablet
ten, Reinigungsmitteltabletten oder Bleichmitteltabletten herstellen, indem er die Gehalte
an Bleichaktivator und Bleichmittel variiert.
Ein besonders bevorzugt verwendeter Bleichaktivator ist das N,N,N',N'-
Tetraacetylethylendiamin, das in Wasch- und Reinigungsmitteln breite Verwendung findet.
Dementsprechend sind bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper dadurch ge
kennzeichnet, daß als Bleichaktivator Tetraacetylethylendiamin in den oben genannten
Mengen eingesetzt wird.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelform
körper zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevor
zugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen
eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der
Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um
diese nicht anzufärben.
Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelform
körpern sind alle Färbemittel, die im Waschprozeß oxidativ zerstört werden können sowie
Mischungen derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als
vorteilhaft erwiesen Färbemittel einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in
flüssigen organischen Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische
Färbemittel, z. B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist beispielswei
se Naphtholgrün (Colour Index (CI) Teil 1: Acid Green 1; Teil 2 : 10020), das als Handels
produkt beispielsweise als Basacid® Grün 970 von der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich
ist, sowie Mischungen dieser mit geeigneten blauen Farbstoffen. Als weitere Färbemittel
kommen Pigmosol® Blau 6900 (CI 74160), Pigmosol® Grün 8730 (CI 74260), Basonyl®
Rot 545 FL (CI 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (CI 45100), Basacid® Gelb 094 (CI
47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (CI 42051), Acid Blue 183 (CAS 12217-22-0,
CI Acidblue 183), Pigment Blue 15 (CI 74160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-8,
CI Acidblue 221)), Nylosan® Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-57-1, CI Acidyellow 218)
und/oder Sandolan® Blau (CI Acid Blue 182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
Bei der Wahl des Färbemittels muß beachtet werden, daß die Färbemittel keine zu starke
Affinität gegenüber den textilen Oberflächen und hier insbesondere gegenüber Kunstfasern
aufweisen. Gleichzeitig ist auch bei der Wahl geeigneter Färbemittel zu berücksichtigen,
daß Färbemittel unterschiedliche Stabilitäten gegenüber der Oxidation aufweisen. Im all
gemeinen gilt, daß wasserunlösliche Färbemittel gegen Oxidation stabiler sind als wasser
lösliche Färbemittel. Abhängig von der Löslichkeit und damit auch von der Oxidati
onsempfindlichkeit variiert die Konzentration des Färbemittels in den Wasch- oder Reini
gungsmitteln. Bei gut wasserlöslichen Färbemitteln, z. B. dem oben genannten Basacid®
Grün oder dem gleichfalls oben genannten Sandolan® Blau, werden typischerweise Fär
bemittel-Konzentrationen im Bereich von einigen 10-2 bis 10-3 Gew.-% gewählt. Bei den
auf Grund ihrer Brillanz insbesondere bevorzugten, allerdings weniger gut wasserlöslichen
Pigmentfarbstoffen, z. B. den oben genannten Pigmosol®-Farbstoffen, liegt die geeignete
Konzentration des Färbemittels in Wasch- oder Reinigungsmitteln dagegen typischerweise
bei einigen 10-3 bis 10-4 Gew.-%.
Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, daß die parfümreichere Phase
zusätzlich Farbstoff enthält. Besonders bevorzugt ist eine Phase, vorzugsweise Schicht, frei
von Farbstoffen und Parfüm, während eine andere Phase sowohl Parfüm als auch Farbstoff
enthält. Diese Trennung hat den Vorteil, daß die zumeist gelb gefärbten Parfümöle den
Farbeindruck der farbstofffreien "weißen" Schicht nicht beeinträchtigen. Zusätzlich wird
der Farbeindruck der eingefärbten Schicht durch die Anfeuchtung mit hydrophobem Par
füm intensiver, so daß Farbstoff eingespart werden kann.
Die Formkörper können optische Aufheller vom Typ der Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-
Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleich
artig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolamino
gruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylamino
gruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle an
wesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-
sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische
der vorgenannten Aufheller können verwendet werden. Die optischen Aufheller werden in
den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper in Konzentrationen zwi
schen 0,01 und 1 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% und insbesondere
zwischen 0,1 und 0,25 Gew.-%, jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper, einge
setzt.
Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Protea
sen, Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw.
andere Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage: Alle diese Hy
drolasen tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder
stärkehaltigen Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhy
drolasen können darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur
Farberhaltung und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur
Hemmung der Farbübertragung können auch Oxidoreduktasen eingesetzt werden. Beson
ders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus
licheniformis, Streptomyceus griseus, Coprinus Cinereus und Humicola insolens sowie aus
deren gentechnisch modifizierten Varianten gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vor
zugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Ba
cillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise
aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen
oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden En
zymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder
Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch
Protease und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden
Enzymen von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme
sind die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen
Fällen als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere alpha-
Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugs
weise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen und -Glucosidasen, die auch Cellobiasen ge
nannt werden, bzw. Mischungen aus diesen eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-
Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch ge
zielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um
sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis
etwa 4,5 Gew.-% betragen.
Zusätzlich können die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper auch Komponenten ent
halten, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (soge
nannte soil repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt
wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese
öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl- und
fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methyl
cellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von
15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezo
gen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten
Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbe
sondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten
oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders be
vorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäu
re-Polymere.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
mehrphasiger Wasch- und Reinigungsmittelformkörper durch an sich bekanntes Verpres
sen unterschiedlicher teilchenförmiger Vorgemische, bei dem der Parfümgehalt der einzel
nen Vorgemische, jeweils bezogen auf das Gewicht der Vorgemische, um mehr als 0,75
Gew.-%, vorzugsweise um mehr als 1 Gew.-% und insbesondere um mehr als 1,5 Gew.-%,
variiert, sind demnach ebenso bevorzugt wie Verfahren, bei denen zwei Vorgemische zu
einem zweischichtigen Formkörper verpreßt werden, deren eines bezogen auf sein Gewicht
mehr als 0,75 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 1 Gew.-% und insbesondere mehr als 2
Gew.-% Parfüm enthält, während das andere bezogen auf sein Gewicht weniger als 1
Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,1
Gew.-% und insbesondere kein Parfüm enthält.
Das Parfüm kann auf unterschiedliche Weise in die erfindungsgemäßen Formkörper einge
bracht werden. Der einfachste Weg besteht darin, daß das Parfüm durch Aufsprühen auf
das bzw. die Vorgemisch(e) in die parfümhaltige(n) Phase(n) eingebracht wird. Da die zu
den jeweiligen Phasen zu verpressenden Vorgemische üblicherweise Gemische unter
schiedlicher teilchenförmiger und gegebenenfalls flüssiger oder pastöser Stoffe sind, kann
das Parfüm im Mischschritt einfach zudosiert werden. Hierbei ist eine feine Verteilung,
beispielsweise ein Verdüsen, dem einfachen Zugießen vorzuziehen.
Es ist aber auch möglich, die Duftstoffe vor der Zugabe zum jeweiligen Vorgemisch auf
Trägersubstanzen aufzubringen oder auf geeignete Weise in ihrer Haftung zu verlängern.
Hierzu bieten sich beispielsweise Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe oder verkapselte Parfü
me an. Verfahren, in denen das Parfüm durch Zugabe von solchen festen Duftstoff-
Zubereitungsformen zu dem bzw. den Vorgemisch(en) in die parfümhaltige(n) Phase(n)
eingebracht wird, sind ebenfalls bevorzugt.
Analog zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist auch der Einsatz weiterer
Inhaltsstoffe auf das erfindungsgemäße Verfahren zu übertragen. In bevorzugten Verfahren
enthält das teilchenförmige Vorgemisch zusätzlich tensidhaltige(s) Granulat(e) und weist
ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbeson
dere mindestens 700 g/l auf.
In bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren weist das tensidhaltige Granulat Teilchen
größen zwischen 100 und 2000 µm, vorzugsweise zwischen 200 und 1800 µm, besonders
bevorzugt zwischen 400 und 1600 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm, auf.
Auch die weiteren Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel
formkörper können in das erfindungsgemäße Verfahren eingebracht werden, wozu auf die
obenstehenden Ausführungen verwiesen wird. Bevorzugte Verfahren sind dadurch ge
kennzeichnet, daß das teilchenförmige Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe
aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Desintegrationshilfsmittel, Enzyme,
pH-Stellmittel, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepo
sitionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren
und Korrosionsinhibitoren enthält.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das trockene
Vermischen der Bestandteile der einzelnen Phasen, die ganz oder teilweise vorgranuliert
sein können, und anschließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten,
wobei auf herkömmliche Verfahren zur Herstellung mehrphasiger Formkörper zurückge
griffen werden kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen mehrphasigen Formkörper
werden die Vorgemische in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem
festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablettierung
bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte: Dosierung, Verdichtung (elastische Ver
formung), plastische Verformung und Ausstoßen.
Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach-
oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Ober
stempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des
Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für
kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei
denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer
Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser
Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Ver
pressung kann mit je einem Ober- und Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehre
re Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrun
gen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren je nach Typ
von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.
Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem soge
nannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die
Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen
im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und Unter
stempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw. Unter
stempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die
Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel
mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Be
füllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stel
len, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erfor
derlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzli
che Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befül
lung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten
Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der Preß
druck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel individuell
einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an ver
stellbaren Druckrollen geschieht.
Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen verse
hen werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen wer
den muß. Zur Herstellung zwei- und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füll
schuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der
weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Wei
se auch Mantel- und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau
haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten
nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit
Einfach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis
mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt wer
den. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Form
körper pro Stunde.
Bei der Tablettierung mit Rundläuferpressen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Ta
blettierung mit möglichst geringen Härteschwankungen der Tablette durchzuführen. Dies
wird erreicht durch eine Tablettierung mit konstanten Preßkräften. Die Nachregelung der
Preßkräfte erfolgt über die Füllmenge oder die Tablettenhöhe. Geringe Gewichtsschwan
kungen können auf folgende Weise erzielt werden:
- - Verwendung von Kunststoffeinlagen mit geringen Dickentoleranzen
- - Arbeitsweise ohne Einlagen mit minimalen Werkzeugtoleranzen und drehenden Stem peln
- - Geringe Umdrehungszahl des Rotors
- - Große Füllschuhe
- - Abstimmung des Füllschuhflügeldrehzahl auf die Drehzahl des Rotors
- - Füllschuh mit konstanter Pulverhöhe
- - Entkopplung von Füllschuh und Pulvervorlage
Zur Verminderung von Stempelanbackungen bieten sich sämtliche aus der Technik be
kannte Antihaftbeschichtungen an. Besonders vorteilhaft sind Kunststoffbeschichtungen,
Kunststoffeinlagen oder Kunststoffstempel. Auch drehende Stempel haben sich als vorteil
haft erwiesen, wobei nach Möglichkeit Ober- und Unterstempel drehbar ausgeführt sein
sollten. Bei drehenden Stempeln kann auf eine Kunststoffeinlage in der Regel verzichtet
werden. Hier sollten die Stempeloberflächen elektropoliert sein.
Es zeigte sich weiterhin, daß lange Preßzeiten vorteilhaft sind. Diese können mit Druck
schienen, mehreren Druckrollen oder geringen Rotordrehzahlen eingestellt werden. Da die
Härteschwankungen der Tablette durch die Schwankungen der Preßkräfte verursacht wer
den, sollten Systeme angewendet werden, die die Preßkraft begrenzen. Hier können elasti
sche Stempel, pneumatische Kompensatoren oder federnde Elemente im Kraftweg einge
setzt werden. Auch kann die Druckrolle federnd ausgeführt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise
erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH,
Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, Horn & Noack Pharmatechnik GmbH, Worms, IMA
Verpackungssysteme GmbH Viersen, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH
Pressen AG, Berlin, sowie Romaco GmbH, Worms. Weitere Anbieter sind beispielsweise
Dr. Herbert Pete, Wien (AU), Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH), BWI Manesty, Li
verpool (GB), I. Holand Ltd., Nottingham (GB), Courtoy N. V., Halle (BEILU) sowie Me
diopharm Kamnik (SI). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppel
druckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D. Tablettierwerkzeuge sind beispielsweise von
den Firmen Adams Tablettierwerkzeuge, Dresden, Wilhelm Fett GmbH, Schwarzenbek,
Klaus Hammer, Solingen, Herber % Söhne GmbH, Hamburg, Hofer GmbH, Weil, Horn &
Noack, Pharmatechnik GmbH, Worms, Ritter Pharmatechnik GmbH, Hamburg, Romaco,
GmbH, Worms und Notter Werkzeugbau, Tamm erhältlich. Weitere Anbieter sind z. B. die
Senss AG, Reinach (CH) und die Medicopharm, Kamnik (SI).
Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe ge
fertigt werden, wobei sie immer aus mehreren Phasen, d. h. Schichten, Einschlüssen oder
Kernen und Ringen bestehen. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabba
ren Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab-
bzw. Barrenform, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Sei
tenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder
ovalem Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der
Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmes
ser oberhalb 1.
Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente
ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch- und/oder Reinigungs
mittel entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl
solcher Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgege
bene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgese
hen ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs
mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als
Tabletten, in Zylinder- oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-
Verhältnis im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydrau
likpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbe
sondere zur Herstellung derartiger Preßlinge.
Die Raumform einer anderen Ausführungsform der F 05670 00070 552 001000280000000200012000285910555900040 0002019925518 00004 05551ormkörper ist in ihren Dimensionen
der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die
Formkörper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo
sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz
der Waschmittelformkörper über eine Dosierhilfe problemlos möglich.
Ein weiterer bevorzugter mehrphasiger Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine
platten- oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Seg
menten, so daß einzelne Segmente von diesem "Mehrphasen-Riegel" an den Sollbruch
stellen, die die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine ein
gegeben werden können. Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Formkörperwaschmittels
kann auch in anderen geometrischen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiec
ken, die lediglich an einer ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht
werden. Hier bietet es sich aus optischen Gründen an, die Dreiecksbasis, die die einzelnen
Segmente miteinander verbindet, als eine Phase auszubilden, während die Dreiecksspitze
die zweite Phase bildet. Eine unterschiedliche Anfärbung beider Phasen ist in dieser Aus
führungsform besonders reizvoll.
Nach dem Verpressen weisen die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper eine hohe Sta
bilität auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der
diametralen Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach
Hierin steht σ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in
Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den
Bruch des Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die
Höhe der Formkörper.
Durch Abmischung eines tensidhaltigen Granulats mit pulverförmigen Aufbereitungs
komponenten wurden Vorgemische hergestellt, die in einer Korsch-Tablettenpresse zu
zweiphasigen Waschmitteltabletten verpreßt wurden. Das Tensidgranulat wurde in einem
130-Liter-Pflugscharmischer (Gebrüder Lödige, Paderborn) hergestellt und anschließend in
einem Wirbelschichttrockner getrocknet. Nach dem Absieben der Grobanteile (≧ 1,6 mm)
und der Feinanteile (≦ 0,4 mm) wurden die Tensidgranulate mit den Aufbereitungskompo
nenten vermischt. Die Zusammensetzung der Tensidgranulate zeigt Tabelle 1.
Aus den zwei Vorgemischen (Tensidgranulat + Aufbereitungskomponenten) wurden auf
einer Korsch-Rundläuferpresse zweischichtige Waschmitteltabletten hergestellt, wobei der
Anteil der ersten Schicht 75 Gew.-% der Gesamtmasse und der Anteil der zweiten Schicht
25 Gew.-% der Gesamtmasse der Tablette betrug. Der Durchmesser der Tabletten betrug
44 mm, das Gewicht 37,5 g.
In der nachfolgenden Tabellen 2 sind die Zusammensetzungen der Waschmitteltabletten
nach Phasen gegliedert angegeben. Die Werte in den Spalten der Tabelle geben dabei die
Menge des betreffenden Stoffes in der jeweiligen Phase der Tablette an, d. h. die Werte in
eine Spalte addieren sich auf 100%. Die Menge des betreffenden Stoffes in der gesamten
Tablette läßt sich aus dem Anteil der einzelnen Phasen daraus mühelos errechnen. Entspre
chend der unterschiedlichen Tablettengewichte (37,5 g ± 1%, bedingt durch geringe
Schwankungen bei der Zuführung des Vorgemischs in die Matrize der Presse) schwankten
die Tablettenhärten um ca. ± 10%, die Zerfallszeiten um ca. 5 Sekunden.
Die Härte der Tabletten wurde durch Verformung der Tablette bis zum Bruch gemessen,
wobei die Kraft auf die Seitenflächen der Tablette einwirkte und die maximale Kraft, der
die Tablette standhielt, ermittelt wurde.
Zur Bestimmung des Tablettenzerfalls wurde die Tablette in ein Becherglas mit Wasser
gelegt (600 ml Wasser, Temperatur 30°C) und die Zeit bis zum vollständigen Tablettenzer
fall gemessen. Die experimentellen Daten der einzelnen Tabletten sind ebenfalls in Tabelle
2 gezeigt.
Tabelle 2 zeigt, daß durch die erfindungsgemäße Aufteilung des Parfüms bei gleichem
Parfümgehalt der Anteil an Desintegrationshilfsmittel in der Gesamt-Tablette verringert
werden kann, ohne daß Leistungseinbußen in Kauf genommen werden müssen. Vielmehr
werden im Vergleich der erfindungsgemäßen Formkörper mit dem Vergleichsbeispiel mit
nur knapp 80% des Desintegrationshilfsmittels deutlich bessere Zerfallszeiten erreicht.
Weitere Vorteile, die aus der Tabelle 2 nicht hervorgehen, liegen in einer deutlichen opti
schen Differenzierung der Tabletten: Die erfindungsgemäße Tablette weist in der unge
färbten Schicht einen höheren Weißgrad auf als das Vergleichsbeispiel. Ebenso hat die
gefärbte Schicht eine höhere Brillanz und einen stärkeren Farbeindruck. Interessant ist fer
ner die Tatsache, daß der Dufteindruck der erfindungsgemäßen Tabletten trotz der im Ver
gleich zu dem Vergleichsbeispiel identischen Menge an Parfüm von Testpersonen durch
weg besser bewertet wird.
Claims (17)
1. Zwei- oder mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem
teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, umfassend mehr als 2 Gew.-% Ten
sid(e), Gerüststoff(e), Parfüm sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungs
mittelbestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß der Parfümgehalt der einzelnen Phasen
des Formkörpers, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, um mehr als 0,75
Gew.-%, vorzugsweise um mehr als 1 Gew.-% und insbesondere um mehr als 1,5
Gew.-%, variiert.
2. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasen des Formkörpers die Form von Schichten aufweisen.
3. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formkörper zwei Schichten aufweisen, die das gleiche Parfüm
in unterschiedlichen Mengen enthalten.
4. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formkörper zwei Schichten aufweisen, von denen eine frei
von Parfüm ist.
5. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Schichten des Formkörpers im Gewichtsverhältnis von
5 zu 95 bis 50 zu 50, vorzugsweise von 10 zu 90 bis 60 zu 40 und insbesondere von 15
zu 85 bis 65 zu 35 stehen, wobei das Parfüm vorzugsweise in der anteilsmäßig geringe
ren Schicht höher konzentriert ist.
6. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formkörper Gesamt-Parfümgehalte von 0,05 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere von 0,25 bis 1,5 Gew.-%, je
weils bezogen auf das Formkörpergewicht, aufweisen.
7. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein
Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulier
ter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3
bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Form
körpergewicht, enthalten, wobei es bevorzugt ist, daß in der/den Phase(n) mit dem hö
heren Parfümgehalt das Desintegrationshilfsmittel in höheren Mengen enthalten ist als
in der/den Phase(n) mit niedrigerem Parfümgehalt.
8. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt der parfümreicheren Phase(n) an Desintegrationshilfsmittel um minde
stens 0,25 Gew.-%, vorzugsweise um mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere um
mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, höher ist als in
der/den parfümärmeren Phase(n).
9. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tablette aus zwei Phasen besteht und der Quotient aus der Dif
ferenz der Parfümgehalte und der Differenz der Desintegrationshilfsmittelgehalte klei
ner als 2, vorzugsweise kleiner als 1 und insbesondere kleiner als 0,5 ist.
10. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Tensid(e) anionische(s) und/oder nichtionische(s) Tensid(e)
in Mengen von 5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise von 7, 5 bis 35 Gew.-%, besonders be
vorzugt von 10 bis 30 Gew.-% uns insbesondere von 12, 5 bis 25 Gew.-%, jeweils be
zogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
11. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß sie weiterhin einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der
Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, pH-Stellmittel, Parfümträger, Fluoreszenz
mittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen
Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhi
bitoren enthalten.
12. Verfahren zur Herstellung mehrphasiger Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
durch an sich bekanntes Verpressen unterschiedlicher teilchenförmiger Vorgemische,
dadurch gekennzeichnet, daß der Parfümgehalt der einzelnen Vorgemische, jeweils be
zogen auf das Gewicht der Vorgemische, um mehr als 0,75 Gew.-%, vorzugsweise um
mehr als 1 Gew.-% und insbesondere um mehr als 1,5 Gew.-%, variiert.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Vorgemische zu ei
nem zweischichtigen Formkörper verpreßt werden, deren eines bezogen auf sein Ge
wicht mehr als 0,75 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 1 Gew.-% und insbesondere mehr
als 2 Gew.-% Parfüm enthält, während das andere bezogen auf sein Gewicht weniger
als 1 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als
0,1 Gew.-% und insbesondere kein Parfüm enthält.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Parfüm durch Aufsprühen auf das bzw. die Vorgemisch(e) in die parfümhaltige(n) Pha
se(n) eingebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Anspruche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Parfüm durch Zugabe von festen Duftstoff-Zubereitungsformen zu dem bzw. den Vor
gemisch(en) in die parfümhaltige(n) Phase(n) eingebracht wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens ein, vorzugsweise alle teilchenförmige(s/n) Vorgemisch(e) zusätzlich tensidhalti
ge(s) Granulat(e) enthält/enthalten und ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vor
zugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700 g/l auf
weist/aufweisen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat
Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 µm, vorzugsweise zwischen 200 und 1800
µm, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 µm und insbesondere zwischen 600
und 1400 µm, aufweist.
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